Bäuerinnentreff

Familie und Co. => Familienbande => Thema gestartet von: hika am 08.02.19, 17:12

Titel: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: hika am 08.02.19, 17:12
Liebe alle,

ein Thema, das mir unter den Nägeln brennt...

Interessieren sich Eure Männer für die Familie? Übernehmen sie Verantwortung für die Kinder? Handelt Ihr aus, wer was macht? Seid Ihr Partner oder ist  er der Chef und Ihr die billige Arbeitskraft?

Mein Mann und ich streiten da gerne mal bis auf's Blut, weil ich immer sage, dass ich beim Heiraten wohl im Kleingedruckten übersehen habe, dass ich automatisch allein zuständig bin für Kindererziehung, putzen, kochen, waschen und er dann meint, ja, der Hof, der Hof, und was soll er denn noch alles machen... Kennt Ihr das? Wie ist das bei Euch?

Hier in meinem Umfeld sehe ich jedenfalls viele, sehr viele Bauern wo die Welt - aus Männersicht - noch seeeehr in Ordnung ist... und anscheinend finden das die dazugehörigen Frauen auch ok.

Bin gespannt auf Eure Antworten.

hika
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Rohana am 08.02.19, 17:25
Exakt so funktioniert mein Mann auch  ::) woher soll ers aber anders kennen? Schliesslich war sein Vater noch einer vom richtig alten Schlag, wo die Frau nix zu mucken hat und der vorm vollen Kühlschrank verhungern würde - hier in Bayern ticken die Uhren eben anders. Immerhin ist meinem Mann das bewusst und das ein oder andere möchte er anders machen, auch wenn die Umsetzung noch nicht immer so leicht ist...
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Tina am 08.02.19, 17:36
Wir sind nun im Herbst 39 Jahre verheiratet und der beste Ehemann aller Zeiten hatte auch nie eine klitzekleine Chance, irgendeine Tätigkeit im Haus zu machen. Dafür läuft das jetzt schon ganz gut. Kinder baden, wickeln war nie ein Thema, nun kann er auch schon die Spülmaschine einräumenund/oder ausräumen, auch mal was besorgen, da bin ich schon zufrieden.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: martina am 08.02.19, 18:03
Mein Mann fährt einkaufen und hat kein Problem damit, die Spülmaschine ein- und auch wieder auszuräumen.

Waschmaschine hat er auch schon bedient. Mit telefonischer Unterstützung ;)
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: ANNALENA am 08.02.19, 18:22
Mein Mann arbeitet von sieben bis zwölf und eins bis fünf, ich momentan ca. Halb sechs bis ca. Acht abends.
Im Winter ist er zuhause. Er nimmt mir Arztbesuche
Mit den Kindern ab, geht zum Elternsprechtag, da abends, und fährt mal zum einkaufen.
Da bin ich sehr, sehr froh.

Wir haben keine LW mehr, früher war's anders.
Da war das eher meins.
Er kann nicht kochen, aber macht e. Leckeren Wurstsalat.
Kehrt oder saugt, ich finde es passt.

Und das das in Bayern typisch ist, ich find das ist ein
Vorurteil.
Wenn er ganztags arbeitet, und ich zuhause bin, jedenfalls bis abends, muss mein Mann doch nicht
Noch den Haushalt machen.

Also meine Meinung. Bei den Kindern hat er bis aufs baden, alles gemacht.😁😁🙈

Kathi
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: freilandrose am 08.02.19, 18:57
Liebe alle,

ein Thema, das mir unter den Nägeln brennt...

Interessieren sich Eure Männer für die Familie? Übernehmen sie Verantwortung für die Kinder? Handelt Ihr aus, wer was macht? Seid Ihr Partner oder ist  er der Chef und Ihr die billige Arbeitskraft?

Mein Mann und ich streiten da gerne mal bis auf's Blut, weil ich immer sage, dass ich beim Heiraten wohl im Kleingedruckten übersehen habe, dass ich automatisch allein zuständig bin für Kindererziehung, putzen, kochen, waschen und er dann meint, ja, der Hof, der Hof, und was soll er denn noch alles machen... Kennt Ihr das? Wie ist das bei Euch?

Hier in meinem Umfeld sehe ich jedenfalls viele, sehr viele Bauern wo die Welt - aus Männersicht - noch seeeehr in Ordnung ist... und anscheinend finden das die dazugehörigen Frauen auch ok.

