23. Juli 2003

Pröll: EU-Leitlinien zur Koexistenz sind Enttäuschung

Themen: Archiv — info @ 16:07

Verantwortung für Umgang mit GVO’s wird auf Mitgliedsstaaten abgeschoben

Wien (agrar.de) – Die heute von der EU-Kommission beschlossenen Leitlinien zur Koexistenz von biologischer, konventioneller und GVO-Landwirtschaft sind eine enttäuschende Ansammlung von unverbindlichen Vorschlägen, die nach einer ersten Durchsicht nicht praxistauglich sind. Österreich besteht weiterhin auf EU-weiten verbindlichen Richtlinien für die Anwendung von GVO in der Landwirtschaft und den Schutz von biologischer und konventioneller Landwirtschaft, die GVO-frei produzieren wollen. Dies erklärte Lebensminister Josef Pröll in einer ersten Reaktion auf den Beschluss von Leitlinien zur Koexistenz durch die EU-Kommission.

‚Mit diesen unverbindlichen Leitlinien ist eine wesentliche Voraussetzung zur Aufhebung des GVO-Moratoriums in der EU nicht gegeben. Österreich besteht weiterhin darauf, dass genauso wie alle anderen Fragen zum Einsatz von GVO wie zB. die Kennzeichnung, die Rückverfolgbarkeit, die Zulassung sowie die Gentechnikfreiheit für Biobetriebe auch die wichtigen Fragen der Koexistenz und der Haftung europaweit einheitlich geregelt werden‘ führte Pröll aus.

Die Anregungen der Kommission, benachbarte Bauern bzw. Bauern in einer Region mögen sich einvernehmlich über den Einsatz von Gentechnik auf ihren Flächen einigen und auch Fruchtfolgen abstimmen, damit die Verunreinigung durch Bestäubung hintan gehalten wird, ist praxisfremd. Die Empfehlung, dass fehlende zivilrechtliche Regelungen für die Haftung auf einzelstaatlicher Ebene geschaffen werden sollten, unterstreicht die österreichische Argumentation, dass diese ‚heiße Kartoffel‘ abgeschoben werden soll. Die selbstgewählte Rolle der Kommission als Plattform für Informationsaustausch über die Erfahrungen mit nationalen Regelungen zeigt, dass die Kommission kein schlüssiges Konzept für gangbare Wege der Koexistenz besitzt. Diese ist aber Voraussetzung für den Einsatz von GVO bzw. das problemlose Nebeneinander von verschiedenen Formen der Landwirtschaft.

Wenig konsistent ist die Ankündigung der EU, Regionen zu klagen, wenn sie GVO-Freiheit für ihre Landwirtschaft erhalten wollen, und gleichzeitig keine technisch umsetzbaren und praxistauglichen Antworten gibt, wie die Koexistenz und Haftungsfragen in Regionen gelöst werden können. Es ist zu wenig, die GVO-Freiheit von biologischer Landwirtschaft europaweit festzuschreiben, aber die Frage ungelöst zu lassen, wie dies möglich ist, wenn auf angrenzenden Feldern und Gebieten GVO-Anbau stattfindet. Bevor über eine Aufhebung des Moratoriums und damit der weiteren Zulassung von GVO’s auf EU-Ebene entschieden werden kann, muss zunächst diese zentrale Frage der Koexistenz in einer anderen Art und Weise als wie jetzt vorliegend beantwortet werden.

‚Ich bin nicht bereit, die Zukunft des Biolandbaus in Frage zu stellen. Ich bin auch nicht bereit, dem Druck nach rascher Zulassung von GVO’s nachzugeben, ich sehe aktuell keinen Vorteil durch einen Anbau von GVO’s in der österreichischen Landwirtschaft. Wir müssen uns die Zeit nehmen, offene Fragen sorgfältig auszudiskutieren und dann saubere und binnenmarktkonforme Regelungen zu schaffen‘, sagte Pröll abschließend.

