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Rund ums Reiten => Allgemein => Thema gestartet von: Petig2002 am 06.08.08, 09:41

Titel: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 06.08.08, 09:41
Hallo ihr Lieben,

dass ich irgendwann ein eigenes Pferd haben wollen würde, steht schon fest, seit ich 8 bin  ;D
Nach einer gefühlten Ewigkeit rückt das Ziel näher. Es ist noch nicht so weit und die Finanzen müssen noch etwas frisiert werden  ;D, aber es geht stetig voran, das Ziel ist in Sicht und wenigstens ich persönlich kann es unter den gegeben Umständen nicht lassen, schon jetzt regelmäßig die hiesigen Anzeigen zu studieren  ;Djavascript:void(0);
Smiley

Für mich war immer klar, als ängstliche, nicht unbedingt übermäßig talentierte Buschreiterin kommt nur ein ausgebildetes Pferd in Frage. Ruhig und verlässlich soll es sein, nervenstark und am liebsten ein Tinker. Ich habe zwar auch mehrfach gehört, hol dir ein unversautes Jungpferd, aber das prallte bisher absolut an meinen Ohren ab. Ein Jungpferd??? ICH??? Also bitte....

Das Durchstöbern der Anzeigen hat mir dann gezeigt, wie schnell die eigenen Prinzipien wenigstens das Bröckeln anfangen  ::). Wie gesagt, meine Intention war ganz klar: Ausgebildet, erfahren, deswegen habe ich auch danach geguckt. Und JA, es gibt viele hübsche, sympathische, ausgebildete Tinker auf der Welt, aber dass da irgendein "Funke" gesprungen wäre, ist nie passiert. Na gut, dachte ich, man kauft ein Pferd ja auch nicht wie einen Sack Kartoffeln, da musst du schon etwas Geduld haben.... es ist ja auch noch nicht 100%ig so weit.

Dann folgte mal ein unverbindlicher Besuch bei einem Tinkerverkäufer, Stunden im Internet an Anzeigen und es kristallisierte sich etwas heraus, was ich vorher nicht erwartet hätte: Wenn ich Herzchen in den Augen bekam und ein positives Gefühl hatte, war das Pferd UNTER GARANTIE erst 3 oder 4 und ungeritten. Grundsätzlich. Also jedes Mal enttäuscht umdrehen und gehen oder Anzeige schließen. Kann doch nicht wahr sein....

Vor einiger Zeit hab ich dann wieder ein Pferd entdeckt, bei dem mir das Herz aufging, ein Blick aufs Geburtsjahr: 2005. *arggggs*

Seitdem geht mir das gute Tier nicht mehr aus dem Kopf  ::). Mein Thread geht nicht darum, ob ich den kaufen soll oder nicht, denn dafür ist es schlicht und ergreifend noch nicht so weit, da müssen noch diverse Vorkehrungen getroffen werden und dergleichen, aber so langsam stellt sich mir eine grundsätzliche Frage:

Kann ich, wenn es wirklich 100%ig so weit ist, und es nun ausgerechnet wieder ein Jungpferd ist, das mir gefällt und es geht vom Gefallen bis zum richtigen Verlieben, JA sagen und ein Jungpferd kaufen? Wie gesagt, es war nie meine Intention und ich werde mit Sicherheit nicht nach einem Jungpferd "suchen", aber wenn es vor mir steht und mein Gefühl sagt: "JAJAJA" kann ich das wagen oder nicht?

Ich weiß, dass mir das hier niemand klar beantworten kann, so aus der Ferne, aber vielleicht eigene Erfahrungen nennen und berichten, wie es gelaufen ist?

Da ich mich am Boden sehr sicher fühle und behaupten würde, dass ich da sehr sehr geduldig (böse Zungen würden behaupten temperamentslos und stoisch, tz  ;D) und einfühlsam sein kann, würde ich die Bodenarbeit, Erziehung und folgende Spaziergänge gerne selber machen. Genauso an Ausrüstung und Reitergewicht gewöhnen, so dass im Umgang eine gewisse Grundlage ist.

Sobald es ans "richtige" Reiten gehen würde, stelle ich es mir so vor, dass ich eine Bereiterin meines Vertrauens suche, die das Pferd so lange einreitet, wie es eben Zeit braucht. Ich wäre gerne bei den Stunden dabei und würde dannn, wenn es so weit ist, gerne mit einbezogen werden, so dass nach und nach das Zepter an mich übergeben werden kann, je nachdem wie weit das Pferd und ich sind.

Ist erstmal eine Grundlage geschaffen, würde ich dem Pferd über den Winter gerne eine "Lernpause" auf der Weide gönnen, mit ggf. mal putzen, Bodenarbeit etc. zwischendurch, um dann im Frühjahr darauf wieder anzufangen, je nach Gefühl nochmal einen Monat Auffrischung durch die Bereiterin mit anschließendem 1x wöchentlichem Unterricht für mich oder aber direkt Unterricht.

Ich habe schon recht genaue Vorstellungen, wie das ablaufen SOLLTE, jedoch möchte ich auf keinen Fall, dass ich in meinem Enthusiasmus und Herzchen-in-den-Augen-Wahn nur das Schöne sehe!

Wer hat das, was in meinem Kopf gerade so rumgeistert, gemacht? Was könnte mich erwarten? Ist es schaffbar?

Würd mich über Antworten freuen
Liebe Grüße
Petig
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Lucie am 06.08.08, 10:17
Deine Frage kann man, wie du auch schon geschrieben hast, eigentlich nicht beantworten.

Im Prinzip hab ich aber vor Jahren auch genau das getan. Älteres Pferd gesuch -  4-jähriges, angerittenes gekauft. Es war eigentlich ein Fehler. Gut gegangen ist es weil das Pferd schon in jungen Jahren relativ kompromissbereit und verzeihend war (hört sich blöd an) und weil ich (kurz bevor es garantiert schief gegangen wäre) die richtige RL für mich und mein Pferd gefunden habe. So ist sie mittlerweile ein nettes Reitpferd und wird je älter sie wird auch immer mehr zu dem Pferd, was ich mir ursprünglich mal vorgestellt hatte. Die Ausbildung war sicherlich nicht fehlerfrei und relativ langwierig (bzw. dauert halt immer noch an - nach fast 11 Jahren ;)), aber es hat halbwegs geklappt.
Ein ganz wichtiger Punkt neben meiner RL war aber sicherlich auch, das ich damals (auf Grund des Alters?) recht enthusiastisch war und auch recht wenig Angst hatte bzw. wenig über Konsequenzen nachgedacht habe. Ich habe einfach einige Sachen gemacht - z.B. nur mit Halfter durchs Dorf geführt (kannte Pferd gar nicht) oder recht schnell im Straßenverkehr geritten. Das sind alles Sachen die damals gut geklappt haben. Inzwischen hab ich wieder ein junges Pferd (allerdings noch nicht geritten) und ich denke viel mehr nach - und stehe mir damit selbst im Weg. Sicherlich vermeide ich so auch Fehler, aber andere kommen vermutlich genau dadurch zu stande.

Die Frage ist - traust du dir das zu? Hast du entsprechende Hilfe? Nach deinen Beiträgen in einem anderem Thema, hätte ich da jetzt meine Zweifel. Weil ein Verlasspferd ist ein junges Pferd meistens nicht wirklich. Obwohl einfach das Vertrauen, das man über die Zeit aufbaut, da vieles kompensiert. Aber Vertrauen kann auch schnell zerstört werden, wenn man sowieso schon eher ängstlich ist.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: skywalker am 06.08.08, 10:28
Hi!

Mir ging es ähnlich, als ich nach meinem ersten eigenen Pferd suchte. Irgendwie waren die Fotos von den Jungen in den Anzeigen immer die anziehendsten. Irgendwie waren alle älteren Pferde in meinen Augen ohnehin sowieso vermurkst, ich wollte wenn, dann nach klassischen Grundsätzen ausgebildet - und sowas findet man kaum (oder unbezahlbar). Ich wollte irgendwie auch einfach wissen, wie das Pferd angeritten worden war, wie das vonstatten gegangen war. Und das geht nur, wenn man sich ein junges nimmt und es selbst macht, oder wenn man das Pferd zumindest aus seiner Umgebung (Freundin z.B. oder Reitbeteiligung oder so) schon lange kennt. (Man kann allerdings auch ein Pferd ohne es anzureiten in den ersten 2, 3 Lebensjahren genug vermurksen, wie ich gesehen habe  ::) ).

Zweiter Gedanke war: Da ich schon über 30 bin und mir jetzt erst den Wunsch nach eigenem PFerd finanziell erfüllen konnte, wird es wohl mein erstes und letztes PFerd sein, wenn es - hoffentlich - eines natürlichen Todes im hohen Alter stirbt... Ich werde dann so alt sein, dass ich mir wahrscheinlich kein zweites mehr kaufe... das waren dann schon ganz ganz egoistische GEdanken, dass ich das beste Alter meines Pferdes einfach so gut wie möglich "ausnutzen" möchte.  ;D

Ich glaube, dass es ok ist, wenn man bereit ist Hilfe anzunehmen, sich Gedanken macht (was du ja tust) und möglichst viel liest und Infos aufsaugt. Was man nicht unterschätzen darf, ist die Trainersuche! Schau lieber vorher, ob das machbar ist, sprich: kommt jemand zu dir in den Stall, der das Pferd mit dir gemeinsam anreitet, oder hast du die (finanzielle) Möglichkeit, Pferdi in Beritt zu geben für ein paar MOnate? Auch danach wirst du wahrscheinlich Unterstützung brauchen... findest du die?

Weil ich muss gestehen, ich stellte mir das zu einfach vor - alle die ich gerne hätte, kommen nicht zu mir, weil zu weit. Viele sind für Beritt "ausgebucht". Bei vielen möchte ich mein Pferd nicht anreiten lassen, weil er einen ziemlich sturen Charakter hat und gleichzeitig eine Mimose ist, da habe ich eben Angst, dass sie - weil im Zeitdruck - es zu schnell angehen lassen.
Also werkel ich jetzt auf eigene Faust (ja, steinigt mich) - mit Trainerunterstützung, aber die ist leider nicht unbedingt die Richtung, die ich mir anfangs vorgestellt hatte. ABer es geht - langsam - aber doch, denke ich, wenn man genügend Reiterfahrung hat, das Pferd prinzipiell reiterlich gesehen "einfach" ist (also nicht unbedingt vorher schon die Tendenz zum Durchgehen oder stark Buckeln hat oder so) und sich eben ständig weiterbildet und noch jemanden zur Unterstützung hat, den man bei Problemen fragen kann. Es kommt natürlich auch drauf an, wo man reiterlich hinmöchte. Wenn man Hohe Schule anstrebt, wird es schwieriger werden, als wenn man einfach nur das Pferd so reiten möchte, dass es eben die richtigen Muckis aufbaut, um den REiter gesund tragen zu können.

Was - finde ich - wirklich jeder mit halbwegs Pferdeerfahrung und Hirn machen kann, ist Pferdi an Sattel, Zaumzeug und Reitergewicht gewöhnen. Da kannst du mit Ruhe und Geduld eigentlich nciht so viel falsch machen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 06.08.08, 11:19
Hallo ihr zwei,

vielen Dank für eure Antworten!

Ich habe (rein zuuuufällig natürlich *flöt*) schon ein bisschen nach Bereitern umgesehen. Wir haben hier in der Nähe sowohl einige (Western-)bereiter, zu denen man die Pferde bringen kann als auch welche, die mobil sind, die mir vom Konzept her zusagen. Ob die halten, was sie versprechen und "zu kriegen" sind, steht natürlich auf einem anderen Blatt, das würde ich aber auf jeden Fall VOR einem eventuellen Kauf absprechen. Nicht, dass ich das Pferd hinterher im Stall stehen habe und meine "auserkorene" Bereiterin sagt: "Och, tut mir leid, dieses Jahr ist nichts mehr frei." Und dann steh ich da. Aber um sich richtig anzumelden, wäre es natürlich noch viel zu früh, aber ich denke informieren kann ich mich bei denen auch schon vorher, oder?

Lucie, das ist der Hauptgrund, warum ich zweifel. Ich will nicht nach Olympia. Wenn nachher ein braves Geländepferd draus wird, das so geht, dass es gesund bleibt, ist das für mich absolut ausreichend. Dass ich aus dem Tier keinen Dressurcrack machen kann, ist mir absolut bewusst, das strebe ich aber auch nicht an (auch wenn natürlich gewisse Grundlagen fürs GESUNDE Reiten hinhauen sollten). Meine Sorge ist besonders, ob ich dem Tier rein mutmäßig gewachsen sein werde, ob ich mit den Dingen, die zwangsläufig auf mich zukommen werden, zurecht komme.

Ich frage mich halt, wieviel ich mit Geduld, Ruhe und Hilfe erreichen kann. Ob es langt mich sicher genug zu fühlen oder eben nicht. Mir macht es nichts aus, eine Strecke 30x mit Pferd abzulaufen, ehe ich sie reite, damit genügend Sicherheit da ist, ich mache auch ein halbes Jahr Bodenarbeit bis ich das erste Mal überhaupt in den Wald gehe und wenn es hilft in rosa Reithosen zu reiten, mach ich auch das  ;D. (War natürlich ein Scherz, was ich damit sagen wollte: Die Bereitschaft zu lernen ist durchaus da, der Spaß an der Arbeit bevor man endlich "normal" reiten kann auch, also ich brauch nicht sofort zu reiten, um zufrieden zu sein, keineswegs).

Ich meine... ich frage mich auch, woran das liegt, denn so ein 3jähriger hat ja nicht mehr Kuschelfell und Fohlenknopfaugen. Da könnte ich ja verstehen, warum es immer wieder die Fohlen sind, die mich anziehen. So ist es aber nicht. Die Pferde sehen allesamt "erwachsen" aus, mei, so erwachsen so ein junges Pferd eben aussieht, aber ihr wisst sicher, was ich meine. Dabei denke ich nichtmal, dass alle ausgebildeten Pferde vermurkst wären oder so, es "passiert" einfach, dass es immer und immer wieder die jungen sind, die mich anziehen.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: skywalker am 06.08.08, 11:56
Naja, ich glaube da spielt eben einfach - vielleicht auch unbewusst - der Gedanke rein, dass du dir dein Pferd so hinerziehen möchtest, wie du es dir vorstellst. Es ist einfach was tolles, ein junges Pferd nach den eigenen Vorstellungen zu "formen". Reiterlich und auch erziehungsmäßig. Und ich glaube schon, dass auch immer im Hinterkopf der Gedanke da ist - wer weiß, was der schon erlebt hat - bei einem älteren Pferd.

Bei mir wars halt auch so der Gedanke - völlig egoistisch, ich gebs ja zu: Wenn ich mir z.B. einen 12-jährigen kaufe. Hab 10 Jahre eine tolle Zeit mit ihm, dann kriegt er vielleicht langsam Alterswehwehchen, man muss schon mehr aufpassen und so... länger aufwärmen, länger abwärmen.... eben Rücksicht nehmen auf das Alter. Heißt ja nicht, dass man das nicht gerne und selbstverständlich tut, aber für mich war irgendwie so der Gedanke, ich hab etwas "versäumt" mit diesem PFerd. Dann kommt er vielleicht doch ins Rentenalter und sollte nicht mehr geritten werden oder vielleicht nur noch Schritt ins GElände... und ich dachte, ok, wenn ein älteres Pferd ins Rentenalter kommt, bin ich aber vielleicht doch noch in einem Alter, in dem ich noch Dressur reiten möchte, oder einfach noch viel Neues ausprobieren. Aber Rentnerpferd verkaufen käme für mich nicht in Frage (das war immer klar für mich - wenn ich eins kaufe, bleibt es bis zum Ende bei mir), und ein junges neben dem Rentnerpferd dazu kaufen geht sich finanziell nicht aus.
Man möchte irgendwie einfach so viel wie möglich mit ein und demselben Pferd erleben, zusammen alt werden....  ;D. Und je jünger ein Pferd ist, desto mehr Zeit hat man einfach miteinander, ist einfach so.

Ich glaub schon dass diese Gedanken immer mit reinspielen!

Wegen Trainer: Ich hatte mir auch schon welche "ausgesucht" in der NÄhe meines Stalles - dass die nicht mal 10km Anfahrtsweg in Kauf nehmen, hätt ich nicht gedacht *tsss*. Für den Fall hatte ich auch geplant, "na dann stell ich ihn halt wohin in Beritt" - aber im Endeffekt hielt ich gerade dieses Pferd, das ich gekauft habe, für sowas nicht geeignet - da er eben stur war und sich bei Angst etc. gewehrt hat (beißen und treten) hatte ich einfach viel zu viel Angst, dass ein Trainer in Zeitdruck ihn einfach "bricht" - draufhauen war bei diesem Pferd leider genau verkehrt (er tritt und beißt eben aus Angst/Unsicherheit doer auch Überforderung). Plötzlich zerplatzte dieses "Notseil", das ich im Hinterkopf hatte, wie eine Seifenblase. Ich fand dann plötzlich eben keinen, dem ich das Pferd mit diesem Charakter anvertraut hätte, ohne dauernd dabei sein zu wollen (damit will ich nicht sagen, dass die Trainer nix taugen und ich es besser kann, aber ein bEreiter hat halt einfach immer Zeitdruck, sobald eben GEld im Spiel ist!!). Außerdem war die Illusion ziemlich schnell pfutsch, dass ein Beritt mir mit diesem PFerd danach helfen würde (denn: bei meiner Trainerin hat er ja gespurt, nur bei mir ging nix, schon in den Einzelstunden - was hat dann ein bEritt für einen Sinn, wenn Pferdi beim Trainer spurt, du kriegst ihn wieder und nach 2 Wochen geht nix mehr - das gilt aber eigentlich für jedes Pferd, nicht nur junge!)

Für mich ist echt am wichtigsten der Wille, an sich selbst zu arbeiten, um mit genau diesem Pferd, das man ausgesucht hat, zurecht zu kommen, und an zweiter STelle Geduld, damit man auch die Zeiten übersteht, wenn alles furchtbar langsam zu gehen scheint, man das Gefühl hat, es gibt nur Rück-, aber niemals Fortschritte.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 06.08.08, 12:43
-  4-jähriges, angerittenes gekauft. Es war eigentlich ein Fehler. Gut gegangen ist es weil das Pferd schon in jungen Jahren relativ kompromissbereit und verzeihend war (hört sich blöd an)
Einspruch, hört sich gar nicht blöd an.

Petig, wenn Du das machst, guck Dir einen Stall aus an/in dem Du Trainingsmöglichkeiten hast, der kann die ersten Jahre auch mal mehr kosten als später (Offenstall, nur Reitplatz, geiles Gelände, bissl weiter zu fahren = billiger, auch ok für ein 6-10jg Pferd).
Aber Anfangs tät ich eben einen Stall suchen, wo Du Unterricht, stundenweisen Beritt kriegen tust, bei jedem Wetter irgendwas mit dem Hoppel machen kannst, egal was, nur eben - immer wenn Dir danach ist, mit dem arbeiten und Dir Rat holen können solltest.
D. h. die ersten Jahre mehr Geld reinstecken als Du evt. denkst.
Bei mir gings gut auch ohne Geld, weil s. o., Lucie, einfach ein geniales Gentleman-Pferd erwischt.
Gib auch acht, dass Dir die Leuten auf dem Hof dann taugen - nix Schlimmeres als als Newbie wo reinkommen und die ganze Zeit belächelt, bespöttelt, kritisiert zu werden - im Gegensatz zu konstruktiver Kritik, wo Dir jemand sagt, pass auf, das geht so und so, ich helf dir - und dann auch noch weiss was er/sie TUT.
S. in der Blödheiten-Box, die naseweisen URGS gibts überall, aber die bringen Dich zum Wahnsinn, nicht weiter.

Naja, junge Pferde auch wenn sie optisch nimmer das Kindchenschema erfüllen, haben ihren eigenen Charme, sie sind viel aufgeschlossener als "Alte Hasen", neugierig auf die Welt, gutmütig und aufnahmebereit für alles - allerdings auch für Blödsinn. Mein Pferd hatte 1,5 Jahre lang im Gelände an der Hand eigentlich NIE gescheut. Die Stute, die uns dann auf unserem ersten ausritt begleitete, war 10, ein braves verlässliches Tier, nur hatten sie und ihre Besitzerin so ein ding laufen, sich an jeder Ecke schon VORZUNEHMEN, da erschrecken wir jetzt. Rumms. War immer nur so ein Stutzen und ein ruck der durchs Pferd lief, nicht schlimm. Mein Jungspund trottete fröhlich dahin, unbeschwert, trotz meinereiner auf seinem Buckel, da fuhr die blöde Stute vor einem Verkehrsschild zusammen, vor einer Brücke ("Da scheuen sie immer!" sagte die Besitzerin und promt machte es wieder Rumms....) Naja, jedenfalls fing der meinige dann an, die Öhrchen zu spitzen: Ei was zuckt die denn immer so? Und bei der 3. Runde dann: Ah, die Brücke, da SCHEUEN WIR IMMER ....

Naja, off-topic.
Jedenfalls sind eigentlich die ersten Jahre mit Pony eher geldintensiv, wenn mans optimal machen möchte. Geld und Zeit für Reitunterricht auch auf anderen Pferden, Geld für Beritt, Zeit für Unterricht auf dem eigenen Tier UND Zeit und Geld für Kurse, und um einfach "dranzubleiben".
Mit einem alten Hasen kannst Du in RU gehen oder auf Kurse, wenn Du grad mal Zeit und Geld hast, und Ihr könnt dazulernen egal wie alt das viech ist, zum Glück sind Pferde da immer entwicklungsfähig. Aber Du MUSST nicht.
Ansonsten kannst Du mit einem wirklich verlässlichen Tier, das Du auch mehrmals gründlich probereiten dürfen solltest!!!! einfach satteln, und los. Naja, klar, auch erst kennenlernen, aber schon da hast Du eben mehr Möglichkeiten.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Tüpfel am 06.08.08, 13:21
Hi Petig,
für mich hört sich dein Schreiben eigentlich sehr vernünftig und geerdet an.
Es ist immer schön, wenn man Vorsätze hat , nur wenn dann DAS Pferd vor einem steht, sind diese Vorsätze vergessen - ich selbst zog einmal los, eine junge ungerittene WB-Stute, gute Papiere, um 1,60 cm , möglichst braun zu kaufen und kam dann mit einem 8 -jährigen nicht reitbaren Endmaßponyhengt , Fuchs mit viel weiß ( für mich die absolute Antifarbe) und ohne Papiere heim  ;D ;D ;D- was soll ich sagen, es war eines DER Pferde meines Lebens. Ein echter Schatz !  Na ja, wo die Liebe hinfällt, da wächst kein Gras mehr gggg

So wie du ein Vorhaben beschreibst und wenn du das nötige Geld investieren willst , um dir gute, solide Hlfe zu holen, und vor allem, wenn es eben DAS Pferd ist, würde ich es wohl tun.
Nur über eines mußt du dir im Klaren sein, ein Jungpferd auszubilden, ist immer eine viel undankbarere Aufgabe, als ein Pferd z.B. zu retten, oder umzustellen. Alles, was schief läuft, alles, was das Pferd dann im negativen Sinne zeigt, mußt du dir selbst ans Zepter heften.-   Du kannst dann nicht sagen: " das kommt alles vom Vorbesi" oder " das war früher noch viel schlimmer" .... dazu gehört eine gewisse Stärke, die nicht jeder hat.
Wenn du aber so mit beiden Beinen auf dem Boden stehst, daß du die Sache realistisch einschätzt, dir selbst Fehler zugestehst  und  auch auf mögliche Probleme gefasst bist, sollte es gut möglich sein, sich ein Jungpferd zuzulegen.
Grüßle vom Tüpfel und ein gutes Händchen bei der Entscheidungsfindung
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jolly am 06.08.08, 13:45
Hallo Petig,

vermutlich wird es so sein, wie Tüpfel schreibt, wenns irgendwo "klick" macht, dann findet man schon die zu der Situation passenden Argumente ;-)
Ich habe inzwischen zwei Pferde jung gekauft, eines als Jährling, das andere als es 3 war. Heute sind die beiden 8 und 15. Mein erstes Pferd war allerdings ein 8j. gut gerittenes, danach ein 8j. nicht gut gerittenes. Ohne die Erfahrung der beiden ersten wären die beiden jungen aber wohl nicht so gut gelungen ;-)
Mit heutiger Erfahrung würde ich sagen, dass die Ängstlichkeit mit zunehmenden Alter mehr wird, sei es nun, die Angst, etwas falsch zu machen oder die Angst vor einem Sturz. Beides sorgt zwar meistens dafür, dass man mit viel Bedacht vorgeht, was aber oft auch ein Nachteil sein kann.
Hinzu kommt, dass man bei einem Jungpferd nicht ausprobieren kann, ob man sich oben drauf wohl fühlt ... ich weiß nicht, ob ich meine beiden gekauft hätte, wenn ich vorher gewusst hätte, wie sie sich anfühlen (nein, ich würde sie für keine Preis der Welt wieder hergeben ;-)) Dafür gibt es Pferde, die für mich nicht spannend waren, aber nachdem ich das erste Mal draufgesessen hatte, wusste ich, dass sie doch "mein" Pferd werden könnten.

Ich würde also sagen, dass es mit einem Jungpferd klappen kann, aber die Chancen bei einem ausgebildetem Pferd sind vermutlich größer  ;D

Keine leichte Entscheidung, aber ich drück' Dir die Daumen  :D

viele Grüße
Tanja

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 06.08.08, 15:45
Hallo ihr Lieben,

nein, leicht ist die Entscheidung wahrlich nicht. Ich habe auch jetzt aufgehört zu zählen, wie oft ich von einem vernünftigen "Nein nein, ein ausgebildetes, ein ausgebildetes" dann wieder zurückgeschwenkt bin auf: Vielleicht doch ein Junges? Weil ich mich nicht beherrschen konnte  :-\

Dabei hab ich mir durchaus Gedanken gemacht, was das bedeutet....:

- vorerst sogar gar nicht reiten
- wenn reiten, dann immer mit Vorsicht, konzentriert und mit vorherigem "Plan"
- nicht einfach entspannt ne Runde um den Pudding gehen
- zig Bücher lesen, Kurse besuchen, Unterricht nehmen
- viel Zeit
- Sackgassen und Rückschläge abkönnen
- Fehler, die man gemacht hat, sehen und akzeptieren
- Sattelproblem (!!!)
usw.

Liste beliebig fortsetzbar. Ist es irgendwie gestört, dass mir diese Vorstellungen sogar noch gefallen???

Geld, Zeit, Aufwand... klar, alles Dinge, die man berücksichtigen muss, aber die kann ich vorher durchrechnen und kalkulieren, das ist was anderes. Was ich vorher nicht kalkulieren kann, ist ob mich das überfordern wird, rein muttechnisch. Ich will nicht in Euphorie meines neu gewonnenen Mutes hochmütig werden, auf der anderen Seite krieg ich das Gefühl, dass so ein junges Pferd das Richtige wäre, auch nciht aus dem Kopf.

Ich befürchte nämlich auch, stehe ich erstmal vor sonem Jungpferd und es macht *klick*, dann fallen mir auch genug Gründe ein, warum es geht und wenn es dann nur ist, dass 3 ja schon immer meine Lieblingszahl war  ;D. Aus dem Grund will ich VORHER überlegen, wo sich mein Verstand noch nicht verabschiedet hat (jedenfalls nicht mehr als sonst auch  ;D), damit ich im Falle eines Falles richtig entscheiden kann.

Unter Umständen hieße ein junges Pferd auch noch länger warten, rein finanziell gesehen, damit könnte ich leben. Mit einer falschen Entscheidung eher weniger, denn das Pferd soll auch bis zum Ende bei mir bleiben und ist dann unter Umständen auch das einzige Pferd, das ich mir in meinem Leben kaufen werde
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 06.08.08, 17:39
petig, die überlegung ist immer, wo du investieren willst, und wie weit du bereit bist, an dir selber zu arbeiten.

die finanziellen aspekte, die sache mit dem warten können und mit dem hilfe suchen und auch bekommen, sind wichtige punkte. die werden von dir aber bedacht, und ich denke auch, du solltest jedenfalls den finanziellen hintergrund so gestalten, dass du mit beiden varianten zurecht kämst. damit kannst du offen sein für "dein" pferd, wenn es dir über den weg läuft, und musst nicht die augen schliessen, wenn da so ein netter jungspund... ;)

nur- soweit ich das mitbekommen habe, bist du nicht unbedingt der mutigste reiter, dh. du musst an dir noch entsprechend arbeiten, um dem pferdchen dann sicherheit zu geben. ein älteres tier, dass reiter und seine macken kennt (also 6- 7 jährig... die hat man dann auch noch lang ;) ) lässt sich nicht so leicht aus dem konzept bringen wie ein junges. andererseits kann man über ein fast ausschliessliches bodenjahr soviel vertrauen aufbauen, und sich so "einfummeln", dass die jungen dann netter sind als die alten. musst dir halt auch drüber im klaren sein, dass du die flegelphase (die haben sie alle mehr oder weniger) dann durchstehen musst, die mit 6 jahren meist beendet ist.

wie es nicht gut geht: junges pferd kaufen, herumtüddeln, an alles gewöhnen, übervorsichtige "mama" sein (der ist soooo speziell), alles gaaaanz langsam machen, und am ende ein völlig verunsichertes pferd zum beritt wegstellen, weil´s daheim einfach nur noch gespenster sieht. beim bereiter ists dann schnell überfordert, weil der andere anforderungen hat. im endeffekt ist das pony dann völlig verwirrt, misstrauisch und verkorkst. schuld wird wechselweise abgeschoben, pferd auch. habe ich des öfteren schon gesehen, mir fiel auch so ein tier in die hände, dass ich gratis reiten durften, weil eben sonst nicht machbar. konsequente linie, sich langsam steigernde anforderungen- und gut wars. war eigentlich ein ganz normales, nettes pferd.... (diese tiere sind oft günstig zu haben, und mit ein bisschen mühe wieder hin zu bringen ;) )

wie es gut geht: junges pferd kaufen, von anfang an begleitung einer jungpferde-erfahrenen person dabei haben, die einem die ersten schritte zeigt/abnimmt, rest selber machen. pferd in angepasstem tempo ausbilden lassen (reiten), zeitgleich selber reitunterricht nehmen, am besten auf pferden des trainers. das deshalb, da man sich nicht 6-12 monate "aus der übung" aqusgerechnet auf ein grad angerittenes pferd setzen sollte. nach und nach vom trainer übernehmen, und unterricht am eigenen pferd. etwa ein jahr lang einplanen, selbst unterricht auf fremden pferden zu nehmen, während der trainer das pferd 1x die woche noch reitet. durch spaziergänge ist das pferd so geländesicher, dass man, sobald mal gas und bremse installiert sind, mal eben eine runde um´s haus reitet, das langsam vergrößert.

letzteres hab ich auf ausbilder-seite gehabt (hab für freunde/bekannte pferde angeritten), und das war ein voller erfolg. sind alles nette, zuverlässige geländepferde ohne unarten geworden, trotzdem die besitzer nicht grade die idealen jungpferde-käufer waren.

für mich selber nehm ich nur junge- da weiss ich, wenn was nicht funzt, war´s ich, muss ich an mir arbeiten, und eine lösung finden. und es gelten meine regeln, aber auch meine verstöße dagegen. vielleicht bin ich auch "verdorben", weil ich halt immer wieder um hilfe gebeten werde, wenn gar nix mehr geht ::) und dann sieht men eben nur verpfuschte exemplare. und wenn, korrigiere ich lieber meine eigenen fehler ;D

allerdings ist der vorteil eines 6-7 jährigen, ausgewachsenen pferdes, das man probereiten kann, und bei dem man mögliche probleme erkennt, nicht zu übersehen. vorallem da man da die reitzeit auch nutzen kann- und ob 2 jahre wirklich DER unterschied sind?

die dreijährigen haben halt noch alle baby-face, das wirkt... ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: AJ am 06.08.08, 17:58
Das mit der Ängstlichkeit ist ein großer Punkt.
Man kann ein ein "gefestigtes" Jungpferd geraten, dass sich nicht leicht aus der Ruhe bringen lässt.
Aber wenn man selber Ängstlich ist und dann noch einem eher unsicheren Pferd die Welt zeigen will, dann wird es schwierig.
Auch kommt man mit jedem (jungen) Pferd mal in Situationen, in denen man seinen Mann stehen muss.


Allerdings, wenn du es dir zutraust und dir so viele Gedanken machst (Hut ab!) und das nötige know.how hast, dann schau dich nach einem jungen um. Es ist wahnsinnig toll, mit einem jungen Pferd zu arbeiten :D

Was würdest du denn sagen, wie gut du reitest? Weil du oben geschrieben hast Buschreiter...

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 07.08.08, 09:13
nur- soweit ich das mitbekommen habe, bist du nicht unbedingt der mutigste reiter, dh. du musst an dir noch entsprechend arbeiten, um dem pferdchen dann sicherheit zu geben. ein älteres tier, dass reiter und seine macken kennt (also 6- 7 jährig... die hat man dann auch noch lang ;) ) lässt sich nicht so leicht aus dem konzept bringen wie ein junges. andererseits kann man über ein fast ausschliessliches bodenjahr soviel vertrauen aufbauen, und sich so "einfummeln", dass die jungen dann netter sind als die alten. musst dir halt auch drüber im klaren sein, dass du die flegelphase (die haben sie alle mehr oder weniger) dann durchstehen musst, die mit 6 jahren meist beendet ist.

Genau DAS waren auch meine Gedanken! Auf der einen Seite der Gedanke: Ein älteres, gefestigtes Tier lässt sich nicht so schnell aus dem Konzept bringen, auch wenn ich mal nen besonders blöden, ängstlichen Tag habe, auf der anderen Seite der Gedanke, dass man mit Bodenarbeit sehr sehr viel Vertrauen erarbeiten kann, mit dem man denke ich doch einen Teil kompensieren kann! Und WENN es dann klappt, dass das beidseitige Vertrauen wächst, ich denke, dann ist es noch ein Stück intensiver. Viel hängt denke ich auch vom Jungpferd selber ab, wie AJ schon geschrieben hat, einige sind schon sehr gefestigt und bis auf Ausnahmen sind die schon sehr verlässlich, andere geraten super schnell aus ihrem "seelischen Gleichgewicht"  ;D und brauchen dann dementsprechend jemanden, der das souverän durch eigene Sicherheit wieder herstellt.

Fraglich ist, ob man bei einem Jungpferd direkt erkennt, zu welcher Sparte es gehört?

Oh Aj, was eine fiese Frage  ;D. Ich habe in meinem Leben bisher weder irgendeine Prüfung (Hufeisen, Reiternadel etc.), noch irgendein Turnier mitgemacht und ich finde es wahnsinnig schwer mich selbst einzuschätzen. Als fast reine Geländereiterin hab ich im Laufe der Zeit eher pragmatische Sachen gelernt, die das ganze für Pferd und Reiter "gemütlicher" machen, also verschiedene Sitzarten (Entlastungs-Enten-Sitz *g*, leichter Sitz und eben ausgesessen), Signalreitweise viel über die Stimme und Sicherheits-Erziehung des Pferdes (sicheres Anhalten auf ein Kommando hin, stehenbleiben auch wenn ich weggehe, Tempokontrolle über Sitz und Stimme). Rein von der "Dressur" her, kann ich mich überhaupt nicht einschätzen. Was ich da geritten bin, hing immer ganz stark vom jeweiligen Schulpferd und dem Lehrer ab! Ich bin zwar auch schon Schenkelweichen und Seitengänge im Ansatz im Trab geritten und das Ganze, das halte ich aber nicht für aussagekräftig, weil a. Schulpferd genial ausgebildet und b. Lehrer dabei, der das gut vermitteln kann.

Ich denke da ist auch der Knackpunkt. Wenn ich meine eigenen Fähigkeiten und Grenzen nicht wirklich nennen kann, ist es klar, dass ich auch nicht weiß, ob ich einem Jungpferd irgendwann gewachsen sein werde.

Ich denke ich werde es so machen wie Donau gesagt hat. Ein Pölsterchen ansparen, dass BEIDE Möglichkeiten (sowohl fertiges Pferd als auch Jungpferd + entsprechende Ausbildung) möglich macht, bis dahin weiter auf meiner neuen RB üben, üben, üben und Kurse/Unterricht machen wie es mir möglich ist und Augen und Ohren nach einem guten Ausbilder offen halten und wenn es so weit ist, dann lasse ich das Schicksal entscheiden  ;D

Ich bin echt jetzt schon gespannt, was im Endeffekt irgendwann wird  :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 07.08.08, 15:23
Was sollte man für ein Jungpferd können?


Man sollte fähig sein, über seinen eigenen Schatten zu springen
Gerade dann, wenn man eher ein ängstlicher Reiter ist, muss man lernen, andauernd über seinen eigenen Schatten zu springen. Alle paar Tage kommt irgendwas Neues, was das Pferd noch nie gemacht hat, von dem man nicht weiß, wie es funktioniert: Das erste Aufsitzen, der erste Trab, der erste Galopp, die erste Trabstange, das erste Cavaletti, der erste Ausritt, das erste Stoppelfeld, die erste Veranstaltung. Aber auch die erste Arbeitsverweigerung mit Vollbremsung oder der erste Buckler oder das erste Mal die Vorderhüfchen lüften.  ::)

Man sollte solide Reitkenntnisse haben
Schlagt mich, aber ich finde, auch wenn man ein Pferd für den Freizeitbedarf anreitet und keine Turnierambitionen hat, sollte man Reitkenntnisse mindestens auf dem Niveau der Klasse A haben. Natürlich braucht man keinen Mitteltrab zu reiten, bei dem die Lampen von der Decke fliegen, aber die Fähigkeit, ein Pferd in Anlehnung, an den Hilfen, und rund über den Rücken zu reiten. Auch ein Freizeitpferd muss gymnastiziert werden, sonst hält es meist nicht lange.

Man sollte Pferdeerfahrung haben
Egal, ob durch eine intensive Reitbeteiligung, oder Pflegepferde oder über ein eigenes Pferd erworben - man braucht für ein Jungpferd Pferdeerfahrung. Zumindest so viel, um sich auf sein eigenes Urteil verlassen zu können. Es ist nicht schlimm, wenn man Hilfe oder Beritt braucht - aber man muss zumindest selbst beurteilen können, welcher Bereiter der Richtige ist. Ebenso der Hufschmied: Wann ist es Zeit, den Schmied zu wechseln? Den Tierarzt zu rufen? Den Sattler kommen zu lassen? Hinz und Kunz gibt einem gute und schlechte Ratschläge wild durcheinander. Irgendwie muss man die filtern können.

Petig, ich glaube, in Summe würde ich dir abraten, ein rohes Pferd zu kaufen. Beim ersten eigenen Pferd kommt so viel auf einen zu, da ist man ganz froh, wenn man es nur "auf Stand" halten muss und nicht noch selbst ausbilden. Es kann gut gehen mit einem rohen Pferd, aber das Risiko ist halt sehr hoch, dass man zuerst durch ein regelrechtes Tal der Tränen geht.

Es muss ja kein "älteres" Pferd sein, aber wenn man ein gefestigtes 8- oder 9-jähriges Pferd kauft, dann liegen doch im Normalfall wirklich lange gemeinsame Jahre vor einem.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Lucie am 07.08.08, 15:41
Man sollte solide Reitkenntnisse haben
Schlagt mich, aber ich finde, auch wenn man ein Pferd für den Freizeitbedarf anreitet und keine Turnierambitionen hat, sollte man Reitkenntnisse mindestens auf dem Niveau der Klasse A haben. Natürlich braucht man keinen Mitteltrab zu reiten, bei dem die Lampen von der Decke fliegen, aber die Fähigkeit, ein Pferd in Anlehnung, an den Hilfen, und rund über den Rücken zu reiten. Auch ein Freizeitpferd muss gymnastiziert werden, sonst hält es meist nicht lange.
Aber was sind solide Reitkenntnisse? Ich kann keine A Dressur reiten (die Richter würden sich tot lachen), aber ich habe mein Pony mit Hilfe meiner RL zu einem sicheren Geländepferd ausgebildet, das halbwegs vernünftig über den Rücken geht. Sie geht in der Dressurstunde auch Schulterherein und Travers. Mitteltrab geht gar nicht - nur etwas Tritte verlängern und wieder rückführen. Große Baustelle ist auch der Galopp - in der Halle. Also A Dressur ginge gar nicht. Trotzdem finde ich mein Pony nicht so schlecht geritten und mein Ziel ein sicheres Geländepferd zu haben, das so läuft, das es möglichst lange hält (eben über den Rücken) habe ich, glaub ich, erreicht.
Wenn man nicht in der "normalen FN Ecke" (das ist jetzt nicht negativ gemeint) ist, fällt es schwer seine Reitkenntnisse und Ausbildung in Klassen festzulegen.

Man sollte Pferdeerfahrung haben
Egal, ob durch eine intensive Reitbeteiligung, oder Pflegepferde oder über ein eigenes Pferd erworben - man braucht für ein Jungpferd Pferdeerfahrung. Zumindest so viel, um sich auf sein eigenes Urteil verlassen zu können. Es ist nicht schlimm, wenn man Hilfe oder Beritt braucht - aber man muss zumindest selbst beurteilen können, welcher Bereiter der Richtige ist. Ebenso der Hufschmied: Wann ist es Zeit, den Schmied zu wechseln? Den Tierarzt zu rufen? Den Sattler kommen zu lassen? Hinz und Kunz gibt einem gute und schlechte Ratschläge wild durcheinander. Irgendwie muss man die filtern können.
Die Probleme hast du aber bei dem ersten eigenen Pferd generell - ob Jungpferd oder nicht. Mit ganz vielen Sachen wirst du erst konfrontiert, wenn du dein eigenes Pferd hast, weil du als RB z.B. auf einige Sachen ja auch gar keinen Einfluss hast. Und ein sensibles "altes" Pferd kannst du durch falsche Entscheidungen ebenso kaputt machen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 07.08.08, 16:11
Naja, solide - sattelsicher, der Zügel nicht als Halteseil bitteschön, gerade sitzen, und so koordiniert dass man in der Lage ist im Gelände wenigstens eindeutige Signale zu geben. Minimal-Bedingung  ;D *duckundwech*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 07.08.08, 16:37
Ach herrje, ich hab´s geahnt. Die Anlehnung an die FN-Turnierklasse A sollte doch nur ein Anhaltspunkt sein. Was ist denn in der A-Dressur gefordert? Pferd in Anlehnung über den Rücken, Grundgangarten, Tempounterschiede innerhalb der Grundgangarten, Übergänge. Hängt euch doch nicht immer am Mitteltrab auf. Mein Altpferd hat A-Dressuren gewonnen, obwohl der MT von ihr eher bescheiden ist.

Ich halte es für ganz zwingend erforderlich, dass  jedes Pferd so weit ausgebildet wird, dass das Pferd über den Rücken geritten werden kann. Eben das, was die böze FN in der guten, alten A-Dressur sehen will. Alle Pferde, die ich kenne, die jahrelang mit durchgedrücktem Rücken gegen die Hand hirschen, haben noch vor dem 10. Geburtstag Rückenprobleme bekommen. Und das wollen wir ja nicht.

Der Punkt "Pferdeerfahrung" trifft natürlich auch zu, wenn man ein älteres Pferd kauft. Aber ein älteres Pferd verzeiht einem bei diesem Selbstfindungsprozess in aller Regel mehr Fehler als ein Jungspund.
Ein Bekannte von mir hat sich vor Jahren einen 3-jährigen gekauft und sich eine nette, junge Frau mit Trainer-B Schein als Unterstützung gesucht. Leider war es auch das erste Jungpferd der Trainerin und die hat einfach munter vor sich hin experimentiert. Der einzige Fehler meiner Bekannten war, dass sie viel zu spät (nach etwa einem Jahr!!!) erkannt hat, dass die Ausbildung auf dem ganz falschen Weg ist. Das Pferd ist jetzt 11, hirscht schief und fest durch die Gegend und bekommt zunehmend gesundheitliche Probleme. Wenn ein 8-jähriger ein Jahr schlecht geritten wird, bereitet das viel weniger Probleme, als wenn die Grundausbildung schief läuft.