Bin gespannt auf Eure Antworten.

hika
Hallo Hika, da hast Du Dir ein sehr interessantes Thema rausgesucht.

Mein Mann und Ich sind seit 45 Jahren verheiratet. Ich bin bei ihm ins neu gebaute Haus mit Hof eingezogen.
Er ging brav 8 Std. täglich arbeiten und nebenher war noch die Landwirtschaft mit damals kleinem Lohnunternehmen da.
Die Landwirtschaft am Abend und am WE, also alle Ackerarbeiten, machte er selber. Ich dagegen war für das Grünland zuständig.
Er mähte, ich machte daraus das Heu, kreiseln und schwadern etc, danach Ballen und machte bei der Kundschaft kleine Ballen und später die Großpacken (heute auch noch)
Im Haushalt machte mein Mann nie was (so erzogen von daheim, Mama und Oma waren ja da).
Kindererziehung war immer mein Ding. Windeln wechseln, bei Nacht aufstehen, Hausaufgaben kontrollieren, Ärztebesuche, Elternabende....etc.
Im Sommer hatten wir, während die Kinder klein waren und ich zur Ernte raus musste, immer eine Praktikantin. Die hat dann auch gekocht. Das war ganz ok.
Jetzt ist der Betrieb gewachsen, die Kinder groß und aus dem Haus. Keiner da, der den Betrieb übernehmen möchte.
Ist ja klar, er hat sich nur um die Kinder gekümmert, als sie in dem Alter waren, wo sie was helfen konnten. Du machst das und du machst das.
Vor ca. 10 Jahren hab ich einen Kaffeevollautomaten neu gekauft. 9 Jahre hat sich mein Mann geweigert, dieses Teil zu bedienen (er wollte es sich von mir nicht zeigen lassen).
Da ich morgens oft nach ihm aufstehe, war ein ewiges Gejammere, komm, mach mir den Kaffee.
Bis mir mal der Kragen geplatzt ist, ich gesagt habe, jetzt steh bitte mal neben mich, dann zeig ich dir, wie das Teil funktioniert.
Geht doch, warum nicht gleich so. DAS ist aber auch das Einzige, was er im Haushalt macht.
Ok, er ist sehr viel beschäftigt, kaum zuhause. Meinen Haushalt krieg ich alleine gebacken inkl. Büro. Ist mir auch lieber so,
wie wenn mir da jemand dazwischen funkt.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Rohana am 08.02.19, 19:08
Und das das in Bayern typisch ist, ich find das ist ein
Vorurteil.
Tjo, ich hab das halt nirgendwo so extrem erlebt wie hier in Bayern  - und es vererbt sich bis in meine bzw. die jüngere Generation (20-30J) von denen viele ganz selbstverständlich erwarten dass die Frau den Haushalt macht! Vielleicht ist es ein Land-Ding, jedenfalls hab ich das in meiner Altersklasse sonst nicht erlebt und ich bin schon 15 Jahre von zuhause weg. Also kein Vorurteil sondern persönliche Erfahrung  :-\
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Marina am 08.02.19, 19:32
Wir sind seit 33 Jahren verheiratet. Die ersten 9 Jahre war ich Vollzeit berufstätig. Meine SM hat gekocht, ich geputzt. Sonntags hat mein Mann immer beim abspülen geholfen (Geschirrspüler gabs keinen). Er hat auch das Haus gekehrt. Als unsere Zwillinge geboren wurden war es für ihn selbstverständlich, dass er Flasche gegeben hat und gewickelt hat. Auch nachts.

Seit ich daheim bin hilft er im Haushalt nicht mehr. Er würde aber jederzeit wenn ich darum bitten würde.
Er ist für "draußen" zuständig, ich für "drinnen". Wir leben sehr gut mit dieser Einteilung.

