10. März 2003

Weinjahrgang 2002: Qualität und Ertrag sind gut

Themen: Anbauflächen,Erntebericht,Statistik,Wein — info @ 13:03

Wiesbaden (agrar.de) – Im Jahr 2002 wurden 10,18 Mill. Hektoliter (hl) Weinmost in Deutschland geerntet. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, ist damit die Weinmosternte 2002 um 270.000 hl (+ 2,8 Prozent) höher ausgefallen als im Sechsjahresmittel 1996 bis 2001 (9,9 Mill. hl).

Der Jahrgang 2002 ist durch eine gute Qualität gekennzeichnet: Von der gesamten Weinmostmenge sind 5,73 Mill. hl oder 56 Prozent zur Herstellung von Qualitätswein mit Prädikat geeignet (2001: 54 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr kelterten die Winzer 800.000 hl Weinmost mehr, der zu Qualitätswein mit Prädikat ausgebaut werden kann. Weiterhin sind vom Jahrgang 2002 4,4 Mill. hl oder 43 Prozent zur Erzeugung von Qualitätswein und lediglich 46.000 hl oder 0,5 Prozent für Tafelwein verwendbar.

Von der gesamten Weinmosternte 2002 entfallen auf Weißmost 6,59 Mill. hl oder 65 Prozent und auf Rotmost 3,58 Mill. hl (35 Prozent). Im Vergleich zum sechsjährigen Mittel 1996 bis 2001 wurden 718.000 hl oder 10 Prozent weniger Weißmost geerntet, die Rotmosternte hingegen hat beträchtlich um 991.000 hl oder 38 Prozent zugenommen.

Die deutlich höhere Menge an Rotmost spiegelt die erhöhte Nachfrage nach Rotweinen wider. Die Mengenzunahme basiert zum einen auf der durch die gegenüber dem Vorjahr um 2.500 Hektar auf 29.500 Hektar erhöhten Ertragsrebfläche bei roten Rebsorten; zum anderen wurden die Durchschnittserträge bei Rotmost mit 121,6 hl je Hektar um 16,5 hl je Hektar (+ 16 Prozent) gegenüber dem Vorjahr gesteigert.

Links zum Thema Agrarbericht und Statistik.

Sortenschutz: Bundeskartellamt lehnt angedachtes Rabattsystem ab

Themen: Archiv — info @ 12:03

Bonn (agrar.de) – Die im November vergangenen Jahres beschlossene “Rahmenregelung Saat- und Pflanzgut“ zwischen dem Deutschen Bauernverband (DBV) und dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) wurde dem Bundeskartellamt zur kartellrechtlichen Prüfung eingereicht. Die zweite Beschlussabteilung des Kartellamtes kam nun zu dem Schluss, dass die aktuell vereinbarte Rahmenregelung hinsichtlich des angedachten Rabattsystems nicht genehmigt werden könne.

Die von DBV und BDP angedachten erweiterten Rabattzahlungen der neuen Vereinbarung im Rahmen eines marktwirtschaftlichen Anreizsystems ist vom Bundeskartellamt abgelehnt worden. Die Bundesbehörde vertritt die Auffassung, dass die Rahmenregelung mit ihren Änderungen gegenüber dem 1998 geprüften Kooperationsabkommen insbesondere hinsichtlich des anvisierten Rabattsystems nicht mit den Freistellungsnormen des § 10a Absatz 4 Sortenschutzgesetz und des Artikel 14 Abs. 3 der gemeinschaftlichen Sortenschutzverordnung zu vereinbaren sei.

DBV und BDP haben sich bei der Unterzeichnung der neuen Rahmenregelungen für ein marktwirtschaftliches Anreizsystem zur Förderung des Z-Saatgutwechsels ausgesprochen. Zur Unterstützung eines solchen Systems wären die Züchter bereit gewesen, einen Rabatt in Höhe von bis zu 20 Prozent auf die Züchterlizenzgebühr zu geben, der beim Kauf von Saatgut gewährt worden wäre. Unabhängig von der Kartellrechtsfrage hatte es sich als schwierig erwiesen, weitere Komponenten des Saatgutpreises in ein solches System einzubeziehen.

