24. Juli 2007

Thüringen: Viehbestände 2007

Themen: Rinder,Statistik,Thüringen,Tierbestände — info @ 13:07

Weniger Rinder – mehr Schweine und Schafe gegenüber dem Vorjahr

Erfurt (agrar.de) – In den landwirtschaftlichen Betrieben Thüringens standen nach dem vorläufigen Ergebnis der Viehbestandserhebung vom Mai dieses Jahres 342.000 Rinder, 763.400 Schweine und 220.600 Schafe.

Die Bestände an Rindern gingen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Jahr 2007 im Vergleich zum Vorjahr um weitere 2.800 Tiere oder um 0,8 Prozent zurück. Damit setzte sich der Bestandsabbau etwas abgeschwächt auch im Jahr 2007 fort. Mit 342.000 Tieren ist es zugleich der niedrigste Rinderbestand seit 1991. Gründe dafür sind insbesondere weniger weibliche Jungrinder sowie weibliche Zucht- und Nutztiere zwischen 1 und 2 Jahren alt, geringere Nutz- und Zuchtfärsenbestände, weniger Milchkühe und im Ergebnis dessen auch weniger Kälber. Bestandszunahmen bei männlichen Jungrindern, den weiblichen Schlachtrindern, bei Bullen und Ochsen sowie bei Ammen- und Mutterkühen konnten die Rückgänge in vorgenannten Rinderkategorien nicht ausgleichen.

In den einzelnen Kategorien zeigte sich somit eine differenzierte Entwicklung. Bei Kälbern war ein Bestandsrückgang um 600 Tiere oder 1,3 Prozent auf 49.600 Tiere zu verzeichnen. Einer Zunahme bei den männlichen Jungrindern (+ 1.000 Tiere) stand ein Rückgang von weiblichen Jungrindern (- 1.000 Tiere) entgegen, so dass im Saldo bei Jungrindern im Alter zwischen sechs Monaten und einem Jahr mit 48.200 Tieren das Niveau vom Mai 2006 erreicht wurde. Weiter standen im Mai dieses Jahres 68.600 Rinder (2006: 69.000 Stück) der Kategorie 1 bis unter 2 Jahre alt, davon 16.500 männliche Rinder, 49.900 weibliche Zucht- und Nutztiere und 2.300 weibliche Schlachttiere in den Ställen. An Rindern der Kategorie 2 Jahre und älter wurden 175.700 Tiere (2006: 177.500 Tiere) ermittelt. Hier setzte sich der Bestandsrückgang bei den vorwiegend zur Bestandsergänzung gehaltenen Nutz- und Zuchtfärsen in abgeschwächter Intensität weiter fort. Ihre Anzahl sank um 600 Tiere bzw. 3,3 Prozent auf 18.300 Tiere.

Des Weiteren wurden 117.000 Milchkühe gehalten. Damit setzte sich auch bei Milchkühen die rückläufige Entwicklung fort. Es wurden 2.800 Milchkühe (- 2,3 Prozent) weniger festgestellt als vor Jahresfrist. In der Ammen- und Mutterkuhhaltung ist ein um 3,1 Prozent höherer Bestand zu verzeichnen. Insgesamt wurden knapp 37.200 Tiere ermittelt, 1.100 mehr als zur Erhebung vom Mai 2006. Über die Jahre ist hier bei geringeren Bestandsschwankungen dennoch eine relative Stabilität zu beobachten.

An Schweinen hielten Thüringer Landwirte mit 763.400 Tieren insgesamt 15.600 Tiere mehr als zur Erhebung vom Mai 2006. Im Einzelnen wurden 250.700 Ferkel, 188.500 Jungschweine, 234.300 Mastschweine und 89.900 Zuchtschweine gehalten. Gegenüber 2006 wurden u.a. geringere Bestände in den Gruppen Mastschweine bis 110 Kilogramm Lebendgewicht (- 4.900 Tiere oder – 2,3 Prozent) und nicht tragende Zuchtsauen (- 2.100 Tiere oder – 7,7 Prozent) festgestellt. Demgegenüber standen im Mai 2007 rund 8.500 Ferkel (+ 3,5 Prozent) und 6.800 Jungschweine (+ 3,8 Prozent) mehr in den Ställen als vor einem Jahr.

In der Schafhaltung wurde ein ab dem Jahr 2001 zu beobachtender Bestandsrückgang unterbrochen. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Schafbestand um knapp 4.400 Tiere oder 2,0 Prozent auf 220.600 Schafe im Mai 2007. Bestandszunahmen waren in allen Schafkategorien zu verzeichnen. Die nach Jahren einer permanenten Bestandsreduzierung wieder erfolgte Bestandsaufstockung der weiblichen Schafe zur Zucht auf 154 500 Tiere in diesem Jahr (2004: 166.100; 2005: 161.800 und 2006: 153.800 Tiere) lässt auf einen weiteren Bestandsaufbau in der Thüringer Schafhaltung schließen.

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