09. Juli 2002

Niedersachsen ist wieder deutscher Wind-Spitzenreiter

Themen: Archiv — info @ 16:07

Windenergie ist gut für Klima und Arbeitsplätze

Hannover (agrar.de) – Mit rund 300 Megawatt neu installierter Leistung ist Niedersachsen auch im ersten Halbjahr 2002 wieder Windland Nummer eins in Deutschland: Zwischen Harz und Nordsee drehten sich Ende Juni 3.250 Windräder.

Mit einer installierten Leistung von insgesamt 2.727 Megawatt konnten so rund elf Prozent des niedersächsischen Strombedarfes von der Windkraft abgedeckt werden. ‚Dieser Zuwachs ist gut für die Energie- und Klimapolitik, aber auch für die Sicherung zukunftsfähiger high-tech-Arbeitsplätze in Niedersachsen‘, erklärte Umweltminister Wolfgang Jüttner anlässlich der Veröffentlichung der neuesten Daten durch den Bundesverband WindEnergie (BWE).

Infolge der dynamischen und kontinuierlichen Entwicklung der niedersächsischen Windenergie-Branche seien etwa 10.000 Menschen in diesem Wirtschaftszweig beschäftigt. Rund die Hälfte dieser Arbeitsplätze entfielen auf die Anlagenproduktion, die andere Hälfte auf Service- und Zulieferbetriebe.

‚Für eine moderne Energiepolitik ist die Windkraft ein unverzichtbarer Baustein.‘ Die meisten Standorte für Windenergieanlagen an Land würden allerdings in wenigen Jahren bebaut sein, erklärte Jüttner. Einen weiteren Schub werde die Erschließung neuer Standorte auf dem Meer bringen. ‚Ich rechne damit, dass die erste Pilotanlage innerhalb der 12-Seemeilen-Zone in etwa zwei Jahren entstehen kann‘, sagte der Umweltminister. Und in vier bis fünf Jahren sei dann der Bau von Anlagen auf hoher See geplant. ‚Von Bau und Betrieb der Offshore-Windparks wird Niedersachsen sowohl energiepolitisch als auch wirtschaftlich besonders stark profitieren.‘

Ende Juni 2002 waren bundesweit rund 12.250 Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 9.840 MW installiert, das sind über zwölf Prozent mehr als Ende des vergangenen Jahres. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden 828 Windräder mit einer Gesamtleistung von 1.087,7 Megawatt (MW) neu errichtet. Gemessen an dem Zubau im ersten Halbjahr des bisherigen Rekordjahres 2001 (821 MW von Januar bis Juni) bedeuten die knapp 1.100 MW des Jahres 2002 einen Zuwachs um rund 34 Prozent. Bis zum Jahr 2010 erwartet der BWE eine installierte Windkraft-Leistung von über 22.500 MW in Deutschland, darunter auch die ersten Offshore-Projekte.

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Schleswig-Holstein: Mehr Spargel, weniger Erdbeeren

Themen: Archiv — info @ 15:07

Kiel (agrar.de) – Die diesjährige Spargelernte setzte in Schleswig-Holstein bereits frühzeitig Mitte April ein. Durch kühle Witterung Ende April/Anfang Mai entwickelte sich der Spargel nur langsam. Die folgende Wärmeperiode ließ den Hektarertrag – nach den Meldungen der ehrenamtlichen Ernteberichterstatter des Statistischen Landesamtes – auf voraussichtlich erstmals über 40 Dezitonnen (dt) ansteigen. Bei einer Anbaufläche von annähernd 290 ha errechnet sich eine Gesamternte von knapp 12.000 dt. Damit erhöhte sich das Angebot aus hiesiger Erzeugung gegenüber 2001 um 15 Prozent.

Demgegenüber wird bei den Erdbeeren ein Hektarertrag von nur gut 110 dt erwartet und – durch die Nässe im Winterhalbjahr bedingt – der Spitzenertrag des Vorjahres (121 dt/ha) nicht erreicht. Bei einer Anbaufläche von etwa 840 ha dürfte die Gesamternte gut 90.000 dt betragen, das wären 7 Prozent weniger als im Vorjahr.