Nach der Untersagung des angedachten Systems durch das Bundeskartellamt müssten mögliche Konsequenzen gezogen werden, verlautbart der BDP. Es bleibe aber weiterhin oberstes Ziel, eine deutliche Vereinfachung des Erhebungsverfahrens für die Landwirte zu realisieren und eine deutliche Entbürokratisierung zu bewirken. Die übrigen Teile der Rahmenregelung (zum Beispiel Nachbaugebührenhöhe oder Zusammenfassung der Kulturartengruppen) seien von der Entscheidung des Bundeskartellamtes unberührt, begrüßt der BDP.

Links zum Thema Nachbau und Sortenschutz.

WTO gefährdet bäuerliche Landwirtschaft und Nachhaltigkeit weltweit

Themen: Archiv — info @ 12:03

Nichtregierungsorganisationen kritisieren aktuellen Verhandlungsvorschlag

Iserlohn (agrar.de) – Der aktuelle Vorschlag der Welthandelsorganisation WTO für ein reformiertes internationales Agrarabkommen berücksichtigt Umwelt- und Entwicklungsbelange höchst unzureichend. So lautet der Tenor der Kritik, die von Nichtregierungsorganisationen auf einer Tagung zur internationalen Agrarwende in der evangelischen Akademie Iserlohn geäußert wurde.

Der Vorschlag der Welthandelsorganisation WTO biete keine Lösung für das Dumpingproblem, das eines der Hauptprobleme für viele Entwicklungsländer sei. ‚Verbilligte Milchexporte aus der EU führen zu Problemen in Jamaika, Indien und anderen Ländern‘, erklärte Rainer Engels, Handelsreferent bei Germanwatch, bei der Vorstellung eines NGO-Kommentars zu dem sogenannten Harbinson-Entwurf. Deshalb müssten die Exportsubventionen der EU schnell abgebaut werden und andere Subventionen an Umwelt- und Entwicklungskriterien gebunden werden, hiess es auf der von FIAN, Germanwatch und der evangelischen Akademie Iserlohn veranstalteten Tagung.

‚Die Regeln für den Agrarhandel müssen sich am Menschenrecht auf Nahrung orientieren‘, forderte Ulrich Müller von der Menschenrechtsorganisation FIAN. Sie müssten die kleinbäuerliche Landwirtschaft schützen, die die Ernährungssicherheit in Entwicklungsländern stütze. Der WTO-Vorschlag sehe vor, dass Entwicklungsländer einige wenige Produkte als strategische Punkte besonders schützen können. Diese Maßnahmen seien allerdings sehr restriktiv angelegt. Nichtregierungsorganisationen fordern wesentlich weitergehende Ausnahmeregeln und eine spezielle Schutzklausel gegen plötzliche Importfluten für alle Produkte in Entwicklungsländern.

‚Der Vorschlag bedroht zudem umweltpolitische Programme für die Landwirtschaft, die Subventionen an Bedingungen für Produktionsmethoden wie etwa Umweltauflagen koppeln‘, kritisierte Tobias Reichert vom Forum Umwelt und Entwicklung. ‚Dies ist genau der falsche Weg. Eigentlich sollten alle Subventionen an ökologische und soziale Auflagen gebunden werden‘.

Die Nichtregierungsorganisationen kritisieren auch die Verhandlungsstrategie der EU. Der Verteidigung von Exportsubventionen und umstrittener interner Subventionen (blue-box) sei faktisch die Priorität eingeräumt worden, während Umwelt- und Entwicklungsfragen eher defensiv behandelt würden. Ein im Sinne des vorliegenden Entwurfs ‚reformiertes‘ Agrarabkommen in der WTO würde die von der Bundesregierung angestrebte Agrarwende in weiten Teilen unmöglich machen. Daher müsse sich die Bundesregierung für einen Kurswechsel bei den Agrarverhandlungen einsetzen.

Der Vorschlag der WTO soll nach Angaben von FIAN als Basis für einen Kompromiss aller WTO-Mitglieder dienen. Angesichts der bestehenden Interessenkonflikte sei eine Einigung aber unwahrscheinlich.

