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Frauenfeindlichkeit weltweit nimmt wieder zu statt ab
LunaR:
Afghanistan ist ein Vielvölkerstaat. Es gibt 49 Sprachen mit 200 Dialekten. Es gibt 2 Regierungssprachen , Dari und Paschto. Die werden von den meisten verstanden. Aber auch darin spiegelt sich schon die Problematik. Paschto ist die Sprache der Paschtunen, zu denen auch die Taliban gehören. Dari ist eine Form des Persischen und wird z. B. von den Tadschiken gesprochen, eine Volksgruppe, die von den Taliban verfolgt wird. Dieses Gegeneinander gibt es auch noch zwischen anderen Gruppen. Bei jedem Wechsel in der Regierung /Führung des Landes kommt es wieder hoch. Dann wird darum gekämpft, die eigene Gruppe möglichst in eine Macht- und Führungsposition zu bringen. Da gibt es kein gemeinsames Ziel.
Ich bin der Meinung, solange nicht eine Mehrzahl der afghanischen Völker ein gemeinsames Ziel findet und gemeinsam dafür kämpft, wird sich dort nichts ändern. Auch habe ich immer noch die Nachrichten im Kopf, als die Lage eskaliert ist und dann schließlich die Taliban übernommen haben. Erst flohen nach und nach die Regierungsmitglieder, natürlich die Taschen mit Geld vollgestopft, dann auch noch Militär und Polizei. Schließlich kamen bewaffnete Männer auf Mopeds (das muss man sich nur mal vorstellen ) und konnten fast kampflos die Macht übernehmen. Wenn man bedenkt, dass Afghanistan schon einmal von den Taliban beherrscht wurde und zumindest die älteren Menschen noch wussten, wie das war, ist es erstaunlich, das nicht mehr Widerstand war. Solange das so abläuft, sollten wir uns tunlichst heraus halten und nicht unsere Jungs von der Bundeswehr Leib und Leben riskieren lassen.
Humanitäre Hilfe einstellen, da sagt eine Seite in mir ja einer anderen Seite in mir tun dort gerade die Frauen besonders leid. Die dürfen ein Kind nach dem anderen bekommen und es gibt nicht mal eine vernünftige Geburtshilfe.
Ich habe mal ein Video gesehen aus der Zeit, als die Taliban das erste mal regiert haben. Da wurde eine Frau in der blauen Verhüllung vor ihrem Haus von einem Mann mit einem Stock verprügelt, weil sie allein raus gegangen war. Ob es nun auch schon wieder so weit ist? Was Singen und öffentlich Sprechen, Tanzen und Lebensfreude angeht, das ist einfach gegen die menschliche/weibliche Natur, so was zu verbieten. >:( :'(
Das ist auch Thema im Iran. Anfangs wollten wohl die Geistlichen Musik, Singen und Tanzen ganz verbieten. Das ließ sich nicht durchsetzen und seitdem dürfen es nur die Männer. Singende Frauen würden die Männer zu sehr erregen ::) :-X Viele Sängerinnen sind nach Amerika emigriert.
Auch der Iran hat viele Völker, die sich aber offener gegenüber stehen. Es ist dort sehr unterschiedlich. Auf der einen Seite die eingeschränkten Frauenrechte und die sehr rigorosen Einschränkungen in der Öffentlichkeit, auf der anderen Seite Frauen die studieren und berufstätig sind. Dort sieht man keine verschleierten Frauen. Die große Mehrheit trägt als Kopfbedeckung einen Schal, der das ganze Gesicht und viele Haare erkennen lässt. Dort ist der Unterschied sichtbar (in den Auslagen der Geschäfte) wie die Frauen sich kleiden sollen (was sie öffentlich tun) und dem wie sie sich kleiden wollen (was sie privat tun)
Ein Problem sehe ich darin, dass hier bei uns aus der amerikanischen Sicht berichtet wird (Iran=Schurkenstaat) und darin die Menschen mit der Regierung gleich gesetzt werden. Leider erfahren wir kaum etwas darüber, dass im Iran vermehrt Demonstrationen für Frauenrechte stattfinden. Das ist dort eine sehr gefährliche Sache, die im Gefängnis enden kann. Die Menschen dort zeigen verstärkt ihren Unmut über das System und die Einschränkungen. Vielleicht wäre es besser, wohlwollend über diese gesellschaftlichen Veränderungen zu berichten, als alle in die Schurkenschublade zu stecken
Hier noch mal ein Video über das alltägliche Leben in Teheran, wie ich es auch selbst erlebt habe. In den Metrostationen, und den Abteile in den Bahnen sowie auch verschiedenen Plätze und Straßen habe ich selbst besucht. Einziger Unterschied, dass damals keine Frau ganz ohne Kopfbedeckung unterwegs war. Auch heute ist es noch gefährlich. Die Frauen, die in dem Video so zu sehen sind also sehr mutig.
