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Wohlstandsgesellschaft und Nachhaltigkeit

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martina-s:
Hallo,
ich will mir jetzt die Sendung mit Neureuther nicht antun.
Ja, ich bin auch schon fast nachhaltig aufgewachsen.
Meine Eltern hatten kein Auto. Da wurde noch Zug/ Bus gefahren.
Heizung hatten wir auch keine.
Da gab es noch Eisblumen an den Fenster. Weil natürlich auch keine Thermopenscheiben.
Gebadet wurde einmal die Woche.
Und Kleidung wurde auch nicht täglich gewechselt.
Vor allem hatte man eine Werktagskleidung und Schulkleidung und Sonntagskleidung!
Ich hatte noch gestrickte Unterwäsche. Von meiner Mutter mit nur einer Hand (die andere hatte sie aufgrund des Kriegs verloren) gefertigt. Ebenso Pullis, Röcke usw. Alles in Strick.
Es wurde geflickt wenn was kaputt, angestrickt wenn was zu kurz.
Meine Mutter hatte eine Cousine die Schneiderin war. Ein Highlight wenn sie einmal im Monat kam. Sie hatte eine Tochter welche etwas älter aber von der Statur her kleiner war. Da bekam ich bis zu einem gewissen Alter auch Kleidung vererbt. Und ab und an ein Kleid genäht. Allerdings in Kunstfaser.

Damals ging es nämlich schon los mit solchen Dingen. Nylon, Dralon und in der Küche Plastikschüsseln.


Ich sag immer mit der Erfindung des Rades nahm das Ganze seinen Lauf. Oft nicht nur zum Guten für die Erde!

Der Mensch wird immer seine Spuren hinterlassen.

Und das Rad geht schlecht zurück zu drehen.

Ich war auch schon ein paar Mal mit Flugzeug unterwegs.

Klar klafft die Schere auseinander. Und jeder dreht es sich so, wie er es braucht.

Die was viel Freizeit haben, die wollen natürlich auch was erleben.

Die Medien tragen auch dazu bei. Wünsche werden geweckt und wer es sich leisten kann folgt den Dingen. Egal ob ernährungstechnisch, reisetechnisch oder in Sachen von Technik, Lebenseinstellungen, Bekleidung oder sonst was.

Der Mensch ist nimmer in seiner eigenen kleinen Blase!  Auf ihn strömt alles Mögliche ein.

Selbst wenn eine Familie das so für sich gestalten will nachhaltig zu leben. Frühestens wenn man Schulkinder hat wird man mit der anderen Welt da draußen konfrontiert.

Schon alles nicht leicht

Steinbock:
@marina
Es geht doch nicht ums Urlaub machen an sich, sondern die vielen Flug- und Fernreisen. Ich glaube nicht, dass du zum wellnessen in Südafrika warst  ;)

martina:
Ich denke, es kommt einfach auf das Maß der Dinge an.

Wenn jemand davon träumt, einmal im Leben nach Australien zu fliegen und dort zu reisen und dafür lange spart, ist diese Fernreise auch anders zu bewerten, als manche andere.

Manchmal geht es auch einfach nicht anders.

frankenpower41:
Genauso war mein Anfangsgedanke.
Geht auch nicht gegen mal in Urlaub fliegen, wegen mir auch jedes Jahr einmal.
...und Urlaub im eigenen Land bzw. Nachbarländern sind für mich da auch nicht gemeint.
Ich meine eher diejenigen, und ds kenne ich einige, die fliegen (und nicht nur einmal) zum Weihnachtsshoppen für 4 Tage nach New York, dann noch Maledieven und sonst noch was, mal 4 Tage, Dubai
und das alles in nicht mal einem Jahr.

... dann noch all das was überhand genommen hat. wie geschrieben, neuestes Handymodell  usw.
... und wenn man, weil man irgend ein Fest hat mal Erdbeeren an Ostern kauft, dann ist das auch in Ordnung für mich, geht eher um das gar nicht irgendwie nachdenken.
Ich kaufe auch öfters mal Paprika im Winter, zurück zu immer nur rote Beetesalat und Gelbe Rüben wie früher, das muss man ja auch nicht.

Rohana:
Das Problem liegt in der Wachstumsökonomie die uns hierzulande auferlegt wird. Die Wirtschaft muss wachsen, es muss immer mehr produziert, verkauft und weggeschmissen werden, weil alles andere ja "schlimm" wäre (siehe aktuelle Krise). Und konsumiert werden muss sowieso. Wehe dem der sich dem Konsum verweigert! Geht gar nicht!

Ich empfehle als Lektüre Niko Paech, Postwachstumsökonomie, sowie Hartmut Rosa, Beschleunigung und Entfremdung: Entwurf einer kritischen Theorie spätmoderner Zeitlichkeit. Wer es sich so richtig hart geben möchte kann Felix Ekart, Theorie der Nachhaltigkeit mal durchgehen... glaub das Teil hat über 1000 Seiten, ist echt schwere Kost aber eben ziemlich umfassend. Für Einsteiger ist Armin Grunwald / Jürgen Kopfmüller, Nachhaltigkeit, eine sehr gute und sehr aktuelle Einführung zum gesamten Themenkomplex Nachhaltigkeit.

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