Autor Thema: Wochenarbeitszeit(modelle)  (Gelesen 2624 mal)

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Offline SteinbockTopic starter

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Wochenarbeitszeit(modelle)
« am: 29.12.22, 19:50 »
In einer anderen Box kam man auch auf das Thema der 4-Tage-Woche zu sprechen.
Einige (Handwerks-)Betriebe bieten das bereits an, um Personal für sich zu gewinnen oder um
(angeblich) Energie einzusparen, die Arbeitswege zu reduzieren usw.

Was haltet Ihr davon?
Glaubt ihr, das setzt sich durch?
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne... (H.Hesse)

Offline hosta

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #1 am: 29.12.22, 20:27 »
www.ndr.de Nachrichten
4Tage Woche eine Malermeisterin geht neue Wege  SH
Herzlichst hosta

Offline LunaR

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #2 am: 29.12.22, 21:19 »
Vor einiger Zeit war in unserer Zeitung zu lesen, dass ein örtliches Hotel die 4Tage Woche eingeführt hat und damit um Personal wirbt. Die Arbeitstage waren dann aber länger.  Wäre mal interessant, wenn darüber nach einem Jahr wieder berichtet wird.

Keine Ahnung, ob sich das durchsetzt ?? Ist ja auch nicht überall machbar. Was ich mir vorstellen kann, dass bei dem aktuell weit verbreiteten Personalmangel über verschieden Möglichkeiten der Veränderung von Arbeitszeit nachgedacht und auch erprobt wird. Teilweise sind dann aber auch Änderungen vom Gesetzgeber nötig.
« Letzte Änderung: 29.12.22, 21:22 von LunaR »
Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


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Offline Anneke

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #3 am: 29.12.22, 21:38 »
In einer anderen Box kam man auch auf das Thema der 4-Tage-Woche zu sprechen.
Einige (Handwerks-)Betriebe bieten das bereits an, um Personal für sich zu gewinnen oder um
(angeblich) Energie einzusparen, die Arbeitswege zu reduzieren usw.

Was haltet Ihr davon?
Glaubt ihr, das setzt sich durch?

Das ist nicht nur angeblich so, hier praktizieren das auch schon länger einige Handwerksbetriebe. Bis vor kurzem  haben sie sich ja auf große Projekte mittels Ausschreibung beworben, die oft in den Ballungszentren liegen. Es sind jeden Tag 3-4 Stunden Fahrt, um Material und Personal hinzubringen und da rentiert sich eine 4-Tage Woche schon.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Pflegesektor dadurch an Attraktivität gewinnt, bei Vollzeit nur 4 Tage am Stück zuarbeiten, in dem Fall aber nicht in Form von mehr Stunden pro Tag, sondern gleichbleibendem Gehalt. Die Pflege wird teurer werden, das ist klar.

Wir werden der Lage dort eh nur noch Herr werden bei Einführung eines sozialen Jahres für alle jungen Menschen nach der Schulzeit. Unsere Misere in der Pflege ist nicht nur dem demographischen Wandel geschuldet sondern auch dem Wegfall der Zivis. Zugegeben....letzteres trifft nicht ganz das Thema.
« Letzte Änderung: 29.12.22, 21:52 von Anneke »
Zuviel nachdenken ist wie schaukeln, man ist zwar beschäftigt, kommt aber keinen Schritt weiter

Offline SteinbockTopic starter

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #4 am: 29.12.22, 22:18 »
Eine Überlegung zum Thema für mich ist...
10 Stunden durcharbeiten mit vermutlich nur einer Pause, da wäre ich danach sowas von k.o.
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Offline Annina

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #5 am: 29.12.22, 22:50 »
In "meinem" Detailhandelsgeschäft haben wir schon sehr lange 4.5-Tagewoche, weil es sich wegen der langen Öffnungszeiten so ergibt. Es werden also gleichviele Stunden in 4.5 anstelle 5 Tage gearbeitet. Die Mitarbeiter schätzen das, ist aber kein Grund, bei uns arbeiten zu kommen.

Ich denke schon, dass sich die 4-Tagewoche durchsetzen wird. Freizeit wird immer wichtiger bei den jungen Leuten (Generation Z, oder wie nennt man sie?) Gerade von einem Freund gehört, der 3 Stellen neu zu besetzen hat. Viele wollen gar nicht mehr Vollzeit arbeiten.
Liebe Grüsse, Annina

Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.  Aristoteles

Offline gammi

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #6 am: 30.12.22, 02:50 »
Auch hier wird die Schere immer weiter auseinander klaffen.

