Autor Thema: SH in Volten und Zirkeln  (Gelesen 26343 mal)

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Offline Tüpfel

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #30 am: 26.03.08, 16:46 »
Hi Metti,
für mich klingt das so, als würdest du die Zügeleinwirkung nicht nach direkter und indirekter Führung differenzieren. Folglich funktioniert die Schulterkontolle noch nicht isoliert von der Biegung . Die Verschiebung, der HH, welche über dem Schenkel erwirkt wird, scheint zu klappen ( Renvers und Travers), die Verschiebung der Schultern offenbar noch nicht....
Ich versuche mal, es genau zu erklären :
Das Schulterherein wird durch die Verschiebung der Schultern nach innen eingeleitet. Die HH bleibt auf der vorhandenen Linie.  ( man kann natürlich bei mehr Abstellung diese auch nach außen schubsen, aber das wird hier jetzt zu verwirrend)
Die Verschiebung der Schulter wird über die indirekte Zügelhilfe - also die seitwärtswirkende Einwirkung mit dem am Hals anliegenden Teil des Zügels - gesteuert.  Keine ANNEHMENDE Hilfe und auch keine NACHGEBENDE Hilfe,  sondern eine rein SEITWÄRTS- wirkende Hilfe.

Auf dem Zirkel bedeutet das, du reitest gerade gebogen auf der Zirkellinie und führst dann ZWISCHEN den beiden Zügeln die Schultern nach innen. Der Äußere Zügel schiebt nach innen( rahmt und führt) , der innere Zügel zieht nach innen( öffnet und läßt zu) . Dieser Vorgang ist ganz losgelöst von der Biegung und Stellung des Halses und Genicks  zu sehen.  Will sagen : man kann die Schultern auch bei völlig geradem Hals, ohne Stellung verschieben.

DANEBEN gibt es die direkte Zügelführung, die, welche direkt auf das Gebiß wirkt. Diese ist zuständig für die Stellung und Biegung des Halses.  So wie ich es reite, wird die Biegung durch leichtes Heben der inneren Hand erwirkt.
Kombiniere ich diese beiden Einwirkungsmöglichkeiten nun, so kann ich ganz differenziert die Biegung/Stellung und die Schultern / Abstellung und Einleitung des SH anweisen.

Das innere Bild von SH auf dm Zirkel für mich ist : Ich reite auf dem Zirkel, gerade gebogen, ich verschiebe die Schultern nach innen und reiten hinten weiter auf der Zirkellinie. Bei jedem Schritt, Tritt, Sprung  kontolliere ich über die indirekte Führung, daß die Schultern nach innen versetzt bleiben, da ich weiter auf dem  Zirkel reite, sitze ich gleichbleiben, passiv wechselseitig in der Bewegung des Pferdes, mit leichter Betonung auf innen. Der Oberkörper muß sich mit den Schultern des Pferdes nach innen drehen, denn nur dann klappt die indirekte Zügelführung. Die Stellung und Biegung bleibt unverändert. Der innere Schenkel überwacht fühlend in unveränderter Position die Aktivität und Schubkanalisierung des inneren Hinterbeines. l

Das Bild, das eben vor meinem inneren Auge nach deiner Schilderung entstanden ist, wäre folgendes : Du möchtest am äußeren Zügel führen und das verleitet dich dazu, die Hand festzustellen/ zu blockieren, wodurch diese rückwärts wirkt. Wenn du dir vorstellst, daß du wirklich mit dem Außenzügel die Schulter nach innen schiebst, ohne dabei aber mit der Hand vor- oder zurückzugehen , sondern wirklich nur dahinzudrücken, wohin du die Schultern haben möchtest, wäre dir vielleicht geholfen. 

Wenn der Fluß im SH verloren geht, liegt das oft daran, daß zuviel und zu weit hinten mit dem inneren Schenkel gemacht wird. Das Pferd kommt dann ins Weichen -  auf Kosten des Vorwärtsschwingens unter den Schwerpunkt. Stelle dir vor, daß die HH einfach ganz normal weiter auf der Zirkellinie läuft, nicht nach außen verschoben.- Du verschiebst echt nur die Schultern......... Das hilft häufig.

Grüßle vom Tüpfel

Offline Mettie

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #31 am: 26.03.08, 18:20 »
Oh, super, endlich kommt hier mal Schwung rein! Danke für die vielen Antworten.

