Hallo,
Jetzt ist es soweit. Meine Mutter hat in den letzten Wochen mental sehr abgebaut und in der Tagespflege, die sie seit einigen Monaten von montags bis samstags besucht, wurde uns geraten, dass es kritisch wird sie abends und nachts alleine zu lassen. Nach langem Zögern hat mein Bruder dann endlich den Antrag fürs Pflegheim der Alzheimer Vereinigung abgeschickt und schon nach kurzer Zeit einen Platz bekommen. Am Freitag wurde ihm Bescheid gesagt, gestern waren er und ich zur Besprechung und Besichtigung und am Montag soll unsere Mutter dort einziehen.
Jetzt kommt aber das grosse Problem: Wie sagen wir ihr es, dass sie von zuhause ausziehen muss?
Da die Beziehung zwischen meinem Bruder und der Mutter eher gereizt ist, soll er sich bei der Mitteilung zurückhalten. Ich habe gesagt, dass ich es ihr beibringen möchte, aber ich weiss auch nicht genau wie. Problem ist, dass ich ja sehr weit weg von zuhause bin und erst am Sonntag mittag da sein kann. Vielleicht beruhigt mein überraschender Besuch sie etwas oder sie realisiert nicht so ganz, was mit ihr passieren soll. Ich würd mich freuen, wenn ich mit ihr zusammen dann überlegen könnte, welche Erinnerungsstücke sie mitnehmen möchte.
Wie habt ihr euren Eltern oder SE gesagt, dass sie ins Pflegheim kommen? Knallhart und ehrlich oder mit Notlüge?
Reagieren tut wohl jeder anders. Es ihr sagen und sie nachher zurücklassen, ist auch nochmal eine schwierige Etappe. Mein Bruder war sehr erschrocken über die Mitbewohner, bei denen die Krankheit doch schon weiter fortgeschritten ist. Mir fällt es bis jetzt leichter, da ich die grosse Entfernung dazwischen habe.