Als ’schlechten Scherz‘ bezeichnete der Obmann der Sozialdemokraten im oberösterreichischen Landtag, Dr. Karl Frais, die seit heute geltende Leitlinie. ‚Einschränkungen für die Gentechnik müssen dieser Leitlinie zufolge ‚angemessen und begründbar‘ sein. Daneben gibt es die Möglichkeit von Pufferzonen, um Verunreinigungen konventionell bewirtschafteter Felder durch Pollenflug und Vermischung zu verhindern. Die Einrichtung generell gentechnikfreier Zonen ist untersagt. Gerade das aber streben Oberösterreich und Österreich an, weil in unserer vergleichsweise sehr kleinräumigen Landwirtschaft Verunreinigungen und Vermischungen auf Dauer sonst nicht vermeidbar wären.‘

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Hagel und Trockenheit in Hessen: Große Spannweite bei den Ernte-Ertragsminderungen

Themen: Hessen,Statistik,Wetter — info @ 15:07

Wiesbaden (agrar.de) – ‚Hessen ist von der anhaltenden Trockenheit nicht so dramatisch betroffen wie andere Bundesländer‘, sagte gestern Staatssekretär Karl-Winfried Seif im Hessischen Landwirtschaftsministerium. Nach vorsichtigen Schätzungen zeichne sich beim Getreide landesweit ein um etwa 15 Prozent geringerer Durchschnittsertrag gegenüber dem Vorjahr ab. ‚Belastbare Zahlen, die eine realistische Bewertung der Situation ermöglichen, liegen frühestens ab den nächsten vierzehn Tagen vor‘, so Seif weiter. Auffallend seien jedoch die extremen regionalen Schwankungen. So kam es in einigen Trockengebieten zu Totalausfällen, während andernorts sogar Mehrerträge gegenüber dem Vorjahr festgestellt wurden.

Ursache für die diesjährige angespannte Ertragssituation sind nicht nur die fehlenden Niederschläge in den letzten Wochen und Monaten. Der sehr kalte Winter hatte zur Folge, dass in vielen Regionen das im Herbst ausgesäte Wintergetreide abfror und durch Sommergetreide im Frühjahr ersetzt werden musste. Dem fehlte für eine günstige Startphase das Wasser, denn seit Jahresbeginn ist es deutlich zu trocken. Bisher ist nur rund ein Drittel der für Hessen üblichen Niederschlagsmenge gefallen. Hinzu kommen in manchen Regionen auch Hagelschäden. Bis Juni wurden etwa 700 Hagelschäden an die Versicherung gemeldet. Im Vergleichszeitraum 2002 waren es dagegen nur etwa 100. Um bei der Futterversorgung der Nutztiere keine Engpässe aufkommen zu lassen, hat die Europäische Kommission daher unter anderem auch den landwirtschaftlichen Betrieben in Hessen erlaubt, den Aufwuchs von stillgelegten Flächen zu nutzen.

Um die finanziellen Auswirkungen von Naturkatastrophen (Überflutungen, Trockenheit) auf die Landwirtschaft abzufangen, wird seit der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr verstärkt über die Einführung einer staatlich subventionierten Mehrgefahrenversicherung diskutiert. Private Versicherungen, die diese Dienstleistung schon heute anbieten, müssen nämlich so hohe Beiträge nehmen, dass diese zusätzlichen finanziellen Belastungen die ohnehin angespannte Erlössituation der hessischen Landwirtschaft in einem unvertretbaren Maß belasten würden. Überlegt wird daher die Umschichtung von europäischen Finanzmitteln aus den Direktzahlungen in eine solche Versicherung. Dann würden allerdings nur Geschädigten die europäischen Flächenbeihilfen in vollem Umfang ausgezahlt werden.

‚Hilfsprogramme durch etwaige Umlenkung von EU-Mitteln können nicht im Alleingang der Landes erfolgen‘, sagte Seif. Die angespannte Haushaltslage des Landes durch die verfehlte Steuer- und Wirtschaftspolitik des Bundes lasse keine Spielräume für finanzielle Unterstützung.

