20. Januar 2004

Bioland Baden-Württemberg: 6 Prozent mehr Fläche

Themen: Archiv — info @ 12:01

Stuttgart (agrar.de) – Die von Bioland-Betrieben in Baden-Württemberg bewirtschaftete Fläche nahm im vergangenen Jahr um 6,3 Prozent zu. Insgesamt arbeiten heute 938 Betriebe auf einer Fläche von 32.802 Hektar nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes.

‚Damit kann Bioland trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage und anstehender Veränderungen in der europäischen Agrarförderung sein Konzept für eine umwelt- und tiergerechte Landwirtschaft auch hier im Südwesten weitere entwickeln‘, bilanziert der Geschäftsführer von Bioland Baden-Württemberg Matthias Strobl.

Neben den Erzeugern arbeiten 234 Verarbeiter, also Bäcker, Metzger, Molke-reien, Mühlen und andere als Vertragspartner von Bioland Baden-Württemberg. ‚Bei der Verarbeitung stellen wir zur Zeit eine Konsolidierung auf hohem Niveau fest‘, beurteilt der Agraringenieur Strobl die Lage. Denn offenbar sind die vielen neuen Verarbeiter nach der BSE-Krise – vor allem Metzger – nicht wieder abgesprungen, sondern sehen nach wie vor im Bioland-Angebot eine Chance zur Profilierung gegenüber den Fleisch- und Wurstwaren vom Discounter.

Mit der Härzfelder Brauerei Hald konnte Bioland Baden-Württemberg im vergangenen Jahr einen zweiten Bierhersteller als Vertragspartner gewinnen. Der Familienbetrieb bei Heidenheim hatte kurz zuvor die Brauerei Wahl aus Bayern übernommen und vermarktet seinen Gerstensaft auch im Ausland.

Bei den einzelnen Erzeugern setzte sich der Trend zu immer größeren Betriebsflächen fort. Während von zehn Jahren ein durchschnittlicher Bioland-Betrieb noch rund 26 Hektar bewirtschaftete, ist diese Fläche inzwischen auf 35 Hektar angestiegen.

In der Vermarktung der Produkte ist neben neuen Initiativen in Richtung Bio-Supermärkte und Gemeinschaftsverpflegung nach wie vor die Direktvermarktung ein wichtiges Standbein für die Bioland-Betriebe: Fast 60 Prozent verkaufen ihre Produkte – zumindest teilweise – ab Hof oder auf dem Wochenmarkt.

Gerade in Zeiten, in denen die Verbraucher durch Lebensmittelskandale oder die Diskussion um die Gentechnik in der Landwirtschaft verunsichert werden, ist dieser direkte Kontakt zwischen Kunde und Landwirt von unschätzbarem Wert.

Links zum Thema Bio-Landbau, Links zum Thema Verbände.

19. Januar 2004

dlv: Kluger Konsum erfordert die richtigen Informationen

Themen: Archiv — info @ 16:01

Berlin (agrar.de) – Der Bundesvorstand des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv) hat auf seiner Sitzung anlässlich der Internationalen Grünen Woche folgende Stellungnahme zu gesetzlichen Vorgaben für Verbraucherinformationen erarbeitet und verabschiedet:

EU-weite Regelungen bei Lebensmittelkennzeichnung

Auf europäischer und auf nationaler Ebene werden verschiedene Gesetzesvorhaben diskutiert, mit denen der Verbraucherschutz verbessert werden soll. Der Deutsche LandFrauenverband spricht sich dafür aus, im Bereich der Lebensmittelkennzeichnung zu EU-weiten Regelungen zu kommen. Nationale Alleingänge lehnen die LandFrauen ab. Sie führen zu Wettbewerbsverzerrungen und gefährden Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Durch Verlagerung der Produktion ins Ausland werden auch deutsche Qualitätsstandards in Frage gestellt.

Verbraucherinformation für eigenverantwortliche Entscheidung

Verbraucherinformation beziehen sich auf alle Produkte, die Verbraucher erwerben. Informationen werden für die Entscheidung des Verbrauchers immer wichtiger. Sie unterstützen die Kaufentscheidung und tragen zur Vertrauensbildung bei. Ziel der Verbraucherinformation muss es sein, die Konsumenten in die Lage zu versetzen, eigenverantwortlich zu entscheiden. Selbstverpflichtungen der Wirtschaft zur Verbraucherinformation ist der Vorrang zu geben vor gesetzlichen Regelungen.

