Autor Thema: Die "lieben" Schwiegereltern  (Gelesen 51457 mal)

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Offline Paula73

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #15 am: 08.03.13, 17:31 »

Er bekommt nächstes Jahr den Hof überschrieben. Und muss ja auf dem Hof wohnen bleiben!! Im Dorf selba gibt es keine Wohnungen weil es nur 5 Häuser sind!!



Um was für einen Betrieb handelt es sich denn ? Wie weit weg wohnst du jetzt und wie rüstig sind die SE ?

Ist es denn komplett undenkbar das ihr erst einmal in dein Haus zieht , es gibt ja auch noch ein Telefon wenn tatsächlich Not am Mann ist ?

Ansonst auf alle Fälle erst die Wohnung komplett her richten und unbedingt ein eigener Eingang. Klare Ansage an die Schwägerin, die aber von deinem LG kommen sollten. Nun ja vermutlich musst du deinen SV nicht lieben wenn du ihm aus den Weg gehen kannst.

Auf alle Fälle solltest du dein Bauchgefühl nicht ignorieren, aber auch nach Kompromissen suchen.

LG Paula

schnecke

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #16 am: 08.03.13, 20:39 »
Ein rießiges Dankeschön an euch alle!! Jetzt gehts mir ein wenig besser da ich sehe, das es anderen auch so ergeht und ich ned alleine bin!!

An Paula73:
Er hat Milchkühe,Ackerbau und Lohnarbeiten ( Dreschen,Hächseln,Spritzen,Silieren,usw.)
Da ist er halt rund um die Uhr beschäftigt!!! Deswegen ist es für ihn nicht ratsam weiter weck zu ziehen!!
Wir wohnen 25 km auseinander!!

An Clara22:
Er weiß ja selbst nicht wie er damit umgehn soll?! Er will ja mit mir eine Familie gründen aba er sagt das er auch nicht mehr weiter weiß.
Das mit der eigenen Wohnung hab ich mir auch schon gedacht!!

Mit meinem Schwiegervater kann man nicht reden!! Der redet ja sowieso den ganzen Tag nichts!! Den muss man alles aus der Nase ziehen!! :-(
Wir hatten auch schon so eine Frau vom Bauernverband da die zwischen uns 4 vermitteln wollte aba irgendwie hat das auch nichts gebracht!!
Sie blieben sturr. Die Frau hat auch gesagt ob wir uns nicht das mit einem Haus überlegen wollen. Da hat mein Schwiegervater gleich gesagt das das ein Schmarrn ist da ja das Haus groß genug für uns alle ist!! Und das dann die Wohnung über ihnen leer stehen würde!!!
Das Problem ist es gibt hier keinen Bauplatz und wir beide haben nicht viel Geld also müssten seine Eltern zahlen!!

Offline Islandskuh

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #17 am: 08.03.13, 20:44 »
Hallo Schnecke !

Also mit Schwiegereltern ist immer schwierig. Ich würde wenn ich an Deiner Stelle wäre nie hinziehen unter den Umständen. Nein Danke. Man muß zumindest seinen eigenen Eingang haben, den man mal hinter sich abschließen kann wenn man mal einfach seine Ruhe braucht.
Ich hoffe für Dich das alles gut wird. Gruß
Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel, man weiß nie was man bekommt !