In den gut bezahlten Jobs hört man immer mehr, dass viele gar nicht mehr Vollzeit arbeiten wollen. Es reicht auch mit weniger Stunden trotzdem noch für ein angenehmes Leben.
Im Mindestlohnbereich dageben müssen sich viele noch einen Zweitjob suchen um überhaupt über die Runden zu kommen.

Mir persönlich sind längere Schichten lieber. Also ich geh lieber 2 Tage intensiver arbeiten, als 3 Tage kürzer.
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Offline frankenpower41

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #7 am: 30.12.22, 07:21 »
Genau darin sehe ich das Problem. Generell ist es gut, angeblich ist sogar die Effektivität größer, durchaus möglich.
Am Bau wird das teilweise auch schon länger praktiziert. Da fallen ja dann oft auch Rüstkosten weg.
Praktisch möglich ist es in vielen Bereichen auch nicht.

Ich sehe eher ein Problem darin dass gewisser Neid entsteht weil manche außer dem mehreren Geld (oft sind es die besser bezahlten Jobs) auch noch mehr Freizeit haben.
In Bereichen wo das nicht möglich ist wollen aber dann noch weniger arbeiten mit den bekannten Problemen.  Wer geht noch freiwillig in Gastronomie oder Pflege.
Wer fährt am Wochenende das Milchauto oder fast noch schlimmer, welcher Arzt macht am Wochenende Bereitschaft?

Unser Wohlstand ist vielleicht gut für den Einzelnen, unsere Gesellschaft ist aber immer egoistischer und das schafft Probleme (ich weiß weicht etwas vom Thema ab, hängt aber irgendwie doch zusammen)

Offline suederhof1

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #8 am: 30.12.22, 09:35 »
Hallo
In der Firma meiner Tochter haben sie eine
normale 8 Std Woche.
Die Firma bietet aber einige Aktivitäten an,
die über die Firma laufen.
Fitnessstudio , Kinobesuche ,
 und andere Sachen.
In den 8 Std. können bei Bedarf
Massagen oder Stress-Abbau besucht werden.
Heute junge Firmen mit vielen individuellen
Angebote.. um Mitarbeiter zu bekommen oder sie
zu halten.

Offline saba

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #9 am: 30.12.22, 11:42 »
Was hier noch nicht angesprochen wurde, ist, dass bei einer 4 Tage Woche und 3 Tage freie Zeit logischerweise die Freizeit viel mehr wird.
Freizeitaktivitäten kosten aber fast immer. Wer will nur spazieren gehen oder sich freiwillig wo einbringen in dieser Zeit?

Also braucht`s mehr Geld um sich die Freizeitaktivitäten leisten zu können (auch für die ganze Familie).



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Offline Marina

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #10 am: 30.12.22, 13:30 »
Was hier noch nicht angesprochen wurde, ist, dass bei einer 4 Tage Woche und 3 Tage freie Zeit logischerweise die Freizeit viel mehr wird.
Freizeitaktivitäten kosten aber fast immer. Wer will nur spazieren gehen oder sich freiwillig wo einbringen in dieser Zeit?

Also braucht`s mehr Geld um sich die Freizeitaktivitäten leisten zu können (auch für die ganze Familie).

Das Gleiche haben mein Mann und ich beim Mittagessen besprochen  ;D

Offline Frieda

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #11 am: 30.12.22, 14:06 »
Kommt ein bisschen drauf an, welche Freizeitbeschäftigung man gern macht. Eine Freundin von mir ist alleinstehend, hat Pferd und Hund.
Sie arbeitet in einem Job 20 Stunden, im anderen noch auf Minijobbasis.
Pferd und Hund ist die hauptsächliche Freizeitbeschäftigung, Pferd kostet, egal wie oft sie reitet, gleich viel.
Viele Grüße,

Jesus verspricht: Ich bin bei euch alle Tages eures Lebens bis ans Ende der Zeit (Mt 28,20)

Offline martina

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #12 am: 30.12.22, 14:22 »
Gerade bei Teilzeit bieten sich flexibele Arbeitszeitmodelle aber gut an.

