Autor Thema: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science  (Gelesen 30105 mal)

Offline FredericTopic starter

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Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« am: 30.11.2018, 22:38:45 »
Habe heute das Interview auf Pullingworld gelesen. Fand diese Aussage von
Jack sehr interessant:

pullingworld.com: What are your plans for the future in Tractor Pulling?
Jack Stijnen: That’s a difficult one at the moment. All depending on how the Light Mod class is going to evolve. 
At this moment it makes no sense to do big investments in our current concept…. 

Die Frage ist eigentlich doch "wo soll es in dieser
kleinen Klasse noch hin gehen, wenn so ein Top Team
schon am eigenen Konzept zweifeln muss?
Das hört sich zumindest danach an, das sie in dieser
Materialschlacht mit den V8 kapitulieren.
Er hat auch angegeben, dass er das Alky-Konzept gut
findet. Vielleicht steigen sie ja bald auch in die Super Stock
um. Ich fände das ziemlich cool.

Die Entwicklung an sich halte ich aber für sehr kritisch.
Wie steuert man als Funktionär gegen so Was an? Die
große Klasse stirbt aus und die kleine Klasse wird unbezahlbar.
Was kommt dann?

Offline pace setter

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #1 am: 01.12.2018, 09:49:48 »
Hallo,

Na ja. Das ist aber auch wieder meckern auf hohem Niveau. Er kann doch beim Monster team ein "Mitas Monster" in Auftrag geben. Das Konzept funktioniert und man hat da keine V8 auf dem Rahmen.
 ;D

"Super Stock"? Och nö. Nicht noch so´n Ding... ;) Aber warum nicht einen Farmpuller bauen für Samstag? Dann hat das team action an beiden Tagen.

Als "Funktionär" steuert man gegen sowas gar nicht an, leider. Das hat doch die "Entwicklung" in den letzten 40 Jahren gezeigt. Die Funktionäre "verwalten" das Ganze nur.


Gruß  Gordon

Offline berti

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #2 am: 01.12.2018, 10:10:50 »
Damit trifft er damit ja den Nagel auf den Kopf.
Das Problem ist m.M.n das die Entwicklung der V8er Hemis immer weiter geht (bei den vorhanden  V12er ist halt irgendwann Ende)  , 
somit immer mehr und mehr PS rausgeholt werden aber die Limits nie angepasst wurden , und die Hemis mittlerweile in ganz anderen Dimensionen unterwegs sind.
Ein Single Griffon , Sternmotor oder Alky Burner wird da nicht mehr hinkommen leistungstechnisch.
Immerhin wurde oder wird ja mit dem "mehr Gewicht anhängen" versucht dieses etwas zu kompensieren.

Dazu muss man faierweise sagen das das Bobcat Team nicht nur Geld hat,sondern noch sehr gutes technisches
Verständnis und eine gute Umsetzungsgabe.Siehe zb auch die ganzen Mini Chassis die sie mit Vreemans zusammen gebaut haben,da sitzt einiges an denkarbeit drin.
Tippspiel Sieger 2015,2018,2023

Gruß Berti

Offline Dj Nafets

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #3 am: 02.12.2018, 13:15:28 »
Als ich das gelesen habe, dachte ich auch...hoppla...

Wenn man nicht möchte das nur noch V8 fahren gibt es da schon eine Stellmöglichkeit. Und zwar über die Motorenlimits.

Gruß

Stefan

Offline Robibib

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #4 am: 02.12.2018, 17:38:04 »
Zitat
Als ich das gelesen habe, dachte ich auch...hoppla...
Dito, hier.

Vor allem
Zitat
At this moment it makes no sense to do big investments in our current concept….
dieser Satz sollte ja wirklich zum nachdenken anregen. Und ein Alkyburner ist ja nun wirklich kein überholtes Konzept.
Aber wenn sich da schon keine Weiterentwicklung mehr lohnt gegen die Hemis... Ohje...  ::)
Da ist sie dann hin die Motorenvielfallt. Wird ja anderen Teams sicher ähnlich gehen.

