17. Juli 2008

Niedersachsen: Landwirte warnen vor giftigem Jakobskreuzkraut

Themen: Futtermittel,Pferde,Pflanzen,Schafe,Umwelt,Ziegen — info @ 08:07

Jakobskreuzkraut
Hannover (agrar.de) – Die gelben Blüten des es leuchten derzeit von vielen Grabenrändern, extensiv genutzten Grünlandflächen und weniger gepflegten Weiden. Was so schön aussieht, stellt jedoch vor allem für Pferde und Rinder, aber auch für Schafe und Ziegen eine Gefahr dar, berichtet der Landvolk-Pressedienst.

Die Pflanze bildet sehr viele Samen, die durch Wind verbreitet werden können. Es ist deshalb notwenig, auftretende Pflanzen des Jakobskreuzkrautes zu vernichten oder zu mähen und das Mähgut von den Grünlandflächen zu entfernen, ehe die Pflanzen zur Blüte und Samenreife kommen. In England, Irland und der Schweiz gibt es bereits Bekämpfungsgebote von Seiten des Gesetzgebers. Da das Gift auch in Heu und Silage noch wirksam ist, können sich auch kleine Mengen summieren und im Laufe der Zeit zu einer chronischen Vergiftung bei den Weidetieren führen. Bei akuten Vergiftungen tritt der Tod der Weidetiere innerhalb weniger Tage ein, bei chronischer Vergiftung erst nach Wochen oder Monaten. Sowohl bei akuter Vergiftung nach Aufnahme höherer Mengen an Jakobskreuzkraut als auch bei chronischer Vergiftung durch Aufnahme kleinerer Menge über einen längeren Zeitraum hinweg ist eine Behandlung und Heilung der Tiere aussichtslos.

16. Juli 2008

Polen: Kontinuierlicher Abbau der Schweinebestände

Themen: Fleisch,Handel,International,Schweine — info @ 19:07

Bonn (agrar.de) – Der Abbau der polnischen Schweinebestände hat sich weiter verschärft. Die Abwärtsentwicklung bei den Zuchtsauenbeständen setzte sich im ersten Quartal 2008 fort. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum betrug der Rückgang rund 20 Prozent. Allein in der Zeit von November 2007 bis Ende März 2008 wurde nach Information des Verbandes der Fleischwirtschaft (VdF) eine Abnahme um 10 Prozent verzeichnet.

Ein steiler Rückgang war ebenfalls bei den Schlachtschweinen feststellbar: bei Schweinen der Kategorie über 50 kg 11 Prozent und bei Jungschweinen unter 50 kg sogar 13 Prozent. Für den Rest des laufenden Jahres wird daher von noch stärker reduzierten Schlachtzahlen auszugehen sein.

Der starke Abbau der Bestände erfolgte, obwohl der Anstieg der Futtermittelkosten in Polen (+20 Prozent) weit geringer ausgefallen ist als in anderen EU-Mitgliedstaaten, wo z.T. bis zu 40 Prozent höhere Kosten als im Vorjahr zu verzeichnen waren. Der Rückgang der Schweineschlachtungen (-5 Prozent im ersten Quartal) führte ab März zu einer Anhebung der Schweinepreise.

54 Prozent des polnischen Schweinebestands befinden sich in Betrieben mit weniger als 100 Schweinen (Strukturdatenerhebung 12/2005). In der Folge zählt die Schweineproduktion in Polen mit 580.000 Betrieben zu den am wenigsten konzentrierten Produktionsstrukturen in der EU. Aufgrund der schwierigen Preissituation für die Erzeuger haben der polnischen Presse zufolge im laufenden Jahr rund 150.000 Betriebe ihre Tätigkeit aufgeben.

Der Produktionsrückgang führte zu einer Zunahme der Importe: Im Zeitraum von Januar bis März stiegen die polnischen Einfuhren von frischem und gefrorenem Schweinefleisch um 77 Prozent. Die meisten Lieferungen kamen aus Dänemark und Deutschland. Gleichzeitig sind die polnischen Schweinefleischexporte um 20 Prozent zurückgegangen. Den stärksten Rückgang verzeichneten die Lieferungen nach Deutschland.

