21. Juli 2003

Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern von Trockenheit sehr unterschiedlich betroffen

Themen: Archiv — info @ 13:07

Einzelne Unternehmen erleiden Ertragsausfällen von bis 60 Prozent

Schwerin (agrar.de) – Die Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern sind regional sehr unterschiedlich von Ernteeinbußen beim Getreide und Raps betroffen. ‚Es ist davon auszugehen, dass die Erträge im Landesdurchschnitt zwischen 10 bis zu 20 Prozent niedriger als im langjährigen Durchschnitt 1997/2002 sein werden‘, sagt der Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei, Dr. Till Backhaus (SPD). Bei der überwiegenden Zahl der Betriebe in den Regionen Pasewalk, Ueckermünde, Mecklenburg-Strelitz, Ludwigslust, Parchim und im Müritzkreis liegen die Ausfälle sogar zwischen 20 und 60 Prozent.

Außerdem muss mit geringeren Erlösen gerechnet werden, da die geforderten Qualitätsparameter vielerorts nicht erreicht werden. Die Landwirtschaft rechnet landesweit mit Erlösausfällen von 100 bis 130 Mio. Euro. Je Hektar Mähdruschfrüchte, das heißt Getreide und Raps, wird ein Ausfall von 120 bis 150 Euro erwartet.

Die Mahd der Wintergerste ist im wesentlichen abgeschlossen. Die Erträge im Bereich der Ämter für Landwirtschaft variieren dabei zwischen 35 bis 75 Dezitonnen je Hektar. So wurden in den Betrieben des Amtes für Landwirtschaft Altentreptow Erträge zwischen 20 und 70 Dezitonnen je Hektar erreicht. Im Amtsbereich Bützow erzielten die Landwirte zwischen 40 und 80 Dezitonnen je Hektar. Im Durchschnitt liegen die Erträge im Ergebnis der ersten Ernteeinschätzung bei der Wintergerste bei 55 Dezitonnen je Hektar. Das sind 77,7 Prozent des langjährigen Durchschnitt des Landes von 1997 bis 2002. Ursache der schlechten Ernteergebnisse sind die ungünstigen Witterungsbedingungen im Herbst, die Frostschäden sowie die Trockenheit in den ersten Monaten des Jahres.

‚Die Situation im Ackerbau muss als außerordentlich kritisch beurteilt werden‘, sagt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. Gespräche mit Landwirten haben gezeigt, dass die zu erwartenden Ertragsausfälle erhebliche betriebswirtschaftliche Konsequenzen für das Wirtschaftsjahr 2002/2003 haben werden. Die finanzielle Lage, besonders die Liquidität, werde dadurch weiter verschlechtert.

Das Landwirtschaftsministerium hatte bereits Mitte Juni eine Arbeitsgruppe ‚Trockenschäden 2003‘ gebildet. Die Landesbehörden wie die Ämter für Landwirtschaft, die Landesforschungsanstalt oder die landwirtschaftlichen Beratungsstellen wurden weiterhin beauftragt, persönlich vor Ort und durch Empfehlungen anhand der konkreten Situation den Landwirten weitere Unterstützung in der Boden- und Bestandesführung zu geben.

Mit den Banken, der Bodenverwertungs- und Vermarktungsgesellschaft (BVVG), der Landgesellschaft sowie mit dem Finanzministerium und den großen Landhandelsunternehmen wurden bereits erste erfolgreiche Gespräche über Stundungen für Pachten, Kapitaldienst, Steuern oder Begleichung von Warenrechnungen in den besonders stark geschädigten Regionen geführt.

Das Landwirtschaftsministerium hat das Bundesministerium zu einer Soforthilfe für die stark betroffenen Regionen aufgefordert und unterstützt damit den Antrag des Landes Brandenburg. Die Agrarminister der neuen Bundesländer haben des weiteren den Antrag auf vorfristige Prämienzahlung bzw. Zahlung eines Abschlages gestellt. Eine Entscheidung des Bundes und der EU liegt jedoch noch nicht vor.