 
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 07.08.08, 16:43
solide reitkenntnisse zumindest soweit, dass man erhalten kann. nachreiten ist schwierig, und viele, die nachreiten können sind meilenweit davon entfernt, das in ein pferd "hinein" reiten zu können im sinne von ausbildung. und ich kenne einige fälle, wo die besitzer niemals nie nicht eine a-dressur reiten könnten, und die pferde auch nicht auf a niveau laufen. aber: gas, lenkung, bremse, reiten in anlehnung, und zumindest ansätze von schulterherein und schenkelweichen sollten gehen. sagt aber keiner, dass sich das mit unterricht nicht mit dem pferd lernen lässt. das modell heisst ja: lernen auf pferden des ausbildners, während der das pferd ausbildet. und dann mit dem eigenen jungpferd lernen im unterricht. darüber, dass ohne unterricht mit jungpferd nix geht, sollte man sich klar sein.

mit einem älteren auch nicht- aber hier muss der unterricht nicht so häufig und so regelmäßig erfolgen. eventuell reicht hier auch kursbesuch, und man kann sich den idealen lehrer suchen, und muss nicht auf das kriterium "räumliche nähe" rücksicht nehmen.

das hysterische-erstpferde-besitzer-syndrom befällt die meisten ohnehin, da man ohne eigenes pferd niemals in die situation kommt, für alles verantwortlich zu sein. lässt sich aber durchaus in grenzen halten, wenn man vorher viel zeit investiert, lernt, sich umschaut, eine meinung bildet. eventuell findet man auch jemanden der wirklich jungpferde-erfahrung hat, und einen von anfang an begleitet. ohne diesen würde ich mich an das abenteuer jungpferd nicht wagen, wenn ich von mir selber weiss, ich bin ein unsicherer reiter ohne ausbildungserfahrung.

petig, klar baust du viel vertrauen auf... aber: du kannst in ein pferd NICHT reinschauen.. nunja.. wenn du jungpferde/ausbildungs- erfahrung hast, kannst du doch abtesten, wie gelassen sind die tiere grundsätzlich, auf was reagieren sie etc. eventuell findest du vor dem kauf schon einen trainer, bei dem du unterricht hast, dem du das pferd zum anreiten geben würdest, und den du dir mitnimmst zum kauf. ich hab schon ein paar mal berater gespielt bei sowas, und es funktioniert tatsächlich. das problem ist: ein sicherer, gelassener mensch macht aus jedem pferd ein lässiges gelände-pferd, unabhängig von den tatsächlich reitkenntnissen. ein unsicherer mensch kann noch so gut reiten- im entscheidenden moment meint das pferd dann: nääää, du nicht.

meine eigene ist bis auf gelegentlich quotenhysterische anfälle ein nettes, zuverlässiges, geniales geländepferd. macht aber seitensprünge, gelegentliche buckler und zieht sich auf, dass andere nur mit großen augen schauen. ich find das lustig, nehms nicht ernst, sie meint: oh, is ja nix, na gut. und trottet weiter. für mich genial zuverlässig, trittsicher und angenehm im temperament- für einen ängstlichen/unsicheren reiter wohl tödlich. der knackpunkt ist, wieviel DU an dir arbeiten kannst, um dem pferd jene gelassene sicherheit zu vermitteln, die das vertrauen in den reiter erhält- dann kann das gut gehen, wenn du die unterstützung zur reitausbildung findest, die du brauchst.

andernfalls: nimm eins, das selbstsicher genug ist, um nerven zu bewahren, wenns brenzlig wird, und die sind halt meist so um die 6, 7 jahre alt... ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 07.08.08, 16:59
ich kenne einige fälle, wo die besitzer niemals nie nicht eine a-dressur reiten könnten, und die pferde auch nicht auf a niveau laufen. aber: gas, lenkung, bremse, reiten in anlehnung, und zumindest ansätze von schulterherein und schenkelweichen sollten gehen.

Warum zur Hölle geht dann keine A-Dressur? Gas, Bremse, Lenkung in Anlehnung. Das IST doch die Anforderung der A-Dressur. Mehr nicht. Ich meine nicht "A-Dressur gewinnen", sondern "theoretisch A-Dressur blamagefrei mitreiten können" oder meinetwegen auch "zu Hause im eigenen Kämmerlein eine A-Dressur-Aufgabe unfallfrei in konstanter Anlehnung durchreiten können".

Ach, vergesst einfach meine A-Dressur und ersetzt es durch "Pferd in Anlehnung über den Rücken reiten können". Okay?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Tüpfel am 07.08.08, 17:19
Wenn ich jetzt ketzerisch eine bisssige Bemerkung machen wollte, würde ich sagen, daß ich aus jeder in letzter Zeit gesehenen A-Dressur mindestens die Hälfte aller Reiter kreischend von einem Jungpferd ziehen würde, ( und auch von dem Pferd, auf dem sie die A-Dresssur ritten) , wärend ich etliche sehr nette, feine Reiter kenne, die zwar nicht wissen was "durch die Länge der Bahn wechseln" bedeutet, die aber sehr versiert ihre Pferd mit zügelunabhängigem ausbalanciertem Sitz, feiner Führung und viel Gefühl im Gelände reiten und dort auch gymnastizieren.  :P
Nein, ich will jetzt nicht wieder Fronten heraufbeschwören, im Grunde Mc.Flower hast du ja recht  ;). Ich denke, es sollte ein eben beschriebener Sitz vorhanden sein, eine sichere Einflußnahme auf ein bereits gerittenes Pferd  und einige bereits aufgeführte charakterliche Eigenschaften .
Grüßle vom Tüpfel
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 07.08.08, 17:43
McFlower, die sache mit der a-dressur ist halt die, dass die beschriebenen pferdchen allesamt im viereck nicht zb. am punkt angaloppieren, zulegen und einfangen weder im trab noch im galopp reiten können. teilweise galoppieren die leute im viereck gar nicht (weil unsicher, und pferd nicht genug ausbalanciert für galopp auf einem nicht-standardgröße reitplatz). von einer a-dressur sind die meilenweit weg, sitzen tun sie trotzdem nett, und so, dass sie das pferd nicht stören. das wollt ich damit eigentlich sagen. allerdings gehe ich schon davon aus, dass jemand, der sich jungpferde-ausbildner nennt, in der lage ist, ein pferd auf a-niveau + erste seitengänge auszubilden. insofern stimme ich da durchaus zu- verlange das aber nicht von jemandem, der unter umständen ein nettes gelände, aber keinen passenden reitplatz zur verfügung hat.

die sache, die tüpfel erwähnt ist dann auch noch so ein punkt. im übrigen würde ich auch einen großteil der reiter in l, lm, m nicht unbedingt auf ein jungpferd setzen- einfach deswegen weil jungpferd nochmal was anderes ist, als "höhere lektionen" reiten ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: AJ am 07.08.08, 19:45
@Petig
 ;Dnur keine Panik. Hab auch kein Abzeichen und bin noch kein Turnier geritten (nur mal n Sternritt- Trail)und ich würde mich trotzdem nicht als schlechten Reiter bezeichnen ;)

@zaino
Also ich finde, dass sind die aller grenzwertigsten Bedingungen. Ich hab generell hohe Ansprüche, aber bissle mehr als sich im Gelände sicher im Sattel halten können gehört für mich dazu. Eine Freundin von mir reiten sicher im Gelände und in der Halle gehen Schritt, Trab und Galopp problemlos, jedoch würde ich ihr nie und nimmer zutrauen, ein Pferd selbst auszubilden. Sie ist im Umgang oft unsicher und kann manche Signale eines Pferdes nicht/schwerlich deuten.
Das ist für mich auch ein wichtiger Punkt. Man muss das Pferd verstehen können. Warum tut es was. Ich erlebe immer wieder bei uns im Stall wie sich die Besitzer über ein und das selbe Verhaltensmuster ihres Pferdes Tag täglich aufregen, jedoch nicht erkennen, warum das Pferd dies tut.
Ich meine das jetzt nicht auf dich bezogen, Petig, ich weiß ja nicht wie fit du in solchen Dingen bist. Grad bei jungen Pferden ist es wichtig, das einem nichts entgeht.

Aj
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: AJ am 07.08.08, 19:57
*flüster*
Sorry, eher OT
Zitat Donau: "darüber, dass ohne unterricht mit jungpferd nix geht, sollte man sich klar sein. "

Meinst du das im allgemeinen? Oder jetzt im speziellen Fall bei Petig?

*rausschleich*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 07.08.08, 23:25
Weiss schon, das war mal wieder meine Bosheit, und die absoluten Minimal-Bedingungen.
Äh, hab ich die damals erfüllt? Glaub schon, obwohl mein Sitz eher free-style war.
Viele Bücher und viel vom Unterricht hab ich erst kapiert als ich mit dem eigenen Pferd lange rumgemacht hatte, Da geb ich Donau recht, man KANN zusammen lernen.
Zur Erfahrung - hatte jahrelang nicht unversaute sondern eher zickige Pferde als RBs, die zunächst mal pullten wie die Wildsau, mein absoluter Angstauslöser Nr. 1 - und meinen Jungspund hätte ich gnadenlos VERKAUFT wenn er unterm Sattel dauernd zum Durchbrennen geblasen hätte, sorry to say. hätte ich, jawoll.
Wenn Du wirklich einen Jungen kaufen willst, dann bestehe drauf, dass Du eine Weile mit ihm umgehen darfst, putzen, führen, rumgangeln. So lernst Du ihn kennen. Du kannst ihm mal "Druck" machen und sehen wie Pony damit umgeht, und obs auch wieder "runterkommt" wenn sichs geärgert oder erschrocken hat, erlebst Du dann auch. Junge Pferde verändern sich teilweise nochmal, wenn sie von ihrer Familie oder Heimatherde weg kommen. Werden frecher oder erstmal ängstlicher, müssen erst ihren Platz da finden. Wie pubertierende Kinder halt. Hände weg von den Krampen irgendwelcher vorgartenzüchter, die 'ne Wurmkur für überflüssig halten, handtuchgroße Koppeln am Häuschen haben und 1x im Jahr kommt der Schmied.
Ach ja, und bei Jungspunden darfst Du NICHTS vorraussetzen. Meiner fand z. B. HInterhufegeben doof, und ich hatte Schiss. HEUTE weiss ich, dass er NIE schlägt, (aber trotzdem seinen Huf auf meinen Zeh knallen könnte im Gefecht, keine Frage, ohne böse Absicht, trotzdem autsch...) Die gehen 10x artig mit und bei Nr. 11 sagen sie, nö, heut nicht. *hüpf* "Hohe Schule über der Erde" kann durchaus mal Bestandteil des Spaziergangs sein. Langer Strick, aber GUT festhalten...  :P
Ach ja, da gäbs noch viel zu erzählen. Eins meiner liebsten und besten leider nur kurzfristig zur Verfügung stehenden RB-pferde war ein Halbtraki, ein großer  eleganter Fuchs, nicht soo schlau, der einzige, der nie allein heimgefunden hätte, der Gute - aber wow. Bombig zugeritten, und selbst wenn er sich vor Angst in die Hosen machte - Piaffe ritten wir mal in einem Kaff, das haltet Euch fest - ehrlich Pubs hiess, als uns ein scheusslicher Bernhardiner kläffend nachlief, so cujo-mässig... und ich sagte nur zitternd: Ruuuuhig, laaangsam, geordneter Rückzug, Bub, sonst kommt das Monster in Fahrt... und der Fuchs trabte schnaufend auf der Stelle und mit Raumgewinn so 10 cm pro sekunde... naja, obs ne echte Piaffe war? :-X ;D Sah bestimmt spektakulär aus.... leider wusste der sabbernde Köter das nicht zu würdigen, liess aber von uns ab). Ansonsten war er kaum schreckhaft, und man konnte ihn 5 km weit vor einem Gewitter her full tilt nach Hause galoppieren, mittendrin durchparieren wg. Betonbrücken, drübertappen, drüben wieder angaloppeln, OHNE dass er gezogen, gepullt, sich aufgeregt hätte. Der war einfach das Spasspferd pur, easy, leichtrittig... sowas wär was für Dich, Petig, damals war der 8 als die besitzerin ihn bekam. Toll.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 07.08.08, 23:43
McFlower, ich seh mich nicht wirklich A Niveau (dafür ist auch mein Sitz zu grausig), aber hmm... kaputtreiten tu ich nicht mehr dauernd was.

Ich seh's so, auch nachdem ich mir letztes Jahr ein zwar grundausgebildetes, aber danach nicht weitergefördertes und eher verrittenes Pferd gekauft habe:

Man wächst mit seinen Aufgaben.

Ich hätte mir auch keinen völlig rohen zugetraut, war letztes Jahr Probereiten auf einem gerade mal 3 Monate alten 3 jährigen.. mei ist der geeiert.
Jetzt eiert meine zwar auch, aber es wird.

Man wächst da rein.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 08.08.08, 00:01
Hier wurde ja schon einiges geschrieben, dann geb ich mal meinen Senf dazu:
Ich war Reitanfänger (Kenntisstand und Reitkunst auf NULL)
Zudem mit fast 40 Späteinsteiger also nicht mit den ganz jungen Knochen und keiner Angst im Rücken.
Meine Wahl viel auf ein 4,5 Jahre junges privat angerittenes unbelastetes Pferd. JEDER aus meinem Bekanntenkreis incl. meiner
Frau haben mir gesagt das geht nicht PUNKT.
Da es mir dieses Pferd aber angetan hatte und ich wusste das ich noch ewig suchen kann und nichts vergleichbares finden würde hab
ich mich durchgesetzt und das Abenteuer konnte beginnen.
Man der kleine hat mich erstmal richtig ausgezählt und am Strick fragte man sich wer führt da wen.
Dann hab ich mir eine Trainerin zu Hilfe geholt mit der ich heute noch regelmässig trainiere. Sie war anfangs auch skeptisch nen Anfänger
mit so einem Jungen Pferd.... Wir haben dann angefangen zu arbeiten. Ich hab 5 bis 6 mal die Woche etwas mit dem Pferd gemacht und
schliesslich führte ich das Pferd und nicht umgekehrt. Wille und Vertrauen war die Basis auf der ich noch heute arbeite, alles mit Ruhe und
ohne jeglichen Druck. Heute ist mein Pferd 6 Jahre und 4 Monate und ja ich hab es geschafft. Ich reite gebisslos mit einer Bitless bridle
durchs Gelände, auch allein ohne Begleitpferd. Wir gehen auf dem Platz Seitwärtsgänge Schulterherein etc... und wissen wie man sich gymnastiziert.
Ich habe viel Bodenarbeit gemacht und gelernt und es macht einen Höllenspass.
Das er so Jung war/ist sehe ich heute nicht mehr als Problem sondern als Geschenk, von einem erfahrenen gelassenen Pferd hätte ich NIE soviel gelernt.
Ich hab es von anfang an gelernt IMMER wach zu sein IMMER aufzupassen und ein verlässlicher Partner für mein Pferd zu sein.
Sicher ist der Weg mit einem Jungpferd nicht der einfachste aber ich meine der schönste. Entscheidend ist nicht das Alter sondern was bin ich bereit zu tun.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 08.08.08, 08:37
Hallo ihr Lieben,

und vielen Dank für die ganzen Antworten!!! Ich finde das Thema generell sehr interessant, nicht nur, weil ich es nicht lassen kann, selbst mit dem Gedanken zu spielen!

Die Meinungen sind ja doch recht verschieden, aber das ist im Pferdebereich ja nicht unbedingt selten der Fall.

Dadurch, dass ich jetzt fast 2 Jahre AUSSCHLIEßLICH ein Pferd geritten bin, kann ich mich noch weniger einschätzen als sonst. Klar, mit dem ging irgendwann vieles, was mit einem fremden Pferd nicht ging, denn es war schon eine "Extrem-RB" und bei soviel zusammen verbrachter Zeit wächst man irgendwann halt doch zusammen und fummelt sich ein. Das sollte bei einem Jungpferd natürlich relativ schnell gehen und nicht in Ausprobiererei ausarten. Erstmal habe ich jetzt eine neue RB bei einer guten Freundin. Ist ein ganz braves Pony, auf dem ich sicher viel lernen kann, sei es sich gut durchzusetzen (Dickkopf  ;D) oder neuen Mut zu kriegen (Verlasspferd  :-*). Rein vom "technischen" Reiten her werd ich mich denk ich mal nach einem Kurs umgucken, schaden tut das ja nie und vielleicht finde ich ja einen Trainer, der mit ehrlich (aber auch mit genügend Optimismus  ;D) helfen kann mich einzuschätzen und mir so bei der richtigen Entscheidung auf die Sprünge hilft.

Zaino, free-style Sitz ist gut ;D. Ich hab jetzt schon mehrmals gehört, dass mein Sitz ganz gut ist, kann ich mir nicht erklären. Finde ihn schon mehr als free-style *grinz*. Na ja, mit kurzen Stummelbeinen und einer Vorliebe für kompakte und breite Pferde und einem damit verbundenen Halbspagat kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass dieses Lob (was mich natürlich trotzdem freut!!!) der Wahrheit entspricht. Ganz davon abgesehen, dass man ja doch versucht ist im Gelände zu "lümmeln". Aber ich geb mir Mühe besonders an Sitz und Hand zu arbeiten, denn das finde ich absolute Grundvoraussetzung für ALLES!

Osch, du meinst mit NULL Kenntnisse wirklich 0??? Nada, zero, niente???? Also BLUTIGER Anfänger?? Du hast meinen vollen Respekt, sowas beeindruckt mich immer um Längen mehr als ein Profi, der dann irgendwann wirklich bei S ankommt, obwohls vielleicht eine ähnliche Leistung ist. Magst du vielleicht noch ein bisschen berichten? Was gut lief, welche Probleme du hattest? Was dein junges Pferd besonders von den älteren (reit- und umgangstechnisch) unterschieden hat? Finde dein "Abenteuer" wahnsinnig interessant und bin immer wieder beeindruckt, wie Leute an ihren Aufgaben wachsen können!

Ich denke wirklich, ich werde jetzt auf meiner neuen RB lernen und Spaß haben, zeitgleich mein Pölsterchen so zum Wachsen animieren *auf Kontoauszug starr*  ;D bis BEIDE Möglichkeiten drin wären (also junges und fertiges), vielleicht sogar einen Trainer finden, der so ehrlich ist, dass er mir da zu rät, wenn es geht, aber auch davon abrät, wenn es nicht geht (und dabei vergisst, dass man mir nem Problem-Jungpferd ne Menge Geld machen kann  ::)). Und wenn ich dann tatsächlich losstiefel, dann weiß ich Bescheid. Entweder ich muss dann verkniffen sagen: Nee, lieber nicht oder aber ich kann das Schicksal entscheiden lassen und sehen, welches Pferd es mir nun tatsächlich antut.

Da fällt mir doch glatt noch eine andere Frage (etwas OT) ein: Dass ein Jungpferd einen GUTEN Reiter braucht, das kann ich so weit nachvollziehen. Woran macht man aber einen guten Reiter fest, wenn man ihn nicht an FN Richtlinien messen kann?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 08.08.08, 08:47
Nennt mich Spaßverderber, aber...

...ein grundausgebildetes Pferd ist immer noch was komplett anderes als ein rohes Pferd. Das erste Jahr unterm Sattel IST eine besondere Herausforderung und letztendlich auch ein besonderes Risiko.

...ich habe in den letzten 25 Jahren mehr als ein Dutzend Kombinationen "ängstlicher Erstpferdebesitzer + Jungpferd" beobachtet. Es KANN gutgehen. Manchmal geht es auch gut. Oft geht es aber auch komplett daneben. Oder Besitzer und Pferd arrangieren sich auf irgendeinem Level. (Ich buckel dich nicht ab, du verlangst aber auch bitte nichts anderes als Lenkung, Gas + Bremse)

Petig, die Jungpferde sprechen dich deshalb so ganz besonders an, weil sie irgendwie DOCH ins Kindchenschema passen. Die Gesichtszüge sind noch ganz weich, die Augen wirken irgendwie größer und Jungpferde verhalten sich auch von der Körpersprache her kindlich. Meine Altstute würde sich dagegen am liebsten von mir Siezen lassen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Lucie am 08.08.08, 11:02
Da fällt mir doch glatt noch eine andere Frage (etwas OT) ein: Dass ein Jungpferd einen GUTEN Reiter braucht, das kann ich so weit nachvollziehen. Woran macht man aber einen guten Reiter fest, wenn man ihn nicht an FN Richtlinien messen kann?
Das ist schon schwierig. Da hilft nur die Zeit. Guck dir an wie er / sie mit den eigenen und oder Berittpferden arbeitet. Guck dir an was aus den Jungpferden geworden ist, die er / sie schon geritten hat. Das muss alles zusammen passen.
Ich werde mein Jungpferd in 2 Jahren (Baby ist erst 2) zu meiner RL bringen, bei der ich (mit Unterbrechungen) seit 10 Jahren Untericht habe. Von daher weiß ich wie sie mit den Pferden arbeitet und das sich ihr gewünschtes Ergebnis mit meinem deckt. Darüber hinaus ist es bei ihr üblich, das der Besitzer so früh wie möglich mit eingebunden wird, d.h. je nach Chrakter des Pferdes und "Können" des Besitzers recht früh das Pferd selber unter ihrer Aufsicht reitet. Das ist mir auch besonders wichtig - denn was nützt es mir, wenn das Pferd unterm Bereiter funktioniert, aber ich nicht mit klar komme?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 08.08.08, 11:04
Was ich vielleicht vergass mit Jungpferd und Anfänger meine ich nicht komplett rohes Pferd (das kann nicht passen!!). Meiner war zumindest gut angeritten
und wusste sehr wohl was schritt Trab und Galopp bedeutet. Also die Phase mit erstmal Sattel probieren und schauen was passiert hatte ich nicht und würde ich auch nicht machen wollen.

Zitat
Osch, du meinst mit NULL Kenntnisse wirklich 0??? Nada, zero, niente?Huch Also BLUTIGER Anfänger?? Du hast meinen vollen Respekt, sowas beeindruckt mich immer um Längen mehr als ein Profi, der dann irgendwann wirklich bei S ankommt, obwohls vielleicht eine ähnliche Leistung ist. Magst du vielleicht noch ein bisschen berichten? Was gut lief, welche Probleme du hattest? Was dein junges Pferd besonders von den älteren (reit- und umgangstechnisch) unterschieden hat? Finde dein "Abenteuer" wahnsinnig interessant und bin immer wieder beeindruckt, wie Leute an ihren Aufgaben wachsen können!

Ja ich hatte wirklich keine Kenntnisse ausser das ich vor 17 Jahren mal in Tunesien im Urlaub mit nem Pferd am Strand unterwegs war. Meine grössten Probleme lagen darin zu glauben. Daran zu glauben das ein Pferd so ist wie es ist und das viele Dinge die schwer aussehen ganz einfach sind. Beispiel mein Pferd hat mich am anfang schon beim Spazierengehen ausgezählt, also Piaffierender Weise um mich rum und neeeeee ich geh jetzt zum Stall zurück da ist sicher. Aus Sicht des Pferdes ja völlig ok ich konnte ihm nicht das Gefühl von Sicherheit geben. Mit meiner Trainerin hab ich gelernt es ist keine Kunst dazu notwendig Pferdi weiterzuführen wenn man im Kopf sicher ist und man einfach weiss warum Pferd gerade so einen Aufstand probt.
Aber es waren natürlich noch viele andere Dinge im Weg ich musste an meinem Sitz arbeiten täglich auch ohne Pferd an meiner Körperspannung arbeiten etc...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 09.08.08, 23:08
*flüster*
Sorry, eher OT
Zitat Donau: "darüber, dass ohne unterricht mit jungpferd nix geht, sollte man sich klar sein. "

Meinst du das im allgemeinen? Oder jetzt im speziellen Fall bei Petig?

*rausschleich*

AJ, ich meinte im falle "unsicherer/unroutinierter besitzer" und "rohes/kaum angerittenes jungpferd". also wohl für hmmm... mindestens 80% aller reiter, denn meiner erfahrung nach haben eben diese noch kein pferd ausgebildet. und brauchen die hilfe beim ausbilden in form von unterricht. vom rest meinen 10%, sie könnten eine junges schon anreiten- das sind dann die pferde, die die andern 10% die´s wirklich können, zur korrektur bekommen ;)

irgendwann steht man einfach an, braucht hilfe, egal wie gut man ist. ich zb. hab schon x junge angefangen, und die grundlagen (schritt-trab-galopp, erste seitengänge, anlehnung, biegung, gelände gewöhnen) kann ich allein, ohne dass mir jemand auf die finger schaut. nur- allein um den sitz zu erhalten, braucht man unterricht bzw. jemanden, der einen filmt, zwecks korrektur, das körpergefühl ist recht trügerisch ;) sprich: wenn die grundlagen sitzen, ab zum unterricht. oder eben unterricht auf anderem pferd, und das dann übertragen. denn nur, weil ein pferd die grundlagen kann, heisst das nicht, dass die nicht schnell verpfuscht sind. ich hab halt auch festgestellt, dass nach 3-4 jahren unterm sattel das ganze so bombenfest sitzt, dass man da nix mehr vermurksen kann bzw. ein paar einheiten reichen, um das wieder vor zu holen. wenn es denn in der zeit richtig gemacht wurde.

ich kenne KEIN beispiel, wo jemand OHNE unterricht ein pferd ausgebildet hätte, und dieses rittig, sensibel und angenehm ist. denn "profis" haben den unterricht meist ohnehin (wenn auch nicht immer auf diesem pferd), und von den anderen hatte ich zuviele in den fingern, die 10-jährig weder halfterführig, noch ordentlich longierbar oder reitbar waren. reiten war dann der von mcflower beschriebene kompromiss "ok, ich tu dir nix, solange ich richtung und tempo betimmen darf" ::)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: AJ am 16.08.08, 13:59
ok, dann versteh ich dir richtig.

Wenn man sich so umschaut/"umliest" sieht und liest man schon so manche Grässlichkeit. Irgendwie denken viele, ach komm, ich kauf mir nen jungen, (is billiger und) dann mach ich des selber.
Und wenns dann schief geht dann wars das Pferd... :-[

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: christi281 am 16.08.08, 14:16
Und wenn es gut geht kann man mächtig stolz sein!

Ich bin selber ein unsicherer Mensch was Pferde angeht.

Habe habe trotzdem den Schritt gewagt mir ein Jungpferd zu kaufen.
Gefahren aber ungeritten.
DAnk meines Mannes und dank meiner freundin auf die ich immer zurückgreifen kann hatte ich mein Pferd soweit das sie in den Beritt konnte. Leider kam eine Lahmheit dazwischen und ich muss jetzt wieder aufarbeiten.

Nichts ersetzt das Glücksgefühl wenn man merkt was man geschafft hat im Laufe der Zeit.

Ich hatte eine Phase wo nicht geklappt hat und ich regelrechte Panik hatte das mir alles über den Kopf wächst.
Jetzt nach einer langen Pause merke ich das ich doch gar nicht so schlecht war.

Wenn mein Pferd in Beritt war werde ich mind 1x pro Woche Reitunterricht mit ihr nehmen und weiterhin die Hilfe von meiner Freundin in Anspruch nehmen.
Denn wenn man merkt es ist doch nicht alles so einfach wie man sich das vorgestellt hat ist es wichtig jemanden an seiner Seite zu haben der sich auskennt.

Zum Glück habe ich eine Seele von Pferd. Sie hat ein sehr ausgeglichenes Temperament.
Ein feuriges WB würde ich mir nicht zutrauen.
Es kommt halt auch drauf an was für ein Jungpferd man hat!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 31.08.08, 13:16
Ich war jetzt 2.5 Wochen nicht im Lande, aber die pferdischen Gedanken kann man ja zum Glück mitnehmen  ;D

Osch, du sagst ein angerittenes Pferd und ein Anfänger geht, was nicht geht ist ein ungerittenes Pferd und ein Anfänger. Wie stehst du dann dazu, sich ein ungerittenes Pferd zu kaufen, es dann von einem Profi solide anreiten zu lassen und dann mit Unterstützung weiter zu machen? Fällt das für dich in die Sparte "Pferd ist nicht mehr komplett roh, kann klappen" oder eher in "Pferd ist noch weitestgehend roh, besser nicht"? Interessiert mich einfach mal.

Mir ist schon klar, dass der einfachere Weg das erwachsene Pferd (sowohl reiterlich, als auch nerventechnisch und finanziell), aber ich kann den Wunsch auch nicht komplett verdrängen. Liegt sicherlich auch daran, dass ich nicht weiß, ob dieses erste Pferd nicht auch das letzte ist, was ich habe (denn dass es bis zum Ende bei mir bleibt, ist für mich klar). Und dann habe ich diesen Wunsch gehabt und konnte ihn nie erfüllen. Es gibt so viele Dinge, die man nie erfüllen kann, aber wenn es irgendwie möglich ist.....

Mir kam noch ein anderer Gedanke, wobei ich nicht weiß, ob jemand übehaupt sowas tun würde. Undzwar hatte ich die Idee mich mal umzuhören, wer gerade in näherer Umgebung ein Jungpferd selber ausbildet und da einfach mal anzufragen. Vielleicht lässt mich derjenige zusehen, wenn ich dafür im Stall meine Hilfe anbiete und die ein oder andere "Handlanger-Arbeit" mache, wie schnell mal die vergessene Longe holen, Pferd festhalten und dergleichen. Dann könnte ich das ganze Prozedere erstmal aus einer gewissen Distanz live miterleben und nicht bloß mal eine Stunde Jungpferdearbeit zufällig mitbekommen. Wer weiß, vielleicht merke ich dann von selber, was ich mir zutrauen kann und was eher nicht??

Hat das jemand von euch schonmal gemacht oder jemanden machen lassen?

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 31.08.08, 16:28
hmmm komplett ungeritten und Anfänger ist wohl schwierig. Aber klar auch da gibt es Möglichkeiten.
Mit dem richtigen Trainer zusammen kann das sicher gut gehen. Bedeutet der Trainer reitet es an und zeigt gleichzeitig alles, das ganze dauert dann halt länger.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 01.09.08, 11:34
hmm, also bei mir kann/konnte gern jeder zuschaun beim jungpferde arbeiten. und ich denke mal, jeder seriöse ausbilder lässt sich auch gern über die schulter schauen. das "problem" das ich dabei sehe ist eher, dass es völlig unspektakulär ist, wenn´s jemand kann. einfach weil die handgriffe sitzen, die reaktionen stimmen, die ausstrahlung etc.. bei richtig guten leuten hat man den eindruck, das sei eh ganz leicht, das kann ich locker- und darum gibts dann soviel pferde, deren grundausbildung einfach nur grotten schlecht ist.

was du aber machen könntest, wenn du den gedanken ans jungpferd nicht los wirst- eben jenen ausbildern über die schulter schauen, damit du weisst, wem du dein pferd dann geben würdest. und dich mit den besitzern dieser pferde unterhalten, wenn jemand das 2. oder 3. pferd hinstellt, dann hat das was ;)
trotz alledem - beiss dich nicht fest, und wenn du ein pferd suchst, dann schau dir beide kategorien an, auch mal ein pferd, dass dir nach der beschreibung gefallen würde. wann es dann "klick" macht, kann man nach einem foto gar nicht sagen, muss man schon live erleben, das tier ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 01.09.08, 17:43
Huhu,

also ich bin vor ca 10 Monaten losgezogen und habe ein Pferd gesucht. Eigentlich wollte ich kein so ganz junges Pferd kaufen, weil ich es mir eigentlich auch nicht zugetraut hätte. Dann isses aber passiert und ich habe mich in eine damals 4,5 Jahre alte Stute verliebt. Sie wurde mit 4 im Gelände angeritten und stand dann wieder monatelang auf der Weide.
Sie hat am Boden eine gute Erziehung genossen (naja, oder sie ist einfach sehr sanft und vorsichtig) und konnte einen Menschen in allen 3 Gangarten durchs Gelände tragen. Mehr nicht *g
Nach dem ersten Ritt auf habe ich zu dem Züchter gesagt, dass ich sie absolut wundervoll finde, dass ich aber Angst habe weil sie so jung ist und mich frage, ob ich mir das so alles zutraue. Der Züchter hatte eine Engelsgeduld... Ich durfte mehrmals kommen und reiten bis der Züchter meinte, das wäre schon OK, wir würden uns sicher zusammenraufen... Vernünftig? Keine Ahnung... Aber ich wusste, dass sie mein Pferd ist.

Ich bin dann einen ganzen Monat 2 -3 Mal die Woche hingefahren und habe auf ihr Reitstunden genommen in denen ich mit dem Züchter ins Gelände gegangen bin. Dann erst hat er sie mir gebracht.

Dann habe ich mir eine nette Reitlehrerin gesucht, der ich vertraue und die sich auch auf mein Pferd setzt und mir bzw. meinem Pferd was zeigt. Ich war nämlich bislang immer nur eine, die im Gelände rumgegurkt ist und von Dressur wenig Ahnung hat. Das ändert sich nun Stück für Stück.

Nun machen wir so ganz langsam Fortschritte beim Reiten in der Halle. Sicher ginge das alles viel schneller, wenn ich erfahrener und eine bessere Reiterin wäre, aber es braucht jetzt eben so lange wie es braucht. Dafür freue ich mich bei jedem Fortschritt wie verrückt.
Und ich selbst lerne dabei so viel  - zum einen über das Reiten, zum anderen aber ganz viel auch über mich selbst. Das fasziniert mich.   

Es braucht aber auch ganz schon viel Mut, denn bei vielen Dingen ist es einfach das erste mal für das Pferd und es ist nicht selbstverständlich, dass es -was auch immer - ohne mit der Wimper zu zucken tut. Das ist natürlich gerade im Gelände sehr aufregend und manchmal hab ich auch ganz schön die Hosen voll, obwohl sie furchtbar brav ist und es mir sehr einfach macht.
Gucken wir mal ob ihre Flegelphase schlimm wird - jetzt ist sie etwas über 5 und bislang ist sie mehr als anständig.

Es kann schon klappen  - wenn man die richtige Unterstützung hat -...

LG Isa









Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 01.09.08, 18:03
Wegen "viel schneller wenn man erfahrener wäre"... na und? Gehts uns um Pokälchen? Wir haben doch alle Zeit der Welt.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 01.09.08, 18:29
Klar, mir ist das doch auch wurscht - aber ihr müsstet mal die Gesichter von so manchen Hardcore-Dressurreitern bei uns im Stall sehen, wenn sie z.B mitkriegen wo mein Pferd ausbildungstechnisch steht - da kommen dann schon Kommentare so vonwegen "Was, die wird schon so lange geritten und kann das noch nicht???"
(Auf dem Zirkel galöppeln zB.)

Dafür kann man mein Pferd halt im Biergarten neben dem Grillstand, den Sonnenschirmen und brüllenden Kindern anbinden. *g Ist doch auch was!

Seit letzter Woche haben wir einen riesigen Meilenstein geschafft - mein Pferd findet im Trab  in die Dehnungshaltung. Aber das wohl auch nur weil ich aufgehört habe zu meinen, ich müsse leichttraben und stattdessen in der Halle im Entlastungssitz getrabt bin - schwups war der Kopf unten.  (Danke an Carola für den Tipp - sie war Zeugin am Freitag und meinte, sie hätte mein Pferd noch nie so schön traben gesehen.) Jetzt bauen wir da gezielt Muskeln auf. Mal gucken was danach kommt.

Von den FN-Reitern bei uns im Stall hab ich (ohne zu fragen) so tolle Tipps bekommen ala " Lass doch einfach mal die Hände stehen!" Oder dass ich ja jeden Schritt aus meinem Pferd raustreiben muss.... (Während sogar ich sehe, dass das Pferd der betreffenden Reiterin sich total einrollt und im Takt mit ihrer Riegelei mit dem Kopf pendelt......)

Ich glaube was ganz wichtig ist, ist dass man viel liest und immer kritisch hinterfragt, was andere einem erzählen wollen. Schließlich hat man unglaulich viel Verantwortung - und versauen kann man sooo viel!
Und man muss selbstbewußt sein, wenn man sich für einen Weg entschieden hat, der nicht ganz der  "norm" im Umfeld entspricht.
Z.B muss man es ab können, dass die Reitlehrerin und man selbst als Tierquäler bezeichnet werden, da die Reitlehrerin PK-Schülerin ist. (Hohe Hand=BÖSE!!!)

LG Isa


Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 01.09.08, 18:34
Jezabel, absolut unterschreibbar. Besonders das Kritisch hinterfragen und "selbst kongruent bleiben" ist nicht immer einfach.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 01.09.08, 20:22
@Donau, oh, ich hatte gar nicht an einen Profi zum zugucken gedacht. Sowas gibt es noch, dass man umsonst wo zusehen darf, wo das Siegel "Profi" drauf steht??? Hatte eher an eine Freizeitreiterin gedacht, die sich ihr Freizeitpferd selber fertig machen will, aber wenn man bei einem Profi zuguckt, geb ich dir zu 100% Recht, da muss man höllisch aufpassen, dass man da keine rosa Brille aufsetzt, weil es ja sooo einfach aussieht. Klar, wenn mans voll drauf hat  ::).

Ich kann die Unkenrufe ja mehr als verstehen. Erst noch zu schissrig auf nem erwachsenen Pony auszureiten und plötzlich daher kommen und sich fragen, ob ein Jungpferd möglich wäre. So oberflächlich betrachtet würd ich mich selbst auch als bekloppt erklären  ;D Aber da stecken schon eine Menge Gedanken hinter und nicht dieses "ich bin auf ewig die einzige, deren Hinter den Rücken des junges Munstanghengstes berührt *wühühühüüü*".

Wenn ich sehe wieviele Pferde einfach schon "genervt" sind vom Menschen und erstmal eine öhm... "ach je das nu wieder"-Grundeinstellung haben, dann find ich das schlicht und ergreifend traurig. Ist bei Kindern im Übrigen auch so, wenn die in die Schule kommen, platzen die fast vor Motivation und Lernwillen, dann kommt das Schema F, wird aufgedrückt und wenn die dann als 7Klässler bei mir zum Unterricht kommen, ist da im besten Fall Desinteresse, im schlimmsten Fall ein ausgeprägter Hass gegen alles, was mit Lernen zu tun hat.

Klar, sowohl bei Kindern als auch bei Pferden kann man diese Motivation wieder erwecken... aber wenn einmal dieses Funkeln aus den Augen weg ist, dieser Drang was zu Lernen und auf Neues erstmal positiv zuzugehen, dann kann man das nicht wieder zu 100% erwecken. Versteht man in etwa, was ich meine????

Im Leben nicht würde ich behaupten, ich kann es besser. Neee, aber ich behaupte mal, dass mir MEIN Pferd mehr am Herzen liegt als eine Herde 3jähriger Verkaufspferde dem Reitlehrer, der alle bis in 3 Monaten "fertig gemacht" haben soll. Da wird dann oft auch aus Geldgründen auch Schema F ausgepackt und aufgedrückt und dann klappt das schon irgendwie. Und dann aber eben oft auf Kosten dieses....hm....Glanzes... das klingt jetzt selten kitschig, aber ich kann es nicht anders ausdrücken....

Wie gesagt, ich denke nicht, dass ich es besser MACHEN kann, aber aufpassen, dass es jemand Kompetentes gut macht, das vielleicht? Wahrscheinlich bin ich wieder viel zu idealistisch und mit spätestens 10 hätte der Gaul dann doch eine "Ach leckts mmi oll im Arsch"-Einstellung, egal wie sorgsam man bei der Ausbildung war, aber so gewisse Hintergedanken sind eben schon da.

Zeit ist irrelevant. Wichtig ist, dass beide sich gut, sicher und geborgen fühlen. Und da knackts.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 02.09.08, 08:46
Sicherlich hat man als Amateur alle Zeit der Welt. Trotzdem muss man immer wieder kritisch hinterfragen, ob der Weg, den man da so langsam vor sich hin beschreitet, wenigstens in die richtige Richtung führt.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 02.09.08, 12:39
auf die überschrift geantwortet

-oben bleiben!

ist wohl in vielen fällen sehr wichtig.

 auf einem 180 cm 3 jährigen der abbockt wie ne wildsau,doch das sollten man schon können,
oder es einem profi überlassen die damit erfahrungen und routine haben.

das war nur für den fall,das ferd nicht ganz lieb ist und auch mal wildsau spielt,was bei vielen jungspunden vorkommen mag ::)
aller rassen und reitweisen*duckundwech*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 02.09.08, 13:39
Das sehe ich anders. Besondere Sattelfestigkeit würde ich jetzt nicht gerade als Voraussetzung zum Ausbilden eines Jungpferdes sehen. Natürlich sollte man keinen wackeligen Anfängersitz habe, der einen bei jedem kleinen Hüpfer in den Sand befördert, aber "normale Sattelfestigkeit", wie sie aus einem ausbalancierten Grundsitz resultiert, reicht vollkommen aus.

ICH sitze keinen 3-jährigen, der "abbockt, wie ne Wildsau". Meine RL übrigens auch nicht. Weit über 90% aller Jungpferde bocken überhaupt nicht ab. Und wenn, dann testen sie allenfalls mal gaaaanz vorsichtig an, ob es funktioniert, das Hinterteil mit Reiter obendrauf zu lüften. Wer das direkt souverän abstellen kann, wird nur in den allerseltensten Fällen Rodeoqualitäten brauchen.

Ich sehe meine RL seit über 10 Jahren 3-jährige anreiten. Da hat noch nie einer die Sau rausgelassen.

Wenn man gegen alle Wahrscheinlichkeit wirklich eine Wildsau erwischt, dann kann man immer noch einen Profi als Kanonenfutter engagieren.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 02.09.08, 13:50
*grins*
@ mcflower- ich kam nur drauf weil ich RL´s jungen am we gesehen habe,aaaahhh,wunderschön!!
aber reiten? niemand außer nem profi ( im sinne von routine ) hätte da oben bleiben können
deswegen auch nur mein postig

ich kenne auch andere fälle, aber zu 50 % können die leut zu wenig und nehmen zu wenig hilfe von außen an.
das wäre meine erfahrung bei dem was ich erlebe um mich herrum
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 02.09.08, 16:27
Hi Petig,
ohne die Antworten der anderen gelsesn zu haben spontan meine Meinung:


Für mich war immer klar, als ängstliche, nicht unbedingt übermäßig talentierte Buschreiterin kommt nur ein ausgebildetes Pferd in Frage.
Sei mir nicht böse, aber diese Selbsteinschätzung disqualifiziert dich für ein Jungpferd.
Grundsätzlich ist auch das bravste Jungpferd sehr viel schreckhafter als ein alter Hase. mit *'Staunhüpfern* gerade im Gelände ist also zwingend zu rechnen. Kannst du die
1. aussitzen und 2. gelassen darüber wegreiten?

Ich habe schon mehrere Pferde über ihre ersten Ausbildungsjahre begleitet. Jedes Einzelme hat irgendwann nach dem Anreiten (so 0,5 bis 1,5 Jahre danach) eine sehr ausgeprägte Test- und Flegelphase hingelegt.
Wirst du damit fertig?
Und mach dir bitte keine Illusionen. Souveräne bodenarbeit kann zwar unterstützen aber kein Reitproblem lösen. Dazu musst du auch die nötige Sattelfestigkeit haben. Hasdt du die? (Schließklich melden die Yuongasters ihre Buckelattacken ja nicht an...

Ich kann ja verstehen, dass du dem charme eines Youngsters erliegst.(Tue ich auch regelmäßig)  ;)
Aber raten kann ich dir dazu nicht.
LG
felis

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 02.09.08, 17:04
Sei mir nicht böse, aber diese Selbsteinschätzung disqualifiziert dich für ein Jungpferd.
Grundsätzlich ist auch das bravste Jungpferd sehr viel schreckhafter als ein alter Hase. mit *'Staunhüpfern* gerade im Gelände ist also zwingend zu rechnen. Kannst du die
1. aussitzen und 2. gelassen darüber wegreiten?

Ich bin gar nicht böse, im Gegenteil. Ich bin dankbar für jede Einschätzung  :)

Hauptproblem ist denke ich, dass ich mich selbst ausgesprochen schwer einschätzen kann. Ist übrigens nicht nur beim Reiten so  ::). Auf die Frage, ob ich Hüpfer und Buckler sitzen kann, hätte ich noch vor einem Jahr gesagt: Nein, ich denke nicht, jedenfalls nicht gut. Ich war erstaunter als das Pferd, als dieses bei Voltiübungen plötzlich mehrere Buckler hintereinander hinlegte als ich rückwärts und nur mit Voltipad draufsaß und wirklich kein bisschen in Wohnungsnot kam. Ich hätte SCHWÖREN können, ich mache den Abgang, hätte man mich vorher gefragt. Genauso als das gleiche beim ohne Sattel reiten passiert ist. Hätte ich mich einschätzen sollen, ich hätte sofort gesagt, ich sitze daneben. War aber nicht der Fall, auch nicht fast.

Na ja, leider klappt das Ganze mit Sicherheit auch andersrum  :-\. Also dass ich denke, ich komme klar und tue es dann eben doch nicht. Bei einem Pferd, von dem ich weiß, dass es grundsätzlich zuverlässig ist, kann ich über Hüpfer gelassen hinwegreiten, aber ob ich das bei einem tendenziell unsicheren Pferd kann???  ???

Ich kenne meine Grenzen in die Richtung einfach nicht und weiß nicht, wie ich die vorher abstecken soll. Wenn ich zu jemandem gehe und frage: "Ey, lässte mich mal dein Jungpferd reiten?" fragt der mich wohl, ob es mir gut geht.... um es einfach "auszuprobieren" ist mir aber sowohl die Gesundheit des Pferdes als auch meine eigene zu wichtig. Ein Pferd kauft man ja auch nicht alle Tage und zumindest zu einem gewissen Grad sollte das dann auch gut funktionieren.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 02.09.08, 23:11
Ich sehe meine RL seit über 10 Jahren 3-jährige anreiten. Da hat noch nie einer die Sau rausgelassen.
@flower. Ich reite seit 15 Jahren Jungpferde an. Dabei hat nur ein einziges von ca. 30 bis 35 mal abgebockt wie die Wildsau und daran war ich selber schuld. (Ausbildungsfehler meinerseits) :(

Es stimmt - wenn jemand weiß was er tut, ist Jungpferde ausbilden ganz einfach. Wenn man aber in der entscheidenden Phase der Grundausbildung gravierende Fehler macht, hat man ein echtes Ptroblem. Jungpferde korrigieren, die im Basistraining versaut wurden, gehört zum Schwierigsten was es in dem Bereich gibt.

Mal ab davon, wie vorhin schon erwähnt - die wenigsten proben direkt den Aufstand, weil sie dazu viel zu unausbalnciert sin. Aber wenn sie sich erst mal sicher fühlen ...aber dass in der "Pferdepubertät" bei den 5jährigen noch weas nachkommt, darauf kannst du wetten. Jedenfalls war das bei meinen eigenen so und bei den Jungpferden in meinem Umfeld auch. Und sdann brauchts eben einen soveränen Reiter. Angst ist da das flascheste was auf so einen 5jährigen Flegel passt.
Und da Petig sich selbst als eher ängstlich einstuft (Glückwunsch zu dieser ehrlichen Selbsteinschöätzung übrigends) sollte sie sich m. E. diese Erfahrung sparen und einen 6jährigen oder älteren kaufen. Den Traum vom Jungpferd kann man sich mit etwas mehr Erfahrung immer noch erfüllen, wenn man dann noch will.

