Gerade bei Teilzeit bieten sich flexibele Arbeitszeitmodelle aber gut an.
Meine Freundin hat beim Wiedereinstieg nach der Kinderpause auf Jobsharing und 20-Stundenteilzeit umgestellt. Rechnerisch hatte sie eine 5-Tage-Woche. Tatsächlich hatte sie 2 feste lange Arbeitstage in der Woche und jede 2. Woche einen dritten Arbeitstag. Als Pendlerin nach Hannover (1 Stunde einfach) hat sie durch die langen Tage das bestmögliche Ergebnis aus der Fahrtzeit herausgeholt. Für 4,5 Arbeitsstunden jeden Tag 2 Stunden zusätzlich an Fahrtzeit rechnet sich auch nicht wirklich. Inzwischen hat sie nur noch einen Präsenztag in der Woche und an sonsten Homeoffice. Sie vermisst die Fahrerei nicht wirklich.
Bei mir selber sieht es nicht anders aus, auch wenn ich nur 20 Minuten einfach fahren muss, arbeite ich lieber 2 lange Tage als 4 kurze Vormittage.
Genau....Jobjaring habe ich vor über 30 Jahren an meinem Arbeitsplatz in einer Bundesbehörde eingeführt, es war ein Kampf, aber mit Hilfe des Personalratsvorsitzenden habe ich mich durchgesetzt. Hab nach dem Mutterschaftsurlaub (1 Jahr damals, nennt sich das heute auch noch so ??) wieder mit der Hälfte der Arbeitszeit begonnen und wollte halbe Woche, statt halbe Tage arbeiten. Dazu musste ich mir mein "Gegenstück" innerhalb des Personals selber suchen, hat geklappt, die Kollegin war mir sehr dankbar, auch die nachfolgenden Gegenstücke (ich habe öfters mal das Tätigkeitsfeld/die Abteilung gewechselt) waren begeistert. Inzwischen gibt es dort über 30 Arbeitszeitmodelle, alle möglichen Variationen, lediglich mit der Einschränkung der Höchststundenzahl von 10 pro Tag.
Zu der Frage, ob dann nicht Personal am Wochenende fehlen würde an kritischen Stellen wie Pflege, Gastronomie etc., dieses Personal arbeitet doch bereits jetzt in Blöcken, die sich eben verschieben, so dass abwechselnd alle auch am Wochenende arbeiten. Mehr Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung kann schon Personal locken.
Was niemand mehr will, obwohl früher in bestimmten Branchen üblich, ist eine täglich geteilte Arbeitszeit mit langen Pausen dazwischen. Das würde heute kaum mehr jemand mitmachen.