26. August 2003

Nordrhein-Westfalen: Getreide im Trockenstress

Themen: Archiv — info @ 14:08

Düsseldorf (agrar.de) – Die ungewöhnlich hohen Temperaturen mit anhaltender Trockenheit vor und während der Ernteperiode haben in Nordrhein-Westfalen nicht nur zu einem frühen Abschluss der Getreideernte geführt, sondern auch das Ertragsniveau negativ beeinflusst. Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, wurden mit 4,03 Millionen Tonnen 2,3 Prozent weniger Getreide (ohne Körnermais) im Land gedroschen als im Jahr zuvor, obwohl die Anbaufläche um 1,1 Prozent ausgedehnt wurde.

Beim Weizen, der hierzulande nach wie vor wichtigsten Getreideart, wurde trotz größerer Anbaufläche (+1,3 Prozent) mit 2,10 Millionen Tonnen eine um 1,5 Prozent niedrigere Gesamternte eingefahren, bedingt durch einen um 2,7 Prozent auf 8,0 Tonnen verminderten Hektarertrag.

Der Ertrag von Gerste lag mit nur 6,2 Tonnen pro Hektar um 7,3 Prozent niedriger als 2002. Dennoch konnte, wegen gleichzeitiger Ausdehnung der Anbaufläche um 8,2 Prozent, mit 1,28 Millionen Tonnen eine um 0,3 Prozent höhere Erntemenge als im Vorjahr erzielt werden.

Da die Anbaufläche von Triticale um 15,3 Prozent zurückgenommen wurde, sank die Erntemenge für diese Getreideart um 14,6 Prozent auf 381.000 Tonnen, obwohl der Hektarertrag um 1,0 Prozent auf 6,2 Tonnen zunahm.

Beim Roggen war die Anbaufläche um 25,4 Prozent niedriger als 2002, und der Hektarertrag sank um 5,6 Prozent auf 6,4 Tonnen. Die Erntemenge fiel dadurch mit 110.000 Tonnen um 29,6 Prozent niedriger aus als vor Jahresfrist.

Eine sehr gute Ernte wurde dagegen mit 143.000 Tonnen (+38,9 Prozent) für Hafer erzielt. Eine Flächenzunahme um 18,3 Prozent und eine Hektarertragssteigerung um 17,5 Prozent auf 5,5 Tonnen waren für dieses gute Ergebnis ausschlaggebend.

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Stächele: Solidarität mit der Landwirtschaft dringend geboten

Themen: Archiv — info @ 12:08

Weitere Sofortmaßnahmen zur Bewältigung der Dürrefolgen – Ernteausfälle derzeit mit 100 Mio. Euro beziffert – Liquiditätshilfen bei Existenzgefährdung

Stuttgart (agrar.de) – Baden-Württemberg plant weitere Soforthilfen für die durch die Dürre und entsprechende Ernteausfälle betroffenen bäuerlichen Betriebe im Land. Neben Liquiditätshilfen und vorgezogenen Prämienauszahlungen sind direkte Beihilfen für Futtermitteltransporte im Land zwischen einzelnen Betrieben vorgesehen. ‚Futterbaubetriebe, die wegen der Dürre im Zeitraum 1. Juli bis 31. Oktober 2003 auf den Zukauf und den Transport von Rauhfutter und Mais angewiesen sind, sollen bis maximal 50 Prozent der nachgewiesenen Kosten als Zuschuss erstattet bekommen‘, erläuterte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Willi Stächele MdL, am Montag in Stuttgart. Die Regelungen sind für Betriebe vorgesehen, deren Ernteausfälle über 30 Prozent liegen.