Zitat
"Ey, lässte mich mal dein Jungpferd reiten?" fragt der mich wohl, ob es mir gut geht.... um es einfach "auszuprobieren" ist mir aber sowohl die Gesundheit des Pferdes als auch meine eigene zu wichtig. Ein Pferd kauft man ja auch nicht alle Tage und zumindest zu einem gewissen Grad sollte das dann auch gut funktionieren.
@Petig - mein Tipp - viele Züchter sind ganz froh, wenn sie jemand finden, der bereit ist, eine RB an ihren Jungpferden einzugehen. Ich habe in meiner Jugend bei einem Ponyzüchter auch etliche Youngster unterm Hintern gehabt.
Da kannst du grundsätzlich checken, ob du es hinkriegst, bevor du dich in große Unkosten stürzt.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 03.09.08, 08:36
Felis, ich stimme deinem Fazit ja zu und rate Petig auch vom Kauf eines Jungpferdes ab. (schon auf Seite 1)

Ich wollte nur nicht so stehen lassen, dass man zum Anreiten eines Jungpferdes Rodeoreiter-Qualitäten braucht. Man braucht alles möglich an menschlichen und reiterlichen Qualitäten - aber DAS nun gerade nicht.

Aber felis, deine Idee ist gut: eine RB an einem Jungpferd sollte machbar sein. Ich durfte netterweise auch, bevor ich mich an das erste eigene rohe Pferd gewagt habe, zwei Jahre lang meiner RL bei ihren Jungspunden helfen. Erst als Bodenpersonal, dann auch im Sattel. Das war sehr lehrreich.  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 03.09.08, 09:26
Vielen Dank für eure Einschätzungen! Es ist immer wieder gut, dass es Leute gibt, die Dinge schon gemacht haben, so dass man fragen kann, bevor man sie (vielleicht fälschlicherweise) einfach selber ausprobiert.

Der Traum vom eigenen Pferd ist mir bei weitem zu wichtig, als dass ich ihn wissentlich aufs Spiel setze und mir ein eigenes Fiasko zurecht konstruiere. Dennoch nehme ich diesen Wunsch mit dem Jungpferd ernst, denn für gewöhnlich täuscht mich mein Gefühl nicht. Wenn das irgendwas anmeldet, steckt da was hinter, nur was, da bin ich noch nicht hinter gekommen.

Eine ausführliche Selbsteinschätzung ist wohl einer der wenigen guten Punkte, die beim Warten (und Warten und Warten *seufzt*) aufs eigene Pferd abfallen  ::). Ich denke schon, dass ich recht genau weiß, was ich kann und nicht kann und will und nicht will. Im Bezug auf ein Jungpferd allerdings ist das eine andere Kiste, denn da habe ich einfach zu wenig gesehen und miterlebt, um es einschätzen zu können. Es kann auf jeden Fall nicht schaden sich einfach mal umzuhören, ob jemand jemanden braucht, der Longe und Zubehör hinter her trägt  ;D. Ich habe jetzt auch Seminare für Jungpferdeausbildung entdeckt, unter Umständen darf man da als Zuschauer mit, eine Frage ist es in jedem Fall wert!

Auch wenn eure Anregungen wirklich klasse sind (und ich wie gesagt die Diskussion als solche auch sehr interessant finde), kann natürlich kein Thread eine reale Einschätzung ersetzen. Ich habe zwar schon drei Enschätzungen in diese Richtung, aber die reichen mir ehrlich gesagt nicht. Würden sie das, hätte ich nicht das Bedürfnis gehabt, hier nachzufragen.
Person 1 ist eine gleichaltrige Bekannte, die meinte ich solls machen. Die hat mich allerdings erst ne halbe Stunde zu Pferd gesehen und weiß nichts von meiner Schissrigkeit.
Person 2 war meine ehemalige Rl, die auch sagte, nimm ein Junges. Bei der bin ich aber (*steinigt mich*) von der Kompetenz nicht wirklich überzeugt
Person 3 war eine andere RL, die auch sagte, ich traue dir ein junges Pferd mit Hilfe zu, allerdings habe ich bei der mehr als deutlich die Dollarzeichen in den Augen gesehen.

Ehe ich nicht eine kompetente, objektive, erfahrene und nicht auf Profit ausgerichtete Meinung von einem außenstehenden Profi habe, werd ich wohl meine Vernunft täglich heraufbeschwören und tapfer sein. Noch ist es eh nicht so weit und die Zeit bis dahin kann ich sinnvoll nutzen, indem ich viel lese, mich umhöre, wenn es möglich ist mal bei einem Jungpferdetraining zusehe usw. Ist echt hart und es wäre im ersten Moment sooo schön einfach einfach zu machen. Aber ich denke, wenn ich es schon nicht schaffe, mich selbst im Zaum zu halten und eine so weitreichende Entscheidung nicht vernünftig abzuwägen, dann habe ich mit Sicherheit auch nicht die nötige Geduld, Ruhe und Vernunft, um ein junges Pferd auf sein Leben als zukünftiges Reitpferd (mit) vorzubereiten.

Irgendwo steht irgendwann mein Pferd, ganz sicher  :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 03.09.08, 09:37
Petig, wo kommst du her?

Die westfälische Reitschule in Münster bietet regelmäßig Jungpferde-Seminare an. Manche nur einen Abend lang (Mo, 18-22 Uhr), andere 5 Tage (Mo-Fr, 18-22 Uhr). Die sind SEHR empfehlenswert.

Wenn du eine neutrale Einschätzung haben willst, dann mach doch mal an deiner nächsten Landesreitschule einen Kurzlehrgang übers Wochenende mit und bitte den Reitlehrer am Ende um seine Einschätzung. Die ist sicherlich sehr versiert und auf jeden Fall neutral.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sugar-for-Rick am 03.09.08, 10:30
Hallo

Nach über 20 Jahren Reiterfahrung (inkl. erfolgreichen Turnier-Starts) habe ich mich letzten Winter für einen 3-Jährigen, leicht angerittenen Wallach entschieden. Wunderschön, tolle Gänge und viel Talent für den Sport. *schwärm* Der Proberitt dauerte nur kurz im Schritt und Trab - nach dem anstrengenden Ablongieren und Vorreiten des Bereiters wollte ich ihn nicht noch mehr belasten.  :-\

Die eigentliche Ausbildung des Pferdes machte mir (natürlich mit Unterstützung meiner RL) sehr viel Spass. Es war faszinierend, die Fortschritte zu beobachten.
Ausritte im Schritt waren auch allein schon nach kurzer Zeit kein Problem, da das Pferd sehr cool ist.

Was ich jedoch total übersehen hatte: Ich konnte die Gangmechanik des Pferdes schlicht nicht sitzen.  :-[ Im Trab ging es ja gerade noch so, wenn es auch sehr anstrengend war. Jedoch war der Galopp eine einzige Katastrophe. Ich fühlte mich wie auf dem Schleudersitz, was durch das Pferd mit Hopsern bis hin zu mächtigen Bucklern quittiert wurde.
Und durch dass ich so leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden konnte, wurde das Pferd natürlich immer frecher - ich kann es ihm absolut nicht verübeln.
Unter anderen Reitern lief es nämlich auch im Galopp stets ganz artig. Ich war das Problem, nicht das Pferd.  :-\

Mein "alter" Wallach hatte sich am Anfang (da war er 8-jährig) viel ungestümer verhalten - Buckel-Attacken und heftige Scheu-Manöver waren an der Tagesordnung. Aber seine Bewegungen konnte ich immer problemlos sitzen und auch das Buckeln brachte mich nicht in Raumnot. So fühlte ich mich auf ihm auch vom 1. Moment an "zu Hause", und ich konnte mit ihm sehr viel erreichen.

Langer Rede, kurzer Sinn:
Wenn ein junges Pferd, würde ich persönlich unbedingt zu einem bereits angerittenen raten. Ich kenne mittlerweile einige Leute, die Fohlen oder ungerittene Jungpferde gekauft haben und dann nach dem Anreiten ganz enttäuscht waren, weil sie sich nie richtig wohl im Sattel fühlten.  :-\
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 03.09.08, 10:50
Langer Rede, kurzer Sinn:
Wenn ein junges Pferd, würde ich persönlich unbedingt zu einem bereits angerittenen raten. Ich kenne mittlerweile einige Leute, die Fohlen oder ungerittene Jungpferde gekauft haben und dann nach dem Anreiten ganz enttäuscht waren, weil sie sich nie richtig wohl im Sattel fühlten.  :-\
Hm, das ist natürlich ein Risiko, genau wie das, daß mans vielleicht dann doch wg. bestimmter Eigenheiten nicht händeln kann. Oder daß es einem draufgeht wg. einer dummen Kolik oder sonstigem Unfall, ok, hat man immer...  :-\ Traurig.
Hätte meins eine tendenz zum richtigen saftigen wiederholten heftigen Durchgehen entwickelt, ich hätte es verkauft. Verkaufen MÜSSEN. Gnadenlos. Denn damit kann und kann ich nicht umgehen, das macht mir rabenschwarze nicht kontrollierbare Höllenängste... Nur so als Beispiel.

sugar, mein pferd hatte anfangs Traumgänge, dann eine Zeitlang was schwieriger, lag aber an MIR, als ich endlich endlich gelernt hatte den Galopp zu sitzen, konnte er auch wieder seidenweich und flüssig... naja, DU hast im Gegensatz zu mir noch mehr Erfahrung.... aber vielleicht lässt sich doch noch dran arbeiten?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 03.09.08, 11:33
Den Gedanken hatte ich auch schon kurz. Es muss ja nicht immer gleich das ganze Höllenprogramm mit abbocken, durchgehen, steigen und hinwerfen sein. Kann ja genauso gut sein, dass man blendend miteinander auskommt, auch reiterlich und dann gehts an den ersten Galopp und die beiden körperlichen Konstitutionen passen einfach nicht zusammen. Ist dann ja auch was schwierig, denn auf nem jungen Pferd, was gerade selber die Balance findet Sitzübungen zu machen ist sicher auch nicht das gelbe vom Ei!

McFlower, Münster ist ums Eck, circa 100km, die wären es mir wert. Allerdings komm ich eher aus der Freizeit-Westernecke und wenn irgendwie möglich, würd ich mir schon gerne GENAU das ansehen, was ich im Falle eines Falles vorhätte. Falls das nicht geht, würd ich mir natürlich auch das ansehen, grundsätzlich sinds ja alles erstmal Jungspunde.

Was auch kurios ist: Ich kann zum Beispiel nicht sagen, das und das kann ich GRUNDSÄTZLICH ab und das und das nicht. Auf Pferd A sterbe ich tausend Tode wenns nur nen Hoppser macht, auf Pferd B lach ich vielleicht sogar wenns bockt oder mal losgaloppiert. Auf Pferd C würd ich mich nichtmal setzen, obwohls prinzipiell ein braves Tier ist und bei Pferd D ist einem so gut wie (fast) alles mehr oder weniger egal. Hat viel mit Grundvertrauen zu tun, aber wie und in welchem Maße sich das entwickelt, kann man vorher wahrscheinlich eher schlecht vorhersagen?? Wobei das wohl auch bei nem erwachsenen Pferd so wäre.



Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sugar-for-Rick am 03.09.08, 11:51
Was auch kurios ist: Ich kann zum Beispiel nicht sagen, das und das kann ich GRUNDSÄTZLICH ab und das und das nicht. Auf Pferd A sterbe ich tausend Tode wenns nur nen Hoppser macht, auf Pferd B lach ich vielleicht sogar wenns bockt oder mal losgaloppiert.

Meine Worte! So geht's mir eben auch. Und ich kann wirklich nicht sagen, woran es nun genau liegt. Nur dass ich mich zukünftig wieder auf mein Bauch-Gefühl verlassen werde, wenn es um einen Pferdekauf geht.

Zaino, es gab verschiedene Gründe, weshalb ich mich schlussendlich vom Jungspund wieder getrennt habe. Jedoch hatte es auf jeden Fall auch damit zu tun, dass ich mich nach einiger Zeit jeden Tag aufs Neue dazu überwinden musste, aufzusteigen. Das kann es einfach nicht sein. Und ich bin überzeugt davon, dass ich mit dem Verkauf uns beiden einen Gefallen gemacht habe. Die neue Besitzerin kommt super gut zurecht mit ihm - zwischen den beiden hat es vom 1. Moment an gepasst.  :D
Und wenn mein "Alter" mal losbuckelt oder aus dem vollen Galopp umkehrt, dann lache ich höchstens und habe Null Probleme damit. Es hat also gar nichts damit zu tun, dass ich unrealistische Vorstellungen von einem Jungpferd hätte.  ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 03.09.08, 12:07
hallo Petig,

also so ganz grundsätzlich würde ich sagen: um ein Jungpferd ausbilden zu können, sollte man auf jeden Fall sattelfest in sämtlichen Gangarten sein und den ein oder andren Hüpfer/Buckler wegstecken können.
Man sollte selbst soviel Ahnung von der Wirkung einer Hilfengebung haben, dass man sie auch sinnvoll einsetzen kann und weiß, was man wie tun muß um was zu bewirken und noch wichtiger: man sollte wissen, was man tun kan/muß, um Ungewolltes beim Jungspund zu korrigieren oder in die richtigen Bahnen umzulenken.

Ein Jungpferd korrekt und vernünftig ausbilden, ist in der Regel eine Sache, die viel Erfahrung und Fingespitzengefühl braucht. Nur reiten können reicht nach meiner Erfahrung allein nicht wirklich aus.

Ich kenne einige Newbie-Paare, die so ihr "ureignes Ding" machen, sich irgendwie durchwurschteln und wo es erstaunlich gut geht, dabei sind das aber meist Pferd-Reiterpaare, wo beide zwar keine echte Ausbildung/Ahnung vom Reiten/Gerittenwerden haben, der Reiter aber einfach das nötige Selbstbewußtsein besitzt, sich um nix scheert, keine Angst hat und ein gutmütiges und unproblematisches Pferd erwischt hat (Sowas gibts ;) :D)

Tinker... hmmmtscha, also wenn das die Rasse Deiner Wahl ist, nun, da wirst Du Dich eh hart tun, ein wirklich gut gerittenes Exemplar zu erwischen, ziemlich egal, wie alt es ist. :D ;) :D

Von daher <schmunzel>

Übrigens, wenn Du Lust hast... bist jederzeit herzlich eingeladen, bei uns vorbeizuschaun..besonders, wenn Dein Herz für Tinker schlägt, wär das vielleicht was für Dich zum gucken  :D

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 03.09.08, 12:41
Naja, Sugar, stimmt, wenns nicht passt, wohl auch von der Chemie her... dann passt es nicht, dann tut man dem Tier den allergrössten gefallen, wenn man ihm eine neue Chance bei neuen Besitzern verschafft.
Hab das mal 12 Jahre lang mitbekommen, Araberstute und dressurambitionierte KÄuferin... Stute war ungünstig gebaut, kam vom Vorgartenzüchter und war m. E. nach auch irgendwie - bissl neurotisch bis dämlich? Galoppierte von Haus aus wie ein Pinscher, ab und an auf nur 1 Hinterbein etc. Gruselig.
Wenn meiner mal ausbüchste, sich losriss - kommt ja bei Jungspunden vor - dann lief der bis zum nächsten Grasbüschel. Oder er verwickelte sich in Strick und Zügel und ÜBERLEGTE dann, blieb entweder stehen oder entwickelte sich bedachtsam. Stutchen floh kopflos, wobei sie es auch fertigbrachte sich unterwegs 3x zu überschlagen! Unglaublich, das Pferd! Nix für mich.
Auf Distanzritt und bei Berittführerprüfung war sie vorne und top!
Auf einem langen Wanderritt riss sie sich wieder los und machte mehrmaligen Überschlag mit Anbindestande u.s.w. oder rückwärts in einen Graben u. ä. Im Lauf der Jahre konnte sie ins Gelände nur noch mit Schlaufi geritten werden... hiess es.
Ach ja, sie hatte dazwischen mal einen Beinbruch, der aber geschraubt und relativ gut geheilt wurde. Übrigens ging Fahren dann wieder recht nett mit ihr...
Aber ich hab in 12 Jahren nie eine Bes. so viel über ihr Viech schimpfen hören wie meine Bekannte über dieses Tier. Von Anfang bis Ende war da nur Gemosere.
Ich weiss nicht wie oft ich ihr riet: Mei, VERKAUF sie halt statt immer auf ihr rumzuhacken, den Schmarren kennt man doch von den lieben Eltern, und UNS hat das Gemecker auch nicht gutgetan. Hol dir ein Pferd das deinen Wünschen besser entspricht und lass die Kleine in Ruhe, die Erfolge mit ihr hast ja auch nicht registriert, irgendwie...
Manchmal hats mich schon aufgeregt, 2o min am Telefon nur Gemecker was sie mit dem Pferd alles NICHT machen kann. ARRRRRRRRGH! Und das über Jahre.
Nicht 1 oder 2, sondern 12... Jahre...
Da wär eine zeitlichere Trennung VIEL besser gewesen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 03.09.08, 14:34
Tinker... hmmmtscha, also wenn das die Rasse Deiner Wahl ist, nun, da wirst Du Dich eh hart tun, ein wirklich gut gerittenes Exemplar zu erwischen, ziemlich egal, wie alt es ist. :D ;) :D

Von daher <schmunzel>

Übrigens, wenn Du Lust hast... bist jederzeit herzlich eingeladen, bei uns vorbeizuschaun..besonders, wenn Dein Herz für Tinker schlägt, war das vielleicht was für Dich zum gucken  :D

Grinz, so nach dem Motto: So schlecht wie die Auswahl ist, kann mans mit nem eigenen jungen Tinker fast nicht schlechter machen oder wie  ;D
Nein, Scherz beiseite. Auch ein Grund, warum ich über ein junges überhaupt NACHDENKE. Das Angebot an gesunden, solide ausgebildeten, charakterlich einwandfreien Tinkern, die dazu noch im besten Alter sind und optisch ganz nett anzuschauen sind, ist alles andere als üppig. Ich glaube solche Tiere kommen gar nicht erst ins Internet oder in die Zeitung, die gehen im Falle eines Falles im Bekanntenkreis weg wie warme Semmeln. Dafür findet man dann eben einige Betriebe, die sich die Tinker teilweise in großer Zahl importieren lassen, die irgendwie einreiten und so wie sie irgendwie reitbar sind verkaufen. Wobei ich durchaus auch schon von welchen gehört habe, die ihre Tinker als 4jährig und solide angeritten verkaufen, wo sich aber dann später herausstellt, dass das gute Tier gerade mal 3 ist und dementsprechend mit 2.5 schon angeritten wurde *kotz*. Aber das ist ja eine andere Geschichte.

Da kommt man dann halt eher auf die Idee, ob man die Ausbildung nicht selber in die Hand nimmt (wobei für mich selber in die hand nehmen nicht bedeutet selber einreiten, sondern selber nach jemand Kompetentem suchen und darauf achten, dass eben nicht irgendwie Schema F reingedrückt wird, sondern das Pferd soviel Zeit kriegt, wie es eben braucht). Ich meine.... ich hab mit diesem Pferd eine echt lange Partnerschaft im Auge und erhoffe mir einen treuen und zuverlässigen Freizeitpartner und da denke ich mir einfach: Ich habe schon sehr hohe Anforderungen an mein späteres Pferd, gerade im Bezug auf Zuverlässigkeit, aber wie kann ich von einem Pferd sowas verlangen, von dem ich nicht weiß, wie es auf sein Reitpferdeleben vorbereitet wurde?

Irgendwie ist da auch der Wunsch, dass das Pferd, für das nun ENDLICH nur ich verantwortlich bin, die beste und pferdegerechteste Ausbildung bekommt, die nach dem heutigen Stand der Dinge eben für Freizeitpferde so möglich ist. Klar machen einige das mit, wenn sie 2.5jährig schon unter Kindern im Unterricht gehen oder eben der dritte von zehnen sind, die an dem Tag durch einen Teil der Grundausbildung geschröppt werden... aber ich denke einfach, irgendwann rächt sich das, körperlich und geistig. Wenn ich es dann endlich beeinflussen kann, dann will ich eben, dass mein Pferd die nötigen Pausen und eben hm... ein individuell angepasste Ausbildung bekommt und nicht direkt irgendwo in den Verkaufsanzeigen auftaucht. Das ich das nicht leisten kann, weiß ich, aber vielleicht kann ich jemanden finden, der das in meinem Sinne macht??

Sabino, wo seid ihr denn?? Ne wahnsinnig schicke Tinkerstute hast du, ich mag ja eigentlich die gescheckten lieber und Wallache, aber deine ist klasse!!!

Ich habe auch schon einige Leute erlebt, die sich besser von ihrem Pferd getrennt hätten, obwohl sie so gut damit zurecht kamen. Aber die hatten ihr Pony vielleicht schon viele Jahre und sind reiterlich enorm voran gekommen und das Pferd hatte einfach nicht mehr genügend Potenzial. Da ist Frust vorprogrammiert. Klar sollte man seine Pferde nicht wechseln wie Unterwäsche, aber in manchen Fällen ist es wohl für beide Seiten besser
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 03.09.08, 16:41
Huch :-[ Danke für die Blumen  :D

Grinz, so nach dem Motto: So schlecht wie die Auswahl ist, kann mans mit nem eigenen jungen Tinker fast nicht schlechter machen oder wie  ;D

Naja, ich meinte es eigentlich eher so: Wenn Du einen gut ausgebildeten Tinker suchst, dann findest Du in der Regel eh eher eine Nadel im berühmten Heuhaufen, ist leider eine Tatsache.Von daher muß Du es sowieso selbermachen ;D

Gut ausgebildete, gut gerittene Tinker sind selten und werden normalerweise nicht verkauft (Goldstückchen :D)

und somit ist es in der Tat eigentlich wirklich wurscht bzw. sogar besser, Du holst Dir einen noch jungen, noch unverdorbenen und da dann eben dann durch gezielten Beritt bei einem Einfühlungsvermögigen!!!! (Ganz wichtig, denn Tinker sind KEINE Quarter! Die brauchen ein etwas anderes Herangehen bei der Ausbildung) eine gute Basis legen lassen und selber weiterlernen mitsammen dem Ponny :D

Ich hab Dir mal ne PN geschickt...

lg
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 03.09.08, 17:03
Petig: Ich denke es kommt wirklich aufs Pferd an...
Ich hab es nur gemacht, weil ich die Chance hatte, mein Pferd wirklich kennenzulernen. Über einige Wochen. Und erst nach mehr als nem Monat haben wir den Kaufvertrag gemacht.
Wenn es dem anderen Besitzer ernst ist, das Tier in guten Händen zu wissen, dann wird er damit auch einverstanden sein.

Beim ersten Probereiten meiner Stute habe ich (gottseidank erst hinterher) erfahren, dass sie nach der Grundausbildung dann schon wieder seit Monaten nur auf der Weide stand und keiner mehr draufgesessen hat..
Sie ging aber mit mir ins Gelände als wärs das Normalste von der Welt;-)
Die Tatsache, dass sie so einen lieben und sanften Charakter hat war sicher auch mit ausschlaggebend, dass ich gesagt habe, dass ich mir das mit ihr als Jungspund zutraue...

LG Isa
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 03.09.08, 19:01
na, in die flegelphase kommen sie alle, sobald sie halbswegs ausbalanciert unterm reiter sind, die einen früher, die anderen später. und selbst das netteste pferd wird durch widrige umstände (zb. wochenlang gefrorener, unebener boden mit null auslauf auf der weide und keine halle zum toben greifbar) mal etwas... hmmm... temperamentvoller. wobei tinker da ein wenig gemütlicher sind, und mit langen schritt-ritten besser zu beschäftigen als hochblütigere exemplare, meiner erfahrung nach.

grade bei tinker ist es aber recht... schwierig, genau zu sagen, was du bekommst. eben weil die nicht durchgezüchtet sind. die meisten haben gute nerven, und sind sehr gutmütig- hin und wieder hat aber einer eine schlechte erfahrung gemacht, doch mal ein bissl mehr vollblut drin etc.. oder ist von seinem gebäude benachteiligt. ich kenn einen, der wirklich nett und brav und zuverlässig ist, und ein paar, die "import" waren (korrekturpferde, zumindest reiterlich), und ein paar, die durch ein falsches bild vom braven, ruhigen kaltblüter völlig unmöglich waren- stur, büffelig und widersetzlich. hier wurde die fähigkeit des menschen, nicht nur reiter, sondern ausbilder zu sein, ziemlich überschätzt *hüstel*.

petig, "profi" ist für mich jeder, der für andere pferde ausbildet, kann auch ein ganz normaler freizeitreiter sein, der das einfach gut macht, und spass dran hat. und eben nicht nur sein eines pferd bearbeitet, sondern wirklich erfahrung im ausbilden hat. reiten und ausbilden sind nämlich ziemlich verschiedene dinge ;)
und wenn jemand das gut macht, dann lässt er auch gerne mal als werbung andere zuschaun.... insofern...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 03.09.08, 19:31

........... doch mal ein bissl mehr vollblut drin ...........

Hihi :D :D :D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 04.09.08, 07:45
grade bei tinker ist es aber recht... schwierig, genau zu sagen, was du bekommst. eben weil die nicht durchgezüchtet sind. die meisten haben gute nerven, und sind sehr gutmütig- hin und wieder hat aber einer eine schlechte erfahrung gemacht, doch mal ein bissl mehr vollblut drin etc.. oder ist von seinem gebäude benachteiligt.

So habe ich die Tinker bisher auch kennengelernt. Mit guten bis sehr guten Nerven ausgestattet, gutmütig und sehr leistungsbereit, so wie man sie ihren Neigungen entsprechend fördert. Versucht man allerdings einem Tinker etwas einzutrichtern, was diesem partout keinen Spaß macht und dann wohlmöglich noch mit Druck oder gar Gewalt, dann sollte man entweder gut klettern oder schnell laufen können  ;D. So habe ich es jedenfalls erlebt. Geht man aber auf ihre Neigungen und Bedürfnisse ein und hat das Privileg von ihnen gemocht und akzeptiert zu werden, hat man auch einen Partner, der mit einem durchs Feuer läuft. Ich mag die sensiblen irischen Dickköpfe  ;D, bin selbst einer und kann das Verhalten deswegen meist ganz gut nachvollziehen- hätte ich als Pferd wahrscheinlich auch so gemacht  ;)

Im Bezug auf die schlechten Erlebnisse kenne ich nur Tinker, die da ausgesprochen sensibel sind, auch wenn es ansonsten eher abgebrühtere Naturen waren. Was einmal negativ im Kopf eingespeichert war, blieb da ein Leben lang, ganz gleich wie liebevoll und ausdauernd der Besitzer versucht hat dem Pferd klarzumachen, dass so etwas nie mehr passiert. Klar, es wurde besser, aber es schien den Pferden IMMER präsent im Hinterkopf zu bleiben. Kenne natürlich nicht alle Tinker der Welt, aber die, die ich kennengelernt habe, haben mir gezeigt: Ein Tinker vergisst nicht.

Gaaanz zufällig *flöt* ist bei uns in relativer Nähe eine Tinkerzüchterin, die wohl ihre Jungpferde selbst anreitet. Sind auch herzlich eingeladen mal gucken zu kommen, aber da werd ich wohl nach was anderem Ausschau halten *auf der Unterlippe kau*, *flüstermodus an* Da steht nämlich der Jungspund, wegen dem die Anzeige hier überhaupt erst ins Leben gerufen wurde *flüstermodus aus*. Und für so eine Aktion ist es einfach in mehrfacher Hinsicht noch nicht so weit. Dann vielleicht nicht ausgerechnet DER Bereiterin zusehen  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Nearly95 am 04.09.08, 13:00
Ein Pferdekauf hat für mich drei Punkte, die ohne einander schlecht auskommen, wenn man nicht das Risiko des Kaufs der Katze im Sack eingehen will:

1. Es muss Klick machen beim ersten Fotokontakt
2. Es muss wieder Klick machen beim ersten "persönlichen" Treffen
3. Es muss sich anfühlen, als wär ich daheim angekommen, wenn ich mich das erste Mal drauf setze.

Wenn dann noch der TÜV gut ist, ist das Pferd meines.

Ob der Neuling jetzt grad angeritten ist oder schon voll ausgebildet ist, ist Nebensache. Für mich zählt der 3. Punkt als definitiv am ausschlaggebenst. Von daher kommt ein Rohling für mich nicht in Betracht. Dies ist meine jetzige Einstellung zum Thema Pferdekauf.

Ich hatte vor 8 Jahren das Glück, verschiedene Pferde anzureiten und zu verkaufen, hatte also zumindest insoweit a Grundbasis, als dass ich den Pferden die drei Grundgangarten beibringen konnte und sie allesamt geländetauglich machen konnte. Zu mehr hat es bei mir definitiv damals nicht gelangt (Damals war für mich auch Kopf unten ist Top, heute weiß ich es besser  ::) ). Unter den Jungspunden befand sich auch meine heutige Stute (damals 5 Jahre alt, frisch von der Trabrennbahn runter, also nur eingefahren, aber nicht eingeritten), da habe ich mich das erste Mal draufgesetzt und war daheim, so blöd sich das anhört. Ein halbes Jahr später (als meine Lehre abgeschlossen war und ich mir den Unterhalt leisten konnte) war sie meine eigene.  ;)

Im ersten Jahr war sie ein Galoppdurchgänger (Panik vor Bestrafung) und wir sind nur ins Gelände gehopst und haben daran gearbeitet. Im zweiten Jahr habe ich mir dann eine RL gesucht und eine tolle gefunden, mit der wir anfangs im wöchentlichen Wechsel Unterricht und Beritt hatten, ab dem 3. Jahr nur noch Unterricht bis heute zur Hilfestellung und Weiterausbildung. Und es paßt, wir haben uns zamgerauft.

Heute würde ich den damals gegangenen Weg nicht mehr gehen, dazu bin ich ehrlich gesagt zu ängstlich geworden, wenngleich ich die gemachten Erfahrungen nicht missen möchte.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 08.09.08, 15:39
3. Es muss sich anfühlen, als wär ich daheim angekommen, wenn ich mich das erste Mal drauf setze.

Schön gesagt  :). Ich glaube ich weiß ziemlich genau, was du meinst.

Bisher war es bei mir aber so, dass ich schon am Boden gemerkt habe, ob ich mich zuhause fühlen kann. Da war dann "irgendwas" und ich wusste, jawoll ja, wir zwei kommen schon klar  :). Allerdings waren das allesamt gerittene Pferde, so dass ich dann nachher überprüfen konnte, ob meine Ahnung auch gestimmt hat  ;D

Bin am Wochenende mal mit jungen Puschelfüßen auf Tuchfühlung gegangen... na ja, Tuchfühlung ist zuviel gesagt, sagen wir Blickkontakt  ;D. Bei uns in der Nähe war Zuchstschau mit Körung, Kandidaten waren alles 2.5 - 3jährige Puschelfußjünglinge. Ein junger Hengst gehört zwar definitiv nicht in mein Beuteschema, aber ich dachte mir, Jungpferde mal BEWUSST in einer relativen Ausnahmesituation beobachten, wäre mit Sicherheit interessant  ;). Und ein Anfang bis ich jemanden gefunden habe, der mich zusehen lässt  :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 08.09.08, 20:41
*ooooooooooooohmmmmmm* Herr schenke mir Vernunft *ooooooohhhhhhhhhhhmmmmmmm* Schenke mir VIEL Vernunft *oooooohhhhhhhmmmmm*

Wieso in Gottes Namen muss auf diese Anzeige des herzzerreißend liebreizend guckenden Puschelfußjünglings jetzt eine super gute und spottbillige Stallanzeige dazukommen, hinter der sich rein zufällig eine alte Bekannte verbirgt???

*ooooooooohhhhhhmmmmmm* Sei vernünftig *ooooooohhhhhhhmmmmm* Du wirst noch weiter sparen, du wirst noch weiter lernen *ooooooohhhhhhmmm* Nichts überstürzen *ooooooooooohhhhhhhhhhmmmmmmmmm*  ::)

Kann mir bitte kurz jemand aufzeigen, wie grauenvoll ein eigenes Pferd ist???  :-\
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 08.09.08, 20:49


Kann mir bitte kurz jemand aufzeigen, wie grauenvoll ein eigenes Pferd ist???  :-\
es ist mit pech verdammt teur!
du hats keine zeit mehr,keine freunde außerhalb des reitstalles und wenn dein TA dich duzt und zum essen einläd,
bist du der beste kunde!!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 08.09.08, 21:04
Wenn ich Zeit hab, wird mir langweilig, meine Freunde reiten entweder oder mögen Pferde wenigstens, selbst mein Freund, unser TA ist ein wahnsinnig sympathischer Kerl (mit dem Essen gehen wohl keine Strafe wäre  ;D) und als Shopping,- Schuh- und Modehasser fällt mir sowieso nichts Schöneres ein, wofür ich Geld ausgeben könnte.

Da muss es doch noch mehr geben?!? *oooohhhhmmmmm*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 08.09.08, 21:07
mist
ok,denn so gehts mir auch.....

tja , dann mußt du wohl kaufen ;-)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 08.09.08, 22:33
Denk an den bevorstehenden Winter. Wie verlockend ist es bei 2°+ und Dauerregen im stockfinsteren - alternativ bei -20° schneidendem Wind und natürlich im stockfionsteren noch die Box deines 4beinigen Anhängsels zum misten und sein Abendfutter zu reichen? - jeden Tag! Den ganzen Winter! Oder gummistiefelbewehrt durch matschige Herbstweiden zu stapfen, um den Zossen einzufangen, dann den verkrusteten Schlamm aus den aus den Puscheln des äußerst ungnädigen Gauls zu waschen - selbstverständlich mit eiskaltem Wasser - welcher Stall hat schon warmes? -  nur um den ohnehin vergeblichen Kampf gegen die hartnäckige Mauke, die sich unter den Puscheln festgesetzt hat zu führen.
Oder die Kolik am Samastag abend - wo alle anderen außer denem TA und dir auf Party gehen. Du führst statt dessen edein ächzendes Pferd stundenlang im Kreis. Und Nachts um 12 kommt der TA dann zum Nachspritzen...
Und glaub nur nicht DIR passiert das nicht - alles schon selbst erlebt in 20 Jahren Pferdehaltung und noch unzähliges mehr. Brauchst du noch Stoff?  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 08.09.08, 23:43
Na du machst ja Mut hab gerade über die bevorstehende "dunkle" Zeit nachgedacht  ::)
Da geht man morgens im dunklen zur Arbeit und kommt abends im dunklen nach Hause (ganz klasse Zeit)...
Aber auch mit wenig Beleuchtung und auch bei scheiss Wind und Regen und mit kalten Fingern gerissene Litzen etc... reparieren
macht das ganze (zumindest mir) immer noch Spass  :o   ;D
Ja auch ne Kolik hatten wir im letzten Jahr das macht natürlich keinen Spass aber das passiert ja auch nicht unbedingt jedem (toi toi toi)
Also positiv denken  8)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 09.09.08, 07:11
*warm wasser hab und zwar fliessend*

genau,die kalte jahreszeit...oder die nasse genannt.
wenn du abends nach hause lommt und nicht mal mehr in der wanne warm wirst.

du aber deinen chef mit immer weniger krankheiten erfreust,mist das ja positiv.

ich kann nur sagen, das liebe geld ist der größte schmerzpunkt und evtl der frust,wenn nicht so klappt wie man es sich vorstellt.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 09.09.08, 07:54
und evtl der frust,wenn nicht so klappt wie man es sich vorstellt.

Scheiß auf Kälte, Arbeit, Dreck und Zeit. Hatte teilweise Hardcore-RBs von konstant 5x pro Woche hinfahren -bei JEDEM Wetter (selbstverständlich ohne Halle  ;D). Bin über die Stadtgrenzen bekannt als unverwüstlich und gnadenlos, was das Wetter angeht *lol*. Die Box hab ich immer eigentlich gerne gemacht, solange es für "mein" Pferd war, plööööd wirds erst, wenn man andere Boxen mitmachen muss, da fehlt dann der Bezug, aber ist auch machbar.

Einziger Knackpunkt ist das, was Olli angesprochen hat. Aber ich denke mir einfach, man kann es nicht verhindern, dass auch mal Phasen kommen, wo man sich denkt: Himmel, geht das denn nie voran?? Änder sich NIE etwas?? Das wird zu jedem Zeitpunkt und sehr wahrscheinlich auch mit jedem Pferd mal so sein.

Aber erstmal hübsch hörsch mit den jungen Pferden  ;D Unter Umständen *festeDaumendrück* steht beruflich ne kleine Veränderung an, wenn die aber eintritt, dann....
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 09.09.08, 08:26
und mit kompetenter unterstützung anbei, der du vertrauen kannst,
kanns nur gut gehen!!!

dann bin ich sehr gespannt. auf bilder, den virtuellen sekt hier usw
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 09.09.08, 09:05
Ich glaube viel an Schicksal. Meiner Meinung nach passiert nichts einfach so und irgend einen Grund hat es.

Jetzt sind halt viele Dinge noch offen, die sich so oder auch anders verändern können. Je nachdem, wie sie sich entwickeln, heißt es warten oder aber Züchterin besuchen fahren  ;D. Ich warte ab und vertraue auf mein Schicksal, das wird schon den richtigen Weg für mich im petto haben  :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 09.09.08, 09:19
ist ein guter plan!
aber plant der auch evtl ausgaben von OP kosten bis zu 3500€ ein?
das ist mein plan,immer genug geld auf der hohen kante haben,falls.......
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 09.09.08, 10:40
Ich glaube überhaupt nicht an Schicksal. Das hält mich trotzdem nicht davon ab, gelegentlich was Unvernünftiges zu tun.  :D

Petig, es ist UNVERNÜNFTIG, aber okay, okay. Wenn es schon unvernünftig sein muss, dann such dir wenigstens SOFORT einen gescheiten Reitlehrer, der dich vor größeren Katastrophen bewahrt und bei Problemen auch mal selbst auf den Zausel schwingt.

Übrigens: Ich hatte vor ein paar Seiten von einem 11-jährigen Wallach berichtet, der, seit er 3 ist, mit festem Rücken wahlweise giraffenartig durch die Gegend hirscht oder mit Schlaufis runtergezogen wird, gelle? Der ist jetzt endgültig und wohl dauerhaft platt - kaputter Rücken, die Veränderungen schon auf den Röntgenbildern zu sehen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Nearly95 am 09.09.08, 11:13
*grins* Ich weiß auch genau, was ich als künftiges Pferd NICHT will. Ein NEIN ist defintiv ein rohes junges hochblütiges und großes Pferd (d. h. größer als 1,65), sowas kommt mir nimmer ins Haus, ein zweites Pferd gleich dreimal nicht....

ABER da war vor ca. 2 Jahren eine nette Pferdeanzeige von einer 2,5-jährigen Trakehnerstute mit in diesem bescheidenen Alter schon stolzen 1,69cm Stockmaß. Tja, dieses Pferdefoto geht mir bis heute nicht mehr aus dem Kopf, hätte ich damals das nötige Kleingeld für ein zweites Pferd gehabt wäre sie heute mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit meine.

Also es kommt immer anders als man denkt. ;)

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 09.09.08, 14:46
Für gewöhnlich bin ich wirklich SEHR vernünftig. Erinnere mich jetzt noch an die Worte meiner Grundschullehrerin, die jedem einzelnen von uns zum Abschied eine Art "Lebensweisheit" mit auf den Weg gibt. Mir hat sie gesagt: "Mach endlich mal Unsinn." Ähm, keine Ahnung, ob sie damit ein Jungpferd meinte  ;D

Doch, ich glaube fest an Schicksal. Bisher konnte ich bei allem, was passiert ist, irgendeinen Sinn erkennen. Nun gut, wenn man einen sucht, findet man auch einen, aber es hilft mir auch ungemein, Dinge hinzunehmen und zu akzeptieren, die ich sonst vielleicht nicht hinnehmen und akzeptieren würde. Und irgendwann findet sich auch dabei ein verborgener guter Sinn, auch wenns zuweilen dauert  ;D

Was den Pferdekauf angeht, hab ich meinen Verstand wohl überstrapaziert. Durchs lange Warten einfach vieeeel zu viel Zeit zum nachdenken  ::). Das ganze Hin- und Her überlegen, Vor- und Nachteile abwägen, rauf- und wieder runterrechnen macht mich schon völlig wahnsinnig. Sollte sich mein Schicksal also in den nächsten Wochen dazu entscheiden, mir diese Tür zu öffnen, dann werde ich mich nach einer gescheiten RL umsehen und dann zählt ihr Verstand und mein Herz  ;D. Sie kann besser entscheiden, was ich mit meinen reiterlichen Fähigkeiten kaputt machen erreichen kann und ich weiß besser, wann ich mein Herz an ein Pferd verloren habe.

Ich bin mir sicher, egal wie es kommt, es hat seinen Sinn  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 09.09.08, 15:45
petig, das mit dem schicksal hat so seine berechtigung... es hat definitiv einen grund, warum ich ein pferd habe, dass in den fast 7 jahren bis jetzt ca 1,5 jahre lahm war, 1,5 jahre mit auftrainieren verbracht, ausserdem diverse kleinigkeiten wie magengeschüre, phlegmonen am laufenden band und verletzungen hatte, die sie nicht reitbar gemacht haben (3 von 7 ist aber ein aufwärtstrend.... ::) ). das alle 5 wochen beschlagen gehört, decke trotz winterfell und unterstand braucht, und an zusatzfutter/homöopathika und sonstigen behandlungen so mal eben im monat lockere 150 euro zusätzliches verschlingt.

reiten pferd beschäftigen bei wind und wetter ist da schon fast egal, bin zum frühaufsteher mutiert (7h morgens, minus 20° und glitzernder sonnenaufgang kann schön sein....), habe pferde-orthopädie am lebenden objekt studiert, und mich mehr als einmal gefragt, ob ich wirklich nur für die tä´s, die pharma-firmen und die futtermittelindustrie arbeiten gehe. vorallem dann, wenn ich mit sehnsüchtigen gedanken all jenen nachgestarrt habe, die bei schönstem wetter reiten gingen, auf kurse/turniere gefahren sind oder auch einfach nicht jedesmal "nein, kann ich nicht mitmachen, halten ponys füsse nicht aus" sagen müssen, wenn mal irgendwas spannendes angestanden hat.

genug realismus? ;D
dann- nein, ich hab nie ernsthaft drüber nachgedacht, das pony zu verkaufen. und ja, sie ist das alles wert... allein deswegen, weil sie auch mal wiehernd am zaun steht, wenn sie mich kommen sieht. oder immer dann schmusen kommt wenn ichs brauche. vernunft wird manchmal überschätzt ;) ("schicksal" allerdings auch...)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 11.09.08, 14:54
genug realismus? ;D

Ja *kleinlautmeld*.

Eigentlich mach ich mir auch wirklich selbst schon genug *negative* Gedanken, also ich halte mich nicht für jemanden, der auf Wolke 7 schwebend glaubt mit eigenem Pferd automatisch ins Paradies einzugehen und der dann alle Nachteile oder Probleme übersieht. Schaden kanns trotzdem nicht, wenn man sich zusätzlich von Pferdebesitzern auf den Teppich zurückholen lässt (Vorfreude anstacheln ist aber ab und zu auch erlaubt  ;D).