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Günstige Kredite für die Umstellung auf tiergerechte Legehennenhaltung

Themen: Archiv,Banken,Förderung — info @ 15:07

Frankfurt (agrar.de) – Die Landwirtschaftliche Rentenbank, Frankfurt, bietet für Legehennenhalter ab sofort besonders zinsgünstige Kredite für investive Maßnahmen im Zusammenhang mit der Umstellung von der Käfigbatteriehaltung auf tiergerechtere Haltungsverfahren (Boden-, Volieren- oder Freilandhaltung) an. Die Kredite werden aus Mitteln des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) um bis zu 3 Prozent verbilligt und mit Laufzeiten bis zu 20 Jahren angeboten. Der aktuelle Zinssatz beträgt bei 10-jähriger Laufzeit und Zinsbindungsfrist zurzeit 3,10 Prozent. Für die Darlehen gilt eine Obergrenze von 500.000 Euro.

Wie bei den Darlehen der Rentenbank üblich, sind die Kreditanträge an die jeweilige Hausbank oder Sparkasse zu richten. Antragsformulare können von der Internetseite der Rentenbank heruntergeladen werden.

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Bundesweites Projekt „Demonstrationsbetriebe“ gestartet

Themen: Archiv — info @ 12:07

Bonn/Berlin (agrar.de) – Bundesverbraucherministerin Renate Künast startete heute auf dem Biohof Gut Ostler in Bonn ein Projekt für 200 so genannte ‚Demonstrationsbetriebe‚ des ökologischen Landbaus. Das im Rahmen des Bundesprogramms ‚Ökologischer Landbau‚ initiierte Netzwerk-Projekt hat zum Ziel, für Landwirte praktische Anschauungsobjekte und erste Anlaufstellen zum direkten Informationsaustausch mit Berufskollegen zu schaffen. Auch Verarbeitern von ökologischen Lebensmitteln, Händlern und Verkaufspersonal sowie anderen interessierten Gruppen, z.B. Schulklassen, soll ein praxisnaher Blick in den Alltag des ökologischen Landbaus mit seinen besonderen Qualitäten, seinen Chancen und Problemen geboten werden.

Künast brachte das offizielle Erkennungsschild ‚Demonstrationsbetrieb‘ an und zeichnete damit zugleich stellvertretend für alle %url3%200 Betriebe%/% den Biohof Gut Ostler aus. ‚Mit den Demonstrationsbetrieben schließen wir eine weitere Lücke im Informationsangebot zum ökologischen Landbau. Der bisherige Mangel an Bio-Betrieben, die für Fragen von Landwirten und anderen Interessierten in den entsprechenden Regionen zur Verfügung stehen, ist damit behoben,‘ erklärte Künast. Mit dabei waren auch zwei Schulklassen aus Coburg und Leinfelden, die Sieger des 31. Schülerwettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung. Sie konnten sich aus erster Hand über die speziellen Produktionsweisen auf einem Bio-Bauernhof informieren.

Die 200 Betriebe verteilen sich auf alle Landschaftsräume Deutschlands und wurden von einer Jury aus Vertretern der Anbauverbände und der Geschäftsstelle ‚Bundesprogramm Ökologischer Landbau‘ in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (%url5%BLE%/%) aus einer großen Zahl von Bewerbern ausgewählt. In allen Fällen handelt es sich um landwirtschaftliche und gartenbauliche Betriebe oder Wein- und Obstbaubetriebe, die schon mehrere Jahre nach den Kriterien des ökologischen Landbaus geführt werden und nach der EG-Öko-Verordnung zertifiziert sind. Mehrheitlich unterliegen sie auch der Kontrolle eines der anerkannten Verbände des ökologischen Landbaus. Eine eigens eingerichtete ‚Koordinationsstelle Demonstrationsbetriebe‘ kümmert sich um die zentrale Koordination und Betreuung aller ‚Netzwerk-Betriebe‘.