Die anhaltende Trockenheit belaste zunehmend Betriebe mit Ausrichtung Futterbau. ‚Viele Betriebe verbrauchen wegen des ausgebliebenen Aufwuchses in unterschiedlichem Umfang bereits ihre Vorräte an Winterfutter‘, so Stächele. In Grünlandregionen, die flächendeckend betroffen sind, seien Futterengpässe nur durch aufwändige Ferntransporte von Rauhfutter überbrückbar. Zugleich forderte Stächele die entsprechende Mitwirkung des Bundes ein. ‚Die Wettbewerbssituation der heimischen Landwirtschaft verschärft sich permanent. Nationale Alleingänge der Bundesregierung, wie die vorgezogene Modulation der EU-Direktbeihilfen, bringen erhebliche Belastungen für unsere Betriebe‘, kritisierte Stächele. Der baden-württembergische Agrarminister forderte deshalb, das nationale Modulationsgesetz auszusetzen. ‚Als wäre es selbstverständlich‘, so Stächele, ‚plant die Bundesregierung mit dem Haushalt 2004 überdurchschnittliche Einschnitte bei der Landwirtschaft.‘ So werden durch die Kürzung der Zuschüsse in die landwirtschaftlichen Sozialversicherungen die Beitragssätze der aktiven Betriebe um bis zu 45 Prozent ansteigen. ‚Angesichts der Debatte um die Senkung der Beiträge bei der gesetzlichen Krankenversicherung klingt das wie Hohn‘, klagte Stächele das Verhalten des Bundes an.

Für das Erntejahr 2003 zeichnen sich nach verschiedenen Schätzungen starke Schwankungen bei Produkten und Regionen ab. Während die zwischen 10 und 20 Prozent geschätzte niedrigere Getreidemenge in den meisten Betrieben noch im Bereich der Schwankungsbreite liegt, ist bei Futterbaubetrieben und Maiserzeugern mit hohen Ertragseinbußen zu rechnen. ‚Der Gesamtschaden für die baden-württembergische Landwirtschaft beläuft sich nach vorläufigen Schätzungen auf über 100 Millionen Euro“, erklärte Minister Stächele. Für Körnermais wird die Höhe der Schäden auf 21 Millionen Euro geschätzt. Bisherige Ertragsschätzungen durch die Landwirtschaftsämter ergaben Ertragseinbußen im Vergleich zum langjährigen Mittel bei Mais von durchschnittlich 30 – 35 Prozent, bei Grünland und Ackerfutter von durchschnittlich 35 – 40 Prozent. ‚Dramatische Ausmaße‘, so Stächele, ‚werden bei einzelnen Betrieben mit bis zu 70 Prozent Ernteausfälle erreicht.‘ Aufgrund der Futtermittelknappheit sei mit Zukäufen und Transporten über größere Entfernungen zu rechnen.

Zu den geplanten Transportbeihilfen erläuterte Stächele ergänzend: ‚Innerbetriebliche Transporte und übliche Nachbarschaftshilfe können nicht mitfinanziert werden. Hingegen können auch Betriebsgemeinschaften als Zweckgemeinschaft von Betrieben zur Überbrückung der Futterknappheit einbezogen werden.‘ Weitere Details werden derzeit noch mit der Bundesregierung abgestimmt.

Zu den Hilfe-Maßnahmen, die bereits greifen, gehören auch erhöhte Vorauszahlungen bei der Rinderprämie von 60 Prozent auf 80 Prozent. Bei den Kulturpflanzenprämien erfolgt die Schlusszahlung bei Verzicht auf verwaltungsaufwändige Vorauszahlungen 14 Tage früher als vorgesehen bis ca. Mitte November. Das Land Baden-Württemberg macht zudem von der Ausnahme Gebrauch, den repräsentativen Ertrag für Silomais als nachwachsenden Rohstoff von ursprünglich festgelegten 50 m3/ha auf 35 m3/ha zu senken. Außerdem kann der Ertrag von Stilllegungsflächen verfüttert oder weitergegeben werden, ebenso von den Stilllegungsflächen mit für nachwachsende Rohstoffe angepflanzten Produkten. Unter Verzicht auf die MEKA-Prämie können die Betriebe schließlich die für Begrünungsmaßnahmen und Mulchsaat vorgesehene Flächen kurzfristig zum Futterbau genutzt werden.

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Sachsen: 12 Millionen Euro für Landwirte in Existenznot

Themen: Archiv — info @ 11:08

Dresden (agrar.de) – Sachsen wird für dürregeschädigte Landwirte sechs Millionen Euro zur Existenzsicherung bereitstellen. Im Rahmen des Bund-Länder-Programms wird der Bund die gleiche Summe drauflegen, so dass insgesamt zwölf Millionen Euro zur Verfügung stehen. ‚Die Hilfe ist kein Ausgleich für Ernteausfälle, sondern nur für existenzbedrohte Betriebe gedacht‘, sagte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath.