Offline Line

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #18 am: 08.03.13, 20:54 »
Liebe Schnecke,
auch ich gebe mal meinen "Senf" dazu. Jeder meiner Vorgäner hat Gedanken angeschnitten, die ich auch richtig fand. Aber ich war vor kurzem auf einen Lehrgang und da hat man uns "gelernt" für jedes Problem mind. 7 Lösungsmöglichkeiten zu suchen, auch auf zu schreiben und in zeitlichem Abstand die geeignetste aus zu suchen. Das hab ich nun mal probiert und hier wären einige Vorgschläge.
Da ja ohnehin die Hofübergabe bevorsteht - wie wäre es denn mit einem "Hofübergabeseminar", das bieten bei uns in Bayern viele berufsbezogene Bildungseinrichtungen an (Herrsching, Grainau, Hesselberg...) dort kann sich jedes Paar genau informieren, wie eine Hofübergabe positiv läuft. Ihr trefft Gleichgesinnte, mit ähnlichen Problemen, fragt mal rum, wie die anderen Paare das machen - vielleicht gefällt euch eine Lösung - nicht nur für die Übergabe, sondern auch für euer Wohnproblem.
In jedem Landwirtschaftsamt/Hauswirtschaft gibt es noch gute Beraterinen geh doch einfach mal mit dem Grundriss des Hauses hin und laß dir Vorschläge für einen gelungenen Umbau machen - Architekt wär natürlich auf möglich -aber teuer.
Nimm möglichst gute Pläne des Hauses und dessen Umfeld immer mit, wenn ihr zu Freunden geht und fragt mal die, was Sie wie machen würden. Selbst wird man schnell betriebsblind.
Schaut mal im Umfeld der Schwiegereltern ob es gelungene Beispiele für 2 Familien unter einem Dach gibt und wie die Einzelheiten geregelt sind. Oft können Eltern/Schwiegereltern mit Beispielen z.B. Schwiegervater, schau mal bei deinem Bruder Hans und dessen Sohn/Schwiegertochter ist es so und so und funktioniert garnicht - oder besonders gut - daum möchten wir es auch so probieren, oder gerade desswegen nicht. Wenn ihr Vergleiche in der gleichen Generationengruppe sucht, reagieren Eltern oft besser, da Sie es eher nachvollziehen können - Nachbarn, Freunde... der Schwiegereltern als Beispiele suchen.
Ein eigenes Haus ist ja schon toll, aber wenn genug Platz da ist und du ja auch mit eigenem Haus auf dem Hof mitarbeiten möchtest überlegt doch mal wie das jetzige Haus sonst noch An oder Umgebaut werden kann. Nachbarn von uns haben eine schöne breite Außentreppe aus verzinkten Rohren + Terrasse, anbauen lassen - 1. Stock- um einen eigenen Eingang an der bisherigen Rückseite des Hauses zu ermöglichen, da sich die Schwiegertochter das so wünscht. Freunde haben eine Art Doppelgarage angebaut. Ein Teil wird als Garage genutzt und im anderen ist eine Treppe ins erste Stockwerk als Hauseingang für die Jungen gestaltet. Bei Bekannten habe ich gesehen, das in eine alte, nichtmehr benötigte Schlachtküche ein Hauseingang gemacht wurde und von da aus dann das Haus für die Generation die oben wohnt erschlossen wird. Es gibt viele Möglichkeiten 2 getrennte Eingänge zu schaffen und ist auf alle Fälle billiger als ein neues Haus. Vielleicht kommst du ja mit deiner Schwiegermutter so gut aus, das diese mal auf die Enkelkinder aufpassen würde und du wärtst froh nicht immer alle Kindersachen jedesmal mitschleppen zu müssen.
Auch in Punkto Hofübergabe und zusammenleben habe ich ein Beispiel. Ich traf mich früher mit Freundinnen und natürlich wurden Probleme jeglicher Art besprochen. Eine Freundin fand es furchtbar das die Schwägerin und Schwager immer so viel Lebensmittel vom Hof geholt haben - Schwiegermama hat halt ihre Kinder versorgt. Schwiegermutter fütterte die Hühner und hat die Eier reichlich abgegeben, machte den Garten und war auch da der Meinung da Sie die Sachen erzeugt kann sie damit machen was Sie will. Die Freundin hat das immer sehr gestört obwohl sie weder Hühner noch Garten gemacht hat. Bei Freundin Nr. 2 hat die Schwiegermutter bei der Betriebsabgabe gesagt, hört mal zu ich möchte gerne die Hühner und den Gemüsegarten weiter machen, wenn dir das recht ist. Für das Futter, die Nebenkosten und alles was im Garten an Kosten anfällt sind wir Altenteiler zuständig. Dafür bekommst du liebe Schwiegertocher so viele Eier und Gemüse wie du möchtest, aber ich möchte meinen Kindern Eier und Gemüse anbieten können, da ich mich auch darüber freu, wenn sie noch etwas von uns brauchen und dann kommen um einen kleinen Schwatz mit mir zu halten. - dort kamen auch die Enkelkinder noch um Omas leckere "Bio Freilaufeier" zu holen. Schwiegertochter 2 war immer erfreut frische Eier auf der Treppe vor zu finden und einfach in den Garten gehen zu können um sich was zu holen, ohne es selbst anbauern oder gießen zu müssen. Schwiegertocher 1 war jahrelang sauer nicht gefragt worden zu sein!
Also setzt euch wirklich öfters mal einfach zusammen und redet über euere Vorstellungen vom gemeinsamen Zusammenleben - vielleicht findet ihr ja Gemeinsamkeiten und wenn nicht mit Schwiegervater, dann ma vielleicht mit der Schwiegermutter, die bestimmt auch irgendwo Angst hat was falsch zu machen - oder nichtmehr gefragt zu werden.
So, das wars.     Liebe Grüße und gute Ideen        Line

