Hallo Andrea und alle,
das sind die Momente, die einfach wehtun, Kühe erschiessen zu müssen, der wirtschaftliche Schaden ist in diesem Moment nur die 2. Kategorie, irgendwie hängt man an den Tieren und macht sein menschenmöglichstes und doch hilft es manchmal nicht.
Ich vermute, dass diese Erfahrungen - dafür sorgen, dass wir immer mit beiden Beinen auf dem Boden stehen bleiben- man bekommt sehr oft seine Grenzen aufgezeigt.
Wir haben unsere Jungkuh jetzt wenigstens in die Abkalbebox gebracht, sie trinkt und frisst,
habe ihr noch alles gegeben, dass ihr helfen könnte-
jetzt hängt es von ihrem Lebenswillen und Glück ab-
mir ist aufgefallen,
ich glaub, dass ich einiges ertragen und wegstecken kann-
aber bei der Geburt geht es so oft um Leben und Tod,
das ist so ein Grenzbereich.
Eine kuh, die nicht aufstehen kann, in der Abkalbebox, damit komme ich noch klar-
aber draussen unter den anderen Kühen, auf den Spalten liegend, das ist mein absoluter Horror und doch wird das immer wieder passieren.
Ich habe mir auch schon oft vorgenommen, unsere Tiere nicht mehr so nah an mich ran zu lassen,
aber ich schaffe es einfach nicht-
alles, was ein Fell hat, schleicht sich irgendwie in mein Herz-
und mit Federn oder Borsten gehts mir genauso.
Ich werde damit leben müssen, dass der Umgang mit Lebendigen auch immer wieder der Umgang mit dem Tod bedeutet.
Die Entscheidungen, ein Tier zum Schlachten auszumustern, das fällt mir immer schwerer-
und das ist ein Grund, um keine Bäuerin zu werden.
So ein Blick aus den Augen eines Tieres,wenn es aus dem Stall geht, oder wenn es geschlachtet wird, das braucht bei mir viel Kraft und ich suche nach Wegen, um das einigermaßen auf die Reihe zu bekommen.
Auf der anderen Seite, wenn ich keine Trauer und keine Tränen mehr dafür habe-
dann fehlt auf der anderen Seite auch die Freude und das gute Gefühl.
Männer gehen damit scheinbar ganz anders um.
Herzliche Grüsse
maria