Die Dürrehilfe erhalten Betriebe, deren Gesamtertrag 20 bis 30 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre liegt. Sie bekommen 20 Prozent der Ausfälle von Bund und Land ersetzt.

Für dürregeschädigte Betriebe gibt es darüber hinaus ein Paket an weiteren Hilfsmaßnahmen. So können Betriebe zinsverbilligte Kredite und Betriebsmitteldarlehen in Anspruch nehmen. Ferner dürfen Stilllegungsflächen zu Futterzwecken genutzt werden. Der Freistaat hat zudem eine Abschlagszahlung auf die Ausgleichzulage von insgesamt sieben Millionen Euro ermöglicht, um Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Außerdem bestehen Stundungsmöglichkeiten von Beitrags-, Pacht- und Steuerzahlungen.

Für ganz Sachsen wird nach vorläufigen Berechnungen bei Getreide ein Minderertrag von bis zu 30 Prozent erwartet. Enorme Ernteeinbußen von bis zu 70 Prozent gibt es im Norden und Nordosten von Sachsen während in den übrigen Teilen des Freistaates die Erträge nur geringfügig unter dem langjährigen Durchschnitt liegen.

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Rheinland-Pfalz: Knapp zehn Prozent weniger Getreide als im Vorjahr geerntet

Themen: Archiv — info @ 11:08

Bad Ems (agrar.de) – Die dieses Jahr sehr früh abgeschlossene Getreideernte beträgt nach dem vorläufigen Ergebnis der Besonderen Ernteermittlung 1,27 Millionen Tonnen. Das sind gut neun Prozent weniger als im letzten Jahr. Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 1997 bis 2002 beläuft sich das Minus auf 14 Prozent, so das Statistische Landesamt. Eine wesentliche Ursache für den Rückgang ist der trockene und heiße Sommer, der regional kaum Niederschläge brachte. Der Getreideertrag liegt mit 52,7 Dezitonnen je Hektar um rund 8 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Die Getreideerträge weisen sowohl zwischen den einzelnen Getreidearten als auch regional eine unterschiedliche Entwicklung auf. Von einem Hektar Winterweizen ernteten die Landwirte 60,7 Dezitonnen. Das sind gegenüber dem letzten Jahr fast 12 Prozent weniger. Die geerntete Winterweizenmenge beläuft sich auf nur 517.000 Tonnen (minus 19 Prozent), was zum Teil auch auf eine kleinere Anbaufläche (85.100 Hektar) zurückzuführen ist. Der landesweit noch auf 8.500 Hektar angebaute Roggen erbrachte einen Hektarertrag von nur 48 Dezitonnen (minus 20 Prozent). Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, fiel ertraglich um fast zehn Prozent auf 50 Dezitonnen je Hektar.

Sommergerste und Hafer, die vor allem in den Höhengebieten angebaut werden und deren Erträge im letzten Jahr witterungsbedingt deutlich unter den langjährigen Erträgen lagen, brachten dieses Jahr landesweit gesehen wieder durchschnittliche Erträge. Mit 48 Dezitonnen von einem Hektar lag Sommergerste fast am Durchschnitt der Jahre 1997 bis 2002. Sommergerste ist mit 79.400 Hektar flächenmäßig die zweitwichtigste Getreideart im Land. Hafer verfehlte mit einem Ertrag von 43 Dezitonnen je Hektar den mehrjährigen Durchschnitt (46,9) um knapp 8 Prozent.

Die geernteten Erträge waren landesweit in Abhängigkeit von der örtlichen Niederschlagssituation deutlich unterschiedlich. In den Gebieten Eifel, Westerwald und Hunsrück, wo es relativ häufig regnete, war nur ein geringer Rückgang beim Getreideertrag insgesamt festzustellen. Anders dagegen in den Regionen, in denen es in dieser Zeit keinen Niederschlag gab. Hier kam es zu deutlichen Ertragseinbußen. Zu den hiervon am stärksten betroffenen Regionen gehören Rheinhessen und das Maifeld.

