21. Februar 2008

Leichte Erholung der Wälder

Themen: Niedersachsen,Statistik,Wald,Waldbericht — info @ 16:02

Waldschäden seit 2005 rückläufig – Aber immer noch zu hoch

Hannover (agrar.de) – Nach wie vor geht es dem deutschen Wald nicht gut. Trotzdem ist eine leichte Tendenz zur Besserung erkennbar, allerdings geht es dem Wald noch nicht wieder so gut wie vor zehn Jahren. Das weist der jüngste Waldschadensbericht nach Information des niedersächsischen Landvolk-Pressedienstes aus.

Der Anteil der Bäume mit mittlerer Kronenverlichtung als Zeichen deutlicher Schädigung lag 1990 im Mittel aller Baumarten erst bei 18,3 Prozent. Zehn Jahre später war er bereits auf 19,3 Prozent gestiegen und erreichte im Jahr 2004 mit 22,8 Prozent seinen Höhepunkt. Damals hatte der heiße und trockene Sommer 2003 den Bäumen sehr zugesetzt. Danach setzte eine leichte Besserung ein: Im Jahr 2006 war der Anteil der Bäume mit mittlerer Kronenverlichtung auf 21,0 Pro-zent gesunken. Im vergangenen Jahr erholte sich der Wald weiter, der Anteil mittlerer Kronenverlichtung ging auf 20,7 Prozent zurück. Zehn Jahre zuvor hatte er allerdings nur bei 18,8 Prozent gelegen – auch dies war schon Besorgnis erregend.

Der Orkan Kyrill und der heiße April im vergangenen Jahr ließ schlimme Befürchtungen bezüglich der Massenvermehrung von Borkenkäfern aufkommen, der anschließende regenreiche Sommer hat aber die Erholung des Waldes begünstigt. Dennoch leidet der Wald weiterhin unter einer zu hohen Belastung mit Luftschadstoffen.

Sehr unterschiedlich ist indes der Schädigungsgrad bei den einzelnen Baumarten. Sorgen-kind ist nach wie vor die Eiche mit dem höchsten Schädigungsgrad. Der hohe Anteil an Kronenverlichtungen von 28 Prozent hat auch gegen den Trend bei den anderen Baumarten im vergangenen Jahr nicht abgenommen. Auch der Buche geht es mit 25,6 Prozent Kronenverlichtungen weiterhin schlecht, seit 2004 hat sich ihr Zustand aber deutlich verbessert. Alle anderen Laubbäume weisen lediglich 17,8 Prozent Kronenverlichtung auf; sie sind damit gesünder als die Nadelbäume mit durchschnittlich 20,3 Prozent. Bei den Nadelbäumen macht vor allem die Fichte Sorge. Mit 20,8 Prozent ist sie am stärksten geschädigt. Dagegen geht es den Kiefern mit lediglich 17,6 Prozent Kronenverlichtungen verhältnismäßig gut.

Besser als im Bundesdurchschnitt geht es dem Wald in Niedersachsen. Hier liegt der Anteil der Kronenverlichtungen im Mittel nur bei 16 Prozent, Spitzenreiter sind das Saarland mit 43 Prozent und Baden-Württemberg mit 40 Prozent. Gesunde Wälder sind für Niedersachsen von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Immerhin sind knapp 1,2 Mio. Hektar (ha) der gesamten Landesfläche von 4,7 Mio. ha bewaldet.

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