Offline pace setter

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #5 am: 04.12.2018, 09:30:33 »
Hallo,

Das team könnte ja auch zwei von diesen Motoren aufbauen. Vom Konzept her wie beim Mitas Monster.

Oder sie flexen einen Meter vom Rahmen raus, braten den Rest wieder zusammen und legen eine Motorhaube auf. Fertig ist der Pseudo "Super Stock"...
Dann brauchen Sie die Haube nur runternehmen und fahren am selben Tag noch die Freie Klasse mit.
 ;D

Gruß  Gordon

Offline Dj Nafets

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #6 am: 04.12.2018, 14:53:17 »
Gordon, zweimal nein.  ;)

Einen Schlepper der 2x 6 Zylinder Alkyburner drauf hat ist der Bits´n Pieces. Und der fährt sicher nicht umsonst 3,5t. Die Blöcke zusammen mit dem 3fach Turbopack wiegen erheblich mehr als ein Flugzeugmotor. Auch wenn der fast den 3-fachen Hubraum hat.

Die Diskussion über den Aufbau von Superstocks hatten wir schon wo anders.

Gruß

Stefan

Offline miky

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #7 am: 04.12.2018, 16:01:00 »
Das "Problem" ist das der V8 in vielen Motorsportarten eingesetzt wird, da Firmen dort hinterstehen die das Geld, Zeit und Know how haben die Motoren Permanent weiter zu entwickel um anschließend damit Geld zu verdienen. Da kann ein Tütler zu Hause natürlich nicht mithalten. Der letzte logische Schritt wäre das zb in Füchtorf ein großer Alu Block ankommt und der erste selbst entwickelte V12 Rennmotor ensteht, so wie es bei den V8 auch mal angefangen hat. Aber das wird wohl wegen den horenden Kosten und geringen Absatzmengen nicht passieren. Denn es ist einfacher und auf dauer Günstiger gut entwickelte Technik, die sich permanent weiter entwickelt einzukaufen als selber das Geld und die Zeit darin zu investieren.
« Letzte Änderung: 04.12.2018, 16:03:17 von miky »

Offline Robibib

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #8 am: 04.12.2018, 16:45:54 »
Zitat
Der letzte logische Schritt wäre das zb in Füchtorf ein großer Alu Block ankommt und der erste selbst entwickelte V12 Rennmotor ensteht, so wie es bei den V8 auch mal angefangen hat.
Aber das wird wohl wegen den horenden Kosten und geringen Absatzmengen nicht passieren.
Denn es ist einfacher und auf dauer Günstiger gut entwickelte Technik, die sich permanent weiter entwickelt einzukaufen als selber das Geld und die Zeit darin zu investieren

Stimmt, aber ein "Knaller" wäre sowas trotzdem.  :D
Aber wird sicherlich seinen Grund haben, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist sowas aus nem Aluklotz zu fräsen.
Oder nach Stefans Methode herzustellen.  ;) Leider...

Offline Dj Nafets

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #9 am: 04.12.2018, 18:45:05 »
Naja, was willste für einen Allison auch mit einem gefrästen Gehäuse? Die Dinger müssen auf Steifigkeit, nicht auf Festigkeit ausgelegt werden. Und da macht selbst das beste 7075 keine Luftsprünge gegen eine vernünftige Gusslegierung.

Will man aus einem Motor mehr Leistung raus bekommen bleiben genau zwei Möglichkeiten: Pro Zündung muss mehr Gemisch verbrannt werden (mehr Zylinderfüllung) oder aber in einer Zeiteinheit muss eine öfter die selbe Menge Gemisch verbrannt werden (mehr Drehzahl).
Alles andere (Wirkungsgradsteigerungen der Aufladung, Reibungsreduzierung etc.) sind Nebenkriegsschauplätze.

