Betriebsperspektiven - die Zukunft, wie soll es weitergehen > Betriebsperspektiven
Weitermachen, wie bisher?
Morgana:
es ist ein riesen Einschnitt, das muss man ganz deutlich sagen und das will ich nicht schön reden.
Aber es gibt noch soviel anderes zu tun. So viele Dinge für die man vorher keine Zeit hatte.
Man kennt es einfach nicht anders. Man ist auf einen Hof geboren, wächst damit auf, lebt sein
ganzes Leben lang so. Mit den Tieren und allem drumherum was dazu gehört.
Da bleibt nicht so viel Zeit zum Leben genießen, denn irgendwas ist immer zu tun.
Selbst wenn man die Möglichkeit dann hätte, traut man sich nicht so recht.
Man kann es nicht, weil man es nie gemacht hat.
Aber man kann es lernen und auch nach einem solchen Schritt ein schönes, erfülltes Leben haben.
Maja:
Morgana ich weiss wovon du redest. und ich freu mich dass es euch dieser gewaltig gelungen ist. Man muss auch die anerzogenen Verhaltensmuster überwinden. Auch ist für manche das : Was sagen die Leute! wichtig. Ich bin auch eine der es gelungen ist fröhlich meinen Weg weiterzugehen, obwohl ich genau in die Schablone Hof hineinerzogen wurde. Ich muss über vieles hinwegsehen was die Nachfolger machen doch gelingt das immer besser.
Aber man muss dran arbeiten und das Leben geniessen das kann man lernen
Margret:
Das habt ihr gut zusammengertragen, was da alles mit dran hängt, wenn ein bisher so wichtiger Betriebsteil vorzeitig eingestellt wird.
Wirtschaftliches und Gefühle. Finde mich da in den Beiträgen wieder.
Bei uns ist es so, dass wir auf jeden Fall außerbetrieblich / nichtlandwirtschaftlich was dazu arbeiten und verdienen müssen, da der Betrieb sonst keine großen alternativen Einnahmen hat, die genügen würden, um alle festen Kosten abzudecken.
Da mit dem Wegfall der Ferkelerzeugung schon viel Arbeit entfällt, gibt es auf jeden Fall zeitlich Möglichkeit dazu. Zumindest für Teilzeitarbeit.
Ein vorzeitiges Einläuten des Ruhestandes gibt es also nicht. Höchstens (hoffentlich) etwas geregeltere Arbeitszeiten.
Wie gut man in dem Alter noch was findet, wird sich herausstellen und auch wie das Arbeiten dann gelingt. Aber es wird ja noch einige Zeit dauern bis die Sauen und Ferkel weg sind und Freiraum für Neues ist.
Spannend alles !
Margret
Heti:
Ich war lange nicht hier und lese erst jetzt von euren Plänen, Margret :-[ Wie geht es euch nun damit ? Hat sich eine neue Arbeit ergeben ? Mit dem Obstanbau habt ihr doch auch schon viel zu tun.
Wir wollen noch weiter durchhalten, der Preis steigt ja langsam. Zu groß um aufzuhören, aber klein genug, da derzeit nur ein Azubi bezahlt werden muss. Leider sind die Pachtpreise hier sehr hoch und wir haben wenig eigene Fläche. Es sieht aber so aus, als ob durch die neuen GAP Regelungen weitere Landwirte aufhören. Mal abwarten.
Natürlich haben wir auch ökologische Muster durchdacht- keine Option.
In den nächsten Jahren müssen wir umbauen, wie alle Sauenhalter. Das wird eine riesen Investition, die den jungen Leuten nicht zuzumuten ist :'(
Margret:
@ Heti:
Obstbau haben wir seit mehr als zehn Jahren praktisch keinen mehr.
Es geht uns gemischt bis halbwegs gut.
Immer wieder hinterfragt man natürlich die Richtigkeit. Aber wir haben auch lange an der Entscheidung herumgemacht und vieles abgewogen für uns.
Das geht nun seinen Gang und manches daran tut weh, anderes dagegen erleichtert gedanklich und mit der Zeit auch zeitlich.
Ich denke, das ist ein bisschen wie bei einer Schwangerschaft: das darf und muss seine Zeit dauern. Das muss man durchleben.
Das seltsame Gefühl beim Anblick leerer Ställe hätten wir ja in vier Jahren genauso gehabt und durchlebt, das dürfen wir nie vergessen.
Dass nun die Erlöse unerwartet spektakulär angestiegen sind, ließ uns einen Moment innehalten und überlegen, ob das ein Grund zum Abbruch des Ausstiegs ist.
Haben aber angesichts der allseits dramatischen Kostensteigerungen und der unsicheren Lage auf der Welt beschlossen, den Ausstieg zumindest aus der Muttersauenhaltung wie geplant weiter zu betreiben.
Mast mit gekauften Ferkeln steht noch in den Sternen. Würden wir jederzeit gerne machen wenn wir erhoffen könnten, dass etwas dabei rauskommt.
Für uns/mich ist wichtig geworden, nicht alles auf die unsichere Karte "Schwein" zu setzen und stattdessen mindestens einen Teil der Einkünfte sicher und verlässlich zu erzielen.
Bei uns spielt auch mit hinein, dass wir immer gewisse Angst haben mussten wegen mangelhafter Betriebssicherheit wenn einer von uns (besonders mein Mann) irgendwie ausfällt. Das war immer Horrorvision.
Wir hatten und haben keinerlei Vertretung.
Die Situation bei Betrieben mit Nachfolger ist in einigen Dingen einfach anders.
Wir haben aktiv noch keinerlei Arbeit gesucht. Es wäre absolut verfrüht. Die letzten Muttersauen gehen ja erst im Juli fort. Wir hätten derzeit noch keine Zeit für neue Arbeitsplätze. Und der mögliche Umfang wäre wegen der noch ausstehenden Entscheidung Mast oder keine Mast noch unklar.
Netterweise hat mein Mann aber unaufgefordert schon ca. zwei Angebote für Teilzeitstellen bekommen. Ihnen sei zu Ohren gekommen, dass...... Das ist doch immerhin ein Grund zur Hoffnung, das man etwas geeignetes finden wird.
Neulich ging die erste gesamte Gruppe Muttersauen zum Schlachten, da verschob sich der Abholtermin drei mal wg. des Schlachthofes.
Nein, unter solchem Druck sollte sich möglichst keiner wo einarbeiten müssen.
Margret
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