Leider ist unser "Fast-Schwiegersohn" da anders gestrickt. Er hilft absolut nichts im Haushalt. Sitzt am Tisch und lässt sich bedienen. Wir essen im Moment noch zusammen. Da lasse ich demonstrativ seinen leer gegessenen Teller auf dem Tisch stehen. Irgendwann wird es ihm dann doch zu blöd und er trägt ihn zum Geschirrspüler. Meine Tochter hatte schon ellenlange Diskussionen, bisher leider erfolglos.
Er wurde daheim wie ein Pascha behandelt und das verwächst sich leider nicht so schnell.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: gina67 am 08.02.19, 20:06
Hallo Hika
ein tolles Thema.
Ich habe vor fast 35 Jahren geheiratet und bin hier auf den Hof gezogen. Mein Mann brauchte nie was im Haushalt helfen, er hatte 2 Schwestern, Mutter und Oma, die dafür zuständig waren.
Um die Kinder hat er sich nur gekümmert, wenn ich nicht da war, meistens hat das dann SM gemacht. Meine Kinder, Sohn und Tochter, habe ich beide mit zur Hausarbeit herangezogen. Mein Sohn backt, kocht, wäscht und kümmert sich auch sehr um seine Kinder. Wickelt, füttert, bringt zu Bett, macht Hausaufgaben, fährt mit zum Fußball usw.
Mein Mann ist auch so langsam in die Hausarbeit gewachsen. Er kauft ein, kann die Waschmaschine bedienen, kocht Tee und würde auch noch was einfaches kochen können. Was er nicht kann und will, ist putzen und bügeln. Gut, das mach ich auch nicht gerne.
LG Gina
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: frankenpower41 am 08.02.19, 20:11
Marina,jetzt musste ich doch schmunzeln. 
Ich denke nicht dass ich unseren Jüngsten wie Pascha behandelt hab, trotzdem kommt mir manches bekannt vor.
Wir haben auch die Einteilung mein Mann draußen und ich drinnen.
Er deckt aber schon mal den Tisch und seinen Teller räumt er immer ab.
Da er Abends immer sehr lange Abendbrot isst, nebenher Zeitung liest und ich dann schon am PC oder im Wohnzimmer bin, räümt er auch ab, oft auch hin.
Er  nimmt auch schon mal Staubsauger zur Hand oder räumt die Spülmaschine mit aus, muss aber nicht sein, denn er hat sein eigenes System was nicht unbedingt meines ist.
Als er vor einigen Jahren lange krank war hat er als er wieder einigermaßen konnte auch in der Küche mit geholfen, Kartoffelschälen usw.

Kinder versorgt hat er als sie klein waren eher weniger, er war ja überwiegend draußen und ich innen.
Nachts bin fast nur ich aufgestanden, wäre auch nicht anders gegangen, stillen konnte er ja schlecht.
Wir sagen immer bei Kindern bin ich wach geworden und er hat nichts gehört, jetzt ist es bei mir so dass ich nichts höre wenn was im STall ist, wenn er nachts aufsteht, ich hör da gar nichts so fest schlaf ich.
Am Schlepper waren sie oft dabei und als sie ins Fortgeh-Alter kamen ist Nachts meist nur er gefahren um sie zu holen.
Ich kann auch nicht glauben dass es an Bayern liegt wenn die Männer nichts im Haushalt tun, eher daran wie sie erzogen wurden.
Wenn im Elternhaus z.B. noch eine Oma war die auch was tun wollte, dann bekamen sie oft gar nicht die Gelegenheit.




Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Internetschdrieler am 08.02.19, 22:34
………soll es geben. Ich bin keiner*)

Ich verhungere aber nicht vor vollem Kühlschrank. Kann die Mikrowelle bedienen und den Kaffeeautomat. selber Kochen - nicht mein Ding. Für ein Spiegelei reichts, Wurstbrot machen geht schneller.
Spülmaschine ausräumen beschränkt sich auf Dinge wo ich sicher weiß, wo sie hingehören, Tassen Teller Besteck. Einräumen ist Sonntags immer mal drin.

Viele von euch machen für den Betrieb die Büroarbeit. Anträge, Bankgeschäfte, Buchführung, etc. Davon ist meine Frau komplett verschont.
Als die Kinder noch klein waren, gerade beim Ältesten, da haben wir uns abgewechselt. Der hat die Nacht zum Tag gemacht und irgendwann muss Man(n)/Frau ja mal durchschlafen.
Kinder wickeln konnte ich auch ;D ist aber nicht oft vorgekommen.