schnecke

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #19 am: 08.03.13, 21:27 »
Hallo Line

das mit dem Hofübergabeseminar haben wir uns auch schon gedacht hat bis jetzt aber leider nicht gepasst!!
Danke für deine "Lösungsmöglichkeiten"!!

Das einzige Problem daran ist nur was ist mit dem Arbeiten am Hof??
Mit eigener Wohnung und seperatem Eingang ist ja nur die Hälfte gemacht!!?? :-(
Ich will ja nicht mal mit ihm zusammen draußen beim arbeiten sein. Sei es im Stall oder auf dem Hof!!
Habe da immer ein schlechtes Gefühl im Magen.


HABT IHR SCHON ERLEBT DAS DESWEGEN BEZIEHUNGEN KAPUTT GEGANGEN SIND??
Würdet ihr auch lieber trennen von dem Mann den ihr liebt?? Den wir sind ja schon 7JAhre zusammen und eigentlich passt es zwischen uns super!!

Offline maggie

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #20 am: 08.03.13, 22:00 »
ich kann dir nur raten was ich gemacht habe -

schon bevor die hofübergabe geschrieben war - habe ich mich bei sv hingestellt und habe im "kontra" gegeben -
und - nun ich war in seinen augen die böse, aber er hat sich zurückgezogen und hat mich im gasthaus "verbrüllt" - nur seine kollegen kannten ihn und haben mir genüsslich alles erzählt, wenn ich im dorf war -
und ich war eine ganz und gar fremde - kam zwar aus der landw. wollte aber niiiiiiiiiiiiiiiiieeeee einen bauern heiraten !!!! :-X
und hatte am anfang auch nicht gerade viel ahnung -
gut - sm war ein schatz und sie hat zum glück ihren ehemann um etliche jahre überlebt

das sind jetzt aber bald 40 jahre - und ich würde es heute wieder so machen !!! :o
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline clara22

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #21 am: 08.03.13, 22:15 »
25km sind nicht die Welt.

Dein schwiegervaer redet nicht viel   wird er wohl nie gemacht haben. Es sit sein recht so zu leben wie er es für richtig hält, genauso ist es euer recht so zu leben wie ihr es für richtig haltet nur jeder sollte dennoch den anderen respektieren.

Wenn ihr euch noch kein haus leisten könnt dann müß dass halt noch warten.

ansonsten ist ja eine Wohnung eine gute Lösung.  du selbstbist ja sicherlich beschäftigt wirs ja auch weiterhin arbeiten gehen und ob nun der Hof überschrieben wird oder nicht, an der Arbeit ändert sich bei deinem Lebensgefährten erstmal nix. er wird also genauso arbeiten wie jetzt, die eltern werden sicherlich am hof mitarbeiten, ergo kannst du erstmal so weitermachen wie bisher.

Dann kann man ja versuchen an der gemeinsamen zukunft zu arbeiten sprich ein haus bauen ect. ausbauen usw. Wenn man sich so gar nicht näher kommt ist ein gemeinsames wohnen ja nicht möglich. aber alles kann sich verändern.   zum positiven, natürlich auch zum negativen. aber vieles braucht seine zeit .  aber eines sollte man nie verlieren den Respekt voreinander. wenn du dich nicht so wohlfühlst dafür können ja deine schwiegereltern auch nix, ich meine sie leben halt ihr leben und brauchen wohl noch ihre zeit. genauso wie du deine zeit brauchst dich wohl zu fühlen in ihrer gegenwart    und nur wenn des geht ist auch ein zusammenleben möglich.

Offline martina-s

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #22 am: 09.03.13, 07:23 »
Hallo Schnecke,
wenn Du selber jetzt schon Bedenken hast, dann kannst Du das wirklich knicken!