Und wenn du versuchst, einfach einen Tick nach außen (in Bewegungsrichtung) zu sitzen?
Das finde ich persönlich unlogisch und daher würde es mich vermutlich mehr Konzentration kosten, als Nutzen bringen.

Zitat
Wenn das erst neuerdings auftritt, spricht das in meinen Augen aber eher nicht für einen Reiterfehler. Obligatorische Fragen: Zähne angeschaut? Passt der Sattel? Blockade? Wie läuft das Pferd an der Longe? Wie auf der Weide/Paddock?
Zähne wurden vor einem halben Jahr gemacht und sind am Freitag wieder dran (beide Male Spezialistin), Sattel wurde erst vor einem Monat gepolstert. Kann doch trotzdem ein Reiterfehler sein, oft schleicht sich so etwas ja langsam ein. Pferd läuft momentan sehr locker, hat viel Energie und schwingt von Kopf bis Fuß, also nicht hälzern oder hakelig. Wenn ich allerdings das SH an der Hand übe, verwirft er sich auch schon manchmal, obwohl ich den Kopf nur über den mittleren Ring des Kappzaumes dirigiere (also keine Zügel). Ganz freies Übertreten auf Körpersprache hingegen geht ohne Verwerfen.

Zitat
Zum Sitzen: Naa jaaa, mag ja sein, dass das Innen-Sitzen gerad "out" ist, allerdings kenne ich es aus den Sitzschulen (von Dietze, Meyners) so, dass man automatisch innen sitzt, wenn das äußere Bein verwahrend liegt.

Ich gehe eigentlich davon aus, automatisch innen zu sitzen. Ich mache es nur nicht bewusst, weil ich dann sofort in der Hüfte umknicke, weil ich zwanghaft versuche, innen zu sitzen  ;D Aber von meiner Hilfengebung her würde ich eh vermuten, dass ich innen belaste.

Zitat
Außerdem, wie treibst du mit dem Innenschenkel? Bei mir fühlt sich das an wie, ich treib das innere Hinterbein rein, ich zieh das äußere (mit Gewicht, bzw mit in den Steibgügel treten) raus usw
So wie du fühle ich das nicht, ich spanne einfach durch vermehrtes Austreten des inneren Bügels die Wade an (und sitze dadurch sicher auch vermehrt innen) und komme dadurch automatisch besser ans Pferd, muss daher eigentlich kaum aktiv nachtreiben, allein die Spannung in der Wade reicht eigentlich. Und ich versuche so wenig wie möglich den Fluß zu stören, sodass ich automatisch in den wechselseitigen Takt der Hinterbeine komme und das jeweils vorschwingende Bein mit einem leichten Impuls verstärke. Diesen Takt habe ich eigentlich sicher raus und kann damit durch den Einsatz des jeweiligen Schenkels Abstellung, Versammlung und Begrenzung der Hinterhand gezielt korrigieren.
Mit dem Sitz einen Impuls in Bewegungsrichtung... hm, werde ich mir merken, aber das ist sicher so eine Gefühlssache, weiß nicht ob ich das auf die Reihe bekomme.

Tüpfel, ich glaube damit könntest du Recht haben. So differenziert habe ich das ehrlich gesagt nie betrachtet. Ich lege zwar quasi automatischen den Außenzügel an den Pferdehals an, wenn ich SH reiten will, aber das nach-innen-Führen der inneren Hand habe ich noch nicht wirklich gemacht, zumindest nicht bewusst. In den Traversalen neige ich sogar dazu, die innere Hand über den Mähnenkamm statt nach innen zu führen, weil es sich für mich im Sitz komisch anfühlt. Wenn ich mich dann bewusst im Oberkörper in Bewegungsrichtung drehe, kommt die innere Hand auch wieder nach innen. Vielleicht ist das auch das Übel im Schulterherein?
Ich glaube, mit der direkten und indirekten Zügeleinwirkung herum zu experimentieren, wird unsere Aufgabe für die nächsten Wochen  :D ich bin schon gespannt, welche Feinheiten in der Abstimmung diese neue Erkenntnis bringen wird.
Das Verschieben der Schulter habe ich bis vor Kurzem noch gar nicht isoliert betrachtet und mir keine Gedanken darüber gemacht. Schulterkontrolle bestand für mich bis dahin nur daraus, zu verhindern dass das Pferd über die äußere Schulter davon läuft. Seit kurzem mache ich da einige Übungen im Schritt, die mir schon viel geholfen haben, Ursache und Wirkung zu begreifen, aber ich habe sie noch nicht in meine alltägliche Arbeit einbezogen.
Meinst du mit "gerade gebogen" gerade gerichtet und gebogen?
Zum Zirkelbild, ich behalte also das Bild im Kopf, dass die Hinterhand der ursprünglichen Zirkellinie folgt und die Vorhand abhängig davon je nach Wunsch nach innen geführt und abgestellt wird?