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Ökomedia Institut erstellt „Digitales Umweltfilm-Informationssystem“

Themen: Archiv — info @ 10:08

International einmalig: Rund 1.500 Umwelt- und Naturfilme in Internet-Datenbank

Freiburg (agrar.de) – Es gibt sie weltweit: gute und vor allem gut gemachte Umwelt- und Naturfilme. Doch wo sie finden? Wie einen Überblick erhalten über die besten Produktionen der vergangenen Jahre? Wie an Verleiher und Produktionen kommen? Abhilfe schafft das international einmalige Projekt des Ökomedia Instituts in Freiburg im Breisgau mit dem offiziellen Namen ‚Digitales Umweltfilm-Informationssystem“. Ab Anfang nächsten Jahres soll das Angebot im Internet unter verfügbar sein: Eine Datenbank mit rund 1.500 internationalen Natur- und Umweltfilmen der vergangenen 20 Jahre. Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Für die technische Umsetzung konnte das renommierte Karlsruher Forschungszentrum Informatik gewonnen werden.

‚Ziel ist es‘, so Projektleiter Michael Greif, ‚die existierende Ökomedia-Datenbank, die bisher lediglich Umweltfilme beinhaltet, die auf dem deutschen Markt erhältlich sind, um den internationalen Verleih- und Vertriebsaspekt zu erweitern und zu einem umfangreichen digitalen Informationssystem für audio-visuelle Umweltmedien auszubauen. Langfristig gesehen soll sich das Projekt darüberhinaus finanziell selbst tragen.‘ Als Grundlage der Datenbank dient das Filmarchiv des Ökomedia Instituts, das seit 1984 kontinuierlich ausgebaut wird. Der große Vorteil: Durch die weltweite Ausschreibung, die jedes Jahr im Rahmen des Internationalen Umwelt Film Festivals stattfindet, sowie die intensiven Recherchen zu den wechselnden thematischen Umwelt- und Naturschwerpunkten hat das Institut einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des internationalen Filmmarktes.

Neue umfangreiche Suchmechanismen in der Datenbank sollen es möglich machen, dass sich die Benutzer Filmreihen sowie Filmpakete zu ausgewählten Umwelt- und Naturthemen zusammenstellen können. Mit Hilfe eines weitgefächerten Thesaurus kann außerdem gezielt nach thematischen, geographischen, formästhetischen oder ethischen Gesichtspunkten gesucht werden. ‚Für eine Auswahl von Filmen‘, erläutert der Projektleiter weiter, ‚werden die Textinformationen der Datenbank darüber hinaus durch Filmfotos und, ganz neu, durch Filmausschnitte ergänzt.‘ Suchfunktionen nach Titel, Genre, Bildungszweck und Zielgruppe komplettieren die Recherchemöglichkeiten.

Dass Bedarf an einer umfassenden Datenbank besteht, beweisen nach Aussage von Michael Greif die Zugriffszahlen auf das derzeitige System sowie die zahlreichen telefonischen Anfragen. Zielgruppen für das Projekt seien unter anderem: Institute, Verbände, Umweltorganisationen, Schulen, universitäre Einrichtungen sowie unabhängige Medienschaffende, Umweltjournalisten, Fernsehredakteure oder Medienstellen in staatlichen, kirchlichen und privatwirtschaftlichen Organisationen. Langfristig ist außerdem geplant, Daten, die Fragen des Vertriebs und Verleihs der Filme betreffen sowie weitere Dienstleistungen, wie etwa umfassende Begleittexte, gegen Gebühr anzubieten.

In die Umweltfilm-Datenbank werden selbstverständlich auch die Wettbewerbs- und Preisträgerfilme der ÖKOMEDIA 2003, des 20. Internationalen Umwelt Film Festivals, integriert, das vom 30. Oktober bis 2. November in Freiburg stattfindet.

Weitere Informationen: Ökomedia Institut, Projektleitung Michael Greif, Nussmannstr. 14, 79098 Freiburg, Tel.: 0761-52024, Fax: 0761-555724, E-Mail.

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Luxemburg: 2 Ohrmarken für alle neugeborenen Schafe und Ziegen

Themen: Archiv — info @ 10:08

Luxemburg (agrar.de) – Ab 1. September 2003 sind in Luxemburg alle neugeborenen Schafe und Ziegen mit 2 Ohrmarken zu kennzeichnen, teilt das Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und die Entwicklung des ländlichen Raumes mit.