*) oder doch ……… ich schreib im Bäuerinnentreff 8)
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Heidi.S am 08.02.19, 23:01
Ehrlich gesagt, ich finde die Überschrift etwas seltsam. Emanzipation von Männern 🤔.....
Für mich ließt sich die Diskussion eher von Arbeitsaufteilung in Haus und Betrieb.
Göga ist kein Mensch der im Haushalt aufgeht, aber er kann putzen und würde auch ohne mich nicht verdecken. Verhungern auch nicht, aber richtig kochen würde er auch ungern.
Dafür macht er draußen sehr viel und das bewundere ich auch. Er schätzt meine Arbeit und ich seine.
Ich glaube mich würde es nerven wenn er im Haushalt zu viel machen würde.
Sohnemann war in jungen Jahren sowas von Schlaperer und Chaot und ist jetzt sowas von etepetete. 🙄Seit er von zuhause weg war, hat er einen Ordnungsinn, das mich das schon fast nervt. Zum Glück hat er seine eigenen vier Wände und kann sich da austoben. Er putzt, wäscht und kocht für sich und Freundin.
So ordentlich, das es sogar schon seine Freundin oft nervt.... aber die ist zum Glück nicht soooo oft da.
Ne, da bin ich dann wieder froh mit Göga in unserem entspannten Chaos zu leben.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Rohana am 09.02.19, 07:50
Er schätzt meine Arbeit und ich seine.
Ich denke das ist der Knackpunkt. Wie die Arbeitsaufteilung letzten Endes aussieht, ist ja eigentlich wurscht, solange beide zufrieden damit sind und ihre Arbeit a) als solche wahrgenommen und b) wertgeschätzt wird.
Genau das fehlt mir aber bei diesen Männern vom Schlag meines Schwiegervaters oder auch meines Schwagers (kleiner Bruder vom Mann).
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: hika am 09.02.19, 08:17
@Rohana: Du sprichst mir aus der Seele. Ich als nicht-Bayern-nicht-Landwirtschaftspflanze finde das in Bayern auf dem Land auch echt auffällig  ;D

aber die Diskussion bringt mich auch weiter: worum geht es also eigentlich, auch bei mir, wenn ich das Thema anspreche? Vielleicht ist es tatsächlich die Wertschätzung meiner Arbeit.
Und es ist interessant, dass für viele, die länger verheiratet sind, diese art von Arbeitsteilung ganz selbstverständlich ist. Für mich eben nicht.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: mamaimdienst am 09.02.19, 08:43

Seit ich daheim bin hilft er im Haushalt nicht mehr. Er würde aber jederzeit wenn ich darum bitten würde.
Er ist für "draußen" zuständig, ich für "drinnen". Wir leben sehr gut mit dieser Einteilung.

So handhaben wir es auch. Ich muss weder in den Stall noch im Feld helfen (Opa ist ja auch noch da und die Kids stehen in den Startlöchern). Ich bin rein für das Haus und die 5 Kinder zuständig. Mein Mann würde mir aber jederzeit helfen, wenn ich darum bitte, genauso wie ich draußen einspringen könnte. Man könnte es auch so formulieren: er mischt sich bei mir nicht ein, und ich mische mich bei ihm nicht ein (Entscheidungen werden aber grundsätzlich gemeinsam gefällt)
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Nixe am 09.02.19, 08:59
Ok in der LW is ja so das meistens aufgeteilt wird er draussen sie drinnen und wenn das für beide ok ist warum nicht. Schwieriger ists schon wenn beide arbeiten gehn und alles bliebe dann an Frau hängen, mich hat das bzw nervt mich wenn ich von der Arbeit nach Hause komm die Herren der Schöpfung liegen auf der Sofa und es herscht chaos, mein Mann der Arme muss sich wenn er mittags zuHause selber kochen(muss er nicht nur aufwärmen oder höchszen mal würstl braten. Im winter hab ich ja nicht so viel stunden und es passt für mich, aber in den Monaten von Mai bis September wo ich oft mehr Stunden in def Arbeit bin als mei  Mann nervt das vor allem er will ja das wir Garten haben was gescheites auf den Tisch und das es ja halbwegs ordentlich ist. OBWOHL er füttert unser Kleinvieh kümmert sich draussen um vieles(aussa Gemüsegarten) er ist handwerklich sehr geschickt alyo gleicht sich das aus, als die kinder klein waren war er mit arbeiten gehn und Aussenarbeiten(da hatten wir ja noch kühe) eingesspannt und ich hab gar nicht erwartet das er mir da hilft. Was mich am meisten stört das die Männer oft Hausarbeit als nebenbei sehen so nach dem Motto is ja eh nix dabei, aber selber wollen sie es nicht wirklich und mein chef ist ja dann auch so lustig, Er meint dann immer du hasts schön du gehts nach Hause und musst nichts tun und ich muss bei den Gästen da sein. Da denk ich mir dann Männer!!??aber ich hab mein Mann schon fast 25 jahre meinen Chef schon21 jahre so schlimm kanns ni ht sein ;D
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Erika am 09.02.19, 09:36
Mich hat es immer geärgert, tut es heute teilweise auch noch, dass man oft lesen muss, welchen Einsatz die Frauen in der Landwirtschaft bringen … und dann mit Haushalt und Kindern größtenteils alleine dastehen  ::) 