Das Feststellen des Außenzügels rührt sicher noch von dem Problem, dass das Pferd bei zu wenig Kontakt nach innen drängelt/abwendet.Wie kann ich das verhindern, wenn ich wirklich nur über seitwärts weisende Zügelhilfen die Schultern verschiebe? Oder dürfte das gar keine Auswirkung auf die Bewegungsrichtung haben?

Das Schulterbild halte ich bei der nächsten Übung im Kopf! Da muss ich echt umlernen! Danke!  :D
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Offline Tüpfel

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #32 am: 27.03.08, 07:58 »
Hi Metti,
was du da mit deiner Hand in der Traversale beschrieben hast, habe ich nicht ganz verstanden... probierst du es nochmal mit anderen Worten?
Gerade gebogen meint geradegerichtet und gebogen, ja, Die Fußung auf der gebogenen Linie, in Linie ( jeweiliges Vorderbein auf das entsprechende Hinterbein ausgerichtet) . Im Gegensatz dazu dann die Verschiebungen : SH, TV, RV.

Das Problem mit dem Fallen auf die innere Schulter kenne ich gut ( zwinker) , man ist automatisch versucht, mit dem Außenzügel "festzuhallten". Aber man muß sich dann energisch dazu zwingen, den Ursachen ins Auge zu schauen, nämlich der zu starken Gewichtsaufnahme auf der inneren Schulter. Dann verbietet sich eine rückwärtsgerichtete/ blockierende Zügelhilfe .

Die für mich einzig  sinngebende Einwirkung ist die seitwärtswirkende, indirekte Zügelhilfe. Das muß man sich dann mühsam erarbeiten gggg bis es in Fleisch und Blut übergeht. Die indirekte Hilfe hat mit der direkten Einwirkung und dem Kontakt zum Maul nichts zu tun, man kann sie wohl kombinieren, sollte sie aber auch getrennt einsetzen können und betrachten.

Für mich war , als ich diese Erkenntnis hatte,  auf einmal die Formulierung " am äußeren Zügel" völlig neu erschlossen.  Und in Folge alle Beschreibungen der reiterlichen Einwirkungen in alten und neuen Schriften. Das fand ich extrem aufregend !

So wie du die Verschiebung der Schultern nach innen einleiten kannst, kannst du natürlich auch andersherum einsetzen, um einem auf die innere Schulter Fallen zu begegnen.  Verlagert das Pferd zuviel Gewicht auf die innere Schulter, so drehe ich die indirekten Hifen um : der äußere Zügel zieht wieder rein seitwärts nach außen und öffnet und der innere "schiebt" seitwärts nach außen und verwahrt/ schließt.
Bist du geschickt und flink im Einsatz dieser Hilfengebung, kannst du millimetergenau die Schultern hin - und herverschieben, das Problem von Ausfallen und in die Biegung fallen ist damit gelöst, weil du jederzeit die Balance herstellen kannst.
Das ist übrigens dann auch für die Biegung ( des Halses) sehr hilfreich, denn wenn du erkannt hast, wie die Biegung schulterbalancetechnisch funktioniert, kannst du dem Pferd viel besser helfen.

Zum Sitz : ich teile gar nicht die Ansicht, daß man automatisch die vorgeschobene Hüfte mehr belastet, man kann ganz differziert das Gewicht einsetzen. - Man muß nur lernen wie...

Grüßle vom Tüpfel

Offline Mettie

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #33 am: 27.03.08, 16:36 »
Ach herrje, was verlangst du da von mir...  ;D

Bei der Traversale ziehe ich die innere Hand über den Mähnenkamm, weil es sich für mich merkwürdig anfühlt, die Hand noch weiter seitlich vom Pferdehals weg zu nehmen (irgendwie komme ich mir dabei immer völlig verdreht vor). Wenn ich mich dann ganz bewusst mit den Schultern (auch mal übertrieben) in Bewegungsrichtung drehe, dann ist es auf einmal kein Problem mehr, die innere Hand seitlich zu führen.

