14. November 2008

Baden-Württemberg: Regionale Schwerpunkte beim Wein-, Obst- und Gemüseanbau

Interaktives Kartenverzeichnis zeigt jeweilige Anteile im Jahr 2007 für ganz Baden-Württemberg
Stuttgart (agrar.de) – Die landwirtschaftliche Bodennutzung in Baden-Württemberg wird stark von den jeweils vorherrschenden naturräumlichen und klimatischen Gegebenheiten bestimmt. Vor allem wertschöpfungsintensive Sonderkulturen wie Wein oder Obst, aber auch Gemüse bedürfen für ihr Wachstum eines klimatisch begünstigten Standorts. Nach einer Sonderauswertung des Statistischen Landesamts zeigen sich große regionale Unterschiede in Bezug auf die angebauten Kulturen sowie den Umfang des Anbaus bestimmter Sonderkulturen im Südwesten.

Die wichtigste Sonderkultur in Baden-Württemberg ist der Weinanbau. Es zeigt sich, dass die fünf Gemeinden, in denen im Jahr 2007 mehr als die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) für den Anbau von Wein genutzt wurde, allesamt im badischen Landesteil liegen. Die vier Gemeinden mit dem durchschnittlich höchsten Anteil an Rebland an der landwirtschaftlich genutzten Fläche liegen in der Region Südlicher Oberrhein. Den mit annähernd drei Viertel (74,2 Prozent) größten Rebflächenanteil an der gesamten LF weist die Gemeinde Pfaffenweiler auf, gefolgt von der Stadt Vogtsburg im Kaiserstuhl mit 73,4 Prozent, der Gemeinde Merzhausen mit 65,4 Prozent und der Stadt Sulzburg mit 61,7 Prozent. An fünfter Stelle rangiert die Gemeinde Malsch in der Region Rhein-Neckar-Odenwald mit 55,4 Prozent Rebflächenanteil an der LF. Erst danach folgt die Stadt Weinsberg im württembergischen Landesteil, die einen Rebflächenanteil von knapp der Hälfte (49,3 Prozent) der landwirtschaftlich genutzten Fläche aufweist.

Beim Anbau von Obst im Südwesten ist eine ähnlich starke Dominanz nur im Bodenseeraum zu erkennen, genauer gesagt im von mildem und ausgeglichenem Klima geprägten Bodenseekreis. Spitzenreiter beim Obstanbau in Baden-Württemberg ist die Gemeinde Langenargen. Über drei Viertel der gesamten LF dieser Gemeinde (75,3 Prozent) waren 2007 mit Obstanlagen bepflanzt. Es folgen die Gemeinden Immenstaad am Bodensee sowie Hagnau am Bodensee mit 66,6 Prozent und 55,4 Prozent. Weitere Gemeinden, in denen ein gehäuftes Auftreten von Obstanlagen nachgewiesen werden kann, liegen ebenfalls im Bodenseeraum oder, etwas weniger stark ausgeprägt, im Ortenaukreis. Hier werden jedoch lediglich Anteile von unter 50 Prozent Obstanbauflächean der gesamten LF erreicht.

Die regionalen Schwerpunkte des Gemüseanbaus sind weniger deutlich ausgeprägt. So lässt sich nur eine einzige Gemeinde in Baden-Württemberg nachweisen, in der auf über der Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche Gemüse angebaut wird. In der Gemeinde Reichenau in der Region Hochrhein-Bodensee werden 53,8 Prozent der LF für den Gemüseanbau genutzt. Dies brachte der Reichenau auch den Namen »Gemüseinsel« ein. Bereits mit deutlichem Abstand folgen die für das Filderkraut bekannte Gemeinde Filderstadt im Landkreis Esslingen und die Gemeinde Bad Krozingen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Hier wird nur mehr auf etwas über einem Viertel der gesamten LF (jeweils 26,5 Prozent) Gemüseanbau betrieben.

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