Autor Thema: Heuernte II  (Gelesen 11807 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline gammi

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 5821
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Heuernte II
« Antwort #15 am: 23.07.20, 11:50 »
Für was genau gibt es dann Geld?

Am Schnittzeitpunkt kann es ja nicht liegen.


Enjoy the little things

Offline Bergli

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 2071
  • Geschlecht: Weiblich
  • Positiv denken
Re: Heuernte II
« Antwort #16 am: 23.07.20, 14:14 »
@gammi, Bullenmafia und alle die es Interessieren.
Wenn man die Triste richtig macht, ist das Heu sehr gut im Winter.

Ich stell einen Link rein, so wird die Triste gebaut,
(Sonst löschen, wenn ich das nicht darf)

https://www.oberland-ost.ch/images/pdf/landschaft/BFF_V_LQ/MB_L2_Tristen_erstellen.pdf

Für was genau gibt es dann Geld?
Landschaftsqualität, weil es schön aussieht oder das weiss ich auch nicht genau......  :P
„Glücklich sein bedeutet nicht, das beste von allem zu haben, sondern das beste aus allem zu machen.“

Offline aylaTopic starter

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 436
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Heuernte II
« Antwort #17 am: 23.07.20, 18:02 »

Für was genau gibt es dann Geld?
Landschaftsqualität, weil es schön aussieht oder das weiss ich auch nicht genau......  :P

Die Landschaftsqualitätsbeiträge sind in der Schweiz seit der AP 2014 - 2017 Bestandteil der Direktzahlungen. Mit den Direktzahlungen werden diverse erbrachte Leistungen der Bauern finanziell vom Bund abgegolten. So gibt es Versorgungssicherheitsbeiträge, Biodiversitätsbeiträge, Produktionssystembeiträge usw.
Mit den LQB will man Kulturlandschaften/Traditionen erhalten und fördern. Die Massnahmen für die LQB sind je nach Region verschieden.

So gibt es Beispielsweise einen Betrag für die Pflege von Hochstamm-Obstbäume, für das Aufstellen und Unterhalten von Holz- oder Steinbrunnen, das Erhalten von Steinmauern und Hecken oder für das Pflegen naturnaher Wege/Wanderwege auf der Betriebsfläche uvm.

Für das Errichten einer Triste gibt es schätzungsweise Fr. 400.00, so genau weiss ich das nicht, wir machen hier keine. Geld bekommt man jedoch nur für 3 Stück. Und wenn ich die ganze Arbeit rechne, die da dahintersteckt, denke ich, dass da viel Idealismus und Freude dahinterstecken muss, denn allein des Geldes wegen muss man das nicht machen. @ Bergli, korrigier mich, wenn ich da falsch liege... ;)
Aber das ist ja in der Landwirtschaft allgemein so.

An Milchkühe möchte ich jetzt das Tristenheu nicht verfüttern, auch wenn die Triste gut geschichtet/aufgebaut ist, denke ich doch, das halt die Qualität etwas leidet.

Nochmals zurück zu den LQB...als vor Jahren die Massnahmen "zusammengesucht" wurden, wofür genau man Geld auszahlen wolle, hiess es unter Anderem, dass wenn die Bäuerin mit der Tracht auf dem Feld arbeitet, gäbe es dafür auch einen finanziellen Beitrag, schliesslich sei das auch Tradition, die man erhalten wolle... ::) ;D
Davon wurde aber schliesslich abgesehen...


 

Offline gammi

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 5821
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Heuernte II
« Antwort #18 am: 23.07.20, 21:44 »
In dem Fall gibt es Geld für den Erhalt der Tradition. Finde ich interessant. Danke.
Enjoy the little things

