23. Juli 2003

Bayern: Anbau auf dem Ackerland weiter rückläufig

Themen: Archiv — info @ 09:07

Anbauausweitung bei Sommergetreidearten überwiegend witterungsbedingt

München (agrar.de) – Der Anbau auf dem Ackerland wurde von den landwirtschaftlichen Betrieben Bayerns in diesem Jahr gegenüber 2002 flächenmäßig um 0,4 Prozent auf 2,074 Millionen Hektar reduziert. Flächenabnahmen beim Getreide (- 1,1 Prozent), bei Futterpflanzen (- 0,4 Prozent), Handelsgewächsen (- 1,5 Prozent) und Hackfrüchten (- 2,5 Prozent) standen Flächenausweitungen lediglich im Bereich der Hülsenfrüchte (+ 3,3 Prozent) und der Stilllegungsflächen (+ 11,2 Prozent) gegenüber. Innerhalb der wichtigsten Fruchtartgruppe, dem Getreide, waren als Folge der ungünstigen Witterungsbedingungen im Herbst 2002 ausgeprägte Anbauverschiebungen hin zu den Sommergetreidearten zu verzeichnen.

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung mitteilt, verringerten sich nach dem vorläufigen Ergebnis der Agrarstrukturerhebung 2003 die Flächen für den Anbau auf dem Ackerland auf 2,074 Millionen Hektar (ha). Gegenüber 2002 bedeutet dies eine Flächenabnahme um rund 7.900 ha oder 0,4 Prozent.

Wichtigste Fruchtartgruppe stellt mit einem Anteil von 57,7 Prozent am gesamten Ackerland das Getreide dar. Hier ist gegenüber dem Vorjahresergebnis ein Rückgang von 1,1 Prozent auf 1,196 Mill. ha zu verzeichnen. Durch die im vergangenen Herbst sehr ausgeprägten Niederschläge, die den Anbau von Wintergetreide stark beeinträchtigten, ist im Vorjahresvergleich zudem eine deutliche Verschiebung vom Anbau von Wintergetreidearten zu den Sommergetreidearten erkennbar. Während Wintergerste im Herbst 2002 noch unter vergleichsweise günstigen Bedingungen ausgesät werden konnte, fiel die Aussaat der übrigen Wintergetreidearten zum Teil buchstäblich ins Wasser. Im Einzelnen verringerte sich die Wintergerstenfläche um 7,9 Prozent auf 279.600 ha, die von Roggen um 26,6 Prozent auf 31.100 ha, von Triticale um 16,4 Prozent auf 69.200 ha und die von Winterweizen um 12,4 Prozent auf 402.300 ha. Dem stehen bei den Sommergetreidearten Flächenzunahmen gegenüber. Bei Sommerweizen nahm die Anbaufläche um 292,2 Prozent auf 32.200 ha zu, bei Sommergerste wurde sie um 26,8 Prozent auf 187.100 ha und bei Hafer um 11,7 Prozent auf 57.400 ha erhöht. Die Körnermaisfläche nahm um 19,7 Prozent auf 117.200 ha zu.

Bei den anderen Fruchtartgruppen gibt es – mit Ausnahme der Hülsenfrüchte – ebenfalls Anbaurückgänge zu vermelden. Die Futterpflanzen weisen einen Flächenrückgang von 0,4 Prozent auf 400.200 ha auf, die Anbaufläche bei den Handelsgewächsen liegt mit 189.200 ha um 1,5 Prozent und die bei Hackfrüchten mit 124.100 ha gar um 2,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang bei den Handelsgewächsen ist vor allem durch den Anbaurückgang beim Winterraps zu erklären, wo der Anbau um 2,9 Prozent auf 161.500 ha verringert wurde. Im Bereich der Hackfrüchte verringerte sich die Fläche bei Zuckerrüben um 3,2 und bei Kartoffeln um 1,2 Prozent. Entgegen dem allgemeinen Trend entwickelte sich die Anbaufläche für Hülsenfrüchte, dort nahm die Fläche um 3,3 Prozent auf 18.600 ha zu. Ein erheblicher Anstieg ist bei der Brache zu verzeichnen: mit 130.500 ha sind um 13.200 ha oder 11,2 Prozent mehr stillgelegt als im Jahr zuvor.

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