20. Dezember 2001

Niedersachsen: 7,4 Prozent der Rindviehhalter gaben auf

Themen: Archiv — info @ 13:12

Viehzählung weist starken Strukturwandel nach

Hannover (agrar.de) – In den niedersächsischen Rindviehställen sind erneut Plätze frei geworden. Nach Angaben des Landvolkverbandes wurden bei der Viehzählung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik am 3. November mit 2,674 Millionen Rindern 3,7 Prozent weniger ermittelt als ein Jahr zuvor. Dagegen hat der Schweinebestand zugenommen, und zwar um 1,2 Prozent auf 7,602 Millionen Tiere. Gleichzeitig hielt der Strukturwandel weiter an. Sowohl die Zahl der Betriebe mit Rindviehhaltung als auch die der Betriebe mit Schweinehaltung ging erneut stärker zurück als die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe insgesamt. Die Zahl der Rinderhalter verminderte sich um 7,4 Prozent von 32.653 auf 30.243. Bei den Schweinehaltern wurden mit 20.007 Betrieben 8,9 Prozent weniger gezählt als im Jahr 2000 mit 21.958 Betrieben.

Nur noch 18.140 niedersächsische Bauern hatten im November noch Milchkühe, das waren sieben Prozent weniger als vor Jahresfrist. Die Zahl der Milchkühe nahm dagegen um 2,6 Prozent auf 743.432 ab gegenüber 763.428 im November 2000. Deutlich stärker hat die Zahl der Mutter- und Ammenkühe abgenommen, sie sank um fünf Prozent von 77 797 auf 73.899 Tiere. Hier dürfte BSE eine Rolle gespielt haben. Weil durch den Preisverfall für Rindfleisch keine Wirtschaftlichkeit mehr in diesem Betriebszweig gegeben ist, haben sich viele Mutterkuhhalter von ihren Tieren getrennt. Das spiegelt sich auch in der Zahl der Halter wider, die um 8,1 Prozent und damit stärker als die der Milchkuhhalter von 6.338 auf 5.824 sank. Auch der starke Anstieg bei der Zahl der Schlachtkühe, nämlich um 21,4 Prozent – allerdings nur von 26.763 auf 32.494 – spiegelt die durch BSE verursachte Absatzkrise wider: Viele zum Schlachten vorgesehene Kühe mussten vorerst auf den Höfen bleiben. Der größere Teil des niedersächsischen Rindviehbestandes wird im Übrigen im Gebiet Weser-Ems gehalten. Dort zählten die Statistiker 1,431 Millionen Rinder gegenüber 1,243 Millionen im Gebiet der Landwirtschaftskammer Hannover.

Noch eindeutiger liegt bei den Schweinen der Schwerpunkt in Weser-Ems. Dort wurden insgesamt 4,864 Millionen ‚Borstenviecher‘ gezählt, im Kammergebiet Hannover waren es nur 2,738 Millionen. Dagegen wurden in Hannover 9.414 Schweinehalter ermittelt, in Weser-Ems waren es mit 10.593 Haltern nur wenig mehr. Allerdings sind dort die Bestände größer. Von den insgesamt 21.958 niedersächsischen Schweinehaltern hatten 10.309 auch Zuchtsauen zur Ferkelerzeugung. Im Gebiet Weser-Ems hatte mit 5.490 Betrieben mehr als jeder zweite Schweinehalter auch Zuchtsauen, während es im Kammergebiet Hannover nur 3.947 von insgesamt 9.414 Schweinehaltern waren. Die Zahl der Betriebe mit Zuchtschweinen verminderte sich von November 2000 bis November 2001 um 8,5 Prozent und damit weniger stark als die der Schweinehalter insgesamt.

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