Deshalb fordert der Deutsche LandFrauenverband:

1. Die Vermittlung verbraucherrelevanter Inhalte muss frühzeitig bereits in Kindergarten und Schule beginnen, denn dort werden Handlungsmuster geprägt.

2. Die Verbraucherberatung muss neutral erfolgen.

3. Die unabhängigen Verbraucherberatungsinstitutionen im ländlichen Raum müssen erhalten bleiben. Die dafür nötigen Zuschüsse müssen auch in den nächsten Jahren in den öffentlichen Haushalten eingeplant werden. Gleichzeitig müssen Konzepte entwickelt werden, die nicht ständig den Erhalt in Frage stellen.

4. Die Kennzeichnung eines Produktes muss einfach, verständlich und klar sein. Der Einsatz qualifizierter Gütesiegel ist zu unterstützen.

5. Die Endproduktkennzeichnung bei Lebensmitteln muss Aussagen über die geographische Herkunft der Hauptzutaten enthalten.

6. Produkte, die Stoffe mit allergenem Potential enthalten, müssen eindeutig gekennzeichnet sein.

7. Die bei den Behörden vorliegenden Informationen über Produkte und Dienstleistungen sollen den Verbrauchern über moderne Medien zugänglich gemacht werden. Bei einer hinreichenden Gesundheits- oder Sicherheitsgefährdung ist die Öffentlichkeit zu informieren. Die rechtlichen Konsequenzen einer Fehlinformation müssen geklärt sein.

Links zum Thema Verbände.

DBV zur Schließung von Agrarfakultäten

Themen: Archiv — info @ 15:01

Berlin (agrar.de) – Das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hat sich auf seiner heutigen Sitzung anlässlich der Internationalen Grünen Woche in Berlin mit der angespannten finanziellen Situation vieler Agrarfakultäten in Deutschland befasst. Es unterstreicht die hohe Bedeutung von Wissenschaft und Forschung gerade auch für die Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in Deutschland. Viereinhalb Millionen Menschen sind in dieser hoch innovativen und wettbewerbsfähigen Branche beschäftigt. Alle Unternehmen, vom Familienbetrieb bis hin zu weltweit operierenden Unternehmen, sind auf die enge Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Forschung angewiesen. Diese trägt zugleich eine leistungsfähige Ausbildung im akademischen Bereich für Unternehmen und Verwaltung. Auf den immer weltoffeneren Märkten für Nahrungsmittel hat der Agrarstandort Deutschland nur dann eine Zukunft, wenn er von großen Anstrengungen in Forschung und Lehre begleitet wird.

Vor diesem Hintergrund appelliert das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes an die verantwortliche Politik in Bund und Ländern, in der Agrar- und Ernährungswissenschaft positive Zeichen zu setzen. Es sei unglaubwürdig, wenn in allen Parteien gerade die Hochschulbildung als prioritär zu fördernde Zukunftsinvestition gesehen werde, dann aber Agrarfakultäten mit weltweitem Ruf geschlossen werden sollten. Insbesondere die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin ist gefährdet. Ähnliche Diskussionen gab und gibt es in Halle und Göttingen. Diese geplanten Einschnitte sind schon deshalb nicht akzeptabel, weil im internationalen Vergleich, etwa mit den USA, Deutschland keine Überkapazitäten bei Agrarfakultäten hat, gemessen an der Bevölkerung, den Studierenden und der Wirtschaftsleistung der Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Das DBV-Präsidium anerkennt, dass eine angespannte Situation der öffentlichen Haushalte zweifellos Einsparungen und eine effektive Ausgabenpolitik verlangt. Dies müssen auch Agrarfakultäten gegen sich gelten lassen und zum Beispiel eine moderne, fächerübergreifende Verknüpfung bei Forschung und Lehre sicherstellen. Eine solche Entwicklung muss aber durch die Politik ermutigt werden und darf keineswegs in eine ‚Kahlschlags-Politik‘ ausarten.