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Kompost ist eine gute Alternative zum Mineraldünger

Themen: Archiv — info @ 11:03

Bremer Langzeit-Studie weist deutliche Bodenverbesserung nach

Bremen (agrar.de) – Mineraldünger in der Landwirtschaft ist gut, Kompost ist mitunter eine bessere Alternative. Jahr für Jahr fallen in Deutschland erhebliche Mengen nativ organischer Abfälle an. Sie werden verbrannt und deponiert oder als Grüngut und Kompost in ökologische Kreisläufe zurückgegeben. Gegen den Einsatz von Kompost in der Landwirtschaft sprach in der Vergangenheit die zum Teil nicht unerhebliche Schwermetallbelastung der Böden, hervorgerufen durch mangelhafte Kompostierungsverfahren sowie unsachgemäße Kompostaufbringung. Dagegen sind die außerordentlich positiv einzuschätzenden Eigenschaften der Komposte im Bereich der Bodenphysik viel zu wenig berücksichtigt worden: Zu diesem Schluss kommt eine im Zentrum für Umweltforschung und -technologie (UFT) der Universität Bremen angefertigte Dissertation. In einer Langzeitstudie haben die Bremer Wissenschaftler Professor Jörg Venzke und Dr. Ralf Hartmann vom Institut für Geographie nachgewiesen, dass durch die Kompostnutzung die Bodenerosion entscheidend verringert, die Fähigkeit, pflanzenverfügbares Wasser im Boden zu halten, erhöht und das Bodenmikroklima insgesamt verbessert worden sind – auch ohne Schwermetallbelastung. Diese lässt sich nämlich durch vernünftige Kompostierung auf ein Minimum reduzieren.

Seit 1996 sind auf drei bodenkundlich unterschiedlichen Standorten auf der Wildeshauser Geest in Niedersachsen Dauerversuche vorgenommen worden, um die Qualitätsverbesserung von landwirtschaftlich genutzten Flächen durch Kompost zu erforschen. Bei den Feldversuchen auf einem Podsol-, einem Braunerde- und einem Parabraunerde-Standort sind jährlich verschiedene Mengen (15 bis 60 m³/ha ) und unterschiedlich abgesiebte (10 bis 40 mm) Frisch- und Fertigkomposte aufgetragen worden – mit und ohne zusätzliche mineralische Stickstoffdüngung. Dabei kamen ausschließlich qualitativ hochwertige, handelsübliche Komposte mit nachweislich niedrigen Schwermetallgehalten zum Einsatz, so dass die Schwermetallgehalte der Böden nach fünfjähriger Kompostanwendung keine nennenswerte Erhöhung aufwiesen und weit unter den von der Abfallklärschlammverordnung vorgeschriebenen tolerierbaren Werten lagen.

Das umfangreiche Untersuchungsprogramm umfasste Verfahren der Bodenphysik, der Gelände- und Mikroklimatologie und der Mykorrhiza-Forschung (Erforschung der Lebensgemeinschaften zwischen Wurzeln von höheren Pflanzen und Pilzen) sowie das Erfassen der Ernteerträge. Bei diesem Langzeit-Forschungsprojekt – das kürzlich mit der Vorlage der Dissertation von Ralf Hartmann zu einem Zwischenabschluss gekommen ist – hat die Abteilung Physiogeographie des Instituts für Geographie der Universität Bremen eng mit der Firma Umweltschutz Nord GmbH & Co. in Ganderkesee, der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt Nord-West (Landwirtschaftskammer Weser-Ems) in Oldenburg, dem Bodentechnologischen Institut in Bremen sowie mehreren Landwirten zusammengearbeitet. Gefördert wurde das Projekt durch den Bremer Senator für Frauen, Gesundheit, Jugend und Umwelt und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück.