%url3%Liste der Demonstrationsbetriebe%/%

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AbL: Bauern und Umweltschützer begrüßen EU-Reformvorschläge zur Agrarpolitik

Themen: Archiv — info @ 11:07

Chancen für ostdeutsche Landwirtschaft, für bäuerliche Betriebe und für den Umweltschutz

Berlin (agrar.de) – Rückendeckung für seinen Reformwillen hat EU-Agrarkommissar Franz Fischler von Umweltschützern und Bauern erhalten. Die Stiftung Europäisches Naturerbe (Euronatur) und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) for­derten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin die Bundes- und Landes­re­gie­rungen, die Parteien und die maßgeblichen gesellschaftlichen Verbände im ländlichen Raum dazu auf, die positiven Ansätze in den Vorschlägen zur Reform der europäischen Agrarpolitik mit Nachdruck zu unterstützen. Fischler wird am Mittwoch (10. Juli) seine Vorschläge der Öffentlichkeit vorstellen; wesentliche Inhalte sind jedoch bereits durchgesickert.

Die Verbände lobten insbesondere, dass Fischler nun die Brüsseler Direktzahlungen an die Kriterien Umwelt und Arbeit binden wolle. ‚Das, was Fischler an Änderungen der so genannten Agenda 2000 plant, weist eindeutig in die richtige Richtung. Hervorzuheben ist zum Beispiel, dass die Direktzahlungen an landwirtschaftliche Betriebe in Zukunft EU-weit an Mindest­standards für Umweltschutz, Tierschutz und Lebensmittelsicherheit gebunden werden sollen. Damit wird die Leistung der Bauern honoriert, die schon heute umwelt- und tiergerecht wirtschaften‘, betonte Lutz Ribbe, umweltpolitischer Direktor von Euronatur. Fischler habe damit eine zentrale Forderung aufgegriffen, die 13 maßgebliche bundesdeutsche Verbände im Oktober letzten Jahres in der gemeinsamen Plattform ‚Auf dem Weg zu einer neuen Agrarpolitik in der Europäischen Union‘ vorgelegt hatten.

Der Vorsitzende der AbL, Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf, begrüßte insbesondere das Vorhaben der Kommission, bei der Bemessung der Direktzahlungen künftig den Faktor Arbeit mit zu berücksichtigen. Fischler schlägt vor, bei der schrittweisen Kürzung und Umwidmung der Direktzahlungen zugunsten gezielter Programme zur ländlichen Entwicklung für jede Arbeitskraft einen Freibetrag von der Kürzung auszunehmen (5.000 Euro für die ersten beiden Arbeitskräfte im Betrieb, 3.000 Euro für jede weitere Voll-Arbeitskraft). ‚Indem Fischler diesen Freibetrag pro Arbeitskraft vorschlägt, erkennt er eine große Schwäche des bisherigen Prämiensystem an. Denn bisher hat es zu ungeheuren Benachteiligungen bäuerlicher Arbeit gegenüber der rationalisierten Produktion geführt. Die geht soweit, dass in einigen rationalisierten Betrieben heute pro Arbeitskraft bis zu 75.000 Euro an Prämien im Jahr gezahlt werden, während die bäuerlichen Betriebe mit einem Zehntel davon auskommen müssen‘, erklärte Graefe zu Baringdorf.

Um diese Benachteiligung bäuerliche Betriebe abzubauen, lautete der Vorschlag der Verbände in der Plattform, die Direktzahlungen in Abhängigkeit von der Prämienhöhe abzustaffeln. Bis zu 30.000 Euro sollen kürzungsfrei bleiben; der Prämienbetrag zwischen 30.000 und 100.000 Euro soll um 25 Prozent gekürzt werden, der zwischen 100.000 und 200.000 Euro um die Hälfte und der Betrag über 200.000 Euro um 75 Prozent. Gleichzeitig sollen die Betriebe die Möglichkeit erhalten, über den Nachweis von Lohnkosten ihren Prämienanspruch auf bis zu 100 Prozent ihres ungestaffelten Anspruchs zu erhöhen. Auf diese Weise soll die Diskussion um ‚Groß oder Klein‘ überwunden und die Arbeit in den Mittelpunkt gestellt werden.

