Autor Thema: Verliere Steigbügel im Galopp  (Gelesen 18464 mal)

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Dustpuppy

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Verliere Steigbügel im Galopp
« am: 30.12.04, 22:07 »
Hallo allerseits :D

Ich habe ein Problem mit den Steigbügeln im Galopp und manchmal auch im Trab. Ich verliere sie nämlich manchmal oder rutsche mit den Schuhen durch. Ich reite zwar erst seit drei Monaten, bin aber trotzdem der Aufassung, dass ich das langsam mal können sollte ;-)

Es liegt ja sicher daran, dass ich die Hacken nicht immer unten hab und der Unterschenkel somit auch nicht gespannt ist. Im Galopp bin ich noch sehr unsicher und ziehe die Knie hoch. Was kann ich dagegen tun?

Wenn ich mich richtig auf die tiefen Knie und die tiefen Hacken konzentriere komme ich im Leichttrab aus dem Tackt und kipp nach vorne. Nicht immer, aber häufig, wenn ich drauf achte.

So kann ich mittlerweile endlich ganz gut traben (denke ich). Die Hände halte ich ruhig etc. Nur die Beine wollen nicht so.
Habt ihr gute Tipps für mich?

Viele Dank und nen guten Rutsch.
Dusty

Offline Saorsa

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #1 am: 30.12.04, 22:46 »
Hi Dusty,

üben, üben, üben  ;)

Reite ohne Bügel, wenn du die Möglichkeit hast auch mal ohne Sattel, gönn dir Sitzlonge (=Sitzkorrektur an der Longe, da musst du dich nicht noch um die "Lenkung" kümmern). Such dir einen Reitlehrer, der mehr drauf hat als den tumben hacken-tief-Spruch.

Ach ja: und Geduld ! Drei Monate, das ist noch nicht viel - gib dir Zeit.
Alles zu seiner Zeit

Offline Eureka23

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #2 am: 31.12.04, 01:02 »
Hallo Dusty,

ich schließe mich Saorsa an.

Übung macht den Meister, und 3 Monate sind beim Reitenlernen nicht viel.

Ich übe seit 30 Jahren und bin nicht die unbegabteste Reiterin unter der Sonne, und trotzdem: gestern habe ich noch einen Steigbügel verloren... ;)

Liebe Grüße

Eureka23

geolina

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #3 am: 31.12.04, 09:31 »
hallo,

den steigbügel verlierst du weil du dein bein noch nicht locker nach unten hängen lässt sondern dich noch etwas damit festklammerst. aber das ist - achtung - völlig NORMAL ;).

du müsstest schon ein wunderkind sein wenn du das nun schon können würdest - gib dir zeit und geh ab und an nochmal an die longe zurück. das mach selbst ich noch ab und an, um am sitz zu feilen. und ich reite schon seit ich 6 jahre alt bin...also nun 22 jahre (leider bin ich glaube ich mit unglaublicher unfähigkeit gesegnet *lach*). ach ja und die hacken tief, das ist so ein spruch den ich auch nicht mag. haben mir auch meine ersten reitlehrer eingebleut und was ist daraus geworden - ein nicht lockerer sitz, bei dem ich das bein nicht lang lasse - aber die haken sind immer unten *lol*.

und zum thema reitenlernen fällt mir immer ein alter reitlehrerspruch ein.

reitschüler kommt nach 3 jahren reitunterricht zum lehrer und fragt:
und was meinen sie? wann kann ich denn nun endlich reiten?
reitlehrer:
kommen sie in 10 jahren wieder - dann werde ich abschätzen können wann sie reiten können.

 ;D also lass dir zeit (ich hoff ja auch noch, dass ich es mal lerne)

alex

Offline Ilustre

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #4 am: 31.12.04, 09:53 »
Ich bin der Meinung, das man beim reiten ein Leben lang lernen muß. Es gibt nur wenige, die es wirklich können!
Ich reite seit 28 Jahren und kann es immer noch nicht.....
Ich reite häufiger mal ohne Bügel oder ohne Sattel.
Vielleicht machst du einfach die Bügel mal ein Loch kürzer bis du sicherer bist (es muß ja nicht gleich ein Jokey oder Springreitersitz sein...).
Wenn "es" dir wieder passiert, dann stell dir vor, das schwere Steine an deinen Füßen hängen, die deine Beine lang nach unten ziehen. Mach dich groß im Sattel (in jede Richtung). Vielleicht kannst du dir irgendwo mal die Bücher von Sally Swift ausleihen und lesen. Sie gibt sehr anschauliche und nützliche Tipps, wie man an seinem Sitz arbeiten kann und was man sich suggerieren sollte..
Weiterhin viel Spaß beim reiten wünscht dir
Ina
Pferde- Dental- Praktikerin
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Offline Nattrun