Offline Bergli

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 2071
  • Geschlecht: Weiblich
  • Positiv denken
Re: Heuernte II
« Antwort #19 am: 24.07.20, 10:25 »
Für das Errichten einer Triste gibt es schätzungsweise Fr. 400.00, so genau weiss ich das nicht, wir machen hier keine. Geld bekommt man jedoch nur für 3 Stück. Und wenn ich die ganze Arbeit rechne, die da dahintersteckt, denke ich, dass da viel Idealismus und Freude dahinterstecken muss, denn allein des Geldes wegen muss man das nicht machen. @ Bergli, korrigier mich, wenn ich da falsch liege... ;)
Aber das ist ja in der Landwirtschaft allgemein so.
Wir bauen die Triste: 1. dass die Kinder es auch lernen und wissen wie es geht. Tristen bauen ist ein Kunst und nicht so einfach. 2. Der Bund uns Geld dafür gibt (so "leicht" verdientes Geld. Wer verdient schon in einer Stunde 450.- Fr. / pro Triste brauchen 2 Personen ca. 1 Std.)
Früher baute mein Mann Tristen, weil sie ein zu kleiner Stall hatten, kein Platz. Da bauten sie mehrer und auch grössere bis zu 10 Meter hohe.
Wenn man die Triste richtig baut, ist da Heu drin sehr gut und man kann es den Kühen füttern. Das Heu muss auch gut sein.
Da wo wir jetzt die Tristen machen, von da hätten wir ein Weg ca. 30 Min mit dem Traktor zu fahren.....  Früher machte mein Mann die Tristen gleich neben dem Stall, dass man sie bequem im Winter füttern konnte. Jetzt darf man sie nicht zu nahe am Stall machen.
„Glücklich sein bedeutet nicht, das beste von allem zu haben, sondern das beste aus allem zu machen.“

Offline Ricka

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 566
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Heuernte II
« Antwort #20 am: 24.07.20, 16:20 »
Bergli ich kann mir schon vorstellen das das Heu in den Tristen sich gut hält, denn wenn ich mir die Bilder so ansehe sind die ja so gebaut das das Regenwasser gut ablaufen kann und somit nur die ganz äußere Schicht nass wird. ich finde es sehr schön das ihr diese Tradition fortführt und auch an eure Kinder weitergebt . das Geld das ihr dafür bekommt gönne ich euch von Herzen. Denn wir Flachlandindianer können nur erahnen wieviel Schweiß bei solchen Arbeiten fließt.

Offline aylaTopic starter

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 436
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Heuernte II
« Antwort #21 am: 24.07.20, 18:33 »
@Bergli
Wow, da seid ihr schnell mit Tristenbauen, das zeigt auch, dass dein Mann darin geübt ist und über das nötige Wissen und Können verfügt. Ich dachte wirklich, es bräuchte mehr Zeit und Leute...
Nichts desto trotz habe ich Respekt vor dieser Leistung und ich finde das auch sehr schön, dass ihr dieses Kulturgut an eure Jungen weitergebt.
Und der Aufwand ist ja trotzdem mehr als nur die eine Stunde für eine Triste oder? Die Triste muss ja auch wieder "abgebaut", das Heu irgendwie aufgeladen und nach Hause transportiert werden.

In meiner Kindheit hat mein Vater immer Streue (ab Triste) zugekauft. In der Nähe gab/gibt es eine grosse Moorlandschaft, und das Schnittgut, eben die Streue, wurde damals in kleinen Hütten oder eben auf Tristen gelagert und dann als Einstreue genutzt. Bei Bedarf ist dann mein Vater mit einem Wagen hingefahren und hat wieder eine Triste geholt, was mit viel Handarbeit verbunden und zeitaufwändig war.
Auf der ganzen Fläche standen damals Tristen. Heute werden Ballen gepresst, und die Tristen sind eben ein seltener Anblick geworden.

Offline klara

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 2907
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Heuernte II
« Antwort #22 am: 24.07.20, 23:28 »
Aha Ayla,
die Tristen wurden dann zum einstreuen verwendet.Das kann ich schon eher nachvollziehen, wenn die den ganzen Winter draussen steh.
LG Klara
Carpe diem,nutze den Tag

Offline gammi

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 5821
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Heuernte II
« Antwort #23 am: 25.07.20, 09:35 »
Mit der richtigen Technik ist die Qualität des Heues sicher nicht schlecht. Ist ja bei Rundballen auch so. Die kann man ja auch draußen lassen.
Enjoy the little things

Offline martina

  • Südniedersachsen
  • Administrator
  • *
  • Beiträge: 22225
  • Geschlecht: Weiblich
  • Unsere Landwirtschaft - wir brauchen sie zum Leben
Re: Heuernte II
« Antwort #24 am: 25.07.20, 09:52 »
Heurundballen sind aber trotzdem drinnen besser aufgehoben im Lager. Stroh kann man draussen lagern.