Euronatur und AbL begrüßen die von Fischler vorgesehene Obergrenze für Direktzahlungen von 300.000 Euro pro Betrieb und Jahr als einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Von der Obergrenze werden in Deutschland rund 2.000 (= 0,5 Prozent) der insgesamt 410.000 landwirtschaftlichen Betriebe betroffen sein. Ribbe: ‚Dieser Ansatz wird von uns aber nicht nur aus Gründen der Verteilungs­gerechtigkeit begrüßt. Dieser Ansatz bietet gleichzeitig auch eine große Chance für die Entwicklung in Ostdeutschland. Denn die Gelder, die aufgrund der Obergrenze zunächst nicht zur Auszahlung kommen werden, gehen dem Land und somit der Wirtschaft der Region nicht verloren, sondern fließen in Programme zur Ländlichen Entwicklung inklusive des Umweltschutzes.‘

Die Verbände äußerten deshalb ihr Unverständnis darüber, dass einige Politiker gegen diese Pläne Widerstand ankündigten. Es gelte jetzt, die vorhandenen Chancen zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen im ländlichen Raum zu nutzen. ‚Wer sich wieder in Blockadehaltung übt erweist und sich als Lobbyist der rationalisierten Großstrukturen, die Arbeitsplätze vernichten und nicht neue schaffen. Die Finanzmittel, verwendet in einem Programm zum Aufbau vielfältiger und nachhaltiger ländlicher Strukturen und zur Schaffung artgerechter Tierhaltungen in den weitgehend vieh-leeren Regionen, können einen regelrechten Schub auslösen‘, so Ribbe.

Graefe zu Baringdorf verwies auch in Bezug auf die Obergrenze auf den Vorschlag der Verbände, den Betrieben auf Antrag die Möglichkeit zu geben, über den Nachweis von Arbeitskosten auch zu einer Flexibilisierung der Obergrenze kommen zu können. Fischlers Vorschlag der arbeitskraft-bezogenen Freibeträge nehme diesen Ansatz zum Teil auf. Aber die bisher vorgeschlagenen Freibeträge seien zu gering bzw. müssten ergänzt werden.

Auch auf den zu erwartenden Vorschlag der Kommission zur Entkopplung der Direktzahlungen von der Produktionsmenge gingen Euronatur und AbL ein. Nach Fischlers Vorschlag sollen die Direktzahlungen der EU nicht mehr pro Hektar Getreide- oder Maisfläche oder pro Bulle oder Ochse gezahlt werden. Vielmehr soll die Prämie, die ein Betrieb in einem bestimmten Zeitraum erhalten hat, zukünftig auf seine gesamte Nutzfläche umgelegt werden.

Die Verbände begrüßten grundsätzlich dieses Vorhaben der Entkopplung von der Produktionsmenge, denn es sei eine Hinwendung zu der Grundprämie, die sie in der Verbände-Plattform vorgeschlagen hatten, und vermindere den Anreiz zur Inten­sivierung der Landwirtschaft. Indem aber die Summe der bisherigen Prämien, die ein Betrieb derzeit für Tier und Fläche erhält, künftig schlicht auf seine Gesamtfläche übertragen wird, werde sich an der ungerechten Verteilung der Zahlungen zunächst nicht viel ändern, so AbL und Euronatur. Ribbe: ‚Dies ist eine, vielleicht die entscheidende Schwäche des Fischler-Vorschlags. Hier muss nachgearbeitet werden!‘

Insbesondere kritisieren die Verbände, dass so die prämienbedingte Benachteiligung besonders der Grünlandbetriebe und –regionen fortgeschrieben werde. Denn bisher gebe es für Grünland keine Direktzahlungen, wohl aber für Silomais. ‚Der Kommissionsvorschlag muss deshalb ergänzt werden um eine wirksame Grünlandprämie‘, forderte Graefe zu Baringdorf. So sollte die Übertragung der heutigen Rinderprämien auf die Fläche an den Nachweis von Grünland gebunden werden. Zudem müsse im Rahmen der Agrarumweltprogramme eine an ökologische Zusatzkriterien gebundene Grünlandprämie eingeführt werden, die obligatorisch von allen EU-Mitgliedstaaten und Bundesländern anzubieten sei, so der AbL-Vorsitzende.