Alle Schafe und Ziegen müssen im Alter von 6 Wochen gekennzeichnet sein oder zumindest beim Verlassen des Betriebes. Nur korrekt gekennzeichnete Schafe respektiv Ziegen können gehandelt oder transportiert werden.

Ohrmarken können bestellt beim Landwirtschaftsministerium (Abteilung SANITEL, Tel.: 478 35 35) werden, sie werden kostenlos zugeschickt. Die Ohrmarken werden serienweise ausgegeben und sind nur für einen Betrieb bestimmt.

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Stächele: Flurneuordnung ein entscheidender Schlüssel für den Ländlichen Raum

Themen: Archiv — info @ 10:08

Elf Prozent der Landesfläche Baden-Württembergs in Flurneuordnungsverfahren – Rund 45 Millionen Euro im Ländlichen Raum investiert

Baiersbronn-Tonbach (agrar.de) – ‚Flurneuordnung und Landentwicklung ist immer eine Chance für den Ländlichen Raum, denn die Flurneuordnung ist ein zentrales Steuerungsinstrument im Ländlichen Raum. Die Bedeutung der Flurneuordnung wird angesichts der Landbereitstellung für Großbaumaßnahmen und erbbedingten Eigentumsverhältnissen weiter zunehmen‘, erklärte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Willi Stächele, heute in Baiersbronn-Tonbach (Landkreis Freudenstadt) bei der Vorstellung des Geschäftsberichts 2002 und der weiteren Arbeitsschwerpunkte der Verwaltung für Flurneuordnung und Landentwicklung.

„Bis zum Jahr 2012 rechnen wir mit rund 300 neuen Verfahren, von denen viele bereits beantragt sind“, prognostizierte Stächele. In seinem Bericht erläuterte der für den Ländlichen Raum zuständige Ressortminister, dass Ende des Jahres 2002 insgesamt 453 Flurneuordnungsverfahren mit knapp 400.000 Hektar, das sind zirka elf Prozent der Landesfläche, von den 22 Ämtern für Flurneuordnung und Landentwicklung bearbeitet werden. ‚Daran beteiligt waren mehr als 300.000 Grundstückseigentümer‘, verdeutlichte Stächele den breiten Bezug der Flurneuordnung zum Ländlichen Raum. Für die Jahre 2003 bis 2004 wurden dieser Tage 76 neue Flurneuordnungsverfahren beschlossen.

‚Flurneuordnung und Landentwicklung bietet immer eine Gelegenheit im Ländlichen Raum, die Lebens- und Arbeitsqualität in und außerhalb der Landwirtschaft zu verbessern, Infrastrukturmaßnahmen zu verwirklichen und den Naturschutz zu stärken. Flurneuordnungen bieten akzeptierte Lösungen für viele Probleme bei der Entwicklung des Ländlichen Raums‘, sagte Minister Stächele. Flurneuordnung sei vor allem Flächenmanagement für die Landwirtschaft, Flächenmanagement für Infrastrukturmaßnahmen von Bund, Land und Kommunen sowie Flächenmanagement zum Schutz natürlicher Lebensgrundlagen und für den Naturschutz.

‚Mit der Flurneuordnung werden jährlich rund 45 Millionen Euro vor allem im Ländlichen Raum Baden-Württembergs investiert‘, unterstrich Stächele. Davon sind rund 31 Millionen Euro Zuschüsse von EU, Bund und Land. ‚Werden die Beiträge vom Bund und von der EU optimal ausgeschöpft, holt ein Euro aus Landesmitteln vier Euro des Bundes und der EU ins Land‘, erklärte der Minister. In den letzten 40 Jahren wurden über 1,3 Milliarden Euro an Zuschüssen in Flurneuordnungen im Land eingesetzt. ‚Die Flurneuordnung ist ein Instrument, das Konflikte löst und gemeinsam oftmals mit mehr als tausend Teilnehmern und zahlreichen Behörden Lösungen entwickelt. Somit werden Nachhaltigkeit und Akzeptanz garantiert. Das Kapital der Flurneuordnungsverwaltung ist dabei das in der Moderation und im Projektmanagement erfahrene Fachpersonal‘, stellte Stächele fest. Mit Flurneuordnung und Landentwicklung würden neue Strukturen für die Gemeinden, die Landwirtschaft, die Natur und die Landschaft geschaffen.