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Deutsche Landwirte bauen wieder mehr Silomais an

Themen: Archiv — info @ 15:07

Erstmals seit 1996 ist die Anbaufläche gestiegen – In der Anbaustatistik belegt Niedersachsen Rang zwei

Hannover (agrar.de) – Mais gehört auf den bundesdeutschen Äckern zum vertrauten Bild. Seit Mitte der neunziger Jahre haben die Landwirte jedoch immer weniger Mais zur Verwendung als Silage in der Viehfütterung angebaut. Erstmals seit 1996 ist die Anbaufläche nun in diesem Jahr wieder ausgedehnt worden, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. So wird die deutsche Anbaufläche für 2003 auf 1,153 Millionen Hektar (ha) geschätzt, das wären rund drei Prozent mehr als in 2002, das mit 1,119 Millionen hat den bisherigen Tiefpunkt in der Anbaustatistik markiert. So weist die amtliche Statistik für 1996 noch eine Anbaufläche von rund 1,327 Millionen ha für Silomais aus, 1997 waren es 1,295 Millionen ha und in 1998 noch 1,235 Millionen ha. Auch in den Folgejahren schränkten die Landwirte die Anbaufläche für Silomais zugunsten anderer Kulturpflanzen immer mehr ein, sie reservierten dem Grobgetreide in 1999 nur noch 1,203 Millionen ha, im Jahr 2000 waren es 1,155 Millionen ha und in 2001 rund 1,133 Millionen ha.

Als Grund für den langfristig sinkenden Anbau von Silomais vermuten Experten vor allem die abnehmende Zahl der in Deutschland gehaltenen Rinder, für deren Fütterung die Maissilage größtenteils bestimmt ist. So hat die Bullenmast hierzulande stark an Bedeutung verloren und auch die Zahl der Milchkühe wurde erheblich reduziert. Wurden 1990 beispielsweise noch 6,4 Millionen Milchkühe gehalten, waren es im Jahr 2002 nur noch 4,4 Millionen. Gleichzeitig verlagerte sich die Milchproduktion zunehmend auf absolute Grünlandstandorte, wo der Maisanbau entweder klimatisch nicht möglich oder aber für den Landwirt nicht profitabel ist. Im Jahresvergleich kann es dagegen zu Schwankungen in der Anbaustatistik kommen, vor allem wenn die Landwirte wie in diesem Jahr ihre ursprünglichen Anbauplanungen aufgrund der Witterungsbedingungen zu den Aussaatterminen oder aufgrund von Auswinterungsschäden wieder umstoßen müssen.

In fast allen Bundesländern haben die Landwirte der hochwachsenden Pflanze wieder mehr Fläche zur Verfügung gestellt. Eine Ausnahme macht Bayern, das aber trotz eines Rückganges um 0,4 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor mit 283.900 ha das Bundesland mit der größten Silomaisfläche bleibt. Niedersachsen folgt mit 234.100 ha, das entspricht einem Plus von 6,38 Prozent, auf Platz zwei, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 125.700 ha.

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NRW-Kabinett verabschiedet Gesetzentwurf für die Fusion der Landwirtschaftskammern Westfalen-Lippe und Rheinland

Themen: Archiv — info @ 15:07

Düsseldorf (agrar.de) – Das nordrhein-westfälische Landeskabinett hat grünes Licht für die Fusion der Landwirtschaftskammern Westfalen-Lippe und Rheinland gegeben. Der beschlossene Gesetzentwurf sieht vor, dass die beiden Kammern zum 1. Januar 2004 zur Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zusammengelegt werden. Entsprechend der Umsetzung des Düsseldorfer Signals wird der gesamte Forstbereich ausgegliedert und daraus ein eigenständiger Landesbetrieb gebildet, in den die Forstdienststellen des Landes und der Kammern eingehen. Dafür wird der 1. Januar 2005 angestrebt. Etwa ein Drittel der insgesamt ca. 3.000 Beschäftigten arbeitet im Forstbereich.

Aufgrund der schwierigen Lage des Landeshaushaltes soll die um den Forstbereich verkleinerte Kammer an einem Standort zusammengelegt werden, um die dadurch erreichbaren Einsparpotentiale von ca. fünf Millionen Euro zu verwirklichen.