Meine Mutter ist leider sehr früh verstorben und mein Vater stand mit 3 Kindern ziemlich hilflos da und hat sich über die Jahre hinweg vieles aneignen müssen.

Aus diesen Erfahrungen heraus hat mein Mann nach den ersten Machtkämpfen der Anfangsjahre lernen müssen, wie man Waschmaschine usw. bedient. Seit Jahren kann er kochen und die üblichen Haushaltsmaschinen einwandfrei bedienen. Es war mir immer ein Bedürfnis, dass er mit den Kindern auch alleine zurecht kommen würde. Von meiner Seite aus fehlte ja schon die Mutter (Oma) und die andere Oma war gesundheitlich immer sehr angeschlagen und hätte nicht übernehmen können.

Trotz Beruf (heute in Teilzeit) stand ich mit dem Haushalt die meiste Zeit alleine da.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Morgana am 09.02.19, 14:45
wir hatten schon immer eine andere Konstellation auf dem Hof.
Unser Hof war ein Nebenerwerbsbetrieb und sowohl mein Vater als auch mein Mann hatten außerlandwirtschaftliche Berufe. Deshalb haben wir Frauen das Vieh versorgt und uns um die Felder gekümmert. Der Haushalt wurde anfangs auf Oma, Mama und mich verteilt, wobei Oma eher nix davon wissen wollte und sich gedrückt hat, dafür aber mehr draußen war.

  Vater hat aber immer mitgeholfen so gut es ging. Am Wochenende und im Urlaub. Aber wenn man den ganzen Tag auf Arbeit ist, am Abend noch mit im Stall hilft und evtl. was auf den Feldern  macht, da bleibt keine Zeit mehr übrig.
Als er mit 54 Erwerbsunfähig wurde, hat sich das ganze geändert, er hat viel mehr gemacht im Haus, aber am liebsten so, dass es seine Lanwirtskollegen nicht mitgekriegt haben, denn dann wäre er wohl ausgelacht worden.

Mein Mann war geschäftlich oft mehrere Tage weg, hatte aber ein Homeoffice für die restliche Zeit. Er hat immer mitgeholfen und am liebsten mit meiner Mama gekocht, eingemacht und
irgendwas im Haus oder Garten gebaut, renoviert oder sonst verschönert. Um unseren Sohn hat er sich von Anfang an mit gekümmert gewickelt, gebadet usw. Auch Elternabende hat er mir abgenommen. War besser für alle Beteiligten.--

Meinen Mann hat die Erwerbsunfähigkeit mit 46 Jahren ereilt, so dass wir jetzt nochmal eine andere Situation haben. Er macht die leichten Arbeiten im Haushalt und Garten, kocht und den privaten Bürokram. Ich kann sehr viel von zu Hause aus arbeiten, bin höchstens ein bis zwei
meist halbe Tage unterwegs.  So ist die "Emanzipationssituation"also bei uns.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: elke am 09.02.19, 17:10
 Hallo.

ich denke hier bei muß jeder seinen Weg finden, der zu seiner Situation passt.

Putzen und Wäsche sind nicht das Ding meines Mannes. Frühstückmachen ist für ihn selbstverständlich, da er meist vor mir im Stall fertig ist oder gar nicht erst mit in den Stall kommt.

Beim Kochen reichts für Kleinigkeiten und verhungern würd er nie. Einkaufen macht er auch gelegentlich,  besonders Dinge die er gern isst.

Bei den Kindern wars differenziert. Mit zum Fußball fahren oder Schule oder Kindergarten war kein Problem - Windeln wechseln nicht seins , aber baden.

Die Funktion des Backofens ist ihm auch sehr bekannt.