Eine Zerschlagung der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin würde zudem für die Agrar- und Ernährungswirtschaft in den neuen Ländern regelrecht demotivierend wirken. Die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse dieser Fakultät werden unmittelbar in die Praxis der Unternehmen und Betriebe umgesetzt. Auch der Nachwuchs vor allem in der Betriebsleitung und Unternehmensführung wird zu einem hohen Anteil in Berlin ausgebildet. Bereits jetzt gibt es in den neuen Bundesländern einen akuten Fachkräftemangel und Nachwuchsprobleme im Management. Auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden EU-Osterweiterung würde der Berliner Senat mit einer Aufgabe der Agrarfakultät äußerst negative Zeichen für den Agrar- und Wirtschaftsstandort Deutschland setzen. Deshalb fordert das Präsidium des Deutschen Bauernverbandes alle Beteiligten in der Humboldt-Universität wie auch im Senat Berlins auf, die wenig zukunftsweisenden Vorschläge zur Schließung der Agrarfakultät zurückzunehmen.

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Thüringen: Agrarstrukturerhebung 2003 im Überblick

Themen: Archiv,Pacht&Besitz — info @ 11:01

Mehr landwirtschaftliche Betriebe – Rückgang der landwirtschaftlich genutzten Fläche

Erfurt (agrar.de) – Im Mai 2003 bewirtschafteten in Thüringen 5.071 landwirtschaftliche Betriebe 793.500 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. Während gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2001 die Zahl der Betriebe um 41 bzw. knapp 1 Prozent anstieg, ging die landwirtschaftlich genutzte Fläche um 9.300 Hektar bzw. 1,2 Prozent zurück. In Folge dessen sank die durchschnittliche Betriebsgröße um 3 Hektar auf 156,5 Hektar. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik setzte sich der Veränderungsprozess zu Betrieben mit geringerer Flächenausstattung in der Thüringer Landwirtschaft weiter fort.

90 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen werden als Pachtland bewirtschaftet

Von den 793.500 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche Thüringens waren 715.800 Hektar Pachtland, 73.000 Hektar wurden durch Eigentümer selbst bewirtschaftet und 4.600 Hektar wurden den Landwirten unentgeltlich zur Bewirtschaftung überlassen. 70 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe wirtschafteten 2003 auf Pachtland; über ein Viertel der Betriebe produzierte dabei ausschließlich auf Pachtflächen.

In Thüringen setzte sich der Trend des leichten Rückgangs der Bewirtschaftung von Pachtflächen und der Zunahme der selbst bewirtschafteten Eigenflächen fort.

Immer weniger vollbeschäftigte Arbeitskräfte in der Landwirtschaft

Im Mai 2003 waren in den 5.071 landwirtschaftlichen Betrieben Thüringens 28.000 Arbeitskräfte beschäftigt. Davon waren 7.300 Familienarbeitskräfte und 16.200 familienfremde Arbeitskräfte ständig beschäftigt. Weitere 4.500 Personen waren nicht ständig beschäftigt, d.h. sie hatten einen auf maximal 3 Monate befristeten Arbeitsvertrag. Obwohl die Zahl der ständig Beschäftigten in der Landwirtschaft gegenüber 2001 geringfügig um 0,7 Prozent bzw. 160 Personen angestiegen ist, sank der Vollbeschäftigtenanteil von 68 Prozent auf 65 Prozent (15.200 Personen).

Ökologische Landwirtschaft

Von den 5.071 landwirtschaftlichen Betrieben in Thüringen arbeiten 162 Betriebe bzw. 3 Prozent nach den Regelungen der EG-Öko-Verordnung. Diese Betriebe bewirtschafteten 23.600 Hektar bzw. 3 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche Thüringens.

Gegenüber der letzten Erhebung im Mai 2001 gab es ein Viertel mehr Ökobetriebe. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche in ökologischer Bewirtschaftung stieg um mehr als ein Drittel. Das Ackerland erhöhte sich um 45 Prozent und das Dauergrünland um 28 Prozent. Drei Viertel der Ökobetriebe verfügten über Viehbestände.

In 80 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe Thüringens Tierhaltung

In 80 Prozent (4.071 Betriebe) aller landwirtschaftlichen Betriebe Thüringens wurden im Mai 2003 Tiere gehalten. Das waren 22 Betriebe (0,5 Prozent) mehr als zur letzten Erhebung im Jahr 2001. In 2.620 Betrieben wurden 366 900 Rinder gehalten und in 1 725 Betrieben standen 710.500 Schweine. In 1.160 Betrieben gab es 235.000 Schafe, in 1.784 Betrieben 4,5 Millionen Hühner und in 560 Betrieben 176.800 Gänse, Enten bzw. Truthühner.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Thüringen.