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BBV: Konsequente Ablehnung von Patenten auf Tiere und Pflanzen

Themen: EU,Schweine,Verbände — info @ 18:07

München (agrar.de) – „Keine Patente auf Tiere“ – angesichts der heutigen Entscheidung des Europäischen Patentamtes bekräftigt der Bayerische Bauernverband seine ablehnende Position zur Patentierung von Tieren und Pflanzen. Hintergrund ist das heute vom Europäischen Patentamt in München erteilte Patent (EP 1651777) auf ein Verfahren zur Schweinezucht.

Bei diesem Patent handelt es sich um ein Verfahren zur Genotypfeststellung. Durch das Verfahren werde ein bestimmtes Rezeptorgen zur Leptinbildung festgestellt. Tiere, die dieses Gen aufweisen, seien aufgrund der Zunahmen und Fleischqualitäten besonders zur Schweinezucht geeignet.

Gegenstand des Patentes seien darüber hinaus auch Zuchtpläne. Der Bayerische Bauernverband stellt mit Sorge fest, dass aus diesen Zuchtplänen möglicherweise ein Patentschutz auch auf die betreffenden Tiere abgeleitet werden kann. Patente auf Tiere und Pflanzen lehnt der Bayerische Bauernverband konsequent ab. Aus diesem Grunde ist auch bei dem jetzt erteilten Patent sicherzustellen, dass die Tiere, welche natürlich dieses Rezeptorgen erhalten, weder selbst noch in Form ihrer Nachkommen einem Patent unterzogen werden.

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Schleswig-Holstein: Jahresbericht 2007 zum Zukunftsprogramm ländlicher Raum

Kiel (agrar.de) – Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Dr. Christian von Boetticher hat dem Kabinett zum Stand der Umsetzung des Zukunftsprogramms ländlicher Raum (ZPLR) berichtet. Mit dem Programm nutzt Schleswig-Holstein die für die EU-Förderperiode 2007 – 2013 aus dem Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Verfügung gestellten Mittel. „Trotz der üblichen Startprobleme zu Programmbeginn wurden die ELER-Mittel in einer großen Kraftanstrengung nahezu völlig ausgeschöpft. Von den in 2007 verfügbaren 34,45 Millionen Euro wurden 31,54 Millionen verausgabt, was zu öffentlichen Gesamtausgaben in Höhe von ca. 60 Millionen Euro geführt hat“, erläuterte von Boetticher gestern (15. Juli). Damit seien 12,5 Prozent der Gesamtsumme des ZPLR im ersten Jahr ausgeschöpft worden, die restlichen Mittel aus dem Jahr 2007 können 2008 und 2009 noch verausgabt werden, so dass sie nicht verloren gehen.

Über das ZPLR ist der EU-Kommission jährlich zu berichten. Der Bericht über das Jahr 2007 wurde der Kommission am 30. Mai zugestellt. Er gibt ein umfassendes Sachstandsbild und war im Verbund mit den Bundesländern Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfahlen und Hessen beauftragt worden. Schleswig-Holstein führt den Vorsitz in dem zur Koordinierung eingesetzten Lenkungsausschuss. „Diese Kooperation hat sich als effizient und sparsam bewährt“, berichtete Christian von Boetticher.

Schleswig-Holstein stehen für die Programmperiode öffentliche Mittel in Höhe von ca. 456 Millionen Euro zur Verfügung, davon ca. 238 Millionen Euro aus dem ELER. Hinzu kommen zusätzliche rein nationale Mittel.
Die Fördermittel werden verwendet zur Umsetzung der Politik für die ländlichen Räume mit den Schwerpunkten Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft einschließlich der Verarbeitung und Vermarktung, der Umwelt und Landschaft, der Lebensqualität in den ländlichen Räumen, der Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft und der Umsetzung des Leader-Konzeptes.

Das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein wird kofinanziert aus den Europäischen Strukturfonds EFRE, EFS, ELER und EFF.

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Thüringen: Freiland-Erdbeerernte 2008 fällt überdurchschnittlich aus

Themen: Erntebericht,Obst,Statistik,Thüringen — info @ 14:07

Erfurt (agrar.de) – Die diesjährige Erdbeerernte in Thüringen wird nach ersten Ergebnissen des Thüringer Landesamtes für Statistik überdurchschnittlich ausfallen. Auf der Grundlage der ersten Ernteschätzung für Freilanderdbeeren durch freiwillige Ernteberichterstatter wird mit einer Ertragsleistung von 9,4 Tonnen je Hektar (t/ha) gerechnet und somit das Ergebnis des Vorjahres (8,4 t/ha) als auch das langjährige Mittel der Jahre 2002 bis 2007 (8,1 t/ha) überboten.