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Waldbesitzerverbände: Kranker Patient wird weiter gequält

Themen: Archiv — info @ 09:07

Unterlassene Hilfeleistung durch die Bundesverbraucherministerin – fahrlässige Schädigung durch den Bundesfinanzminister

Berlin (agrar.de) – Die Einschätzung der Bundesverbraucherministerin, Renate Künast, das Waldsterben sei überwunden, ist falsch. Seit Jahren sind die immissionsbedingten Nadel- und Blattverluste der wichtigsten Baumarten in Deutschland anhaltend hoch. Insbesondere die immissionsanfälligen, nährstoffarmen Waldböden sind infolge der andauernden Schadstoffeinträge saurer als Essig, so die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW).

Eine Verbesserung des Waldzustands ist langfristig nur durch eine konsequente Verringerung der Luftschadstoffe möglich. ‚Ohne politische Initiativen zur Verbesserung der Luftreinhaltepolitik wäre die Situation der Wälder heute sicher noch dramatischer‘, äußert Waldbesitzerpräsident Michael Prinz zu Salm-Salm anerkennend, ‚die Äußerung der Bundesverbraucherministerin gegenüber der Welt am Sonntag, ‚Wir haben den Trend umgekehrt‘, zeuge jedoch von einer verkürzten Wahrnehmung der Realität.‘

Um der weiteren Versauerung der Waldböden entgegenzuwirken, müssen viele Waldbesitzer ihre Wälder etwa alle 10 Jahre kalken. Obwohl die Waldkalkung finanziell gefördert wird, kostet sie den Waldeigentümer einschließlich Mehrwertsteuer immer noch über 30 Euro pro Hektar. Viele Waldbesitzer können diesen Eigenanteil nicht selber aufbringen. ‚Wenn die Bundesverbraucherministerin etwas zur Verbesserung der Waldböden und gegen das Waldsterben tun will, sollte Sie sich dafür einsetzen, dass die Waldkalkung von der Mehrwertsteuer befreit wird, beziehungsweise dass Schäden durch die Industriegesellschaft auch in Gänze von dieser getragen werden‘, so AGDW-Präsident Prinz zu Salm.

Weniger Bürokratie für die Forstwirtschaft erforderlich

Dass die klein- und mittelständischen Betriebe der Forstwirtschaft nun auch noch durch die Steuerpläne des Bundesfinanzministers mit zusätzlicher Bürokratie und Kosten belastet werden, ruft bei Waldbesitzern und Forstleuten nur noch ungläubiges Kopfschütteln hervor. ‚Der Wald in Deutschland kann seine vielfältigen Leistungen für die Eigentümer und die Gesellschaft nur dann erfüllen, wenn er auch rentabel bewirtschaftet werden kann. Dazu brauchen die Waldbesitzer und Forstleute mehr Entscheidungsfreiräume und die Chance, neue Märkte zu erschließen. Hierfür sind eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und ein Abbau von kontraproduktiven Regelungen dringend erforderlich‘, erläutert Salm.

Die Politik der Bundesregierung führe jedoch zu höherer Regelungsdichte, mehr Bürokratie und verstricke die Forstwirtschaft in endlose und unproduktive Debatten mit staatlichen Behörden und Interessengruppen. Der mit Eichels Steuerreform angekündigte Wegfall der Pauschalierung der Mehrwertsteuer und die Pläne für eine Novellierung des Bundeswaldgesetzes lassen die Absicht der Bundesregierung erneut deutlich erkennen, die Regelungsdichte immer noch weiter zu erhöhen.

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Viehbestände in Thüringen im Mai 2003

Themen: Archiv,Rinder,Statistik — info @ 09:07

Landwirte halten weniger Tiere

Erfurt (agrar.de) – Nach dem vorläufigen Ergebnis der Erhebung über die Viehbestände im Mai dieses Jahres wurden in den landwirtschaftlichen Betrieben Thüringens 366.700 Rinder, 710.900 Schweine und 235.000 Schafe gehalten. Bei Geflügel wurde ein Bestand von 4.679.000 Stück festgestellt.

