01. Oktober 2003

Baden-Württemberg: 9,5 Millionen m3 Wasser zur Bewässerung in der Landwirtschaft eingesetzt

Themen: Archiv,Wasser — info @ 11:10

Überwiegend selbst gewonnenes Grund- und Quellwasser

Stuttgart (agrar.de) – Im Verlauf des Jahres 2002 wurden von rund 900 Betrieben der Landwirtschaft, Verbänden und anderen Einrichtungen insgesamt rund 9,5 Millionen m3 Wasser für die Bewässerung von Anbauflächen im Acker-, Garten- und Dauerkulturbau eingesetzt. Dies geht aus ersten vorläufigen Ergebnissen der Erhebung zur Wasserversorgung in der Landwirtschaft hervor, die das Statistische Landesamt im Jahr 2003 durchgeführt hat. Befragt wurden landwirtschaftliche Betriebe sowie alle Unternehmen, Verbände und Einrichtungen, die Wasser für Bewässerungszwecke gewinnen. Insgesamt wurden knapp 10.000 Hektar landwirtschaftlicher, gärtnerischer und Dauerkulturen bewässert. Das sind 0,7 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1,465 Mill. Hektar im Land. Damit wurde im Jahr 2002 aufgrund der günstigen Witterungsverhältnisse rund ein Drittel weniger Wasser zur Bewässerung benötigt als 1998. Die bewässerte Fläche war um 23 Prozent kleiner als vier Jahre zuvor.

Bewässerung in der Landwirtschaft Baden-Württembergs 1998 und 2002 Jahr; Wassereinsatz insgesamt: Landw. Kulturen; Gärtnerische Kulturen; Dauerkulturen (in 1000 m3)

1998: 15.083; 6.264; 6.844; 1.975 2002: 9.464; 3.067; 4.989; 1.408

Rund 99 Prozent des für die Bewässerung eingesetzten Wassers (9,9 Mill. m3) wurden mit eigenen Anlagen gewonnen, 1 Prozent wurde aus dem öffentlichen Netz oder von anderen Betrieben bezogen. Bei 70 Prozent des selbst gewonnenen Wassers handelte es sich um Grund- und Quellwasser. Oberflächenwasser (einschließlich gesammeltes Regenwasser) machte einen Anteil von rund 30 Prozent aus.

Wie das Statistische Landesamt weiter feststellte, wurden 3,1 Millionen m3 Wasser zur Bewässerung von 5.300 Hektar landwirtschaftlicher Kulturen verwendet (zumeist Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben). Annähernd 5 Millionen m3 Wasser wurden zur Beregnung von 3.500 Hektar gärtnerischer Kulturen und 1,4 Millionen m3 für 1.000 ha Dauerkulturen eingesetzt. Bei den bewässerten Dauerkulturen handelte es sich überwiegend um Baumobst.

Zum Vergleich: insgesamt wurden im Jahr 2001 dem Naturhaushalt in Baden-Württemberg rund 5,8 Milliarden Wasser entnommen. Der weitaus größte Teil davon (4,6 Milliarden m3) wurde durch die Wärmekraftwerke (für die öffentliche Versorgung) genutzt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Entnahmen aus Oberflächengewässern, vorwiegend zur Kühlung der Stromerzeugungsanlagen. Auf die öffentliche Wasserversorgung entfielen rund 690 Millionen m3, 510 Millionen m3 wurden durch Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes, des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden für eigene Zwecke gewonnen. Der Wasserbedarf für die Bewässerung in der Landwirtschaft, im Garten- und Dauerkulturbau 2002 würde bezogen auf das Vergleichsjahr 2001 einen Anteil von nur 0,16 Prozent ausmachen. Dieser Anteil fällt in den Stadt- und Landkreisen jedoch sehr unterschiedlich aus und kann regional erheblich höher liegen. In Abhängigkeit von der regionalen Nutzungsstruktur ist die landwirtschaftliche Bewässerung daher insbesondere bei Trockenheit durchaus mit einem spürbaren Eingriff in den Wasserhaushalt verbunden.

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