Getreideernte in Schleswig-Holstein 2008
Unterschiedliche Ertragserwartungen durch lange Vorsommertrockenheit
Kiel (agrar.de) – Das Statistikamt Nord erwartet in Schleswig-Holstein für 2008 eine Getreideernte von 2,6 Mio. Tonnen (t), 25 Prozent oder 523.000 t mehr als im Vorjahr.
Gegenüber dem Spitzenjahr 2001 wären dies aber elf Prozent oder 325.000 t weniger. Voraussichtlich 1,9 Mio. t entfallen auf die Brotgetreidearten (Weizen, Roggen) und 0,7 Mio. t auf die Futtergetreidearten (Gerste, Hafer, Triticale). Allein 1,8 Mio. t (67 Prozent der Getreideernte) dürfte der Winterweizen, die mit 213.000 ha flächenstärkste Getreideart, erbringen. Die Getreidefläche wurde um 40.000 ha auf 343.000 ha ausgeweitet. Im Herbst 2007 konnten 317.000 ha mit Wintergetreide bestellt werden, 35.000 ha mehr als im Vorjahr. Die Fläche mit Sommergetreide wurde um 5.000 ha auf 26.000 ha ausgeweitet.
Ein milder Winter mit geringen Auswinterungsschäden und hohen Niederschlagsmengen führte vielerorts zu Staunässe und einer schlechten Nährstoffversorgung der Pflanzen. Durch starke Hitze und zu wenig Niederschläge bis Mitte Juni kam es in den letzten Wochen insbesondere beim Sommergetreide zu Trockenschäden. Auf leichten Standorten führte die Trockenheit beim Getreide zu einem Wachstumsstillstand und zu verfrühter Abreife. Anfang Juli wurde in den südlichen Landesteilen und auf den leichten Böden des Geestrückens mit der Ernte der Wintergerste begonnen.
Die Rapsernte (einschließlich Anbau als nachwachsender Rohstoff) wird aufgrund einer starken Anbaueinschränkung mit 349.000 t voraussichtlich um 26 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr.
Da Kornbildung und Ernteverluste entscheidend von dem weiteren Witterungsverlauf (Niederschlagsverteilung, Sonneneinstrahlung) bis zum Erntezeitpunkt abhängen, kann die endgültige Erntemenge an Getreide und Raps von dieser ersten Schätzung abweichen, die auf den Ertragsschätzungen der amtlichen Ernteberichterstatter von Ende Juni und den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung im Mai beruht.
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