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gingen die Bestände an Rindern mit einer erneuten Abnahme um 7.800 Stück bzw. um 2,1 Prozent weiter zurück, so dass das bereits niedrige Vorjahresniveau nochmals unterschritten wurde. Das aktuelle Ergebnis entspricht zugleich dem niedrigsten Rinderbestand seit der Wiedervereinigung. Insgesamt wurden 52.100 Kälber (zum Vorjahr: – 1,1 Prozent) und 50.000 Jungrinder (zum Vorjahr: – 6,6 Prozent) festgestellt. Die Milchkühe gingen binnen Jahresfrist um 1,4 Prozent auf 126.600 Stück zurück. Die weiblichen Zucht- und Nutztiere im Alter von 1 bis 2 Jahren nahmen um 1,6 Prozent auf 52.600 Tiere ab und mit 23.300 Nutz- und Zuchtfärsen wurde das Vorjahresergebnis um 2,1 Prozent unterschritten. Die Zahl der Ammen- und Mutterkühe ging um 2,0 Prozent auf 36.200 Stück zurück. Der Bestand an Schlachtrindern (ab 1 Jahr alt) erreichte mit 25.800 Stück das Niveau des Vorjahres (+ 0,5 Prozent).

Nach einem zwischenzeitlichen Aufwärtstrend wurden die Schweinebestände wieder abgebaut. Insgesamt wurden 31.300 Schweine (- 4,2 Prozent) weniger ermittelt als zur Erhebung vom Mai 2002. Mit Ausnahme der Zuchtschweine waren in allen Kategorien Abnahmen zu verzeichnen. Im Einzelnen wurden 157.800 Ferkel (Mai 2002: 164.800 Stück); 239.200 Jungschweine (Mai 2002: 250.700 Stück); 221.100 Mastschweine (Mai 2002: 238.200 Stück) und 92.800 Zuchtschweine (Mai 2002: 88.500 Stück) ermittelt.

Bei Schafen ist nach den hohen Beständen vom Mai 2000 ein jährlicher Rückgang zu verzeichnen. Zur diesjährigen Erhebung wurden 2.900 Schafe (- 1,2 Prozent) weniger ermittelt als im Mai 2002. Letztmalig wurden im Mai 1999 geringere Bestände festgestellt. Dabei nahmen die Bestände in der Altersgruppe bis 1 Jahr um 5,6 Prozent auf 58.700 Tiere ab. Die Zahl der Schafe in der Kategorie ‚1 Jahr und älter‘ lag mit 176.200 Stück leicht über dem Niveau des Jahres zuvor (+ 0,4 Prozent).

In der Geflügelhaltung war nach der deutlichen Bestandsaufstockung im Jahr 2001, als Folge der zunehmenden Nachfrage nach Geflügelfleisch durch die BSE-Krise, zur aktuellen Erhebung wieder ein Bestandsrückgang zu verzeichnen. Die Geflügelbestände vom Mai 2003 erreichten mit 4.679.000 Stück das Niveau vom Jahr 1999; im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung vom Mai 2001 gingen die Bestände jedoch um 272.000 Stück (- 5,5 Prozent) zurück. Der Bestand an Legehennen im Mai 2003 bezifferte sich auf 1.843.000, der von Junghennen auf 1.007.000 und der an Schlacht- und Masthähnen und -hühnern auf 1.653.000 Stück. Insgesamt war somit bei Hühnergeflügel eine Abnahme um 276.000 Stück bzw. um 5,8 Prozent zu verzeichnen. Demgegenüber stieg die Zahl der Truthühner auf 155.000 (+ 3,3 Prozent) und der Enten auf 14.000 Stück (+ 8,6 Prozent) an. Der Bestand an Gänsen war mit knapp 8.000 Tieren um ein Viertel geringer als im Mai 2001.