Habe jemanden gefunden, der mich unterstützen würde, bei dem es an Erfahrung definitiv nicht mangeln würde. Nun ist das aber niemand aus der Westernecke. Meint ihr, das stellt ein Problem dar? Würde dann für das rein "Western-technische" extra Kurse machen, aber so vor Ort jemanden, der richtig Plan hat, ist natürlich auch nicht zu verachten- egal welche Reitweise?!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 11.09.08, 15:21
naja, eine gute Basis legen, dafür ist es eigentlich egal, aus welchem "Lager". Wenns ums Eingemachte geht, dann solltest Du Dir schon in der Richtung jemand suchen, in der Du weitermachen möchtest  ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 11.09.08, 15:24
Bei der Basis würd ich auch sagen muss das nicht Western sein. Wichtig ist das du demjenigen vertraust. Es muss einfach passen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 11.09.08, 15:30
petig, meiner erfahrung nach sind die rundbegriffe immer gleich- gas, lenkung, bremse, vorwärts-abwärts, tempokontrolle. dafür braucht man einen junpferde-ausbildner, und keinen englisch/western spezialisten. zumal für eine nicht-turnier-karriere nun nicht so spezifische dinge notwendig sind. spin, stop, rollback braucht man nun nicht unbedingt für ein gelassenes freizeit-gelände-pferd, dass ein bissl gymnastik am platz mitmacht. am anfang unterscheidet eigentlich nur der sattel, in welchem stil das pferd angeritten wird, zumal die mär vom ständig losen zügel beim westernreiten nun auch nicht mehr so sehr gilt ;)

hmmm... ich hab die viechs schon in beide richtungen angeritten, mein hauptaugenmerk war ein braves, feines reitpferd, das klar im kopf und lässig dahinläuft. eben so, dass es einen wanderritt / orientierungsritt schön absolvieren kann, und rittig genug für die geschicklichkeitsaufgaben ist. und je nach besitzerwunsch kamen dann eben spezialisierungen über kurse. ich würde das daher nicht allzu tragisch sehen, wenn die unterstützung nicht western reitet.

im übrigen bin ich der meinung, pferd ist pferd, und gutes reiten ist gutes reiten... ;D *duckundweg*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 11.09.08, 15:57
Zitat
im übrigen bin ich der meinung, pferd ist pferd, und gutes reiten ist gutes reiten... Grinsend *duckundweg*

Ja nur was ist gutes reiten  ??? , man wird wohl immer jemanden aus einer bestimmten Reitweise finden der mit dem Finger auf andere zeigt und auch plausible Gründe findet warum in Reitweise X dieses oder jenes nicht gut ist.
Ich hab mir angewöhnt mein Pferd zu reiten mir zur Hilfe eine Trainerin meines Vertrauens zu suchen und immer alles hinterfrage und auch mal in Frage stelle. Reitweise? Weiss nicht...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 11.09.08, 16:07
Gute Frage Osch, für mich merkt man gutes Reiten daran, dass es dem Pferd Freude bereitet und es dabei gesund bleibt. Nichts find ich schlimmer als ein Pferd, das schon beim Anblick des Sattels die Ohren anlegt oder bei der Bodenarbeit immer Richtung Ausgang schielt  :-\.
Ich habe in alle Reitweisen mal vorsichtig reingeschnuppert und das Westernreiten empfand ich dabei eben für Pferd und Reiter am angenehmsten, obwohl ich fest davon überzeugt bin, dass das daran lag, in welchen Ställen ich gelandet bin. Wären es andere gewesen, wer weiß? Vielleicht hätte ich dann heute eine andere Vorliebe. Prinzipiell denke ich auch, es gibt in jeder Reitweise, bei jedem Trainer und Ausbilder tolle Sachen, die man sich für das beliebige Pferd herauspicken kann. Nur weil ich Parellis Stachelschweinspiel zum Beispiel toll finde und mein Pferd gut drauf reagiert, muss ich ja nicht gleiche alle 7 Spiele durchackern, nur weil ich jetzt "Parelli-Anhänger" bin und wenn ich Geitners "be strict" Ansatz gut finde, muss ja nicht unbedingt gleich blaue und gelbe Stangen kaufen  ;D

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 11.09.08, 16:16
Ja das find ich auch eine nette Einstellung, dem Pferd sollte es spass machen und mir natürlich auch, wenn es freudig ankommt wenn man den Platz betritt (nein er bekommt dann keine Leckerlies), kann man wohl nicht sooo viel verkehrt machen. Ich schau mir auch viel an und probiere dinge aus die für uns passen.
Gruss
OSCH
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 12.09.08, 12:13
Man hat natürlich durch eine schöne große Weide, Platz und Pferdekumpels eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz (;D) und ich denke oftmals würde man einen Konkurrenzkampf gegen die Weide verlieren, aber das heißt ja nicht, dass man es nicht wenigstens versuchen kann. Nicht jedes Pferd ist dazu geboren, dass es einem freudig wiehernd auf den Arm springt, wenn man mit Arbeit ankommt, aber deutliche Hassanzeichen und Abwehrhaltungen... nee, also bei sowas sollte man finde ich schon überlegen, ob/wie man es ändern kann.

Wenn ich meinem Pferd schon so etwas unnatürliches antue, wie es zu reiten (und wenn man ehrlich ist, ist es unnatürlich), dann wenigstens so gewissenhaft und im Sinne des Pferdes, wie es mir aktuell möglich ist. Und weiter lernen, damit es mir immer mehr möglich ist.

@Osch, auf der HP, die du angegeben hast, der Schecke ist deiner? Als Puschelfußfanatiker bin ich auch Scheckenfan, was für eine Rasse ist das?

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 12.09.08, 13:34
Ja das ist meiner, ist ein Tinker - Paint Mix leider nur halbe Puschelfüsse  ;D aber einfach ein absolutes Traumpferd von dem ich sehr
viel lerne.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 12.09.08, 14:05
Na, besser ein halber Puschelfuß als gar keiner  ;D *scherz*

Wie oft nimmst du mit ihm Unterricht bei deiner Trainerin? Wöchentlich, 2x wöchentlich, monatlich, Kurs-ähnlich!? 


edit: Mal was für die Puschelfuß-Fans hier, kann ich euch nicht vorenthalten:

http://de.youtube.com/watch?v=bKrBIZgAiA0
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 12.09.08, 20:27
Hehe das Video hab ich auch schon unzählige male geschaut. Einfach der Hammer !!!

Ich nehme 1 mal die Woche 1 Stunde Unterricht am Anfang haben wir 2 mal die Woche gemacht so das erste halbe Jahr lang.
Jetzt reicht mir 1 mal die Woche, da wir eh alles ganz ruhig angehen und ich glaube das ich sehr gewissenhaft meine Hausaufgaben
bis zum nächsten mal mache ist das ok. Meine Frau macht das genauso damit haben wir unsere Trainerin dann immer Freitags 2 Stunden
bei uns.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 15.09.08, 08:03
Es ist wirklich super, wenn man jemanden an der Hand hat, dem man vertraut.  :)

Gerade im Bezug auf Pferde gibt es ja auch viele Fragen, die man nicht mit ja oder nein beantworten kann und da ist es sicher gut, wenn man jemand Erfahrenes hat, der im Sinne des Besitzers handelt.

Ich werd nachher mal bei den Baumlosen reinschnuppern  ;). Auch ein Stück weit eine Glaubensfrage, ein Sattel für ein Jungpferd. Und wenn man sich ins Thema baumlose Sättel einliest, findet man wirklich auf beiden Seiten sehr gute Argumente, die ich persönlich gut nachvollziehen kann.

Ich denke mir einfach, ein Jungpferd, das verändert sich dermaßen schnell und kontinuierlich, selbst wenn man alle paar Wochen den Sattler da hat, wird es immer noch einige Tage geben, wo der Sattel nicht mehr richtig passt, weil es manchmal halt schnell, manchmal langsamer mit dem Aufmuskeln geht. Und da stellt sich dann die Frage, was das kleinere Übel ist: Einen Sattel, der keinen festen Baum hat und deswegen von vorneherein das Gewicht nicht so verteilt wie ein Baumsattel (dafür aber eine geringere Gefahr, dass er zwischen den Sattlerterminen drückt) oder eben einen Baumsattel, der das Gewicht besser verteilt, dafür aber schnell drückt, wenn das Pferd durchs Training in "die Breite" geht.

Und gerade wenn man einen nicht anpassbaren Westernsattel möchte, ist ja beiweitem nicht nur ausschließlich eine Geld- und Zeitfrage (das natürlich auch, aber das sei mal hinten angestellt). Ich denk mit Schrecken dran das arme Pferd alle paar Wochen mit zig Sattel auszustatten bis man dann mal endlich den gefunden hat, der passt. Und wenn man den dann hat, kann man schonmal direkt nach dem nächsten gucken  ;D

Osch, ich meine auf den Bildern auch einen Westernsattel erkennen zu können. Ist aber einer mit Baum, wenn ich mich nicht täusche, oder? Wie lange hast du gesucht???  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 15.09.08, 08:57
Hallo Petig,
nein ist keiner mit Baum, ich habe mir einen Barefoot Arizona geholt und bin auch sehr glücklich damit. Und da ich relativ leicht bin ist das auch vom Gewicht vertretbar. Und mein Pferd hat sich in den 2 Jahren die ich ihn habe schon sehr verändert. Mit Baum hätte ich in der Zeit sicher 3 Sättel gebraucht.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 15.09.08, 13:17
die sache mit den sätteln und dem jungpferd... nunja, soooo schnell verändern sie sich dann ja auch nicht, bzw. kann man tlw. auf zuwachs kaufen. ein sattel mit baum hat eine stabilitätsfördernde wirkung, zumal wenn sich ein nicht perfekt ausbalancierter reiter auf einem unausbalancierten jungpferd bewegt ;)
zumindest soweit meine erfahrungen- ein gut passender sattel mit zuwachsmöglichkeit (und dicker gepolstert anfangs) muss nicht so häufig gewechselt werden- "normalerweise" bekommen die pferds wenn sie ausgewachsen sind dann einen zweiten bzw. den sattel angepasst. bedenken sollte man, dass ein jungpferd nicht sooft und so lange geritten wird- dh. der sattel sollte schon passen, wenn aber aufgrund von wachstum mal nicht so perfekt ist, tut das nicht soviel. man muss halt sattler auch lernen dafür ;)

im übrigen kommt mein englisch gerittenes pferd schwer begeistert und gerne mit, auch von der wiese und den kumpels weg, auch gleich nach dem rauslassen. es kommt nicht auf die reitweise an, sondern auf das wie. gutes reiten zeichnet sich für mich dadurch aus, dass es die motivation des pferdes erhält und verstärkt, das pferd gesund erhält und schöner macht. und wenn die ponys mal anfangen, sich zu streiten, wer zuerst dran kommt, und wer´s besser kann, wenn man in der nähe ist, oder zu zweit etwas unternimmt, weiss man, dass es richtig ist. freiwilliges gebiss nehmen ist auch ein gutes zeichen ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 15.09.08, 13:25
im übrigen kommt mein englisch gerittenes pferd schwer begeistert und gerne mit, auch von der wiese und den kumpels weg, auch gleich nach dem rauslassen. es kommt nicht auf die reitweise an, sondern auf das wie. gutes reiten zeichnet sich für mich dadurch aus, dass es die motivation des pferdes erhält und verstärkt, das pferd gesund erhält und schöner macht. und wenn die ponys mal anfangen, sich zu streiten, wer zuerst dran kommt, und wer´s besser kann, wenn man in der nähe ist, oder zu zweit etwas unternimmt, weiss man, dass es richtig ist. freiwilliges gebiss nehmen ist auch ein gutes zeichen ;)
+WILDNICKTUNDUNTERSCHREIBT*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 16.09.08, 08:50
zumal wenn sich ein nicht perfekt ausbalancierter reiter auf einem unausbalancierten jungpferd bewegt ;) 

Nein, perfekt bin ich wohl lange nicht. Aber mein Stolz treibt mich gerade dazu, doch wenigstens klarzustellen, dass ich nicht wie eine Fahne im Wind auf dem Pony hänge  ;D.


soooo schnell verändern sie sich dann ja auch nicht, bzw. kann man tlw. auf zuwachs kaufen. zumindest soweit meine erfahrungen- ein gut passender sattel mit zuwachsmöglichkeit (und dicker gepolstert anfangs) muss nicht so häufig gewechselt werden

*leisevorsichhinmäkelt* Ich weeeiß nicht... schließen sich "gut passen" und "auf Zuwachs hoffend" nicht eigentlich aus  ???
Der Sattel "schwimmt" doch dann mehr überm Pferd als richtig drauf zu liegen, oder? Sorry, ich bin bei Sätteln ne absolute Pingelliese, ich glaub ich heirate mal nen Sattler  ;D. Wobei natürlich zu weit aber dafür gepolstert definitiv besser ist als zu eng, das stimmt.


im übrigen kommt mein englisch gerittenes pferd schwer begeistert und gerne mit, auch von der wiese und den kumpels weg, auch gleich nach dem rauslassen. es kommt nicht auf die reitweise an, sondern auf das wie. gutes reiten zeichnet sich für mich dadurch aus, dass es die motivation des pferdes erhält und verstärkt, das pferd gesund erhält und schöner macht.

Ja, das meinte ich in einem meiner vorherigen Posts. Ich finds traurig, wenn man Pferde sieht, deren natürlich Motivation (beziehungsweise Offenheit und Neugier auf Neues) gänzlich kaputt gemacht worden ist, sei es nun durch Über- oder Unterforderung. Wenn einmal das Denken "lasst mich einfach alle in Ruhe" da ist, dann ist das schon echt schade. Wobei ich es schon als eine eigene Kunst erachte, in jeder Situation einschätzen zu können, wieviel richtig, was zu viel und was zu wenig ist.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 16.09.08, 09:46
Petig, ich möchte gern ins gleiche Horn stoßen, wie Donau.

Ein gut passender Sattel (ein richtig gut passender Sattel!) gleicht durchaus einiges aus.

Beim Jungpferd würde ich anfangs immer zur preisgünstigeren Erstlösung raten (gebrauchter Sattel, der halbwegs paßt) und sobald klar ist, wo die Reise hingeht (wie wird das Pferd zukünftig muskulär dastehen im Jahreshöchstbestzustand?), kann man sich dafür einen richtig guten, passenden Sattel kaufen. Der paßt dann auch, wenns mal nicht mehr sooooo bemuskelt ist, weil man problemlos ein etwas dickeres Pad drunterpacken kann.

Wichtig ist aber : die Sattelbaumform muß wirklich zum Pferderücken passen. Denn DER (also die knöcherne Struktur, der Verlauf der Schulterblätter, die Winkelung etc) verändert sich nämlich beim ausgewachsenen Pferd NICHT! Erst beim gealterten Pferd kann es zum Hängerücken kommen und damit paßt der Sattel dann wieder nicht mehr.

Aber dieses ganze "Gedönst" von wegen : alle viertel Jahr nen neuen Sattel... da stimmt etwas nicht und zwar grundsätzlich! Da hat der Sattel von Haus aus nie wirklich zum Pferd gepaßt.

Unsre Sättel paßen seit JAAAHREN... allerdings haben wir dieses Theater auch anfangs gehabt, bis wir einen Sattler gefunden haben, der sein Handwerk auch wirklich verstanden hat.

Baumlos... hmmm.. also nix gegen gelegentlich.. aber besser ist fürs Pferd immer noch einer mit Baum, der halt wirklich anständig paßt.... solltest Du Dir gut überlegen...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 16.09.08, 11:28
Sättel: BEIDE müssen sich drin wohl fühlen.
Lieber eine alte gebrauchte Marken!!!-Flunder als so ein schrecklicher Pappsattel, "neu" aus Ebay, die Dinger waren schuld daß ich meinen alten Sommer-Sattel nicht los wurde, weil "neu" für 100 Euro kam natürlich besser als 150 Euro für gebraucht, Markensattel plus Zubehör. GRRRR.
Aber die alten Flundern mit echtem Label kann man umbauen, umpolstern, sogar Kopfeisen verändern, und das über Jahre! Andere Reiter haben sie oben schon "weichgesessen". Das rechnet sich. Geht halt gut mit Englisch-Sätteln.
Western-Sättel kann man leider, meines Wissens, nicht umpolstern??? oder abändern? aber lieber so lang suchen bis ein Gebrauchter super gut passt, als so ein getackertes schröckliches billig-Modell nehmen.
Baumlose: Ich bin mit meinem Barefoot Cherokee seit Jahren glücklich. ABER mein Pferd hat eine sehr sehr gute!!! Sattellage wo kaum was rutscht, und ich glaub, ich bin so halbwegs stabil im Sattel, schiefetechnisch. Zudem ist mein Pferd so erzogen daß es wie ein Eimer an Aufstiegshilfen stehenbleiben (*räusper* sollte, Ausnahmen bestätigen die Regel...)
Jungpferde hampeln, und reagieren komisch wenn man doch mal rutscht samt Sattel und dann baumelt wie die Maus am Speck...
Baumlose unbedingt vorher testen, wie DU damit zurecht kommst, ob Du Dich stabil sitzend oder wabbelig darin fühlst.
Manche lieben sie, manche kommen so gar nicht zu Schuss.
Die Sattellage bildet sich im rohen Jungpferd zumeist erst aus, eben durchs Reiten - ob und wie sich das bei einem Baumlosen entwickelt, kann ich echt nicht sagen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 16.09.08, 16:11
Passende Sättel werden überbewertet.

Bevor ihr mich erschlagt: Ganz so krass meine ich es nicht, natürlich muss der Sattel einigermaßen auf´s Pferd passen und darf nicht drücken. Aber das war´s auch schon.

Ich kenne keinen einzigen Fall, in dem die Sattelfrage in der Ausbildung eines Pferdes eine entscheidene Rolle gespielt hat. Versierte Profis und Halbprofis schnallen jeweils den am besten passenden ihrer zwei, drei Sättel auf jedes Berittpferd, legen evtl. noch ein Gelpad drunter und gut isses. Die Pferde laufen alle wie die Glöckchen.

Es sind die Amateure, die eine Religion aus Sätteln machen. Eigentlich ist es ganz einfach: Man hole einen guten Sattler, kaufe sich bei dem irgendeinen gebrauchten Markensattel (in dem man sich als Reiter wohl fühlt), lasse ihn auf den Jungflummi anpassen und reite munter los. Alles halbe Jahr kann der Sattler ja mal vorbeischauen und prüfen, ob man was ändern muss.

Ich habe einen ehrlichen Sattler, der mir immer dazu rät, kleinere Passungenauigkeiten, die bei einem Pferd im Wachstum an der Tagesordnung sind, entweder zu ignorieren oder mit einem dünnen Pad auszugleichen. So schnell, wie sich das Pferd verändert, kommt der Sattler mit dem Anpassen eh nicht nach. Wenn das Pferd 7-jährig ist, dann kaufe ich mir einen guten, neuen, tollen, ultimativen Sattel.

Ich würde zum Anreiten aber im Leben keinen Baumlos-Sattel verwenden. Selbst wenn man ein totbraves Pferd erwischt: Weghüpfen, losrennen, Haken schlagen und Anker werfen tun sie alle mal und da möchte ich bitte soviel Halt haben, wie irgend möglich. Ich habe für´s erste halbe Jahr einen Vielseitigkeitssattel Schwerpunkt Springen genommen. Erst danach bin ich auf einen Dressursattel umgestiegen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Lucie am 16.09.08, 16:32
Eigentlich geht das am Jungpferdethema vorbei, aber ich muss trotzdem mal meinen Senf zur Satteldiskusion dazu geben.

Ob baumlos oder nicht ist einfach Geschmacksfrage - das muss jeder für sich entscheiden - ist wirklich Geschmackssache.

Zum Theme Rutschen vom Sattel oder Reiter - auf meinem Pony war es mit Baumsattel immer schwierig. Baumlos liegt- und ich sitze sehr sicher darin. Von daher überlege ich durchaus auch mein Jungpferd (wenn es soweit ist) baumlos zu reiten. Zumal sich auf dem baumlos Markt ja auch jede Menge tut. Mal sehen was es da in zwei Jahren gibt.

Sabino - zählt Wiederrist für dich zur knöchernden Struktur? Mein Pony ist jetzt 15 - und entwickelt seit 2 Jahren sowas wie einen Wiederrist. Das verändert die Sattellage schon. Und vom alten Pferd, das einen Senkrücken bekommt ist sie noch ziemlich weit entfernt.

Ich kenne viele Leute, die mit ihrem Baumsätteln glücklich waren und sind. Ich gehörte leider nie so wirklich dazu. Da die Sätte teilweise aber vom gleichen Sattler verkauft oder angepasst wurden, wird es vermutlich am Ponyrücken liegen. Deswegen ist es doch schön, das es inzwischen für jeden eine Lösung gibt.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 16.09.08, 16:56
doch, Widerrist gehört nunmal zum unveränderlichen Skelett

http://www.zum.de/Faecher/Bio/BW/bio/Repetito/pfsklet1.html guckstu

Wenn sich da plötzlich Kuhlen und seitliche Einprägungen bilden, dann deshalb, weil sich da die Muskulatur (und beim ungerittenen besonders) Fettpölsterchen zurückbilden. Dem kann man bei einem gut passenden, also dem Skelett korrekt folgenden Sattel problemlos durch variable Unterpolsterung Ausgleich bieten, wenns allerdings trotz gleichbleibender Arbeit (und korrektem Training) voranschreitet, dann sollte man sehr genau schaun, ob der Sattel wirklich draufpaßt bzw. das Training auch wirklich stimmt.

Meine Erfahrung.

Natürlich muß der Sattel auch immer dem Reiter passen  ;) :D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 16.09.08, 19:16
So schnell, wie sich das Pferd verändert, kommt der Sattler mit dem Anpassen eh nicht nach.

Genau, deswegen überhaupt der Gedanke mit einem Baumlosen Sattel. Und dass nur Amateure eine Religion aus dem richtigen Sattel machen, ist doch klar! Immerhin müssen sie sich nur über EIN Pferd nen Kopp machen, da sind dann genügend Kapazitäten vorhanden *GRINZ*.

Ne alte Markengurke ist sicher nett, sowie man einen Englischsattel kauft. Bei nem Westernsattel ist man ja dann trotzdem gerne seine knappen 1000€ Euronen los und anpassen geht da ja leider auch nicht. Gut, mittlerweile gibts ja Westernsättel, die einen austauschbaren Baum haben (dafür dann aus Plastik sind) oder aber so stylische, bewegliche bzw, einstellbare Dinger haben. Weiß der Geier, das iss mir etwas zuviel High-Tech, echt  ;D

Jungflummi

hihi  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 16.09.08, 20:58
Also ich hatte nen Sattler vor Ort da als ich mir nen Sattel kaufen wollte. Der war vorher am Telefon der festen Meinung natürlich hab ich da was für dich.
Vor Ort sah es dann anders aus. 15 !!!! Sättel probiert - nada !!! Ok dann selber noch etwas gesucht und irgendwas gab es dann immer zu mäkeln.
Ich hatte echt die Schnauze voll und hab mir dann nen Barefoot Arizona bestellt. Der passt, rutscht bei uns nicht, ich kann sogar ohne Aufstiegshilfe aufsteigen.
Und der Sattel hat mir von anfang an gezeigt wenn ich falsch sitze. Ich hatte vorher auf einem Schulpferd schon ein paar Stunden Unterricht (Western) da lag so ein alttexanischer Westernkampfsattel drauf, irgendwie nen feines Teil aber auf dem konntest du sitzen wie du willst es fühlte sich immer richtig an. Bei meinem Barefoot fühlt es sich sofort falsch an wenn man schlunzig sitzt.
Aber sicher ist das ne art von Religionsfrage. Man wird 100 Pro Argumente für einen mit Baum finden und genausoviel für einen Baumlosen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 16.09.08, 21:41
Aber trotzdem ist die Sattelfrage erstmal eher nebensächlich.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 16.09.08, 23:21
Um mal mit ein paar hier kursierenden Mythen aufzuräumen:
1. Selbstverständlich kann man hochwertige Westernsättel anpassen - sogar an beginnende Senkrücken. Jedenfalls hat Herr Rieser das für meinen 19jährigenmit seinem Riesermaßsattel gemacht und jetzt passt er wieder optimal.

2. Ich kenne nur einen einzigen Fall, wo ein Sattel innerhalb von 3 Monaten komplett neu angepasst werden musste. Das war ein total untrainiertes Pferd dessen "Altsattel" nicht wirklich gut passte, am Anfang aber als Kompromiss taugte. Der neuangepasste (auch von Rieser) passt jetzt schon seit 2,5 Jahren tadellos.

3. Dass Jungpferde in rasendem Tempo den Rücken verändern stimmt schlicht nicht.
Bei allen meinen Youngsters kam ich mit dem "Einreitsattel" mindestens 1 Jahr lang zurecht. Vorausgesetzt, der Sattel ist von Anfang an halbwegs vernünftig angepasst, dann hält er auch ne Weile.  Allerdings habe ich bei allen Youngsters nach 1 bis 2 Jahren dann doch einen anderen Sattel gekauft.

4. Für untrainierte Jungpferde ideal ist ein Sattel mit großer Auflagefläche, über die das Reitergewicht möglichst großflächig auf den untrainierten Rückenmuskeln verteilt wird.
Baumlose Sättel haben per se keine große Auflagefläche und lassen den Druck der Gesäßknochen des Reiters im Vergleich zu einem Sattel mit Baun relativ ungefiltert durch. Das ist schlicht und ergreifend eine physikalische Gesetzmäßigkeit, auch wenn die Werbung immer was von Stoßdämpferwirkung daherredet. Der beste Stoßdämpfer ist und bleibt ein gut angepasster Baum. (Druck = Kraft /Fläche)

5. Und außerdem habe ich noch nie einen baumlosen Sattrel gesehen, der einen Reiter korrekt hinsetzt, und ich selbst kann in den Teilen auch nicht sitzen. (Auch wenn ich jetzt Prügel von der Baumlosfanatikerfraktion beziehe.)


Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 17.09.08, 08:09
Zitat
5. Und außerdem habe ich noch nie einen baumlosen Sattrel gesehen, der einen Reiter korrekt hinsetzt, und ich selbst kann in den Teilen auch nicht sitzen. (Auch wenn ich jetzt Prügel von der Baumlosfanatikerfraktion beziehe.

Nein keine Prügel  ;D und klar der Baumlose setzt dich nicht automatisch richtig hin, aber deckt Sitzfehler schneller auf (nur meine Meinung und Erfahrung)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 17.09.08, 08:15
Vor Ort sah es dann anders aus. 15 !!!! Sättel probiert - nada !!! Ok dann selber noch etwas gesucht und irgendwas gab es dann immer zu mäkeln.
Ich hatte echt die Schnauze voll und hab mir dann nen Barefoot Arizona bestellt. Der passt, rutscht bei uns nicht, ich kann sogar ohne Aufstiegshilfe aufsteigen.

Wohl der größte Pluspunkt für Baumlossättel.... "irgendwas gibts immer zu mäkeln", gerade wenn es eben ein Westernsattel ist, der nicht so verändert werden kann wie ein Englischssattel... Felis!!!!!! Interessant!!!!!!! Bezieht sich dieses ändern nur auf die Riesersättel oder geht die Tendenz dahin, dass die Anpassung von Westernsättel verbessert werden soll???


4. Für untrainierte Jungpferde ideal ist ein Sattel mit großer Auflagefläche, über die das Reitergewicht möglichst großflächig auf den untrainierten Rückenmuskeln verteilt wird.
Baumlose Sättel haben per se keine große Auflagefläche und lassen den Druck der Gesäßknochen des Reiters im Vergleich zu einem Sattel mit Baun relativ ungefiltert durch. Das ist schlicht und ergreifend eine physikalische Gesetzmäßigkeit, auch wenn die Werbung immer was von Stoßdämpferwirkung daherredet. Der beste Stoßdämpfer ist und bleibt ein gut angepasster Baum. (Druck = Kraft /Fläche)

Wohl der größte Minuspunkt für Baumlossättel.... Ich denk mittlerweile echt, es ist eine Glaubensfrage. Ich kann die Argumente dafür und dagegen beide sehr gut nachvollziehen. Wahrscheinlich muss man echt pro Pferd/Reiterpaar entscheiden, je nach Konstitution des Pferdes, aber auch nach Konstitution des Reiters. Wobei ich mit knappen 164cm, dennoch aber 60kg auf der Waage nicht sooo schwer bin (klar, wer klein ist  ;D), aber dennoch ein gepolstertes Hinterteil habe, was wenigstens die Sache mit den Sitzbeinhöckern verbessert *grinz*

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: skywalker am 17.09.08, 09:47
*hihi* als Baumlos-Verfechter misch ich jetzt auch nochmal mit:

1) Mein BAumloser rutscht nicht, selbst beim Aufsteigen vom Boden nicht (vorausgesetzt ich vergesse nicht vorher nachzugurten). Ich bin davor Mitreiter bei Westernpferden gewesen: die Westernsättel rutschten wesentlich mehr beim Aufsteigen (ob es generell bei WEsternsätteln so ist, kann ich nicht sagen). Es kommt aber offenbar sehr aufs Pferd an, ob der Sattel rutscht oder nicht! Ich hab sogar ein Lammfell drunter --> nix rutscht. Selbst nicht bergauf und bergab (relativ starke STeigung, vor kurzem erprobt).

2) Nach einem Test mit dem Knetpad kann ich versichern, dass meine Sitzbeine garantiert nicht bis zum Rücken durchkommen.

3) Mein PFerd hatte - 4 jährig gekauft - nach einem Jahr eine andere Sattellage. Beim Kauf war der Rücken quasi flach wie ein Brett, inklusive Widerrist. In dem einen Jahr wuchs er 4 ganze Zentimeter (ich weiß nicht, ob er jetzt fertig ist) - von daher verstehe ich nicht, warum sich die knöcherne Struktur nicht verändern soll (Skelett wächst ja wohl mit?!) - plötzlich hat er etwas Schwung im Rücken, Widerrist ist ausgeprägter (nein, er hat keine Kuhlen, wurde in dem Jahr auch nicht geritten, sondern hauptsächlich erzogen vom Boden aus). Er ist jetzt auch 1/2 cm überbaut, wenn man ganz genau ist (wir haben ein sehr genaues STockmaß im STall). Das war er vorher nicht. Schon allein deshalb muss sich die Sattellage ändern (wenn sie abwechselnd vorn und hinten nachschieben mit dem Wachsen) - denk ich halt...

4) Ehrlich gesagt - ich habe zwischen Baumlos und den früher gerittenen Englisch-Sätteln vom Sitz her nicht so viel Unterschied bemerkt. Außer dass man mehr von der Bewegung spürt, aber sonst... es gab Baumlos-Sättel, in denen ich nicht sitzen konnte (STuhlsitz), und es gab davor genug Englisch-Baumsättel, in denen ich genauso wenig sitzen konnte. Ich bin generell nicht so heikel was mich selbst betrifft bei Sätteln (langjährig reitschul-erprobt, da nimmt man halt was man kriegt und arrangiert sich).
Also jedenfalls war mein erster Ausruf, als ich im Barefoot saß: der fühlt sich ja eh an wie ein normaler Englisch-Sattel!
Ich fühl mich in dem Sattel genauso sicher... sollte mein Jungpferdi mal wider Erwarten einen Bocksprung loslassen, hab ich in dem Sattel weder mehr noch weniger Halt als in einem Baumsattel.

Übrigens finde ich auch nicht, dass man bei einem Jungpferd wilde Rodeo-Bockerei erwarten muss  :o. Vielleicht mal ein Austreten oder einen einzelnen Bocksprung oder einen übermütigen Hüpfer oder ein Durchgehen bei Erschrecken, damit kann aber auch jedes ältere REitpferd jederzeit aufwarten...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 17.09.08, 17:16
Felis zustimm in allen Punkten  :D

Btw, auch Nicht-Rieser-Western-Sättel kann man bis zu einem gewissen Grad und für vernünftiges Geld umändern lassen! (Haben wir bei zweien unsrer Sättel für unsre beiden Jungpferde jeweils machen lassen, war so genau, wie Felis schon schreibt, ungefähr nach einem Jahr unterm Sattel nötig. Die Bäume wurden in der Schulter aufgemacht und liegen seither perfekt).

Entscheidend für die Möglichkeit zur Anpassung ist mit Sicherheit die Qualität des Westernsattels bzw. des Innenlebens...

 :D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 18.09.08, 07:24
Echt interessant. Wenn man ganz allgemein fragt, kriegt man meist die Antwort: Westernsättel kann man nicht ändern. Entweder sie passen oder sie passen nicht. Punkt.

Allerdings bezieht sich die Änderung dann nur auf die Kammerweite, habe ich das richtig verstanden? Denn die Auflagefläche kann man ja nehme ich an nach wie vor nicht anders polstern.

Ich selbst habe noch nie in einem Baumlossattel gesessen, würde es der Erfahrung halber aber gerne mal ausprobieren. Na ja, bald ist ja wieder Equitana, da kann man sich sicher informieren und mal Probe sitzen. Ob ich irgendwann mal einen kaufe, weiß ich ja jetzt noch nicht, aber interessieren würde es mich schon
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 18.09.08, 13:30
du kannst in einem gewissen Rahmen auch den Schwung des Baumes anpassen lassen (da werden entsprechende Stücke eingesetzt), allerdings ist das bauartbedingt nur in einem kleinen Ausmaß möglich. Richtig polstern wie einen englisch Sattel kann man das nicht, das stimmt.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 18.09.08, 13:57
naja, so "einfach" ist das bei den englisch-sätteln auch nicht. auch da muss er baum zum skelett passen, da man mit der polsterung nur muskuläre veränderungen (und die auch nur im rahmen) abfangen kann. zu prall/zu wenig gepolstert geht nicht, da die dämpfungswirkung verloren geht. vorteil der englisch-sättel ist aber, dass man diejenigen mit kunststoffbaum vom baum her anpassen kann, zumindest betreffend der kammerweite.

meiner erfahrung nach passt ein sattel, dessen baumschwung zur rückenlinie passt, dem pferd sein ganzes leben (ausser eben senkrücken). lediglich die kammerweite ändert sich im wachstum (meine hat zb. von jungpferd auf erwachsen 3 kw zugelegt, ist aber extrem, normal ist 1-2), muskuläre veränderungen gleicht man dann mit einem pad/ dickeren unterlage aus. die erleichtert auch das aufmuskeln. damit sind trainingsschwankungen und damit veränderungen in der muskulatur kein problem mehr. so ähnlich hab ich das bei western sätteln auch gesehen....

was spricht eigentlich dagegen, das jungpferd als erstlösung mit einem guten, gebrauchten englisch-sattel anzureiten? und erst, wenn sich erkennen lässt, wie das tier erwachsen aussehen soll, dann einen westernsattel anzuschaffen. der sattel bestimmt nicht den reitstil und überhaupt seh ich da keinen unterschied beim anreiten. bloss baumlos würde ich persönlich nicht benutzen. ich kann zwar drin halbwegs sitzen, finds aber widerlich labbrig (bis jetzt 4 versch. modelle/marken auf fremden pferden getestet). und damit auch balance-gefährlich auf einem unroutinierten pferd.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 18.09.08, 15:41
Eine Bekannte hat einen wirklich tollen Westernsattel vom Sattler damals angepasst bekommen UND das Teil hat über Imbusschrauben einen in der Kammer verstellbaren Baum (aus Carbon glaub ich). Den find ich schick und praktisch, war aber gebraucht vom Sattler schon in der 2000 Euro Schublade... Aber der ist echt was für länger. Ich würd meinen Baumlosen aber trotzdem nicht mehr hergeben wollen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 18.09.08, 17:02
mmmhhh Osch, die Dinger mag ich auch nicht wirklich (kenn ich, hatte ich auch mal, sind aber nicht wirklich soooo toll  :-\
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 19.09.08, 08:14
Man kriegt eigentlich nie eine einheitliche Meinung über einen Sattel und sei er noch so teuer und qualitativ hochwertig. Ich denke die Verbindung "Rücken des Pferdes" und "Poppes des Reiters" ist einfach zu individuell, dass man sagen kann: Das ist ein guter Sattel und das ist keiner.

Mir gehts da aber ähnlich wie skywalker. Ich bin zu Reitschulzeiten auf dermaßenen Flundern geritten teilweise, dass meinem Hintern bisher eigentlich jeder Sattel zumindest so zugesagt hat, dass ich einigermaßen zurecht kam. Was natürlich nicht heißt, dass mein Hintern einen gewissen Komfort nicht auch zu schätzen weiß, aber er passt sich halt an wie ein Knetpad *grinz*  ;D

Kennt denn einer diesen High-Tech-Westernsattel? Der hat irgendwie im Baum so bewegliche Auflagestücke und ist angeblich auch umpolsterbar??

edit:
was spricht eigentlich dagegen, das jungpferd als erstlösung mit einem guten, gebrauchten englisch-sattel anzureiten? und erst, wenn sich erkennen lässt, wie das tier erwachsen aussehen soll, dann einen westernsattel anzuschaffen. der sattel bestimmt nicht den reitstil und überhaupt seh ich da keinen unterschied beim anreiten. bloss baumlos würde ich persönlich nicht benutzen. ich kann zwar drin halbwegs sitzen, finds aber widerlich labbrig (bis jetzt 4 versch. modelle/marken auf fremden pferden getestet). und damit auch balance-gefährlich auf einem unroutinierten pferd.

Die Idee hatte ich auch schon und sollte es wirklich auf ein junges Pferd hinauslaufen und sollte es bis dahin nicht den ultimativ anpassbaren Westernsattel geben, werd ich das wohl auch so machen. Aber man kann ja noch hoffen, dass bis dahin jemand die Marktlücke entdeckt hat  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 19.09.08, 22:50
Nochmal zum Ändern von Westernsätteln:
Das Anpassen an den Senkrücken hat Rieser mir erklärt: da werden unter den Holzbaum Lederplatten draufgemacht und so angeschliffen, dass es an der Rückenform wieder passt.
Das "Aufmachen" an der Schulter wird durch Abschleifen des Holzbaums ermöglicht. Hat natürlich Grenzen: 3 Kammerweiten Änderung dürften da nicht mehr drin sein. Aber so viel ist auch eher ungewöhnlich, denke ich.

@Petig: meinst du das ROC - Prinzip? Das ist eigentlich ein Distanzsattel - und ich hatte ihn auch als leichten Distanzer. Davon gibts aber auch eine schwerere Western-Ausgabe.
Davon hatten wir lange Jahre einen für unsere alte TWH-Stute. Die ging Wanderritte und alles damit. Im Alter mussten wir den auch umpolstern lassen, was aber kein Problem war.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 20.09.08, 19:01
Naja, das mit den Sättel muss man leider leider mühsam selber herausfinden, was zum Bobbes, zur "Sitzfähigkeit" und v. a. zum Rücken des Pferdes am besten passt. Und womit sich alle Beteiligten am Wohlsten fühlen. Da kommt man nicht drum herum.

Bislang waren wir ja beide super happy mit dem Baumlosen, mein Russentier und ich, wenn ich aber eines Tages evt. mal wieder längere Ritte in dollerem Gelände mache, und feststellen muss, der Sattel machts dem Pferd unangenehmer und schwerer, werde ich zähneknirschend nachgeben/umdenken MÜSSEN und das dann auch tun.
Und zur Stossdämpfung - auf einem un-losgelassenen steifen Pferd göppelt der Ungeübte halt schon übel rum... Ziel sollte aber immer sein, das Pferd locker zu kriegen und selber das Mitschwingen zu lernen. Wenn meine Wirbelsäule ständig vertikal und stoßweise auf die des Pferdes prallt, mach ich irgendwas falsch... und das muss ich dann ändern.
Und mich wundert dann nur, daß einige Leute, die ich gut kenne, samt ihren Pferden, stundenlang ganz ohne Sattel durchs Gelände bürsten, nicht runterfallen weil sies können, und die Pferde haben nullkommanichts am Rücken - also die Theorie daß der Sattel dazu dient, das böse menschliche Steissbein am Durchbohren der pferdigen Wirbelsäule zu hindern, stimmt sooo schon mal NICHT.
ICH denke, Sättel dienten von jeher dazu, auch andere Dinge als den Reiter am Pferd befestigen zu können, und den Sitz etwas zu stabilisieren, was den Römern ohne bügel und den asiatischen Reitervölkern nach Erfindung der Steigbügel ja auch gut gelang, beide eroberten mit ihrer jeweiligen Kavallerie mehr oder weniger die Welt.

Was ich auch nicht glaube, daß die Baumlosen einem grundsätzlich den Sitz versauen. Entweder man HAT einen versauten Sitz, dann helfen nur Sitzlonge, Übung, Unterricht und Arbeit. Oder man sitzt relativ gut im Gleichgewicht, stört das PFerd nicht - wobei es relativ banane ist, wie es für 3. aussehen mag. Dann ists egal.

Es gibt natürlich die Situation, dass einem ein Sattel selber nicht "passt" und einen stets vor oder hinter die Bewegung bringt, dann muss man halt echt das Modell wechseln, bevor man über Bord geht wenns Pferd stolpert oder ihm eine Dulle ins Kreuz drückt.
Was ich gar nie verstehe - die Ansage, "Der Sattel war aber so teuer, den kann ich nicht wechseln..." wenn er doch nicht paaaaaaaassst!!!! *kreisch*

Und *donauzustimm* eine gediegene alte abgeschabte Markenflunder, die dem Pferd GUT passt, ist alleweil da die bessere Lösung, und man trennt sich auch schmerzfrei davon, wenn sie eines Tages nimmer passt.

Für einen relativen Neuling unter den Pferdebesitzern ist das alles herauszufinden, recht schwierig. Da helfen nur schamlos ausgiebige Sattelanproben und Probereiten bei Leuten die einen mal drauflassen und und und... einfach um ein Gefühl zu kriegen, womit man sich wohl fühlt und was man wie haben möchte.

Zu bedenken gebe ich nur noch eins: Western- Spanier- und Stocksättel der Aussies helfen gegen schnelles Runterfallen, geht aber das Pferd auf die Bretter, mach ich unterdessen lieber einen sauberen ABFLUG - sonst sind Einzelteile von mir evt. UNTERM Pferd, das hab ich mehrmals gesehen.

Das gilt wohl für die Baumlosen jeder Couleur genauso wie für die flachen Teile ohne Festhalteaufbauten ;)
Aber jeder wie er mag und sich am wohlsten fühlt.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 21.09.08, 13:20
Ja, man muss wohl wirklich probieren, probieren, probieren und möglichst viele nette Reiterkollegen haben, die einen mal Probe sitzen lassen  ;). Messen sind sicher auch nicht verkehrt, die nächste Equitana ist ja bald. Da kann man die Sättel zwar noch nicht in der Bewegung ausprobieren, aber sicher schon im Stand einige ausschließen, wo's so gar nicht geht.

Zaino, weiß genau, was du meinst. In manchen Fällen mache ich lieber einen galanten Abflug als bei dem, was folgt, dabei zu sein  ::). Beispielsweise wenns Pferd sich lang macht. Ich finde auch man kommt leichter und flotter aus ner englischen Abschussrampe als aus dem Westernsattel mit Hörnchen. Mag aber auch an meiner Unsportlichkeit liegen, die kann man ja trainieren  ;)

Wobei ich dazu sagen muss, dass ich keinen großen Wert auf das Hörnchen lege (jetzt für mein persönliches Sitzgefühl). Ist zwar nett um mal eben was dran zu hängen und ich finds auch einfach "schick", aber es muss nicht sein. Ich bin mal in einem Podium gesessen (schlag mich tot welches Modell), ohne Hörnchen, aber mit breiter Auflagefläche und eben dem Sitzfeeling vonnem Westernsattel- war auch prima.  :)

Vielleicht mach ich auch deswegen eine Religion draus. Das Gefühl, das ich im Sattel habe, trägt auch viel zu meinem allgemeinen "Sicherheitsgefühl" bei. Ich mag Sättel nicht, in denen man das Gefühl hat, man "schwebt" über dem Pferd und sitzt nicht "im" Pferd. Oh mensch, das hört sich nu wieder an  ;D, aber ich denke, es ist klar, was ich meine, oder??

Wobei ich mich dunkel daran erinnere, dass der Podium von unten aussah wie ein Westernsättel, also ohne "Polster", deswegen weiß ich nicht, wie das da mit dem Anpassen ist. Hier ist der Sattel, den ich meine, allerdings MIT Horn:

http://kleinanzeigen.meinestadt.de/staufenberg-hessen/detail.php?siteid=6278358#weitere_bilder

Soviel ich weiß, kann man das Hörnchen ein- und ausbauen. Wobei ich mich bei der Anzeige doch glatt frage, ob man das Pferd nicht gleich mitkaufen kann  ;D
Als Vorgänger vom ROC evl. gleiche oder ähnliche Polsterbedingungen?

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 22.09.08, 22:27
Jo, der Tinker sieht gut aus. Beim Sattel weiss ich nicht... ich steh so auf meinen Baumlosen, weil eigentlich fast JEDER Sattel unter den ich sonst die Hand schiebe, einen waaahnsinnigen punktuellen Druck auf die Pferdeschulter ausübt, ausser die sauteuren Nobelmodelle, die einen allerdings auch hinsetzen wie in Großvaters Schoss... durfte mal beim Unterricht auf sowas sitzen. War aber so teuer wie es aussah, wetten? seufz... Dann lieber "fast naggisch" bzw. Baumlos. *lach*... das Sitzgefühl ist für mich wie ohne Sattel nur ohne Risiko zu rutschen nach vorn (aua, weibliche Anatomie meets Widerrist!) oder seitlich. Zwingt einen zum geraderen Sitzen, ansonsten weich, tief im Pferd und Pferd locker, und Popo warm im Winter  :D.

Aber, ok, das ist halt eben das Subjektive Moment, nicht jeder Sattel fühlt sich für jeden Reiter gleich gut an.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 23.09.08, 07:44
aua, weibliche Anatomie meets Widerrist!

*looool*  ;D ;D ;D

Wenns Pferd passt, reite ich auch -und sogar SEHR! gerne- ohne Sattel. Allerdings wirklich absolut ne Pferdefrage (anatomisch wie charakterlich!). Leider kenne ich in näherer Umgebung niemanden mit Baumlossattel, bin ja richtig neugierig geworden  :D. Mir persönlich gefällt der Barefoot Nevada sehr gut und da sich ja angeblich eine Menge auf dem Baumlosmarkt tut?? Na ja, es wird auf der Equitana ja wohl hoffentlich nicht nur ADAC-Leute geben, die einem was andrehen wollen, sondern auch Leute mit Sätteln  ;D

Auf nem sauteuren Luxusteil hab ich glaube ich bisher auch noch nicht gesessen, oder es nicht gemerkt *Kunstbanause*  ;D, aber ganz ehrlich: Mal so eben 2500-4500€ wenns vielleicht noch nichtmal der ever-lasting Sattel wird??? *keuch*  :o Klar, Qualität hat ihren Preis, das weiß ich auch und finde es angemessen, aber bei bis zu 9000 (in Worten: NEUNTAUSEND!!!) Mark passe ich dann echt.