Euronatur und AbL arbeiten zusammen in einem vom Umweltbundesamt unterstützten Projekt, das zum Ziel hat, die Arbeit der Umweltverbände und von landwirtschaftlichen Organisationen zur EU-Agrarpolitik und deren Reform zu koordinieren. Als ein Ergebnis haben 13 Verbände im Oktober 2001 ihre gemeinsame Position ‚Auf dem Weg zu einer neuen Agrarpolitik in der EU‘ vorgelegt.

Links zum Thema Agrarpolitik, Links zum Thema %url3%EU und Landwirtschaft%/%.

BBV: Nicht an den Grundsätzen rütteln!

Themen: Archiv,GAP — info @ 09:07

Bauernverband warnt Kommissar Fischler vor Vertrauensbruch bei der Agenda 2000

München (agrar.de) – Morgen wird EU-Kommissar Franz Fischler seine Vorschläge zur Mid-Term-Review der Agenda 2000 vorlegen. Aus diesem Anlass weist der Bayerische Bauernverband (BBV) noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass die Halbzeitbewertung nicht zu einer erneuten umfassenden Reform missbraucht werden darf.

Mit der Verabschiedung der Agenda 2000 wurde der finanz- und agrarpolitische Rahmen für die Europäische Union bis zum Jahr 2006 unmissverständlich festgelegt. Alle Staats- und Regierungschefs haben dem zugestimmt. ‚Es wäre ein schwerwiegender Wortbruch gegenüber unseren Bauernfamilien, wenn die grundlegenden Bestimmungen der Agenda 2000 mitten in ihrer Laufzeit außer Kraft gesetzt würden, sagt der Generalsekretär des BBV, Hans Müller. Bäuerliche Unternehmen haben im Vertrauen auf die Gültigkeit der Agenda-Beschlüsse wichtige betriebliche Entscheidungen getroffen.

Die bayerischen Bäuerinnen und Bauern erwarten deshalb von den politisch Verantwortlichen Verlässlichkeit. Insbesondere EU-Agrarkommissar Fischler sei gefordert, die agrar- und finanzpolitischen Grundsätze der Agenda 2000 sicherzustellen und selbstbewusst für die Bauernfamilien zu verteidigen. Einer sachlichen Halbzeitbewertung stehe hingegen nichts im Wege – hierzu steht selbstverständlich auch der Bayerische Bauernverband, betonte Müller. Soweit in einzelnen Produktbereichen tatsächlich Korrekturbedarf besteht, gilt es, gemeinsam praxistaugliche Lösungen zu finden.

Links zum Thema Agrarpolitik, Links zum Thema EU und Landwirtschaft.

Sachsen weist umweltverträgliche Waldbewirtschaftung nach

Themen: Archiv — info @ 09:07

Dresden (agrar.de) – Sachsens Waldbewirtschaftung ist umweltverträglich und naturnah. Zu diesem Ergebnis kommt die Zertifizierungsgesellschaft InterCert GmbH aus Nürnberg. In deren Prüfbericht wird festgestellt, dass die Waldbewirtschaftung unabhängig vom Waldbesitz, die Anforderungen der Zertifizierung nach PEFC (Pan-European Forest Certification) in sehr hohem Grad erfüllt werden. D ie unabhängigen Gutachter hatten im April und Juni dieses Jahres im Rahmen des Pan-Europäischen Forst-Zertifizierungssystems eine erste Flächenstichprobe durchgeführt. Derzeit sind in Sachsen 180.000 Hektar Staatswald, 29.000 Hektar Bundeswald, 19.000 Hektar Privatwald und 9.700 Hektar Körperschaftswald nach PEFC zertifiziert. Das entspricht 48 Prozent der sächsischen Waldfläche.

