Hallo Maria,
welche Zielverbrauchergruppe hast du denn im Auge?
Tja ich würde sagen, wenn Du mich so fragst, ganz konkret geantwortet: Die umweltbewußten, engagierten, Besserverdienenden, die sich gerne auch mal was ins Haus liefern lassen.
Aber ganz allgemein könnte man sagen: Besserverdienende mit wenig Zeit? Eventuell auch umweltbewußt?
Peak-oil und Direktvermarktung- ist das deine Vision?
Direktvermarktung ist sicher nur eine Möglichkeit der kommenden Energiekrise zu begegnen. In den USA wurden schon vor drei Jahren begonnen Reparaturen am Straßennetz nicht mehr auszuführen aufgrund der stark gestiegenen Preise für Bitumen und Diesel. Das gleiche passiert in Deutschland auch schon. Das ist nur ein Aspekt, den knapper werdendes Öl mit sich bringt.
Ganz wichtig ist auch die Energieversorgung regional zu gestalten (Holz, Gartenabfälle, Biogas, Solarkollektoren, etc.).
Dann gäbe es die Möglichkeit in den Sommerferien mit Jugendlichen Projekte in Sachen Ökologie zu machen:
- Basteln von einfachen Solarkollektoren aus Holz, Glas, Rohren und evtl. fertigen Sunstrip-Blechen oder mit Hilfe von jemandem, der sich in Schweißen auskennt, aus alten Heizkörpern oder Blechen (s. die Bastel-/Selbstversorger-Hefte von Christian Kuhtz: "Einfälle statt Abfälle").
- Kleine Windkraftanlagen bauen (z.B. ebenfalls aus Altmaterialien s. die Hefte von Christian Kuhtz) oder organisiert sich z.B. hierüber (
http://www.kleinwindanlagen.de/Forum/phpBB2/ ) einen Referenten, der es zeigt.
- Bauen eines Gartenhäuschens aus Lehm und Holz nach alter Handwerkstechnik. Da könnte man z.B. später dann richtig professionell Wartehäuschen (gibt es meistens zu wenige oder zu kleine) oder wieder Telefonhäuschen (statt Metallrohr mit Telefon dran) bauen (=Arbeitsplätze und Nutzen für alle).
Stephan
Hallo Samy,
In der Rhön gibt es bereits eine Supermarktkette die sö ähnlich arbeitet (siehe Natur und Kosmos vom Juli o. August).
Danke für den Hinweis. Ich habe mir jetzt das August-Heft bestellt.
Wir sitzen gerade an einem Finanzierungskonzept für sowas. Fördermittel gibt es nur über das Landwirtschaftministerium auch für Gewerbebetriebe.
Ob wir Geld bekommen wissen wir nicht, aber haben schon einige Tausend Euro bezahlt. Shocked Für viele schon nicht tragbar.
Aus den Fördertöpfen wie Leader und ILEK bekommen die wenigsten was und das ist auch noch gedeckelt für die LW.
Letztes Jahr hatte ich versucht eine Förderung für den Bau von einfachen Solarkollektoren wie oben beschrieben über Leader-Plus zu bekommen. Wurde leider nicht genehmigt.
Ein Freund von Christian Kuhtz hatte letztes Jahr die Förderung für die gleiche Idee (ich weiß jetzt nicht aus welchem Topf) schon bekommen (auch zwei Arbeitslose wollte er beschäftigen), er wollte gerade anfangen, da erfuhr er, dass er Krebs hat. Im Februar diesen Jahres ist er gestorben.
Dann hatte ich wie hier glaube ich schon beschrieben versucht über das Programm "KMU innovativ" im Bereich Biotechnologie eine Förderung für Versuche mit Stickstoffbakterien zu bekommen. Das wurde auch abgelehnt. Ich muß allerdings zugeben, dass ich diesen Antrag ziemlich auf den letzten Drücker abgegeben hatte, einige Rechtschreibfehler drin waren und ich mehr oder weniger versucht hatte in diesem Antrag der zuständigen Jury etwas über das Problem der Nitratbelastung von Gewässern beizubringen. Eventuell hatten die das trotz des sehr sinnvollen Vorhabens in den falschen Hals bekommen.
Im Internet hatte ich dieses Jahr dann ein fertiges Konzept für Regionalentwicklung der Region Werra-Meißner entdeckt:
Ein (genehmigtes?) Leader-Plus-Konzept (Pdf-Dokument) bezüglich Regionaler-Entwicklung (2007-2013) eines hessischen Landkreises:
http://www.vfr-werra-meissner.de/Entwicklungskonzept_Werra_Meissner_2007.pdfDas lohnt sich sicher das mal näher anzuschauen. Es geht u.a. um Ausbildung, Altersstruktur, Betriebsstrukturen, die regionale Gewinnung von Energie aus regenerativen Quellen (Holz, Biomasse, etc.).