Und da wird es z.B. für die Allisons interessant. Die sind für eine bestimmte Leistung gebaut die jetzt schon deutlich(!) überschritten wird. Ohne mich mit dem Triebwerk genau auszukennen tippe ich mal auf die Kurbelwelle die langsam das schwächste Glied der Kette wird. Da kommen irgendwann bei höheren Drehzahlen ganz fiese Resonanzschwingungen zum Vorschein. Die will man nicht ;)
Mehr Luft rein zu bekommen wird auch nicht das Problem sein. Wenn ich keinen kompletten Knick in der Optik habe sind die Laderräder aus Aluminium. Da ist irgendwo bei 500m/s Umfangsgeschwindigkeit schluss. Der Ladedruck steht aber in direktem Zusammenhang mit der Umfangsgeschwindigkeit. Mit Titan wäre da noch mal mehr drin.
Nur: Mehr Luft, mehr Drehmoment, mehr Belastung auf der Kurbelwelle. Es wird aber noch schlimmer: Mehr Luft zu fördern braucht mehr Leistung die wieder über die Kurbelwelle entnommen wird.

Gruß

Stefan

Offline Dj Nafets

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #10 am: 04.12.2018, 19:58:25 »
Hab noch mal ein wenig überlegt und gerechnet. Das ein Hemi V8 mit 14-71 Blower nur 19 Punkte fürs Motorlimit bekommt ist meiner Meinung nach ein Witz und wird langfristig zur V8-tisierung führen. Vor allem wenn irgendwann ein findiger Mensch mal auf die Idee kommt das Geraffel mit den Stößelstangen (In fast allen amerikanischen V8 Rennserien vorgeschrieben) durch ne ordentlich drehzahlfeste OHC zu ersetzen.

Auch nicht zu unterschlagen: Eine genügend dicke Geldbörse voraus gesetzt, kann man mit V8 immer an der Leistungsgrenze arbeiten. Wenn mal was auseinander fliegt ruft man in Amerika an und hat die Teile sofort da. Kommen bei einem Griffon die Teile aus dem Motor ist da schnell Schicht mit Ersatz. Folglich wird man den auch nicht so hart ran nehmen.

Davon mal ab muss man auch sagen das Rocket Science in der Vergangenheit nicht für die ruhigsten, gleichmäßigsten Pulls bekannt war. Hätten die den zur Verfügung stehenden Bumms sauber auf die Bahn gebracht wäre es in vielen Fällen deutlich weiter nach vorne gegangen.

Gruß

Stefan

Offline pace setter

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #11 am: 04.12.2018, 21:31:08 »
Hallo,

Mehr Luft in den Motor zu bekommen, ohne dabei Leistung von der Kurbelwelle abzunehmen, geht recht einfach über Turbolader.
Der Stößelstangen Motor ist für tractorpulling drehzahlfest genug. Man benötigt nur stärkere Ventilfedern, damit die bei hohen Drehzahlen nicht das flattern anfangen.

Ja, das mit dem Motorenlimit ist so eine Sache, die ich unter meiner Aussage, " Als "Funktionär" steuert man gegen sowas gar nicht an, leider." versinnbildlicht habe. Du hast da wohl vergessen zu sagen, "Gordon, einmal JA!"
 ;) Nicht schlimm.

Wo ist das Problem mit der Steifigkeit bei einem Allison mit gefrästem Gehäuse? Da baust Du eine Stahlplatte unter das Kurbelgehäuse, dass das Ganze Gelöre in Form hält und baust den Motor um auf Trockensumpfschmierung. Alles lösbare "Problemchen".
Eventuelle Resonanzschwingungen bekommt man ganz gut mit Ausgleichswellen in den Griff. Wichtig ist das man möglichst lange unterhalb oder oberhalb der Drehzahlen fährt, wo diese Resonanzschwingungen auftreten.
Wenn einem der Motor also bei 6000 1/min um die Ohren fliegt entweder mit 5900 1/min oder 6100 1/min fahren. Das ist beim Pulling natürlich alles etwas schwierig.