Ich leb(t)e auch mit SE unter einen Dach. Zwar hat meine SM eine eigene Küche aber die wurde früher nie genutzt.

Wenn ich die Welt noch einmal anhalten oder zurück drehen könnte, dann würde ich das 1984 nimmer wollen.
Natürlich aus den Erfahrungen, welche mir die 29 Jahre bescherten.
Aber diese Erfahrung hat man ja nicht wenn man jung vor der Entscheidung steht.

Menschen die das als Kind schon miterlebt haben, in einem Haushalt aufgewachsen zu sein, der so auf diese Weise und in dieser Konstellation nie funktioniert hat und immer Trouble war, die werden sich das auch schon vor 30 Jahren gründlich überlegt haben.

Ich entstammte aus einer nichtlandwirtschaftlichen Familie in der meine Mutter sehr auf ihre Eltern fixiert war. Wir lebten zwar auch nicht unter einem Dach. Aber ich hab da Oma, wie wohl alle Kinder, nicht als störend empfunden.
Hinzu kommt noch, dass beide Großeltern noch vor meinem 12. Lebensjahr verstarben.
D. h. in den Jahren wo man beginnt selber das Hirn einzuschalten und den eigenen Kopf durchzusetzen gab es diese Generation nicht mehr.

Ich könnte mir vorstellen, wenn das anders gewesen wäre, dann hätte ich die "Sache" wohl auch mehr hinterfragt.

Zudem war ich aus dem weiteren Umfeld auch gewohnt, dass auf den Bauernhöfen die Senioren im gleichen Haushalt lebten.
Wobei es in unserem Ort schon einen Landwirt gab, da hatte die Schwiegermutter eine eigenen Kochmöglichkeit. Nur ist die Frau dann auch verstorben bevor ich richtig zu denken anfangen konnte.

Manche Bäuerinnen in meinem Heimatort haben die Hierarchie nie zu durchbrechen gewagt. Das war eben damals so. Es gab auch einige bei uns daheim wo die Frau die Hoferbin war. Von daher war es egal wenn die Mutter in der gemeinsamen Küche wuselte.

Ich bin in meiner Jugend viel bei den Bauern im Ort ein und aus gegangen. Und lernte es eben so nicht anders kennen.

Hab das auch nie hinterfragt. Von daher wäre es mir nie in den Sinn gekommen, diese Gegebenheit und Vorstellung wie Jung und Alt zusammen leben wollen oder sollen zu durchbrechen.

Für meine Familie jedoch möchte ich behaupten wäre es in vielerlei Beziehung besser gewesen, mit mehr Selbstbewußtsein und mehr Objektivität hier einzuziehen; oder besser gesagt einen eigenen Bereich zu schaffen. Nur denke ich, dass mein Mann sich genau so jemand gesucht hat, der in diesem Punkt keine Ansprüche hatte um sich da bei seinen Eltern nicht durchsetzen zu müssen. 

Ich hab die Situation angenommen; aber sie hat mich, ohne die eigentliche Ursache zu hinterfragen oftmals Tränen gekostet.
Ich hab mich durch diese Situation oft im Kreis gedreht ohne mich wirklich zu entwickeln.

Man hat hier immer als Familie auch den Anspruch erhoben nach Außen so dastehen zu wollen wie es in anderen Familien im Ort auch praktiziert wurde. Und man wusste auch durchschnittlich gut bescheid wie andere Familien das Zusammenleben gestalten und es wurde einem dann auch so in etwa ein Spiegel vorgehalten, was bei uns ach so falsch läuft und wie jetzt Hinz und Kunz mit gleichem landwirtschaftlichen Hintergrund anders oder besser machen.

Hinterher musste man dann oft erkennen, dass dort gleiche oder ähnliche Probleme an der Tagesordnung waren, nur die Kinder aus diesem oder jenen Grund anders zu händeln waren. Wir haben hier einen Fall im Ort wo der Sohn eine schwerwiegende Entscheidung getroffen hat; nicht mehr rückgängig zu machen; und uns wurde genau diese Familie immer in ihrer angeblichen Strenge vor die Nase geführt; und ach wie toll sich der Vater da durchsetzen kann und wie gut die Kinder da gehorchen...