Ein netter kleiner Nebeneffekt beim baumlosen Sattel (besonders, wenn man einen Westernsattel möchte), ist ja auch noch, dass sie schlicht und ergreifend doch deutlich LEICHTER sind. Bei einer Armmuskulatur, die -nur bei minimaler Verringerung- so schlaff werden könnte, dass ich sogar gefüttert werden muss  ;D, sind 15, 20 oder sogar mehr kg im Alltag echt...puhhhh... Ganz davon abgesehen, dass das Pferd die ja auch ZUSÄTZLICH schleppen muss. Ich werd die Bilder im Kopf nicht los, in denen mir mein damaliger Westernreitlehrer ein halbes Jahr lang versucht hat beizubringen, den Sattel aufs Pferd zu SCHWINGEN und nicht zu wuchten  ;D *stemm**keuch* Gut, dass das Westernreiten heute vorwiegend zum Freizeitvergnügen dient. Petig in der Pampa mit ungesatteltem Pferd und Vorhaben eine Kuh abzutrennen weil Hunger... oha  ;D.... Ich bräuchte nichtmal daran denken, dass ich rein reiterlich ne Kuh einfach nicht cutten kann, das sowieso, aber ehe ich nen 25kg Westernarbeitssattel alleine aufm Pferd hätte, wäre die Kuh entweder schon altersbedingt gestorben oder bis zur Landesgrenze gelaufen  ;D

Die leichteren Modelle so bis 12 oder vielleicht auch 15, 16kg sind ja noch ok  ;). Also, mal schaun was die Equitana sagt und unter Umständen ins Fitness-Studio Gewichte stemmen  ;D- obwohl nee, stemmen ja eben nicht, SCHWINGEN... na, was die Inhaber des Studios wohl sagen, wenn ich anfange ihre Gewichte zu schwingen???  ;D ;D ;D

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 23.09.08, 21:45
Petig,  ;D ;D ;D

A propos Anatomie meets Widerrist, mein Schatz kriegt glaub ich generell sattellos-Verbot ;D

Jaa, gefüttert werden muss ich auch bald und ICH HAAAAASSSSSE so bleischwere Sättel. What for? Echt nicht, nee.
Genau, dann schwingt man, der Steigbügel löst sich und schwingt einem gegen die Zähne. Blöd gelaufen...

Aber grad eben wieder, Pferd reicht Krankenschein und vermutlich Frühpensionsantrag grad ein, mit 16, überleg Dir GUT was Du tust... :'(
MIt oder ohne Sattel.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 24.09.08, 07:14
Genau, dann schwingt man, der Steigbügel löst sich und schwingt einem gegen die Zähne. Blöd gelaufen...

 ;D ;D ;D Oder gegen den Kopf. Und DANN so ein waaaahnsinns Westernsteigbügel *klong**reitbeduseltdurchdiePampaundfindniezurück*... obwohl das ist auch meine Stärke OHNE vorher nen Steigbügel an den Koppes zu kriegen....

Aber grad eben wieder, Pferd reicht Krankenschein und vermutlich Frühpensionsantrag grad ein, mit 16, überleg Dir GUT was Du tust... :'(
MIt oder ohne Sattel.

Neeeein, was ist mit deinem Russentier??  :'( :'( :'(
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 24.09.08, 12:26
Ach, immer der eine Hinterhax, die TÄ r***en einem dann immer so nette Sachen hin die nur mit 1500-Euro-OP zu beheben wären, und wenden sich dann desinteressiert ab.  Da ist was an dem Ding, aber mal nachgucken, genau gucken, statt für 80 Öcken Traumeel zu verschreiben, soll sie halt mal das tragbare Ultraschall mitschleppen.
Neinnichtaufregennichtaufregennichtaufregennichtaufregen...

Aber Du kaufst halt immer auch eine Menge Sorgen und Ängste und Huddel mit, mit TÄten, SBs, reiterkollegen, dem Pferd selber das immer dann kränkelt wenn Du Lust zum Reiten hast und und und... die Schattenseite halt. *zeigefingerheb*...  ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 24.09.08, 12:46
Ich weiß, im ganz ganz Kleinen merke ich es ja schon an meinem Schweinchen jetzt... der ist stolze 6.5 Jahre alt und hat in den letzten Wochen echt einige Hammerbehandlungen hinter sich... Zahn-Op...Wurmkur...Haarlingebehandlung... es ging ihm soviel besser und jetzt plötzlich baut er wieder rapide ab. Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich noch tun soll *seufzt*. Er bekommt die feinsten Delikatessen, mundgerecht portioniert und vorgehalten, mümmelt mal, mäkelt mal, aber zunehmen und kräftiger werden? Eher Fehlanzeige...

Wenns "nur" die Diagnose einer verschrobenen, arroganten TA war, vielleicht hilft jemand, der mal GENAU hinsieht? *Hoff**tröst* In solchen Fällen denk ich mir echt, wärst mal selbst TA geworden, bei vielen ist halt jedes Tier einfach eines von vielen und die netten Fachkräfte vergessen dann, dass es vielleicht eins von vielen ist, aber für den Besitzer SEIN Tier  :-\
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 24.09.08, 16:33
zaino- meint der russe das wirklich, oder nervt den nur sein stall/seine umgebung und deine ob des klimas dort recht miese laune? oftmals hilft ein bissl schmieren, ein bissl nicht hinschauen und ein stallwechsel wunder (ich kenn mich da aus, donau´s frühpensionsantrag liegt seit hmm... 4 jahren aufm tisch ::) . und seit stallwechsel vor 2 jahren gehts eigentlich bergauf, die wär glaub ich über rente grad sehr böse ;D ).

aber petig zur warnung ;) auch mit einem jungpferd kann dir das passieren, ich hatte selber genug in den fingern (ich ziehe die an, wirklich!), die mit 6,7 jahren pensionisten sein wollten. oh, durchaus noch reitbar, aber halt mit x einschränkungen, und zusatzkosten. und nur 3-4x die woche. all das sollte man wirklich miteinberechnen, katzen, kaninchen, hunde, meerschweine etc. haben natürlich auch solche dinge, aber die kosten dort sind nur bruchteile von denen eines pferdes. sorgen macht man sich, aber irgendwie ist der "leidensdruck" beim pferd höher.

und nein, ich geb die stute trotzdem nicht her ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 24.09.08, 16:59
Ne, Stall haben wir grad doch gewechselt, Donau, seeehr lustig, er bezog die Prügel seines Lebens vom herdenboss weil er die eine Dame absprengte, bewachte und für sich beanspruchte, sie glubscht ihn noch immer an: Der Hengscht ihres Lebens... er ignoriert sie jetzt, WILL aber gern mit den anderen zusammensein, die Schrammen heilen.
Ist ein super schöner Offenstall in traumhaftem Ausreitgelände, mit super nettem Bauern als Betreiber, riesigem gutem Reitplatz mit Funzel, und unglaublichen Koppeln! *seufz* Hatte mich mal wieder aufs Reiten gefreut... jaja...

Denn das ungeklärterweis vor sich hinblubbernde Fesselgelenk links hinten hat sich bitterlich gerochen für die Rennerei die letzten Wochen. (börps, zu hülf, ich reime schon unabsichtlich...)
Im Schritt tritt er beherzt auf und marschiert meilenweit freiwillig, nur beim Traben schauts dramatisch aus.
Ist eher nicht dieses Gelenk, sondern die Rückseite vom Fesselbein hat seit 1 jahr so einen Hubbel, der wieder weh tut, die TÄtin hat sich vor 1 Jahr auch nicht weiter dafür interessiert was das wäre, die schielte geldgierig auf das Fesselringband das knapp da drüber liegt. Meinte, der Hubbel bliebe, und erklärte mir nix dazu. Es verging nach 2 Wochen von alleine wieder. Er war munter, frech und hat sich die letzten 3 Wochen auch EXTREM viel heftig und wendig bewegen müssen/wollen, hat Gewicht verloren (nicht übel, das, ich pack ihm schon Öl an den Hafer, aber vorher war er definitiv ZU DICK für sein Gstell) - wär was Schlimmes, denk ich mir, hätte auch das Adrenalin der ersten Tage/Verliebtheit mit der Stute nix genützt, da wär er gleich platt gewesen, oder jedenfalls schneller??? *hoff*....

Mal abwarten - ich schau dauernd aufs Handy heute und warte auf Katastrophenmeldungen entweder vom Stall oder von Muttern im KH, die hat auch Baustelle...und heute war OP...   :-\
Beides nicht schön. Meinem Freund gehts auch nicht so doll, so daß das Pferd heut allein überleben muss, sonst seh ich den ja gar nimmer und kann auch nicht trösten...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 24.09.08, 18:17
aber irgendwie ist der "leidensdruck" beim pferd höher.

Klar, wenn mans mal ganz hart formuliert, kann man beim Pferd ja auch in die Situation kommen, wo man sich entscheiden muss: Finanziell völlig übernehmen und Rettungsversucht starten oder aber....  :'( Man hat ja meist auch mehr erlebt mit den Zossen als mit dem Kleingetier und irgendwie ist da die Bindung...hm.... enger will ich jetzt nicht sagen, das kommt sicher drauf an... aber eben, anders?

Mir gleich, ich mach mir trotzdem ganz schreckliche Sorgen *seufzt*. Ist immerhin jetzt auch schon über 6 Jährchen bei mir, der Knirps und so ein lebenlustiger, lieber Kerl. Ihr drückt ihm die Daumen, oder?  :-\

Auha, an den Haxen ist irgendwie immer bäh. Kenne auch ne Hafelstute, die gerade an ihren Beinen am rumdoktoren ist *flüster* Gerade 8 Jahre alt. Sieht wohl auch nicht sooo dolle aus  :-\.

Ich würd mal sagen: Allgemeines Daumendrücken fürs Getier ist angesagt  :-\
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 25.09.08, 10:57
Au weia, ja, und wie alt werden Meersäue so normalerweise?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 25.09.08, 11:37
naja, 6,5 is eigentlich schon methusalem ;) aber trotzdem alles gute für´s schweinchen ;)

zaino, ich würd mir wegen des russen keinen kopf machen, sondern mal abwarten, was entzündungshemmer + homöopathika (cal d30) da bringen können. denn knubbel am knochen und nach rumrennen lahm klingt mir sehr nach überlastung, dadurch entzündung entweder an der beinhaut, oder an der sehnenscheide. solange er aber im schritt gut gehen kann, kann´s nicht so dramatisch sein. ein paar wochen pause und den guten buteless-saft ins pferd gefüllt helfen da wunder *fanbin*.

ist aber wie immer, die tiere sind kaputt, wenn man´s am wenigsten als zusätzlichen stressfaktor brauchen kann. irgendwie muss man anscheinend hufschmied, tierarzt und futtermeister mit studieren, wenn man ein pferd anschafft ::)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 25.09.08, 12:16
@donau, *knutsch*, danke, baust mich wieder auf.
buteless? Traumeel war für die Füsse damals. Was hast noch auf Lager? Cal D30 ist notiert, danke!
Was nimmst als Entzündungshemmer? Equi?
Dachte grad über Retterspitz-Umschläge nach...  ::) ::)
Wenn Du  magst, auf bal-@gmx.de?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 25.09.08, 13:01
hast mail, zaino ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 25.09.08, 13:56
Ja, Methusalem, das hat die TA gestern auch gesagt  :-\
Na ja, ich päppel weiter solange er noch Appetit und Lebensfreude hat und hoffe, dass der Kelch noch einmal an ihm vorüber geht und er irgendwann ruhig einschlafen kann.

Zaino, dein Russentier wäre ja nicht der erste Kerl, der sich beim Buhlen um ein hübsches Weib übernommen hätte  ;). Leider leider hab ich nicht so wissenschaftlich fundierte Tipps wie Donau parat, aber der kleine Mann in meinem Ohr sagt mir, dass dein Kleiner bald wieder wie eine Elfe über die Weide schwebt. Wers Frauchen beim Kühebewerfen anfeuert, der verpackt auch sowas, ganz ganz sicher  :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 25.09.08, 14:02
Wers Frauchen beim Kühebewerfen anfeuert, der verpackt auch sowas, ganz ganz sicher  :)

Ja, mein Ritterkreuzträger-Ross  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 17.10.08, 07:23
 :) Was macht das Ritterkreuzträger-Ross?  :)

Gibt es neue Nachrichten an der Front? Gehts ihm besser? *Daumen drück*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 17.10.08, 10:55
Hi,
jaaa humpelte arg, hab aber Donaus Tips befolgt, ausserdem ihn mit Gewissensbissen wieder in die Herde getan.
Er ist total gut drauf, humpelt nur noch vergleichsweise minimal, beim beginnenden Regenschauer gestern kam er Richtung überdachte Halle geeilt, winkte 2-3 Pferde mit dem linken Ohr beiseite: Rück mal! und die WICHEN ihm. Er hat also seinen Platz gefunden.
Sieht struppig aus, dreckig und der Hax ist immer noch angelaufen, aber tut weniger weh, Allgemeinbefinden SEHR gut.  :)

Petig, was machen Deine Puschelfuss-Anschaffungspläne?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 17.10.08, 10:59
Zaino, sag, kennst Du die Sehnenbibel?

http://www.pferde-eck.de/sehnenbibel.pdf
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 17.10.08, 11:35
Nö, aber inhaltlich teilweise - was willst Du mir damit sagen?
TÄtin meinte, da wär nix Schlimmes. Und da es offenbar rapide besser wird, neige ich dazu, ihr zu glauben? 
Zudem kriegt er nix Schmerzdämpfendes derzeit, das ihn ZU leichtsinnig werden liesse.
Belasten werde ich ihn eh noch eine Weile nicht.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 17.10.08, 11:47
Ich dachte mir nur, falls Du sie nicht kennst... viele Zusammenhänge sind darin sehr gut erklärt und man kann sich dadurch ein gutes Stück in die Materie an sich reindenken.

So als Basisliteratur quasi zum Thema Sehne, Schäden, wie sie sich darstellen.. einfach dafür, falls Du unsicher bist..

Hoffentlich wird das bald wieder besser mit Deinem Schnuffel (Du Arme!)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 17.10.08, 12:01
Danke Dir, werds mir mal ausdrucken und reinpfeifen, auf alle Fälle, Wissen schadet nicht. Interessiert mich eh.

Ansonsten gehts ja deutlich sichtbar aufwärts, und Misters Laune ist auch ausgezeichnet. Die Stute lässt er in Ruhe, dem Chef geht er aus dem Weg, er ist offenbar schon relativ ranghoch so insgesamt, aber vorsichtig. Passt doch.
Vermutlich lässt er sich grad die Herbstsonne auf den Wanst scheinen  ;D - die Koppeln da sind echt riesig und er geniesst es, darauf gemächlich rumzustrawanzen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 17.10.08, 12:09
das klingt auf jeden Fall nach Paradies fürs "Pony" :D

Ach Zaino, dat wird schon!!! :-*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 17.10.08, 13:02
Ja, ich hoffs auch.
Auf alle Fälle musste er wieder lernen, seine Quanten zu sortieren, und er wird mit mir nicht so bald wieder Schulterwurf im Duett üben...  :o - das war autsch.
Das sind auch Hangkoppeln, uneben, steinig. Und er ist die in jeder Gangart sogar auf 3 Beinen im Galopp runtergesaust!
Gute Übung bis die Alte wieder aufsteigen kann  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 17.10.08, 13:28
Mensch, das hört sich doch schon ganz passabel an  ;). Wenns ohne Anti-Autsch-Mittel besser wird, ist das doch ein ideales Zeichen  :D Ich drück euch weiter die Däumchen!

Ach ja, meine Puschelanschaffungsaktionen... also eeerstmal muss ich ja noch weiter sparen, aber so langsam wird es und ein Ende ist wenigstens in Sicht, da guckt man dann ja doch schon etwas intensiver. Derweilen übe ich mit meiner neuen RB und werde regelmäßig von meinem hohen Jungpferde-Ross gestoßen  :-\. Istn grundguter Kerl mit Nerven aus Stahl, ein wirklich toller Bursche, aber jetzt, wo die Puschel-Vertrauens-Situation flöten ist, merk ich wieder öfter meine Schissrigkeit *grummel*. Nicht so dramatisch wie damals, aber eben mehr als beim Puschel- was ja völlig normal ist. Da wirds mir eben eher mulmig als noch vorher. Es fällt mir echt schwer meine Erwartungen an mich selbst runter zu schrauben, weil "vorher ging es ja auch". Ja, aber vorher kannte ich das Pferd ja auch schon viel länger und intensiver. Aber wird schon, aller Anfang ist schwer
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 17.10.08, 14:33
Tröste Dich - mich hat schon die 2 .Reitstund auf grundgutem schulpferd aus der Bahn geworfen neulich - die galoppiert nicht durch bei mir weil ich krampfe wenn sie so mit Krawumm angaloppiert, dann krampfe ich, und sie fühlt sich gequält und macht den Rücken hart. Hat dazu sehr viel schwung, großes Schweres WB, gutmütig, aber wenn vergrätzt dann eben Rücken wie Eisenbahnschwelle. Autsch. *angstriemensuch* *imsattelrumglibber*

Will meinen seidenweichen russen wiederhabäääääään *heul* ....

Naja, Schmerzmittel - wie durchschlagend ist dieses Teufelskralle-zeuch? Eher heilend als Schmerz dröhnend, hoffe ich?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 17.10.08, 14:56
petig, das war unter anderem das, was mit als gegenargument erschien. aber noch hast du ja gelegenheit soviel fremde pferde wie möglich zu reiten, und damit ein bisschen routine dafür zu entwickeln, wie weit du mit einem pferd, dessen reaktionen unterm sattel dir nicht vertraut sind, wirklich gehen kannst und willst.

ausserdem könnt ich jetzt noch die story vom (aktuellen) tritt gegens fesselgelenk erzählen, wo wir haarscharf am offenen gelenk und dessen konsequenzen (op zur spülung, boxenhaft, ausfall für monate und im schlimmsten fall unreitbar oder... :P ) vorbei sind. einfach mal so, weil neues pferd in der herde und rangelei, blöd gelaufen. und je jünger desto mehr gerangel- ab so ca 6,7 jahren ist das irgendwie kürzer, deutlicher und dann ist auch gut, jungpferde testen mehr. ein op-polster ist wichtig, man weiss nie wann man ihn brauchen kann... ::)  in unserm fall nur 10 tage AB, täglich verbandswechsel und wohl 2-3 wochen schrittpause bzw. nur einzelpaddock. reicht mir aber auch ;)

das war jetzt nur um nicht die pferde-euphorie zu groß werden zu lassen ;D

ps.- zaino, das mittel-zeugs wirkt kaum schmerzdämpfend, sonst hätt ich nicht gesagt man kann´s ruhig geben. meine war damit immer sehr vernünftig, nie mehr gemacht als gut war ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 17.10.08, 15:33
Oh jaaa, das mit dem Krampfen kennen wa auch  ::). Es könnt ja alles sooo einfach sein, aber nun ja. Dass Schissrigkeitsbekämpfung beim Reiten ein lebenslanger Prozess ist, das weiß ich ja eigentlich, jetzt muss ichs mir nur noch wieder klar machen. Und's neue RBle ist wirklich ein Totguter und es ist nicht fair ihn mit übermäßigen Selbsterwartungen zu belasten, aber mei, Einsicht ist ja der erste Weg zur Besserung....

Donau, meinst du Gegenargument gegen Jungpferd oder allgemein gegen eigenes Pferd? Ich weiß ja zu gut, dass ich charakterlich alles andere als prädestiniert für ein eigenes Pferd bin (und dabei ist denke ich mal das Alter wirklich nebensächlich), aber ich MÖCHT doch sooo gern und das seit mittlerweile 15 Jahren... aber ich wills auch echt nicht "versauen"  :-\
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 17.10.08, 15:39
charakterlich nicht prädestiniert?
Wieso?
Bist du Jähzornig, unbeherrscht und 30tage im Monat PMS habend?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 17.10.08, 17:57
Nein, jähzornig und unbeherrscht bin ich nun wirklich nicht. Eher eine charakterliche Schlaftablette  ;D, ehe man MICH auf der Palme hat, vergeht so einiges, oftmals ZU viel  ::). Aber was bitte ist PMS???
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 17.10.08, 20:02
PräMenstruellesSyndrom. Happich derzeit. Vielleicht erwähnt sasthii das DESWEGEN?  ;)
Die letzten Tage geht alles schief und macht mich wüüüütäääänd und mir ist dauernd zum Heulen.
Grad um 1 min den zug zu meinem Freund in München verpasst.
*brüll* - im Übrigen fange ich an, diese Rucksackbeziehung mit 2 Whg nachgerade unpraktisch zu finden. *grummel* *knurr* *motz*...

Donau, das ist sehr beruhigend zu wissen. Ich hab mal die 2. Pulle bestellt. Er war bis Montag deutlich steif und vorsichtig, jetzt marschiert er wieder echt voller Tatendrang und beherzt drauflos.
Scheint ihm gutzugehn. Nur als ich sein Bein einschmieren wollte, ist er verächtlich fortgestiefelt auf die Koppeln raus. tztzt.
Meinen hab ich auch DESWEGEN alsbald wieder in den Offenstall: nicht daß das Eingewöhnungsgerangel dann gradaus wieder losgeht nach wochenlanger Boxenhaft. Auch kontraproduktiv, grad verheilte Macken erblühen dann auch gleich wieder frisch, nebbich... oder man zahlt gleich die Box und bleibt da.

Petig, mei, ab wann ist man "charakterlich prädestiniert" für ein Pferd? Ich sag mal, kein falscher Ehrgeiz, keine Selbstüberschätzung, die richtige Mischung aus Mitgefühl und Konsequenz, und nicht gleich aufgeben wenns wo klemmt... und Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen WOLLEN.
Sowas alles. Kenne z. B. eine Frau, die hat inzwischen 20 Pferde durch, alle Rassen, diverse Reitweisen. Angstprobleme hatte sie wohl auch, und wenns nicht lief wurde IMMER das Pferd als "böse" und wg "Betrugsabsichten beim Verkäufer" vorher u.s.w. aufgegeben und verkauft. Aber mords die Tierfreundin - blablabla...  ::)
Denke mal, bei Dir hätte es so ein Viecherl nicht schlecht, vom Grundsatz her, also mach Dir da keinen Kopf. Muss los, sonst ist Zug NR. 2 auch wech.
Ciao!

 
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 17.10.08, 20:13
zaino, selbstverstäääääääändlich nur wegen dir. Wenns dich beruhigt, auch ich bin davon betroffen ;)

petig, wenns nachdem ginge, dürfte ich auch kein Pferd haben. Wenn du aber dann das nichtchecken noch mit Humor nehmen kannst, dann bist du eigentlich prädestiniert für ein Pferd. :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 18.10.08, 13:12
Ich sag mal, kein falscher Ehrgeiz, keine Selbstüberschätzung, die richtige Mischung aus Mitgefühl und Konsequenz und Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen WOLLEN.

Ja, ich will ich will ich will!!! Das ist es nicht. Dass ich die Verantwortung für ein Tier wirklich tragen will, ist einer der Hauptgründe dafür, dass ich überhaupt ein eigenes Pferd will und nicht ein Leben lang RB bleiben will. Denn momentan kann ich mich alles andere als beklagen! S' RBle ist ein toller Kerl und ich bin mit dem Privileg gesegnet, dass die Besitzerin eine mittlerweile langjährige Freundin von mir ist, ne ganz Liebe obendrein! Das einzige, was mir fehlt, ist die volle Verantwortung, ja, die möchte ich irgendwann haben.


und nicht gleich aufgeben wenns wo klemmt

Das ist halt der Knackpunkt, der mir Kopfzerbrechen bereitet. Würde ich beim Reiten schnell aufgeben, wäre ich heute keine Reiterin mehr, das ist so. Und wenn ich etwas will, kann ich trotz meiner teils unsicheren Schlaftablettenmentalität RICHTIG kämpfen und Zähne zeigen, besonders dann, wenn mir ein Tier am Herzen liegt. Und wenn ich ewig zu Fuß unterwegs sein muss, ehe es funzt, dann ist es so und wenn ich nur Millimeterschritte machen kann, dann ist es eben auch so. Das macht mir keine Bedenken, ich weiß, was ich bereit bin für diesen Traum zu leisten. ABER es gibt eben auch etwas, was ich beim besten Willen und bei voll ausgefahrenem Kampfgeist eben NICHT leisten kann und meine Sorge ist, dass eben genau DAS eintritt. Erwisch ich ein Pferd, das durchgeht, ist der Spaß vorbei. Das hat bei mir dann nichts mehr mit fehlendem Kampfwillen oder Aufgeben zu tun, das KANN ich einfach nicht (und ich hasse mich oft genug dafür, aber nun gut  >:( ).

Die Schuld beim Pferd suchen käme mir dabei nicht in den Sinn. Wenn ich es nicht geschissen kriege, dem Pferd Grenzen und Sicherheit zu vermitteln, ist das MEIN Fehler und MEINE Unfähigkeit. Ändert nichts daran, dass ich in dem Fall echt scheitern würde und gekonnt meinen Traum in den Sand gesetzt hätte. Ich bin jetzt schon seit langer Zeit Durchgeh- und Absturzfrei unterwegs und mit allen Pferden kam ich eigentlich so gut zurecht, dass ich nach einer gewissen Eingewöhnungszeit angstfrei und zufrieden durch die Pampa streifen konnte. Es wäre echt irgendwie...ähm, sagen wir, wie es ist: RIESENGROßE Schei**, wenns ausgerechnet bei meinem eigenen nicht so wäre.

Ein gewisser Verfolgungswahn ist sicher mit dabei und der hat auch nichts mit dem Alter des Pferdes zu tun. Ich denke, es ist fast überall so: Je größer der Wunsch, desto größer auch die Sorge, dass es nicht hinhaut. Aber grübeln und jammern hilft da auch nicht. Man kann einen Traum nicht mehr versauen, als ihn nie versucht zu haben *optimistisch denk*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 18.10.08, 17:42
Naja gut, aber irgendwann muss man ins kalte Wasser springen  :D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 18.10.08, 18:02
Ja, richtig. Momentan werkel ich noch etwas an der Frage, WANN der ideale Zeitpunkt zum planschen ist  ;D

Ich hoff ichs merks, wenns soweit ist  :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 18.10.08, 19:00
Du kannst ja mal unverbindlich Pferde angucken fahren... so mit "Markt checken", was es in der Gegend so überhaupt gibt, und was da so rumläuft.... *breitgrins* *amkopfkratz* *kreisemitderschuhspitzemalt*  :D ;D So bin ich zu meiner gekommen, geplant war, erst ein halbes Jahr später auf richtige Pferdesuche zu gehen.  ;D ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Schnett am 18.10.08, 20:39
Oh Petig ich kenne deine Bedenken auch nur zu gut.

Ich bin zwar charakterlich und vom Wesen her das absolute Gegenteil von dir, aber auch das ist nicht gerade fördernd.

Ich habe 2 halbstarke zu Hause. Beide 3.5 Jahre alt. Einer wird gerade eingeritten und gefahren und mit dem zweiten beginnen wir das Einfahren und das Rieten folgt im Frühjahr.
Das schlimmste bei einem Jungpferd ist:

Niemand kann dir sagen "Joa, der tickt so und so, machst du dies so macht er das, er bockt hier und bremst da"

Das musst du alles selbst mit ihm zusammen raus finden ... ... ...


Mir macht es Angst und ich bin sehr froh, dass meine RL zu mir kommt. Der Große wird noch nur einmal die Woche geritten. Wir werden das nun aufstocken. Alle 2 Wochen reitet meine RL, in den Wochen dazwischen haben mein Pferdemädchen und ich bei Ihr Unterricht und wenn es mich überkommt steige ich vielleicht auch nochmal auf.

Im Fühjahr wird es nochmal eine Pause von 4-6 Wochen geben. Ich denke da so an Januar/Februar und dann steigen wir wieder ein.

Ich denke  - egal wie du dich entscheidest kann es richtig oder falsch sein. Wenn du schon seit 15 Jahren reitest, auch verschiedene Pferde, dann bringst du die Grundlagen mit, die ein Pferd lernen kann. Von dir lernen kann. Wenn du dir zutraust so einen Jungspund zu erziehen - das ist weitaus die größere Herausforderung - dann ist doch alles ok ...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 19.10.08, 14:01
Oha, mit 2 Halbstarken zuhause wirds wohl nie langweilig, was  ;D

In meinem Fall 15 Jahre Reiterfahrung anzugeben ist wohl illusorisch. Ich habe zwar seitdem mit Pferden zu tun (ein bisschen länger sogar), aber gerade am Anfang bin ich oft nur in den Ferien geritten, hab mich ansonsten nur gekümmert, hatte auch die ein oder andere Pause dazwischen und durch meine Schissrigkeit geht halt viel Reitzeit auch dafür drauf, dass ich mich erst auf mich konzentrieren muss, dass ich runterkomm und überhaupt lernen KANN und dann erst aufs Reiten an sich. Dadurch geht leider viel Lernzeit "verloren".

Wieviel reines "Reitenlernen" hängen geblieben ist, kann ich nur schwer sagen, denn das variiert stark von Pferd zu Pferd. Auf Pferd A hab ich das Gefühl, ich hock zum ersten Mal drauf, bei Pferd B fühl ich mich wie King Louis persönlich, bei Pferd C ist es Tagesform abhängig. Wobei es bisher so war, dass alle Pferde, die irgendwann Pferdetyp B wurden, schon am Boden was Anziehendes für mich hatten. Kann Zufall gewesen sein oder eben auch nicht.

Es ist eigentlich egal, ob das Pferd 3 oder 13 ist, spannend wird es für mich in jedem Fall werden, das weiß ich  ;). Aber ich denke ein Stück weit ist das auch normal. Ich bin froh, dass ich noch genug Zeit und Ruhe habe, darüber zu grübeln, welches Pferd es letztendlich wird. Auf der einen Seite denke ich mir, dass man es sich nicht schwerer machen muss als unbedingt nötig und ein unerfahrenes, nicht gefestigtes Pferd ist für einen kleinen Angsthasen mit Sicherheit eine extra Portion Herausforderung. Auf der anderen Seite geht so vieles, was keiner erwartet hätte, wenn die Chemie stimmt und beide miteinander WOLLEN.

Wenn ich seh wie schnell und einfach andere in meinem Umfeld Pferde kaufen, dann denk ich mir auch, dass ich vielleicht eine ZU große Sache daraus mache  ::). Aber für mich IST es nunmal so eine große Sache, ich hab so lang drauf gewartet, schon so viele Stunden dafür gearbeitet und soviel für gehofft- ich darf spinnen  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 19.10.08, 21:32
Ja darfst Du, petig, und dann: wie viele Pferde werden unbedacht gekauft, und es geht deswegen schlecht aus weil die Leut sich überschätzen, sich was aufschwatzen lassen was nicht zu ihnen passt, probieren nicht ausreichend aus...

Bekannte von mir nahm neulich Abstand vom Kauf eines Arabers der ihr eigentlich so gut gefiel, daß sie gleich 2x 500km fuhr... angeblich gut eingeritten und in den Grundgangarten gefestig... Grundgangarten, nun gut, nur mit Reiter drauf haperte es, und die Bereiterin kam dann bei 1 Galoppversuch schon im Tiefflug an meiner Bekannten vorbei... der Händler bot dann IHR an, zu reiten, und als sie ablehnte, sie wäre wohl zu feig.
Eigentlich eine Frechheit, oder?
Sie kann super gut reiten, sie muss sich nix beweisen, aber von einem giftigen oder verrittenen oder kranken oder verstörten Pferd kann jeder blöd runterfallen und liegenbleiben.

Da könnte ich Dir 1001 Geschichte erzählen - such Dir einfach ein Pferd aus das DIR gefällt. Egal was ANDERE dazu sagen oder lästern. Natürlich sollst Du jeman dum Rat fragen der sich auskennt, und eine Ankaufsuntersuchung machen lassen. Ich meine jetzt, die Dummschwätzer die besser wissen wollen was gut für Dich ist...

Übrigens, ich hab länger und gezielt gesucht, bis meiner mir tief ins Auge blickte... :D... und es war sehr schnell SEHR klar daß wir ein Team werden. Trotz diverser Raufereien. Hatte mehrere Pferde gesehen und war mit ihnen auch umgegangen, aber GEGLAUBT hab ich nur an meins, vertrauenstechnisch.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 20.10.08, 08:55
such Dir einfach ein Pferd aus das DIR gefällt. Egal was ANDERE dazu sagen oder lästern.
....wenn aber mehrere versierte Pferdeleute unabhängig voneinander lästern, sollte man mal intensiv drüber nachdenken, ob sie nicht vielleicht Recht haben könnten....

Auch das habe ich in der Vergangenheit schon 1001 Mal beobachtet. Herr oder Frau X kauft ein Pferd, das so offensichtlich nicht zu den reiterlichen Zielen und Fähigkeiten passt, dass der ganze Stall schon vorher die Hände überm Kopf zusammenschlägt. Aber neeeein, man weiß es ja besser, die Augen sind so schön, das Feeling passt, das Pferd wird gekauft. Mir fällt kein einziger dieser Fälle ein, bei der sich die gesamte Stallgemeinschaft kollektiv geirrt hat, und sich diese Pferd/Reiter-Kombination ohne allzuviel Blut+Tränen als passend herausgestellt hat.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 20.10.08, 09:39
Naja, aber umgekehrt meinte ichs - kauft sich wer ein gemächliches oder robustes oder kleines Modell Pferd, oder was Exotischeres, oder auch was ganz normales - gibts bestimmt ca. 80 Leute, die meinen: Kauf Dir doch ein RICHTIGES... also Deutsches Einheitspferd u.s.w.

Stand in einer alten "Pferdebörse" zum Thema Dressurstute im Angebot: Die wäre mit etwas über 1,60 zu "klein" für den "richtigen Sport" - aha. Und wer glaubt, daß ordentliches Reiten unabhängig von Farbe und Rasse zählen, glaubt auch noch an den Weihnachtsmann, oder wie? *gargel*.
Naja gut, jeder wie er meint, wer gewinnen will, muss sich wohl wirklich unter den Pferden ab 1,70 umgucken.
Mit den Wölfen heulen, sozusagen.

Mein 1,62-Russe hat auch schon so Kommentare bekommen: Das "Russenpony", ein "Umsteigerpony"?
Oder "für des was du reitst taugt er schon" ohne mich je reiten gesehen zu haben...  ::)
Oder "Der hat einen langen Rücken, der wird bestimmt extrem unbequem" (Neid weil MEIN junger Hengst mich NICHT angesprungen hat sondern mit mir stundenlang im Wald spazierenging?) - äh, er ist ein kurzes Rechteckpferd und war übrigens vom ersten Moment an weich wie Samt und Seide zu sitzen... *flöt*  so viel zu all den superschlauen Experten die ihren Senf dazugestrichen haben...
All den Typen die dazukommen und die Augen zukneifen und sich profilieren indem sie an einem Pferd rummeckern das sie weder kennen, noch je haben laufen sehen... das verunsichert den Anfänger-Pferdebesitzer ungemein, bringt aber nix.

Und nochmal: NATÜRLICH soll man nicht allein Pferd kaufen gehen, sondern jemand mitnehmen, dre/die sich gut auskennt, die weiss wie man selber reitet, die die Stimme der Vernunft vertritt, sozusagen.
Hab ich gemacht, nahm die Besitzerin meiner jahrelangen Rb-Stute mit und hab auf sie gehört.

Kennt Ihr Thelwells Reitlehre?
Ein bild zeigt all die verschiedenen Pferde zwischen denen man sich entscheiden muss.
Und das nächste bild zeigt die vielen verschiedenen Experten für die man sich vorher entscheiden muss, bez. ob und auf wen man hört oder nicht.
Leider gibts viele als Experten getarnte Idioten.... die zu unterscheiden ist fast noch schwieriger als ein gutes Ross zu finden.
Da ist dann evt. der nichtreitende Liebste fast der bessere Ratgeber. Der sieht vielleicht noch Dinge, an die man selber nicht denkt, wenn der sagt: Ich weiss nicht, das Viech guckt so komisch...
 
Ersetzt natürlich keinesfalls die Ankaufsuntersuchung, keinen Proberitt und weil wir schon dabei sind:

IMMER DAS PFERD ERST VORREITEN LASSEN und beobachten.
Nicht gleich draufklettern und abfliegen...

Könnt eine Bibel schreiben übers Pferdekaufen.  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 20.10.08, 09:44
*lol* dann hab ich ne Menge Falsch gemacht beim Pferdekauf. Bin nämlich gleich aufgestiegen und ausgeritten :) Wollt ja ein Geländepferdpony.

Wobei ich jetzt nach einem Jahr und 3 Monaten (mei, die Zeit rennt) sagen muss, dass wir uns gut zusammengerauft haben, seit 2 Monaten kenn ich mein Pferd nimmer, sie ist sowas von schmusig geworden und anhänglich, scheinbar hat es bei ihr jetzt auch Klick gemacht, bzw. kapiert, dass sie da her gehört. Diskrepanzen gibt es immer und es wird sicher auch immer mal wieder Phasen geben, wo man das dicke Pony durch die Wurst drehen könnte.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 20.10.08, 10:07
*falsch* ist nur, wenns ins Auge geht, man steckt nicht drin. Im Falle dieses Ösi-Arabers wars exakt richtig für meine Freundin, da NICHT draufzusteigen, obwohl sie wirklich GUT reitet.

So für mich tät ich sagen: wenn ich da schon vorweg ein komisches Gefühl hätte beim Thema Aufsitzen, ja, bitte, vorreiten lassen. Und wenn ich mir gleich einig wär mit dem Viecherl, schon beim Putzen und Satteln, wenn ich da mithelfen darf...

Alte englische Arbeitskollegin von mir: Wir hatten uns schon im Büro total aufgeheizt, sie wuchs mit Turbo-Welshponies auf... wollte mit Männe in Bayern aufs Land ziehen, wieder ein pferd haben. Da hörte ich von einer Bekannten um 2 Ecken, jemand zieht nach Italien, will ihre Stute in gute Hände abgeben.
Also hin, Kollegin frisch nach einer OP... auf riesigen Weiden fern mehrere Pferde. H. zog also mit Strick und Halfter und noch jemandem los, kam zurück am Strick zappelnd, Füsse kaum noch Bodenkontakt, mit einer feurigen fuchsroten großen Bayernstute die MIR ehrlich gesagt, ZU groß und ZU feurig gewesen wäre.
"Oh she's got the same hair color!" quiekte H. in den höchsten Tönen, satteln und mit der anderen Person raus ins Gelände, austesten, war EINS. Ich wartete händeringend... wenns sie runterwaffelt, so frisch operiert???
Sie kam immer noch breitest grinsend zurück.
Das Pferd starb bei ihr an Altersschwäche, ich glaub die hatten Spass miteinander. Bingo.  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 20.10.08, 11:25
petig, meine geschichte war mehr wegen jungpferd- so ein tritt passiert dir schneller, wenn die halbstarken raufen bzw. position austesten, so ca 6-jährig wird das ruhiger, eine diskussion, wer wo steht und dann ist auch gut. und, böse gesagt: wenn das mit ein pferd passiert, dass noch nicht geritten war, hab ich ein pferd am hals, das niemals reitbar war. wenn ich voher zumindest eine zeitlang reiten konnte, hab ich was davon gehabt :-X  (haut mich, aber um die summe geldes will ich zumindest ein bisschen was haben...)

wobei ich aber sagen muss, dass die gemütlichen vertreter der spezies (kb-mix, tinker, tinker-mix) da oft auch recht friedlich sind, die büffeln dich dafür dann um- oh, du standest da? hops, ist mir nicht aufgefallen *keulezück* man kann aus jedem pferd alles machen, eigentlich. der vorteil bei einem schon gerittenen pferd mit bekannter vorgeschichte ist halt, dass man besser/leichter einschätzen kann, wie das tier so drauf ist.

was mir in letzter zeit noch auffällt- meine mittlerweile 10-jährige ist im vergleich zu jüngeren deutlich souveräner, gelassener und überlegter. regt sich zwar auf, schaut aber hin, identifiziert, geht cool dran vorbei *schnaufprustaufbau*, und dann isses auch wieder gut. geht soweit, dass sich andere pferde an ihr orientieren, was vor einem jahr noch nicht der fall war. ich glaube auch, dein problem wäre nicht das 3-4jährige "babypferd" sondern das danach, der halbstarke in seiner flegelphase ;)

achja- pferd kaufen ohne drauf geritten zu sein kann schön schief gehen. ich allerdings versau mir meine pferde lieber selber, und kauf mir das nächste sicher auch unter 3-jährig und roh ;D
ansonsten hilft nur bauchgefühl entscheiden lassen, vorreiten würde ich mir trotzdem lassen, einfach um die ausbildung, die das pferd vorher erhalten hat, einschätzen zu können. man sieht nämlich am reitstil des vorbesitzers oft schon, welche probleme einen erwarten ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 20.10.08, 12:17
Wenn man überlegt was ich damals trotz meiner Beraterin alles FALSCH gemacht habe  ;D
Also so ziemlich ALLES, eigentlich...  :-[

1. ich!!! und junger Hengscht, der nichtmal unbedingt halfterführig, verladefromm und freiwillig hufegebend war... Alter Schwede.... Super Mischung.
2. ich hab nicht mal gewusst, daß man beim jungen Hengst die Klöten zählen sollte - das kleine Brüderchen vom meinem war ein Klopphengst... Op steht ins Haus, oder Ärger ohne Ende...
3. 2 ungleiche vorderhüfchen, kam erst zu Tage als der nächste Hufraspeltermin anstand und DA bekam ich was zu hören vom Hufpfleger von wg. Zwanghuf angezüchtet etc. bläh blubb... wir haben das NIE korrigieren können. Aber der Bursche ist jetzt 16 und seine Vorderhaxen *klopfaufholz* funktionieren so weit verlässlich.
Keine ärgeren Sehnenmacken etc. Eine Art Überbein (jemand sagte bereits: Hufknorpelverknöcherung...) hat sich über Jahre irgendwie wieder zurückgebildet. Ich versuche halt beim Beschlag und Hufezurichten nicht allzu sehr zu schlampen.

Und und und.

Trotzdem gings gut...sprach der Frosch und sprang in den Mixer... oder wars der Truthahn am Eingang zum Ofenrohr?  ;D
Nein, aber wenn das Pferd JETZT was hätte... herrjeh, wer hätte dann "schuld"? Keiner!

Glück gehabt. Ich kann sagen ich bin zufrieden mit dem Pferd das ich habe. Es hat MEINE Erwartungen erfüllt und ich habs nicht bedauert. Fast jeden Blödsinn den ich jemals mit Pferd machen wollte, und mich getraut hab, den haben wir gemacht.
Die dümmsten Bauern kriegen die dicksten Kartoffeln  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 20.10.08, 18:37
Die dümmsten Bauern kriegen die dicksten Kartoffeln  ;D

*grinz*  ;D

Ich hab das auch schon des Öfteren erlebt. Die einen handeln entgegen jeder Vernunft und haben einfach nur ein schweine Glück mit dem Zossen, die anderen machen ganze Schlachtpläne und fallen auf die Nase! Das soll natürlich KEIN Freifahrtschein fürs Gehirnausschalten sein, zeigt nur wieder, dass man beim Kauf eines Lebewesens nicht alles vorher absichern kann. Die Gretchenfrage ist natürlich, was ist für Person X vernünftig und was nicht? Denn was beim einen gut ist, muss es ja beim anderen nicht sein!

Viele unvernünftige Dinge konnte ich im Laufe der Zeit dann doch aussortieren (Nee, also Marke Eindrucksschleuder mit Temperament für 4, dominantem und/oder nicht nervenstarkem Charakter, Reitanforderung Profi und harcore-sitzbar scheidet doch aus  ;D), andere nicht: Siehe Thementitel.

Es geht mir nichtmal wirklich um die Entscheidung: erwachsenes Pferd oder Jungpferd. Also nicht darum, jetzt eine Entscheidung zu treffen und dann mit dem "Muster" loszuziehen. Ich möchte nur auf eventuelle unerwartete (mehr oder weniger *flöt*) Situationen vorbereitet sein, d.h WENN ich nun zufällig auf einen Jungspund treffe und WENN es plötzlich funkt und WENN ich das Gefühl habe, JAWOLL, der oder keiner, wie sollte ich bis dahin meinen Verstand konditioniert haben?? Sollte der sich sofort einschalten und mich vor dem Schlimmsten bewahren oder darf der zumindest ein Überlegen zulassen??

Und JA, alleine bei der Vorstellung, dass ich meinem Pferd die Grundlagen der Bodenarbeit und später das erste Satteln und Reitergewicht näher bringe, geht mir schlicht und ergreifend nur das Herz auf! Ich kann nichtmal wirklich sagen wieso, ist nur son Gefühl und ein ganz klares Wissen, dass ich eine unglaubliche Freude dran hätte. Letzthin verschlug es mich natürlich rein ZUUUFÄLLIG  ;) in die Pferdeecke unseres Buchladens... noch zuuufälliger fiel mir ein Buch in die Hand mit dem Titel: "Freizeitpferde selber ausbilden"... ker, wat soll ich tun? 3 Seiten angelesen und schon bin ich durch den Laden geschwebt  ;). Der Gedanke macht mich einfach glücklich.

Nu bin ich dabei herauszufinden, ob sich hinter diesem Gefühl ein leicht größenwahnsinniger Hochmut, Mutterkomplexe oder andere leicht bis mittelschwer neurotische Gründe verbergen oder ob ich es ernst nehmen sollte und warum.  ;D



Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 20.10.08, 20:02
Zitat
ein Buch in die Hand mit dem Titel: "Freizeitpferde selber ausbilden"

Vorsicht! So ein Buch erklärt viel und es sieht alles ganz einfach aus. Ein Buch kann allerdings nur in etwa zeigen wie es gemacht wird.
Eine Kontrolle findet allerdings nicht statt. Dafür benötigt es dann in jedem Fall jemanden der dich kontrolliert. Trotzdem ist es natürlich
wichtiig und auch richtig ständig zu lesen und sich weiterzubilden (irgendjemand muss ja auch RL konrollieren  ;D  ).
Es ist schwer sich selber zu konrollieren. Ich bin immer wieder froh das ich meine RL hab die mir auf die Finger schaut und Fehler sofort
aufdeckt, ich bin mit meinem ja auch immer noch dabei die Grenzen des machbaren zu erkunden und gerade in diesen Tagen, wo der
die Blätter fallen, viel Wind unterwegs ist etc.... ist es wichtig Fehler schon im Ansatz zu eleminieren um sicher wieder nach Hause zu kommen.
Ich hatte gerade wieder so eine Situation wo Pferdi mal vorsichtig die Cheffrage gestellt hat und RL als beobachterin sofort dazwischen gegangen ist
und mir ruhig erklärt hat was da gerade passiert und wie ich das Blatt schnell wende. Ganz allein weiss ich nicht wo das alles geendet hätte. Ängstlich nie rausgehend
oder Mutig im Graben  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 21.10.08, 07:29
Oh nee, das war jetzt ein Missverständnis.  ;)

Meine kleine "Buchladen-Anekdote" sollte nicht heißen, dass ich glaube, dass Lesen alleine reicht, um das nötige Know How für die Ausbildung eines Jungpferdes zu bekommen! Es war nur ein "Zwischenfall", bei dem ich ziemlich deutlich merken konnte, welche Empfindungen die Vorstellung bei mir auslöst- warum auch immer!

