14. Oktober 2004

Frankreich und Deutschland bleiben wichtigste Getreideproduzenten der EU

Themen: Archiv — info @ 10:10

Höhere Flächenproduktivität führt zu deutlich höheren Erträgen als im Vorjahr

Hannover (agrar.de) – Die Schätzungen für die jüngste Getreideernte wurden immer weiter nach oben korrigiert, dabei haben die Agrarstatistiker nicht nur in der EU, sondern die Ergebnisse der Getreideernte weltweit zunächst unterschätzt. In der EU mit heute 25 Mitgliedsstaaten wurden nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes einschließlich der noch nicht beendeten Maisernte insgesamt 282 Mio.Tonnen (t) Getreide geerntet.

Wichtigste Erzeugerländer sind wie bisher Frankreich und Deutschland mit 69,1 beziehungsweise 49,9 Mio. t, die auch den wesentlichen Anteil des Produktionszuwachses in den alten Mitgliedsstaaten auf sich vereinen können. Die im Vergleich zum Vorjahr wesentlich höhere Gesamternte resultiert nur zu einem kleineren Teil aus einer Flächenausdehnung, wogegen die höhere Flächenproduktivität einen weit erheblicheren Ausschlag an der besseren Ernte hat. Der Ertrag je Hektar erhöhte sich um sieben Dezitonnen (dt) auf 53,6 dt/ha und verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig der Witterungsablauf übers Jahr für eine gute Ernte ist. Die überaus trockene Vorjahreswitterung hatte europaweit ihren Tribut in Form geringerer Erträge gefordert.

Innerhalb der alten 15-Gemeinschaft verteidigen Spanien, Großbritannien und Italien ihre Positionen auf Rang 3 bis 5 mit Erntemengen von jeweils gut 20 Mio. t. Bezieht man die neuen Mitgliedsstaaten mit ein, schiebt sich EU-Neuling Polen schon auf Rang 3 vor. Trotz des noch geringen Flächenertrages von 34,1 dt/ha bringt es Deutschlands östlicher Nachbar insgesamt auf 28,9 Mio. t. Der relative Zuwachs fällt bei den EU-Neulingen mit fast 18 Mio. t fast doppelt so hoch aus wie bei den etablierten EU-Mitgliedsstaaten. Mit 62,4 Mio. t Getreide ernten alle neuen EU-Mitgliedsstaaten zusammen aber noch weniger Getreide als Frankreichs Bauern alleine.

Obwohl der Verbrauchszuwachs mit der höheren Erzeugung nicht ganz Schritt hält, sieht die Welternährungsorganisation FAO Erzeugung und Verbrauch ‚im Lot‘. Einer weltweiten Erzeugung von 1,985 Mrd. t stellt die FAO einen Verbrauch in exakt derselben Größenordnung gegenüber. Eine stark steigende Nachfrage dürfte sich danach für Getreide als Bestandteil von Futtermitteln und für die industrielle Verwertung ergeben, während der Nahrungsverbrauch an Getreide nicht im gleichem Maße ansteigt.

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