Rheinland-Pfalz: Investitions- und Junglandwirteförderung auch in 2004

Themen: Archiv — info @ 10:01

Mainz (agrar.de) – ‚Landwirte, Winzer und Gartenbauer können auch im neuen Jahr Finanzhilfen für betriebliche Investitionen beantragen‘, erklärte Landwirtschafts- und Weinbauminister Hans-Artur Bauckhage in Mainz. Die Landesregierung unter­stütze damit weiterhin wirksam die rheinland-pfälzische Landwirtschaft zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Anpassung an die Märkte.

Nachdem auch im Rahmen der Anhörung zum Landentwicklungsplan ‚Zukunftsinitiative für den ländlichen Raum‘ (ZIL) die neuen Förderbedingungen abgestimmt wurden, kann die einzelbetriebliche Investitionsförderung jetzt schon zu Jahresbeginn kontinuierlich weitergeführt werden. Die Konditionen und Fördersätze können im Internet des Ministeriums unter Themen/Landwirtschaft/Agrarförderung abgerufen werden.

‚Gerade in Zeiten anhaltender Konjunktur- und Wachstumsschwäche müssen unternehmerische Investitionen gestärkt werden. Trotz der äußerst schwierigen Haushaltssituation setzen wir ein deutliches antizyklisches Zeichen‘, betonte der Minister. Förderfähig seien beispielsweise Wirtschaftsgebäude, technische Anlagen und Maschinen für ökologische Bewirtschaftung. Junglandwirte könnten auch in Zukunft mit maximal 20.000 Euro Unterstützung rechnen, wenn sie förderfähige Investitionen von mindestens 100.000 Euro durchführen.

Die investive Förderung sei für die strukturelle Anpassung der Betriebe an die geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr bedeutsam, so der Minister. Mit den Finanzhilfen für Investitionen und Junglandwirte werde den Betriebsinhabern und ihren Familien die Zukunftsentwicklung und Existenz­sicherung erleichtert.

Nach der rheinland-pfälzischen Agrarverwaltungsreform nimmt das Dienst­leistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel als landesweit zuständige Bewilligungsbehörde die Förderanträge an, dort stehen die Mitarbeiter den Betriebsinhabern auch für alle förderrechtlichen Auskünfte und sonstigen Verfahrensinformationen zur Verfügung. (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel – Abteilung Einzelbetriebliche Förderung und Marktförderung, Deworastraße 8, 54290 Trier, Tel.: 0651/4601-0 Fax: 0651/4601-218, E-Mail)

Hilfestellung bei der Antragsausarbeitung und der Investitionsplanung erhalten die Landwirte, Winzer und Gartenbauer bei der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, die die betriebswirtschaftliche Beratung übernommen hat.

‚Die Landesregierung will mit der zügigen Weiterführung der Investitions- und Junglandwirteförderung vor allem den Unternehmern helfen, die mit Eigen­initiative und Engagement ihre Betriebe voranbringen und im harten Wettbewerb stärken wollen‘, hob Minister Bauckhage hervor. Mit den damit ausge­lösten Investitionen werde gleichzeitig ein Beitrag zur wirtschaftlichen Konjunkturerholung geleistet.

Links zum Thema Förderung, Links zum Bundesland %url3%Rheinland-Pfalz%/%.

Erzeugerpreise 2003: plus 1,7 Prozent gegenüber 2002

Themen: Archiv — info @ 09:01

Wiesbaden (agrar.de9 – Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte ist nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt 2003 gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent gestiegen. Im Jahr 2002 waren die Erzeugerpreise gegenüber 2001 um 0,6 Prozent gefallen. Der Preisanstieg im Jahresdurchschnitt 2003 ist im Wesentlichen auf starke Preiserhöhungen zu Jahresbeginn zurückzuführen. Allein im Januar 2003 stiegen die Erzeugerpreise, verursacht vor allem durch Preisschübe bei Energie und durch Preissteigerungen in Folge von Steuererhöhungen (Ökosteuer, Tabaksteuer) gegenüber dem Dezember 2002 um 1,4 Prozent. Im weiteren Jahresverlauf kam es nur noch zu geringen Preisschwankungen.