Die diesjährige Erdbeerernte ist jedoch regional sehr durchwachsen. Unter der Annahme, dass die Anbaufläche 2008 (1) dem Vorjahresniveau (120 Hektar) entspricht, wird die diesjährige Gesamterntemenge im Verkaufsanbau 1.100 Tonnen erreichen (2007: 1.009 Tonnen).

Die meisten Erdbeerfelder gibt es in der Stadt Erfurt, im Unstrut-Hainich-Kreis und im Landkreis Sömmerda.

Die Erdbeeren werden direkt – auf Wochenmärkten und an Straßenrändern – an die Kunden verkauft oder über den Handel vermarktet.

Verbraucher schätzen die heimischen Erdbeeren vor allem wegen ihrer Frische und ihres vollmundigen Aromas. Mit einem Kaloriengehalt von 32 Kalorien pro 100 Gramm ist die Erdbeere eine besonders leichte Kost. Nennenswert ist auch der hohe Vitamin C-Gehalt. So decken 150 Gramm den Tagesbedarf an Vitamin C. Erdbeeren haben darüber hinaus eine gesundheitsfördernde Wirkung, da diese die antibakteriellen und entzündungshemmenden Catechine enthalten, die Schwermetalle im Organismus binden.

1) Die Angaben zu den endgültigen Flächen liegen im Oktober 2008 vor.

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1,3 Prozent weniger Rinder in NRW

Düsseldorf (agrar.de) – Die Zahl der Rinder in Nordrhein-Westfalen war im Mai 2008 mit 1,42 Millionen Tieren um 1,3 Prozent niedriger als im November 2007. Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik mitteilt, verringerte sich die Zahl der Rinderhaltungen im gleichen Zeitraum um 2,5 Prozent auf 22.200.

Rinderbestände *) in Nordrhein-Westfalen
November 2007; Mai 2008; Anzahl Zu- (+) bzw. Abnahme (-)
Rinder insgesamt: 1.440.000; 1.421.300; – 1,3%
davon
Kälber (unter 1/2 Jahr alt): 247.200; 247.100; 0%
Jungrinder (1/2 bis unter 1 Jahr alt): 248.200; 231.800; – 6,6%
Rinder (1 bis unter 2 Jahre alt): 375 900 379 600 +1,0%
Rinder (2 Jahre oder älter): 568.600; 562.800; – 1,0%
darunter
Milchkühe: 394.600; 390.200; – 1,1%
Rinderhaltungen: 22.800; 22.200; – 2,5%
darunter
Milchkuhhaltungen: 9.700; 9.400; – 2,7%

*) Ergebnisse aus dem „Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere“ (HIT)

Die vorliegenden Ergebnisse hat das Landesamt aus einer erstmals vorgenommenen Auswertung des „Herkunftssicherungs- und Informationssystems für Tiere“ (HIT) erstellt. Die seit 1873 regelmäßig durchgeführten Rinderzählungen müssen nun nicht mehr durchgeführt werden, nachdem das Europäische Statistikamt, Eurostat, die Nutzung dieses Informationssystems für Statistik-Zwecke zugelassen hatte. Die HIT-Datenbank war nach der BSE-Krise eingerichtet worden; sie dient vor allem der lückenlosen Rückverfolgbarkeit von Rindfleisch vom Verkaufstresen bis zum Erzeugerbetrieb und der Bekämpfung von Tierseuchen. Aufgrund methodischer Unterschiede in der Erfassung sind die Daten aus der HIT-Rinderdatenbank nur eingeschränkt mit den Ergebnissen aus den früheren Viehbestandserhebungen des Landesamtes vergleichbar. Regionalisierte Ergebnisse aus der HIT-Rinderdatenbank werden voraussichtlich erstmals im November 2008 vorliegen.