Du merkst schon aus meinen Zeilen, Schnecke, meine SE waren sehr darum bedacht, sich hier in der Kindererziehung voll einzubringen. Vor allem in Härte und Strenge von meinem SV einerseits und negativer Gutmütigkeit und nie versuchen Grenzen zu setzen weil man da ja dann bei den Kleinen out sein könnte durch meine SM andererseits.
Das waren oft so tiefgreifende Einmischungen, die mir als Mutter und auch unseren Kindern überhaupt nicht gut getan haben in der Entwicklung.
Vor allem oft so ungerecht und immer der Versuch dabei ein Kind hervor zu heben und das andere damit auszuspielen.

Ich hätte manche Wege für mich und unsere Partnerschaft auch anders beschritten, wenn ich mich nicht ständig hätte anpassen müssen.

Die Türe hinter sich zumachen können finde ich gar nicht so schlecht. Jemand hat mal gesagt, man müsse eine Jacke anziehen müssen um zu den SE gehen zu können; dann wäre das wohl das Beste.
Nur darf man da auch die Situation nicht übersehen und das muss man ganz fest durchleuchten: Wie steht mein Partner zu mir?! Hat sich er schon abgenabelt?!

Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass man sogar durch einen Kilometer getrennt sein kann - dies aber keinen Sinn macht, wenn der Partner nicht eigenständig denkt und auch bewusst die Partnerschaft mit mir leben will!

Ich kann in völlig getrennten  Haushalten leben. Wenn der Partner (und dabei rede ich von beiden Ehepartnern) keine Vorstellung davon hat, wie er seine Zukunft gestalten will und mit wem er da eine Basis schaffen will, wird der andere Teil immer außen vor stehen.
Anders herum können die Partner voll zueinander stehen und genau wissen wie sie Zukunft stricken wollen; wenn hier eine Einigkeit besteht, dann kann sogar das Nutzen einer gemeinsamen Küche funktionieren!

Dann akzeptieren und respektieren  nämlich die Senioren die zielsicheren Schritte ihrer Kinder.

Wenn aber, um  nur ein konkretes Beispiel anzuführen einer der Partner ständig bei der älteren Generation hängt, mit denen nach wie vor alles bespricht, noch bevor der eigene Ehepartner involviert wurde, dann ist das eine sehr schlechte Ausgangssituation.

In der Realität ist es leider nun mal so, dass nicht alle Leute fest im Leben stehen und immer versuchen sich so einfach wie möglich durchzuwursteln. Sie gehen den Weg des geringsten Widerstands. Und dabei bleibt die Ehrlichkeit und die Schlagkraft auf der Strecke.

Wer nie gelernt hat zu reflektieren was er mit seinem Verhalten hervorruft, da wird es immer Probleme geben.

Wenn ich das schon lese, dass der Partner zwischen zwei Stühlen sitzt, weil er niemanden kompromittieren will, da muss ich ehrlich daran zweifeln ob der überhaupt den Sinn einer gelebten Partnerschaft verstanden hat und ob er überhaupt eigene Vorstellungen hat wie er es sich vorstellt in Zukunft weiter zu wirtschaften.
Soll da alles so weiter laufen wie SV das gerne haben will oder hat er die Möglichkeit sich einzubringen?

Letztendlich geht es nicht nur um die Gestaltung des gemeinsamen Wohnens von zwei Generationen unter einem Dach. Vielmehr geht es darum sich in persönlicher Freiheit innerhalb des Wohnbereichs entfalten zu können.
Das kann sogar bei getrennten Lebensmöglichkeiten total schief gehen weil die Familie vom Partner oder von der Partnerin immer noch die Möglichkeit des Zugriffs haben und das auch vollkommen ausschöpfen. Und der Partner auch zu schwach ist und selber nicht geerdet um frei und verantwortungsvoll den neuen Lebensabschnitt mit dem Partner in Angriff zu nehmen.
Sprich da hängt einer noch mächtig am Rockzipfel!

Das ist aber alles so tiefgreifend und aus frühesten Kindertagen anerzogen, - auch eine angeborene Charaktersache, so, dass es nicht unbedingt die Eigenschaft des Partners geben muss selber über den Tellerrand hinaus zu sehen.

