27. Februar 2008

Rheinland-Pfalz: Winzer ernteten 6,8 Millionen Hektoliter Weinmost

Themen: Erntebericht,Rheinland-Pfalz,Statistik,Wein — info @ 20:02

Bad Ems (agrar.de) – Die rheinland-pfälzischen Winzer haben im Jahr 2007 eine überdurchschnittliche Erntemenge eingebracht. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurden knapp 6,8 Millionen Hektoliter Weinmost geerntet, das waren 1,6 Prozent mehr als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Das Ergebnis des Jahres 2006 (5,9 Millionen Hektoliter) wurde um 15 Prozent übertroffen.

Für die Rebenentwicklung stand im vergangenen Jahr ein langer Vegetationszeitraum zur Verfügung. Aufgrund des trockenen und warmen Aprils setzte das Wachstum früh ein, und so war bereits Anfang Juni die Blüte abgeschlossen. Wegen des Reifevorsprungs begann die Lese früher als in den vergangenen Jahren. Sie zog sich dann aber witterungsbedingt länger hin, so dass die Erntezeiträume der mittelfrühen und späten Sorten fast denen früherer Jahre entsprachen. Die eher kühlen Nächte im September sorgten zudem dafür, dass die Trauben gesund blieben und entsprechend der Reifeentwicklung gelesen werden konnten.

Qualitätsweinanteil bei 62 Prozent

Der größte Teil des Mostes wurde zu Qualitätswein ausgebaut (62 Prozent); für einen Ausbau als Qualitätswein mit Prädikat (Kabinett, Spätlese, Auslese) wurden 29 Prozent verwendet. Die Ernteberichterstatter hatten im November 2007 die Qualität des Mostes deutlich besser beurteilt und waren von 39 Prozent Qualitätswein bzw. 61 Prozent Qualitätswein mit Prädikat ausgegangen. Aus Vermarktungsgründen haben jedoch offensichtlich viele Winzer den Most nicht in der höchstmöglichen Qualitätsstufe ausgebaut. Die Verbraucher dürften daher vielfach eine sehr gute Qualität in der Flasche vorfinden.

Riesling vorn, Dornfelder überholt Müller-Thurgau

Gut 65 Prozent der Erntemenge stammten aus weißen Trauben. Ihr Anteil ist seit vier Jahren stabil, nachdem es von Mitte der 1990er-Jahre an einen deutlichen Rückgang zugunsten roter Rebsorten gegeben hatte. Die größte Erntemenge entfiel mit 1,5 Millionen Hektoliter (22,2 Prozent) auf Riesling; sie stieg gegenüber 2006 um 34 Prozent. Dornfelder folgt mit einem Anteil von 16 Prozent auf Rang zwei (1,1 Millionen Hektoliter, plus 14 Prozent). Er lag damit erstmals vor dem Müller-Thurgau, auf den 15,4 Prozent der Erntemenge entfielen. Mit einer Million Hektoliter übertraf dessen Erntemenge nur geringfügig den Vorjahreswert.

Größte Menge in Rheinhessen – Mittelrhein, Nahe und Pfalz mit stärksten Zuwächsen

Im Anbaugebiet Rheinhessen wurden rund 2,8 Millionen Hektoliter (plus 11 Prozent) geerntet. Eine größere Menge wurde dort zuletzt 1999 mit 3,2 Millionen Hektoliter eingebracht. Eine noch stärkere Zunahme weist mit plus 21 Prozent die Pfalz aus. Hier wurden etwa 2,5 Millionen Hektoliter geerntet. An der Mosel betrug die Erntemenge 0,9 Millionen Hektoliter (plus 12 Prozent). Große Zuwächse verzeichneten auch die Anbaugebiete Mittelrhein (34.000 Hektoliter, plus 22 Prozent) und Nahe (397.000 Hektoliter, plus 21 Prozent). Lediglich an der Ahr lag die Erntemenge mit 45.600 Hektoliter um 4,3 Prozent unter der des Vorjahres.

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