Die wichtigsten Ergebnisse:

Besonders auf der Podsol- und Braunerde-Versuchsfläche zeigten sich deutliche Verbesserungen der pflanzlichen Wasserversorgung. Vor allem durch höhere (Fertig-) Kompostgaben, geringfügig auch durch feinere Kompostabsiebung, konnte nämlich eine Steigerung des Anteils der dafür wichtigen engen Grobporen und Mittelporen im Boden um bis zu acht Prozent erreicht werden. Auf dem schweren Boden der Parabraunerde-Versuchsfläche lag dieser Zuwachs gegenüber den ausschließlich mit Mineraldünger betriebenen Versuchsvarianten noch bei 0,5 bis 2,5 Prozent. Interessanterweise wirkten sich die feinere Kompostabsiebung in den sandigeren Böden, die gröbere Absiebung in den schluffigeren Böden durch bessere Durchlüftung günstiger für die natürliche Nutzung der mineralischen und organischen Bodenkomponenten aus.

Auf allen Versuchsflächen bewirkte die Kompostanwendung, besonders eine mit größeren Mengen, eine deutliche Stabilisierung der oberen Bodenschicht. Dadurch verringerte sich die Erosionsanfälligkeit, was die Bremer Physiogeographen durch Winderosionsexperimente mit Hilfe eines Windkanals überprüften. Damit wird in der Untersuchung nachgewiesen, dass sich sandige, podsolierte Ackerstandorte, wie sie vielfältig in norddeutschen Geest- und Altmoränengebieten vorkommen, hervorragend für den Einsatz von Komposten in der Landwirtschaft eignen.

Der Komposteinsatz hatte über die genannten bodenphysikalischen Effekte hinaus auch mikroklimatische Auswirkungen, die beispielsweise das Wachstum von Mais-Jungpflanzen positiv beeinflussen. Die täglichen Temperaturschwankungen werden gedämpft und besonders die Bodentemperaturen während der nächtlichen Auskühlungsphasen um ein bis zwei Grad angehoben. Auch wenn während der konkreten Untersuchungsperiode kein Nachtfrost auftrat, kann durch diese Ergebnisse auf eine Verringerung der frühjährlichen Frostgefährdung kompostbehandelter Standorte geschlossen werden.

Offensichtlich wird durch Komposteinbringung besonders auf den Podsol-Standorten auch das mikrobiologisch wichtige Entstehen von Lebensgemeinschaften von Bodenpilzen und Pflanzenwurzeln an Maiswurzeln begünstigt. Durch größere Mengen der feiner abgesiebten Fertigkomposte mit ergänzender mineralischer Stickstoffdüngung ergab sich ein bis zu 50 Prozent höheres Mykorrhiza-Vorkommen als bei den Versuchsvarianten mit ausschließlich mineralischer Düngung.

Nach mehrjähriger Kompostaufbringung zeigte sich ein deutlicher Anstieg der Ernteerträge. Während beim leichten Podsol-Standort höhere Kompostmengen einen größeren Effekt erzielten, reichten auf dem schweren Parabraunerde-Standort bereits geringere Mengen zur Ertragssteigerung aus. Unerlässlich war allerdings in jedem Fall eine zusätzliche Stickstoffdüngung.

Die Bremer Langzeitstudie belegt, dass die durch die in den Kommunen bei der Getrenntmüllsammlung in großen Mengen anfallenden Bioabfälle – eine verantwortliche Trennung vor der Kompostierung vorausgesetzt – auf sandigen, erosionsanfälligen Böden sinnvoll in der Landwirtschaft eingesetzt werden können. Denn die Komposte bewirken bemerkenswerte bodenphysikalische Verbesserungseffekte ohne unerwünschte Nebeneffekte.

Weitere Information: Universität Bremen, Zentrum für Umweltforschung und -technologie (UFT), Institut für Geographie, Dr. Ralf Hartmann, Tel.: 0421-2187695, E-Mail.

