26. Juli 2002

BMVEL: EU-Ausschuss für die Lebensmittelkette verständigt sich auf Verfahren bei MPA-Rückständen

Themen: Archiv — info @ 13:07

Bundesländer entsperren weitere Betriebe

Berlin/Brüssel (agrar.de) – Im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und die Tiergesundheit haben sich gestern Abend die EU-Mitgliedstaaten auf folgendes Verfahren im Umgang mit potenziellen oder tatsächlichen MPA-Rückständen verständigt. Das berichtet das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL)

– Alles potenziell belastete Futter und sämtliche potenziell belastete Melasse muss vom Markt genommen werden und darf nicht in die Lebens- oder Futtermittelkette gelangen.

– Wenn in den Proben von Melasse und/oder Futtermitteln keinerlei Rückstände gefunden werden, werden landwirtschaftliche Betriebe wieder freigegeben.

– Wenn in Proben von Melasse und/oder Futtermitteln MPA-Rückstände gefunden werden, müssen repräsentative Stichproben von Tieren getestet werden. Zur weiteren Absicherung dieser Ergebnisse in Deutschland wurden in diesem Zusammenhang ca 140 Fleischproben getestet, alle mit negativem Ergebnis.

– Zusätzlich werden ab sofort 30 Tage lang kontinuierlich Schlachtkörper auf MPA hin getestet.

– Die nationalen Rückstandspläne sollen mit Blick auf die aktuellen Erfahrungen überarbeitet und die EU-Kommission soll hierüber unterrichtet werden.

– Die aufgrund von Kreuzkontamination in den Niederlanden entstandene potenziell MPA-belastete Melasse wird sichergestellt und vollständig vom Markt genommen. Die Niederlande haben die entsprechenden Unterlagen über Lieferungen nach Deutschland, Belgien sowie innerhalb der Niederlande gestern Abend zur Verfügung gestellt. Die Unterlagen wurden umgehend an die Bundesländer weitergeleitet. Aufgabe der Bundesländer ist es nun, die Lieferwege nachzuvollziehen und sicherzustellen, dass die Melasse vom Markt genommen wird.

– – Aus einem Teil der o.g. Melasse wurde Alkohol hergestellt. Die hierbei angefallenen potenziell mit MPA-belasteten Rückstände und Hefekonzentrate sowie Futtermittel, die daraus hergestellt wurden, müssen vom Markt genommen werden.

– – Lebensmittel, bei deren Herstellung die o.g. kontaminierte Melasse verwendet wurde, und in deren Herstellungsprozess die MPA-Belastung nicht sicher ausgeschlossen werden kann (wie z.B. bei Destillation oder Kristallisierung), werden sichergestellt und überprüft.

– In den landwirtschaftlichen Betrieben, die belastetes Flüssigfutter erhalten haben und in denen in einer Stichprobe , bei einem einzigen Tier MPA nachgewiesen wird, muss jedes einzelne Tier, das aus diesem Betrieb herausgeht, getestet werden. Es darf nur verkauft werden, wenn kein Rückstand gefunden wird. Dabei stellen die Mitgliedstaaten sicher, dass keine Tiere, kein Fleisch oder Fleischprodukte aus positiv getesteten Beständen in andere Mitgliedsländer oder Drittstaaten geliefert wird. Dieser Punkt hat für Deutschland praktisch keine Bedeutung, da Flüssigfutter lediglich in zwei Betriebe geliefert wurde. Ergebnisse von Probeschlachtungen aus diesen Betrieben waren ausnahmslos negativ, so dass diese Betriebe inzwischen wieder freigegeben werden konnten.

– Alle diese Maßnahmen müssen unter behördlicher Überwachung geschehen. So stehen Rückführung und unschädliche Beseitigung der belasteten Futtermittel unter behördlicher Überwachung der Länder.

In der heutigen Telefonkonferenz haben die Bundesländer dem Ergebnis der Beratungen des Ständigen Ausschusses zugestimmt. Sie haben daher beschlossen, die gesperrten Betriebe, freizugeben, wenn sichergestellt ist, dass dort sieben Tage lang kein belastetes Futter eingesetzt wurde.

Links zum Thema Tierernährung.