Sich für einen Betrieb in seiner eigenen Freiheit beschneiden zu lassen ist nicht unbedingt etwas was eine gute Basis bietet die Zukunft vielleicht auch noch mit Nachkommen zu gestalten. Kompromisse sind recht und gut. Aber die müssen auch wirklich durchdacht werden.
Beschneidungen hinsichtlich Betrieb sind auch nur dann Beschneidungen wenn derjenige, der beschnitten werden soll das auch als Beschneidung empfindet.
Man kann sich freiwillig Einschränkungen unterziehen, weil sie die Grundlage sind von eigenen Lebensvorstellungen.

Also wenn einer 20 Stunden am Tag arbeitet weil er das selber so will und die Arbeit sein Hobby ist, dann ist das für den so in Ordnung.
Kommt aber jemand ins Leben der den anderen so unter Druck setzt die gleiche Leistung zu vollbringen, dieser aber andere Werte sieht, sich dem aber beugt, eigentlich aber eine andere Auffassung hat von Arbeit und Betrieb, dann ist das die Beschneidung.

Das wird gerne übersehen!

Jene was als fleißig gelten weil ihr Hobby ihre Arbeit ist, sind auch sehr gerne versucht, den anderen als faul und nichtsnutzig hinzustellen. Die erlauben sich Pauschalurteile über andere Menschen, also das ist oft nicht nachzuvollziehen. Das ist so lange gut, wie alle in der Familie da mitziehen. In dem Moment wo einer hinzu kommt, der anders denkt, der ausbricht aus der gewohnten Linie, der einen Anspruch für sich selber erhebt und sich so einer Familienstruktur widersetzt, wird das zu einem massiven Problem. Jemand bleibt da immer (ungewollt) auf der Strecke!



Liebe Grüße
Martina

Offline maggie

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #23 am: 09.03.13, 08:28 »
Wenn ich das schon lese, dass der Partner zwischen zwei Stühlen sitzt, weil er niemanden kompromittieren will, da muss ich ehrlich daran zweifeln ob der überhaupt den Sinn einer gelebten Partnerschaft verstanden hat und ob er überhaupt eigene Vorstellungen hat wie er es sich vorstellt in Zukunft weiter zu wirtschaften.
Soll da alles so weiter laufen wie SV das gerne haben will oder hat er die Möglichkeit sich einzubringen?


guten morgen,
martina, dieser satz ist eigentlich das wichtigste ... - da schnecke wirst du ansetzen müssen und mit deinem partner ausloten wie ihr euch im oberen stock "einbringen" wollt, wenn das andere nicht geht -
ich würde mich da über se hinwegsetzen und versuchen einen eigenen hauseingang zu bauen, und wenn es mit einer aussentreppe verwirklicht werden müsste - das hatte ich bei unserem haus eigentlich lange zeit vor, wenn es so weit kommen würde, dass wir mit den jungen mal im selben haus wohnen würden (das ist ja zum glück schon lange kein thema mehr)

wenn ich mir vorstelle wie mein junior reagiert, wenn  ich ihn nur etwas wegen seiner partnerin frage !! - mama hat da nix zu melden - gott sei dank  :o - mit seiner partnerin (noch nicht st, aber sie wohnen schon lange zusammen), kann ich über sehr viel sprechen und sie erzählt mir auch vieles und ist dann ganz überrascht wenn ich sage, das habe ich gar nicht gewusst ! (ach hat er euch das nicht erzählt !!!) -
na ja - er war schon immer drauf bedacht, wir wohnen und arbeiten zusammen, also wollte er sein privatleben leben -

übrigens - ich muss mich mal wiederholen - ich schäme mich so für meine generation (habe ich aber auch schon kollegen gesagt, wenn sie sich über sohn oder st beklagt haben  ::) )

dass du ein "ungutes" gefühl im magen hast, kann ich verstehen, aber das ist normal, denke ich, wenn man/frau in einen solchen gewachsenen betrieb hineinkommt - ich erinnere mich, dass es mir auch so erging -
darum war ich auch nur selten hier, mein heutiger mann fuhr oft seine 25 km zu mir in die stadt - natürlich nicht täglich, und er hatte auch milchwirtschaft - und ich denke heute ist die arbeit doch eher so ausgelegt, dass er nicht immer auf dem betrieb sein muss

viel glück - und - es ist eben so oder so ein sprung ins kalte wasser !!!
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline Pferdefrau