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #5 am: 31.12.04, 10:02 »
Hi,
im Erwachsenenalter reiten lernen ist besonders schwierig und dauert länger als wenn man als Kind angefangen hat. Viele RL können sich unter den Problemen, die ein Erwachsener mit seiner Körperkoordination hat, nichts vorstellen, weil sie seit 100 Jahren reiten.
Ich hab mir daher Reitunterricht gesucht, der genau da ansetzt: Körpergefühl besonders schulen.
Die Schule von Sally Swift und Mary Wanless geht auf diese Probleme besonders ein, und im Reitunterricht nach Swift lerne ich mehr als beim konventionellen Hackentief-Lehrer.
Sitzschulung an der Longe kann man nie zu wenig nehmen, im Gegenteil - das ist keine Weicheierei (auch wenn manche darüber lachen), sondern sinnvoll auch für langjährige Reiter, denn Fehler machen alle, auch die Guten. Vom Reiten ohne Bügel halte ich nicht soviel - für kurz mal ja, aber längere übungseinheiten nein, weil man dadurch noch mehr verkrampft.
Und Bügel verlieren passiert halt.
Mein Pferdchen war irgendwann so weit, daß er von selber durchparierte, wenn er merkte, daß ein Bügel flatterte. Fand ich nett von ihm ;)
Hier noch ein paar Buchtipps:

Sally Swift: Reiten aus der Körpermitte, Band 1+2
Mary Wanless: Die Wanless-Methode
                     Reiten in Vollendung
                     ZUm Wohle des Pferdes (hier geht es eher um Ausrüstung und drumherum, aber trotzdem sehr lesenswert, die Frau hats einfach drauf)

Viel Erfolg. Nie vergessen: Der Weg ist das Ziel.
Nattrun

Wen kein Bangen mehr beschwert,
frei von hinnen reitet.
Heil führt ihn auf seinem Pferd,
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Offline smyrill2

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #6 am: 31.12.04, 10:41 »
Sally Swift würde ich auch empfehlen !!!!

Bilder aus "Reiten aus der Körpermitte" die evtl passen könnten:

"Ihre Beine hängen von dne Hüftgelenken wie alte Tore, die nur an den oberen Anglen hängen"

"Stellen sie sich vor sie hätten keine Unterschenkel sondern nur Gewichte, die an einem Strick von jedem Knie herunterhängen"

Bücher in denn ees auch uim den Sitz des Reiters geht:

Eckart Meyners: Bewegungsgefühl, das innere Auge des Reiters

Susanne von Dietze: Balance in der Bewegung
(sie hat zB ein Bild, das man sich eine Gumminand von der Ferse zum gleichseitigen HInterbein des Pferdes denken soll... da geht es mehr um das "richtige Treiben", abe rich dneke für eien langes Bein ist das auch hilfreich)

Erika Pohl: Wenn Erwachsene in den Sattel wollen


Und ansonsten kann ich mich den Vorherigen hier nur anschließen: wenn Du das mit 3 Monaten "Reiterfahrung" schon hinkriegtest, dann wärst Du ein Genie... und hättest zudem noch jeden Tag EInzelunterricht bei einem ebensolchen ("Lehrergenie") gehabt !! ;)

Merline

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #7 am: 31.12.04, 11:14 »
Hallo! Ich reite jetzt seit etwa einem halben Jahr (1 x wöchentlich) und kenne das Problem. Ich verliere auch ständig die Steigbügel im Galopp (da fühl ich mich dann total unsicher), manchmal auch im Trab. Mir kommen die Steigbügel auch immer zu lang vor. Ich schnall sie dann immer ein Loch kürzer, das find ich dann immer noch lang genug. Nützt zwar auch nix gegen das Verlieren, aber es fühlt sich besser an. Ich frag mich, ob ich das jemals hinbekommen werde. Kann hier nicht mal jemand von seiner "Anfangsreitzeit"  und seinen damaligen Problemen berichten???

