ich habe im Fernsehen eine Sendung gesehen, in der ein trockener Alkoholiker erzählte, sehr plastisch, wie er einem Rückfall entging:
Er war auf einer Hochzeit eingeladen, beim Sektempfang reichte ein "Freund" ihm ein Glas Orangensaft. Zu der Zeit war er bereits mehrere Jahre trocken. Der Mann fragte diesen Bekannten, ob es wirklich "O-Saft pur" sei? Aber natürlich, sagte dieser. Er nahm einen Schluck-schmeckte den Sekt heraus- spuckte den Schluck zurück ins Glas und stellte das Glas auf dem Tresen ab, bat die Bedienung, es abzuräumen. Allerdings dauerte das ein paar Minuten, bis die Dame soweit war. Während dieser 1-2 Minuten habe er immer wieder zu dem Glas hinsehen müssen, das Glas habe geradezu "mit ihm gesprochen" "Ach, nun komm! Ein Glas schadet doch nicht!"
Das Ende vom Lied war, daß dieser Mann die Feier augenblicklich verließ- er hatte Angst, rückfällig zu werden.
Ich habe lange gekellnert und oft erlebt, wie solche "Freunde" einem trockenen Alkoholiker zuredeten- ich weiß immer nicht, warum Leute sowas tun. Manchmal denke ich, daß gerade diese "Ach, ein Glas kannst Du doch trinken! Das ist doch nichts dabei!"- Zuredner selber im tiefsten Inneren sich nicht sicher sind, ob ihr Trinkverhalten so in Ordnung ist....