Thalheim: Fälle gescheiterter LPG-Umwandlungen sauber aufarbeiten

Themen: Archiv — info @ 12:07

Staatssekretär warnt vor Spekulationen und pauschalen Wertungen

Berlin (agrar.de) – ‚Es kommt darauf an, Fälle von gescheiterten LPG-Umwandlungen auf Grundlage des geltenden Rechtes sauber aufzuarbeiten.‘ sagte Dr. Gerald Thalheim, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverbraucherministerium, anlässlich eines wirtschaftsrechtlichen Symposiums der Friedrich-Schiller-Universität heute in Jena. Mit Blick auf die Studie der Universität zur Umwandlung der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) begrüßte er, dass mit den angekündigten Untersuchungsergebnissen nun Tatsachen auf den Tisch gelegt würden und so Lösungswege für dieses Problem erörtert werden könnten. Thalheim: ‚Damit wird der weiteren Spekulation und pauschalen Wertungen der Boden entzogen. Bisher galten Mängel bei der Umwandlung von LPG oft als Beleg für Fehler in der Vermögensauseinandersetzung. Dies kann aber – abgesehen von bestimmten Fällen nichtiger Umwandlungen – so pauschalisierend nicht unterstellt werden.‘

Thalheim erinnerte an die Sondersituation der LPG nach der Wiedervereinigung. Bei aller Sorgfalt, die bei der Umwandlung zu berücksichtigen sei, könne die Meßlatte von heute nicht an die Situation von damals angelegt werden. Der ostdeutschen Landwirtschaft sei seit der Wiedervereinigung eine bemerkenswerte Aufbauleistung gelungen. Noch 1989 habe es in der DDR insgesamt 4.530 LPG mit über 800.000 Mitgliedern und etwa einer Million Anspruchsberechtigten gegeben. Heute gebe es in den neuen Ländern rund 24.000 Einzelunternehmen, 3.200 Personengesellschaften und 3.300 Juristische Personen, die gut die Hälfte der Landwirtschaftlichen Nutzfläche bewirtschaften. Diese Strukturen böten eine solide Basis für den internationalen Wettbewerb, so Thalheim.

Interessant sei, aus welchen Gründen die LPG-Umwandlung beanstandet werde. Vor allem sei dies der mangelhaften Beratung in der Umwandlungsphase anzulasten. ‚Viele Anwälte, nicht wenige davon aus den alten Bundesländern, haben das Landwirtschaftsanpassungsgesetz ignoriert und gehofft, dass nicht zulässige Umwandlungen durch die Registereintragungen geheilt würden. Das hat sich als Trugschluss erwiesen‘, so der Staatssekretär. Bei der jetzt notwendigen Aufarbeitung dieser Fälle müssten sowohl der mehrheitliche Wille der Mitglieder für den eingeschlagenen Weg der Umwandlung ehemaliger LPG berücksichtigt als auch eine ordnungsgemäße Vermögensauseinandersetzung gesichert werden bzw. bleiben. Neben der Herstellung von Gerechtigkeit gehe es darum, die Arbeitsplätze in den offensichtlich nicht rechtmäßig zustande gekommen Unternehmen zu erhalten. Von dem Symposium erhoffe er sich konkrete Anregungen für alle Beteiligten, so Thalheim.

Forderungen nach einer Gesetzesänderung erteilte der Staatssekretär eine klare Absage. Die Rechtsprechung habe den Wortlaut des Gesetzes verfassungskonform ausgelegt, um die eigentumsrechtlich geschützten Mitgliedschaftsrechte der LPG-Mitglieder zu wahren. Diese zurecht gezogene verfassungsrechtliche Schranke werde der Gesetzgeber selbstverständlich achten. Sie dürfe auch nicht durch ein verspätetes ‚Heilungsgesetz‘ umgangen werden.