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BUND Niedersachsen: „Finanzielle Chancen für Agrarumweltmaßnahmen nutzen“

Themen: Archiv — info @ 11:03

Hannover (agrar.de) – Durch die Umschichtung von Agrarmitteln in der EU stehen Niedersachsen bis 2006 jährlich 11 Millionen Euro zur Verfügung, um die ländliche Entwicklung und den Umweltschutz in der Landwirtschaft zu fördern. ‚Landwirte, die besondere Leistungen für Natur und Umwelt erbringen, können damit stärker als bisher honoriert werden. Die Landesregierung muss diese Chance nutzen und Agrarumweltmaßnahmen vorantreiben‘, forderte heute Renate Backhaus, Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Hannover auf der Fachtagung ‚Agrarpolitik und Naturschutz‘. Dadurch ließe sich besonders für mittelständische Landwirtschaftsbetriebe eine zusätzliche Einkommensquelle erschließen und Arbeitsplätze sichern.

‚Die Honorierung von Agrarumweltmaßnahmen ist eine Möglichkeit, die Gelder für die Landwirte vor der WTO zu sichern‘ erklärte Backhaus. ‚Anders als bei den marktregulierenden Preisausgleichszahlungen rechnet die Welthandelsorganisation solche Honorierungen nicht zu den unzulässigen Subventionen‘, sagte die BUND-Vorsitzende. Deshalb sei die Landesregierung gefordert, die ab 2003 zur Verfügung stehenden Mittel für mehr Naturschutz in der Landwirtschaft einzusetzen.

Ein Schwerpunkt der Agrarumweltmaßnahmen muss nach Ansicht des BUND die Prämienzahlung für den Erhalt von Grünland sein. ‚Grünland ist für den Naturschutz genauso wichtig wie für den Schutz des Grundwassers‘, sagte Backhaus. Durch die Marktpolitik der EU sei der Trend ungebrochen, verstärkt Ackerfutter anzubauen und Grünland in Acker um zu wandeln. Außerdem benachteilge die EU-Marktpolitik Landwirte, die Einzelbäume, Hecken oder Tümpel auf ihren Flächen erhalten, da sie für den besonderen Schutz keine Prämien bekämen. ‚In Zukunft sollten solche schönen Landschaftselemente auf die prämienfähigen Flächen angerechnet und Landwirte für ihre ökologischen Leistungen honoriert werden‘ forderte Backhaus.

Links zum Thema Verbände, Links zum Bundesland Niedersachsen.

Vogtmann: EU-Vorschläge zur Agenda 2000 müssen nachgebessert werden

Themen: Archiv — info @ 10:03

Milchpreissenkung bedroht Naturschutz in den Mittelgebirgen

Hannover/Bonn (agrar.de) – Anlässlich der Fachtagung der Alfred Toepfer Akademie zur ‚Agrarpolitik und Naturschutz – Zwischenbewertung der Agenda 2000 und Vorbereitung der Agenda 2007‘ erklärt der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Professor Dr. Hartmut Vogtmann: ‚Die Vorschläge der EU-Kommission bleiben weit hinter dem zurück, was für eine nachhaltige Landwirtschaft und eine integrierte Entwicklung ländlicher Räume erforderlich ist. Der Naturschutz braucht mehr Mittel für den ländlichen Raum, um einer nachhaltigen Entwicklung Vorschub zu leisten. Die Länder in Mittel- und Osteuropa sollten nicht dazu angehalten werden, die Fehler der Gemeinschaftlichen Europäischen Agrarpolitik der vergangenen Jahrzehnte zu wiederholen.‘

Vogtmann befürchtet, dass die geplante Interventionspreissenkung bei Milch zu einer Steigerung der Ausgleichszahlungen führen. Die Konsequenz wird die Aufgabe der Milchpro-duktion in Grünlandregionen durch die massiven Preissenkungen und die Erhöhung der Milchquote sein. ‚Davon betroffen sind insbesondere Milchbauern, die unter erschwerten Bedingungen wirtschaften. Dazu gehören Betriebe in Mittelgebirgsregionen und ökologisch wirtschaftende Betriebe. Aber genau auf diese Betriebe ist der Naturschutz bei der Erhaltung der Kulturlandschaften in den Mittelgebirgen angewiesen,‘ sagte Vogtmann. Zögen sich die Landwirte zurück, würde sich das Landschaftsbild dramatisch verändern. Dies wiederum hätte katastrophale Folgen für den Naturschutz, aber auch der Tourismus würden leiden, weil die Urlaubsgebiete ihren Reiz verlören, so der BfN-Präsident.