Im Dezember 2003 lag der Erzeugerpreisindex um 1,8 Prozent über dem Niveau von Dezember 2002. Im November 2003 hatte die Jahresveränderungsrate bei + 2,0 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vormonat blieb der Index im Dezember 2003 unverändert.

Wie schon in den vergangenen Monaten beeinflusste auch im Dezember 2003 die Preisentwicklung bei elektrischem Strom (+ 10,2 Prozent gegenüber Dezember 2002) und bei Erdgas (+ 13,8 Prozent) das allgemeine Preisklima besonders stark. Ohne Strom, Erdgas und Fernwärme hätte der Jahresanstieg des Index der Erzeugerpreise 0,2 Prozent betragen. Kraftstoffe verteuerten sich gegenüber Dezember 2002 um 2,3 Prozent, während bei leichtem und schwerem Heizöl Preisrückgänge (jeweils – 8,2 Prozent) zu verzeichnen waren.

Die Preise für Investitionsgüter und für Konsumgüter waren im Dezember 2003 nur geringfügig höher als im Dezember 2002 (+ 0,1 Prozent bzw. + 0,5 Prozent), Vorleistungsgüter verbilligten sich im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 0,1 Prozent.

Überdurchschnittliche Preiserhöhungen im Jahresvergleich gab es im Dezember 2003 u.a. bei folgenden Gütern: Futtermittel für Nutztiere (+ 10,9 Prozent), Düngemittel und Stickstoffverbindungen (+ 9,2 Prozent), Tabakerzeugnisse (+ 7,7 Prozent) sowie Tee (+ 5,4 Prozent).

Billiger als vor Jahresfrist waren im Dezember 2003 unter anderem Schweinefleisch (- 6,6 Prozent) und Rindfleisch (- 5,1 Prozent).

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17. Januar 2004

80 Prozent der Betriebe Sachsen-Anhalts bewirtschaften gepachtete Flächen

Themen: Archiv,Pacht&Besitz — info @ 13:01

Halle (agrar.de) – Nach Mitteilung des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt sind von der insgesamt 1,2 Mill. Hektar landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF), die 2003 durch rd. 4.900 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaftet wurde, 87 Prozent Pachtland.

80 Prozent der Betriebe des Landes bewirtschafteten gepachtete Flächen, wobei gut ein Viertel ausschließlich auf gepachteten Flächen arbeitet. Der Anteil der landwirtschaftlichen Betriebe ohne eigene LF lag vor vier Jahren noch bei fast einem Drittel.

Zu verzeichnen ist in Sachsen-Anhalt die Tendenz, dass die selbst bewirtschafteten Eigenflächen zunehmen und die Pachtflächen entsprechend etwas zurückgehen. So stieg der Anteil der selbst bewirtschafteten Eigenflächen von 8 Prozent 1999 auf 12 Prozent 2003, entsprechend verringerte sich der Pachtanteil in diesem Zeitraum von 91 Prozent auf 87 Prozent.

2003 musste im Durchschnitt für einen Hektar LF 160 Euro Jahrespacht gezahlt werden, damit lag der Pachtpreis um 11 Euro über dem Pachtentgelt des Jahres 2001 und um 20 Euro über dem des Jahre 1999.

Links zum Thema Boden, Links zum Bundesland Sachsen-Anhalt.

Herbstaussaat Brandenburg: Größere Wintergetreideanbaufläche

Themen: Archiv — info @ 10:01

Potsdam (agrar.de) – Die Anbaufläche von Wintergetreide zur Ernte 2004 vergrößerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf etwa 487.600 Hektar, wie der Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik mitteilt. Der Anteil am Ackerland liegt bei 47 Prozent.

Eine starke Zunahme zeigte sich bei der Aussaat von Winterweizen um 10 Prozent. Rückläufig ist der Anbau von Triticale (- 5 Prozent). Des Weiteren wurde im Herbst 2003 wieder mehr Roggen gedrillt (+ 9 Prozent). Der Wintergerstenanbau dehnte sich um etwa 4 Prozent aus. Beim Winterraps gab es nur eine geringe Veränderung gegenüber der Vorjahresaussaat um knapp 1 Prozent. Der Flächenanteil des Winterrapses am Ackerland beträgt 10 Prozent.