Flurneuordnung und Landentwicklung habe zum Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft zu stärken, die Kulturlandschaft zu erhalten sowie die Voraussetzungen für den Naturschutz zu verbessern und die Standortqualität Baden-Württembergs, insbesondere des Ländlichen Raums zu steigern. Für die Landwirtschaft bedeute dies, dass jährlich rund 400 Kilometer befestigte landwirtschaftliche Wege gebaut sowie Flächen zusammengelegt und somit größere Wirtschaftseinheiten, die bis zu 15 Hektar betragen können, geschaffen würden. Beim Naturschutz erreiche man dies, indem Flächen für Biotope bereitgestellt, Biotopvernetzungen und Biotopverbundsysteme aufgebaut sowie Nutzungskonflikte entschärft würden. So wurden im Jahre 2002 auf rund hundert Hektar neue Landschaftselemente geschaffen und über 6.000 standortgerechte Bäume und 10.000 Sträucher gepflanzt. Die Naturschutzprojekte Pfrunger-Burgweiler-Ried und das Federseemoor konnten ebenfalls mit Hilfe der Flurneuordnung verwirklicht werden. Die Steigerung der Standortqualität bedeute, Flächen für Infrastrukturmaßnahmen sozialverträglich bereitzustellen, den Landverbrauch zu reduzieren und ganzheitliche Lösungen zum Beispiel zusammen mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) anzubieten. Infrastrukturmaßnahmen, bei denen in den nächsten Jahren Flächen bereitgestellt werden müssen, sind zum Beispiel das dritte und vierte Gleis für die Rheintalbahn in Südbaden, der Neubau der Bahnstrecke von Stuttgart nach Ulm, der Ausbau der A 8 zwischen Leonberg und Wurmsheim sowie der B 464 bei Renningen.

‚Strukturverbesserung im Ländlichen Raum dienen ganz entscheidend der Tourismusförderung‘, stellte Stächele fest. Beispielsweise durch neue ganzjährig befahrbare Wege, die Erschließung von Einzelhöfen, den Bau von Wanderwegen, Parkplätzen und Schutzhütten leiste die Flurneuordnung einen wichtigen Beitrag für die Lebens- und Freizeitqualität im Ländlichen Raum. ‚Nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch als Radwege eignen sich die zirka 400 Kilometer landwirtschaftlichen Wege, die jährlich gebaut werden‘, erläuterte Stächele. Die sogenannten Schwarzwaldverfahren, das sind beschleunigte Flurneuordnungen speziell auf die Besonderheiten des Schwarzwalds zugeschnitten, seien ebenfalls ein wesentlicher Beitrag zur Tourismusförderung im Schwarzwald. In 51 Schwarzwaldverfahren wird derzeit eine Fläche von zirka 158.000 Hektar bearbeitet.

Eine besondere Art von Flurneuordnungen sind die Rebflurneuordnungen. Sie sicherten so Stächele vielerorts die Zukunft des Weinbaus in Baden-Württemberg. Durch Neuordnungen der Rebflächen nach umweltverträglichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten werde erreicht, dass die Weinberge mit Kleinschleppern befahrbar seien und dennoch die besondere Weinberg-Fauna und -Flora erhalten bleibe. Derzeit werden 40 Rebflurneuordnungen mit rund 2.000 Hektar bearbeitet. Deren Gesamtkosten sind auf zirka 60 Millionen Euro veranschlagt. Davon trägt das Land rund 36 Millionen Euro.

Für die Jahre 2003 und 2004 hat das Kabinett das Arbeitsprogramm für 76 neue Flurneuordnungsverfahren mit rund 29.000 Hektar vor kurzem genehmigt. Davon sind 23 Verfahren sogenannte Unternehmensflurneuordnungen bei planfestgestellten Infrastrukturprojekten. Um wettbewerbsfähige Strukturen für die Land- und Forstwirtschaft zu schaffen, sollen 43 Verfahren angeordnet werden. Weitere zehn Verfahren sind notwendig aufgrund kommunaler, infrastruktureller sowie ökologischer Erfordernisse. Bis zum Jahr 2012 seien nochmals rund 300 Verfahren zu erwarten oder bereits beantragt. Auch hier betrage der Anteil der Unternehmensverfahren zirka 30 Prozent. Bei Rebflurneuordnungen liegen über 50 Anträge bis 2012 vor. ‚Um diese Anforderungen zu bewältigen, brauchen wir auch in Zukunft eine schlagkräftige Flurneuordnungsverwaltung‘, hob Minister Stächele hervor.