Aber es geht wahrscheinlich auch ohne Leader-Plus o.ä:
Man muß nur mit möglichst vielen, d.h. vor allem den richtigen, Leuten reden. Hier ein Super-Beispiel wie so etwas gehen kann (gefunden bei Franz Alt auf seiner "Sonnenseite"):
Wasserkraftwerke - für Fische verträglich
...
Diplomingenieur Mathias Kappeler freut sich. „In nur einem Jahr haben wir dort Planung, Genehmigung und Bau eines Wasserkraftwerks über die Bühne bekommen.“
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Was gelang Kappeler und seinem Auftraggeber in nur 12 Monaten, worüber andernorts oft Jahre gestritten wird? Mancher, der Genehmigungen für ein Wasserkraftwerk im bayerischen Allgäu beantragte, musste sich über 30 Jahre mit Behörden und Einsprüchen befassen.
...
Dabei folgte das E-Werk der Forderung „Mit der Natur- nicht gegen die Natur“, sagt Geschäftsführer Friedrich Besler. Damit dieser Formel auch alle gemeinsam folgten, luden das planende Ingenieurbüro Dr. Koch und sein örtlicher Auftraggeber frühzeitig alle Beteiligten an einen ‘runden Tisch’. Also auch die Naturschutzbehörde des Landkreises und die örtlichen Fischer.
http://www.sonnenseite.com/index.php?pageID=5&article:oid=a1011&template=article_detail.html&noflash=trueIch denke da auch an folgenden Satz eines französischen Schriftstellers:
»Wenn du ein Schiff bauen willst, musst du die Leute nicht zum Baumfällen antreiben, sondern ihre Sehnsucht nach dem Meer wecken« (Antoine de Saint-Exupéry)
D.h. man muß alle Menschen, die bei einer solchen Idee beteiligt werden müssen, gleich von vorneherein einladen mitzudiskutieren, ihre Meinung und ihre Bedenken anzuhören. Das kommt einem vielleicht langwierig vor, aber im Endeffekt, wie im obigen Artikel beschrieben, ist dies die schnellste Möglichkeit von allen.
Viele Menschen in verschiedenen Behörden würden sich sicher gerne mehr für alternative Energien oder für bessere Lebensumstände einsetzen, aber es gibt eben diverse Direktiven in den Behörden, an die sie sich halten müssen. Und auch gutmütige Menschen werden sauer, wenn man ihnen dann vorhält, sie würden nicht an die Zukunft denken, etc. Dabei dürfen sie eben nicht sagen warum sie so handeln.
Wenn man jetzt aber quasi ganz offiziell, diese Mitarbeiter dazu "verdonnert" etwas für die Umwelt etc. zu machen (z.B. durch beschleunigte Bearbeitung eines Wasserkraftwerkes oder eines Hofladens oder für eine regionale Vermarktungsinitiative mit Beteiligung auch einfacher Leute oder ..oder...oder..), und wenn dann viele Menschen auf diese Art und Weise zusammenarbeiten, dann wird man sich wahrscheinlich wundern was für gute (!) Kräfte hier auf einmal freigesetzt werden und was auf einmal alles möglich ist mit den ach so schwachen Möglichkeiten des Einzelnen.
Das Geld wird bei den Leuten knapp, da bezahlen die auch keine 20% zusätzlich. das sind locker 100,00Euro im Monat
.
Deswegen hatte ich oben ja geschrieben, dass ich zuerst an die gutverdienenden Haushalte denke.
Die Sache mit jeder kann was verkaufen ist in Deutschland unmöglich. Die Marmelade die meine Oma eben mal gekocht hat kann ich nicht einfach auf dem Markt verkaufen. Da habe ich wenigstens 5 Behörden und Ämter am Hals. Hygiene, Finanzamt, Gemeinde etc.
So jetzt habe ich Dir Deine Idee gründlich zerrissen.
Nein, nein, ganz und gar nicht. Deswegen habe ich ja meine Idee vorgestellt, um auch andere Aspekte kennenzulernen. In jedem Problem, äh nein, das muß natürlich auf neudeutsch Aufgabe heißen, stecken auch immer wieder Potentiale drin.
Auch die Schönauer Stromrebellen fingen mal klein an und heute gehören sie zu den größten regionalen Stromversorgern, Dank der ehrenamtlichen Unterstützer vieler wie z.B. einer Werbungs-Firma aus Berlin, die den Slogan "Wir/Du sind/bist ein Störfall" mit den entsprechenden T-Shirts, Plakaten etc. entworfen hat.
Man muß den Menschen nur mal zeigen, dass man eine gute Idee hat und da auch zusammenarbeitet, dann ergibt sich der Rest eventuell von alleine.
Stephan
EDIT: Die richtige Adresse dieses schweizerischen Vermarktungsprojektes lautet richtig: eccofood.ch