01. Oktober 2010

Kirchen und Landwirtschaft mahnen gerechte Nahrungsverteilung an

Bielefeld/Paderborn (agrar.de) – Kirchen und Landwirtschaftverband in Westfalen und Lippe haben eine weltweit gerechte Verteilung von Nahrungsmitteln angemahnt. „Obwohl unsere Erde alle ernähren könnte, leiden weltweit über eine Milliarde Menschen unter Hunger und Unterernährung“, heißt es in einer am Donnerstag in Bielefeld veröffentlichten gemeinsamen Erklärung zum Erntedank. Das Erntedankfest erinnere „an unsere Verantwortung für eine gerechte Verteilung der Güter dieser Erde“. Sichere Erträge, gesunde und preiswerte Nahrungsmittel für alle Menschen seien nicht selbstverständlich.

Zugleich äußerten sich Kirche und Landwirtschaftsverband besorgt über einen zunehmenden sozialen und wirtschaftlichen Wandel. Heutige Landwirtschaft sei eine Folge der internationalen und nationalen politischen Rahmenbedingungen, hieß es. Noch vor wenigen Jahren hätten Gemischtbetriebe das Bild bestimmt. Heute müssten sich Betriebe spezialisieren und wachsen, um der nachfolgenden Generation eine Perspektive bieten zu können. Einige Betriebe wüchsen in Größenordnungen, die eine bewährte landwirtschaftliche Wirtschaftsstruktur gefährden könne.

Eine Herausforderung für die Landwirtschaft sei auch das Engagement gegen den Klimawandel, heißt es in der Erklärung weiter. So werde einerseits die Erzeugung erneuerbarer Energien immer häufiger zu einem betrieblichen Standbein. Andererseits führe das auch zu Spannungen, denn Tierhalter und Betreiber von Biogasanlagen stünden in einem harten Wettbewerb um knappe Flächen. Wichtig sei eine verlässliche Förderung erneuerbarer Energien und eine Verträglichkeit mit nachhaltiger Landnutzung.

Die gemeinsame Erklärung ist unterzeichnet vom westfälischen Präses Alfred Buß, dem lippischen Landesuperintendenten Martin Dutzmann, dem Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, dem Münsteraner Bischof Felix Genn sowie dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck und dem Präsidenten des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Franz-Josef Möller.




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