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HBV-Präsident Bär fordert Existenzsicherungsprogramm für dürregeschädigte Betriebe

Themen: Archiv — info @ 09:08

Friedrichsdorf (agrar.de) – Der Präsident des Hessischen Bauernverbandes (HBV), Heinz Christian Bär, hat sich in einem Brief an den hessischen Landwirtschaftsminister Willhelm Dietzel gewandt und die Schaffung eines Existenzsicherungsprogramms für dürregeschädigte Betriebe gefordert. Jeder Betrieb, der auf Grund der lang anhalten Trockenheit extreme Ertrageseinbußen habe hinnehmen müssen, sollte die Möglichkeit haben, an einem noch zu beschließenden Existenzhilfeprogramm teilzunehmen. Minister Dietzel möge sich bei den anstehenden Beratungen über ein entsprechendes Bund-Länder-Programm hierfür einsetzen.

Schließlich dankte Präsident Bär Staatsminister Dietzel dafür, dass die Auszahlung der Flächenprämien in diesem Jahr vorgezogen und die Tierprämien nach Angaben des Ministeriums ’so früh wie möglich‘ erfolgen sollen.

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25. August 2003

Stächele: Urlaub auf dem Bauernhof beginnt oft am Computer

Themen: Archiv — info @ 16:08

Internetwettbewerb ‚Landerlebnis‘ abgeschlossen – 128 Websites eingereicht

Stuttgart (agrar.de) – ‚Der vom Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum initiierte Internetwettbewerb zur Prämierung der besten online-Angebote zur Buchung von Ferien auf dem Bauernhof ist abgeschlossen. 128 Anbieter nutzten die Gelegenheit, ihr Urlaubsangebot beim Wettbewerb ‚Landerlebnis‚, zu präsentieren‘, sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Willi Stächele, am Freitag (22. August) in Stuttgart. ‚Wir möchten den bereits im Internet präsenten Betrieben einen Anreiz schaffen, die Qualität ihrer Websites weiter zu verbessern. Aber auch bislang nicht im Internet präsente Anbieter sollen für diese Möglichkeit der Werbung gewonnen werden‘, resümierte Stächele.

Unter www.landerlebnis.de sind derzeit alle Internetangebote der Wettbewerbsteilnehmer ‚Beste Website Ferien auf dem Bauernhof‘ verfügbar. Betriebe aus allen Regionen des Landes, vom Taubertal bis zum Bodensee und vom Schwarzwald bis zur Schwäbischen Alb zeigen, wie sie mit informativen, farbenfrohen, eindrucksvollen und peppigen Darstellungen ihr Urlaubsangebot im Internet veröffentlichen. ‚Überzeugen Sie sich selbst von den gelungenen Internetauftritten und holen sich Anregungen, in welchen Teilen unseres Landes der nächste Urlaub möglich wäre‘.

‚Urlaub auf dem Bauernhof ist seit Jahren fester Bestandteil der Einkommenssicherung vieler landwirtschaftlicher Betriebe in Baden-Württemberg‘, so Stächele. Dabei gehe es um mehr, als um die Bereitstellung von Urlaubsquartieren für die schönsten Wochen des Jahres. ‚Urlaub auf dem Bauernhof ist auch ein kreativer Austausch zwischen Produzenten und Verbrauchern landwirtschaftlicher Produkte, ist ein Stück Heimatkunde und ist Erholung Hand in Hand mit der Natur‘.

Eine Jury aus Vertretern von Presse, Tourismus, Webdesign und Marketing wird aus den Einsendungen die besten zehn Internetpräsentationen auswählen. Entscheidend dabei sind Informationsgehalt, Seitenaufbau, Angebotspalette, Benutzerfreundlichkeit sowie die Möglichkeit direkter Kontaktaufnahme zum Anbieter.