Was mich stört ist seine Büroabneigung, aber wir arbeiten dran
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Louisa am 12.02.19, 21:51
Liebe alle,

ein Thema, das mir unter den Nägeln brennt...

Interessieren sich Eure Männer für die Familie? Übernehmen sie Verantwortung für die Kinder? Handelt Ihr aus, wer was macht? Seid Ihr Partner oder ist  er der Chef und Ihr die billige Arbeitskraft?

Mein Mann und ich streiten da gerne mal bis auf's Blut, weil ich immer sage, dass ich beim Heiraten wohl im Kleingedruckten übersehen habe, dass ich automatisch allein zuständig bin für Kindererziehung, putzen, kochen, waschen und er dann meint, ja, der Hof, der Hof, und was soll er denn noch alles machen... Kennt Ihr das? Wie ist das bei Euch?

Hier in meinem Umfeld sehe ich jedenfalls viele, sehr viele Bauern wo die Welt - aus Männersicht - noch seeeehr in Ordnung ist... und anscheinend finden das die dazugehörigen Frauen auch ok.

Bin gespannt auf Eure Antworten.

hika

Frau Hika,

was verstehen Sie unter eine emanzipierte Mann auf Bauernhof?

Was verstehen Sie unter eine emanzipierte Frau auf dem Bauerhof?

Sind Sie ein emanzipierte Frau ? 

Sind Sie ein emanzipierte Frau für Ihre Mann auf Hof und im Leben?

Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: LuckyLucy am 13.02.19, 07:52
Es ist nicht nur auf Höfen so, dass die Männer glauben, Putzen und Küche ginge sie nichts an.  :(
Bin ich allerdings nicht da, geht es schon. Aber Mithilfe ist eher nicht zu erwarten. Er glaubt ja schon, dass er für eigenständiges Leeren des Mülleimers für das BVK vorgeschlagen werden müsste. .... Männer! Es geht nicht ohne sie, aber manchmal... !!!#&ß%!!!
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: hika am 19.02.19, 08:15
Emanzipiert heißt für mich: Die Verantwortung liegt erst mal bei beiden. Wie die Aufgaben verteilt werden, wird unter gleichberechtigten Partnern ausgehandelt.
was ich statt dessen erlebt habe: Meine - alleinige - Verantwortung für Haushalt und Erziehung ist selbstverständlich und die Bereitschaft, Neues zu Lernen um sich gegenseitig unterstützen zu können ist auch recht einseitig verteilt  ;D

Beispiel: Auf der Treppe steht ein Korb Wäsche mit bereits gewaschener und zusammengelegter Wäsche. Oder das Klopapier ist alle. Die männlichen Mitglieder das Haushaltes (und das sind alle außer mir) können sowas tagelang erfolgreich und ohne schlechtes Gewissen ignorieren. Was mir insbesondere im Fall des Klopapiers zu denken gibt  :) 8)
Analoges Beispiel draußen wäre für mich: Ich gehe an einer Kuh vorbei die offensichtlich krank ist - und ignoriere das, weil es ja nicht in meinen Verantwortungsbereich fällt. Oder der Lohnunternehmer ruft an und will einen Termin verschieben und ich sage "tut mir leid, dafür bin ich nicht zuständig". Das wäre sicher lustig... ::)
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: hika am 19.02.19, 08:19
@LuckyLucy: stimmt - aber nach meinem Eindruck hält sich diese Spezies auf den Höfen besonders hartnäckig. Zumal es nach meiner Beobachtung bei der vorherigen Generation noch mal um Klassen krasser war. Ich erwarte von meinem Mann keineswegs, dass er nach 18 Stunden Mais häckseln noch die Spülmaschine ausräumt. Aber wenn wir gemeinsam irgend so einen Horror-Silier-Maschine-kaputt-Kühe-krank Tag hatten, wäre es schön, wenn wir dann auch mal gemeinsam noch die Spülmaschine ausräumen würden, denn selbst nach einem solchen Tag muss das halt einfach gemacht werden.

Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Maja am 19.02.19, 17:55
Hika ich versteh dich gut.
Eigentlich sollte gegenseitige Hilfe ganz klar  möglich sein und dürfte gar nicht erst angefragt werden müssen.
Den Wäschekorb einen Stock höher mit zu nehmen wäre für meine Begriffe ein Akt der Höflichkeit.
Aber ich habe auch lange gebraucht es der Familie beizubringen dass man Dinge die an der Treppe stehen und offensichtlich ins obere  Stockwerk gehören auch mit nach oben nehmen darf, auch wenn man dafür nicht "zuständig" ist.
Mein Mann hat Kinder ausgepackt, gebadet, gefüttert, geputzt, Essen gekocht wenn ich anderes zu tun hatte oder unterwegs war. das war für ihn überhaupt kein Problem.
Das war eher ein Problem für meine Eltern. Einmal gabs bei uns einen Riesenkrach weil er mir beim Kochen am Sonntag half. Er sollte doch lieber in die Kirche gehen statt sich mit mir in der Küche rumzu drücken.......O-Ton meine Eltern.

Gott sei Dank das ist vorbei.
Diese Denkweise
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Louisa am 25.02.19, 17:48
Frau Hika,

lieben Sie sich?
Was  Sie lieben an sich?
Was Sie lieben an Ihre Beziehung?
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Annina am 11.06.19, 20:26
Bei uns ist es so, dass GöGa und ich komplett anders aufgewachsen sind.
Schwiegermutter muss für ihren Mann ALLES machen, nicht mal ein Glas Wasser kann er sich selber nehmen.
Bei meinen Eltern war es so, dass der Vater ein guter Hausmann war/ist, er hat unaufgefordert sehr viel Hausarbeit übernommen, obwohl er einiges mehr an Arbeit ausserhalb des Hauses hatte.

Bevor wir den Betrieb übernommen haben, musste mein Mann auch mal die Waschmaschine bedienen, schliesslich haben wir beide auswärts gearbeitet. Nun ist es so, dass grundsätzlich ich für den Haushalt zuständig bin. Weil ich aber auch draussen viel mithelfe, erwarte ich schon, dass er auch im Haus mithilft. Meist geht Spüle aus/einräumen von selber, manchmal brauchts auch einen Wink mit dem Zaunpfahl (oder auch mal ein kleineres Gewitter :o :-[)
Aber klar, wenn ich es nicht zwischendurch einfordern würde, würde er freiwillig auf diese Zusatzarbeiten verzichten ;) :)
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: LuckyLucy am 12.06.19, 08:27
Also, auch wenn wir keinen Bauernhof haben: Mann braucht immer Hinweise, wo er mal anfassen könnte, und macht er mal was ohne, rrrrriiiichtig viel Lob.  ;D
Eigentlich kann er besser Schmutz als Putz machen.  ;) ;)
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Morgana am 12.06.19, 09:21
jep, so sind sie halt die Männer...wir haben auch keinen Bauernhof mehr und sowohl Mann als auch Sohn
wurden und werden von mir immer wieder mal "angespornt" was zu machen.
Man muss es ihnen nur richtig sagen. Bitte mach das jetzt. Dann ist es  kein Problem.
Von selber sehen sie es einfach nicht. Das liegt an der unterschiedlichen Sichtweise.
Wenn ich die Spülmaschine aufmache zum ausdampfen, dann wird sie zu 90% ausgeräumt ohne Ansage.
Ansonsten würde das nicht passieren, weil sie schlichtweg nicht drandenken dass da Geschirr drin ist.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: gammi am 12.06.19, 10:42
Ich seh das ganze nicht so eng.

Denn wenns was zu reparieren gibt, dann machen das in den meisten Familien doch auch die Männer. Oder?

Und ja, ich verziehe in der Hinsicht auch meinen Sohn. Aber wenn er mir draußen die schweren Arbeiten abnimmt, dann braucht er nicht auch noch seine Hosen selber waschen z.B.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: frankenpower41 am 12.06.19, 10:52
eben, gut wenn Männer helfen, aber es gibt eben einen Unterschied zwischen Mann und Frau