‚Neben der strukturellen Anpassung an die seit langem zurückgehende Zahl der Landwirte sind zwei neue Gründe hinzugekommen, die eine Fusion an einem Standort notwendig machen: zum einen die dramatische Haushaltslage, zum anderen die Ausgliederung des Forstbereiches, in dem ein Drittel der Beschäftigten tätig ist,‘ sagte Landwirtschaftsministerin Bärbel Höhn zum Gesetzentwurf. ‚Durch die Zusammenlegung der bisherigen zwei Zentralen werden nach Aussagen der Kammerdirektoren Einsparungen in Höhe von ca. fünf Millionen Euro pro Jahr erzielt.‘

Da die Westfalen nicht nach Bonn und die Rheinländer nicht nach Münster wollen, sind die Kammerpräsidenten gehalten, einen neutralen, wirtschaftlich und verkehrsgünstig gelegenen neuen Standort zu finden.

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Sachsen-Anhalt: Geringere Viehbestände als vor einem Jahr

Themen: Archiv — info @ 14:07

Halle (agrar.de) – Nach dem vorläufigen Ergebnis der Erhebung über die Viehbestände im Mai diesen Jahres wurden in den landwirtschaftlichen Betrieben Sachsen-Anhalts 367.300 Rinder, 820.900 Schweine und 119.500 Schafe gehalten. Damit, so teilt das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt mit, war jeweils eine Bestandsreduzierung gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Gegenüber Mai 2002 betrug der Bestandsabbau bei den Rindern 10.700 Tiere bzw. 2,8 Prozent. Eine geringere Zahl an Kälbern, Jungrindern und Zucht- und Nutzfärsen als vor einem Jahr, lässt ein Fortsetzen der seit Jahren zu verzeichnenden Verringerung des Rinderbestandes erwarten. Der mit 143.000 Tieren ermittelte Milchkuhbestand lag um ein Prozent unter dem Vorjahr.

Der Schweinebestand, der seit 1999 stabil über 800.000 Tieren liegt, verringerte sich im genannten Zeitraum um 20.700 Tiere bzw. 2,5 Prozent. Vor allem war ein Rückgang bei den Jungschweinen, aber auch bei den Ferkeln und Zuchtsauen zu verzeichnen. Zugenommen gegenüber Mai 2002 hat die Zahl der Mastschweine. Mit 284.100 Tieren betrug die Bestandserhöhung 5.300 Tiere bzw. 2 Prozent.

In der Schafhaltung war ein weiterer Bestandsabbau von 6.000 Schafen bzw. 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, so dass der Schafbestand des Jahres 2003 nur noch etwa zwei Drittel des Bestandes von vor 10 Jahren ausmacht.

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Baden-Württemberg: Leichte Abnahme des Schweinebestands

Themen: Archiv — info @ 14:07

Rückgang der Betriebszahlen hält weiter an

Stuttgart (agrar.de) – Der Bestand an Schweinen in Baden-Württemberg hat nach Feststellung des Statistischen Landesamtes in den zurückliegenden zwölf Monaten nur leicht abgenommen. Nach den vorläufigen Ergebnissen der repräsentativen Viehbestandserhebung zum Stichtag 3. Mai 2003 hat sich der Schweinebestand gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig (- 0,4 Prozent) auf 2,29 Millionen Tiere verringert. Vor allem die Bestandserneuerung aus den Jung- und Zuchtsauen des letzten Jahres schlägt sich damit im diesjährigen Ergebnis nicht nieder. Die zum ersten Mal trächtigen Sauen gingen um 3,5 Prozent auf 33.300 zurück, alle anderen trächtigen Sauen haben einen Rückgang um 2,8 Prozent und zählen damit 169.000 Tiere. Die Zuchtsauen insgesamt stellen mit 296.100 Tieren einen Anteil von 13 Prozent am gesamten Schweinebestand. Die Zahl der Eber blieb mit 7.500 Tieren konstant.

