18. Oktober 2007

Niedersachsen: Zuckerrüben mit überdurchschnittlichen Ertrag

Feuchte Äcker behindern Ernte

Hannover (agrar.de) – Die niedersächsischen Zuckerrübenanbauer haben ihre Ertragserwartungen nach den bisherigen Rodeergebnissen noch einmal nach oben korrigiert. Nach einer Umfrage des Landvolks Niedersachsen rechnen sie jetzt mit einem überdurchschnittlichen Rübenertrag von gut 60 Tonnen (t) pro Hektar (ha). Das ist deutlich mehr als im vergangenen Jahr, als im Mittel 54 t je ha geerntet wurden. Zwar liegt der Zuckergehalt zurzeit mit 17,6 Prozent geringfügig niedriger als im Vorjahr, aufgrund des hohen Mengenertrages übersteigt aber auch der Zuckerertrag pro ha mit 10,6 t das Vorjahresergebnis von 9,6 t. Zusammen mit der nach der Kürzung im vergangenen Jahr wieder um ungefähr 15 Prozent vergrößerten Anbaufläche wird damit eine erheblich größere Rübenernte erwartet. Die Zuckerfabriken werden deshalb länger als früher ‚unter Dampf‘ stehen, zumal nach der Schließung des Standortes Groß Munzel eine Fabrik weniger arbeitet. War traditionell die Rübenkampagne bis Weihnachten beendet, so plant die Nordzucker jetzt das Kampagneende für den 6. Januar.

Nach der Unterbrechung durch starken Regen, der vor allem im Leinetal zur Überflutung auf zahlreichen Rübenäckern geführt hatte, sind nun die Rodearbeiten überall wieder angelaufen. Schätzungsweise ein gutes Drittel der Flächen ist bereits abgeerntet, nachdem die Äcker wieder befahrbar sind. Bei mildem Herbstwetter kommen die Arbeiten jetzt zügig voran. Zeitweise hatten einige Zuckerfabriken die Produktion drosseln müssen, weil die Rodungen ins Stocken geraten waren und der Nachschub an Rüben fehlte. Nach wie vor aber sind die Äcker recht feucht, so dass die Bauern mit den Rüben mehr Erdanhang in die Fabriken fahren. Der Schmutzanteil liegt mit zehn Prozent deutlich höher als im vergangenen Jahr.

Mit Erleichterung haben die Rübenanbauer die Entscheidung der EU-Kommission aufgenommen, im laufenden Zuckerwirtschaftsjahr keine weiteren Marktrücknahmen durchzuführen. ‚Damit werden die Erlöse aus dem Zuckerrübenanbau in der laufenden Rübenkampagne nicht weiter unnötig geschmälert‘, sagte der Vorsitzende des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ), Gerhard Borchert. Bereits im Februar hatte die EU-Kommission die Zuckerquoten um 13,5 Prozent gesenkt. Damit war eine Anpassung der Anbaufläche noch rechtzeitig vor der Aussaat möglich. Auch die EU-weiten Restrukturierungsmaßnahmen sind angelaufen. Mittlerweile haben alle Rübenanbauer im Bereich der Nordzucker AG ein Angebot zur freiwilligen Rückgabe von Zuckerrübenlieferrecht erhal-ten. Bis zum 15. November haben die Landwirte nun Zeit, eine Entscheidung zu treffen.

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