Ich denke allerdings schon, dass die richtige Literatur (und die richtige Lektüre!!! NUR lesen reicht wohl leider nicht, auch Autoren sind immerhin nur Menschen) und damit ein guter, theoretischer Background nicht zu verachten sind. Und auch als Autodidakt kann man eine Menge erreichen. Das heißt natürlich nicht, dass ich mir jetzt ne Wagenladung voll Bücher hole, lese, dann ein Jungpferd in den Garten stelle und alleine das Werkeln anfange  ;D. Aber ich denke schon, dass man sich gewisse Dinge (bis zu einem gewissen Grad!) durch Lesen, kritisches Hinterfragen und Anwenden aneignen kann.

Wie gesagt, bevor es falsch rüberkommt, bis zu einem gewissen Grad und bei bestimmten Gebieten! Denn eine Sache kann man durch Bücher wohl gewiss nicht lernen: Fühlen! Da braucht es dann schon jemandem, der einem erstmal erklärt, was unter einem passiert, wie sich etwas anfühlen muss und warum sich etwas wie anfühlt. Ich bin aber überzeugt, dass es leichter ist Dinge zu lernen (und zu fühlen!), wenn man die Zusammenhänge kennt, eben die Theorie zur Praxis.

Aber trotzdem geb ich dir natürlich Recht, Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Lucie am 21.10.08, 08:33
Vorsicht! So ein Buch erklärt viel und es sieht alles ganz einfach aus.
Also wenn es das Buch ist, was ich unter dem Titel kenne, ist es ziemlich gut. Es steht nämlich auch drin, das man sich ggf. rechtzeitig Hilfe holen soll.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 21.10.08, 09:08
Ich hab das auch schon des Öfteren erlebt. Die einen handeln entgegen jeder Vernunft und haben einfach nur ein schweine Glück mit dem Zossen, die anderen machen ganze Schlachtpläne und fallen auf die Nase!

Und das habe ich eben noch nicht des öfteren erlebt. Das Fazit meines bescheidenen Erfahrungsschatzes:


GANZ SELTENE Ausnahmen bestätigen die Regel.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 21.10.08, 11:19
*grummel* Ich denk immer wieder an die thelwell-Seite: WIE finde ich den richtigen Experten?  :P

Mehrmals war ich ratlos, holte schnell wen zu Hilfe, und diese "Profis" machten dann sofort GROBE Fehler, weil "sie das schon immer so gemacht hatten" - z. B. phobisches Pferd in eine Situation zwingen die ihm eh schon Angst machte.
Bei meinem mutigen Hengstli war das eine schwarze Gummimatte am Boden, die ihn ans Hängerfahren erinnerte und auf die draufzustellen er sich weigerte.
Man schob mich weg, zerrte ihn per Führkette drauf und band ihn MIT Führkette an. Beim panischen Losreissen hat er sich fast noch die Schnauze/Nüsternregion mit der Kette amputiert. Die 2 Weiber standen nur da und lachten bis es "zoing" machte und der Karabiner brach. Ein Gutes: Als das passierte, stand ich endlich NEBEN meinem Pferd, und das brachte er wohl in Verbindung mit "Mein Mensch hat mich befreit".

Da könnte ich jetzt noch ein paar Beispiele erzählen.

Was lernen wir daraus? Manchmal zählt die Bindung zum eigenen Viechzeugs samit "innerer Stimme" mehr als alles "Fachwissen"... Manchmal denken die "Profis" sie wissen eh schon alles und gucken nimmer richtig hin? Manche, zuweilen... viele Dinge kann man trotzdem nicht alleine lösen, schon klar.

Denn da war auch noch die Frau, die statt fester Schuhe und gescheiter Erziehung immer mit Pumps in den Stall ging und ein Horoskop für ihren Gaul erstellen liess. Dann schlidderten sie wieder die Strasse runter, Motto Pferd schleppt frau und man hörte: "Carino, nein, Carion, bleib stehen, Carino, BITTEEEE! u.s.w."  ;D

Tja, irgendwo zwischen all den Extremen muss man halt seinen Weg finden. Ganz ohne den einen oder anderen blauen Zeh oder so gehts wohl nie ab.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 21.10.08, 11:24
Ja den / die richitge RL zu finden ist wohl der grösste Knackpunkt. Man muss da schon sehr zusammenpassen. Meine RL fragt was wir machen wollen und wenn ich zu irgendwas NEIN sage dann machen wir es anders  ;D Trotz allem lasse ich mir den Kopf waschen wenn ich mal in die falsche Richtung laufe.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 21.10.08, 12:34
Richtig, das ist die Kernfrage. Wie findet man den richtigen RL?

Ich bedenke nochmal den gravierensten Unterschied zwischen einem Youngster und einem nicht-mehr-ganz-so-grünen.

Der Ältere ist fehlertoleranter. Wenn ich ein 3-jähriges Pferd ein Jahr lang fundamental falsch arbeite und behandle, habe ich mir ein Korrekturpferd fürs Leben gemacht. Ich kenne kein einziges Pferd, das das erste Jahr richtig schlecht geritten wurde und später zu einem leichtrittigen, durchlässigen Pferd für alle Lebenslagen wurde. Keins.

Wenn ich einen 8-jährigen gut Ausgebildeten ein Jahr lang schlecht reite, dann reicht es im Normalfall, ihn danach wieder richtig zu reiten und das eine Jahr hinterlässt keine weiteren Spuren.

Zum Anreiten eines Jungspundes hat man bei der Wahl seines Reitlehrers keinen Fehlversuch frei.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 21.10.08, 13:13
...wobei ein gemächlicher Geländehoppser fast weniger fundamental falsch machen kann als ein falsch gepolter verbissener "Dressurreiter" - au weia.
Und bevor mich jetzt wieder die Berufsreiterfraktion lyncht, wir reden hier unter uns Freizeit- und Geländehopplern, nicht von irgendwelchen Wettbewerbs-Ambitionen.
Wobei, wer mal doch irgendwelche Scheine machen möchte, oder eben basically was richtig installieren möchte, sollte sich schon mit den Grundzügen EINER Reitweise näher befassen.

Das ist aber auch ein Weites Feld... wie der alte Fontane sagen täte.

Mit liebevoller Konsequenz an alle pferdigen Lebenslagen gewöhnen, sollte ja an sich auch nicht soo schwer sein... *seufz* und wieviele verzogene Krampen gibts dennoch?
Wieviele absolut unerträgliche Tölen Hunde, dito Kinder?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 22.10.08, 08:15
Ich will auf keinen Fall irgendwelches Schubladendenken forcieren, aber ich hab ein bisschen das Gefühl, dass hier von mindestens zwei verschiedenen Reiterstypen und Ansprüchen ausgegangen wird. Mag mich irren, aber ansprechen kann mans ja mal  ;D

Ich kenne kein einziges Pferd, das das erste Jahr richtig schlecht geritten wurde und später zu einem leichtrittigen, durchlässigen Pferd für alle Lebenslagen wurde. Keins.

Natürlich will ich später kein Pferd, das man nur mit Keule zu den gewünschten Reaktionen bekommt oder das konstant 30s braucht bis es überhaupt auf mich reagiert. Als Gelände-Freizeitreiter hab ich aber vielleicht etwas andere Prioritäten und lege auf andere Dinge mehr Wert. NOCHMAL: Das soll nicht heißen, dass ich Rittigkeit und Durchlässigkeit unwichtig finde, denn gerade im Gelände ist es ja besonders wichtig, dass das Pferd gut zu kontrollieren ist. Aber: Für mich ist es wichtiger, dass das Pferd trittsicher, zuverlässig, nervenstark und leicht händelbar ist, als dass es sauber Schulterherein oder Renvers geht. Schlagt mich tot, ich finds toll, wenn jemand das kann und sich dann auch noch selbst erarbeitet, aber meine Prioritäten liegen einfach anders.

Mir ist eine gute Erziehung wichtiger als eine super tolle Ausbildung. Mir ist es wichtiger, dass das Pferd jederzeit beim Aufsteigen stehenbleibt, sich im Straßenverkehr zu benehmen weiß, gescheit und bedacht in Notsituationen zu reagieren gelernt hat und möglichst gut am Boden ausgebildet ist und auf Stimme reagiert, damit eine Kontrolle auch dann möglich ist, wenn ich nicht draufsitze/aus welchen Gründen auch immer keine REIThilfen geben kann usw..

Bevor ich erschossen werde: Natürlich sollte jedes Pferd lernen so zu laufen, dass ihm das Reiten körperlich nicht schadet. Aber ich bin im naiven Glauben, dass es da reicht, wenn das Pferd gelernt hat, wie man die Rückenmuskulatur richtig einsetzt und wofür die Hinterhaxen gut sind- ganz ganz platt gesagt natürlich.


...wobei ein gemächlicher Geländehoppser fast weniger fundamental falsch machen kann als ein falsch gepolter verbissener "Dressurreiter" - au weia.

Mit liebevoller Konsequenz an alle pferdigen Lebenslagen gewöhnen, sollte ja an sich auch nicht soo schwer sein...

Das ist das, was ich mit Erziehung meine. Erziehung und Ausbildung sind für mich zwei verschiedene Dinge, die verschiedene Kompetenzen erfordern. Natürlich sollte jedes Freizeitpferd auch bis zu einem gewissen Grad ausgebildet und jedes Turnierpferd bis zu einem gewissen Grad erzogen sein, aber ich behaupte mal ganz vorsichtig, dass die Gewichtung schon anders ist. Es ist bei einem Freizeit-Geländepferd nicht so schlimm, wenn es nicht punktgenau in den Galopp springt und bei einem Turnierpferd ist es vielleicht nicht so dramatisch, wenn es unangebunden nicht stehenbleibt- so als Beispiel.

Wenn ich im Wald an eine Stelle komme, wo ich die Bodenverhältnisse nicht einschätzen kann, dann ist es mir wichtiger ich kann das Pferd vorher parken, vorlaufen und vorsichtig den Boden testen, wieder zum Pferd gehen und weiterreiten/umdrehen (je nachdem), als dass das Pferd sauber am Zügel in Schenkelweichen dadurch geht. Ich hoffe es wird einigermaßen klar, was ich meine. Und nochmal: Das heißt NICHT, dass ich die Ausbildung für völlig überflüssig halte, mit nichten! Nur eben, dass ich andere Prioritäten habe.

Und während die Ausbildung gute Reitkenntnisse, Souveränität, Mut und Versiertheit erfordert, erfordert die Erziehung eben Konsequenz, Geduld, Verständnis für das Lernverhalten von Pferden und eine Prise Wohlwollen. Nummer 1 ist nicht meine Stärke, das weiß ich wohl und ich hätte auch kein Problem damit, dafür dann Hilfe in Anspruch zu nehmen. In Punkt Nummer 2 fühle ich mich dagegen schon recht sicher und ich habe darüber hinaus eine riesen Freude daran.

Und zum Abschluss nochmal was ganz Ketzerisches  ;D: JEDER Pferdebesitzer (und sei er noch so anfängerich, unfähig und verbaselt) hat einem Bereiter immer EINS voraus: Er liebt sein Pferd, es ist SEIN Pferd. Ein Besitzer denkt beim Einreiten ja in ganz anderen Dimensionen, nicht in den nächsten 3 Monaten Beritt, sondern vielleicht in den nächsten 30 Jahren. Das kann in vielen Bereichen sicher auch schlecht sein, aber wenn es darum geht, auf die Eigenheiten und Individualitäten des Tieres einzugehen (charakterlich, nicht reittechnisch), dann ist das schon ein wichtiger Punkt finde ich. Und ich in meinem naiven Jugendleichtsinn bin der festen Überzeugung, dass auch DAS Auswirkungen auf ein Pferd hat. Natürlich auch das "Technische", das wirkliche, reine Reitenkönnen, aber irgendwo auch das Eingehen auf den individuellen Charakter, das Annehmen und Akzeptieren von persönlichen Eigenheiten (je nach Eigenheit nur bis zu einem gewissen Grad versteht sich  ;D) und einfach auch -so kitschig es klingen mag- die Beziehung und Zuneigung zu genau DIESEM Tier. Und dass ein Bereiter jedes Pferd so mag und ihm dieses Tier und seine Förderung genauso am Herzen liegt wie beim eigenen, das kann man wohl von keinem Bereiter verlangen.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 22.10.08, 09:45
*ausderTurnierreiterschubladekrabbelt*

Ich finde, dass Rittigkeit und Durchlässigkeit völlig unabhängig davon sind, ob man eine Aufgabe oder durch den Wald reiten will. Wenn ich verlange, dass ich im Wald wegen der Bodenverhältnisse sofort durchparieren kann (ohne wie blöd an den Zügeln zu ziehen), dann folgt doch daraus automatisch, dass ich in der Bahn einen punktgenauen Übergang reiten kann, oder nicht?

Aber okay, ich bin hier sowieso der Miesmacher der Box, verziehe mich jetzt in meine Miesmacherecke und bin still.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 22.10.08, 10:39
*mcfloweramschlafittchenfesthält* DAbleiben, bitteee, Du bist kein Miesmacher! Du hast doch recht.
Aber Petig halt auch.

"Konsequent" und "richtig" reiten hat nichts mit der Quantität beherrschter Lektionen zu tun.
Also man kann durchaus ein Pferd geraderichten und durchlässig machen UND über den Rücken gehen lehren, OHNE fortgeschrittene Sachen wie Travers und Renvers zu beherrschen bzw. einem Pferd beibringen zu können.
(es ist ja schon eine sehr fortgeschrittene Übung sowas auf einem guten Pferd sauber nachzureiten, bittesehr!)
Da hat Petig recht.
Wo ich ihr widerspreche: Je mehr man dazulernt, in Theorie und Praxis, umso besser das reiterliche Repertoire, um das Pferd zu interessieren und mit ihm Gymnastik machen zu können. Je besser ich das kann, umso durchlässiger wird das Pferd. Wie und wo ich das Zeug übe ist dann am Ende Banane.

Wo sich die Geister wieder trennen, und das ist eh immer eine Gratwanderung: Das total sekundengehorsame Pferd schmeisst sich für mich jeden Hang runter und weicht evt. auch nicht zurück wenn ichs eine rutschige Böschung runter in einen unbekannten Fluss steuere... und wir gehen baden. Ein Pferd mit Rest-Initiative wird zuweilen mit Recht
den Gehorsam verweigern.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 22.10.08, 11:17
@Petig,
mit Deine Vorstellungen halte ich dirch für alles andere als naiv. Du machst m. E. nur einen fundamentalen Denkfehler.
Erzeihung und Ausbildung sind so nicht trennbar, wie du das versuchtst.
Die Anforderung ein Pferd korrekt über den rückebn zu reiten und ihm beizubringen, dass es seine Hinterhand vernünftig benuetzt, es den Reiterhilfen korrekt und prompt Folge leistet, sprich: "funktioniert" ist Ausbildung UND Erziehung.
Ich kann mich Mc Flower in einem Punkt nur anschließen. Ein Pferd was in der Grundausbildung versaut wurde, wird nie ein zuverlässiges Freizeitpferd abgeben. Eins das eine solide Grundausbildung absolviert hat und dananch über einige Zeit schlecht geritten wurde, ist wieder hinbiegbar, weil man ein Fundament hat, auf dem man aufbauen kann.

Im übrigen: Wenn das "so simpel" wäre, warum zum Teufel sind  dann so furchtbar viele Pferde im Freizeit- UND im Turnierlager, die diese "simple Grundausbildung" ebern nicht beherrschen?!

Und das habe ich eben noch nicht des öfteren erlebt. Das Fazit meines bescheidenen Erfahrungsschatzes:
  • Je vernunftbasierter ein Pferdekauf, desto besser die Aussichten auf Spaß!
  • Je sattelfester, versierter und mutiger der Reiter, desto unvernünftiger darf der Pferdekauf sein.

GANZ SELTENE Ausnahmen bestätigen die Regel.
Und dem kann ich mich auch nur vollinhaltlich anschließen.
Bei einem GUT vorbereiteten Pferdekauf ist es nämlich durchaus möglich, so lange zu warten bis Vernunft UND Herz ja sagen.Und das ist die beste Grundvoraussetzung für eine gelungene Mensch-Pferd-Bezeihung.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Lucie am 22.10.08, 11:27
Ich will auf keinen Fall irgendwelches Schubladendenken forcieren, aber ich hab ein bisschen das Gefühl, dass hier von mindestens zwei verschiedenen Reiterstypen und Ansprüchen ausgegangen wird. Mag mich irren, aber ansprechen kann mans ja mal  ;D

Natürlich will ich später kein Pferd, das man nur mit Keule zu den gewünschten Reaktionen bekommt oder das konstant 30s braucht bis es überhaupt auf mich reagiert. Als Gelände-Freizeitreiter hab ich aber vielleicht etwas andere Prioritäten und lege auf andere Dinge mehr Wert. NOCHMAL: Das soll nicht heißen, dass ich Rittigkeit und Durchlässigkeit unwichtig finde, denn gerade im Gelände ist es ja besonders wichtig, dass das Pferd gut zu kontrollieren ist. Aber: Für mich ist es wichtiger, dass das Pferd trittsicher, zuverlässig, nervenstark und leicht händelbar ist, als dass es sauber Schulterherein oder Renvers geht. Schlagt mich tot, ich finds toll, wenn jemand das kann und sich dann auch noch selbst erarbeitet, aber meine Prioritäten liegen einfach anders.

Mir ist eine gute Erziehung wichtiger als eine super tolle Ausbildung. Mir ist es wichtiger, dass das Pferd jederzeit beim Aufsteigen stehenbleibt, sich im Straßenverkehr zu benehmen weiß, gescheit und bedacht in Notsituationen zu reagieren gelernt hat und möglichst gut am Boden ausgebildet ist und auf Stimme reagiert, damit eine Kontrolle auch dann möglich ist, wenn ich nicht draufsitze/aus welchen Gründen auch immer keine REIThilfen geben kann usw..

Bevor ich erschossen werde: Natürlich sollte jedes Pferd lernen so zu laufen, dass ihm das Reiten körperlich nicht schadet. Aber ich bin im naiven Glauben, dass es da reicht, wenn das Pferd gelernt hat, wie man die Rückenmuskulatur richtig einsetzt und wofür die Hinterhaxen gut sind- ganz ganz platt gesagt natürlich.
....


Auch wenn ich die Pro Jungpferd Einstellung vertrete - in dem Punkt möchte ich wiedersprechen bzw. einen Denkanstoß geben und mich McFlower anschließen..

Ich denke das schwierigste was ein Pferd lernen muss ist das gehen über den Rücken, das Gebrauchen der HH usw. Die Lektionen kommen später bzw. sind ein Teil des Weges dahin das das Pferd gut über den Rücken geht und die HH einsetzt. Lektionen sind ja kein Selbstzweck oder für das nächste Turnier - die meisten davon wurden entwickelt um beim Pferd bestimmte Reaktionen zu erzeugen und dem Pferd damit den Weg zu zeigen. Es geht nicht um das perfekte SH zum Selbstzweck (weil es schön ist oder beim nächsten Turnier verlangt wird) sondern um den gymnastischen Zweck (das Pferd auf die HH zu setzen, auf das Bein zu sensibilisieren und vieles mehr).

Das ist aber alles kein Hexenwerk - man kann es lernen (selbst als ubegabter Reiter) und das Pferd kann es lernen. Es setzt "lediglich" den richtigen Ausbilder für Reiter und Pferd voraus. Wobei wir wieder beim Knackpunkt sind. ;) Im Idealfall sollte man die Fehlversuche mit Ausbildern schon vorm Jungpferd hinter sich gebracht haben.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: EmmyNoether am 22.10.08, 11:29
Ich will auf keinen Fall irgendwelches Schubladendenken forcieren, aber ich hab ein bisschen das Gefühl, dass hier von mindestens zwei verschiedenen Reiterstypen und Ansprüchen ausgegangen wird.


Hallo,

ich verfolge diesen Thread seit einiger Zeit, und genau das geht mir auch durch immer wieder durch den Kopf.

Ich selbst bin früher klassisch/englisch geritten, inzwischen jedoch bei den "wilden" Islandreitern gelandet.

Du beschreibst in Deinem Post recht genau, was ich mir von einem Pferd wünsche, mit dem ich meine Freizeit verbringe.

Ich möchte einen braven, zuverlässigen Freizeitpartner, mit dem ich das Leben genießen kann.
Schon damit das möglichst lange der Fall ist, ist eine gewisse Ausbildung unumgänglich: das Tier soll ja beispielsweise nicht sein Leben klang auf der Vorderhand rumlatschen.

Mit einem Pferd, welches sich schön biegt, fein auf Hilfen reagiert usw. hat man einfach mehr Freude beim Reiten. Klar.

Und es ist ist für meine Lebensqualität tatsächlich unbedingt wichtig, daß der Zottel anhält, wenn ich mir das wünsche. Egal ob im Gelände oder in der Bahn.
Und wenn er's nicht in der Bahn tut, dann klappt's im Gelände wahrscheinlich erst recht nicht. Für mich ist das auch klar.

Zitat von: McFlower
dann folgt doch daraus automatisch, dass ich in der Bahn einen punktgenauen Übergang reiten kann


Ich glaube, daß man bei Wald- und Feldzauseln bzgl. der Punktgenauigkeit der Übergänge kleine Abstriche machen kann.
Ein nervenstarkes und aufmerksames Pferd, das den neuen Ast am Wegesrand registriert, aber nicht abgeht wie ein Düsenjäger, und welches ich im Falle eines Falles schnell wieder unter Kontrolle bekomme, ist mir ist wichtiger, als irgendwelche Übergänge  in der Bahn völlig ohne Fehl und Tadel klappen.
Ich denke, man sieht in etwa, wes Geistes Kind ich bin.

Zum Pferdekauf: ideal für vorgebildete Einsteiger ist wohl ist ein gutgerittenes Pferd von  - sagen wir mal - 8 Jahren, dessen Herkunft und Vergangenheit man genau kennt, und dessen Anschaffung man sich leisten kann.
Hier sind also drei Punkte unter einen Hut zu bringen: gutgeritten, bekannte Vorgeschichte, realisierbarer Preis, und das gestaltet sich nicht immer ganz leicht.

Ich bin sicher keine begnadete Reiterin, und ich bin auf Sicherheit bedacht. Für mich ist daher die Vorgeschichte des Pferdes wichtig, damit ich mir aus dieser Richtung keine unliebsamen Überraschungen einhandele, und damit meine ich das Verhalten mindestens genauso wie die Gesundheit.

Tja, daher habe ich mir ein Pferd gekauft, welches ich schon lange kenne und geritten bin.
(Vermutlich hätte ich für weniger Geld irgendwo ein "besseres" Pferd gefunden - vielleicht aber auch nicht. )
Gerade wenn man Pferde nicht vom Züchter holt, sondern von privat kauft, erfährt man doch oft nur die halbe Wahrheit über die Verkaufsgründe.

Und von daher hat der Gedanke, ein gewisses reiterliches Können und kompetente Anleitung vorausgesetzt, sich ein junges, unverdorbenes Pferd zu holen, durchaus Charme.
Den Mist, den man später eventuell hat, hat man dann wenigstens selbst verbockt...

Ideal wäre es natürlich, wenn das eigene Pferd nicht das erste wäre, welches man einreitet oder ausbildet. Aber wenn man immer in allen Angelegenheiten auf Idealbedingungen wartet, wartet man u.U. ziemlich viel von seiner Lebenszeit.
Es klingt für mich auch manchmal so, als wäre die Ausbildung eines Pferdes ein Unterfangen, welches nur von ganz wenigen Spezialisten zufriedenstellend gemeistert werden kann.
Ich bin nicht dieser Meinung - kompetente Anleitung und Hilfe vorausgesetzt, kann man mit seinem Pferd wachsen.
Ich kenne schöne Beispiele von jungen Mädchen, die es zusammen mit ihrem Pferd weit gebracht haben. Mit Anleitung, wohlgemerkt. Und ich kenne auch das Gegenteil, wobei das Scheitern weniger an dem reiterlichen Unvermögen lag als daran, daß sie jungen Besitzerinnen nicht in der Lage waren, ihr Schätzchen zu erziehen.
(Wir haben unserer halbwüchsigen Tochter übrigens auch ein junges Pferd gekauft, welches sie selbst erzogen und eingeritten hat - allerdings haben wir's erst gekauft, als klar war, daß die Sache läuft...)

Ich will nun keinesfalls sagen, daß der Kauf eines Jungpferdes der Königsweg ist! Aber gewisse Vorteile hat er schon.

Ich kenne Dich, Petig nicht, aber ich reime mir zusammen, daß Du irgendwie so Anfang 20 bist.
Was ich jetzt sage, klingt vielleicht etwas hausbacken, aber ich sag's trotzdem:

wenn Du Dir jetzt ein ganz junges Pferd kaufst, kann es sein, daß seine beste Zeit in die Zeit fällt, in der Du mit Kinderkriegen usw. beschäftigt bist.
Ein Pferd zum Jetztdraufsetzenundlosreiten kannst Du jetzt "verwenden", und wenn sich's später etwas ausruht, ist das vielleicht in beider Sinne.

Gruß v. Emmy
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 22.10.08, 11:56
Bevor ich erschossen werde: Natürlich sollte jedes Pferd lernen so zu laufen, dass ihm das Reiten körperlich nicht schadet. Aber ich bin im naiven Glauben, dass es da reicht, wenn das Pferd gelernt hat, wie man die Rückenmuskulatur richtig einsetzt und wofür die Hinterhaxen gut sind- ganz ganz platt gesagt natürlich.

Damit widersprichst Du McFlower ja gar nicht - auch wenn Sie das denkt.  ;)
Nur genau DAS hab ich feststellen müssen, die Basics, werden einem nur von GUTEN RL vermittelt.

Man kanns per Schulterherein (wenn mans kann), aber auch über Übergänge, auf gebogenen und geraden Linien im Wechsel reiten, erreichen, diese Biegsamkeit und Durchlässigkeit.
Auch im Gelände, wenn das Pferd EINSIEHT warum man jetzt ein Kurzkehrt abverlangt, (Weg endet im dicken Gestrüpp oder an einem Abhang), man kann HH und Rücken im leichten Sitz trainieren, indem man in jeder Gangart bergauf und bergab gehen übt. Das Pferd bedachtsam querdurch stiefeln lassen, über unterschiedlichen Boden, wo es seine Füsse sortieren muss, all das hilft, ein gutes "Gebrauchspferd" zu kriegen.
Bei alledem musst Du aber
- wissen und zuhause geübt haben, daß der Zausel auf Dich hört!!!!
- daß Du auch durchkommst mit den Dir zu Gebote stehenden Hilfen! D. h. auch diese konditionieren und einüben, durch Konsequenz eben. Je nach Traute und Können von Euch beiden besser im umzäunten Gelände oder draussen wenn ein braves erfahrenes Begleitpferd dabei ist!
- so viel Körperbeherrschung haben, daß Du nicht ständig wie ein Mehlsack vor oder hinter die Bewegung gerätst, im Maul ziehst, in den Pferdrücken plumpst.

Übrigens hab ich bei angeblich GUT dressurgerittenen Pferden harte Mäuler und kriminell lange Bremswege erlebt... und selber gemerkt, ein Weilchen guter spannender RU machte aus einem mehr oder weniger schlampig-uninteressierten Geländepferd (das z. B. nur auf massivere Einwände hin antrabte, angaloppierte oder wieder anhielt) ein Spasspferd, weil meiner einfach geschickter wurde und besser zu reagieren begann, und wir einfach in den Reitstunden Neues aneinander entdeckten, Gefühl füreinander entwickelten.

Das prompte Antreten beispielsweise erfordert schon mal eine ganz andere Körperspannung als ein schludriges "Äh, was hast gsagt, losgehen?" *gääähn* *trägeeinenfussvordenanderensetz*"
Und diese Spannung aufzubauen und abrufbar zu machen ist das Ergebnis guter "Dressurarbeit" egal ob drinnen oder draussen. Und hält letztlich das Pferd vom schlappen Sichselbstverschleissen ab.
Dressur ist also kein Selbstzweck.

Und wie McFlower richtig meinte, man kanns so nicht trennen.


Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: dieNeue am 22.10.08, 13:47
Hallo  :D darf ich mich bei euch einklinken????

also ich habe mir vor knapp 11 jahren ganz naiv und blind vor liebe ein sehr schwieriges pferd zugelegt *G*
Mein Traum: eine kleine weiße Schimmelstute -und was hab ich gekauft??? einen 1 1/2jährigen damlas schon 160cm (inzwischen 177cm  :-X) großen WB-Hengst mit Knieproblemen und der option das er evtl nie zu reiten sein wird (die Option ist inzwischen amtlich   ;) )*GGGGG* ::) ::) ::)

was soll man gegen liebe auf dem ersten blick ausrichten???? die ganze vernunft einfach weg gewischt!!! - schimmelstütchen probegeritten -hengst gekauft
Sehr viel Ahnung hatte ich auch nicht - so als wald und wiesenhopser  ;D

wenn ich zurückblicke und vernünftig denke würde ich mich heute (vieleicht) doch für die erfahrene kleine stute entscheiden

wir haben schon ne gewissene anlaufphase gebraucht und es kamen komplikationen dazu wie eben sein knie, sein ausflippen, durchgehen, lieber hätte er sich alle gräten gebrochen als nachzugeben. er durfte auf eine junghengstweide, wurde dann longiert kam dann zwecks knie wieder auf die weide, dann gings wieder weiter, der beritt durch profis blieb erfolglos ::) (Zitat: "Ich brech mir doch nicht den hals wegen dem gaul!!" " ein Rehberg??? -nö dann doch lieber nicht!!") er ist für sowas einfach nicht geboren -meint er *GGGGG* - spitzhengst war er auch noch -also wurde er auf 2x kastriert -mit 3jahren und mit 5 war das zweite Ei dann auch da  ;D *schnipschnapp*

Er ist ein super liebes pferd, auf seinem rücken duldet er nicht mehr als longiergurt oder sattel, sein knie macht seit einiger zeit auch wieder mehr probleme. für mich ist er das richtige pferd -ok seit ich ihn habe bin ich so gut wie gar nicht mehr zum reiten gekommen, aber wir machen viel zusammen, spazieren, bodenarbeit und DL, fahren vom Boden aus, es  macht ihm und mir viel spaß. Und ich habe waaaaaaaaaaaaaahnsinnig viel gelernt von ihm in dieser langen zeit.

soviel das ich zusammen mit meinem freund letztes jahr einen kleinen KB-Hengst mit 5 monaten gekauft habe. Ein ganz anderes pferd als mein verrücktes WB  8), wozu ich meinen WB jahrelang überreden mußte - geht der kleine (inzwischen 17monate) einfach mit -und sei es durchs feuer. am wochenende haben wir ihm zum allerersten mal das fahrgeschirr anprobiert -kein Problem!!!!! -kein wimpernzucken nichts!!!!! mein WB flippt schon aus wenn ich ihm ein anderes Zaumzeug oder andere ausbinder rein tu  ::)

Durch die Probleme mit meinem WB bin ich auf alle Fälle gewachsen und habe erfahrungen sammeln können, die ich mit einem ausgebildeten, erfahrenen pferd nicht gemacht hätte (ok. gut dann wär ich heute vieleicht ein begabter Dressurreiter  ;D oder so )

Egal wie man es macht -ich glaube du denkst da sehr vernünftig -und das herz sollte meiner meinung nach schon auch ein bisschen mitentscheiden!!!!
Die Richtige Hilfe und Unterstützung durch Fachleute ist auf alle Fälle das A und O und ohne meinen ganzen kompetenten Leuten die mir geholfen haben und noch immer helfen hätte ich es sicher nicht geschafft!! Durch sie und durch meinen Schwarzen bin ich jetzt soweit das ich sagen kann: nächstes jahr holen wir uns nochmal ein fohlen *freu*

LG



Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: brini am 22.10.08, 14:11
Ich muss mal in die Kerbe von McFlower hauen ............

Ich bedenke nochmal den gravierensten Unterschied zwischen einem Youngster und einem nicht-mehr-ganz-so-grünen.

Der Ältere ist fehlertoleranter. Wenn ich ein 3-jähriges Pferd ein Jahr lang fundamental falsch arbeite und behandle, habe ich mir ein Korrekturpferd fürs Leben gemacht. Ich kenne kein einziges Pferd, das das erste Jahr richtig schlecht geritten wurde und später zu einem leichtrittigen, durchlässigen Pferd für alle Lebenslagen wurde. Keins.

Wenn ich einen 8-jährigen gut Ausgebildeten ein Jahr lang schlecht reite, dann reicht es im Normalfall, ihn danach wieder richtig zu reiten und das eine Jahr hinterlässt keine weiteren Spuren.

@ McFlower:
Genauso ist es. So und nicht anders. Dem braucht man eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Und da kann die gesamte Reiter-Gemeinde 1000 mal andere Sprüche klopfen.

Der Punkt ist nur oft, dass der schwächere Reiter der meint er muss es mit einem jungen Pferd versuchen, "reiten können" mit "ausbilden können" verwechselt.

@zaino:
Wo sich die Geister wieder trennen, und das ist eh immer eine Gratwanderung: Das total sekundengehorsame Pferd schmeisst sich für mich jeden Hang runter und weicht evt. auch nicht zurück wenn ichs eine rutschige Böschung runter in einen unbekannten Fluss steuere... und wir gehen baden. Ein Pferd mit Rest-Initiative wird zuweilen mit Recht den Gehorsam verweigern.

Was bitte hat "Kadavergehorsam" mit Durchlässigkeit zu tun?????????? Nichts, aber auch gar nichts.

Auch ein durchlässiges Pferd hat durchaus noch soviel gesunden Instinkt sich nicht in Wohnungsnot bringen zu lassen. Wenn der Reiter es doch tut, hat er versagt.

Wenn ich dann aber Leute höre die von ihrem Pferd behaupten, es sei gut geritten, aber auf dem Stoppelfeld nach einer halben Runde nicht durchparieren können, weil "sie kennt das halt so, wir reiten IMMER mindestens 1 mal rum" ..................... OHNE WORTE

Und last but not least: Mir tut es IMMER leid wenn ein begabtes und/oder eifriges junges Pferd in die falschen (wenn auch oft wohlmeinenden Hände) kommt ..........

@ Emmy:
Es klingt für mich auch manchmal so, als wäre die Ausbildung eines Pferdes ein Unterfangen, welches nur von ganz wenigen Spezialisten zufriedenstellend gemeistert werden kann.
Ich bin nicht dieser Meinung - kompetente Anleitung und Hilfe vorausgesetzt, kann man mit seinem Pferd wachsen.
...

Da widersprichst du dir (zum Glück) gerade selbst.

Natürlich ist Jungpferdeausbildung eine Sache von Spezialisten (wenn auch nicht unbedingt von ganz wenigen eher bitte von GUTEN).

Unter "Hilfe" verstehe ich dann Beritt. Wenn der gut ist, mag es gehen aber wieder auch nur, wenn der/die Besitzer/in gut genug reiten kann um im Gleichgewicht und unabhängig von der Hand auf dem Pferd zu sitzen. Und das - glaube mir - bereitet vielen schon größere Schwierigkeiten.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 22.10.08, 14:27
brini, ich hab gar nirgendwo was von "Kadavergehorsam" geschrieben, mir kam nur grad so die Frage in den Sinn.
Vielleicht etwas off-topic.

Eigentlich könnte man ja generell tolerant sein, und jeden nach seiner Facon glücklich werden lassen.

Wenn nicht... ja, zu viele Mehlsäcke die in zu vielen unschuldigen Pferdemäulern rumzerren und diese samt Kreuz und Haxen verderben, und sich dabei noch voll im Recht fühlen täten.

Trotz meines niedrigen Niveaus  ;) wollte ich z. B. für mich ein Pferd, das erst 3 Runden braucht bis es anhält, Durchgänger lösen bei mir Wahnsinnsängste aus, sowas tät ich net füttern, tut mir leid. Kannichnicht.
Und als RB-Pferde hatte ich genug von der Sorte... *gänsehautkrieg*... 1 davon dressurmässig "gut geritten", zumindest wurde es so dargestellt von der Besitzerin, der es regelmässig durchbrannte.

MEIN Pferd hätte ich auch nach dem ersten Spazierengeh-, ERziehungs- und Kennenlernjahr verkauft, wenns über die Flegelphase hinaus ein schreckhafter Durchbrenner geworden wäre, oder ich das Gefühl gehabt hätte, mit meinen Hilfen da nicht durchzukommen. Muss ja nicht am Pferd liegen, meist liegts am Menschen, gar oft an einer unpassenden Chemie der beiden...  :-\
Womit wir wieder näher am Thema wären. Ein wohlbedachter Kauf erspart solche Möglichkeiten: Etwa das Eingeständnis: Ich kann nicht mit dem Gaul, der ist zu viel für mich, zu jung, zu stark, zu schnell, reagiert so daß das bei mir Angst auslöst und ich kann auch mit Profihilfe und harter Arbeit da kaum gegen an.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 22.10.08, 15:17
*McFlowerauchfesthält* Hey, nicht abhauen  ;). Du bist kein Miesepeter, du hast halt eine andere Einstellung, aber genau das ist doch das, was am meisten Spaß macht und ich denke auch die besten Argumente liefert. Wenn alle einer Meinung sind und in die gleiche Richtung gehen, wirds doch fad und eintönig und man sieht nur eine Seite der Medaille. Ich hab den Thread mit Sicherheit nicht gestartet, damit ich überall höre: Hol dir ein Junges, wenn du willst, das läuft eh alles totaaal easy und rosig ab. Denn dann hätte ich wohl vorher eine Auswahl an Leuten getroffen, die ich gezielt frage (und deren Antwort ich eigentlich schon vorher kenne  ;D) und hätte das nicht offiziell gepostet!

Eins würd ich aber gerne nochmal klarstellen: Ich würde das Pferd NICHT(!!!) alleine reiterlich ausbilden wollen. Ich habe an keiner Stelle gesagt, dass ich das kann bzw. will. Nur, falls das irgendwie falsch rüber gekommen sein sollte  ;)

Ich bin eben nur der Meinung, dass gerade der Einfluss durch BEIDE, Bereiter UND Besitzer, die Kombination quasi wirklich toll sein kann. Dazu fallen mir zwei kleine (wirklich passierte) Anekdoten ein:

Reiterin A reitet jungen Quarter ein! Sehr hoher Leistungsstand, wahnsinnig viel Erfahrung mit vielerlei Pferden, turniererprobt und wohl definitiv in die Sparte "Profi" einzuordnen. Ich hab ihr öfters zugesehen (schon vorher mit ihrem eigenen Pferd, nicht nur dem jungen Quarter) und es war jedes Mal ein Genuss, weil alles so souverän, leicht und harmonisch aussah. JA, die Frau hatte DEFINITIV das nötige Können, um ein Jungpferd einzureiten.
Irgendwann arbeitete sie den Quarter wieder als ich zum Stall kam. Ich also zur Weide, Ponnackel geholt, geputzt usw. und als ich mindestens (!!!) 45 Minuten später wieder an der Halle vorbeikam, trabte der Quarter noch immer durch den Sand. Reiterin mit perfektem Sitz, weicher Hand, wie eine Elfe, aber der Quarter mittlerweile mit angeknatschtem Gesicht, verspannt von der Nasenspitze bis zum Schweif.

Anderes Beispiel: Reiterin B ist reine Wald- und Wiesenzocklerin (nein, nicht ich  ;D), 14 Jahre alt und hält ihre Ponys in Eigenregie. Sie reitet ihre Ponys alle selber ein, wohl gemerkt OHNE Hilfe. Da sie selber nicht viel kann, verlangt sie auch vom Pferd nicht so viel. Installiert halt das Nötigste (Gas, Bremse, Lenkung) und nimmt sich dafür aber dann auch richtig Zeit, überfordert die Pferde nicht und geht auf ihre Eigenheiten ein. Hinterher hat sie Pferde mit sehr niedrigem Ausbildungsstand, aber nicht überfordert und noch mit positiver Gesinnung zu Reiter und Arbeit.

Was ist jetzt besser? So wie Reiterin A es gemacht hat? Oder wie Reiterin B???

Das Pferd von Reiterin A ist nachher vielleicht super ausgebildet, aber hat schon mit 4 die Nase voll, weil der Profi mit seinem ganzen Können im Rücken zu schnell zu viel wollte, Reiterin B hat Pferde, die keine Basis haben und vielleicht schon früh gesundheitliche Probleme bekommen.

Ist es so abwegig auf die Idee zu kommen, die Vorteile von A mit den Vorteilen von B zu verbinden? Das Können von Reiterin A mit dem Bedacht, der Zeit und der Liebe von Reiterin B? Wenn man sich quasi ergänzt? Wenn A die technischen basics liefert und B dafür sorgt, dass die individuellen Eigenschaften speziell DIESES Pferdes nicht unter die Räder geraten (charakterlich, nicht nur reittechnisch)?

Der Profi hat nicht die Zeit (und vielleicht auch nicht die Muse) kilometerweit mit dem Zausel durchs Gebirge zu latschen, um ihn an die große weite Welt zu gewöhnen oder sich wochenlang Zeit für die Gewöhnung an Sattel und Reitergewicht zu nehmen. Der Laie hat nicht das Können, um dir reiterliche Basis zu gewährleisten.

Und beide zusammen?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 22.10.08, 15:49
Doch. Mit intensiver Unterstützung durch Bereiter/Reitlehrer geht das und wird gut. Gar keine Frage!!

Dann aber mit wirklich sehr intensiver Unterstützung. Ein mobiler Reitlehrer, der 1 x pro Woche angefahren kommt, reicht nicht. Ideal ist ein Reitlehrer, der sowieso täglich vor Ort ist. Er sollte täglich oder fast täglich greifbar sein.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 22.10.08, 16:19
McFlower, und wer hat TÄGLICH Zeit (und Geld...) TÄGLICH eine intensive Reitstunde zu nehmen? *räusper*

Petigs Reiterin B: Was definierst Du mit "niedrigem Ausbildungsstand"?
Tollpatschig plus plus nur schwer lenkbar, steif, zäh, stur oder verwirrt u.s.w. ist in der Tat niedrig.

In guter Selbsthaltung, folgsam, in jeder Gangart regulierbar und mit dem Reiter einig durchs Gelände zu tappsen, ist schon recht nett als Ziel, mancher kommt da nie hin... nämlich, *flöt* und merkt es noch nichtmal... wenn ich da an die Meuten von Wildwestreitern denke, die ausser Schlappschritt und Stampede keine Gangarten reiten konnten... ::)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 22.10.08, 16:41
Der Profi hat nicht die Zeit (und vielleicht auch nicht die Muse) kilometerweit mit dem Zausel durchs Gebirge zu latschen, um ihn an die große weite Welt zu gewöhnen oder sich wochenlang Zeit für die Gewöhnung an Sattel und Reitergewicht zu nehmen.
Doch die hat er - wenn der Besitzer ihn dafür bezahlt!
Ich habe durchaus auch schon Pferde in Beritt genommen mit dem Auftrag "mach ihn geländesicher". Da findet der Beritt zwangläufig zu einem hohen Prozentsatz ijm Gelände statt.

Und die Zeit für die Gewöhnung an Sattel und Reitergewicht nehme ich mir grunsdsätzlich so lange, wie das Pferd dafür braucht. Ich habe nämlich keine Lust meine Knochen für ein Überforderungsrodeo hinzuhalten, wenn ich da zu sdchnell vorgehe.  :P
Ich habe allerdings noch keinen Fall erlebt wo ich mehr als 4 Wochen für das Basistraining bis zum 1. gefahrlosen Aufsitzen gebraucht hätte. Wenn du natürlich mit "Gewöhnung ans Reitergewicht" meinst  - so lange bis das Pferd unter dem Reiter in allen Gangarten ausbaalnciert geht ", solltest du allerdings eher in Monaten als in Wochen denken, (insbesondere was das ausbalancierte Laufen auch unter erschwerten Bedingungen: im Gelände, bergauf, bergab auf unebenem Boden usw angeht.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 22.10.08, 16:43
Ich spreche nicht von "täglich Reitstunde", sondern von täglich greifbar.

Wenn ich spontan meiner RL vorjammer "irgendwie geht das nicht, guck doch mal", dann stellt sie sich (wenn sie die Zeit abknapsen kann) 5 Minuten in die Bahn und schaut sich an, was ich da wieder falsch mache. Dafür rechnet sie aber keine Reitstunde ab, sondern gar nichts...

Aber tatsächlich ist es relativ kostenintensiv, sich bei der Ausbildung eines Jungspundes helfen zu lassen. Das muss man sich klar machen. Eine funktionierende Geschichte, die bei uns im Moment läuft, sieht so aus: Schwächere Freizeitreiterin (die sich auch selbst so sieht) + dreijährige Stute + halbprofessionelle, erfahrene Bereitern.

