01. August 2008

BBV: Bürokratie bedroht die Schafhaltung

Themen: EU,GAP,Schafe,Statistik,Verbände,Ziegen — info @ 10:08

Nein zur Einführung der elektronischen Kenzeichnung. Unerklärlicher Bürokratieaufwand und höhere Kosten könnten gerade für bayerische kleinbäuerliche Schafhaltungen das Aus bedeuten.
München (agrar.de) – Der Bayerische Bauernverband (BBV) weist die geplante elektronischen Kenzeichnung von Schafen und ziegen als ‚aus Brüssel kommendes Bürokratiemonster‘ entschieden zurück.

Die EU-Kommission plant, dass Ziegen und Schafe ab 1. Januar 2010 in Mitgliedsstaaten mit einem Gesamtbestand über 600.000 Tieren einzeln mit Ohrchip oder Bolus gekennzeichnet werden müssten. Dies hätte für die Schafhalter einen unerklärlichen Bürokratieaufwand und höhere Kosten zur Folge. Gerade für die bayerischen kleinbäuerlichen Schafhaltungen könnte dies das Aus bedeuten.

Unverständlich ist zudem die offensichtlich völlig willkürlich gezogene Kennzeichnungspflicht für Mitgliedsstaaten ab einem Gesamtbestand von 600.000 Tieren. In grenznahen Gebieten, wie zwischen Deutschland und Österreich, hätte dies zwei unterschiedliche Kategorien zur Folge, da in Österreich weniger als 600.000 Schafe und Ziegen vorkommen. Die dortigen Tiere müssten nicht einzeln gekennzeichnet werden. Welcher bayerische Bauern könne verstehen, weshalb er kennzeichnen müsse, wenn sein österreichischer Kollege von dieser Schikane befreit ist.

Die Schafhaltung in Bayern sei wichtig und dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden: Mit Schafen würden landwirtschaftliche Restflächen bewirtschaftet und gepflegt. Schafe gehörten zum Landschaftsbild Bayerns.

Der Bayerische Bauernverband fordert deshalb das Landwirtschaftsministerium auf, die Pläne der EU-Kommission abzuwehren.

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