19. Juni 2006

Mecklenburg-Vorpommern: Landwirtschaftlicher Grundstücksmarkt wieder ruhiger geworden

Themen: Archiv — info @ 11:06

Schwerin (agrar.de) – Im Jahr 2005 wechselten in Mecklenburg-Vorpommern 1.911 landwirtschaftliche Grundstücke ohne Gebäude und ohne Inventar den Besitzer, 12 Prozent weniger als im Vorjahr. Wie das Statistische Amt weiter mitteilt, ebbte damit die vorübergehende Belebung des Marktes wieder ab. Auch der durchschnittliche Kaufwert war rückläufig: 4.306 Euro je Hektar gegenüber 4.415 Euro im Jahr 2004. Die Fläche je Veräußerungsfall lag im Mittel bei 9,0 Hektar; insgesamt wurden im Land 17.194 Hektar für zusammen 74,03 Millionen Euro verkauft. Die regionalen Unterschiede verringerten sich gegenüber den Vorjahren erheblich. Über einen begünstigten Verkauf ehemals volkseigener Landwirtschaftsflächen wurden 2005 in nur noch 164 Veräußerungsfällen zusammen 8.326 Hektar privatisiert.

Beim Verkauf landwirtschaftlicher Grundstücke zum Verkehrswert setzte sich die 2004 eingetretene Belebung des Marktes gegenüber 2003 im zurückliegenden Jahr nicht weiter fort. 2005 wurden insgesamt 1.914 Veräußerungsfälle erfasst, darunter allein 1.911 ohne Gebäude und ohne Inventar, 12 Prozent weniger als 2004. Der durchschnittliche Kaufwert verringerte sich um 2,5 Prozent auf 4.306 Euro je Hektar. Die verkauften Flächen beliefen sich auf zusammen 17.194 Hektar, fast 10 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Mittel wechselten 9,0 Hektar den Besitzer (2004: 8,8 Hektar).

Die Abstände zum früheren Bundesgebiet hinsichtlich Kaufwert und Flächengröße sind nach wie vor beträchtlich: 2004, aktuelle Angaben liegen noch nicht vor, wurden in Westdeutschland je Kauffall durchschnittlich 1,7 Hektar für 16.035 Euro je Hektar veräußert, in Ostdeutschland 5,0 Hektar für 3.944 Euro je Hektar. Zudem ist die verkaufte Gesamtfläche wesentlich kleiner: 2004 waren es in allen Flächenländern des früheren Bundesgebietes zusammen 41.302 Hektar, in den neuen Ländern jedoch 53.113 Hektar.

Die regionalen Unterschiede in der Höhe des Kaufwertes, die sich schon im Jahr 2004 gegenüber 2003 verringert hatten, nahmen 2005 noch weiter ab. Sie lagen zwischen 6.250 Euro je Hektar (Landkreis Nordwestmecklenburg) und 3.226 Euro je Hektar (Landkreis Parchim). 2004 bewegte sich die Spanne zwischen 7.798 Euro (Landkreis Nordwestmecklenburg) und 2.777 Euro (Landkreis Ostvorpommern). Besonders in Nordwestmecklenburg, dem Landkreis mit den ertragreichsten Ackerböden, wurden die veräußerten Grundstücke deutlich schlechter bewertet als in den Vorjahren (2003: 8.202 Euro je Hektar; 2005: 6.250 Euro je Hektar). Im Landkreis Demmin jedoch, mit ebenfalls überdurchschnittlicher Bodengüte, betrug der Kaufwert 2005 im Mittel 4.972 Euro je Hektar, 2004 lag er bei 3.755 Euro.

Der preisbegünstigte Verkauf ehemals volkseigener Landwirtschaftsflächen auf der Grundlage des Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetzes (EALG) war 2005 stark rückläufig. Er umfasste nur noch 164 Veräußerungsfälle mit zusammen 8.326 Hektar bei einem durchschnittlichen Kaufwert von 2.655 Euro je Hektar (2004: 239 Fälle mit 14.987 Hektar und 2.286 Euro). Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.




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