05. Juli 2002

Getreide illegal als Düngemittel verkauft

Themen: Archiv — info @ 16:07

Hamburg (agrar.de) – Auf Beschluss des Amtsgerichtes Hamburg wurden gestern ein Futtermittelwerk, ein Büro einer Maklerfirma sowie die Wohnungen von fünf Beschuldigten in Hamburg sowie ein Getreidetrocknungswerk in Südergellersen (Niedersachsen) durchsucht.

Nach Angaben der Hamburger Polizei besteht der Verdacht, dass Verantwortliche einer Futtermittelfirma in Hamburg nach einem Brand in ihrem Werk am 23.08.01 so genannte Hopfenpellets (Tierfutter), die durch Löschschaum der Feuerwehr zu besonders überwachungsbedürftigem Abfall geworden waren, entgegen der Anordnung der Umweltbehörde nicht schadlos in einer zugelassenen Anlage entsorgten, sondern von einer Maklerfirma in Hamburg nach Südergellersen in Niedersachsen schafften und dort trocknen ließen, um sie illegal als Düngemittel weiterzuverkaufen.

Ermittlungen ergaben, dass für die Maklerfirma keine Abfallmaklergenehmigung und für das Trocknungswerk in Südergellersen keine Erlaubnis zum Annehmen und Behandeln von Sonderabfällen bestand. Der Versuch der Firma, die Abfälle an die Futtermittelwirtschaft zu veräußern, wurde von dort abgelehnt.

Die Durchsuchung ergab, dass die Sonderabfälle, insgesamt laut Rechnungslegung 105 t (nach dem Trocknen noch 50 t), nicht entsorgt, sondern von einer Hamburger Firma an einen Düngemittelbetrieb in Gimbsheim (nähe Mainz/Hessen) verkauft wurden.

Nach Angaben des dortigen Geschäftsführers wurden die genannten Abfälle mittlerweile mit anderen Rohstoffen zu Düngemitteln verarbeitet und veräußert. Weitere Ermittlungen werden durch das Polizeipräsidium Mainz, Polizeinspektion Worms, Abteilung für Umweltdelikte durchgeführt.

Im Ergebnis bestätigte sich nach der Durchsuchung der Verdacht des unerlaubten Umgangs mit gefährlichen Abfällen und des Betreibens einer ungenehmigten Anlage in Südergellersen. Da bei der Durchsuchung in Niedersachsen festgestellt wurde, dass auf dem Gelände eines Betriebes in größerem Umfang Abfälle aus dem Futtermittelbereich illegal lagerten, wurden die örtlich zuständigen Behörden des Landkreises Lüneburg und die dortige Polizei hinzugezogen.

Die Ermittlungen dauern an.

Links zum Thema Futtermittelwerke.




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