Das PEFC-Zertifikat können alle Waldeigentümer unabhängig von Größe und Eigentumsform der Waldfläche erhalten. Waldeigentümer müssen sich unter anderem verpflichten, Mischbestände mit standortgerechten Baumarten wachsen zu lassen, auf Kahlschläge zu verzichten, keine Düngung zur Ertragssteigerung und keine gentechnisch veränderten Organismen einzusetzen. Außerdem hat auf den zertifizierten Flächen die naturliche Verjüngung Vorrang vor Saat und Pflanzung. Auf Biotope und Schutzgebiete muss besondere Rücksicht genommen werden. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sollte nur in Ausnahmefällen erfolgen.

Gegenwärtig sind bundesweit 53 Prozent der Waldfläche nach PEFC zertifiziert, weitere drei Prozent haben das Zertifikat von FSC (Forest Stewardship Council). Weitere Informationen zum sächsischen Wald finden Sie %url1%im Internet%/%.

Links zum Thema %url2%Wald und Forst%/%.

08. Juli 2002

FDP: QS-System schnellstens etablieren

Themen: Archiv — info @ 16:07

Berlin (agrar.de) – Zum Auftauchen von hormonbelastetem Schweinefleiscsh in den Niederlanden und in Nordrhein-Westfalen erklärt der agrarpolitische Sprecher und parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Ulrich Heinrich:

Die Wege des belasteten Schweinefleisches müssen lückenlos aufgeklärt sowie die Quelle des hormonbelasteten Futters identifiziert und die Täter hart bestraft werden.

Zum Schutz der Verbraucher muss man alle Möglichkeiten, nutzen dass in den Handel gekommene Fleisch aufzufinden. Nicht nur das Fleisch der letzten Schlachtungen muss aus dem Verkehr gezogen, sondern auch Produkte früherer Chargen gesucht und auf Hormonrückstände untersucht werden. Es wäre falsch zu sagen, das Problem sei schon gegessen. Außerdem muss es über die gesundheitliche Bedenklichkeit des Wachstumshormons Progesteron (MPA) eine detaillierte Information der Bürger geben. Parolen, wie ‚es führe möglicherweise zu Unfruchtbarkeit‘, dienen lediglich der Verunsicherung der Verbraucher und nicht der Aufklärung.

Diese neuerlichen Vorfälle im Bereich der Lebensmittelsicherheit machen eins deutlich: Es muss für Lebensmittel eine eindeutige Rückverfolgbarkeit vom Landwirt bis zur Ladentheke geben. Nur so können betroffene Chargen sofort identifiziert und aus dem Verkehr gezogen werden. Das von der deutschen Wirtschaft entwickelte Qualitätssystem ‚QS – Qualität und Sicherheit‚ ist durch seine lückenlose Dokumentation gut geeignet, die Warenströme auch grenzüberschreitend exakt nachzuvollziehen.

Agrar- und Umweltprogramme der Bundestagsparteien, Links zum Thema %url3%Politik%/%.

Baden-Württemberg: Schlechte Ernteaussichten bei Pflaumen und Zwetschgen

Themen: Archiv — info @ 16:07

Ertrag nur auf 17 Kilogramm je Baum veranschlagt

Bei Pflaumen und Zwetschgen, dem mengenmäßig bedeutendsten heimischen Steinobst, lässt der diesjährige Fruchtbehang nach den Vorschätzungen der amtlichen Obstbausachverständigen von Ende Mai/Anfang Juni nur eine schwache Ernte erwarten. Wie das Statistische Landesamt aufgrund der Schätzungen der Obstberichterstatter feststellt, werden die voraussichtlichen Baumerträge bei normalem Witterungsverlauf bis zur Ernte im Landesdurchschnitt auf rund 17 Kilogramm (kg) je Baum veranschlagt. Damit würde das mit 22 kg je Baum bereits sehr niedrige Vorjahresergebnis um mehr als ein Fünftel, das langjährige Mittel 1996/01 (26,5 kg je Baum) gar um 35 Prozent verfehlt.