Bei den Mastschweinen (ab 50 kg Lebendgewicht), die mit 669.100 Tieren grob ein Drittel des gesamten Bestandes ausmachen, sind ebenfalls leichte Abnahmen im Bestand zu erkennen (- 2.800 Tiere). Bei den Jungschweinen hingegen (20 – 50 kg Lebendgewicht) konnte ein Bestandszuwachs um 12.800 (+ 2,6 Prozent) auf 500.300 Tiere festgestellt werden. Die Ferkel stellen mit 805.600 Tieren mehr als 35 Prozent des gesamten Schweinebestandes und verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Abnahme um 1,2 Prozent (- 9.500 Tiere). Damit sind die Schweinezahlen im Großen und Ganzen – von leichten Schwankungen abgesehen – nahezu unverändert geblieben gegenüber dem Vorjahr. Allgemein konnte der Schweinemarkt sich in den letzten Jahren (nicht zuletzt durch die BSE-Krise) relativ stabil behaupten, so dass keine großen Bestandsverkleinerungen zu erwarten waren.

Dem allgemeinen Strukturwandel in der Landwirtschaft folgend, sind die Betriebszahlen in der Schweinehaltung weiterhin rückläufig. Insgesamt sank die Zahl der Schweinehalter um 3,5 Prozent auf 16.100 Betriebe. Der Rückgang entspricht etwa dem des Vorjahres. Bei den Zuchtschweinehaltern ist eine stärkere Abnahmerate zu verzeichenen (- 4,7 Prozent). 5.400 Betriebe beschäftigen sich damit in Baden-Württemberg noch mit der Auf- und Nachzucht von Schweinen.

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Goepel zur Dürrekatastrophe: Vorziehen der EU-Flächen- und Tierprämien ist der richtige Weg

Themen: Archiv — info @ 14:07

Straßburg (agrar.de) – Angesichts der sich verschärfenden Lage in der europäischen Landwirtschaft hat der agrarpolitische Sprecher der EVP-ED-Fraktion, Lutz Goepel, ein Vorziehen der EU-Ausgleichszahlungen von Dezember auf September befürwortet. Diese Maßnahme würde die europäischen Steuerzahler nicht zusätzlich belasten, da es sich um reguläre Flächen-und Tierprämien aus dem laufenden EU-Haushalt handele. Damit könnte aber schnell und flexibel auf die zu erwartenden Ernteausfälle im August reagiert sowie den Bauern eine sinnvolle Übergangshilfe zum Beispiel für den Kauf neuer Futtermittel ermöglicht werden. Goepel sagte weiter, daß EU-Agrarkommissar Franz Fischler ihm gegenüber bereits sein grundsätzliches Einverständnis mit einem solchen Verfahren signalisiert habe.

Kritik übte Goepel jedoch an den jüngsten Aussagen des stellvertretenden Agrarausschuß-Vorsitzenden Graefe zu Baringdorf. So sei es zwar grundsätzlich richtig, daß auch die Landwirte ein gewisses unternehmerischen Risiko zu tragen hätten. Dabei müsse jedoch nach Ansicht des sächsischen CDU-Europaabgeordneten nach regionalen Besonderheiten differenziert werden. Dies gelte nicht zuletzt für die im letzten Jahr von der Jahrhundertflut besonders betroffenen Gebiete in Ostdeutschland. Gerade die dortigen Betrieben seien noch immer wirtschaftlich stark angeschlagen und könnten deshalb die nun drohende Dürrekatastrophe nicht allein aus eigener Kraft überstehen. Insofern sei der beispielsweise auch auf Länderebene gewählte Ansatz, über Regionalbeihilfen oder Steuerstundungen nachzudenken, richtig.

Goepel forderte ferner die Bundesregierung auf, ihren Beitrag zur notwendigen Übergangshilfe in Form eines Bund-Länder-Programms zu leisten. Es reiche nicht aus, wenn Agrarministerin Künast sich hinstelle und auf die Ernteergebnisse im August warten wolle. Schon jetzt zeichneten sich massive Ernteausfälle bei Obst oder Getreide klar ab. Die von einigen EU-Mitgliedstaaten bereits beantragten vorgezogenen Ausgleichszahlungen müßten deshalb durch nationale Hilfsprogramme ergänzt werden, betonte der CDU-Europaabgeordnete abschließend.