Offline Morgana

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 4080
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Heuernte II
« Antwort #25 am: 25.07.20, 09:56 »
wir haben die  Heu Rundballen immer drinnen gelagert. Stroh aus Platzmangel teilweise draußen,
aber immer mit Planen abgedeckt, denn ohne waren meist die äußeren 20 cm nass und gammelig, vor
allem als sie noch mit Bindegarn gebunden wurden. Mit Netzbindung war es  ein bischen besser

Offline Tina

  • Lüneburger Heide
  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 3612
  • Geschlecht: Weiblich
  • Bleibt gesund!
Re: Heuernte II
« Antwort #26 am: 25.07.20, 12:22 »
Wir hatten auch mal Strohrundballen draußen gelagert, die wurden mit Vlies ( was zum Rüben abdecken genutzt wird ) abgedeckt und dann als erstes verbraucht. Zum Streuen ging es, Futterstroh ist besser in der Halle aufgehoben.
LG
Tina

Offline Beate Mahr

  • Untermain Ebene
  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 7122
  • Geschlecht: Weiblich
  • Ohne Frauenpower keine Bauernpower
Re: Heuernte II
« Antwort #27 am: 26.07.20, 11:01 »
Hallo

wir dürfen ja auch erst nach dem 15. Juni mähen ...

GöGa mäht nicht alles auf einmal, sondern immer nur so viel,
dass er in ca. 2-3 Stunden wenden bzw. schwadern kann  :-\ 
dann wird nicht alles Heu *gewaschen* falls es regnet  ;)

Gestern hatte er Glück ... geschwadert und gepresst ...
Heute Nacht dann Regen ... das macht den Rundballen nichts ...
die trocknen gut ab und werden dann aufgesetzt (auf Paletten) ...
dann kommt Folie drüber ... da kann Luft durch ziehen  :D

Die Erträge sind überraschend gut ...
von der Luzerne hat er schon den 2. Schnitt
den 1. mäht er nach der Blüte ... seit er das macht wird die immer besser  ::)

Hier mal ein Zeitungsbericht aus 2016 ... u.a. mit einem Bild von Rosa´s  Schwedenreutern

Wenn man das liest und dann an den 3. trockenen Sommer in Folge denkt ...
wünscht man sich  :-X :-X :-X :-X ...
und ist dann doch dankbar für jeden Tropfen der kommt

Bleibt gesund
Beate
Entscheidend ist nicht, ob man kritisiert wird;
entscheidend ist, ob die Kritiker die Mehrheit bilden.

© Ernst R. Hauschka

Offline Bergli

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 2071
  • Geschlecht: Weiblich
  • Positiv denken
Re: Heuernte II
« Antwort #28 am: 02.07.21, 19:01 »
so, die "Planggen" (Wildheu) Saison hat angefangen  :)
Heute das erste gemäht.
Wir haben soviel Wildheu (Öko), dass wir nicht alles angegeben haben, dass wir das Erste schon jetzt mähen können, wir haben noch genug ab mitte Juli (Öko)
„Glücklich sein bedeutet nicht, das beste von allem zu haben, sondern das beste aus allem zu machen.“

Offline aylaTopic starter

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 436
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Heuernte II
« Antwort #29 am: 02.07.21, 21:44 »
so, die "Planggen" (Wildheu) Saison hat angefangen  :)
Heute das erste gemäht.


Bergli, dann wünsche ich euch einen guten und unfallfreien Wildheuet und natürlich das passende Wetter dazu.
Und ich erhoffe mir, vom schönen Wetter auch etwas abzubekommen, dann könnten wir mit dem 2. Schnitt vorwärts machen.   :D