Na, ich denke, oft ist es einfach so, daß ein Kind überfordert ist- ein Beispiel :
Baby liegt eine ganze Weile auf einer Decke. Beginnt dann zu weinen. Sofort geht ein Programm los: Mama nimmt Kind hoch- Windel? Hunger? Durst? Langeweile? Papa kommt hinzu, redet auch noch auf Baby ein. Baby schreit lauter. Rumtragen, vorsingen...
Nachdem das Kind eine geschlagene Stunde von Arm zu Arm "flog", wurde es in den Kinderwagen gelegt. Kinderwagen kam in Nebenraum. Nach 2 Minuten schlief es.
So lief es neulich bei einem mir bekannten Baby ab. Ich - nach der Erfahrung mit unserer Mittleren- hätte es wahrscheinlich schon vorher hingelegt, es rieb sich nämlich die Augen und hatte den ganzen Tag - es war früher Nachmittag - noch nicht geschlafen.
Ich glaube, solche Fälle kommen auch oft vor. Vor lauter Betriebsamkeit - man will ja nichts falsch machen!- kommt man nicht dazu, evtl. mal das Kind ruhig zu beobachten.
Daß Kinder, deren Weinen nicht beachtet wird, irgendwann resignieren- und sich dann späterhin sehr schwer tun, ist mir bekannt. Unser Kinderarzt, auf dessen Arm sich unsere Tochter übrigens immer im nullkommanix beruhigte - er ging nur ein paar Schritte langsam hin und her und Ruhe war
-, erklärte mir, ich solle mir einfach vorstellen, sie würde sich lautstark darüber beschweren, daß sie nicht versteht, wie die Welt tickt
. Dabei können wir ihr nur wenig helfen- da muß sie einfach reinwachsen. Das Einzige, was man tun kann, ist das brüllende Bündel auf dem Arm halten, in der Hoffnung, daß es sich nicht so "alleingelassen" fühlt und das Geschrei aushalten...
Diese "Theorie" würde ich aber niemals eins zu eins auf andere Kinder übertragen. Nur bei Unserer wussten wir- so weit es sich feststellen ließ, denn nicht mal der Osteopath hat wirklich eine faßbare Ursache gefunden!- daß eben keine Erkrankung dahinter steckt...