14. Februar 2008

Landvolk: Ende der Talfahrt bei Schweinehaltern in Sicht

Erzeugung dürfte im laufenden Jahr wieder abnehmen – Hohe Kosten belasten

Hannover (agrar.de) – Schweinehalter sitzen weiter auf der Talsohle. Nach wie vor bewegen sich nach Angaben des Landvolks Niedersachsen ihre Erlöse auf einem viel zu niedrigen Niveau. Am stärksten betroffen sind die Ferkelerzeuger, die bereits seit fast einem Jahr nur noch gut 30 Euro pro Ferkel erhalten und damit pro verkauftes Ferkel Verluste annähernd in gleicher Höhe einfahren. Um alle Kosten zu decken, müssten sie mindestens 60 Euro je Ferkel erlösen.

Aber auch bei den Mästern reichen die ungefähr 1,30 Euro je kg Schlachtgewicht in der Handelsklasse E zuzüglich Mehrwertsteuer, die sie in den vergangenen Monaten für ihre Tiere erhielten, als Erlös nicht aus, um die stark gestiegenen Futterkosten aufzufangen. Viele Schweinehalter haben deshalb im vergangenen Jahr diesen Betriebszweig aufgegeben oder zumindest tiefrote Zahlen geschrieben.

Allerdings sehen Marktfachleute nach der langen Durststrecke jetzt etwas Bewegung am Schweinemarkt. Während die Nachfrage zurzeit recht rege ist, fällt das Angebot an Schlachtschweinen nicht mehr so reichlich aus, so dass die Preisnotierungen in den vergangenen Tagen schon um fünf Cent pro kg gestiegen sind. Für die nächste Zeit wird mit einer zunehmenden Nachfrage bei weiter nicht zu umfangreichem Angebot gerechnet, so dass die Experten sogar einen Preisanstieg auf 1,50 Euro je kg für möglich halten. Das spiegeln auch die Kontrakte an der Warenterminbörse in Hannover wider.

Damit zeichne sich für die Schweinemäster ein Lichtblick ab, der mit zeitlicher Verzögerung auch bei den Ferkelerzeugern in Sicht komme, so der Verband. Gleichwohl reiche auch die Marke von 1,50 Euro noch nicht aus, um die Schweinefleischerzeugung wieder rentabel zu machen. Dafür rechnen Betriebswirtschaftler einen Preis von mindestens 1,70 Euro aus, der aber ist vorerst noch nicht in Sicht.

Im siebten Jahr in Folge ist die Schweinefleischerzeugung in Deutschland im vergangenen Jahr angestiegen. Die Zahl der gewerblichen Schlachtungen erhöhte sich um 6,5 Prozent beziehungsweise gut drei Millionen Tiere. Da die Landwirte nach den jüngsten Bestandserhebungen sowohl die Zahl der Sauen und daraus resultierend auch die Zahl der Ferkel reduziert haben, wird in der Schweinefleischerzeugung nun eine Trendwende erwartet.

Die gesamte Fleischerzeugung in Deutschland beziffert das Statistische Bundesamt für 2007 auf 7,3 Mio. t, davon entfallen rund zwei Drittel auf Schweinefleisch. Der höheren Erzeugung stand ein um 1,1 Prozent höherer Fleischkonsum gegenüber.

Links zum Thema Schweine.




   (c)1997-2017 @grar.de