3 x pro Woche reitet die Bereiterin
1 x pro Woche hat die Besitzerin Einzelunterricht
1 x pro Woche longiert die Besitzerin
1 x pro Woche geht die Besitzerin mit dem Pferd spazieren

Das funktioniert prächtig. Das einzige, was ich evtl. auszusetzen hätte, wäre, dass ich eine Dreijährige nicht 5 x pro Woche arbeiten würde. Mir ist das etwas zu viel. Aber die Richtung geht in Ordnung.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 22.10.08, 17:33
@McFlower, wenn die einzelne Reiteinheit 30 min nicht überschreitet, finde ich das häufige Training nicht verwerflich. Im Gegenteil. Ich habe  bessere Erfahrungen mit 5 kurzen Einheiten als mit 3 längeren.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 22.10.08, 18:04
*ausderTurnierreiterschubladekrabbelt*

Ich finde, dass Rittigkeit und Durchlässigkeit völlig unabhängig davon sind, ob man eine Aufgabe oder durch den Wald reiten will. Wenn ich verlange, dass ich im Wald wegen der Bodenverhältnisse sofort durchparieren kann (ohne wie blöd an den Zügeln zu ziehen), dann folgt doch daraus automatisch, dass ich in der Bahn einen punktgenauen Übergang reiten kann, oder nicht?

Aber okay, ich bin hier sowieso der Miesmacher der Box, verziehe mich jetzt in meine Miesmacherecke und bin still.



Mich McFlower anschließen möchte ;-)

Schulterherein und Renvers zum Selbstzweck ist EINE Sache,

Gymnastizierung (gerade des Waldundwiesenponys) eine GANZ ANDERE! Da gehören solche Übungen aber mit dazu und sind allein aus Fairness dem Pferd gegenüber für dessen dauerhafte Gesunderhaltung absolutes MUST HAVE!

Das hat nix mit Turnier und Co zu tun!

Aber viel mit Rittigkeit und Durchlässigkeit, und wie gesagt dem Pferd zuliebe! Es muß Dich schließlich rumschleppen, also sei so fair und arbeite daran, dass es die passenden Muskeln be- bzw. erhält, damit es dieses auch wirklich schadlos tun kann ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 22.10.08, 18:07

was soll man gegen liebe auf dem ersten blick ausrichten????


Hirn einsetzen! ;) :D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 22.10.08, 18:33
Muss mich jetzt auchmal wieder einmischen. Ich habs mich ja getraut. Feld-Wald und Wiesenreiterin, die nicht viel kann kauft 4.5 Jahre alte Stute, die mit 4 eingeritten wurde im Gelände  und dann wieder 4-5 Monate auf der Weide stand.


Aber tatsächlich ist es relativ kostenintensiv, sich bei der Ausbildung eines Jungspundes helfen zu lassen. Das muss man sich klar machen. Eine funktionierende Geschichte, die bei uns im Moment läuft, sieht so aus: Schwächere Freizeitreiterin (die sich auch selbst so sieht) + dreijährige Stute + halbprofessionelle, erfahrene Bereitern.

3 x pro Woche reitet die Bereiterin
1 x pro Woche hat die Besitzerin Einzelunterricht
1 x pro Woche longiert die Besitzerin
1 x pro Woche geht die Besitzerin mit dem Pferd spazieren

Das funktioniert prächtig. Das einzige, was ich evtl. auszusetzen hätte, wäre, dass ich eine Dreijährige nicht 5 x pro Woche arbeiten würde. Mir ist das etwas zu viel. Aber die Richtung geht in Ordnung.

Ganz ehrlich? Das Programm wäre mir zu heftig, vor allem dass die Bereiterin 3 Mal draufsitzt. Warum haben die es so eilig? Wo wollen die hin, das Pferd ist so jung! Außerdem ist das ist in der Tat kostenintensiv! - und warum geht das Pferd nicht mal ins Gelände?

Meine Reitlehrerin hat mir gesagt, sie könne mein Pferd natürlich bereiten, dann ginge es sicher schneller, aber so wie wir es jetzt machen, so könne ich hinterher mal sagen, dass ich mein Pferd "selbst" ausgebildet habe - mit ihrer Hilfe - und so machen wir es jetzt. Es klappt toll und ist viel spannender als ich es mir das je vorgestellt habe. Ich alte Hallenhasserin gehe freiwillig üben, weil ich es so toll finde, wenn wieder was schöner und besser klappt! Hätte ich mir nie vorstellen können! Mein Pferd entwickelt eine richtig schöne Oberlinie - und ich wars, die dazu beigetragen hat. Mein Pferd bekommt immer mehr Balance - und ich wars, der das mit ihr geübt hat. Nebenbei bemerkt lerne ich erst jetzt durch diese Aufgabe, was reiten eigentlich wirklich bedeutet.
Wir gewinnen sicher keinen Preis für die Schnelligkeit der Ausbildung, aber wir machen Fortschritte und das ist eigentlich das Schönste. Heute hatte ich Reitstunde und ich war so gerührt davon, dass meine Stute so tolle Fortschritte macht und dass ICH das war, die das mit ihr - mit Hilfe der RL - erarbeitet hat.

Ich denke das Wichtigste ist, dass mein einen Lehrer hat, dem man vertrauen kann und der das beste fürs Pferd im Sinn hat.



Ich hab meine Stute jetzt ein Jahr und unser Trainingsplan in der Woche sieht momentan ca. So aus:

2x Gelände
1x Reitstunde
1-2 Mal üben ohne Reitlehrerin, je nach Zeit,
meistens noch 1x Freispringen, kombiniert mit Bodenarbeit.

Aber ich halte mich nicht akribisch dran und im Sommer mehr Gelände, im Winter mehr Halle ;-)

Also Petig, ran an den Speck ;-) Mit der richtigen Hilfe geht es.
Aber muss es unbedingt ein Tinker sein *gggg?




Liebe Grüße

Isa










Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 22.10.08, 18:47
3 x pro Woche reitet die Bereiterin
1 x pro Woche hat die Besitzerin Einzelunterricht
1 x pro Woche longiert die Besitzerin
1 x pro Woche geht die Besitzerin mit dem Pferd spazieren

*grinz*

Ich weiß gar nicht, ob ich es schonmal geschrieben habe irgendwo oder ob es nur in meinem Kopf rumgegeistert ist, aber diese Beschreibung deckt sich ziemlich genau mit meiner Vorstellung.

Das erste halbe bis dreiviertel Jahr würde ich schon gerne alleine in die Hand nehmen (es sei denn es treten Probleme auf, die ich nicht alleine lösen kann). Viel viel Vertrauensarbeit, viel Bodenarbeit, viele Kilometer spazieren gehen, viel spielerische Erziehung *bekennenderBodenarbeitsfanatikerist*. Irgendwann dann allmählich an Trense und Sattel gewöhnen und irgendwann das erste Aufsitzen. DEN Moment würd ich mir ungern nehmen lassen. Es geht mir auch wirklich nur um das Gewöhnen ans Reitergewicht im STEHEN, mit Helferlein, das festhält. Kein geführt werden, kein alleine anreiten, wirklich nur der Moment, wo das man das erste Mal AUF dem Pferd sitzt. Ich denke das sollte mit etwas Grips und Einfühlungsvermögen ohne Katastrophe zu bewerkstelligen sein, oder?

Dann käme halt der Bereiter ins Spiel. Ich kenne es in unserer Gegend sogar so, dass der Besitzer angangs GAR NICHT aufs Pferd darf, auch nicht 1x pro Woche. Auch kein Problem, immerhin kann man -wenn erlaubt- die Nicht-Reitzeit nutzen, um das an Erziehung nachzuholen, was noch fehlt und was ein Außenstehender (nämlich der Bereiter dann) eher merkt als man selbst  ;D. Irgendwann dann trocken reiten, dann mal 10 Minuten Unterricht bekommen, langsam steigern, je nach persönlichem Stand und Stand des Pferdes. Irgendwann dann eine Stunde pro Woche und der Bereiter 3x. Und ganz allmählich verschiebt sich dann die Gewichtung immer mehr je gefestigter das Pferd ist, so dass man irgendwann bei 1 Stunde Unterricht pro Woche angekommen ist.

So jedenfalls meine Idealvorstellung. Dass das eine noch weitaus längere Sparzeit mit sich bringen würde, ist mir auch klar  :-\.

Auch, dass eine gewisse Gymnastik für die Gesunderhaltung des Pferdes wichtig ist. Also irgendwie alleine rumwerkeln und dann irgendwann ein Pferd haben, dass man 20m vor der Straße schon anhalten muss, um kurz vor den rasenden Autos zum stehen zu kommen, will ich mir echt nicht zurechtkonstruieren. Ebenfalls keins, dass als Sternengucker durch die Gegend eiert und mit 10 Kissing Spines hat oder dergleichen. Also wenn es so rübergekommen ist, dass mir jegliche Ausbildung wurscht ist und ich nur "so irgendwie" durch die Gegend geritten werden will (weil dann wohl mehr das Pferd reitet als ich  ;D), dann war das mit Sicherheit nicht in meinem Sinne.

Deutlich machen wollte ich nur, dass mir diese Basis reicht. Wenn das Pferd gelernt hat so zu gehen, dass es beim Reiten gesund bleibt, dann bin ich zufrieden, die "hohe Dressurkunst" muss es für mich nicht sein, da lege ich eben tatsächlich mehr Wert auf Nervenstärke, gute Erziehung und Trittsicherheit. Esge hat in irgendeiner Klassisch-Box dazu mal was geschrieben, was ich sehr gut fand. Es ging so in die Richtung, dass eine Grundausbildung absolut wichtig ist, dass das, was darüber hinaus geht (eben die "komplizierteren" Übungen, wo es auch einfacherere gibt, die zum Ziel führen), aber eben eher für den Genuss des Reiters ist. Und diesen Genuss brauch ich halt nicht, ich brauch den Genuss, dass mein Pferd neben einem riesigen, knatternden Trecker steht ohne mit der Wimper zu zucken und auch steile, steinige Berge runterkommt, ohne sich zu maulen.

So hat jeder seine Vorlieben  ;)



Edit: Jez, wieso kein Puschelfuß??? *entsetztguck*  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 22.10.08, 19:22
Petig, weil ich sie ehrlichgesagt zumeist eher unförmig finde und sie nicht meinem Typ Pferd entsprechen (ich wills halt blütig) und die Tinker, die ich kennengelernt habe, extrem kompliziert waren - so die Mischung sehr sensibel mit super Dickschädel... aber das ist ja nur meine Erfahrung ;-)

Petig, ich weiß nicht ob ich das wollte, dass da nur der Bereiter draufsitzt. Hältst du dich für fähig, zu erkennen, ob der Bereiter da oben drauf gute Arbeit macht?

Außerdem ist es doch viel spannender, das Pferd selbst auszubilden statt sich irgendwann draufzusetzen und das "nachzureiten" was dem Pferd beigebracht wurde.

Weißt du, ich glaube durch das gemeinsame Lernen sind mein Pferd und ich extrem zusammengewachsen.
Und du willst doch einfach nur ein solide ausgebildetes Pferd und keine hohe Schule - das solltest du mit Hilfe auch selbst hinkriegen.

LG Isa





Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 23.10.08, 00:01
Also einen Grundberitt ist sicher nichts entgegenzusetzen und gerade wenn man selbst in der Kategorie ambitionierter Freizeitreiter daherkommt bin ich
der Meinung sollte ein wenig Basis erstmal durch jemanden der was davon versteht durchgeführt werden.
Danach sollte aber alles mit Hilfe von RL selbst hinzubekommen sein, denn das Pferd lernt ja nicht in 3 Monaten sich komplett mit Reitergewicht auszubalncieren
und da gehört einfach Zeit zu und Wille IMMER dran zu feilen. Der grösste Feind ist dann Ungeduld und zu hoch geschraubte Ziele.
Und es bringt nichts wenn Profi das Pferd zureitet und Besitzer dann meint hey jetzt ist alles gut. Man muss vor allem lange an sich selber arbeiten.
Pferde und Menschen haben eins gemeinsam, wir tun uns mit neuen Bewegungen extrem schwer und brauchen lange sie zu verinnerlichen (ich glaub wir Menschen sind da sogar je nach sportlicher veranlagung etwas langsamer als Pferde). Diesen Weg kann man dann sehr gut mit seinem Pferd gemeinsam gehen aber man muss ihn halt auch gehen sonst heisst die nächste Box 'Hilfe mein Pferd ist verritten obwohl es doch vom Profi eingeritten wurde'
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: brini am 23.10.08, 07:39
*Schon wieder McFlower zustimm*

Ich spreche nicht von "täglich Reitstunde", sondern von täglich greifbar.

Wenn ich spontan meiner RL vorjammer "irgendwie geht das nicht, guck doch mal", dann stellt sie sich (wenn sie die Zeit abknapsen kann) 5 Minuten in die Bahn und schaut sich an, was ich da wieder falsch mache. Dafür rechnet sie aber keine Reitstunde ab, sondern gar nichts...

Man muss sich schon im klaren darüber sein, was ein Pferd so an Kosten mitbringt. (Mal abgesehen von dem überlichen drumherum). D. h. auch für die Ausbildung muss genug Geld vorhanden sein.

@ Petig:

Zu Reiterin A und B:

Du weißt doch nicht, was Reiterin A in der Zwischenzeit gemacht hat?? Vielleicht ist sie gar nicht 45 min lang getrabt.
Und es fällt schwer, auf von vorn bis hinten verspannten Pferden "mit leichter Hand wie eine Elfe" zu sitzen ......
(aber vielleicht sind Quarter da anders, k. A.)

Zu Reiterin B:
Wenn ich das schon höre: Gas, Bremse, Lenkung ............ wird mir speiübel. Das hat in meinen Augen mit "Hilfengebung" nichts zu tun. Das sind nachher meistens die Ponys/Pferde, die im Gelände meinen sie müssten Gras oder Zweige rupfen, mit weggedrücktem Rücken vielleicht sogar überall hingehen aber irgendwann so krumm und schief sind, dass es unweigerlicfh auch Rittigkeitsprobleme gibt.

Aber gut, wenn es denn ein Tinker sein soll ............... ich kenne ein paar, von denen ist kein einziger problemlos.
Mal ganz abgesehen davon, dass allein das Gebäude schon Schwierigkeiten beim Reiten macht weil Pferde dieser Rasse ursprünglich als reine Zugpferde gedacht waren und eher nach farblichen Eigenheiten "vermehrt" wurden ......
Es gibt doch genügend andere "bunte" Pferde, die besser als Reitpferde geeignet sind.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 23.10.08, 08:53
@Brini schimpf mir hier mal nicht so über die Tinker, können Puschelfüsse mit so treuen Augen eine falsche Entscheidung sein  ;D
Aber aus eigener Erfahrung zustimm es gibt auch andere nette Schecken, meiner ist ein Paint - Tinker Mix mit der sturen aber schlauen Seele eines Tinkers und vom Körperbau zum REITEN sicher unproblematischer als ein richtiger Tinker.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 23.10.08, 08:57
brini, Jezabel,

sorry, aber das kann ich jetzt nicht so hinnehmen, das sind ausgesprochen bornierte Äußerungen von Euch!

Die meisten Tinker sind "schwierig" weil sie schlecht geritten sind, weil deren Besitzer in der Regel NUll Ahnung vom Reiten haben. Der typische Tinkerbesitzer hat sein Pferdi dutzidutzitlieeeeebbbbbb, nie wirklich reiten gelernt, "braucht dieses ganze unnötige Dressurverbiege" nicht und früher oder später wird er vollkommen überrascht damit, dass auch ein Tinker eben KEIN Schaukelpferd ist! Leider haben Tinker als bunte Puschelpferde einen hohen Grad an Kuschelfaktor, so ziehen sie auch noch alle ängstlichen Naturen magisch an.

Das ist doch einzig eine Frage der Ausbildung, ob ein Tinker "schwierig" oder Rittig ist!

Tinker sind eher personenbezogene Pferde, die verstanden werden wollen und entsprechend ihren Fähigkeiten und Naturell ausgebildet gehören!

Darin unterscheiden sie sich absolut nicht von andren Pferden!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: dieNeue am 23.10.08, 09:06
Hirn einsetzen! ;) :D

muß ich dir recht geben *G* - frau lernt ja dazu - der letzte fohlenkauf war sehr überlegt  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 23.10.08, 09:15
 :D  Flüstermodus: aber ich weiß schon, wie schwer das manchmal ist ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: dieNeue am 23.10.08, 10:02
hihi - dann is ja gut - direkt als fehler seh ich mein WB eh nicht - er war (ist) eine echte herausforderung und ich hab viel gelernt ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 23.10.08, 12:52
*sabinozustimm* Kannte mal einen extrem hübschen netten Tinker, der von einem Verleihstall weg mittels einiger Lügen (er war JÜNGER als angegeben, er hatte KEINE Papiere die das be- oder widerlegt hätten, hähä!, die Verkäuferin half der Käuferin MITNICHTEN hinterher, wie versprochen, u.s.w.) an eine absolute Ahnungslose verkauft wurde.
Das Pferd war nett, aber leider hatten einige Idioten vorher da ein paar Angstneurosen installiert, vor Autos, an Strassen, plötzliche Aussetzer, die auch mit endlangen Shanks an der Westernkandare nicht zu bremsen waren.

Wir hätten ja sogar für einen Reitkurs mit Pferd für die arme Besitzerin gesammelt. Nachdem sie auf normalen ruhigen kontrollierten Ausritten, nach Trabstrecken, wo alles glatt ging, und ich an der Tête gesagt hatte: sofort Schrei nach vorn schicken, wenn was ist! - in Heulkrämpfe und Vorwürfe ausgebrochen war. Weil Angstzustände von den vorigen Spasseinlagen mit Tinkerboy.

Leider wollte sie nicht. Meinte das bringt nix, und sie hätte noch nie RU gehabt und bräuchte auch keinen...  :P

WER ist da jetzt schuld? Der Tinker???  ;)

Die sind halt stur und stark, wie die meisten Robusten.
Blüter die ausflippen und rumspringen - oder dicke Sensibelchen die dann panzermässig durchgehen - wenns nicht klappt, ist die Rasse auch egal.

Ach ja, und jedem SEIN Pferd, ich tät mir jetzt auch keinen Tinker, keinen Friesen, keinen Traber, kein Dt. Warmblut, keinen Isländer, kein Quarter, keinen Araber kaufen - deswegen haben die aber auch ihre berechtigten Freunde und Liebhaber, bittesehr. Nur weil sie nicht meinen persönlichen Pferdetyp verkörpern, heisst das doch nicht, daß es sch...Pferde sind.   ;)

Und Trainingspläne empfehlen - Kinder... wir sind uns hier alle einig, daß ein Pferd erzogen und so trainiert werden muss, daß es vorwärts, geradegerichtet und übern Rücken gehen kann, und den Reiter ohne Autsch und ohne Gezerre tragen kann.
Dazu braucht es schon gezieltes Üben und Know-How von Menschenseite. In welchem Grade... und in welcher Zeit? Eigentlich egal.
Daß sich keiner mit Jungpferd den Kopf einrennen will - eh klar.

Daß der spätere Turnierreiter egal welcher Sparte eher, mehr, regelmässiger und v. a. PLANMÄSSIGER und FEHLERFREIER trainieren und das Potential seines Pferdchens entwickeln muss als der Spazierenbummler ist aber auch klar. Doch auch da passiert oft genug Murks.

OK, haut mich.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 23.10.08, 13:15
*OK, haut mich.
wofür?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 23.10.08, 13:18
Ot: aber wenn sie es will?  ;D *duckrenn*

Wiederernstist.

Hmm ich denk, es gibt ne Menge Leute, die etwas öhm... ja.... doch... unbedarft an ein Pferd rangehen, die auch mit ner Menge Nichtahnung glänzen, die aber meinen, sie können ein Jungpferd einreiten/ausbilden.

Aber so wie Petig das schreibt, könnte das echt klappen.
Ich selbst würd mir nicht zutrauen, ein Pferd einzureiten, mit auszubilden aber schon. Und genau das, was Jezabel beschreibt, ist toll, macht Spaß, lässt einen selbst auch wachsen! So gehts mir mit meiner derzeit nämlich auch. :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 23.10.08, 13:31
Aber so wie Petig das schreibt, könnte das echt klappen.
Ich selbst würd mir nicht zutrauen, ein Pferd einzureiten, mit auszubilden aber schon. Und genau das, was Jezabel beschreibt, ist toll, macht Spaß, lässt einen selbst auch wachsen! So gehts mir mit meiner derzeit nämlich auch. :)
hst du wohl gesprochen!!
did will ick och!!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 23.10.08, 13:33
@Zaino
Da gibt es nix zu hauen :-)
Tinker sind klasse und wenn Mensch das verhaut hat die Rasse wohl wenig damit zu tun.

Zitat
Daß der spätere Turnierreiter egal welcher Sparte eher, mehr, regelmässiger und v. a. PLANMÄSSIGER und FEHLERFREIER trainieren und das Potential seines Pferdchens entwickeln muss als der Spazierenbummler ist aber auch klar. Doch auch da passiert oft genug Murks.

Das würd ich so allerdings nur bedingt unterschreiben. Es erweckt bei vielen den Eindruck, wenn ich 'nur'
ins Gelände will muss ich ja nicht soviel trainieren. Vielleicht ist das ja bei einigen wirklich so, aber mir
fällt das nicht so zu ich muss da viel für tun damit dann 1. draussen klarkomm und 2. Pferd so Gesund wie möglich
reite.
Umgekehrt könnte man auch sagen als Turnierreiter braucht man nicht so viel trainieren da geht es eh nur um ne Urkunde
draussen geht es um mein und des Pferdes Leben.
Pauschal würde ich sagen man sollte egal welches Ziel man hat dran bleiben.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 23.10.08, 13:41
Mit dem Dranbleiben, das stimmt, aber man sollte neben dem wichtigen roten Faden und einer gewissen Kontinuität den Spassfaktor nicht unterwegs liegen lassen, und nicht verbissen werden.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: brini am 23.10.08, 13:49
@Brini schimpf mir hier mal nicht so über die Tinker, können Puschelfüsse mit so treuen Augen eine falsche Entscheidung sein  ;D

Wenn ich treue Augen will, kaufe ich mir einen Spaniel ............

@Sabino:
brini, Jezabel,

sorry, aber das kann ich jetzt nicht so hinnehmen, das sind ausgesprochen bornierte Äußerungen von Euch!

Die meisten Tinker sind "schwierig" weil sie schlecht geritten sind, weil deren Besitzer in der Regel NUll Ahnung vom Reiten haben. Der typische Tinkerbesitzer hat sein Pferdi dutzidutzitlieeeeebbbbbb, nie wirklich reiten gelernt, "braucht dieses ganze unnötige Dressurverbiege" nicht und früher oder später wird er vollkommen überrascht damit, dass auch ein Tinker eben KEIN Schaukelpferd ist! Leider haben Tinker als bunte Puschelpferde einen hohen Grad an Kuschelfaktor, so ziehen sie auch noch alle ängstlichen Naturen magisch an.

Das ist doch einzig eine Frage der Ausbildung, ob ein Tinker "schwierig" oder Rittig ist!

Tinker sind eher personenbezogene Pferde, die verstanden werden wollen und entsprechend ihren Fähigkeiten und Naturell ausgebildet gehören!

Darin unterscheiden sie sich absolut nicht von andren Pferden!

Wieso borniert??? Außerdem habe ich NICHT gesagt "schwierig" sondern "keiner ist problemlos". Damit ist nicht zwingend der Charakter gemeint. Ich meine damit auch das GEBÄUDE und die ursprünglichen Aufgaben dieser Pferde. Sie wurden als WAGENPFERDE vermehrt.
Da sind gewisse Schwierigkeiten beim Reiten schon vorprogerammiert.

Borniert wäre es zu sagen: Muss es unbedingt ein Kuhpferd sein??
Ich persönlich mag nämlich überhaupt keine bunten Pferde (mir sind schon 2 oder 3 weiße Füße ein Greuel)

Und wie du schon sagtest, der berüchtigte "Kuschelfaktor".

Und ja, es ist eine Frage der Ausbildung  ::) nichts anderes sage ich die ganze Zeit. Wobei man sich auch im klaren sein muss, ein Pferd mit einer typischen "Reitpferdefigur" hat es in vielen Punkten sehr viel leichter.

Außerdem sind auch sehr viele andere Pferde "personenbezogen" - ich habe auch so ein Modell.

Was ich nur nicht so wirklich verstehe, warum man unbedingt einen Pferdetyp als REITpferd haben will, der es mit vielen Dingen schwerer hat als ein dafür gezüchtetes Pferd.

Ich verlange doch von einem Bernhardiner auch nicht dass er über die Rennbahn tobt oder von einem Windhund im Gegenzug nicht, dass er Lawinenopfer aufspürt (jetzt mal überspitzt).
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 23.10.08, 14:25
Zaino *knuuutsch* Danke!  :-*

Brini, so wie das rüberkam klang es in meinen Ohren aber ausgesprochen borniert. Sorry.

Ein Tinker ist ein hervorragender Allrounder! Kein singulär vor der Kutsche zu verwendendes. Diese Pferde sind ausgesprochen begabt auch zum reiten geeignet. Sie entsprechen nur eben nicht dem klassischen Typ eines 1,70-Warmlbutes. Ich verstehe nicht, wo bei solchen Pferden das Problem liegt, geritten zu werden???

Ehrlich gestanden ärgern mich solche Pauschalaussagen ohne echten Hintergrund immer sehr. Du reitest lieber ein Vollblut. Klasse! Vollblüter sind aber eigentlich nur für den Rennsport was nütze...ansonsten sind sie ballaballa, drücken unterm Reiter den Rücken weg und sind auch sonst zu keinem vernünftigen Job zu gebrauchen, weil sie hysterisch sind...

(das ist ähnlich qualifiziert in seiner Aussage!)

Du kannst aus einem Tinker keine HallaII oder Jacs Enterprise machen, richtig, wenn das jemand will, ist er in meinen Augen ein Idiot! Aber sie sind hervooooorragende Fahr- UND Reitpferde! *kopfschüttelt*

Das verdanken sie der geschickten Zuchtauswahl der Zigeuner, die diese Pferde extra für vielseitigsten Einsatz gekreuzt und gezüchtet haben! Diese Tiere mußten immer als Allrounder ihre Brötchen verdienen...schleppten die Wagen, trugen die Kinder und Frauen auf ihrem Rücken, waren genügsam, extrem menschen bezogen und pflegeleicht, dabei mußten sie auch noch "was fürs Auge" darstellen.

Und jede Menge klassische Reitpferdepoints weisen sie ebenfalls auf!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 23.10.08, 14:30
Sind wir doch ganz ehrlich natürlich wurden Tinker ursprünglich als Wagenpferde gezüchtet. Die erhöhte Nachfrage (vielleicht sogar wegen des  Kuschelfaktors) hat aber seit den 90 er starkes umdenken in der Zucht bewirkt. Zum einen gibt es da die im Traditionellen Tinker oder Irish Cob stehenden und zum anderen wurde dort doch auch viel mit reingezüchtet was dem Reitpferd näher kommt.
Und Petig will ja mit Puschelfuss auch nicht an Dressuraufgaben in Grand Prix Qualität heran. Und das ein Tinker im Gelände ein ideales trittsicheres und nervenstarkes Pferd ist (natürlich auch bei einem Tinker bei entsprechender Ausbildung) werden dir hier sicher viele bestätigen können.
Darum behaupte ich schon das ein Tinker durchaus ein tolles Reitpferd sein kann.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 23.10.08, 16:47
*staun*

Ich finde es ein bisschen schade, in welche Richtung das hier abdriftet. Gedacht war der Thread als Meinungsaustausch darüber, welche Fähigkeiten und Eigenschaften man haben sollte, wenn man sich ein Jugnpferd kauft und was ist draus geworden? Ein munteres Sammeln von typischen, charakteristischen und natürlich generell (Vorsicht, Ironie!) zutreffenden Eigenschaften einer Rasse und -weils soviel Spaß macht- von den üblichen Besitzern gleich mit. Ähm  :-\

Meine Rassenwahl basiert übrigens NICHT auf dem Kuschelfaktor der Tinker. Sorry to say, aber ich habe zumindest aus meinem persönlichen Empfinden heraus im Bezug aufs Reiten schon genug erlebt und mitmachen müssen (?), dass meine grauen Zellen doch etwas stärker beeansprucht wurden, bei dieser jener Wahl. Man mag mir als Geländehoppserin nicht wirklich viel reiterlichen Weitblick zugestehen, aber dass ich ein Tier wie ein Pferd nicht danach wähle, wie gut man es knuddeln kann oder wie kuschelig es ausschaut, das dann bitte doch. Es gibt tatsächlich auch andere Gründe, warum man sich für ein Zigeunerpony entscheidet.  ::)

Da die charakterlichen Komponenten nicht wirklich Gehör finden (schade um Sabinos Beitrag im Übrigen, wo gerade Sabino als Besitzerin mehrerer Puschels mit Ausbildungs- und Turniererfahrung doch etwas mehr Respekt verdient hätte), verweise ich ganz dezent auf die sportlichen Exemplare von Pierkes Deckhengsten, nämlich Cracker un Stefan P. Es mag an meiner beschränkten Sichtweise liegen -und ich bitte sehr um Ausklärung- aber ich erkenne nicht, warum diese Pferde im Besonderen (und eben AUCH der Tinker im Allgemeinen) kein gutes Reitpferd sein sollte. Vorausgesetzt natürlich, man will nicht zum Grand Prix, aber da will ich ja nu weiß Gott nicht hin. Auch zieht mich der Tinker als ängstliches Naturell nicht an, weil er Knopfaugen hat und kuschelig weich ist, sondern weil mich verschiedene Tinker (und einer darunter ganz besonders und über mehr als 2 Jahre) von ihrer Ruhe, Ausgeglichenheit, Nervenstärke und Leistungsbereitschaft überzeugt haben.

Dass hier einige um ein weitaus umfangreicheres Können verfügen als ich, ist mir absolut klar (und das stell ich auch mit Sicherheit nicht in Frage). Was ich allerdings in Frage stelle, ist, ob es deswegen nötig ist, dass sich durch einige Beiträge eine gewisse Überheblichkeit zieht, die deutlich zu vermitteln scheint: Ich entscheide, was richtig ist und was nicht, der Rest redet sowieso Müll. Wie immer gilt auch hier: Jeder zieht sich den Schuh an, der ihm passt.  ;)

Im Endeffekt reden wir doch alle von der gleichen Sache, denke ich, jeder mit einer etwas anderen Gewichtung, anderen Vorlieben, Voraussetzungen und Neigungen. Jedem Topf sein Deckel. Jedem Tierchen sein Plesierchen. Und bei aller Erfahrung und schier grenzenlosen Einschätzungsfähigkeit sollte man doch nicht vergessen, dass jeder seine Schwächen hat, manche bei diesem Thema, andere bei anderen Gebieten. Jeder kocht mit Wasser. Und wie heißt es noch so schön: Das Leben lehrt uns, mit uns und anderen nachsichtiger zu sein.

Mit dem Dranbleiben, das stimmt, aber man sollte neben dem wichtigen roten Faden und einer gewissen Kontinuität den Spassfaktor nicht unterwegs liegen lassen, und nicht verbissen werden.

DANKE!!  :-*

   
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 23.10.08, 17:01
Liebe Petig, ich hoffe, dass das jetzt nicht bei Dir falsch angekommen ist, Du machst Dir wirklich wahnsinnig viele Gedanken...

was ich geschrieben habe, gilt allgemein aber leider durchaus öfter, als man glauben möchte. Tinker sind durch ihre häufig sehr angenehme Erscheinung angenehme Größe und die grundsätzlich  ruhige Art durchaus für den ängstlichen schwächeren Reiter ein gutes Pferd.

Auch möchte ich nicht jedem Tinkerbesitzer unterstellen, er hätte sein Pferd nur nach dem Kuschelfaktor ausgesucht...

Es begegnet mir nur leider immer wieder in der Praxis die häufige Fehleinschätzung, Tinker seien scheufrei, gehen nie durch, weil sie ja so ganz besonders simpel gestrickt, plump und langsam wären.
Und es ist leider eine Tatsache, dass wirklich sehr viele Leute sich einen Tinker zulegen, in der Hoffnung, sich damit ein Selbstlaufendes Etwas gekauft zu haben.

Das geht dann meistens in die Hose, denn es ist durchaus imposant, wenn so ein Tinker die Puscheln fliegen läßt, Kapriolen springt und mal eben durchstartet! Die Sicherungen können bei diesen Pferden genauso durchbrennen, wie bei jedem andren Pferd. Und leider wurden sie von recht gewissensbefreiten Verträtern der Händlerzunft ganz besonders gerne an unbedarfte, naive, liebe Menschen verkauft, die sich haben von dem "ruhigen" Äußeren blenden lassen.

Wehe, wenn sie losgelassen! Das sind beileibe keine drögen, dumpfen Kaltblüter!

Mir tun solche Verunglimpfungen einer Rasse einfach weh, zumal ich in meiner Arbeit mit diesen Tieren immer wieder erleben darf, was für tolle Freizeitparter gerade Vertreter dieser Rasse abgeben. Fein zu reiten, intelligent, sensibel, leistungswillig!

Aber ich möchte eigentlich gar nicht weiter was dazu schreiben. man sollte die Entscheidung jedermans einfach respektieren und fair bleiben, auch wenns vielleicht nicht der eigne Geschmack ist..

Wir lieben doch alle unsre Pferde und für jeden ist was dabei :D  *Friedenspfeife anbiete*  :D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 23.10.08, 18:09
Tja, ich hatte ja schon von dem einen schönen großen und auch reitpferdig gebauten Tinker erzählt ("groß" im Sinne von handlich, aber stattlich, mit Selbsthaltung, gutem Gebäude etc.).
Scheufrei? Ich lach mich tot.
Im Winter habens ihn mal eben vor den Schlitten geknotet. Er machte auch brav mit. Bis die 2 Kichererbsen vom Schlitten fielen, der erleichterte Schlitten schnalzte dem Pony von hinten in die Haxen und er kam panisch in den Hof gebrettert, immer wieder vom Schlitten gerempelt, Stränge um die Hinterhaxen, war kaum aufzuhalten in seiner Angst, verdammt verdammt verdammt nochmal, MUSS den so ein Blödsinn sein?  >:(
WIE DUMM muss man für so eine Aktion sein??? hab ich mir damals gedacht.
Aber nöööö, wir alle BETTELTEN die Besitzerin an, nach einem Reitkurs wäre sie glücklicher und besser dran. NIcht ungefragt, nur, als sie uns allen die Hucke vollgeheult hatte, Angst, Durchgehen im Gelände, u.s.w. u.s.w. "Berittversuche" von diversen Möchtegern-Wildwestreitern ...
Weiss nicht was aus ihm geworden ist.
Lieb weil nimmer geritten???

Naja, bei allen jeweils etwas "angesagten" Rassen steht leider immer auf dem Beipackzettel "Sanft, lieb, Familienpferde, handsam, brav, vielseitig begabt" etc. bläh blah blubb.
Auch beim Tersker... klar, meiner ist eine anständige Haut, charakterlich, jaja... aber seine Vollgeschwister habens faustdick hinter den Kuschelöhrchen, klug sind sie, fix, einfallsreich, temperamentvoll, Blüter halt... lassen sich nicht von jedem alles gefallen.
Das Gleiche lässt sich von den hach so schönen von Natur aus versammelten Friesen sagen...gnagnagna... sind ja gar nicht mein Typ, aber sind sensible Ein-Mann-Pferde und rumgeschubst werden vertragen sie gar nicht. Von grober Behandlung werden sie total schisserig und nervös, EGAL wie sehr sie an ihrem Frauchen hängen mögen... u.s.w. und 700 kg schisseriger Friese der durch die Halle spackt, sind kein Spass!!!!
Spanier: Da gibts solche Braten!!! drunter!!! - oft dank der einfühlsamen Art der Spanier...  :( so "erzogen"... )
Und von wegen Selbstfahrer.
Damit sollte besser niemand rechnen, der ein Pferd kauft, egal wie lieb es guckt.

Deswegen meinte ich ja anfangs, man soll ein Pferd holen, das einem GEFÄLLT und vom Typ zu einem passt.
Eben NICHT nach Mode und etwa gar anderer Leute Ansprüchen gehen.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 23.10.08, 18:15
Zaino *five*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 23.10.08, 18:46
Sabino, mich als borniert hinstellen finde ich jetzt gelinde gesagt ziemlich übertrieben. Ich hab nur meine Meinung gesagt und meine Erfahrung mitgeteilt.  Genau aus dem Grund, den auch du vorbringst. Hatte ja keine Ahnung, dass du Tinker hast, hab aber auch niemanden beleidigt.

Ich unterschreibe absolut bei dem, was du gesagt hast - ich sehe das, was du zum Thema Kuschelfaktor, Anfängerpferd und der Tinkerkäuferklientel gesagt hast, ganz genauso.
Trotzdem finde ich schon, dass man tendenziell sagen kann, dass es bei einer bestimmten Rasse wahrscheinlicher ist, dass das Pferd so und so tickt. Ich denke es gibt Pferderassen, die einfacher im Handling sind, vom Körperbau mal abgesehen. Deshalb habe ich mir gedacht, dass bei alle dem, was Petig so über sich geschrieben hat, sie doch mit einer anderen Pferderasse vielleicht besser bedient sein könnte.  Das ist meine ehrliche Meinung.
Aber gut, wo die Liebe hinfällt. Ich wills doch auch niemandem ausreden. Ich hab mir doch auch kein Vernunftpferd gekauft, sondern das, wovon ich geträumt hab.

Aber jetzt wieder zurück zum eigentlichen Thema, hmm?

Was mich interessieren würde - ich hatte ja leider das Privilleg nicht, den ich hab die Erstbesteigung meines Pferdes leider verpasst - warum unterscheidet ihr so streng zwischen einreiten und dann weiter ausbilden? Warum sagt ihr, dass das nur ein Profi machen soll? Warum das eine ja, das andere nein?
Und wo hört einreiten auf und fängt das weitere ausbilden an?

Liebe Grüße

Isa
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 23.10.08, 22:10
Ich glaub ich hatte das auch so gesagt - am Anfang zum Einreiten ein 'Profi'. Aus meiner Sicht würde ich es mir einfach nicht zutrauen ein ungerittenes Pferd an Sattel etc.. zu gewöhnen. Ich hätte zu viel Angst das ich Fehler nicht rechtzeitig erkenne, zu ungeduldig bin. Jemand der natürlich selber schon 20 Jahre reitet viel Unterricht hatte und geduldig SEIN Pferd fertig macht mag sicher genau so gut oder besser sein als ein Profi. Hier sollte man sich aber in jedem Fall selber richtig einschätzen.

Hat das Pferd Reitergewicht akzeptiert und kann stressfrei damit umgehen ist es sicher möglich am jungen Pferd mit begleitung die weiteren Schritte zu gehen. Ich meine das genau das z.B. bei mir und meinem Pferd gut klappt. Wir arbeiten mit Zeit, Ruhe und ständiger Kontrolle durch RL. Das Passt und wenn ich ihn mir objektiv betrachte sieht er gesund aus und ihm macht die Arbeit spass, glaube also das ich nicht so viel verkehrt mache. Deswegen werden wir trotzdem keine Dressurcracks aber wir kommen sicher durchs Gelände und lernen immer mehr dazu.

Zitat
Deshalb habe ich mir gedacht, dass bei alle dem, was Petig so über sich geschrieben hat, sie doch mit einer anderen Pferderasse vielleicht besser bedient sein könnte.  Das ist meine ehrliche Meinung
Ganz ehrlich ich glaube die Rasse ist uninteressant dabei. Wichtiger ist vielleicht das man sich nicht so versteift es MUSS ein Tinker oder es MUSS ein Vollblut oder was auch imer sein. Ich erinner mich noch gut vor dem Kauf meines Tinker Paint mixes MUSSTE es unbedingt ein schwarz weisser Tinker sein mit lange Puscheln etc... Als ich dann meinen Braun weissen Schecken gesehen habe gab es in meinem Kopf ein nicht zu überhörendes lautes KLICK und das wars dann, niemand hätte mir dieses Pferd ausreden können und glaubt mir JEDER den ich kenne hat es getan. 4,5 Jahre + Anfänger = Vergiss es ! Mein Gefühl hat mir gesagt lass sie reden es fühlt sich trotzdem richtig an. Klar bin ich froh das es nicht bei nem 3 Jährigen Vollbut Klick gemacht hat  ;D aber wäre es so gewesen hätte man mich auch davon nicht abbringen können.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 23.10.08, 22:28
Osch, meine Stute war 4.5 Jahre alt und eine Quarabstute, die sehr nach ihre arabischen Mutter kommt. Ich hab mich verliebt, habe aber die größten Zweifel gehabt, ob ich das hinkriege, mit diesem jungen unausgebildeten blütigen Tier als allererstes Pferd, ich, die ich ja nur sone Feld-Wald-Wiesentante war und von Dressur keine Ahnung hatte.
Vernünftigerweise hätte ich mir vermutlich als erstes eigenes Pferd was einfacheres, älteres kaufen sollen. Aber ich dachte, ich bin jetzt über 30 und wenn alles gut geht, dann wird dieses Pferd vielleicht das einzige Pferd in meinem Leben sein - und dann sollte es auch mein Traumpferd sein.

...und wenn ich jetzt nach einem Jahr die Sache überblicke, dann muss ich sagen dass ich stolz auf uns bin und dass ich kein besseres Pferd für mich hätte finden können. Alles was sie gutes lernt, lernt sie von mir, alles was reiterlich oder erziehungsmäßig in die Grütze geht, hab ich mir selbst zuzuschreiben. Und das ist auch gut so

Von daher will ich doch Petig auch ermutigen!
Wenn sie bereit ist, sich auf diesen gemeinsamen Lernweg einzulassen.....

LG Isa
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 23.10.08, 23:07
Seid mir nicht böse aber so ganz unrecht haben die Tinkerzweifler nicht.

Tinker haben m. E. ein mehrfaches Problem:

1. Ihr Image als unkompliziertes "von jedem Deppen zu reitendes" Freizeitpferd. Ein Problem, was sie mit Hafis und Isis teilen und dass dazu führt, dass es nur wenige gibt, die mit der gleichen Sorgfalt grundausgebildet werden, wie ein hochblütigeres Pferd. Mit der Erfahrung, die Petig gerade macht, dass die Aufgabe, einen gut gerittenen Tinker zu finden, wie die Stecknadel-im-Heuhaufen-Suche ist.
Hier greift dann die McFlower-Regel. In der Grundausbildung versaute Jungpferde wieder hinzubiegen ist ein nahezu unlösbares Problem.

2. Tinker sind aus einer Kutschpferdezucht - ein Problem, dass sie mit Friesen und Trabern teilen. Aufgrund des vermehrten Interesses an reitbaren Exemplaren dieser Rassen sind bei allen genannten Rassen durchaus Umzüchtungsbestrebungen im Gange. Das heisst aber noch lange nicht, dass jeder Tinker/Friese/Traber, der zum Verkauf steht, deshalb zum reiten geeignet wäre. Zumal es bei allen genannten Rassen durchaus auch Verfechter des Weiterzüchtens mit "alten" Blutlinien gibt, weil die ihre Pferde immer noch fahren wollen und sie als eben das - gute Fahrpferde - schätzen.
Ganz ehrlich: Ich stehe dieser Umzüchterei eher skeptisch gegenüber. Es gibt mehr als genug gute Reitpferderassen. Warum muss ich um jeden Preis eine Fahrpferderasse jetzt auch noch zum Reitpferd umzüchten? Das geht letztenendes auf Kosten der genetischen Vielfalt.
Das ist (neben der Tatsache dass ich den hochblütigern Viechern verfallen bin) ein Grund warum ich mir niemals einen Tinker kaufen würde.
Gute Fahrpferde haben interieurmäßig meist erhebliche Bonuspunkte, weil ein einwandfreier Charakter beim Fahren noch viel elementarer ist als beim Reiten, weil man viel weniger Einfluss auf das Pferd nehmen kann.

Andererseits haben gute Fahrpferde nunmal ein anders optimiertes Exterieur als aufs Reiten züchterisch optimierte Exemplare und sind definitiv um ein Vielfaches schwerer so weit auszubilden, dass sie die von dir genannten Anforderungen an ein vernünftiges Freizeitpferd erfüllen. Einfach weil sie sich vom Gebäude her viel schwerer tun. Einen Gewichthebertypen in einen Balltettänzer umzuformen, ist nunmal ungleich schwerer als wenn mans von vorne herein mit einem Tänzertypen probiert.  ;)

Es stellt sich die zusätzliche Schierigkeit, herauszufinden ob das Exemplar in das man sich gerade verguckt hat, sich überhaupt als Reitpferd eignet.

Unsd so leid es mir da tut: Bei meiner persönlichen Tinker-Erfahrungsquote waren vier von 5 als Reitpferd schlecht bis gar nicht geeignet.
Eine war wirklich klasse.
Bei einer habe ich den Beritt abgebrochen, weil sie so extrem versaut war, dass ich keine Lust mehr hatte meine Knochen dafür hinzuhalten, zumal auch da aufgrund des Exterieurs reiterlich kaum was zu holen war und dann auch noch sture Widersetzlichkeit - eine der ganz wenigen extrem abtörnenden Pferderfahrungen meines Lebens.
Einer war völlig unmöglich vom Exterieur her - völlig vorderlastig - reines Zugpferdeextrerieur.
Und der letzte war zwar lieb und willig aber auch vom Exterieur her ziemlich benachteiligt.

Und nun dürft ihr mich steinigen.
LG
felis


Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 24.10.08, 08:39
Ich denke die Rassenwahl hat nicht nur mit Geschmack und bekannten Zuchtzielen, sondern einfach auch viel mit "Zufall" zu tun, welche Erfahrungen man macht und auf welche Pferde man trifft. Bei mir war es jetzt eben so, dass die Tinker, die ich kennengelernt habe, für mich das NonPlusUltra waren und genau dem entsprachen, was ich mir vorstelle. Hätte sicher auch anders laufen können. Wäre ich zufällig auf charakterlich anders gestrickte Tinker gestoßen, wer weiß? Vielleicht wäre meine Vorliebe anders??Aber irgendwodran muss man seine Entscheidung ja festmachen und die eigenen Erfahrungen haben da wohl sicher mit den größten Einfluss.