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20. Juli 2003

DBN: Eichel-Vorschläge sind dritte Hiobsbotschaft in diesem Jahr

Themen: Archiv — info @ 13:07

Beierfeld (agrar.de) – Der Deutsche Bundesverband der Landwirte im Nebenberuf (DBN) rechnet angesichts der geplanten Steuerreform mit schmerzhaften Einkommenseinbußen für Bauern.

Nebenerwerbslandwirte würden zwei Prozent ihres Lohnes einbüßen, sagte DBN-Vize Matthias Schreier am Wochenende. Vor allem seinem Berufsstand werde ständig ein neues Joch aufgelegt. ‚Die Landwirte sind nicht die Zitronen der Nation, die ständig ausgepresst werden können‘, so Schreier.

Die Pläne der Bundesregierung seien die dritte Hiobsbotschaft in diesem Jahr: Viele Bauern müssten in diesem Jahr bereits mit Missernten kämpfen. Außerdem habe Agrarministerin Renate Künast (Grüne) angekündigt, im nächsten Jahr den Zuschuss für die Krankenversicherung der Landwirte deutlich zu kürzen und die Steuervergünstigung für Agrardiesel zurückzuschrauben.

Die Bundesregierung hatte vergangene Woche mitgeteilt, wo sie den Rotstift ansetzen möchte, um die Steuerreform zu finanzieren. Geplant ist, die Vorsteuerpauschale bei Land- und Forstwirten von 9 auf 7 Prozent abzusenken. Außerdem soll die Durchschnittssatz-Besteuerung für Buch führende Landwirte wegfallen. Laut Regierungsangaben bringt dies dem Staat 320 Millionen Euro ein. Kleinere Betriebe mit weniger als 20 Hektar seien von der zweiten Maßnahme nicht betroffen, so Schreier. Allerdings dürften große Nebenerwerbslandwirte und Haupterwerbsbetriebe, die wenig investieren, die Zeche zahlen.

Das will die Bundesregierung im Einzelnen:

1.) Beschränkung der Durchschnittssatzbesteuerung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach § 24 UstG auf Unternehmer mit Gewinnermittlung nach Durchschnittssätzen gemäß § 13a EStG

2.) Absenkung der Durchschnittssätze nach § 24 Abs. 1 Nr. 3 UstG von 9 Prozent auf 7 Prozent für in den Durchschnittssatzbesteuerung verbleibende land- und forstwirtschaftliche Betriebe

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19. Juli 2003

SLB-Präsidiums zur nationalen Umsetzung der GAP-Reform

Themen: Archiv — info @ 16:07

Groitzsch (agrar.de) – Die Beschlüsse des Luxemburger Agrarrates führen für die deutschen Landwirtschaft zu Einkommenseinbußen von bis zu 1,4 Milliarden Euro, davon etwa 1,1 Milliarden Euro bei den Milcherzeugern. Der Kompromiss eröffnet den Mitgliedsstaaten erhebliche Spielräume bei der nationalen Umsetzung.

Hierüber ist im August 2004 zu entscheiden. Bund und Freistaat Sachsen sind aufgefordert, diese verantwortungsvoll im Sinne einer ‚Schadensbegrenzung‘ für die aktiv wirtschaftenden Betriebe zu nutzen.

Die Mitglieder des Präsidiums des Sächsische Landesbauernverband (SLB) haben anlässlich ihrer Beratung am 17.7.2003 in Groitzsch folgende Forderungen beschlossen:

• Ausgestaltung der Direktzahlungen nach einem bundeseinheitlichen System für die regionale Umsetzung in den Bundesländern.

• Keine zehnprozentige nationale Kürzung der Direktzahlungen für eine Umverteilung in ‚besondere Formen‘ der Landwirtschaft.

• Kopplung der Ausgleichszahlungen bei Milch an die betriebliche Referenzmenge solange wie möglich (bis 2007). Ziel muss es sein, den Milcherzeugern einen vollständigen Ausgleich zu sichern. Die stattdessen mögliche Grünlandprämie wäre eine betriebswirtschaftliche weit schlechtere Alternative.

• Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten und zusätzlicher Bürokratie bei der neuen Betriebsprämie. Es ist zu prüfen, ob eine automatische Abbildung des Strukturwandels in der Bemessung der Betriebsprämie möglich ist, etwa über eine gezielte Regionalisierung der Direktzahlungen im Ackerbau.

• Die Möglichkeiten zur Teilentkopplung sollten wie folgt genutzt werden: Bei den Tierprämien sollte die Möglichkeit der Kopplung so weit wie möglich ausgeschöpft werden. Dagegen scheint bei den Zahlungen im Ackerbau eine völlige Entkopplung vertretbar, wobei der Strukturwandel möglich sein muss. Marktpolitische Ungleichgewichte zwischen Regionen, Betrieben und Produktionsrichtungen müssen verhindert werden. Dabei sollte jeweils aus Wettbewerbsgründen auch beachtet werden, wie sich andere EU – Mitgliedstaaten bei der Teilentkopplung der Direktzahlungen verhalten.

• Die Mittel aus der verpflichtenden Modulation sowie die zusätzlich erforderlichen nationalen Kofinanzierungsmittel ( zusammen ca. 300 Millionen Euro ) müssen gezielt genutzt werden um die hart betroffenen Milchbauern zu unterstützen (Quotenbindung).

• Die Sonder – Modulationsmittel für die Roggenerzeuger – Standorte müssen ebenfalls zusammen mit der nationalen Kofinanzierung gezielt zum teilweisen Verlustausgleich und zur Entwicklung von Anbaualternativen – etwa nachwachsenden Rohstoffen eingesetzt werden. Für den Zeitraum bis 2005 sind nationale Übergangslösungen erforderlich.

• Bei der Umsetzung von Cross Compliance müssen sich die zu überprüfenden Kriterien Eu-weit einheitlich gehandhabt werden und am geltenden Fachrecht orientieren.

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COPA/COGECA: EU muß Dürre-geschädigten Landwirten unverzüglich Hilfe zukommen lassen

Themen: Archiv — info @ 12:07

Brüssel (agrar.de) – In einem Schreiben an die EU-Kommission und den Rat haben die Präsidenten von COPA und COGECA, Peter Gaemelke und Marcus H. Borgström betont, dass die Dürre und die sehr grosse Hitze, die seit Monaten zahlreiche Regionen der Europäischen Union heimsucht, insbesondere Italien, Deutschland, Österreich, Spanien, Frankreich, Portugal und einige Kandidatenländer, wirklich katastrophale Folgen für die Landwirte und die Landwirtschaft dieser Regionen hat.

‚Angesichts dieser Lage ist eine vollkommene Solidarität mit der Landwirte und der Landwirtschaft in den von der Dürre getroffenen Gebiete ein Gebot der Stunde‘ betonen Gaemelke und Borgström. In diesem Sinne fordern die Präsidenten von COPA und COGECA die Europäischen Union auf, unverzüglich in Zusammenarbeit mit den öffentlichen Behörden und den Landwirtschaftsverbänden dieser Regionen ein gemeinschaftliches Sonderhilfsprogramm zugunsten der Landwirte, und dem Agrarsektor, die Opfer dieser Naturkatastrophe geworden sind, durchzuführen, sofern notwendig auch unter Inanspruchnahme des Europäischen Solidaritätsfonds.

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Greenpeace: China räumt Gentech-Lebensmittel aus den Regalen

Themen: Archiv — info @ 12:07

Wien (agrar.de) – Nach Angaben der Umweltorganisation Greenpeace in Österreich haben 32 chinesische Lebensmittelproduzenten gestern angekündigt, keine gentechnisch veränderten Produkte mehr auf den Markt zu bringen.