Das ist also sicher im SH ebenfalls so und ich muss mal meine Körperdrehung beachten. Da lege ich zwar ebenfalls den Außenzügel gut an, aber den Innenzügel halte ich an Ort und Stelle (siehe Kommentare von angi und Aleike)

Ich denke schon, dass man mehr oder weniger zwangsläufig mehr innen sitzt, wenn man das Innenbein streckt (u den Bügel austritt) und betont anspannt. Ganz einfach weil sich die vermehrte Spannung ja auch in Hüfte und Rücken fortsetzt und den Reiter auch ein kleines bisschen anders hinsetzt. Vielleicht ist das auch einfach meine Art "bewusst unbewusst" das Gewicht zu verlagern  ;D

Wenn man jahrelang gelernt hat, die äußere Schulter mit einem anstehenden äußeren Zügel zu begrenzen, ist es nicht einfach, da umzudenken. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt direkt schon ins Schulterherein übertragen kann, ich bin froh, meine Übungen reiten zu können, bei denen ich mich eigentlich nur darauf konzentrieren muss. Ich werde aber mal versuchen, so weit wie möglich die genannten Dinge zu beachten. Es klingt jedenfalls sehr logisch und vielversprechend.
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Offline angi

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #34 am: 27.03.08, 17:33 »
Deswegen streck ich auch eher das Außenbein, muß man halt flexibel in seinen Bewegungen zu den verschiedenen Phasen sein, damits nicht klemmt (in der Clickerfotobox ist ein Bild wo man ein bissl sieht, wie ich nach außen ziehend draufhäng im Sh und bitte sich nicht an der komischen Fußhaltung aufzuhängen, hab Spreiz-Platt wasauchimmer Füße, kann das ohne sonst einen Teil zu verspannen und der Effekt wird bei kurzen Bügel wegen Buckelgefahr und Streß noch verstärkt :P) Das Pferd ist knapp Vier, hat nicht viel Ahnung von indirekten Zügelhilfen (reagiert eher panisch auf einen angelegten Außenzügel) und lässt sich praktisch rein durch Gewichtshilfen in ein recht ansehnliches. Ich bin mir inzwischen ziemlich sicher, dass das der richtige Weg ist, oder ich hab zu viel Racinet gelesen und/oder ihn nicht verstanden ;D
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Offline Mettie

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #35 am: 27.03.08, 18:45 »
Naja, das mit dem Sitzen ist sicher auch Gewohnheitssache. Ich habe mir jedenfalls abgewöhnt, immer alles kontrollieren zu wollen, da ist mein Hirn leider viel zu langsam für. Solange ich versucht habe, jede Phase in einer Hinterhandwendung korrekt zu treiben, ging es schief. Irgendwann habe ich mich auf mein Gefühl verlassen und es funktionierte - die Hilfen habe ich automatisch zur richtigen Zeit am richtigen Ort gegeben  ;)
Genauso in der Traversale, da braucht man natürlich erst einmal das Verständnis für die einzelnen Hilfen und muss wissen, was man womit bewirkt. Aber anschließend passiert das automatisch, dass man eine zu starke Abstellung, eine voraus gehende Hinterhand, zu wenig Biegung... korrigiert.

Zum Thema Racinet... was erstaunlich ist, dass gerade dieses bei Racinet viel breitere Spektrum an Zügelhilfen (eben wegen der Schulterkontrolle, die ja bei der FN aufgrund des hinterhandfokussierten Denkens oft unter den Tisch fällt) von den Pferden erstaunlich schnell begriffen wird. Das war für mich eigentlich der ausschlaggebende Grund, zu sagen, dass ich in diese Richtung weiter arbeite. Diese ganzen Hilfen sind im Pferd praktisch schon installiert.

angi, ich bin mal mit Knotenhalfter SH geritten. Ging ebenfalls - ganz ohne Beeinflussung am Zügel. Was mir da aber gefehlt hat, ist die Kontrolle über die Feinabstimmung, die ich aber haben will, um einen größtmöglichen gymnastischen Effekt zu erzielen. Zum Beispiel starke Biegung, geringe Abstellung, starke Abstellung, geringe Biegung und dergleichen. So feine Unterschiede bekomme ich NUR auf Gewicht leider nicht hin.  :-\

So und jetzt gehe ich die Fotobox suchen  ;)
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Offline angi

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #36 am: 27.03.08, 19:07 »
Siehst du ich hab halt ewig lang Hinterbeine gezählt, weil ich wissen wollt wann die wo sind. So Sachen wie Angaloppieren mach ich aber nochimmer rein gefühlsmäßig, weil ich sonst einen Knoten im Kopf bekomm :P
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Offline Mettie

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #37 am: 27.03.08, 22:52 »
Hinterbeine zählen? Sind doch nur zwei  ;D
Ja, aber sowas habe ich auch schon gemacht, fühlen wie das Hinterbein vorschwingt und dergleichen.

angi, sitzt du im SH mehr außen? Das wäre für mich total ungewohnt. Erklärt aber, dass du den äußeren Bügel mehr austrittst.