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Sachsen: Kartoffelernte gestartet

Themen: Archiv — info @ 11:07

Dresden (agrar.de) – In Sachsen hat die Kartoffelernte begonnen. Gerodet werden derzeit frühe Sorten. ‚Die Erzeuger berichten von guten bis sehr guten Qualitäten‘, sagte Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath. Die Knollen seien ausgereift, hätten hohe Stärkewerte und eine gute Schalenfestigkeit. ‚Verarbeiter freuen sich auf sächsische Ware‘, so Flath. Die Erträge dürften allerdings unter denen der Vorjahre liegen. Aufgrund der Trockenheit in den Monaten Mai und Juni sei die Knollenzahl pro Pflanzen geringer ausgefallen. Im letzten Jahr wurden 317.472 Tonnen Kartoffeln geerntet. Der Durchschnittsertrag lag bei 394,5 Dezitonnen pro Hektar. Die Anbaufläche hat sich in den letzten jahren auf etwa 8.000 Hektar eingepegelt.

In Sachsen werden mehr als 25 Kartoffelsorten der verschiedensten Reifegruppen und Kocheigenschaften angebaut. Als Verkaufsschlager gilt die Sorte ‚Milva‘, ein vorwiegend festkochender Typ. Aber auch Sorten wie ‚Serafina‘ und ‚Likoria‘ sind beliebt bei Händlern und Verbrauchern. Etwa 12.000 Tonnen der heimischen Kartoffeln kommen jährlich aus dem Qualitätsprogramm ‚Erdäpfel – Kartoffeln aus Sachsen‘. Dahinter verbirgt sich ein so genannter integrierter Kartoffelanbau mit verringertem Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatz. Steigender Nachfrage erfreuen sich auch Kartoffeln aus ökologischem Anbau. So wuchs die Anbaufläche seit dem letzten Jahr um 25 Hektar auf 190 Hektar. Mit dem Einstieg der Discount-Märkte in den Bio-Absatz wird laut Landwirtschaftsminister Flath die Nachfrage nach Öko-Kartoffeln weiter zunehmen.

Links zum Thema Kartoffeln, Links zum Bundesland Sachsen.

NABU kritisiert Vorstellungen des CDU-Agrarexperten Carstensen

Themen: Archiv — info @ 10:07

Bonn (agrar.de) – Der Naturschutzbund NABU hat die heutigen Aussagen von Peter Harry Carstensen, Agrarexperte in Stoibers Wahlkampfteam, scharf kritisiert. Wer Deutschlands ökologische Vorreiterrolle in der EU beenden und die Förderung des ökologischen Landbaus drastisch reduzieren wolle, betreibe eine einfallslose Flucht in die Vergangenheit, sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth. ‚Immerhin weiß die Öffentlichkeit nun, dass die Union im Falle eines Wahlsieges die alte Agrarlobby wieder hegen und pflegen will.‘ Angesichts der Krise in der Landwirtschaft, die durch diese Politik ausgelöst worden war, sei dieses Programm ein Schlag ins Gesicht von Verbrauchern und Landwirten.

Wenn der CDU-Agrarexperte den möglichen Einsatz giftiger Spritzmittel in Deutschland mit dem Verweis auf ähnliche Praktiken etwa in Südtirol rechtfertige, sei dies eine beinahe zynische Haltung gegenüber Mensch und Natur. ‚Carstensen propagiert hier eine Politik des kleinsten gemeinsamen Nenners, anstatt die deutsche Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen‘, so der NABU-Präsident. Gleiches gelte für Carstensens Forderung, mit den Einschnitten bei den EU-Agrarsubventionen bis 2006 zu warten. ‚Soviel Phantasielosigkeit und offensichtliche Klientelpflege hätten wir von der Union dann doch nicht erwartet‘, meinte Flasbarth abschließend.

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Backhaus: Stoibers verunglückter Spagat in der Agrarpolitik

Themen: Archiv — info @ 10:07

Schwerin (agrar.de) – ‚Kanzlerkandidat Edmund Stoiber versucht einen Spagat in der Landwirtschaftspolitik, der gründlich misslingen wird. Als bayerischer Politiker setzt er auf die Förderung kleiner Betriebe, auf niedrige Obergrenzen für Direktzahlungen und hohe Freigrenzen bei der Modulation. Das ist Politik für die bayerische Landwirtschaft und wäre Politik gegen den Osten‘, erklärte der Landwirtschaftsminister Mecklenburg-Vorpommerns, Dr. Till Backhaus (SPD). Die Vorschläge der EU-Kommission zur Halbzeitbewertung der Agenda 2000 seien mit Sicherheit noch nicht ausgereift und in der derzeitigen Form nicht im Detail annehmbar.