‚Die einzige Begünstigte von den EU-Vorschlägen ist die Molkereiwirtschaft, weil sie dadurch billige Milch auf den Märkten anbieten kann. Die daraus resultierenden Folgen für Natur und Landschaft stehen konträr zu den früher von Kommissar Fischler gemachten Aussagen. Hier muss dringend nachgebessert werden,‘ sagte Prof. Vogtmann.

Links zum Thema EU und Landwirtschaft.

Niedersachsen verbietet Anbindehaltung von Pferden

Themen: Archiv,Pferde — info @ 09:03

Hannover (agrar.de) – Per Erlass vom 10.03.2003, auf der Grundlage des §16a TierSchG, hat Niedersachsen die dauerhafte Anbindehaltung von Pferden verboten, teilte heute das Landwirtschaftsministerium mit.

Spätestens bis zum 31.03.2004 müssen Pferde in Boxen untergebracht sein. Ausnahmen vom Anbindehaltungsverbot werden nur noch bei Turniereinsätzen oder tierärztlicher Behandlung zugelassen.

In der Begründung wird auf das Tierschutzgesetz verwiesen, wonach Tiere ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend untergebracht werden müssen. Die dauerhafte Anbindehaltung schränke das Verhalten von Pferden stark ein: Sozialverhalten mit der Kontaktaufnahme zu Nachbarpferden sei kaum möglich. Komfortverhalten wie Knabbern, Scheuern, Wälzen und Kratzen ebenfalls nicht. Ruheverhalten sei nur bedingt möglich, insbesondere auf Tiefschlaf in Seitenlage müssen Pferde in Anbindehaltung weitgehend verzichten. Außerdem könne das Lauf- und Fluchttier Pferd sein angeborenes Bewegungsverhalten in Anbindehaltung in keiner Weise ausleben.

Links zum Thema Pferde, Links zum Thema Tierhaltung.

07. März 2003

Rheinland-Pfalz: Umstrukturierung im Weinbau

Themen: Archiv — info @ 16:03

Bauckhage: Antragsverfahren 2003 eröffnet

Mainz (agrar.de) – Ab kommendem Freitag, 14. März 2003, können neue Anträge zur Teilnahme an den von der Europäischen Union geförderten Umstrukturierungs­maß­nahmen im Weinbau gestellt werden. Entsprechende Antragsunterlagen werden die Kreisverwaltungen ab kommendem Dienstag, 11. März, bereit­halten. Das hat Weinbauminister Hans-Artur Bauckhage mitgeteilt.

Gefördert werden kann die Wiederbepflanzung von Weinbergsflächen mit ausgewählten marktgängigen Rot- und Weißweinsorten, wenn eine moderne Drahtrahmenanlage mit entsprechenden Zeilenbreiten erstellt wird. In Steilstlagen mit 50 Prozent und mehr Neigung können auch andere arbeitszeitsparende Erziehungsformen wie Umkehr-, Vertiko- oder Trierer-Rad-Erziehung gefördert werden.

Gegenüber den Vorjahren sind die Beihilfesätze spürbar angehoben worden. Je nach Maßnahme gibt es zwischen 6.000 und 12.500 Euro pro Hektar. Die Antragsfrist endet am Donnerstag, 17. April 2003. Der Minister appellierte an die Winzer, diese EU-Förderung zu nutzen. In den vergangenen drei Jahren konnten in Rheinland-Pfalz bereits mehr als 3.000 Hektar mit rund 16 Millionen Euro Förderung auf einen modernen zukunftsweisenden Weinbau umgestellt werden.

Ab dem Antragsjahr 2003 kann diese Förderung auch schon im Pflanzjahr 2003 in laufenden Bodenordnungsverfahren in Anspruch genommen werden, wenn die vorläufige Besitzeinweisung rechtzeitig vor der Pflanzperiode erfolgen kann.

Links zum Thema Weinbau, Links zum Bundesland Rheinland-Pfalz.