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Nordrhein-Westfalen: Anbauflächen für Winterraps um zehn Prozent ausgedehnt

Themen: Archiv — info @ 14:07

Düsseldorf (agrar.de) – Nordrhein-Westfalens Landwirte bewirtschafteten im Frühjahr 2003 insgesamt 1.077.000 Millionen Hektar Ackerland. Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik aufgrund vorläufiger Ergebnisse der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung mitteilt, nutzten die Bauern fast zwei Drittel des Ackerlandes für den Getreideanbau (664.000 Hektar).

Bedeutendste Getreideart in NRW ist weiterhin Weizen, der auf einer Fläche von 262.000 Hektar (2002: 259.000 Hektar) angebaut wurde; überwiegend (256.000 Hektar) handelt es sich dabei um Winterweizen (einschl. Dinkel). Aufgrund von Auswinterungsschäden bauten die NRW-Landwirte mehr Sommergetreidearten an: Der Anbau von Sommerweizen wurde um rund 3.700 Hektar ausgedehnt, Sommergerste verzeichnete einen Zuwachs von 11.000 auf 28.000 Hektar und die mit Wintergerste bestellte Fläche erhöhte sich gegenüber 2002 um 4.500 auf 176.000 Hektar.

Der Anbau von Roggen, der zweitwichtigsten Brotgetreideart, wurde um 5.800 auf 17.000 Hektar eingeschränkt. Der Haferanbau wurde um 18,3 Prozent auf 26.000 Hektar ausgeweitet, während sich die Anbauflächen für Triticale um 15,4 Prozent auf 61.000 Hektar verringerten. Der Anbau von Winterraps konnte um rund 10 Prozent auf 54.000 Hektar ausgedehnt werden.

69.000 Hektar des Ackerlandes wurden mit Zuckerrüben bestellt, das waren 2.500 Hektar oder 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die mit Kartoffeln bepflanzte Ackerfläche (30.000 Hektar) verringerte sich um 1,2 Prozent; allerdings nahm die Anbaufläche für Kartoffeln, die industriell verwertet werden sollen, um 2,5 Prozent auf 14.000 Hektar zu.

6,4 Prozent (Vorjahr: 6,1 Prozent) des gesamten Ackerlandes in Nordrhein-Westfalen sind so genannte Brachflächen; rund 68.700 Hektar Brache bedeuten gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 7,8 Prozent.

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Katalog mit den 100 besten Ferien-Bauernhöfen erschienen

Themen: Archiv — info @ 13:07

Bonn (agrar.de) – Die 100 besten Ferienhöfe Europas hat die Zentrale für den Landurlaub in Bonn in dem Reiseführer ‚Lust aufs Land‘ aufgeführt. Darauf weist der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) kurz vor Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen hin.

Die Ferien-Erlebnishöfe liegen in Deutschland, Dänemark, Polen, Italien, Frankreich, Österreich, Niederlande und Spanien. Hohe Qualitätsstandards in Ausstattung und Angeboten waren Voraussetzung für die Aufnahme, gleichzeitig preisgünstige Familienangebote in der Hauptsaison und außerhalb der Schulferien. Auf diesen Ferienhöfen stimmt das Preis-/Leistungs­verhältnis.

Alle Betriebe des Reiseführers sind vor Ort geprüft und bieten ‚6-Sterne-Qualität‘ in Ausstattung, Service, Gastfreundschaft und Freizeit. Vorgestellt werden sie im Reiseführer in Wort und Bild mit Buchungsadresse und Preisen. Nützlich sind auch die über 400 Reisetipps und Adressen in allen Regionen Deutschlands zu Bauernhöfen, Cafés, Restaurants, Agrarmuseen, agrarhistorischen Ausstellungen, Natur- und Freizeitparks.

‚Lust aufs Land – die schönsten Ferienhöfe Europas‘ ist für 10,15 Euro zuzüglich Versandkosten zu beziehen bei der Zentrale für den Landurlaub (Heerstraße 73, 53111 Bonn), Fax: 0228-9630233, E-Mail.

Last Minute auf den Bauernhof

Kurzentschlossene, die noch nicht wissen wohin, finden beim %url4%Landservice%/% noch zahlreiche freie Urlaubsquartiere auf Bauernhöfen in Nordrhein-Westfalen.