Die Preisverleihungen finden auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest in Stuttgart (Cannstatter Wasen) am 30. September statt.

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Weinbauverband begrüßt größeren Freiraum im Weinbezeichnungsrecht

Themen: Archiv — info @ 16:08

Bonn (agrar.de) – ‚Nach mehrjährigen Beratungen ist mit der zum 1. August 2003 erfolgten Inkraftsetzung der Verordnung (EG) Nr. 753/2002 mit Durchführungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 1493/1999 des Rates hinsichtlich der Beschreibung, der Bezeichnung, der Aufmachung und des Schutzes bestimmter Weinbauerzeugnisse endlich die von der deutschen Weinwirtschaft eingeforderte Liberalisierung des Weinbezeichnungsrechts Realität geworden‘, äußerte sich jüngst der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, Norbert Weber.

Zentrale Neuerung ist die Umsetzung der in der Reform der EG-Weinmarktordnung des Jahres 1999 beschlossenen Abkehr vom Verbotsprinzip und Hinwendung zum Missbrauchsprinzip, wie es bereits bei Schaumweinen gilt. Das Missbrauchsprinzip findet darin Ausdruck, dass neben obligatorischen und fakultativen Angaben, die unter festzulegenden Bedingungen für das Etikett zugelassen sind, eine neue Kategorie ‚anderer fakultativer Angaben‘ eingeführt wird. Diese dürfen nur dann verwendet werden, wenn sie nicht irreführen, insbesondere hinsichtlich der obligatorischen und der geregelten fakultativen Angaben. Vom Erzeuger kann bei Verwendung der ‚anderen Angaben‘ der Nachweis der Richtigkeit verlangt werden.

In der Praxis der Etikettierung werde sich die Einführung des Missbrauchsprinzips wohl im Wesentlichen auf Angaben zur Gewinnung und Herstellung der Weine, Angaben über deren Beschaffenheit und sonstige Informationshinweise auswirken. Vor allem in diesen Bereichen wurde das bisher geltende Verbotsprinzip laut Weber zu Recht als zu einengend und absatzhemmend kritisiert. So waren bislang sogar wahrheitsgemäße und nicht irreführende Angaben über die Beschaffenheit oder die Art und Weise der Gewinnung und Herstellung verboten, sofern solche Angaben nicht ausdrücklich zugelassen waren. Zudem fehlte bisher die Möglichkeit, den Verbraucher über Analysedaten im Etikett zu informieren oder ihm die Bedeutung von Begriffen, wie z.B. ‚Spätlese‘, zu erklären.

Insbesondere begrüßt DWV-Präsident Weber die nunmehr eröffnete Möglichkeit, auch im Inlandsverkauf auf dem Weinetikett internationale Rebsortensynonyme angeben zu können.

Die im Vorfeld dieser Änderung des Bezeichnungsrechts vorgetragenen Befürchtungen, wonach diese neuen Freiheiten eine Flut an den Verbraucher verwirrenden und nichts sagenden Angaben nach sich ziehen werden, teilt Weber nicht. Als Beleg hierfür könne man das Schaumweinbezeichnungsrecht heranziehen, wo bereits seit langen Jahren das Missbrauchsprinzip gilt und hier Ausuferungen an verwirrenden und nichts sagenden Bezeichnungen ausgeblieben sind. Zudem werde durch das bereits angesprochene Verbot der Verwendung irreführender Angaben solchen Angaben ein Riegel vorgeschoben.

‚Ich gehe daher davon aus, dass die Weinwirtschaft mit den ihr zugestandenen neuen Freiheiten des Weinbezeichnungsrechts verantwortungsbewusst umgehen und hierdurch dem Interesse des Verbrauchers an einem Mehr an für ihn nützlichen Informationen entsprochen wird. Sollten einzelne Unternehmen dennoch den zulässigen Bogen an zulässigen Bezeichnungen überspannen, bestehen ausreichende Möglichkeiten, dies über die staatliche Weinkontrolle oder ein Eingreifen des Schutzverbandes Deutscher Wein zu unterbinden‘, so DWV-Präsident Weber.

Links zum Thema Wein, Links zum thema Verbände.

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