Geflügelfleischerzeugung in Deutschland 2002 weiter gestiegen

Themen: Archiv — info @ 16:03

Bei der Putenfleischerzeugung fast ein Viertel Zuwachs in zwei Jahren

Berlin (agrar.de) – Die Geflügelfleischerzeugung in Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Insgesamt erzeugten die meldepflichtigen Geflügelschlachtereien im vergangenen Jahr 855 000 Tonnen Geflügelfleisch. Das waren 3,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor, teilte das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) mit.

Wie schon im Vorjahr hat der Putenmarkt von der Nachfrageänderung auf den Fleischmärkten am meisten profitiert. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im vergangenen Jahr mit 360.000 Tonnen Putenfleisch erzeugt. Gegenüber 2001 ist das ein Zuwachs von 8,1 Prozent, gegenüber 2000 von knapp 25 Prozent und gegenüber 1991 von mehr als 150 Prozent.

Die Erzeugung von Hähnchenfleisch (Jungmasthühner) entsprach mit 421.700 Tonnen in etwa dem Vorjahresniveau (+0,6 Prozent). Deutlich zugenommen hat die Erzeugung von Entenfleisch (+13,6 Prozent), die mit 37.500 Tonnen allerdings mengenmäßig von untergeordneter Bedeutung ist. Rückläufig waren dagegen die Suppenhuhn- (- 4,1 Prozent) und Gänsefleischerzeugung (-6,2 Prozent).

Hähnchenfleisch hatte nach wie vor den Hauptanteil an der Geflügelfleischerzeugung. Allerdings ging sein Anteil, der 1991 noch bei über 60 Prozent gelegen hatte, auf rund 49 Prozent zurück.. Der Putenfleischanteil dagegen stieg 2002 weiter an (+1,7 Prozent) und erreichte 42,1 Prozent.

Im Durchschnitt wurden in den 116 meldepflichtige Geflügelschlachtereien in Deutschland rund 7.400 Tonnen Fleisch gewonnen, mehr als das Doppelte gegenüber 1991.

Links zum Thema Lebensmittel.

Brandenburg: Agrarantrag ab sofort online verfügbar

Themen: Archiv — info @ 15:03

Potsdam (agrar.de) – Ab sofort ist in Brandenburg der Agrarförderantrag 2003 über die Internetadresse das Agrar- und Umweltministeriums verfügbar. Das in diesem Jahr 48 Seiten umfassende Förderpapier mit umfangreichen Kommentarteil muss alljährlich zum 15. Mai für die Beantragung der landwirtschaftlichen Tier- und Flächenprämien gestellt werden. Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Wolfgang Birthler (SPD): ‚Gerade in einem Flächenland wie Brandenburg können moderne Kommunikationslösungen Bauern und Verwaltungen Zeit und Geld sparen. Der Agrarantrag online bedeutet noch nicht den Abbau der Bürokratie, aber einen wichtigen Einstieg bei der besseren Bewältigung der Bürokratie. Ich wünsche mir von der EU und vom Bund noch weitergehende rechtliche Regelungen, um zusätzliche Onlinelösungen für die Agrarverwaltung auf den Weg zu bringen.‘

Das Landesamt für Verbraucherschutz und Landwirtschaft hatte sich 1999 an einem Ideenwettbewerb des Ministeriums des Inneren und der Deutschen Telekom für das Projektfeld ‚Bürgernahe öffentliche Verwaltung der Zukunft‘ beteiligt, der inzwischen preisgekrönt wurde.

Von den rund 7.000 Landwirtschaftsbetrieben in Brandenburg sind alle größeren Betrebe bereits mit Computern ausgerüstet. Ein Teil nutzt bereits das Internet. Kleinere Betriebe werden durch Berater betreut, die ebenfalls zum größten Teil Computertechnik einsetzen.

Birthler: ‚Der Erfolg dieser Onlineangebote hängt aber auch wesentlich davon ab, dass sich möglichst viele Landwirte daran beteiligen, nicht nur als passive Nutzer, sondern auch als Partner, die ihre Verbesserungsvorschläge einbringen.‘

Links zum Bundesland %url4%Brandenburg%/%.

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