Neben Ruhe und Erholung in frischer Landluft und dem Kontakt zu Tieren und Natur bieten viele Ferienhöfe auch interessante Freizeitangebote. Die Palette reicht vom Schlafen im Heu über Faulenzen am solarbeheizten Pool und geführten Wanderungen bis zu Kursen für die Herstellung von Marmeladen nach alten Hausrezepten oder dem Einsatz von Stutenmilch als Körperpflegemittel. Vor allem Familien mit Kindern und Besitzer von Haustieren finden beim Urlaub auf dem Land viele Möglichkeiten, die der Pauschalurlaub nicht bieten kann.

Wer es nicht ganz so eilig hat, kann auch den 138-seitigen Katalog ‚Komm aufs Land‘ gegen Einsendung eines adressierten und mit 1,44 Euro frankierten DIN-A4-Briefumschlages bei der Arbeitsgemeinschaft für Urlaub auf dem Bauernhof Nordrhein-Westfalen, Postfach 5925, 48135 Münster, bestellen.

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DVT: QS-Anerkennung für Einzelfuttermittelhersteller unverzichtbar

Themen: Archiv — info @ 13:07

Bonn (agrar.de) – Die deutschen Mischfutterhersteller, die dem QS-System angeschlossen sind, können ab dem 1. September nur noch Einzelfuttermittellieferanten akzeptieren, die von der QS GmbH anerkannt sind. Dies gilt insbesondere für die verschiedenen Zweige der Ernährungsindustrie, bei denen Nebenprodukte anfallen, die in die Tierfütterung gehen. Darauf hat der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) in Bonn hingewiesen. Hintergrund ist das QS-Konzept, Futtermittel von der Erzeugung bis zur Verfütterung an Nutztiere durchgängig sicher zu machen, indem sämtliche Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse lückenlos kontrolliert und dokumentiert werden.

‚Die Tatsache, dass ein Unternehmen Lebensmittel herstellt, bei dessen Herstellung Nebenprodukte anfallen, die dann in die Tierfütterung gehen, heißt nicht zwangsläufig, dass auch das Nebenprodukt per se unbedenklich sein muss‘, sagt Hubert Grote, Hauptgeschäftsführer des DVT. So könnten beispielsweise bei der Herstellung des Lebensmittels eingesetzte Hilfsstoffe im Nebenprodukt verbleiben oder der weitere Umgang mit dem Nebenprodukt (einschließlich Lagerung, Transport und Trocknung) unsachgemäß sein und zur Eintragung von unerwünschten Stoffen in das Futtermittel führen. Aus diesem Grunde schreibe auch die Positivliste, die in QS verpflichtend ist, bei bestimmten Einzelfuttermitteln die Offenlegung der Herstellungsprozesse vor. Die jüngsten Vorfälle um Dioxinfunde in Einzelfuttermitteln, die durch unsachgemäße Trocknung zustande kamen, hätten gezeigt, wie notwendig zusätzliche Sicherungsmaßnahmen seien.

Grundsätzlich hat jedes Unternehmen – unabhängig davon, was es primär herstellt – dafür Sorge zu tragen und nachzuweisen, dass seine Futtermittel unbedenklich sind. Der Nachweis soll in QS über die kontinuierliche Untersuchung, auch der Einzelfuttermittel, nach branchenspezifischen Eigenkontrollplänen erfolgen. Die Vorlage solcher Kontrollpläne ist daher die wichtigste Voraussetzung für die QS-Anerkennung der Hersteller.

‚Die QS-Anerkennung ist keine große Hürde, daher wird sich jetzt zeigen, wer es ernst meint mit den Bemühungen um mehr Transparenz und Sicherheit im gesamten Futtermittelsektor‘, meint Hubert Grote. Schließlich käme es auch den Herstellern von Einzelfuttermitteln zugute, wenn das Vertrauen der Verbraucher in die Produktion tierischer Lebensmittel gestärkt werde.

Links zum Thema Tierernährung, Links zum Thema %url4%Verbände%/%.

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