Die Aussaatbedingungen von Wintergetreide und -raps waren im Herbst des Jahres 2003 weniger problematisch als in dem Jahr davor. Bei Winterweizen wurde eine Anbaufläche von ca. 152.100 Hektar ermittelt. Dies bedeutet eine Zunahme um 10 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Aussaatjahr. Damit nimmt die Anbaubedeutung dieser Winterkultur weiter zu. Der Anbau der Wintergerste vergrößerte sich mit 69.300 Hektar gegenüber dem Vorjahr um gut 4 Prozent (Erntejahr 2003: 66.500 Hektar). Nach dem starken Rückgang der Winterroggenfläche im vergangenen Aussaatjahr gibt es zur Ernte 2004 mit 186.400 Hektar wieder eine Ausdehnung. Diese Fläche liegt aber immer noch deutlich unter dem Wert des Erntejahres 2002. Insbesondere ökonomische Rahmenbedingungen führen dazu, dass der Roggenanbau in Brandenburg nicht auf einer noch größeren Fläche praktiziert wird. Bei Triticale war erneut ein Anbaurückgang zu verzeichnen. Im Herbst 2003 wurden etwa 77.800 Hektar mit dieser Getreideart bestellt. Das sind über 4.000 Hektar weniger als im Jahr davor.

Während es zur Ernte 2003 zu einer Verringerung der Winterrapsfläche (auch aufgrund von Auswinterungen) kam, vergrößerte sich die Anbaufläche auf rund 105.000 Hektar nur geringfügig (+ 1 Prozent). Somit erfolgt der Winterrapsanbau zum dritten Mal in Folge auf einer Fläche von über 100.000 Hektar. Dass nicht mehr Winterraps gedrillt wurde, liegt unter anderem auch an der im Durchschnitt vergleichsweise niedrigeren Bodenfruchtbarkeit in Brandenburg.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Brandenburg.

16. Januar 2004

Miller kritisiert nationalen Entwurf zur Entkoppelung

Themen: Archiv — info @ 16:01

Berlin (agrar.de) – Als eine ‚unerträgliche Benachteiligung der Milchviehhalter‘ hat Bayerns Landwirtschaftsminister Josef Miller den Gesetzentwurf des Bundes kritisiert, mit dem die von der EU beschlossene Entkoppelung der Direktzahlungen in Deutschland umgesetzt werden soll. Die von Bundesagrarministerin Renate Künast vorgeschlagene Flächenprämie lasse den Ländern keinerlei eigenen Gestaltungsspielraum und schwäche die von der EU-Agrarreform besonders betroffenen Milchviehhalter, sagte Miller auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin.

Bayern werde weiterhin für die Betriebsprämie eintreten, um eine ungerechtfertigte Umverteilung von Prämien zu verhindern und den Betrieben die durch Eigeninitiative und Fleiß erworbenen Prämienrechte zu sichern, kündigte der Minister an: ‚Was Bayern durch seine Überzeugungsarbeit bei den GAP-Reformen für die Milchviehbetriebe erreicht hat, macht der Gesetzentwurf des Bundes nun mit einem Schlag zunichte‘. Als Beispiel bayerischer Erfolge nannte Miller die Verlängerung der Milchquotenregelung bis 2015 und die Verhinderung einer zusätzlichen Quotenaufstockung.

Das jetzt vom Bund vorgeschlagene Flächenmodell wird laut Miller zu großen Einkommensverlusten bei den bäuerlichen Betrieben führen, die in den letzten Jahren in Rinderställe und Milchquoten investiert haben. ‚Damit würden gerade diejenigen Betriebe bestraft, die einen anerkannt hohen und nachhaltigen Beitrag zur Erhaltung und Pflege unserer Kulturlandschaft leisten‘, erklärte der Minister. Er forderte deshalb den Bund auf, die Milchausgleichszahlungen dauerhaft und vollständig bei den Milcherzeugern zu belassen und sie aus dem Nivellierungsprozess der Prämienrechte herauszunehmen. Falls es dafür auf Bundesebene keine Mehrheit gebe, dürfe die Angleichung der Prämien keinesfalls vor 2009 einsetzen. Die Bauern bräuchten diese Zeit dringend, um sich auf die Marktentwicklung einzustellen. Zudem seien die Ergebnisse der WTO-Verhandlungen und anderer Reformen noch offen, auf die die Bauern ebenfalls reagieren müssten.