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #24 am: 09.03.13, 12:08 »
Liebe Schnecke, oh weih den ganzen Mist habe ich auch hinter mir. Und leider, um so mehr ich versucht habe mich durchzusetzen, um so schlimmer wurde es. Ich kann Dir ein ganz tolles Buch zu dem Thema vorschlagen: Generationskonflikt in landwirtschaftlichen Familien. Von Alexandra Schulz, erschienen im Akademiker Verlag.
Ich glaube es ist selten das man es als St schafft aus dem Dilemma rauszukommen, wenn der Partner nicht eindeutig Stellung beziehen kann.
Ich denke gerade das zwischen den Stühlen sitzen birgt das Konfliktpotential.
Natürlich sind Deine Bedürfnisse an ihn anders als die seiner Eltern!
Ich denke heute es ist wichtig sich frühzeitig Hilfe von außen zu holen.

schnecke

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #25 am: 09.03.13, 12:18 »
Hallo Pferdefrau

was heißt hinter dir?? Wie ist es jetzt bei dir??Was hat sich verändert??
Das Buch werde ich mir auf jeden Fall anschauen.

Das zwischen den Stühlen sitzen ist ein Problem weil er einfach zu zurückhaltend ist er will keinen Streit.

Darf ich fragen was du konkret zu Hilfe von außen meinst?

Offline annelie

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #26 am: 09.03.13, 12:28 »
Schau mal hier:
http://www.agrar.de/landfrauen/forum/index.php/topic,34246.msg382577.html#msg382577

und hier:
http://www.agrar.de/landfrauen/forum/index.php/topic,34246.msg410343.html#msg410343

Wenn Dein Freund keinen Streit will, dann hört es sich so an, wie wenn er den  Weg des geringsten Widerstandes gehen wird.....

« Letzte Änderung: 09.03.13, 12:32 von annelie »
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

schnecke

  • Gast
Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #27 am: 09.03.13, 12:39 »
Ja da könntest du recht haben!! :-(
Er traut sich selber halt ned soviel zu. Und in seiner Familie war es schon immer üblich über nichts zu reden sondern alles tod zu schweigen.

Clara

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Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #28 am: 09.03.13, 13:26 »
Hallo in die Runde,


Schnecke, zum Erwachsen sein gehört auch, dass Frau Entscheidungen trifft. Erwachsen sein ist mehr, als nur wenig Geizen mit den Reizen, wenn sich frau für einen Mann und dann auch noch für einen Landwirt entscheidet.

Und lieben kannst DU wen du willst, die Frage ist, ob du zurückgeliebt wirst.

Ach ja und weil wir gerade dabei sind, dass du ja liebst... Dann hast du ja sicher auch Augen dafür, was du an deinem Freund UND seinem Umfeld schätzt. Los, schreib uns doch dazu mal 10 Dinge auf.

Was ich sonst noch zu dem Thema denke... Nun ja, es ist Frühling und die Bäume schlagen aus... Es gibt halt Zeiten, wo sich bestimmte Themen und Darlegungen so verdammt wiederholen in JEDEM Jahr... und ansonsten las und liest man von den Frauen nix (mehr).


Sehr nachdenkliche Grüße,

Anja

Clara

  • Gast
Re: Die "lieben" Schwiegereltern
« Antwort #29 am: 09.03.13, 13:38 »

Das Problem ist es gibt hier keinen Bauplatz und wir beide haben nicht viel Geld also müssten seine Eltern zahlen!!
[/color]


Dieser Satz... sagt sehr viel... Der geneigte Leser  beachte  bitte die 2 Ausrufezeichen am Ende des letzten Satzes...  Ja, es geht um Sprache und Wortwahl... und Sprache sind gesprochene Gedanken, ist sprechendes Denken...

Warum sollen denn SEINE Eltern denn einen Bauplatz und einen Hausbau finanzieren? Was kann denn deine Familie zu dem Unternehmen Auszug/Umzug/eigene 4 Wände  der Tochter  beitragen? Und was könnt ihr zwei selbst für euren Traum vom eigenen Heim beisteuern? Es geht hier um ganz andere Fragen als um das zusammenziehen und den eigenen Hausstand gründen...
Es geht um Macht und du übst den Aufstand... und willst die Konsequenzen nicht tragen- so seh ich das.

Nachdenkliche  Grüße,

Anja
« Letzte Änderung: 09.03.13, 13:40 von Clara »