Eine Totalverweigerung aber, wie sie der von Stoiber ins Schattenkabinett berufene Carstensen propagiere, schade der Agrarwirtschaft insgesamt noch mehr. ‚Ich vermisse eine eindeutige Absage des Kanzlerkandidaten an die geplante Einführung einer Abschneidegrenze von 300.000 € für die Direktzahlungen. Das ist das größte Problem für die ostdeutsche Landwirtschaft. Wenn diese Kappungsgrenze fällt, sind die leistungsfähigen ostdeutschen Landwirtschaftsbetriebe mit Sicherheit bereit und in der Lage Maßnahmen zur Verbesserung des Tierschutzes und des Umweltschutzes mitzutragen. Aber an dieser Einsicht mangelt es Stoiber, weil er offenbar ebenso wie Fischler ungerechtfertigte Vorurteile gegen die großstrukturierten Landwirtschaftsbetriebe im Osten Deutschlands hegt‘, so Backhaus.

‚Als bayerischer Ministerpräsident und Kanzlerkandidat fordert Stoiber die Kofinanzierung der EU-Agrarpolitik. Er will damit das deutsche Nettozahlerproblem lösen und die Osterweiterung finanzieren. Mit diesem Reformansatz beißt Herr Stoiber beim französischen Staatspräsidenten Chirac auf Granit.‘

Dennoch erwecke der Kanzlerkandidat den Eindruck als gäbe es mit Paris Einigkeit in der Agrarpolitik. Über die Finanzierbarkeit gibt es kein Einvernehmen.

Stoiber sei voll auf die Linie des französischen Staatspräsidenten eingeschwenkt, der die Übernahme der Direktzahlungen in 10 Beitrittsländern bereits ab 2004 fordert, eine Veränderung der EU- Agrarpolitik vor 2006 aber ablehnt. ‚Das ist eine Agrarpolitik, die zur Explosion der Agrarausgaben führt. Sie erhöht die deutschen Nettolasten ab 2004 um jährlich 2 Mrd. Euro. Im Übrigen ginge diese Politik zu Lasten Ostdeutschlands. Dies ist nicht im nationalen Interesse. Eine Politik des Weiter so liegt auch nicht im europäischen Interesse, denn auch Kanzlerkandidat Stoiber weiß, dass die derzeitige Agrarpolitik in einer erweiterten Union nicht bezahlbar wäre‘, stellt der SPD Politiker fest.

Agrar- und Umweltprogramme der Bundestagsparteien, Links zum Thema Politik.

Antrag zur Agrardieselvergütung jetzt via Internet abrufbar

Themen: Archiv — info @ 09:07

Berlin (agrar.de) – Nach Informationen des Deutschen Bauernverbandes (DBV) können Landwirte ab sofort ihren Antrag auf Agrardieselvergütung auch elektronisch unterstützt stellen. Dazu steht auf den Internetseiten des Bundesfinanzministeriums ein interaktiver Antragsvordruck zur Verfügung.

Der interaktive Vordruck bietet dem Antragsteller bereits während des Ausfüllens wichtige Hilfestellungen und Informationen zu den geforderten Angaben. Mit Hilfe von Plausibilitätskontrollen wird beim Ausfüllen der einzelnen Antragsfelder auf Fehler hingewiesen. Daneben unterstützt der Vordruck den Antragsteller auch bei der Berechnung der vergütbaren Dieselmenge und der Höhe der Vergütung. Eine abschließende Prüfung der Angaben erfolgt vor dem Ausdruck des Formulars. Dadurch wird sichergestellt, dass nur schlüssige Anträge ausgedruckt werden können.

Aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes ist der elektronische Vordruck ein weiterer Schritt hin zu einem vereinfachten Antragsverfahrens. Derzeit muss der Vordruck noch ausgedruckt, unterschrieben und per Post dem zuständigen Hauptzollamt zugesandt werden. Er kann von Betrieben der Land- und Forstwirtschaft verwendet werden, die nicht mehr als insgesamt 30 Belege (Tankquittungen bzw. Lieferbescheinigungen über Dieselkraftstoff/Biodiesel) mit dem Antrag vorzulegen haben. Für Anträge mit mehr als 30 Belegen wird der entsprechende Vordruck zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehen.