Ich habe heute die Tipps versucht, umzusetzen...  ::) eieiei, um unsere Schulterkontrolle ist es schlechter bestellt, als ich dachte  :P Der Versuch, die Schultern fürs SH nach innen zu führen, endete mit einem netten Abwenden, und auch das Gewicht der Schultern auf gerade gebogener  ;) Strecke verlagern ist dann doch noch einmal schwerer, als es in der Theorie klingt.
Im Schritt klappt das wie gesagt schon richtig gut, zumindest wenn ich meine Pfoten unter Kontrolle habe und nicht doch wieder rückwärts ziehe  ::) aber mein Pferd sagt mir das dann sofort sehr deutlich.
Im Trab... naja was solls. Was aber ebenfalls schon viel geholfen hat, war eine deutlichere Drehung des Oberkörpers und der eigenen Schultern. Verworfen hat sich das Pferd heute fast gar nicht mehr, dafür ist uns öfter mal in Abstellungs-Wirrwar die Biegung verloren gegangen. Aber das wird schon, denke ich!

Danke für die Tipps! Ich glaube, wir haben die Wurzel allen Übels entlarvt!
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Offline Aleike

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #38 am: 27.03.08, 23:49 »
Wie wäre denn eigentlich die Prioritätenliste beim Zerdröseln de Aufgabe?

Erst die Einhaltung der Linie, dann die Abstellung, dann die Biegung? Oder wie?
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Offline Mettie

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #39 am: 28.03.08, 00:44 »
Einhaltung der Linie hab ich ja jetzt erst einmal nicht, weil ich das SH auf dem Zirkel hinten an gestellt und erst mal auf gerader Linie geübt habe.

Priorität kann man eh nicht so ganz sagen - ich achte auf das Verwerfen und irgendwann wird das Pferd gerade. Dann achte ich wieder auf Biegung, und dadurch schleichen sich wieder Fehler in der Kopfhaltung ein.

Komm ja auch darauf an was du bezwecken willst - wenn keine Biegung im Pferd ist, hat die Übung keinen gymnastischen Wert, aber die Reaktion auf die seitwärtstreibenden Hilfen kannst du damit trotzdem üben. Eine ungleichmäßige Linienführung spricht dann wieder dafür, dass sich das Pferd nicht richtig zwischen den Hilfen einrahmen lässt, dafür bleibt vielleicht die Längsbiegung erhalten und du kannst eine Dehnung der Außenlinie und Stärkung der Innenlinie erreichen.
Am Ende hängt dann aber doch alles zusammen und zum Schluss sollte alles zusammen funktionieren. Nur da ich schon seit einigen Wochen mit dem Verwerfen kämpfe, aber selten Probleme mit mangelnder Biegung habe, werde ich letzteres jetzt auch mal zugunsten der anderen Baustelle hinten an stellen.
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Offline Tüpfel

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #40 am: 28.03.08, 08:16 »
Moin, moin,
ich sitze beim SH auf dem Zirkel tendenziell innen und an der Geraden tendenziell außen. Also immer dahin, wohin sich das Pferd bewegten soll. Das finde ich für das Pferd am logischsten. Und das vereinfacht auch die Richtungsänderung innerhalb eines Seitenganges. Will ich z.B. aus dem SH an der langen Seite in die Traversalverschiebung sitze ich einfach um, Oder wenn ich aus dem SH in eine Volte anwenden will, früher - als ich noch an der langen Seite innen saß, war das unheimlich schwer für mich, heute  ist es recht simpel.