Zum ersten Mal gehen damit Produzenten im größten Lebensmittelmarkt der Erde mit einer solchen Erklärung an die Öffentlichkeit. Unter den Firmen die sich zu Gentechnik-Freiheit bekennen, sind prominente internationale Marken wie Wyeth, Mead Johnson, Wrigley und Lipton, die eine derartige Marktpolitik bereits auch in anderen Ländern verfolgen. Auch lokale Sojasauce-Produzenten aus Südchina wie Lee Kum Kee und Amoy und der größte Sojamilch-Hersteller Vitasoy haben sich Laut Greenpeace gegen Gentech-Lebensmittel ausgesprochen.

‚Zahlreiche internationale Produzenten haben aus dem schlechten Beispiel von Nestlé gelernt‘, kommentiert Thomas Fertl, Greenpeace-Gentechnikexperte in Wien, ‚Der Trend zu gentechnikfreien Lebensmitteln wird unaufhaltsam weitergehen.‘ Der Nestlé-Konzern hat sich im vergangenen Jahr einen schlechten Ruf auf dem chinesischen Markt erworben, weil er in China schlechtere Standards angewandt hatte als z. B. in Europa. Der Skandal hat auf das Problem manipulierter Gene in Lebensmitteln aufmerksam gemacht, Nestlé-Produkte wurden von den Konsumenten sogar in die Geschäfte zurück gebracht.

China ist der weltgrößte Produzent von Soja. Seit vergangenem März darf im Nordosten des Landes, in der Provinz mit der größten Soja-Produktion, keine genmanipulierte Soja angebaut werden.

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18. Juli 2003

Miller will Imkernachwuchs fördern

Themen: Archiv,Bienen — info @ 16:07

München (agrar.de) – Nachwuchsprobleme plagen auch die bayerischen Imker: Das Durchschnittsalter liegt inzwischen bei 60 Jahren – es gibt mehr Imker über 80 als unter 30 Jahren. Landwirtschaftsminister Josef Miller hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, wieder verstärkt Jugendliche an die Imkerei heranzuführen. Das Landwirtschaftsministerium stellt dazu den bayerischen Schulen kostenloses Unterrichtsmaterial zur Verfügung. Die Informationen können im Internet abgerufen werden.

Für beispielhaft hält der Minister die Volksschule Dietmannsried im Oberallgäu, wo es bereits seit 1984 eine Arbeitsgruppe ‚Imkern‘ gibt, die von vielen Jugendlichen besucht wurde und wird. Eine Kostprobe selbst geschleuderten Honigs überreichten die Schüler aus Dietmannsried jetzt – mit Imkerkopfschutz – dem Minister in seinem Amtszimmer. Der bedankte sich für die süße Überraschung mit einer Einladung des Imkernachwuchses zum Mittagessen. Lehrer Eckard Radke erhielt eines der ersten Exemplare des neuen Handbuches.

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Stächele: Streichkonzert des Bundes trifft Landwirtschaft überproportional

Themen: Archiv — info @ 15:07

Stächele mahnt Verteilungsgerechtigkeit an – Kritik an neuen Kürzungsplänen bei Landtagsdebatte

Stuttgart (agrar.de) – ‚Die neuen Kürzungspläne des Bundes treffen die landwirtschaftlichen Betriebe ganz besonders hart‘, erklärte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Willi Stächele, gestern in Stuttgart. Der Bund plant Veränderungen bei praxisfreundlichen Mehrwertsteuerregelungen für die Landwirtschaft und rechnet dadurch mit rund 320 Millionen Euro an Steuermehreinnahmen. ‚Für die baden-württembergischen Landwirte bedeutet dies Mehrbelastungen in erheblichem Ausmaß‘, kritisierte Stächele. Dadurch würde eine Bevölkerungsgruppe getroffen, die bereits durch die EU-Agrarreform mit Einkommenseinbußen zum Beispiel im Milchbereich von über 30 Prozent sowie durch die bereits bisher bekannten Sparbeschlüsse, die unter anderem eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge für die baden-württembergischen Landwirte von 45 Prozent bringen sollen, überproportional betroffen ist.