https:... //www.youtube.com/watch?v=B-_QAqdjd74 Teheran
Ländliche Gebiete sind sicher ganz anders.
frankenpower41:
ein wirklich sehr komplexes und schwieriges Thema das sehr nachdenklich macht.
Wir dürfen und wollen aber nicht zulassen dass die (Taliban und so denkende) ihre Welt in unsere tragen können.
Das ist das was mir Angst macht. Die Frauen dort können einem nur leid tun, aber dort von außen was ändern wollen ist bisher immer gescheitert und brachte nur zusätzliches Leid.
Das frauenfeindliche Denken (und anderes) aus diesen Ländern bringen aber viele die Schutz bei uns suchen mit und das verändert auch unsere Gesellschaft, schafft hier Probleme.
Da muss man sich nicht wundern dass die Zuwanderung hier von vielen immer kritischer gesehen wird.
martina:
--- Zitat von: LunaR am 26.08.24, 22:18 ---
Ein Problem sehe ich darin, dass hier bei uns aus der amerikanischen Sicht berichtet wird (Iran=Schurkenstaat) und darin die Menschen mit der Regierung gleich gesetzt werden. Leider erfahren wir kaum etwas darüber, dass im Iran vermehrt Demonstrationen für Frauenrechte stattfinden. Das ist dort eine sehr gefährliche Sache, die im Gefängnis enden kann. Die Menschen dort zeigen verstärkt ihren Unmut über das System und die Einschränkungen. Vielleicht wäre es besser, wohlwollend über diese gesellschaftlichen Veränderungen zu berichten, als alle in die Schurkenschublade zu stecken
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich nicht so. Wenn man die Nachrichten verfolgt, kamen und kommen die demonstrierenden Frauen immer wieder vor und es wurde auch gesagt, wie gefährlich das für die Frauen sein kann.
maggie:
--- Zitat von: martina am 27.08.24, 08:18 ---
--- Zitat von: LunaR am 26.08.24, 22:18 ---
Ein Problem sehe ich darin, dass hier bei uns aus der amerikanischen Sicht berichtet wird (Iran=Schurkenstaat) und darin die Menschen mit der Regierung gleich gesetzt werden. Leider erfahren wir kaum etwas darüber, dass im Iran vermehrt Demonstrationen für Frauenrechte stattfinden. Das ist dort eine sehr gefährliche Sache, die im Gefängnis enden kann. Die Menschen dort zeigen verstärkt ihren Unmut über das System und die Einschränkungen. Vielleicht wäre es besser, wohlwollend über diese gesellschaftlichen Veränderungen zu berichten, als alle in die Schurkenschublade zu stecken
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich nicht so. Wenn man die Nachrichten verfolgt, kamen und kommen die demonstrierenden Frauen immer wieder vor und es wurde auch gesagt, wie gefährlich das für die Frauen sein kann.
--- Ende Zitat ---
das sehe ich auch so, und es gibt auch einige bücher die über das tun der frauen in diesen ländern berichten -
im moment habe ich ein buch "in arbeit" das von einer iranischen journalistin geschrieben wurde, sie lebt im westen, wollte zurückkehren, doch ihre verbindungsleute im iran raten ihr immer wieder davon ab, sie könne so mehr zur aufklärung im westen beitragen -
wie lange sie im iran noch auf freiem fuss lebe, wisse niemand
-
Maja:
Ich bin der Meinung Geld das von westlichen Ländern in diese frauenfeindlichen Länder geschickt wird, kommt nicht bei den Frauen und Kindern an, sondern wird von den Männern "verarbeitet": ist also raus geschmissen es Geld.
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