Eine klare Absage erteilte Miller auch den Bestrebungen Berlins, Prämien zwischen den Ländern in Deutschland umzuverteilen. Es könne nicht angehen, den bayerischen Landwirten zugunsten anderer Länder Einkommenskürzungen zuzumuten, um viehlose flächenreiche Großbetriebe zusätzlich zu stützen. Insbesondere die Milch- und Tierprämien wurden durch harte Arbeit und Kapitaleinsatz der Familien im Freistaat erworben. Bayern würde nach dem bisherigen Vorschlag Berlins jährlich 21,6 Millionen Euro EU-Mittel an andere Bundesländer verlieren.

Auch in der vom Bund vorgesehenen Grünlandprämie sieht der Minister keine nachhaltige Entlastung für die Milchvieh- und Rinderhalter. Die Bauern müssten diese Prämie durch Umschichtungen ihrer Prämienansprüche selbst finanzieren. Zudem würden sie die Grünlandprämien aus dem Länderprogramm verlieren, weil Frau Künast in Luxemburg einem Umbruchverbot für Dauergrünland zugestimmt habe. ‚Bayerns Bauern werden durch dieses Verbot um rund 60 Millionen Euro gebracht, mit dem bisher ihre Landschaftspflegeleistungen honoriert wurden‘, rechnete der Minister vor.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft, Links zum Thema Agrarpolitik.

Sachsen: Schweinebestand deutlich über Vorjahresniveau

Themen: Archiv,Rinder,Statistik — info @ 15:01

Zahl der Rinder verringert sich weiter

Dresden (agrar.de) – In den sächsischen landwirtschaftlichen Betrieben wurden Anfang November 511.100 Rinder und 640.000 Schweine erfasst. Der sächsische Rinderbestand verringerte sich binnen Jahresfrist um weitere 11.100 Tiere (zwei Prozent). Demgegenüber erreichten die Bestandszahlen in den Schweine haltenden Betrieben mit rund 640.000 Tieren einen Zuwachs um 10.500 Stück (knapp zwei Prozent).

Wie das Statistische Landesamt mitteilt, setzte sich auch 2003 der seit Jahren anhaltende Bestandsrückgang in der sächsischen Rinderhaltung fort. Überdurchschnittliche Bestandseinbußen sind in der Haltung männlicher Rinder über sechs Monate zu verzeichnen. Deren Zahl verringerte sich um weitere 2.700 auf 36.700 Stück (knapp sieben Prozent). Die Zahl der weiblichen Zucht- und Nutzrinder über zwölf Monate sank um 4.000 auf 113.200 Färsen. Mit 47 Prozent bilden die 240 900 Kühe den größten Anteil am sächsischen Rinderbestand. Im Vergleich zur Vorjahreszählung ist hier lediglich ein Rückgang um 1.600 Kühe (0,7 Prozent) zu verzeichnen. Unter den Kühen blieb die Anzahl von 36.000 Ammen- und Mutterkühen zum Vorjahr konstant. Andererseits ist in der Milchkuhhaltung mit 203.700 Tieren ein um 1.500 Tiere (0,7 Prozent) verringerter Bestand ausgewiesen. Auch die Zahl der Kälber blieb mit 69.400 Tieren unter den Vorjahreswerten (71.000). Die Haltung weiblicher Rinder zum Schlachten (über zwölf Monate) spielt in Sachsen mit knapp 2.500 Tieren eine untergeordnete Rolle.

Mit 640.000 Schweinen wurde in Sachsen ein neuer Höchststand für das zweite Halbjahr seit August 1993 erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr sind in allen Nutzungsrichtungen Bestandszugänge zu verzeichnen. Mit 172.400 Ferkeln wurde der Vorjahreswert um 4.000 Tiere (2,4 Prozent) überschritten. Auch die Zahl der Jungschweine war mit 182.100 Tieren um 2.000 Stück (ein Prozent) höher als im Vorjahr. Der Bestand an Mastschweinen stieg um 3.500 auf 202.600 Tiere. In der Zuchtschweinehaltung (82.900 Stück) wurden rund 1.000 Tiere mehr als im November 2002 gezählt.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik, Links zum Bundesland Sachsen.

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