Bei uns sind ja die Schulen grösstenteils noch offen, zumindest die obligatorischen. Der Schweizer Lehrerverband warnt vor den Folgen einer weiteren Schliessung. Auch die Grundbildung hat mehrheitlich Präsenzunterricht.
Alles was Weiterbildung ist (Junior macht BLS 2/Meister) läuft im Homescooling, aber da merk ich nicht viel, ausser dass er plötzlich in der Küche steht und sich einen Kaffee holt, weil gerade Pause ist.
Und mein Jüngster blieb im letzten Frühling für die Berufsschule auch Zuhause, das hat sehr gut geklappt, und helfen hätte ich ihm im 4. Lehrjahr sowieso nicht mehr können.
Wenn ich mir aber vorstelle, ich hätte diese Situation gehabt, als noch alle vier Kinder im Schulalter waren...uuups...keine Ahnung wie das geklappt hätte, und ich zolle allen grossen Respekt, welche das jetzt durchmachen und aushalten müssen.
Sicher gibt es nur schon unter den Kindern riesige Unterschiede. 3 von meinen Kinder haben recht gut und selbständig gelernt, der 4. hat mehr Zeit und Nerven gekostet als der ganze Rest zusammen. Dann kommt hinzu, dass auf unserem Hof immer viel läuft, das Telefon oft läutet, an der Haustüre klingelts, Maschinen fahren hin- und her...da war schon das Hausaufgaben machen mit dem einen Junior eine riesige Herausforderung. Ich musste ihn fast am Stuhl festbinden, damit er etwas machte, und musste ich nur kurz weg, war er auch schon fort...
Für mich fast unvorstellbar, wie ich das mit ihm und Homescooling geschafft hätte. Wenn er daheim war, wollte er einfach immer auf den Betrieb, sonst könnte er ja was verpassen.
Heute lachen wir darüber, und er hat sich nichtsdestotrotz super entwickelt und später 2 Lehren gemacht, was ich mir damals niiiieee hätte träumen können.
Er hatte aber bis auf eine Ausnahme sehr gute und verständnisvolle Lehrer, und auch da sind eben die Unterschiede gross.
Das Wichtigste für alle meine Kinder während der Schulzeit waren jedoch die Kollegen, wegen denen ging man ja in die Schule, und das Lernen war eher Nebensache.
Ich glaube, gerade für Kinder, welche "streng" lernen, ist das Homescooling eine besondere Herausforderung (und für deren Eltern sowieso).
Bekannte von uns haben zwei Jungs, beides gute Schüler, die lernen daheim super und die wären dann auch lieber weiterhin Zuhause geblieben. Und unser Nachbarsjunge hat laut seiner Mutter im Lockdown absolut gar nichts gelernt.
Ich frage mich, wie es für diejenigen ist, welche jetzt zum Beispiel eine Lehre im Gastgewerbe machen, als Koch oder im Service. Da fehlt ja jetzt doch eine lange Zeit, und gerade jene, welche diesen Sommer abschliessen können/sollten... das ist schon eine schwierige Situation.