Für die schlechten Ertragsaussichten werden die starken Nachtfröste, die nasskalte Witterung während der Blütezeit und der dadurch stark beeinträchtigte Bienen- und Insektenflug sowie schwere, wenn auch regional begrenzte, Hagelfälle verantwortlich gemacht.

Abhängig von den lokalen Witterungsverhältnissen bestehen derzeit sowohl bei groß- als auch bei kleinräumiger Betrachtungsweise deutlich unterschiedliche Ertragsaussichten: So erwarten die Sachverständigen in der Region Südlicher Oberrhein, einem Zentrum des baden-württembergischen Pflaumen- und Zwetschgenanbaus durchschnittliche Baumerträge von 21 kg. In der Region Stuttgart, dem zweiten Anbauschwerpunkt im Land, wird der durchschnittliche Baumertrag auf knapp 13 kg geschätzt.

Links zum Thema Obst, Links zum Bundesland Baden-Württemberg.

DVT fordert harte Strafen für Schuldige im Hormonskandal

Themen: Futtermittel,Hormone,Verbände — info @ 15:07

Bonn (agrar.de) – ‚Hormone gehören nicht ins Tierfutter; wer diese außerhalb einer medizinischen Behandlung von Tieren wissentlich übers Futter verbreitet, gehört hinter Gitter!‘. Mit diesen Worten verurteilte der Präsident des Deutschen Verbandes Tiernahrung (DVT), Ulrich Niemann, in Bonn den jüngsten Hormonskandal in Belgien und den Niederlanden. Ende letzter Woche war bekannt geworden, dass Glucosesirup, der mit dem synthetischen Hormon Medroxy-Progesteron-Azetat belastet war, von einer belgischen Firma an zwei niederländische Schweinemäster geliefert worden war. Die Landwirte verfütterten den belasteten Zuckerbrei an ihre Tiere und verkauften einen Teil an weitere Landwirte, unter anderem auch nach Deutschland. Nach Informationen des DVT wurde der Futterbrei ausschließlich zwischen Landwirten, die unter eigenen Firmenbezeichnungen agierten, gehandelt. Dabei wussten die Landwirte von der Hormonbelastung nichts. Mischfutterhersteller sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht beteiligt.

Als ‚verantwortungslosen Angriff, der schon in den Bereich der Verleumdung geht‘ bezeichnete Niemann daher die Äußerungen des Staatssekretärs im Verbraucherschutzministerium, Matthias Berninger. Dieser hatte am Wochenende verlauten lassen, die ‚Futtermittelindustrie habe wieder einmal bei den Kontrollen geschlampt‘. Auch die Agrarministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Bärbel Höhn, hatte in der Presse ähnliche Vorwürfe erhoben. ‚Wir werden uns die Hetzkampagne bestimmter Politiker gegen unsere Branche nicht länger gefallen lassen‘, kündigte Niemann an.

Dagegen begrüßte Niemann die Forderungen aus dem Verbraucherschutzministerium nach einer europäischen ‚Positivliste‘. Damit sollen alle für die Futterherstellung zulässigen Ausgangsstoffe verbindlich festgelegt werden und auch spezifische Prozesse bei der Herstellung von Einzelfutterkomponenten transparent gemacht werden. In Deutschland hatte die Normenkommission im Zentralausschuss der Deutschen Landwirtschaft bereits im Dezember letzten Jahres eine solche Positivliste vorgelegt. Im Rahmen der Initiative ‚Qualität und Sicherheit‘ verpflichten sich die deutschen Mischfutterhersteller bereits heute, nur noch solche Einzelfuttermittel einzusetzen, die in diese Liste aufgenommen wurden.

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