Das Bundesfinanzministerium plant nach eigenen Angaben, diesen Vordruck in Zukunft digital unterschreiben und per E-Mail übermittelt zu lassen.

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DBV: Niedrige Milchpreise bringen Bauern in Bedrängnis

Themen: Archiv — info @ 09:07

DBV-Mitgliederversammlung fordert Maßnahmen auf dem Milchmarkt

Berlin (agrar.de) – Der Markt für Milch und Milchprodukte ist in der ersten Jahreshälfte 2002 von einer beispiellosen Talfahrt gekennzeichnet. Der dramatische Preisverfall für Butter, Magermilchpulver und besonders auch für Käse hat zu einem Absturz der Milcherzeugerpreise in Deutschland geführt. Angesichts dieser Entwicklung geraten viele bäuerliche Milcherzeuger in Bedrängnis.

Präsident Sonnleitner hat sich bereits Anfang Mai 2002 an Agrarkommissar Franz Fischler, Bundesministerin Renate Künast sowie den Lebensmitteleinzelhandel gewandt und konsequente Maßnahmen zur schnellen und effizienten Marktentlastung gefordert. Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in Nürnberg wurde auf Grund der anhaltenden prekären Situation des Milchmarktes zusätzlich ein Forderungskatalog verabschiedet.

Der Bauernverband fordert darin EU-Kommission und Bundesregierung auf, sich massiv für eine wirksame Erhöhung der Exporterstattungen einzusetzen, um den Milchmarkt durch eine stärkere Vermarktung von Milcherzeugnissen in Drittländer zu entlasten. Es müsse eine konsequente Umsetzung der Milchquotensysteme EU-weit sichergestellt werden. Drittlandsimporte mit geringeren Standards seien zu unterbinden. Ebenso sei sicherzustellen, dass der Preiskampf im Lebensmittelhandel beendet werde. Wer seit Jahren hohe Qualität bekomme, müsse auch einen fairen Preis akzeptieren.

Der Berufsstand fordert, sich an die agrar- und finanzpolitischen Grundsätze der in Berlin mit der Agenda 2000 einstimmig von allen Staats- und Regierungschefs gebilligten Beschlüsse zum Milchmarkt zu halten. Sie müssten bis 2008 Geltung haben. Zudem müsse eine flexible Mengenregulierung bei der Milch auch über das Jahr 2008 hinaus abgesichert und über eine Weiterentwicklung der Milchmengenregulierung diskutiert werden.

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25. Juli 2002

Deutsche Ställe machen nicht alle satt

Themen: Archiv — info @ 16:07

Fleischproduktion an Überschüssen der EU kaum beteiligt – Bei Schweine- und Geflügelfleisch auf Importe angewiesen

Hannover (agrar.de) – An den Überschüssen der Europäischen Union sind die deutschen Bauernhöfe in vielen Bereichen gar nicht oder zumindest nur gering beteiligt. Zuviel erzeugt wird hier zu Lande nach Ermittlungen des niedersächsischen Landvolkverbandes nur bei Rindfleisch, während Schweinefleisch, Schaf- und Geflügelfleisch zur Versorgung der Bundesbürger importiert werden müssen. Der Selbstversorgungsgrad bei Fleisch lag im Jahr 2000 in Deutschland bei 89 Prozent gegenüber 87 Prozent im Jahr 1999.

Zu den Überschussländern zählen Dänemark mit einem Selbstversorgungsgrad von 352 Prozent, die Niederlande mit 235 Prozent und insbesondere Irland mit einem Selbstversorgungsgrad von 330 Prozent. Aber auch Belgien und Luxemburg produzieren mit 190 Prozent über dem eigenen Bedarf, ebenso Frankreich mit 112 Prozent und Spanien mit 109 Prozent. Auch Finnland mit 106 und Österreich mit 104 Prozent Selbstversorgung liegen leicht im Überschussbereich.