Meine Freundin hat beim Wiedereinstieg nach der Kinderpause auf Jobsharing und 20-Stundenteilzeit umgestellt. Rechnerisch hatte sie eine 5-Tage-Woche. Tatsächlich hatte sie 2 feste lange Arbeitstage in der Woche und jede 2. Woche einen dritten Arbeitstag. Als Pendlerin nach Hannover (1 Stunde einfach) hat sie durch die langen Tage das bestmögliche Ergebnis aus der Fahrtzeit herausgeholt. Für 4,5 Arbeitsstunden jeden Tag 2 Stunden zusätzlich an Fahrtzeit rechnet sich auch nicht wirklich. Inzwischen hat sie nur noch einen Präsenztag in der Woche und an sonsten Homeoffice. Sie vermisst die Fahrerei nicht wirklich.

Bei mir selber sieht es nicht anders aus, auch wenn ich nur 20 Minuten einfach fahren muss, arbeite ich lieber 2 lange Tage als 4 kurze Vormittage.

Offline hosta

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #13 am: 30.12.22, 14:48 »
Hab gerade festgestellt, das habe ich schon früher praktiziert. Statt einer 6 Tage Woche hatte ich eine 5Tage Woche. Hab meine Mittagspause verkürzt. Mein Chef war einverstanden. So hatte ich einen ganzen freien Tag in der Woche. Damit ließ sich etwas anfangen.
Herzlichst hosta

Offline Anneke

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Re: Wochenarbeitszeit(modelle)
« Antwort #14 am: 30.12.22, 17:08 »
Gerade bei Teilzeit bieten sich flexibele Arbeitszeitmodelle aber gut an.

Meine Freundin hat beim Wiedereinstieg nach der Kinderpause auf Jobsharing und 20-Stundenteilzeit umgestellt. Rechnerisch hatte sie eine 5-Tage-Woche. Tatsächlich hatte sie 2 feste lange Arbeitstage in der Woche und jede 2. Woche einen dritten Arbeitstag. Als Pendlerin nach Hannover (1 Stunde einfach) hat sie durch die langen Tage das bestmögliche Ergebnis aus der Fahrtzeit herausgeholt. Für 4,5 Arbeitsstunden jeden Tag 2 Stunden zusätzlich an Fahrtzeit rechnet sich auch nicht wirklich. Inzwischen hat sie nur noch einen Präsenztag in der Woche und an sonsten Homeoffice. Sie vermisst die Fahrerei nicht wirklich.

Bei mir selber sieht es nicht anders aus, auch wenn ich nur 20 Minuten einfach fahren muss, arbeite ich lieber 2 lange Tage als 4 kurze Vormittage.

Genau....Jobjaring habe ich vor über 30 Jahren an meinem Arbeitsplatz in einer Bundesbehörde eingeführt, es war ein Kampf, aber mit Hilfe des Personalratsvorsitzenden habe ich mich durchgesetzt. Hab nach dem Mutterschaftsurlaub (1 Jahr damals, nennt sich das heute auch noch so ??) wieder mit der Hälfte der Arbeitszeit begonnen und wollte halbe Woche, statt halbe Tage arbeiten. Dazu musste ich mir mein "Gegenstück" innerhalb des Personals selber suchen, hat geklappt, die Kollegin war mir sehr dankbar, auch die nachfolgenden Gegenstücke (ich habe öfters mal das Tätigkeitsfeld/die Abteilung gewechselt) waren begeistert. Inzwischen gibt es dort über 30 Arbeitszeitmodelle, alle möglichen Variationen, lediglich mit der Einschränkung der Höchststundenzahl von 10 pro Tag.

Zu der Frage, ob dann nicht Personal am Wochenende fehlen würde an kritischen Stellen wie Pflege, Gastronomie etc., dieses Personal arbeitet doch bereits jetzt in Blöcken, die sich eben verschieben, so dass abwechselnd alle auch am Wochenende arbeiten. Mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung kann schon Personal locken.

Was niemand mehr will, obwohl früher in bestimmten Branchen üblich, ist eine täglich geteilte Arbeitszeit mit langen Pausen dazwischen. Das würde heute kaum mehr jemand mitmachen.



« Letzte Änderung: 30.12.22, 17:11 von Anneke »
Zuviel nachdenken ist wie schaukeln, man ist zwar beschäftigt, kommt aber keinen Schritt weiter