17. September 2002

Neue Studie über Anbau von Gen-Pflanzen in Nordamerika

Themen: Gentechnik,Mais — info @ 11:09

Hamburg (agrar.de) Nach Informationen der Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die ‚Soil Association‚ in Großbritannien eine neue Studie zu gentechnisch-veränderten Kulturen (‚Seeds of Doubt – North American farmers‘ experience of GM crops‚ veröffentlicht. Die Studie belege, dass die in Nordamerika großflächig angebauten Gen-Pflanzen die auf sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnten. Im Gegenteil, durch den Anbau von genmanipulierten Pflanzen hätten sich zusätzliche und schwerwiegende Probleme für Landwirte und Verbraucher ergeben. Die von der Industrie gemachten Versprechungen wie höhere Einnahmen, Ertragssteigerungen und geringerer Einsatz von Agrarchemikalien erwiesen sich für viele Landwirte als Seifenblase.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind:

Geringere Erträge: In der Regel gab es durch den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen keine Ertragssteigerungen. Die durch den Anbau von genmanipulierten Roundup Ready Soja (Monsanto) erzielten Erträge liegen sogar 6-11 Prozent unter den Erträge von herkommlichen Soja-Sorten. Nur beim Anbau von sogenanntem Bt-Mais konnten leichte Ertragssteigerungen beobachtet werden.

Größere Abhängigkeit von Agrarchemikalien: Sogenannte herbizidresistente Gen-Pflanzen haben die Abhängigkeit der Bauern von Agrarchemikalien weiter erhöht. Zudem haben Landwirte mit zusätzlichen Problemen wie zum Beispiel herbizidresistenten Unkräutern zu kämpfen.

Geringere Einnahmen: Aufgrund höherer Saatgut-Preise und die niedrigeren Einnahmen, die Bauern für ihre genmanipulierte Ernte erhalten, verdienen Landwirte an den Gen-Kreationen herbizidresistente Soja und schädlingsresistenten Mais weniger, als an den herkömmlichen Sorten.

Export-Märkte sind weggebrochen: Aufgrund der ablehnenden Haltung europäischer Verbraucher gegenüber genmanipulierter Lebensmitteln, ist nahezu der gesamte Export-Markt in die EU für Mais aus den USA und Raps aus Kanada weggebrochen. Während der Anteil der USA am Weltmarkt für Soja gesunken ist, ist der solcher Länder, die gentechnikfreies Soja garantieren gestiegen.

Gen-Pflanzen nehmen Landwirten und Verbrauchern die Wahlfreiheit: durch die großflächige Kontamination durch Gen-Pflanzen können Öko-Bauern und andere Bauern, die gentechnikfreie Ware produzieren wollen, bestimmte Kulturpflanzen nicht mehr anbauen.

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