01. April 2003

DBV: Preise für Milchquoten geben deutlich nach

Themen: Archiv — info @ 15:04

Milchpreise und milchpolitische Rahmenbedingungen zeigen Wirkung

Berlin (agrar.de) – Bei dem ersten Handelstermin für Milchquoten in diesem Jahr (1.4.2003) gaben die Preise für Milchquoten deutlich nach. Der durchschnittliche Gleichgewichtspreis für Deutschland sank um 20 Prozent auf 50 Cent je kg Milchquote. Damit ist der mit Abstand niedrigste Milchquotenpreis seit Einführung der Milchbörse am 1. April 2000 erreicht worden, heißt es in einer ersten Auswertung des Deutschen Bauernverbandes (DBV). In den alten Bundesländern hat sich ein durchschnittlicher Gleichgewichtspreis von 52 Cent je kg Milchquote eingestellt, der um 12 Cent unter dem Gleichgewichtspreis vom letzten Termin am 30. Oktober 2002 liegt. In den neuen Bundesländern wurde ein Gleichgewichtspreis von 25 Cent je kg Quote berechnet. Der niedrigste Preis je kg Milchquote wurde mit 21 Cent in Mecklenburg-Vorpommern errechnet. Der höchste Preis lag im Übertragungsgebiet Oberpfalz/Bayern bei 72 Cent. Doch auch in der Oberpfalz ist der Preis je kg Milchquote um 12 Cent je kg zurückgegangen.

Mit 188 Mio. kg Milchquote wurde die höchste Menge seit Einführung der Milchquotenbörse gehandelt. Auch die insgesamt angebotene Quotenmenge mit mehr als 246 Mio. kg sowie die insgesamt nachgefragte Quotenmenge mit fast 454 Mio. kg erreichten neue Höchststände. In dem Übertragungsgebiet Niedersachsen/Bremen wurde die größte Nachfragemenge mit ca. 168 Mio. kg Milchquote registriert. Insgesamt haben nahezu 17.500 Landwirte an diesem Börsenverfahren teilgenommen – mehr als je zuvor. Von den 6.014 Anbietern konn-ten 4.810 ihre Milchquote erfolgreich verkaufen. Auf der Nachfrageseite konnten von den 11.425 Nachfragern 6.550 erfolgreich am Börsenverfahren teilnehmen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Milchbörse zunehmend von den Milcherzeugern als Handelsplattform für Milchquote angenommen wird.

Nach Ansicht des Deutschen Bauernverbandes sind die aktuellen Ergebnisse der Milchbörse vor allem auf die sinkenden Milchauszahlungspreise sowie die anhaltend schwierige Marktlage für Milch und Milchprodukte zurückzuführen. Zudem zeigt sich, dass sich auf Grund der unsicheren milchpolitischen Rahmenbedingungen viele Landwirte zum Verkauf ihrer Milchquote entschlossen haben. Die Nachfrage nach Milchquote ist zwar angestiegen, aber auf einem wesentlich niedrigeren Preisniveau als in der Vergangenheit. Dies zeigt eindeutig, dass die Landwirte durchaus bereit sind, in ihre Zukunft zu investieren, aber nur zu vernünftigen Preisen und bei entsprechenden Zukunftsperspektiven.

Die aktuellen Ergebnisse des Milchquotentermins können auf der Homepage des Deutschen Bauernverbandes eingesehen werden. Der nächste Milchbörsentermin findet am 1. Juli 2003 statt. Die Ausschlussfrist hierfür endet am 2. Juni 2003. Bis dahin müssen alle Unterlagen vollständig und richtig bei den Verkaufsstellen eingereicht werden.

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