07. Dezember 2007

Weizenreserven nehmen weiter ab

Koblenz (agrar.de) – Die Weizenbestände nehmen weltweit ab. Zwar hat der Internationale Getreiderat (IGC) seine Schätzung der weltweiten Weizenerzeugung 2007/08 gegenüber dem Vormonat um eine Mio. Tonnen auf 603 Mio. Tonnen nach oben korrigiert, dennoch liegt der weltweite Verbrauch bei ca. 611 Mio. Tonnen. Die Weizenreserven werden daher auf insgesamt 110 Mio. Tonnen abnehmen. Die Endbestände werden aber nicht so stark schrumpfen wie bisher befürchtet. Ursprünglich wurde ein Weizen-Endbestand in Höhe von 107 Mio. Tonnen geschätzt, so der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau in einer aktuellen Mitteilung.

Der IGC prognostiziert zur Ernte 2008 eine Ausdehnung der weltweiten Weizenfläche um rund vier Prozent auf 222 Mio. Hektar. In der EU wird ein Anstieg um sechs Prozent auf ca. 27 Mio. Hektar erwartet.

Weltweit wird weiterhin mit sinkenden Getreideendbeständen gerechnet. Hintergründe sind die kaum mehr zu kalkulierenden Witterungseinflüsse und die gleichzeitige Abnahme fruchtbarer Ackerflächen. Beispielsweise rechnet Australien mit seiner dritten Dürrekatastrophe innerhalb von fünf Jahren. Das bevölkerungsstärkste Land China verliert beispielsweise jährlich eine Mio. Hektar an fruchtbarem Ackerland, das durch Erosion, Umweltsünden oder Überbauung verloren geht.

Darüber hinaus steigt die Weltbevölkerung zur Zeit jährlich um etwa 80 Mio. Menschen, was selbstverständlich zu einem großen Nachfragesog nach Getreide führt. Die Weizenendbestände machen ungefähr 55 Prozent der gesamten Getreidebestände in Höhe von 200 Mio. Tonnen aus. Dies ist der niedrigste Getreideendbestand seit 30 Jahren.

Viele Staaten versuchen dieser Entwicklung entgegen zu wirken, indem beispielsweise die Europäische Union den Flächenstilllegungssatz nunmehr auf null Prozent festlegte und andere Staaten, wie China, der Landbewirtschaftung eine höhere Priorität als bislang einräumen. Dies und die Anstrengungen vieler weiterer Länder werden dazu führen, dass sich die Abnahme der Weizen- bzw. Getreideendbestände verringert oder sich die Bestände selbst sogar stabilisieren. Mit einem nennenswerten Anstieg der weltweiten Getreideendbestände sei allerdings in absehbarer Zeit nicht zu rechnen, so der Verband.

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