30. April 2003

Rheinland: Der Diesel blüht

Themen: Archiv — info @ 16:04

Bonn (agrar.de) – Vielerorts sieht man jetzt im Rheinland kräftig gelb blühende Felder, vor allem in den Ackerbauregionen am Rande der Eifel und des Bergischen Landes. Auf rund 6.600 ha, so die Landwirtschaftskammer Rheinland in Bonn, reift Körnerraps heran, der gegenwärtig den Honigbienen reichen Nektar spendet. Nebenbei befruchten die Bienen dabei die Blüten, die im Laufe des Sommers zu kleinen, rund 2 mm dicken Körnern heranwachsen, die einen sehr hohen Ölgehalt haben. In guten Anbaulagen können mehr als 4 t hochwertiger gebundener Sonnenenergie geerntet werden.

Der meiste Raps geht in die Ernährungsindustrie und dient zum Beispiel als Grundstoff für Margarine. Rund 2.800 ha Raps im Rheinland werden als nachwachsender Rohstoff angebaut und zum Beispiel zu biologisch abbaubaren Schmierstoffen, Sägeketten- und Hydraulikölen, aber auch zu Biodiesel, verarbeitet. Damit wird ganz wesentlich die Umwelt entlastet, denn der Raps bindet Kohlendioxid aus der Luft, das unter anderem als Rückstand aus der Verbrennung fossiler, also begrenzter Rohstoffe, wie Heizöl, Steinkohle und Erdgas, entstanden ist.

Die Rapspflanze in der Fruchtfolge tut auch dem Boden gut. Raps wird bereits im August gesät und entwickelt noch vor dem Winter ein bodendeckendes Blätterkleid, das den Acker vor Verschlämmung und Winderosion schützen kann. Mit ihren tiefen Pfahlwurzeln greift sie in die unteren Bodenschichten ein und holt Nährstoffe, die vom Regen nach unten ausgewaschen worden sind, wieder in den Wurzelbereich der Pflanzen zurück. Nach der Ernte der Rapspflanzen ist der Boden durch die monatelange Beschattung in einem so guten Zustand, dass man nachfolgenden Weizen oft ohne weitere Bodenbearbeitung einsäen kann.

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