@ Aleike : Die einzelnen Elemente des SH s sind alle gleichwertig, aber Mensch /Pferd lernt das Gesamtgebilde leichter, wenn man die Komponenten separiert erarbeitet/ vermittelt.
Grüßle vom Tüpfel

Offline Aleike

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #41 am: 28.03.08, 09:18 »
Moin, moin,
ich sitze beim SH auf dem Zirkel tendenziell innen und an der Geraden tendenziell außen.
Das Innensitzen beim Zirkel-SH war mir bei PK immer schon unerklärlich. Beim SH auf dem Zirkel linker Hand bewege ich mich doch auch nach rechts?!
Warum schwenkt Dein Pferd denn da nicht die Kruppe herein, und geht Travers auf der Zirkellinie, wenn Du innen sitzt? *rätsel*
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Offline Figonero

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #42 am: 28.03.08, 13:30 »
Mir wurde das "Sitz-Problem" beim SH mal folgendermassen erklaert: es gibt kein "Richtig" oder "Falsch", sondern es kommt drauf an, was man bewirken will:
Innensitzen erhoeht tendenziell die Biegung, Aussensitzen tendenziell den Fluss der Seitwaertsbewegung. Das deckt sich so ja auch mit der von Tuepfel beschriebenen Variante, auch wenn die Begruendung eine Andere ist. Insofern kann man sich durchaus vorstellen, mit ein-und demselben Pferd mal mehr innen, mal mehr aussen zu sitzen, je nachdem wie es die Umstaende erfordern. Das das natuerlich nur Nuancen sind und man weder innen noch aussen "ueberhaengen" soll, ist klar. Je besser die Uebung ausgefuehrt wird, desto mehr kann man sich auf "mittig sitzen" beschraenken.
Kerstin

Offline Tüpfel

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #43 am: 28.03.08, 16:58 »
( Provokationsmodus ein - zwinker) @Figonero :  Warum soll das Pferd den Hals mehr biegen, wenn ich innen sitze  ??? ( Provokationsmodus aus)
Da ich die "Rippenbiegung negiere, macht diese Aussage für mich keinen Sinn.
Die Seite auf der man sitzt hat nichts mit der Biegung zu tun, sondern damit, wohin sich das Pferd bewegen soll. Reite ich rechte Hand auf einer Kreisförmigen Linie, so bewegt sich das Pferd von mir aus gesehen,  auf einem Bogen nach rechts. Also sitze ich innen/ rechts.  Ist das Pferd dabei nach rechts gebogen, gut ! Ist das Pferd dabei nach links gebogen, auch recht. ist das Pferd gerade, auch recht.
Reite ich rechte Hand  ganze Bahn, so bewegt sich das Pferd geradeaus, ich sitze mittig. Stelle ich es dann mit den Schultern herein, bewegt es sich von mir aus gesehen nach  links, also sitze ich auch dahin, eben nach links. Ebenso im Renvers . Im Travers aber bewegt sich das Pferd von mir aus gesehen nach  rechts, also sitze ich rechts.
@aleike : das ist übrigens nicht nur PK-spezifisch, sondern wurde auch von dem "Erfinder des SH" la Guiniere so beschrieben....
Nur wenn man von einer konstanten Biegung des Pferdes durch den ganzen Körper IN DER BEWEGUNG ausgeht, die es so aber nicht gibt, macht das sitzen in die Biegungsrichtung  Sinn.


Grüßle vom Tüpfel

Offline Aleike

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Re: SH in Volten und Zirkeln
« Antwort #44 am: 28.03.08, 17:37 »
@aleike : das ist übrigens nicht nur PK-spezifisch, sondern wurde auch von dem "Erfinder des SH" la Guiniere so beschrieben....
Nur wenn man von einer konstanten Biegung des Pferdes durch den ganzen Körper IN DER BEWEGUNG ausgeht, die es so aber nicht gibt, macht das sitzen in die Biegungsrichtung  Sinn.
Sitzen in Bewegungsrichtung, klar, keine Frage.

Aber für mich bleibt es dabei, dass sich das Pferd auf dem SH-Zirkel in Richtung seiner Außenseite bewegt (ist das nicht auch die Def. von SH, gebogen netgegen der Bewegungsrichtung?), auch wenn die Gesamtkurve des Wegs 5 oder 10 m weiter in die andere Richtung geht. *schwindelig ist*

Was veränderst Du denn dann am Sitz, wenn Du das Pferd auf dem Zirkel vom SH ins Travers umstellst? Oder machst Du das dann nur über Schenkel und Zügelführung?

Wie eng muss eine Wendung im SH sein, dass Du von außen nach innen umsitzt? Auf der ganzen Bahn, lange Seite, außen, vor der Ecke dann umsitzen nach innen, dann wieder nach außen?
Mal provokant gefragt. 8) ;)

Bei aller Logik von Monsieur Karl, mir jedenfalls leuchtet das nicht ein. ???
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