Offline McFlower

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #8 am: 31.12.04, 13:02 »
Meine Anfangsreitzeit:

Ich war 13 Jahre alt und hatte meine nichtreitenden Eltern nach zweijährigem Dauerquengeln endlich so weit, dass ich Reitunterricht nehmen durfte. Eine Reitstunde im Monat haben meine Eltern bezahlt, eine weitere meine Großeltern, eine konnte ich vom Taschengeld bezahlen und eine weitere konnte ich mir durch Babysitten dazuverdienen. Also ein echter Kraftakt.

Meine Eltern hatten keine Ahnung, ich auch nicht, also sind wir zur nächstbesten Reitschule getappt. Longenstunde? Nööö - da ich in den Ferien schon mal auf einem Pony geführt worden war, wurden vom Reitlehrer Longenstunden als überflüssig erachtet. Ab in die Abteilung. Beim ersten Mal musste ich noch nicht mitgaloppieren, aber ab dem zweiten Mal selbstverständlich. Abteilungsgalopp mit Schulpferden - ein Synonym für "die wilde Sau".

Soll ich was beichten? Ich hatte ANGST. Jede Woche vor der Reitstunde hatte ich schweißnasse Hände und habe mir gewünscht, dass die Reitstunde doch bitte durch ein Wunder ausfallen würde. Und habe mich dafür gehasst, denn ich hatte ja Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um Reiten zu lernen.

So im nachhinein ist meine Angst ein Zeichen von gesundem Menschenverstand gewesen. So nach einem Jahr und Unmengen von Reitliteratur aus der Bücherei ist mir dann klar gewesen, dass diese Reitschule (die übrigens mit dem gleichen Reitlehrer immer noch existiert!!) unter aller Kanone war.

Also Reitschule gewechselt und alles wurde besser. Auf ältesten Reitfotos reite ich seit gut einem Jahr. Wenn ich das heute sehe, graut es mir: Ich falle mit dem ganzen Oberkörper nach vorne, ziehe die Knie nach oben und wirke im ganzen sehr unsicher und nicht besonders glücklich.

Leute, reiten lernen dauert einfach lange. Drei Monate oder ein Jahr sind nicht viel. Das Problem ist, dass man als "Nicht-Reiter" nicht die Muskeln hat, um richtig zu sitzen. Aber die Muskeln bilden sich erst durch richtiges Sitzen. Also ein echtes Dilemma.

Mein Mann hat vor zwei Jahren als Erwachsener angefangen zu reiten. Und zwar unter optimalen Bedingungen: Erst Longe, dann Einzelstunden auf einem Schulpferd und nach einem Jahr dann zwei Mal in der Woche guten Unterricht auf meinem Pferd (M ausgebildet), zusätzlich Ausritte. Und trotzdem kämpft er immer noch ein bißchen mit seinem Sitz. Das ist normal.

Ich hoffe, ich konnte euch etwas aufbauen...

McFlower
Treulos ist, wer Lebewohl sagt, wenn die Straße dunkel wird. (Gimli - Die Gefährten)

Dustpuppy

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #9 am: 31.12.04, 13:47 »
Vielen, vielen Dank für eure Antworten.

Ich kann ja mal noch ein bißchen von mir erzählen.
Also ich bin 21 und hab eben Ende August zu Reiten begonnen. Früher war ich nur in den Ferien reiten und habe mal Reiterferien gemacht. Da war ich aber noch ziemlich jung. Ich wollte dann auch zu Hause reiten, aber der Verein hatte eine gigantische Warteliste, so dass ich mich da gar nicht erst eingetragen habe. Statt dessen habe ich mit Judo begonnen, was ich seit meinem 6. Lebensjahr und immer noch mache. Also Fallen kann ich ;-) ...

Ich hab in letzter Zeit ein paar Privatstunden genommen, die mir auch sehr viel gebracht haben. Die RL ist sehr gut und hat keine Minute die Augen  von mir und dem Pferd gelassen. Sie ist neben mir hergelaufen, hat mich gelobt, wenn ich was gut gemaht habe und kritisiert, wenn was falsch war. Hat mir den Sitz erklärt, wie ich das Pferd WIRKLICH in eine von mir bestimmte Richtung führe, ohne am Zügel zu ziehen und mir die Gewichtshilfen erklärt.
An all dem muss ich jetzt auch in der Abteilung arbeiten.

