Brandenburg: Jagdbericht 2002/2003 erschienen
Schalenwild zu reduzieren bleibt vordringliche Aufgabe
Potsdam (agrar.de) – Brandenburgs Agrar- und Umweltministerium hat jetzt den neuen Jagdbericht des Landes für das Jagdjahr 2002/2003 vorgelegt. Er informiert über den Stand und die Entwicklung des Jagdwesens in Brandenburg. Darüber hinaus dienen die Analysen Behörden, Verbänden und Institutionen als wichtige Entscheidungsgrundlage. Bei fast allen Schalenwildarten konnten die Jagdstrecken im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Noch nie gekannte Abschusshöhen sind beim Schwarzwild erzielt worden. Agrar- und Umweltminister Wolfgang Birthler (SPD): ‚Das spricht einerseits für den hohen Einsatz aller Jäger, andererseits aber auch für enorm hohe Wildbestände. Ihre Reduzierung bleibt vordringliche Aufgabe für die nächste Zeit‘.
Der Jagdbericht enthält neben Erläuterungen zur Organisation im Jagdwesen Brandenburgs auch Informationen zur Flächengliederung, zu Waldbesitzverhältnissen und Jagdbezirken, zur Anzahl der Jäger, Wildunfällen, Wildschäden in Land- und Forstwirtschaft sowie Analysen zur Streckentwicklung bei Schalen-, Nieder- und Raubwild.
Auf 14 Prozent der Jagdfläche und 30 Prozent der Waldfläche des Landes Brandenburg erfolgt die Jagd durch die Landesforstverwaltung. Mit 27.989 Stück Schalenwild betrug ihr Anteil an der gesamten Schalenwildstrecke des Landes im letzten Jagdjahr 17 Prozent. Über die Hälfte dieser Strecke wurde durch Jagdgäste realisiert.
Beim Niederwild, insbesondere bei den jagdwirtschaftlich bedeutsamen Artengruppen der Enten und Gänse, wurden landesweit weniger Exemplare als im Vorjahr erlegt.
Die Raubwildstrecken dagegen konnten bei nahezu allen Arten in erheblichem Maße gesteigert werden. Bemerkenswert ist der seit Mitte der 1990er Jahre stetige Anstieg der Strecken (und Populationen) bei Neozoen (= ‚Neubürgern‘) wie Waschbären und Marderhunden. Sie erweitern expansiv ihre Verbreitungsgebiete. Ihr Einfluss auf heimische Tierarten ist dagegen weitgehend ungeklärt. Es ist notwendig, diese Tierarten in Konzepte zum Wildtiermanagement in unseren Kulturlandschaften einzubeziehen.
Insgesamt wird eingeschätzt, dass durch einen bisher noch nicht da gewesenen Beutegreiferdruck sowohl in der Niederwildhege als auch im Artenschutz die gewünschten Erfolge nicht eingetreten und auch künftig nicht zu erwarten sind.
Die Fuchspopulationen steigen weiter an, Mechanismen einer Selbstregulation sind nicht erkennbar. Bei den Marderartigen ist trotz der steigenden, aber mehr zufälligen Erlegungen keine Beziehung zur Besatzentwicklung herstellbar – es ist jedoch von hohen Populationsdichten auszugehen. Bei allen Arten ist eine Kontrolle der Besatzentwicklung erforderlich.
Die Publikation kann gegen schriftliche Bestellung und Einsendung eines mit 1,44 Euro frankierten und adressierten Rückumschlages im Format DIN A 4 bei folgender Adresse: Landesforstanstalt Eberswalde, Alfred-Möller-Straße 1, 16225 Eberswalde kostenlos bezogen werden.
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