‚Das Maß ist voll‘, so Stächele, ‚derartige Belastungen für einen Wirtschaftssektor sind schlichtweg nicht hinnehmbar.‘ In der Plenardebatte des Landtags zur Reform der europäischen Agrarpolitik betonte Stächele, dass durch den ‚Paradigmenwechsel‘ bei den europäischen Direktzahlungen nicht das wesentliche Merkmal der Agrarpolitik, die Förderung einer nachhaltigen Landbewirtschaftung, verloren gehen dürfe. Stächele versicherte, dass die Landesregierung den Bauern und dem Ländlichen Raum weiterhin ein verlässlicher Partner sein werde. ‚Bei der Umsetzung der EU-Beschlüsse werden wir alle möglichen Spielräume zum Wohle der heimischen Betriebe nutzen, so wie es Tradition unserer integrierten Agrar- und Strukturpolitik ist‘, sagte Minister Stächele.

Auch die gestern bekannt gewordenen, vom Bund geplanten Änderungen bei der Durchschnittssatzbesteuerung und der Vorsteuerpauschale im Mehrwertsteuerrecht, kritisierte Stächele heftig. ‚Diese Änderungen bedeuten für unsere Betriebe Einkommensverluste von bis zu 20 Millionen Euro‘, betonte Stächele.

‚Nicht klug ist es, wenn man die Absenkung der Vorsteuerpauschale von neun auf sieben Prozent bei Land- und Forstwirten als Steuervergünstigung bezeichnet‘, sagte Stächele, ‚wenn man bedenkt, dass Berechnungen des Bundes belegen, dass die Vorsteuerpauschale richtigerweise zehn Prozent betragen müsste.‘ Daraus ergibt sich für die baden-württembergische Landwirtschaft eine Belastung von rund zwölf Millionen Euro, die aber ausschließlich von kleinen Betrieben zu tragen ist.

Während sich die Bundesregierung bei den Beratungen zur EU-Agrarreform für die Interessen der größeren Betriebe eingesetzt habe, werden durch die aktuellen Kürzungsvorschläge vor allem die kleinen und mittelbäuerlichen Betriebe Süddeutschlands belastet. Dies gelte nicht nur für die zusätzliche Steuerbelastung, sondern auch für die Agrarsozialversicherungen mit Beitragserhöhungen von bis zu 45 Prozent. Aufgrund der Besonderheiten des Systems sind davon die ostdeutschen Betriebe nahezu nicht betroffen.

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Futtermittelknappheit: Blum fordert Existenzstützungsprogramm für Dürregeschädigte

Themen: Archiv — info @ 15:07

Koblenz (agrar.de) – In einem Brief an Landwirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage erläuterte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV), Leo Blum, die existenzbedrohende Situation, in der sich viele rheinland-pfälzische Landwirte augenblicklich, aufgrund der Auswinterungsschäden und der anhaltenden Dürre, befinden.

Präsident Blum bedankte sich bei Minister Bauckhage für seine Unterstützung zur Nutzung von Stillegungsflächen zum Zwecke der Fütterung. Die Entscheidung sei allerdings für viele Landwirte schon zu spät erfolgt. Auf Landesebene sollten die sogenannten Saum- und Bandstrukturen im Rahmen des FUL-Programms (Förderung der umweltschonenden Landbewirtschaftung) nicht erst im September, sondern bereits jetzt zur Beweidung oder Mahd freigegeben werden. Da zusätzlich Ertragseinbußen von bis zu 40 Prozent der normalen Ernte zu erwarten seien, sei zu befürchten, dass viele landwirtschaftliche Betriebe in Liquiditätsschwierigkeiten geraten könnten. Präsident Blum fordert daher, dass Minister Bauckhage über ein landeseigenes Liquiditätsprogramm Kapitalmarktdarlehen unter 4 Prozent Verzinsung mit einer Laufzeit von 5 – 10 Jahren aufgelegt werden müsste. Die Abwicklung müsse unbürokratisch über die Hausbank erfolgen können. Die extreme Situation verlange schnelles und unbürokratisches Handeln.

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