Zudem habe ich mir das Buch "So verdient man sich die Sporen" von Horst Stern gekauft, was ich bestens empfehlen kann. Ich habe die letzte Stunde, in der ich das erste Mal vorgeritten bin intensiv auf meinen Sitz geachtet und siehe da: der süße Schimmel rundete plötzlich nicht mehr die Ecken ab.  ::)

Die Bücher, die ihr mir empfohlen hat, werde ich mir auch mal näher angucken. Ich finde es richtig cool, dass man hier im Forum so eine gute Hilfe bekommt.

Habt ihr denn sonst noch Tipps zum Galoppieren? Was tut man, wenn man das Gleichgewicht verliert?

@Merline:
Hast du mal Lust zu Mailen? dann können wir ja auch unsere Erfahrungen austauschen.

BTW:
Das Problem mit den zu langen Bügeln kenn ich... *lol* Hab sogar schon mal gedacht meine Beine wären ungleich oder so ;-)
« Letzte Änderung: 31.12.04, 13:49 von Dustpuppy »

Offline Steffi

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #10 am: 31.12.04, 14:15 »
blöde frage, aber was hältst du von ein paar voltigier-stunden (= "turnen" am pferd)??? ich weiß nicht wie das ausschaut, wenn man schon "älter" ist ... ich habe mit 8 jahren mit volti begonnen und dann erst mit 10 zum reiten angefangen ... hate nie wirklich probleme mit dem sitz, weil man bei volti irgendwie die bewegungen vom pferd total gut kennenlernt und sich nicht festklammert, weil man keine angst hat (wenn ich im galopp auf dem pferd stehen kann, muss ich doch auch sitzen können ... ;)) aber da ist halt die frage, ob du das willst, und irgendwo einen geeigneten verein findest ...

geolina

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #11 am: 31.12.04, 14:23 »
hallo,

also die bücher die bis jetzt empfohlen wurden sind alle ganz toll...aber einen tip hätte ich noch.

den titel fand ich damals einfach so charmant, dass ich mir das buch kaufen musste, und ich einer downphase war ich auch gerade:

reiten kann man tatsächlich lernen von isabelle von neumann-cosel

ist für erwachsene anfänger geschrieben - und v.a. eines - amüsant. man findet seine probleme und unsicherheiten wieder und bemerkt dass es anderen auch mal so gegangen ist oder noch so geht. auch wenn mir das buch reiterlich nicht sooooo viel gebracht hat hab ich bei einigen passagen tränen gelacht - v.a. wenn die gedanken von pferden bei den reitversuchen mit bildern uns sprechblasen veranschaulicht werden. ich glaube...auch wenn es für den sitz evtl. weniger bringt als die anderen bücher...ein lesenswertes buch ist das allemal.

alex

Offline Nattrun

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #12 am: 31.12.04, 14:51 »
@Dustpuppy