ich hab jetzt grad so einen Ohrwurm, wie war das  "Mama und Papa macht Euch keine Sorgen um mich, die Baby´s krieg immer noch ich"
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Corina am 12.06.19, 10:54
Meiner ist in dieser Hinsicht sicher nicht "emanzipiert" - aber dafür arbeitet er sonst sehr viel und fleissig und ist kaum im Haus. Aber Tischabräumen und so Kleinigkeiten macht er schon unaufgefordert.
Mein kleiner Sohn "arbeitet" aber überall mit in Haus, Werkstatt, Stall und Firma - nur so lernt er auch alles und irgendwann kennt er sich überall aus.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: martina am 12.06.19, 11:10
Gammi, wenn mir meine Jungs ihre Klamotten frühzeitig bringen, dann wasch ich sie ihnen auch. Aber wenn sie es müssten, dann können sie die Waschmaschine bedienen und das finde ich wichtig.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Rohana am 12.06.19, 13:30
Mein Schwiegervater gehört zu der Generation die vorm vollen Vorratsregal verhungern würde, wenn man erst noch kochen müsste. Mein Mann behauptet zwar immer kochen und Haushaltsdinge machen zu können, aber ausführendes Haushaltsorgan bin doch idR ich, weil, er muss ja noch die Kälberboxen misten und dies und das und jenes... und wenn ich vorschlage dass wir die Arbeit tauschen, werde ich mit Blicken erdolcht. Es wäre aber in Ordnung wenn ich Wohnung putze UND Kälberboxen miste  ;D

... meistens passt das aber mit der Arbeitsteilung. Auch wenn ich gerne mehr draussen machen würde und stattdessen weniger Haushalt.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Ingrid2 am 12.06.19, 14:02
Mein Mann ist nun mal nicht so der Held im Haushalt. Auf Anforderung hilft er, aber das ist eher selten. Andererseits hat er genug anderes im Betrieb zu tun und da möchte ich nicht mit ihm tauschen. Es halt allerdings eine ganze Zeit gedauert, bis er akzeptiert hat daß ich Haushalt mache und dann nicht auch noch sein persönlicher Handlanger bin ;).
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: Annina am 13.06.19, 21:19
Ich denke, es geht hier keiner darum, dass der Mann die Stall/Feldarbeit UND den Haushalt machen soll.
Aber nur, weil Mann draussen viel arbeitet, heisst doch das noch lange nicht, dass er sich drinnen bedienen lassen soll?
Wenn wir gemeinsam aus dem Stall kommen, macht es mich rasend, wenn der Herr sich an den Tisch setzt, und wartet bis ihm sein Essen vor die Nase gesetzt wird.
Er weiss es... ;) ;D

Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: frankenpower41 am 13.06.19, 21:44
Abendessentisch deckt meist mein Mann, das hat er so drin seit ich ihn kenne.  Seine Mutter hat Abends nichts gegessen nach dem Stall und für meinen Mann ist
Abend die Zeit wo er Ruhe hat, nebenher ausführlich Zeitung liest.  Ich ess nicht immer was, da kann es auch vorkommen dass er schon abgeräumt hat wenn ich
jetzt im Sommer spät vom Garten komm. Dass er sich bedienen lässt kann ich echt nicht sagen.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: freilandrose am 22.06.19, 20:24
Haushalt ist MEIN Ding. Würde mir mein Mann da reinreden, wär ich echt sauer.
Mir reicht es eh schon, wenn er morgens die Schranktüre aufmacht, seine Arbeitsklamotten rausholt und diese, wie immer, offen lässt.
Er macht draußen, ich drinnen. In der Ernte bin ich auch mit draussen. Ich mache alles, was mit Heu und Stroh zu tun hat, er macht das Dreschen vom Getreide.
Allerdings hab ich ihm ganz lange beibringen müssen, wie die Jura funktioniert. Erst wollte er nicht lernen. Irgendwann hats geklappt. Selbst das Leeren vom Trester hat irgendwann mal geklappt.
Jetzt funktioniert das und ich bin happy.
Dafür lass ich mir die Traktoren anhängen für den Kreisler oder den Schwader oder die kleine Ballen presse. Quaderpresse hängt immer am gleichen Traktor.
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: gschmeidlerin am 23.06.19, 21:35
@ freiandrose: auch wie haben immer Tag der offenen Tür!  hab schon gedacht, nur meiner kann Schranktüren nur öffnen, ist scheinbar ein Männerleiden. 😉😊
Titel: Re: Emanzipierte Männer auf dem Bauernhof?
Beitrag von: freilandrose am 23.06.19, 22:10
@ freiandrose: auch wie haben immer Tag der offenen Tür!  hab schon gedacht, nur meiner kann Schranktüren nur öffnen, ist scheinbar ein Männerleiden. 😉😊
und irgendwie braucht man täglich frische Bekleidung, obwohl das Hemd und die Hose vom Vortag  auf dem Stuhl liegt. Aber vom Schrank raus nehmen ist einfacher..grrr