04. April 2003

Grüne: Waldschäden abwenden

Themen: Statistik,Wald,Waldbericht — info @ 12:04

Berlin (agrar.de) – Zum Waldzustandsbericht 2002 erklärt Cornelia Behm, forstpolitische Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen:

‚Gut 20 Prozent der Waldfläche sind seit 1995 unverändert deutlich geschädigt. Dieses Schadensniveau ist immer noch zu hoch – allen Fortschritten in der Luftreinhaltepolitik zum Trotz. Zwar gingen in den letzten zehn Jahren die Emissionen von Stickoxid um 41 Prozent, die von Ammoniak um 19 Prozent und die von Schwefeldioxid um 85 Prozent zurück. Aber vor allem die versauernde bzw. eutrophierende Belastung durch Stickoxide aus dem Verkehr und Ammoniak aus der Landwirtschaft ist für die Wälder immer noch zu hoch. Die Kosten für diese von der gesamten Gesellschaft hervorgerufenen Schäden tragen vor allem die Waldbesitzer.

Wir müssen die Anstrengungen in der Luftreinhaltepolitik konsequent fortsetzen, insbesondere bei Stickoxiden, Ammoniak, Dieselruß und Lösemitteln. Aber auch die Klimaveränderungen sind eine Gefahr für die Wälder, denn bei steigenden Temperaturen verschiebt sich das ökologische Gleichgewicht. Die heutigen Wälder verlieren dann an ökologischer Stabilität. Auch deswegen muss die Politik der Energiewende konsequent vorangetrieben werden: weg vom Öl und hin zu den erneuerbaren Energien.

Die Waldschäden und der Klimawandel machen aber auch eine naturnahe Waldwirtschaft um so dringender, denn naturnahe Wälder sind stabiler als Monokulturen. Deswegen planen wir, bei der Novelle des Bundeswaldgesetzes verbindliche Standards für eine naturnahe Waldwirtschaft festzulegen. Außerdem wollen wir Anreize für eine Waldwirtschaft setzen, die über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus geht. Die FSC-Zertifizierung der Bundesforsten muss zügig umgesetzt und die Holzbeschaffung des Bundes nach ökologischen Kriterien ausgerichtet werden.

Darüber hinaus geht es uns darum, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Forstwirte zu verbessern. Dem dient die verstärkte Förderung der Nutzung von Holz als erneuerbare Energiequelle. Außerdem planen wir, mit der Novellierung des Bundesjagdgesetzes dafür zu sorgen, dass die Verbissschäden durch waldökologisch tragfähige Schalenwilddichten vermindert werden.‘

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