25. Juli 2002

BWV: Futtermittelwirtschaft: Es ist genug!

Themen: Futtermittel,Hormone,Verbände — info @ 14:07

Koblenz (agrar.de) – Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau (BWV), Leo Blum, ist wütend über den Hormonskandal, der wiederum über die Futtermittelindustrie die Landwirtschaft erreicht. ‚Die landwirtschaftlichen Betriebe wollen ihrer Arbeit nachgehen und werden ihrer Verantwortung gegenüber der Nahrungsmittelproduktion und somit auch dem Verbraucherschutz gerecht. Die bäuerlichen Familienbetriebe haben die Nase voll! Es muss endlich Schluss sein mit Skandalen, die auf die Landwirtschaft zukommen und letztlich die bäuerlichen Familien als Leidtragende ungerechtfertigter Weise treffen‘, erklärte Präsident Blum.

Die Futtermittelwirtschaft muss endlich beginnen ihren mittlerweile maroden Ruf mit Taten und Verantwortungsbewusstsein zu verbessern. Das kontinuierliche Auftreten von Skandalen sei in keiner Weise vertrauensbildend. Bei dem neuerlichen Hormonskandal müssten nun 300 landwirtschaftliche Unternehmen in Rheinland-Pfalz ihr Futter testen lassen und die Vermarktung von Fleisch zumindest zeitweise einschränken. Gerade aufgrund der letzten Krisen hätten die Landwirte verstärkt öffentlichkeitswirksam auf ihren verantwortungsvollen Umgang in der Nahrungsmittelproduktion hingewiesen. Über ‚Tage der offen Höfe‘ oder Veranstaltungen, bei denen sich landwirtschaftliche Betriebe präsentierten, werde immer wieder hierauf aufmerksam gemacht. Kriminelle Machenschaften, mit denen sich die Landwirtschaft immer wieder auseinander zu setzen habe, müssten allerdings endlich abgestellt und hart bestraft werden.

Die Politik müsse endlich dafür sorgen, dass notwendige Kontrollen schon im Produktions- und Verarbeitungsbereich von Futtermitteln durchgeführt würden und nicht erst bei den Landwirten. Für einen solchermaßen vorbeugenden Verbraucherschutz trage die Bundesregierung Verantwortung.

Präsident Blum kritisierte auch die Ungerechtigkeiten, die es im internationalen Handel gebe. Hormone in der Tiermast müssten weltweit geächtet werden. Es müsse auch für die Zukunft sichergestellt werden, dass Fleisch von Tieren, die mit Hormonen oder Antibiotika in Futtermitteln gemästet worden seien, nicht nach Deutschland importiert werden dürften. Hier dürfe es keine Kompromisse geben. Die Verbraucher hätten schon längst kein Verständnis mehr dafür, dass bei den Produktionsauflagen zwischen deutschen und ausländischen Betrieben unterschieden werde.

Links zum Thema Tierernährung, Links zum Thema Verbände.




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