Zu den Importländern zählen dagegen Deutschland, sowie Italien, die im Fleischbereich nur eine Selbstversorgung von 74 Prozent erzielen, das Vereinigte Königreich mit 79 Prozent und Portugal mit 80 Prozent. Ähnlich hoch wie Deutschland liegt Schweden mit 88 Prozent. Den niedrigsten Selbstversorgungsgrad hat aber Griechenland. Hier muss mit 56 Prozent Selbstversorgung fast die Hälfte des Bedarfs importiert werden.

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Bayern startet Sonderaktion zur Kontrolle von Einfuhren aus Drittländern

Themen: Futtermittel,Hormone — info @ 16:07

München (agrar.de) – In einer Schwerpunktaktion wird die staatliche Futtermittelkontrolle in Bayern diesen Sommer verstärkt Einfuhren von Futtergetreide aus Drittländern überprüfen. Die beiden größten bayerischen Futtermittelhersteller haben dazu bereits begonnen, alle Importe frühzeitig bei den zuständigen staatlichen Stellen anzumelden. Die Aktion ist Teil eines Maßnahmenpaketes für mehr Sicherheit bei Futtermitteln, das Bayerns Verbraucherschutzminister Eberhard Sinner und der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT), Hubert Grothe, Anfang Juni in München vereinbart hatten. Der Minister dankte dem DVT und den beiden Herstellern für ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der staatlichen Futtermittelkontrolle.

Sinner: ‚Sicherheit bei Futtermitteln kann nur durch ein Zusammenwirken der Unternehmen mit den staatlichen Kontrollen erreicht werden. So wird es auch für schwarze Schafe schwerer, ihrem Treiben nachzugehen. Mit Pauschalverurteilungen und verhärteten Frontstellungen, wie sie Bundesministerin Künast dagegen aufbaut, erreichen wir gar nichts.‘

Es sei völlig illusorisch, hinter jeden Futtermittelhersteller rund um die Uhr einen staatlichen Kontrolleur zu stellen, so der Minister weiter. Nicht einmal derartige Orwellsche Überwachungsszenarien könnten hundertprozentige Sicherheit garantieren. Sie würden der deutschen Futtermittelindustrie auch nicht gerecht. Risiken für die Futtermittelsicherheit müssten schon erfasst werden, bevor sie die Hersteller erreichten. Dazu diene die jetzt anlaufende Sonderaktion. Sinner: ‚Wenn wir erst beim Futtermittelhersteller ansetzen, kann es schon zu spät sein. Die Ursachen des Hormonskandals wurden in einem wesentlich früheren Stadium gesetzt, nicht erst bei den Betrieben in Deutschland, die belastete Ware geliefert bekommen haben.‘

Im Rahmen der Schwerpunktaktion wird unter anderem nach Wirkstoffen von Pflanzenschutzmitteln gesucht, deren Anwendung in der EU verboten ist. Weitere Untersuchungsparameter werden hormonell wirksame Substanzen, tierische Bestandteile und radioaktive Belastungen sein. Die Proben werden an den Grenzstellen und den bayerischen Flusshäfen gezogen, bei denen die Importe zur Einfuhr nach Bayern abgefertigt werden.

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Mehr Getreide im Futtertrog

Themen: Archiv — info @ 16:07

Hannover (agrar.de) – Die deutschen Bauern haben im Wirtschaftsjahr 2000/01 mehr Getreide über den Futtertrog verwertet als im Jahr zuvor. Nach Ermittlungen des niedersächsischen Landvolkverbandes stieg die Getreideverwendung in den Futtermischungen auf 22,7 Millionen Tonnen gegenüber 20,3 Millionen Tonnen im Jahr zuvor. Damit wurde fast die Rekordhöhe des Jahres 1998/99 erreicht, denn damals wurden 23,09 Millionen Tonnen Getreide über den Tiermagen veredelt.

Ein Drittel des Futtergetreides wird über Mischfutter verwertet, zwei Drittel werden in den landwirtschaftlichen Betrieben direkt, zumeist für die Schweinehaltung, verwendet. Insgesamt lag der Getreideverbrauch im Wirtschaftsjahr 2000/01 bei 36,5 Millionen Tonnen. Davon wurden 62,4 Prozent verfüttert, 22 Prozent entfielen auf den Bereich Nahrung und 9,4 Prozent gingen in den industriellen Bereich.

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