18. Dezember 2002

Zustand des sächsischen Waldes hat sich stabilisiert

Themen: Statistik,Wald,Waldbericht — info @ 16:12

Flath: Jeder gesunde Baum dient auch dem Hochwasserschutz

Dresden (agrar.de) – Der Zustand des sächsischen Waldes hat sich in diesem Jahr weiter stabilisiert. Bei 41 Prozent der Waldfläche konnten keinerlei Schäden festgestellt werden. Wie Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath heute bei der Vorstellung des Waldzustands-berichtes 2002 sagte, sei dies ‚erfreulich, aber kein Grund, zufrieden zu sein‘. Immerhin sind noch 18 Prozent der Bäume, und damit drei Prozent mehr als im Vorjahr, deutlich geschädigt.

Die Zahl der leicht geschädigten Bäume ging um vier Prozentpunkte auf 41 Prozent zurück. Laut Flath liegen die Ergebnisse im jährlichen Schwankungsbereich, die einzelnen Baumarten würden jedoch unterschiedliche Trends aufweisen. Der Anteil deutlicher Schäden bewegt sich regional zwischen zehn und 20 Prozent. Waldbestände mit größeren Schäden befinden sich im mittleren und östlichen Erzgebirge. Wie Flath betonte, darf in dem Bemühen, den Waldzustand zu verbessern, nicht nachgelassen werden. Aus aktuellem Anlaß verwies Flath auf den Zusammenhang zwischen Wald und Hochwasserschutz. Gerade in den Hochwasserentstehungsgebieten wie dem Erzgebirge müsse das Wasserrückhaltevermögen in der Fläche gestärkt werden. Das gehe nur mit einem intakten Wald. ‚Hier zählt jeder gesunde Baum‘, so Flath weiter.

Er sprach sich gegen neue Versiegelungen, dafür für eine gezielte und umfassende Waldmehrung aus. Dem Waldzustandsbericht zufolge haben die Schäden bei den Nadelbäumen leicht zugenommen. 16 Prozent der Fichten – der mit 42,6 Prozent Waldflächenanteil häufigsten Baumart in Sachsen – sind deutlich geschädigt. Das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr, jedoch rund die Hälfte als noch Anfang der neunziger Jahre. Auch bei der Kiefer wurde ein leichter Anstieg, von 9 auf 14 Prozent, registriert. Bei der Eiche hält die positive Entwicklung der letzten drei Jahre an, allerdings nach wie vor auf einem hohen Niveau. Die Schäden sind in etwa so wie zu Beginn der neunziger Jahre. Jeder dritte Baum ist hier deutlich geschädigt, nur 13 Prozent sind derzeit gesund. In den vergangenen zwölf Jahren entwickelte sich die Buche zu einem neuen Sorgenkind der Förster. Mittlerweile weist jeder vierte Baum größere Blattverluste auf. Ursache für den Zustand des Waldes sind die über Jahrzehnte angesammelten Stoffeinträge in den Waldboden. Noch lange werden Schwefel und Stickstoff eine kritische Altlast im Boden bleiben. Das Ökosystem wird – trotz verbesserter Luftqualität in den vergangenen zwölf Jahren – nach wie vor zu hoch belastet. Sorge bereitet der Wandel bei den Schadstoffen. Während die Schwefeleinträge weiter abnehmen, spielen die Stickstoffeinträge aus Verkehr und Landwirtschaft sowie Umwandlungsprodukte (z.B. Ozon) eine größere Rolle.

Zur Stabilisierung der Nährstoffversorgung der Waldböden führte die sächsische Forstverwaltung neben Waldumbaumaßnahmen auch großflächige Bodenschutzkalkungen durch. So wurden von 1991 bis 2002 199.000 Hektar Wald gekalkt. Für Waldumbau und Sanierungsmaßnahmen im Privat- und Körperschaftswald steuerte der Freistaat von 1994 bis 2001 rund 46,3 Mio Euro an Fördermitteln bei.

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