für mich selber hab ich die Erfahrung gemacht, daß ich in der Abteilung überhaupt nichts lerne. Vielelicht ist man mit über 30 zu doof dazu. Deshalb nehme ich grundsätzlich nur Einzelstunden und akzeptiere auch keinen zweiten Reiter in der Bahn, weil ich mich sonst nciht konzentrieren kann.
Zum Galoppieren kann ich nur sagen - wenn Dir zu mulmig ist, weil Du nicht genug Gleichgewicht hast - DANN LASS es! Du wirst schon merken, wann die Zeit des Galoppierens kommt, niemand zwingt dich und es fällt keinem ein Zacken aus der Krone, wenn er das noch nicht macht!
Was die anderen über dich denken, muss Dir komplett egal sein. Es geht um Deinen Hintern, Deinen Kopf und Deinen Bauch.
Ich hab mein Pferd nach einem Jahr Reiten (mit schlechtem bzw gar keinem Unterricht, bin eher Autodidakt)  gekauft - eine Sch***- Idee, von der ich nur abraten kann, denn ich war superunsicher und mein Pony jung und temperamentvoll. Das ging total schief. Also haben wir nach bösen Stürzen von vorne angefangen und ich bin lange nicht galoppiert bzw nur in langsamen kontrolliertem Tempo hinter anderen hergaloppt. Mir ist extremst wichtig, daß ich jederzeit die volle Kontrolle habe und die habe ich NUR, wenn mein Sitz gut ist.
Das Pferd spürt das - wenn der oben unsicher ist (und sei es nur, weil er nciht gut sitzt), wird es ebenfalls unsicher und das kann im Galopp gehörig daneben gehen.
Irgendwann kam es dann, der Sitz wurde besser (nicht zuletzt dadurch, daß ich auf Torsion umstieg, wo man sehr viel ausbalancierter sitzen muss/gar nicht anders kann und automatisch sicherer wird) und eines Tages war ich der König, als ich 1. mich traute, allein auszureiten und 2. einen Galopp auf ebener Strecke wagte! :D Da hatte ich mein Pferd schon 3 Jahre!
Habe immer noch das Gefühl, ich kann nicht viel, außer gut runterfallen :-\ - mein Pferdchen ist ein ganz lieber, der viel ausgleicht, und am liebsten würde ich jeden Tag Reitstunden nehmen (geht leider nur sporadisch, weil ich hier in der Pampa wohne und meine Centered-Riding-Lehrerin 80 km weit weg).
Also - nicht zuviel auf einmal wollen, sonst steht man sich selber im Weg. ;)
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Offline Saorsa

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #13 am: 31.12.04, 18:18 »
Hi nochmal,

galoppieren lernt man auch schlicht durch galoppieren. Da nochmal ddie Empfehlung: Sitzlonge - gutes, ausbalaciertes Schulpferd, du musst dich nur auf deinen Sitz konzentrieren etc. Einfach eine Situation schaffen, wo du maximal entspannt bist - loslassen ist schon die halbe Miete. Manchmal ist es hilfreich, über den leichten Sitz in den Galopp zu finden. Wenn du einmal in den Rhythmus gefunden hast, wirst du den Galopp wahrscheinlich sehr viel angenehmer zu sitzen finden, als den Trab.  ;)
Und wie schon vielfach richtig erwähnt: lass dir Zeit, das muss nicht morgen sein.

Abteilungsreiten halt ich auch für wasted time.

Zu der anderen Frage: meine Reitanfänge liegen irgendwo im frühesten Knirpsalter, wir hatten Ponies auf Opas Bauernhof und sind immer ohne Sattel geritten - fand ich genial und hat mir mein ganzes reiterinnenleben hindurch geholfen, nicht so schnell aus der Balance zu geraten.
Trotzdem habe ich als 11jährige Bauklötze gestaunt, als ich in einer "richtigen" Reitschule zum ersten Mal auf einem grossen WB in einem richtigen Sattel sass und dann auch noch leichttraben sollte. Lach - ging dann schnell, aber meine Güte, ich weiss heute noch, wie sich das angefühlt hat: so in etwa stelle ich mir einen Ritt auf dem Kamel (unbekannterweise) vor. Wie gross muss dieser Schock erst sein, wenn man vorher nicht jahrelang täglich mit dem Ponyexpress unterwegs war; geschweige denn, wenn man erst im Erwachsenenalter anfängt. Hut ab vor allen, die das tun und durchhalten und Spass haben!
Alles zu seiner Zeit

Offline Sabino

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Re: Verliere Steigbügel im Galopp
« Antwort #14 am: 01.01.05, 12:50 »
Hallo Dustpuppy

vermutlich klammerst Du aus einem Reflex heraus mit den Oberschenkeln. Wenn Du Dich mal auf Deine Oberschenkel konzentriest, wirst Du es merken, wie angestrengt die sind. Du mußt die Spannung da raus bringen, sonst hebelt es Dich immer aus dem Sitz und Du kannst Die Schenkel nicht ruhig liegen lassen und die Absätze ziehen sich automatisch hoch, wenn die Knie zu sind.

Öffne bewußt immer mal wieder die Knie und löse die Anspannung, indem Du die Knie mal kurz nach außen wegklappst, übe das mal im Schritt und im Trab, sobald Du merkst, dass die Bügel wieder wegrutschen, dann wirst Du ganz schnell merken, dass es besser wird.
Ich glaube an das Pferd! Das Automobil ist bloß eine vorübergehende Erscheinung!

(irgendson Kaiser...)