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Stimmungseinbruch in der Landwirtschaft

Themen: Statistik,Verbände,Wirtschaft — info @ 13:07

Konjunkturbarometer Agrar fällt von 33,9 auf 19,0 Punkte
Berlin (agrar.de) – Das wirtschaftliche Klima in der deutschen Landwirtschaft hat sich deutlich verschlechtert und ist nach Informationen des Deutschen Bauernverbandes (DBV) auf das Niveau vom Frühjahr 2006 zurückgefallen. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Erhebung des Konjunkturbarometers Agrar im Juni/Juli 2008. In der Befragung fällt vor allem die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage deutlich ab. Ausschlaggebend hierfür sind die von den Landwirten deutlich schlechter eingeschätzten Erzeugerpreise sowie die gestiegenen Kosten für Futtermittel, Energie und Düngemittel.

Der Index des Konjunkturbarometers Agrar sank deutlich von 33,9 auf 19,0 Punkte. Die Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Situation insgesamt hat sich zur Jahresmitte über alle Betriebsformen hinweg deutlich verschlechtert. Dabei bewerten die Tierhalter (Milchvieh-, Rinder-, Schweinehalter) ihre aktuelle Situation mehrheitlich negativ, während im Ackerbau die positiven Meldungen überwiegen.

Die Beurteilung der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung in den kommenden zwei bis drei Jahren fällt auch erkennbar zurückhaltender aus als noch vor drei Monaten. Das gilt durchgehend für Landwirte in allen Betriebsformen. Jedoch erwartet entgegen der aktuell schwierigen Lage ein Drittel der Schweinehalter, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung bald bessert.

Etwas weniger Landwirte wollen in den nächsten sechs Monaten investieren. Hierbei ist insbesondere der Rückgang der Investitionsneigung der Landwirte bei Wirtschaftsgebäuden für den Trend ausschlaggebend. Die Investitionsneigung in Maschinen und Geräte, in Hoftechnik sowie in außerlandwirtschaftliche Bereiche oder in erneuerbare Energien bleibt in etwa konstant. Allerdings sind zum Teil verlängerte Lieferfristen bei Maschinen zu berücksichtigen.

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NRW-Programm ‚Ländlicher Raum‘ nimmt Fahrt auf

Themen: Förderung,Nordrhein-Westfalen,Wirtschaft — info @ 13:07

Düsseldorf (agrar.de) – Das erste Jahr des „NRW-Programms Ländlicher Raum 2007-2013“ ist mit sehr guten Ergebnissen zu Ende gegangen, wie der soeben veröffentlichte Jahresbericht 2007 zeigt. Insbesondere bei der einzelbetrieblichen Förderung landwirtschaftlicher Betriebe (Agrarinvestitionsförderprogramm/AFP), der Ausgleichszulage, den Agrarumweltmaßnahmen und der Dorferneuerung konnten überdurchschnittlich viele Fördermittel an die Zuwendungsempfänger ausgezahlt werden.

Für die gesamte Programmlaufzeit stehen knapp 800 Mio. Euro für die Entwicklung des ländlichen Raums bereit. Rund 116 Mio. Euro wurden bereits bis Ende 2007 ausgezahlt. Darin sind 45 Mio. Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) enthalten. Die übrigen 71 Mio. Euro kommen von Bund, Land und Gemeinden.

Im Rahmen des Agrarinvestitionsförderprogramms wurden rund 18 Mio. Euro an über 900 Betriebe gezahlt, 242 Betriebe haben einen neuen Förderbescheid erhalten. Im Bereich Agrarumweltmaßnahmen wurden 4.700 neue Verträge geschlossen und insgesamt knapp 63,5 Mio. Euro für bestehende Verträge gezahlt. 149 Dörfer haben von den Maßnahmen zur Dorferneuerung profitiert.

Der vollständige Jahresbericht kann auf der Internetseite des Landwirtschaftsministeriums eingesehen und heruntergeladen werden.

Links zum Thema Nordrhein-Westfalen.

Getreideernte in Schleswig-Holstein 2008

Unterschiedliche Ertragserwartungen durch lange Vorsommertrockenheit
Kiel (agrar.de) – Das Statistikamt Nord erwartet in Schleswig-Holstein für 2008 eine Getreideernte von 2,6 Mio. Tonnen (t), 25 Prozent oder 523.000 t mehr als im Vorjahr.

