17. April 2002

DBV: Nachhaltigkeitsstrategie sollte sich stärker an Agenda 21 orientieren

Themen: Archiv — info @ 13:04

Berlin (agrar.de) – Die heute vom Bundeskabinett verabschiedete nationale Nachhaltigkeitsstrategie sollte nach Auffassung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) stärker an die Ziele der Agenda 21 anknüpfen, die vor 10 Jahren auf dem Weltgipfel von Rio verkündet wurden. Die Agenda 21 ist für den DBV ein Plädoyer für eine moderne, umweltgerechte Wirtschaft und Gesellschaft. Gerade auch für die Land- und Forstwirtschaft wird eine Balance zwischen Ökonomie, Ökologie und Sozialem gefordert. Das Landwirtschaftskapitel der Agenda 21 sieht die Produktion von ausreichenden Nahrungsmitteln hoher Qualität für eine wachsende Weltbevölkerung bei gleichzeitigem Schutz und Erhalt der natürlichen Ressourcen als vorrangig an. Schädliche Umweltwirkungen sollen hierbei weitestgehend vermieden werden.

Viele der ’21 Ziele für das 21. Jahrhundert‘ der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie sind aus Sicht des DBV noch zu stark vom politischen Tagesgeschäft geprägt, als dass von ihnen eine visionäre, wegweisende Kraft ausgehen könnte. So hält der DBV übereinstimmend mit den Öko-Erzeugern und dem Rat für Nachhaltige Entwicklung den Indikator ‚Anteil des ökologischen Landbaues an der gesamten Landwirtschaft‘ für ungeeignet, um den Grad der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft insgesamt darzustellen. Beim neu aufgenommenen Indikator der Nährstoffbilanz bleibt die ‚Öko-Effizienz‘ des eingesetzten Düngers außen vor, kritisiert der DBV. Erforderlich ist, den Nährstoffsaldo ins Verhältnis zu den erzielten Erträgen zu setzen.

Das Strategiepapier unterschätzt auch das Potenzial der Land- und Forstwirtschaft beim Klimaschutz und in der Energiepolitik, bedauert der DBV. Für Land- und Forstwirte gehören erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe zu den wichtigen Zukunftsthemen. Die Nachhaltigkeitsstragie ist der deutsche Beitrag zum nächsten Weltgipfel ‚Rio plus 10‘ im September 2002 in Johannesburg. Der DBV erwartet von der Bundesregierung, die Land- und Forstwirte stärker als bisher in die Diskussion einzubeziehen. Der DBV hat hierzu bereits im Jahre 2000 ein ‚Grünbuch für eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft‘ vorgelegt.

Information: Deutscher Bauernverband (DBV), Reinhardtstraße 18, 10117 Berlin, Tel.: 030-31904-239, Fax: 030-31904-431, E-Mail.

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