22. November 2008

Baden-Württemberg – das Land der Streuobstwiesen

Themen: Baden-Württemberg,Förderung,Naturschutz,Obst — info @ 16:11

Über 60 Initiativen in Baden-Württemberg widmen sich dem Erhalt und der Pflege von Obstwiesen
Ludwigsburg (agrar.de) – „Baden-Württemberg ist das Land der Streuobstwiesen. Nirgendwo sonst finden sich größere Flächen dieser wertvollen Lebensräume. Das Vorland der Schwäbischen Alb mit seinen typischen Streuobstwiesen ist sogar das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet in Deutschland. Diese wertvollen Biotope gilt es zu erhalten“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch, beim dritten landesweiten Streuobsttag in Ludwigsburg.

Der dritte landesweite Streuobsttag biete einen wertvollen Erfahrungs- und Wissensaustausch unter den Initiatoren und beteiligten Verbänden. Deren Ziel, diese besondere Kulturlandschaft zu erhalten, sei akut gefährdet. „Völlig unbefriedigende Mostobstpreise, die keinerlei Anreiz für eine nachhaltige Baumpflege bieten, geschweige denn die Lohnkosten der Ernte decken, waren 2008 bittere Realität für die Obstbauern und Gütlesbesitzer. Diese Situation müssen wir gemeinsam verbessern. Neben den allgemeinen Förderprogrammen brauchen wir deshalb weiterhin regional angepasste Projekte und Initiativen und eine Mobilisierung möglichst vieler gesellschaftlicher Gruppen für das Thema „Erhalt von Streuobst“, betonte Gurr-Hirsch.

Für den Erhalt der Streuobstbestände werde auf allen Ebenen, gerade auch bei den Städten und Gemeinden, Landkreisen, Vereinen und Verbänden, den Organisationen des Erwerbs- und Freizeitgartenbaus, dem Naturschutz und von vielen Einzelpersonen sehr viel Arbeit geleistet.

Ein Bestandteil des Streuobsttages sei auch die Prämierung der besonderen Säfte der Regionalinitiativen. Die Teilnahme an einer Prämierung sei immer auch eine Standortbestimmung. Die hohe Qualität der Säfte werde dabei nachgewiesen.

Das Land sehe eine besondere Verpflichtung zum Erhalt der Streuobstwiesen. Deshalb bestünden in Baden-Württemberg vielfältige Aktivitäten und Förderprogramme. In einem Handlungsprogramm würden diese dann durch neue Maßnahmen ergänzt. Ein besonders Projekt sei in diesem Zusammenhang das im Oktober von der Europäischen Kommission genehmigte LIFE+-Projekt „Vogelschutz in Streuobstwiesen des Mittleren Albvorlands und des Mittleren Remstals“ mit einem Projektvolumen von über fünf Millionen Euro. Das Projekt umfasse eine Fläche von etwa 450 Quadratkilometer, davon rund 15.000 Hektar Streuobstflächen. Im Projekt seien über 40 Kommunen, dazu Verbände, Vereine und Streuobstakteure vor Ort integriert. „Besonders bedeutsam ist die erstmalig erfolgte Förderung eines großräumigen Projekts zum Schutz und zum Erhalt von Vogelarten auf Streuobstwiesen, mit dem die langfristige Erhaltung dieser Flächen durch Sicherung der Bewirtschaftung erreicht werden soll“, erklärte die Staatssekretärin.

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