Gegenüber dem Spitzenjahr 2001 wären dies aber elf Prozent oder 325.000 t weniger. Voraussichtlich 1,9 Mio. t entfallen auf die Brotgetreidearten (Weizen, Roggen) und 0,7 Mio. t auf die Futtergetreidearten (Gerste, Hafer, Triticale). Allein 1,8 Mio. t (67 Prozent der Getreideernte) dürfte der Winterweizen, die mit 213.000 ha flächenstärkste Getreideart, erbringen. Die Getreidefläche wurde um 40.000 ha auf 343.000 ha ausgeweitet. Im Herbst 2007 konnten 317.000 ha mit Wintergetreide bestellt werden, 35.000 ha mehr als im Vorjahr. Die Fläche mit Sommergetreide wurde um 5.000 ha auf 26.000 ha ausgeweitet.

Ein milder Winter mit geringen Auswinterungsschäden und hohen Niederschlagsmengen führte vielerorts zu Staunässe und einer schlechten Nährstoffversorgung der Pflanzen. Durch starke Hitze und zu wenig Niederschläge bis Mitte Juni kam es in den letzten Wochen insbesondere beim Sommergetreide zu Trockenschäden. Auf leichten Standorten führte die Trockenheit beim Getreide zu einem Wachstumsstillstand und zu verfrühter Abreife. Anfang Juli wurde in den südlichen Landesteilen und auf den leichten Böden des Geestrückens mit der Ernte der Wintergerste begonnen.

Die Rapsernte (einschließlich Anbau als nachwachsender Rohstoff) wird aufgrund einer starken Anbaueinschränkung mit 349.000 t voraussichtlich um 26 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr.

Da Kornbildung und Ernteverluste entscheidend von dem weiteren Witterungsverlauf (Niederschlagsverteilung, Sonneneinstrahlung) bis zum Erntezeitpunkt abhängen, kann die endgültige Erntemenge an Getreide und Raps von dieser ersten Schätzung abweichen, die auf den Ertragsschätzungen der amtlichen Ernteberichterstatter von Ende Juni und den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung im Mai beruht.

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Umfassendes Patent auf Schweine

Greenpeace wird Einspruch einreichen
Hamburg (agrar.de) – Trotz ungeklärter Rechtslage und internationaler Kritik erteilt das Europäische Patentamt in München heute ein umfassendes Patent (EP 1651777) auf ein Verfahren zur Zucht von Schweinen. Nach Untersuchungen der Umweltorganisation Greenpeace kommen die darin beschriebenen Erbanlagen in allen europäischen Schweinerassen vor. Die Ansprüche seien so formuliert, dass sie nicht nur das Zuchtverfahren umfassen, sondern in einem Streitfall der Patentinhaber auch Ansprüche auf die Schweine selbst und alle Nachkommen erheben könne, so Greenpeace. Man werde einen Einspruch gegen das Patent einreichen, weil es gegen das Verbot der Patentierung von „im wesentlichen biologischen Verfahren“ zur Züchtung verstößt.

Das Europäische Patentamt prüft derzeit grundsätzlich, inwieweit Patente zur Zucht normaler Pflanzen und Tiere überhaupt erteilt werden dürfen. Mit der Entscheidung ist im Jahr 2009 zu rechnen.

„Mit Patenten wie diesem können Konzerne die Tierzucht in Europa weitgehend monopolisieren“, sagt Christoph Then, Patentexperte für Greenpeace. „Es ist unglaublich, dass das Europäische Patentamt ein Patent erteilt, das auf normaler Zucht beruht und keinerlei erfinderische Leistung beinhaltet. Diese Übernahme der Lebensmittelproduktion durch Patente muss aufgehalten werden.“

Das Patent hatte ursprünglich der US-Konzern Monsanto im Jahr 2005 beantragt. Während der Antragsprüfung hat das US-Unternehmen Newsham Choice Genetics das Patent gekauft, das eine enge Kooperation mit Monsanto in diesem Bereich ankündigte.

Nach Ansicht von Greenpeace verletzt das Patent die Regeln des Patentrechtes, weil es unter anderem weder erfinderisch ist noch ausreichend genau beschreibt, wie das Zuchtverfahren eingesetzt werden kann.

Greenpeace setzt sich zusammen mit einer internationalen Koalition („No patents on seeds“), in der über 50 landwirtschaftliche Verbände zusammmengeschlossen sind, gegen Patente auf Saatgut und Nutztiere ein.

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