Bei unserem Panzermotor laufen die Gebläseräder mit fast 8- facher Kurbelwellendrehzahl. Der Vorbesitzer hat den Drehzahlregler ausgebaut und den Motor bei rund doppelter Motordrehzahl laufen lassen. Das wären dann rund 5000 1/min mal 8, also rund 40 Tausend 1/min, die die beiden Aluminium Gebläseräder drehen. Vom Durchmesser der Gebläseräder würde ich mal behaupten sind die nicht wesentlich kleiner als die bei einem Allison. Also dürfte die Belastung auf das Material in etwa gleich sein bei gleicher Drehzahl. Bei unserem Motor hat es da noch nie die Gebläseräder zerrissen. Mit wieviel Drehzahl läuft das Gebläserad z.B. im Mitas Monster? Die Problematik mit dieser Art der Aufladung ist aber die, dass ab einer bestimmten Drehzahl nicht mehr Luftmasse in den Motor gefördert werden kann. Da staut sich die Luft vor den Einlassventilen zurück und es kommt zu dem Effekt, das die Luft im Ansaugsystem in Schwingungen gerät. Wenn dann das Einlaßventil offen ist und die Schwingung, also die "Luftwelle", gerade im Rückzug ist, bekommt man eher weniger Luft in den Brennraum.
Dieser Effekt tritt aber bei rund 30 Liter Hubraum nicht ganz so schnell auf. Da hat die Luft in den Ansaugspinnen genügend Raum, um sich zu verteilen und vorzuverdichten...

Wieso erst in Amerika anrufen, um neue Teile oder Motoren zu bestellen? Die hat man im Austausch auf Lager stehen. Okay, hier im Hobbypulling sieht das womöglich etwas anders aus. Aber hier fährt ja auch kein team mehr als 10 Läufe im Jahr. Dafür würden die Amis nicht mal den Team- Trailer an den Sattelschlepper hängen.

Rocket Science hat aber zumindest den passenden Namen. Der will in den Himmel!  ;D Diese Art- Motoren sind aber auch recht anfällig gegenüber Störungen. Daher wundert es mich ein wenig, dass er darüber nachdenkt in die "Superstock" Klasse zu wechseln. Ich denke mal da ist die Luft schon ziemlich dünn in der NL- Meisterschaft. Ob man da noch dazwischen fahren kann, ohne enormen finanziellen Einsatz? Die bessere Alternative wäre dann vielleicht eher in Richtung light modified mit zwei Isotov- Turbinen zu gehen. Das ist wesentlich entspannter. Vor allem finanziell. Und so schlecht läuft der Eine da ja nun nicht, der ebenfalls zwei Isotov- Turbinen drauf hat. XL, oder wie der Zosse heißt.

Ja, der Rocket Science hat die selben Probleme wie Black Power im Moment. Man bekommt die Power einfach nicht auf den Boden. In beiden Fällen dürfte der Fehler im Fahrzeugrahmen zu suchen sein, die einfach zu steif sind und somit die Hinterachsen aushebeln.

Gruß  Gordon
« Letzte Änderung: 04.12.2018, 21:33:09 von pace setter »

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #12 am: 04.12.2018, 21:48:44 »

Ja, der Rocket Science hat die selben Probleme wie Black Power im Moment. Man bekommt die Power einfach nicht auf den Boden. In beiden Fällen dürfte der Fehler im Fahrzeugrahmen zu suchen sein, die einfach zu steif sind und somit die Hinterachsen aushebeln.

Gruß  Gordon

Rocket Science fährt seit dieser Saison den alten Rahmen vom Double Screamin ...
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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #13 am: 04.12.2018, 21:53:58 »
Was ändert das jetzt an meiner Feststellung?

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Re: Q&A with Jack Stijnen vom Rocket Science
« Antwort #14 am: 05.12.2018, 07:26:39 »
alles!
Der Rocket science lag in dieser Saison sehr ruhig auf der Bahn mit dem neuen Chassis.

Beim Black Power muss man sich denke ich erstmal an die Mitas Reifen gewöhnen,da haben aber bis aufs Monster Team auch andere mit zu kämpfen.
Wenn sie die erstmal im Griff haben funktionieren sie nicht schlecht (siehe Monster Team)
MfG und Full Pull