Dass Tinker "in Mode" sind, wusste ich anfangs überhaupt nicht. Auf den ersten Tinker bin ich gestoßen, da war die Rasse noch gar nicht so verbreitet und kaum einer wollte einen Tinker haben. Irgendwann dann das erste Gefühl, dass ein Tinker gut passen könnte und die ersten zaghaften Anzeigendurchforstungen  ;). Da waren Tinker aber auch noch nicht in Mode.... den Modeboom hab ich erst an den explodierenden Preisen erkannt. Dementsprechend fand ich es sogar eher schlecht, dass Tinker in Mode gekommen sind  ;D. Mir ist es völlig wurscht, ob andere mein Pferd toll finden und mich drum beneiden. Da kann ich mir ein Eis drauf backen... ich will ein Pferd, mit dem ich mich gut verstehe, mit dem ich und das mit mir gerne die Freizeit verbringt, auf dem ich mich sicher und geborgen fühle und dem ich das Leben bieten kann, das im Sinne des Pferdes ist.

Und es MUSS auch nicht zwingend ein Tinker sein, eher ein bestimmter "Typ" Pferd, auf den der Tinker eben nach meinen Erfahrungen ganz gut passt.

Ich mag mittelgroße (so 148cm-155cm) Pferde mit stämmiger bis sehr stämmiger Statur. Charakterlich steh ich auf nervenstarke, ausgeglichene, ruhige Vertreter, die ruhig etwas stur und "panzerich" sein dürfen, das ist kein Problem. Trittsicher sollte es sein, im allgemeinen freundlich und eher der Typ Pferd, der sich ponymäßig kreative Frechheiten ausdenkt als bloß blind loszupreschen oder zu bocken. Mit Ponyideen kann ich umgehen (hab auf Shettys angefangen  ;D), mit Temperamentsausbrüchen eher nicht so gut. Ich mag bunte Pferde, das wäre aber im Falle eines Falles kein Auswahlkriterium.

Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass der Tinker diesen Ansprüchen schon gut gerecht werden KANN. Nicht jeder, das ist klar und dass auch ein Tinker eine dementsprechende Ausbildung braucht, um so brav und sicher zu sein, ist auch klar. Aber bestreite ja gar nicht, dass ich das anstrebe  ;).

Beim Tinker ist denke ich das Hauptproblem, das sie durch ihr zunächstmal meist ruhiges, ausgeglichenes Verhalten super brav und idiotensicher erscheinen und man schnell denkt: "Ah meiiii, dasn gaaanz Braver." Ja, mit Sicherheit. Aber dass man was dafür tun muss, dass das so bleibt, habe ich auch schon gemerkt. Und das tue ich auch gerne, solange es Dinge sind, die ich mit meinen Fähigkeiten und Eigenschaften leisten kann.

Wie gesagt, ich hätte auch überhaupt kein Problem mit einem gut ausgebildeten und super braven (eben WEIL gut ausgebildeten) 8jährigen Tinker. Ich will mich nicht auf das Gutdünken des Pferdes verlassen müssen bis es irgendwann keine Lust mehr hat sich zu benehmen, sondern will auf eine gute Ausbildung und Erziehung vertrauen können. Dass man da kontinuierlich dran bleiben muss ist auch klar. Sollte jemand so ein Tier rumstehen haben, ihr wisst ja, wo man mich finden kann  ;D. Ich merke nur, dass der Anspruch echt schwer zu erfüllen ist und aus keinem anderen Grund kam mir der Gedanke, ein junges Pferd zu kaufen und dann mit Hilfe eines Bereiters zu dem zu formen, was ich mir vorstelle  ;)



Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 24.10.08, 08:40
Felis, steinigen ganz sicher nicht (du bildest ja auch Pferde aus, gell?)

Klar, je nach Tinker ist er mehr oder weniger als Reitpferd geeignet. Aber wenn Du Dir unsre Tinker anschaust (www..., unter Gallerie sind ein paar Videos vom Training und Turnier), dann sollte das doch eigentlich für sich sprechen??

Du hast ganz offensichtlich ein paar sehr ungünstige Pferde erwischt, aber ganz ehrlich: es gibt diese unglücklich gebauten Pferde auch genauso haufenweise unter z.B. Arabern oder Warmblütern (und sie werden dennoch geritten, oder wie immer man das dann nennen möchte).

Ursprünglich war (und ist) ein Tinker ein Allrounder gewesen. Sowohl vor dem Wagen als auch zum Reiten gedacht, gezüchtet und eingesetzt. Damit wesentlich vielfältiger einzusetzen, wie z.B. der Traber, da diese Spezialzucht in der Tat Pferde herausgebracht hat, deren Exterieur nur sehr schlecht zum Gerittenwerden sich eignen (durchwegs schwacher Rücken, schaufelnde Hinterhand, keine vernünftige HH-Winkelung) Da wurde aber durch Spezialistenzucht auf Reitpferdepoints verzichtet. Beim Tinker nie!

Er ist eben nicht aussschließlich auf Wagenpferdeigenschaften als reines Kutschpferd gezüchtet worden, ich möchte das nochmal klarstellen! Der traditionelle Tinker ist ein ARBEITSPFERD, das sowohl fürs Eine (Fahren), als auch fürs Andre (Reiten) einzusetzen ist, eingesetzt wurde!

Die neueren züchterischen Bestrebungen kann ich nur bedingt nachvollziehen, gehen sie doch für meinen Geschmack zu sehr in Richtung Warmblut.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 24.10.08, 09:56
Felis, steinigen ganz sicher nicht (du bildest ja auch Pferde aus, gell?)
Genau.


Zitat
Klar, je nach Tinker ist er mehr oder weniger als Reitpferd geeignet. Aber wenn Du Dir unsre Tinker anschaust (www..., unter Gallerie sind ein paar Videos vom Training und Turnier), dann sollte das doch eigentlich für sich sprechen??

@Sabino, ich bestreite ja gar nicht, dass es welche gibt, die vernünftig reitbar sind und vernünftig ausgebildet. Aber  - das merkt Petig eben selbest - die sind hehalt aus den von mir genannten Gründen extrem schwer zu finden.

Zitat
Du hast ganz offensichtlich ein paar sehr ungünstige Pferde erwischt, aber ganz ehrlich: es gibt diese unglücklich gebauten Pferde auch genauso haufenweise unter z.B. Arabern oder Warmblütern (und sie werden dennoch geritten, oder wie immer man das dann nennen möchte).
Die Araber leiden unter dem Problem, dass es reine Show-Blutliniein gibt, die schon seit Generatiionen nicht mehr auf rittigkeit selektiert werden. Auch wer sich einen gut reitbaren Araber kaufen will tut gut daran, sich vorher intensiv mit Zuchtlinien, Reiptferdeextreieur etc ausaeinanderzusetzen.
Will heißen: man muss ungleich viel mehr wissen, um aus einer solchen Rasse ein gut reitbares Exemplar herausfiltern zu können.Was die ungünstigen Exemplare angeht. Ich fürchte die sind in der Mehrheit eben wegen des "Imageproblems".

WEas die Warmblüter angeht, muss ich dir leider widersprechen. Die Warmblutzucht hat ein qualitativ unglaublich hohes Niveau. Wirklich gebäudemäßig schlechte Warmblüter sind extrem selten und das Intereur finde ich persönlich häufig echt erstaunlich, wenn ich mir angucke was WBs sich teilweise so alles gefallen lassen müssen und immer noch "funktionieren". Kaufen würde ich mir trotzdem keinen wollen, weil sie mir schlicht zu groß sind. Aber man muss echt anerkennen, dass man unter WB wirklich lange suchen müsste, um einen zu finden der nicht als Reitpferd geeignet ist.

Zitat
Ursprünglich war (und ist) ein Tinker ein Allrounder gewesen. Sowohl vor dem Wagen als auch zum Reiten gedacht, gezüchtet und eingesetzt.

In Anbetracht der tatsache, dass die gezielte Stutbuchmäßige zucht von Tinkern eine relativ junge Erscheinung ist und der Typ meiner Erfahrung nach alles andere als konsolidiert ist - deswegen gibts ja die große Divergenz - ist von ursprünglich zu reden doch etwas - ähm, fragwürdig. nix für ungut.

Zitat
Beim Tinker nie!

Das kann ich kleider nicht bestätigen. Zumal die gezielte Tinkerzucht dazu viel zu jung ist.

Zitat
Die neueren züchterischen Bestrebungen kann ich nur bedingt nachvollziehen, gehen sie doch für meinen Geschmack zu sehr in Richtung Warmblut.
Das finde ich allerdings auch. wer braucht schon den x-ten WB Abklatsch.  :P
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: skywalker am 24.10.08, 11:00
Vernünftigerweise hätte ich mir vermutlich als erstes eigenes Pferd was einfacheres, älteres kaufen sollen. Aber ich dachte, ich bin jetzt über 30 und wenn alles gut geht, dann wird dieses Pferd vielleicht das einzige Pferd in meinem Leben sein - und dann sollte es auch mein Traumpferd sein.

Die Zeilen könnten von mir sein. Ich habe mein erstes eigenes Pferd mit 33 Jahren gekauft (also ich, das Pferd war 4). Als erstes so was junges ist unvernünftig, ja. Und der Gedanke: "das ist das erste und letzte" war bei mir auch da. Deshalb wollte ich - ehrlich gesagt absichtlich - dann doch was junges. Wenn ich einen 15-jährigen gekauft hätte, der noch sagen wir bis 30 lebt, bin ich nachher fast 50 - sich DANN noch einen jungen zu kaufen ist ja noch unvernünftiger! Also war der Gedanke: Wenn je was junges, dann jetzt, sonst ists zu spät (denn Geld für 2 Pferde - wenn Pferd A in Pension wäre z.B. - hab ich einfach nicht).
Ein sehr egoistischer Gedanke, sicher.

Aber auch wenn ich mich mit ihm charaktermäßig übernommen habe (und zwar in genau der entgegengesetzten Richtung, in der ich Überforderung meinerseits erwartet hätte), sind wir mittlerweile ein ganz gut eingespieltes Team.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 24.10.08, 11:04
Zitat
Ursprünglich war (und ist) ein Tinker ein Allrounder gewesen. Sowohl vor dem Wagen als auch zum Reiten gedacht, gezüchtet und eingesetzt.

In Anbetracht der tatsache, dass die gezielte Stutbuchmäßige zucht von Tinkern eine relativ junge Erscheinung ist und der Typ meiner Erfahrung nach alles andere als konsolidiert ist - deswegen gibts ja die große Divergenz - ist von ursprünglich zu reden doch etwas - ähm, fragwürdig. nix für ungut.

Zitat
Beim Tinker nie!

Das kann ich kleider nicht bestätigen. Zumal die gezielte Tinkerzucht dazu viel zu jung ist.



Felis, die traditionelle Zucht durch die Zigeuner, die diese Pferde ja fast ausschließlich gezogen und gehalten haben, hat eine ausgesprochen lange Tradition!! Da wurde stets und durchaus mit sehr viel Sachverstand ausgewählt und eingekreuzt!

Die Blutlinien sind zum Teil auch heute noch nur mündlich überliefert, allerdings dennoch durchaus bekannt. Stutbücher wurden damals in Schriftform nicht geführt, aber dennoch mündlich überliefert und zwar sehr gut! Die Tinker (als uneinheitliche Rasse) eher als Gebrauchspferde gezogen und nicht nach irgendwelchen einheitlichen papiernen Ideologien oder Vorlieben, sondern rein nach ihrer Alltagstauglichkeit. Die Zigeuner verfügen da über weit mehr züchterischen Sachverstand seit Jahrhunderten, als so mancher Neuzeitzüchter.

Von daher meine ich, is es schon gerechtfertigt da von guten Gebrauchspferden zu sprechen.

Die jüngeren Versuche, da nun eine einheitliche Rasse draus zu machen, habe ich damit nicht gemeint, sondern mich eben auf den hohen Erfahrungsschatz der Zigeuner und ihre ausergewöhnlichen Begabungen in Sachen Pferdezucht bezogen.

Wenn die WBs heutzutage so erlesen sind, dann frage ich mich immer woher kommen dann die vielen eher unglücklichen Pferde, die das typische Stallbild prägen und allesamt unter der Flagge WB laufen?

Das durchschnittliche WB im Stall bei Lieschen Müller hat doch eher nicht die von Dir beschriebenen Abstammungen, die es in der Sportpferde-WB-Zucht selbstverständlich gibt (Das stelle ich auch überhaupt nicht in Frage!)?

Der durchschnittliche Tinker wurde auch nicht im Sinne irgendwelcher Sportpferde-leistungsklassen gezüchtet. Also vergleiche ich dann doch Äpfel mit Birnen?

Ich habe sehr oft mit den Warmblütern Marke "Rumänisches Warmblut, Ungarisches Halbblut, Bayrisch-ungarisches WB" und sonstigen Mix-Tieren zu tun, die nicht direkt durch ihr begnadetes Exterieur überzeugen. (Vom Interieur zum Teil auch recht interessant ;)) Hauptkomponente dieser vielen Hobbyzüchtungen scheint in erster Linie Liebe und der Preis zu sein? Nun denn, wenn also vergleichen,. dann sollte man fairerweise doch diese Hausrassen, die Brot- und Butter-Pferde miteinander vergleichen und da schneidet ein guter durchschnittlicher Tinker (nicht die Cropp-outs) allemal sehr gut ab :D

Aber ich denke, man muß das jetzt nicht wirklich weiter vertiefen...wir sprengen den Thread!

Ich denke, im Prinzip sind wir uns doch wohl einig: es gibt in jeder Rasse schlechte und gute Vertreter und ein Tinker ist nur deshalb, weils ein Tinker ist, nicht automatisch Mist.  ;) Mich trifft so ein "wieso ein Tinker die können nix taugen nix etc..." einfach einen Hauch persönlich und da versuche ich doch, ein wenig Aufklärung zu vermitteln, gelegentlich... ;) Nix für Ungut!

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Ladylike am 24.10.08, 11:19
Hallo!

Ich hab die Box bisher sehr interessiert verfolgt und finde die vielen verschiedenen Ansichten unheimlich spannend! :D

Mir fällt aber auf, dass der ueberwiegende Ton meint, ein Jungpferd auszubilden und zu erziehen wäre ein beinahe unmachbar schwieriges Unterfangen. ???

Ich weiss nicht...sicher sollte nicht jeder Anfänger sich sofort einen rohen Absetzer o.ä. zulegen.
Aber ein erwachsener Mensch mit etwas Verstand und einigen Jahren Erfahrung im Umgang und Reiten von verschiedenen Pferden sollte doch wohl in der Lage sein sowas zu bewältigen? So lange man mit Geduld und Ruhe an die Thematik geht und sich nicht scheut sich bei Bedarf Hilfe zu suchen?
Ich fahre mit dieser Taktik im Moment sehr gut. Ok ich brauch bestimmt um einiges länger als "Profis". Aber ich kann nach 1 Jahr Arbeit trotzdem ein ehrliches, zuverlässiges, motiviertes und leicht zu regulierendes, angenehm zu reitendes und gut erzogenes Pferd vorweisen. Ein schönes Gefuehl zu wissen, dass man das grösstenteils alleine geschafft hat. Natuerlich spielt auch das Wesen des Pferdes ein Rolle..in meinem Fall hab ich da wirklich ganz viel Glueck gehabt und ein wirklich freundliches Exemplar erwischt. :)

Auf Petig bezogen: du machst auf mich einen bedachten Eindruck. Ich wuerds an deiner Stelle machen! Mir wäre ein guter jungpferdegerechter Stall wichtig in dem auch ein oder zwei erfahrene Hände greifbar sind. Es beruhigt ungemein wenn man bei Bedarf um Rat fragen kann. den Tipp hast du ja auch schon mehrfach bekommen und den wuerde ich wirklich nicht ausser Acht lassen.
Und dann wuerde ich mir einen groben Plan machen was ich in welchem Zeitraum von meinem Pferd erwarte und wie ich ihm das am besten nahe bringe. Mit Geduld, Ruhe und dem Wissen, bei Bedarf Rat einholen zu können, ist das absolut machbar. :)


Was es letztendlich fuer ein Typ Pferd wird (Rasse, Charakter, Eignung,..) ist ja jedem selbst ueberlassen. Auch, wo die Proritäten liegen was den Schwerpunkt der Ausbildung und des zukuenftigen "Einsatzgebiets" betrifft. Zum Glueck!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 24.10.08, 11:25
ich bin ja echt mal gespannt, welches "Pony" sich Petig dann letzten Endes mal käuft  :D :D :D

Petig, (habs ja schon öfters gesagt..) deine Herangehensweise ist wirklich mehr als besonnen. :D Normalerweise rate ich Unerfahrenen auch eher ab vom Rohling...aber wer sich schon im Vorneherein so viele Gedanken macht, hat sicher auch das richtige Gespür, wanns alleine nicht mehr geht. Da hätte ich jetzt eher wenig Bedenken ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Ladylike am 24.10.08, 11:31
Sabino genau das ist auch mein Eindruck! :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 24.10.08, 11:44
Das kann ich kleider nicht bestätigen. Zumal die gezielte Tinkerzucht dazu viel zu jung ist.
[Felis, die traditionelle Zucht durch die Zigeuner, die diese Pferde ja fast ausschließlich gezogen und gehalten haben, hat eine ausgesprochen lange Tradition!! Da wurde stets und durchaus mit sehr viel Sachverstand ausgewählt und eingekreuzt!
Das mit den Zigeunern ist zwar eine hübsche Verkaufslegende aber eben auch nicht mehr als das. Deren Zucht bestand meiner Kennnis nach vor allem darin, dass man an Hengst genommen hat, wo man eben ran kam - notfalls auch per Diebstahl...

 
Zitat
Die Zigeuner verfügen da über weit mehr züchterischen Sachverstand seit Jahrhunderten, als so mancher Neuzeitzüchter.
Klar - und alle Inianer sind edle Wilde...
Zitat
Wenn die WBs heutzutage so erlesen sind, dann frage ich mich immer woher kommen dann die vielen eher unglücklichen Pferde, die das typische Stallbild prägen und allesamt unter der Flagge WB laufen?

Ich frage mich das überhaupt nicht. Wenn du guckst wie grottenschlecht diese armen Viecher oft gerittenund gehalten sind. Im Gegenteil. Man musssich eher über die gutmütiogkeit und Leidensfähigkeit dieser Pferde wundern,.


Zitat
Das durchschnittliche WB im Stall bei Lieschen Müller hat doch eher nicht die von Dir beschriebenen Abstammungen, die es in der Sportpferde-WB-Zucht selbstverständlich gibt (Das stelle ich auch überhaupt nicht in Frage!)?
Oh, meine Reitpferde stehen in einem durchschnittlichen Lieschen-Müller-Stall. Die WBs die da rumstehen haben durchaus nicht alle Starabstammungen. Triotzdem sind das exterleurmäßig alle recht gute reitpferde. Ich spreche hier keineswegs nur vom Spitzensport. Im Gegenteil. Ich finde es unglaublich, was für tolle Pferde teilweise auf ländlichen E und A Turnieren zu sehen sind.

Zitat
Der durchschnittliche Tinker wurde auch nicht im Sinne irgendwelcher Sportpferde-leistungsklassen gezüchtet. Also vergleiche ich dann doch Äpfel mit Birnen?
Tust du. Weil der durchschnittliche Tinker wenn überhaupt planvoll eben nicht auf Reitpferde sondern eher auf Fahrpferdeeigenschaften gezüchtet wurde...

Zitat
Ich habe sehr oft mit den Warmblütern Marke "Rumänisches Warmblut, Ungarisches Halbblut, Bayrisch-ungarisches WB" und sonstigen Mix-Tieren zu tun, die nicht direkt durch ihr begnadetes Exterieur überzeugen.

Ich auch aber das sind Rassemixe - mit allen dazugehörigen Problemen einer nicht planvollen Zucht - und keine durchgezüchteten Tiere, egal welcher Rasse auch immer.

Zitat
(Vom Interieur zum Teil auch recht interessant ;)) Hauptkomponente dieser vielen Hobbyzüchtungen scheint in erster Linie Liebe und der Preis zu sein? Nun denn, wenn also vergleichen,. dann sollte man fairerweise doch diese Hausrassen, die Brot- und Butter-Pferde miteinander vergleichen und da schneidet ein guter durchschnittlicher Tinker (nicht die Cropp-outs) allemal sehr gut ab :D
Das steht im Widerspruch zu Deiner Behauptung einer existierenden planvollen Tinkerzucht. Das wäre dann wieder Äpfel =planvollgezüchtete mit Birnen = Rassemixe verglichen.

Zitat
Aber ich denke, man muß das jetzt nicht wirklich weiter vertiefen...wir sprengen den Thread!
Stimmt. wir sind ganz schön OT. ;)

Zitat
Ich denke, im Prinzip sind wir uns doch wohl einig: es gibt in jeder Rasse schlechte und gute Vertreter und ein Tinker ist nur deshalb, weils ein Tinker ist, nicht automatisch Mist.  ;)

Da sind wir auch einig,. Hab ich auch niemals beahuptet. Ich kenne ja auch eine Frau Puschelfuß die ein echter Traum eines Freizeitreiters ist.  ;)

Zitat
Mich trifft so ein "wieso ein Tinker die können nix taugen nix etc..." einfach einen Hauch persönlich und da versuche ich doch, ein wenig Aufklärung zu vermitteln, gelegentlich... ;) Nix für Ungut!

Auch wenn dann die Begeisterung für Deine Rasse etwas mit dir durchgeht. Aber sowas ist legitim. ;)

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 24.10.08, 11:59
Mir fällt aber auf, dass der ueberwiegende Ton meint, ein Jungpferd auszubilden und zu erziehen wäre ein beinahe unmachbar schwieriges Unterfangen. ???

Interessant, wie subjektiv die Wahrnehmung ist. Ich habe eher den Eindruck, dass der überwiegende Tenor ist, dass man auch als Anfänger / Angsthase / schwacher Reiter problemlos ein Jungpferd ausbilden kann, wenn man sich nur genügend Gedanken darüber macht.

Und das finde ich eben nicht. Es gehört auch schnödes handwerkliches Können im Sattel dazu. Wenn man bereit ist, sich dieses schnöde Handwerk von einem geeigneten Bereiter (muss um Himmels Willen kein Profi sein) zuzukaufen, dann ist alles okay. Ansonsten sind unschöne Probleme vorprogrammiert.

Und noch was. Bezieht es bitte nicht auf euch, ich meine wirklich niemanden, der hier im Thread schreibt. Ehrlich! Aber Reiter sind wahre Meister im Schönreden. Ihr werdet jede Menge Leute finden, die sich ein Jungpferd angeschafft und versaut haben und trotzdem im Rückblick sagen, das die Entscheidung für ein Jungpferd richtig war. Wer gibt schon vor sich selbst oder vor anderen Leuten zu, dass sein Pferd hoffnungslos vergurkt ist? Da kenne ich kaum jemanden. Aber ich kenne reichlich Leute, die ihre Pferde als "speziell" oder "eigen" bezeichnen und auch den Ausspruch "mein Pferd mag eben keine Dressur" habe ich schon mehr als einmal gehört. Die Leute arrangieren sich irgendwie mit den Gegebenheiten, schnallen Hilfszügel ein oder lassen die Pferde durch die Gegen hirschen und haben vollkommen den Blick dafür verloren, WIE unrittig die Pferde eigentlich sind.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Ladylike am 24.10.08, 12:04

Und das finde ich eben nicht. Es gehört auch schnödes handwerkliches Können im Sattel dazu. Wenn man bereit ist, sich dieses schnöde Handwerk von einem geeigneten Bereiter (muss um Himmels Willen kein Profi sein) zuzukaufen, dann ist alles okay. Ansonsten sind unschöne Probleme vorprogrammiert.


Stimme ich dir zu 150% zu!!

Aber dieser Thread bezieht sich auf Petig und auf mich macht sie einen ueberlegten und keinesfalls uebereilten Eindruck.  :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 24.10.08, 12:10
Aber ich kenne reichlich Leute, die ihre Pferde als "speziell" oder "eigen" bezeichnen und auch den Ausspruch "mein Pferd mag eben keine Dressur" habe ich schon mehr als einmal gehört. Die Leute arrangieren sich irgendwie mit den Gegebenheiten, schnallen Hilfszügel ein oder lassen die Pferde durch die Gegen hirschen und haben vollkommen den Blick dafür verloren, WIE unrittig die Pferde eigentlich sind.

Oh, verdammt, ja, frag mich wo und wie ich meine unschuldige Freude am Ausreiten verloren habe... im Pulk mit solchen Leuten.
Die Crux bei denen ist: Die haben überhaupt keine AHNUNG wie gefährlich das ist was sie machen. Bremswege von 100 Metern finden die normal. Daß es keine Abstufungen innerhalb einer Gangart gibt, fällt ihnen generell nicht auf. Daß es NICHT normal und auch nicht schön ist, zu reiten wie die Kerls in den Wildwestfilmen, verstehen sie nicht...

Daß hier dann Leute schreiben: Ich hab ein Problem mit XY, ratet mir mal, verstehen sie schon gar nicht. Dabei sind das ein paar Aufwacher, denen man helfen KÖNNTE, und deswegen hab ich für die alle Verständnis. Bei mir waren auch immer viele "Aufwachprozesse", die mit der Erfahrung, mit Rb-Pferden und mit dem eigenen Jungspund, halfen, mehr Zusammenhänge zu sehen und den eigenen Lernbedarf zu erspüren.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 24.10.08, 12:19
jetz muß ich nochmal.. ganz kurz... ;)

Felis, das ist keine Legende. Die Zigeuner haben sich sehr geschickt die Pferde herausgepickt, die sie im Alltag gebrauchen konnten! (Und dazu passend eingekreuzt, nicht immer mit dem Wissen der Hengstbesitzer, das ist richtig, aber durchaus bewußt, wen sie da über Ihre Stute gelassen haben!) Da möchte ich Dir wirklich ans Herz legen, Deine Kenntisse in dem Punkt einfach ein wenig aufzufrischen ;)

Im übrigen glorifiziere ich die Zigeuner nicht als "bessere Menschen" also lass doch bitte diese unangemessene Polemik raus, ja? Nachlesbar und nachweislich haben sie über viele Jahre traditionell diese Pferde gezüchtet mit dem Schwerpunkt auf die Gebrauchsfähigkeit und Alltagstauglichkeit (das hat nichts mit Gutmenschentum oder Indianerromantik zu tun, sondern war sicher eher eine recht nüchterne Umgehensweise!)

Interessant, wenn ein WB also grottenschlecht geritten und vergurkt wird, dann ist es immer noch ein WB, bei einem Tinker liegts dann aber vermutlich halt doch schlicht an der Ungeeignetheit der Rasse im Allgemeinen?? Etwas sehr sippenhaftig die Interpretation. Da fehlt mir nun echt die Logik???

Und auch wenn Du das ganze gebetsmühlenhaft wiederholst, wird es nicht richtiger dadurch! Der durchschnittliche Tinker wurde als Arbeits- und Gebrauchspferd gezüchtet und da war ein Teil seiner Aufgabe eben, die Wagen zu ziehen, ein weiterer aber durchaus auch, geritten zu werden..

Und an diesem Punkt breche ich nun wirklich ab. Ich sehe keinen Sinn darin, zumal Du ja ganz offensichtlich weiter auf Deiner Meinung beharrst und anscheinend ignorieren möchtest, was Du nicht lesen willst Tut mir wirklich leid, aber das ist mir etwas zu ignorant...

Trotzdem lg
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 24.10.08, 12:47
Sabino und felis, jetzt beruhigt Euch mal wieder, die leidige Diskussion über die Brauchbarkeit diverser Pferderassen hatten wir hier schon ad nauseam...
Die Katze frisst Mäuse, ICH mag keine... die Geschmäcker sind also verschieden, und das ist auch gut so.
Stellt Euch vor ALLE Pferde sähen gleich aus? Unvorstellbar, gell?  ;)

WBs werden in der Tat seit längerer Zeit streng nach "Geradheit" und korrektem Gebäude und Reitpferdepoints selektiert. Trotzdem muss sich nicht jeder auf so einem wohlfühlen.
Und auch DA gilt - unterschiedliche Pferdepersönlichkeiten, Charaktere, Befindlichkeiten die AUCH gut behandelt und geritten werden möchten.
Habe da auch welche gesehen, da kannste im Prinzip schon jede Unterhose draufsetzen und sie sind immer noch rittig und "Hingucker" - aber genau so ein Exemplar, das ich mal traf, wurde als unreitbar erklärt, weil zu jung, dauernd eingesperrt in der Box, zu wenig Zuwendung und falsches Reiten, da wurde er auch bockig, warf Frauchen ab...kaum kam er in artgerechte Haltung, verwandelte er sich in einen umgänglichen Mr. Strahlemann mit traumhaften Gängen.

Mir tun sie zuweilen leid, werden so als "perfekte Sportgeräte" propagiert, mit angesagter Abstammung und teuer, da sind sie dann auch gleich Status-Symbole, sie MÜSSEN dann auch unter allen Umständen was bringen, und wehe wenn nicht... *urgs* Gibts Statistiken über die Verschleißquote all der tollen perfekten Auktionspferde?
Von denen nachher nie wieder einer was hört?

Umgekehrt wurden andere Rassen kaputtgemacht, wie z. B. Araber, weil man Showpüppchen mit ganz komischen Eigenarten gezüchtet hat, Hauptsache Schwänzchen hoch, Knicknase (ich weiiisss das heisst "dish" und sieht zu den Wasserköppen obendrüber einfach bescheuert aus!), Knick im Kreuz, Streichholzbeinchen und Kaffeetassenhüfchen, und je hüpferiger desto schöööner... nix gegen den Originalaraber wie man ihn auf alten Fotos sieht, guckt Euch mal Crabbet-Park-Pferde an, das sind richtige stämmige Ponies, wo Körpergewicht und Knochenstabilität noch übereinstimmen, klar sind die nicht so filigran... aber noch richtige Reit-Tiere!
Bei Quartern gibts auch Linien, da passt das nimmer, Winzhufe, Streichholzbeine, und den Body eines Mastochsen da obendrauf... daß da irgendwann die Hufrolle qualmt, nebst anderen SChwächen, wen wunderts?
Aber können die Rösser da was für? Das ist ein man-made desaster...

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: brini am 24.10.08, 12:58
@ McFlower:
Und noch was. Bezieht es bitte nicht auf euch, ich meine wirklich niemanden, der hier im Thread schreibt. Ehrlich! Aber Reiter sind wahre Meister im Schönreden. Ihr werdet jede Menge Leute finden, die sich ein Jungpferd angeschafft und versaut haben und trotzdem im Rückblick sagen, das die Entscheidung für ein Jungpferd richtig war. Wer gibt schon vor sich selbst oder vor anderen Leuten zu, dass sein Pferd hoffnungslos vergurkt ist? Da kenne ich kaum jemanden. Aber ich kenne reichlich Leute, die ihre Pferde als "speziell" oder "eigen" bezeichnen und auch den Ausspruch "mein Pferd mag eben keine Dressur" habe ich schon mehr als einmal gehört. Die Leute arrangieren sich irgendwie mit den Gegebenheiten, schnallen Hilfszügel ein oder lassen die Pferde durch die Gegen hirschen und haben vollkommen den Blick dafür verloren, WIE unrittig die Pferde eigentlich sind.

Da liegt wirklich ein großes Problem. Eine gute Freundin von mir (Berufsreiterin) hat mal gesagt: "Den ersten eigenen reiten die Leute sowieso platt".  Das klingt jetzt wirklich borniert *winkzusabino* aber leider hat sie in 80 % der Fälle recht.

Davon mal abgesehen finde ich diesen verklärten Blick auf "das erste Mal draufsitzen" (bitte, bitte entschuldigt meine nüchterne Sichtweise) schon beinahe "Wendy-mäßig". Ich habe schon ein paar mehr junge Pferde mit "dem ersten Mal" beglückt, aber wenn ich es mir aussuchen kann, nehme ich heutzutage einen, der schon mal einen Reiter getragen hat.

Und zum Thema "einreiten" alleine, "ausbilden" mit Hilfe.
Das kann man so nicht trennen. Schon die ersten Male mit Reitergewicht gehören zur Ausbildung. Selbst ein Reiter der "nur" oben drauf sitzt kann schon beim Pferd Spannungen auslösen. Es gibt natürlich auch Pferde (so wollte Petig das wohl auch machen) die mit langwierigen "Vorarbeitsphasen" vorbereitet werden, da kann man evtl. das "erste draufsetzen" dann auch ganz gut alleine machen.

Wenn das Pferd dann lernen soll, korrekten Hilfen zu folgen, muss das ein versierter, guter Reiter machen.

@ zaino:

Die Rösser können natürlich nix dafür. Aber man muss sich ja sowas nicht kaufen, oder ???


Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 24.10.08, 13:04
Interessant, wenn ein WB also grottenschlecht geritten und vergurkt wird, dann ist es immer noch ein WB, bei einem Tinker liegts dann aber vermutlich halt doch schlicht an der Ungeeignetheit der Rasse im Allgemeinen?? Etwas sehr sippenhaftig die Interpretation. Da fehlt mir nun echt die Logik???
Sei mir nicht böse - aber hier verstehst du mich völlig falsch.
1. bin ich überhaupt kein Warmblutfan und würde mir nie einen kaufen.
2. Jetzt kolportierst du selber die Vorurteile, die du über Tinker nicht haben möchtest und das stört mich wirklich.
Ein schlecht gerittener Warmblüter ist für mich genause bedauernswert wie ein schlecht gerittener Tinker oder wasweißichwas. Pachk dein Feindbild also bitte wieder weg.
Was ich an diesen Warmblütern so bemerkenswert finde, ist dass sie diese schlechte Behandlung häufig erheblich klagloser wegstecken, als andere Rassen. Mein Morgan Horse wäre unter den Bedingungen, unter den viele WBs leben und immer noch mitarbeiten mit Sicherheit ein "Verbrecher" und viele andere hochblütige Pferde, die ich kenne ebenfalls.
Die Behauptung WBs hätten ein ach so schlechtes Interieur, ist m. E.  ein Voruteil, das sogar extrem daneben liegt.

Deine Verteidigung der Zigeuenerzüchter in allen Ehren, aber ein positives Vorurteil ist und belibt eben auch ein Vorurteil.
die M;ythen, die hinter Rasseverkäufen stecken, sind halt trotzdem nur Mythen.
Appaloosas sind halt die klassischen Indfianerpferde (obwohl heuteige Äppis genetisch mit der Nez Perce - Zucht fast nix mehr zu tun haben.
QHs sind halt der Inbegriff des Cowboypferdes, obwohls die Rasse überhaupt erst seit 1935 gibt also lange nach der Hochzeit der Viehtrecks und Cowboys.
Mit den Arabern wird der Trinker-der-Lüfte-Nimbus verkauft.
Mit den Warmblütern das Sportpferde-Image, obwohl noch lange nicht jedes WB in Traumtrabverstärkungen übers 4eck schwebt oder Häuser springt
Die Iberer werden als Pi und Pa-für Deppen-Pferde vermarktet, obwohl die dazu genauso sorgfältig ausgebildet werden müssen wie jede andere Rasse
usw
Die Liste ist beliebig fortsetzbar. Jeder erfolgreiche Rasse verkauft auch einen Mythos mit.

Obhjektiv betrachtet wissen wir als Kaufkriterien für Petig folgende Punkte:

1. Mittelgroß (um ca. 150 cm)
2. Kräftig
3. Geeignetes Freizeit-Geländeppferd ohne gealtige spring-/Dressur oder Western turnierambitionen
4. Nervenstark - kein Vollblütertemperament
5. Wenn möglich bunt
6. Verwendungszweck reiten.

Tiere die in dieses Beuteschema passen gibts zu Hauf, auch Rassen. (Insbesondere wenn man mal den Farbwunsch ignoriert).
Warum also das Suchschema von vorne herein auf Tinker reduzieren?
Ein kräftigeres Painthorse oder ein Pinto aus der Cob-Richtung erfüllen diese Anforderungen genauso. Oder ein größerer Lewitzer.
Bei Ausklammerung des Farbwunsches erweitert sich die Palette auf Hafis, Welsh Cobs, Freiberger, und noch viele mehr.Vielleicht würde es für Petig die Findung des geeigneten Pferdes ja erheblich erleichtern, wenn sie sich nicht von vorne herein auf eine Rasse festlegt.

Es sei denn @Petig, du willst hald bewusst den Zigeeunermythos mitkaufen.

(Auch das ist nebenbei bemerkt durchaus legitim. Zahllose Leute kaufen sich QHs genau aus dem Grund, weil sie den Cowboy-Mythos und die Zugehörigkeit zu einer entsprechenden Szene mitkaufen, Isi-Leute sind auch so ein Fall.
Auch Iberer, Isis und WBs werden häufig aus dem Grund gekauft, weil man bei einer bestimmten Szene mitmischen will,. die individuelle Eignung eines bestimmten Pferdetyps für den Menschentyp bleibt dabei leider auch häufig außen vor.
Man kauft halt auch ein paar Nachteile.

Noch was:
@Petig, die Tasache, dass du heute keinen reiterlichen Ehrgeiz hast, heißt noch lange nicht, dass du in 10 Jahren immer noch keinen hast.
Meinen mittlerweile 19jährigen Morganwallach habe ich mir als Freizeit-Westernpferd gekauft (4jährig).
Leider stellte sich heraus, dass er als Westernpferd völlig ungeeignet war. Also bin ich meinem Pferd zuliebe (und um es überhaupt bändigern zu können) aufs Dressurreiten umgestiegen. Und ehe ich michs versah, sind wir viel tiefer ins Dressurreiten eingestiegen als ich mir jemals hätte träumen lassen. Weil er eine angemessene Beschäftigung seines beträchtlichen Intellektes gefordert hat. Und obwohl er sich auch fürs Dressurreiten aufgrund sdeines Exterlieurs nicht wirklich ideal eignet, sind wir bis M Niveau gekommen.
Nur das ideale Geländebummelpferd von dem ich eigentlich mal geträumt hatte, ist er niemals geworden. Noch mit 19 fordert er einen in jeder Sekunde wachen Reiter. Immerhin bin ich dank ihm so sattelfest, dass mir gelegentliche Hüpfer meines Nachwuchsponys absolut nix ausmachen.  ;) (das übrigends ein dt. Reitpony ist).
Und mir das Thema Grundausbildung unendlich viel leichter macht, als mein Alter, da es ein viel besseres Reitpferdexterieur hat.
Warum also als Einsteriger sich die Lage doppelt schwer machen mit einem a) jungen und b) nicht besonders mit Reitpferdepoints gesegnteten Exemplar?
Ich jedenfalls würde es nicht nochmal so machen, wie damals, als ich den Dan gekauft habe. Obwohl ich die anfängliche Vergurkerei mit Hilfe von viel Unterricht wieder ausbügeln konnte.



Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 24.10.08, 13:18
Eine gute Freundin von mir (Berufsreiterin) hat mal gesagt: "Den ersten eigenen reiten die Leute sowieso platt".  Das klingt jetzt wirklich borniert *winkzusabino* aber leider hat sie in 80 % der Fälle recht.
@brini,
das kann ich nur bestätigen und fidne es deshalb überhaupt nicht borniert. Hat leider damit zu tun, dass die meisten Leute zunächst dem Irrtum verfallen, sie brächten keinen Unterricht mehr, wenn sie ein eignenes Pferd haben...
Die Kurve kreigt man eigentlich nur dann, wenn man frühzeitig genug einem vernünftigen RL in die finger fällt...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 24.10.08, 13:19

Da liegt wirklich ein großes Problem. Eine gute Freundin von mir (Berufsreiterin) hat mal gesagt: "Den ersten eigenen reiten die Leute sowieso platt".  Das klingt jetzt wirklich borniert *winkzusabino* aber leider hat sie in 80 % der Fälle recht.


Du, da würde ich echt lügen, wenn ich da widersprechen wollen würde  :D
Übrigens liebe Felis, ich schätze Deine Meinung und Deine Beiträge allgemein sehr  ;) gehen wir doch durchaus oft konform darin  ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 24.10.08, 13:24
@Sabino, dito  auch wenn wir hinsichtlich des bevorzugten Pferdtyps untzerschiedliche Meinungen haben, aber über Geschnmack soll man eh nicht streiten. ;)

Ich liebe mein temperamentvolles Chaoten-Morgan-Pferd, aber ich bin ehrlich genug, einzusehen, dass er viele Reiter vermutlich in den Wahnsinn treiben würde... ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 24.10.08, 13:31
Eine Trainerin von uns hat eine Morgan Stute. Wunderschönes Tier :D Sehr gut ausgebildet. Sie hat das Pferd zwar western, aber auch klassisch ausgebildet. Anscheinend liegt das den Morgan Horses generell recht gut?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 24.10.08, 14:06
Ja, Eigenkritik kann VERDAMMT weh tun. Aber auch nur dann, wenn man nicht akzeptiert, dass niemand unfehlbar ist und dass gerade das Einsehen von Schwächen und Fehlern Verbesserungsmöglichkeiten mit sich bringt. Und -ich hoffe ich werde jetzt nicht erschossen- aber nirgens, wirklich NIRGENS hab ich so einen Perfektions-Druck wie beim Reitsport erlebt. Nirgenswo sonst wird so hart und mit Wonne auf Fehlern rumgeritten, gelästert, gestichelt, nirgenswo sonst hab ich so heftig erlebt, dass sich jemand an den Unzulänglichkeiten anderer profiliert und es so verpönt ist zu sagen: "Verdammt, schei**, ich kanns einfach wirklich noch nicht." Oft scheint es mir, dass es beim Reitsport eben keine Schwächen zu geben hat. Nicht überall (ein Glück!) aber doch oft.

Ich erinnere mich in dem Zusammenhang gerne an eine Szene, die mir selber passiert ist. Ich hatte gerade eine neue RB und war noch um Längen ängstlicher als jetzt, also bat ich die Besitzerin mit mir zu der RL zu gehen (bei der sie selbst regelmäßig Unterricht nahm), um nach Longestunden und später Einzelstunden zu fragen. Immerhin kannte sie sowohl Pferd als auch RL. Gut, also kurz Problem dargestellt, erstmal Longestunden zur Verbesserung des Sitzes und besonders auch, um Vertrauen zu kriegen, später Einzelstunden. Die Reaktion war etwas  ::). Ob ich denn WENIGSTENS alleine satteln und trensen könnte. Ich überhörte das WENIGSTENS und bejahte im vollen Enthusiasmus, jawoll ja, ich lerne was dazu! Die Rl schaute pikiert drein, die Besitzerin sagte irgendwas a la "man könnte ja mal einen Termin machen" und ich durchforstete mein Gehirn nach möglichen Terminen. Gerade wollte ich den Mund öffnen, um zu fragen, wann denn noch ein Termin frei wäre und wie oft pro Woche es ginge, da drehte sich RL auf dem Absatz um und verschwand. Ich dachte es sei eine etwas unhöfliche Art gewesen, um den Reitstundenplan zu holen (für einen Termin halt). Nein. Leider nicht. Es war eine unhöfliche Art, um mir zu sagen, dass sie auf Longestunden und Schwächen keinen Bock hat. Sie kam nicht wieder und verlor nie mehr ein Wort über möglichen Unterricht  >:(. Im Reitsport hat es vielerorts halt keine Schwächen zu geben. Leider.

Deswegen verstehe ich ein Stück weit, wenn etwas schön geredet wird. Das heißt natürlich nicht, dass ich das gut heiße. Aber wenn Schwäche nicht akzeptiert wird, hat man ja nur drei Möglichkeiten: Schönreden- das ist der leichteste, aufhören zu reiten- das ist der Unmögliche  ;D oder es akzeptieren- das ist der bitterste, aber gleichzeitig auch der befreienste. Um gaaanz ehrlich zu sein: Ich bin schon nicht vollends unehrgeizig (auch beim Reiten nicht  ;)), deswegen sträubt sich mein Ego des Öfteren auch gegen Variante 3. Zwar bin ich kein Typ für Variante 1, aber ich verfalle dann doch leicht in Frust und Selbstmitleid und blase mir selbst den Marsch, wie feige/unfähig/dümmlich etc. man sein kann  ;D. Auch nicht besonders produktiv  ::). Aber mei, dafür laufen die Pferde, die ich reite, nie Gefahr, dass ich ihnen die Schuld für irgendwas gebe (denn die hab ja ich schon gepachtet  ;D). So kann wenigstens einer von uns der King of Currywurst sein  ;D.

Nachdenken tue ich wirklich viel, ob ich das allerdings so gut finden soll, weiß ich nicht  :-\. Viele Dinge spuken Ewigkeiten in meinem Kopf rum und werden hin und her gewendet, aber wirklich TUN, tue ich sie dann nicht. Das beziehe ich jetzt nicht auf die Jungpferdesache, in dem Fall bin ich froh um meinen "Nachdenkwahn", denn bei so einer Verantwortung kann man sich wohl nicht gut genug vorbereiten, aber bei vielen Sachen kotzt es mich auch schlichtweg nur an. Dann grübel ich und überlege und wäge ab... und irgendwann hab ichs dann geschafft, genug Gegenargumente zusammenzukratzen, um es NICHT zu tun *grummel*.

Da fällt mir ein toller Spruch von Goethe ein *Goethefanist*: "Es ist nicht genug, zu wissen, man muss es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun."

Na, wenn der alte Johann es schon sagt  ;)




Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 24.10.08, 14:20
zu den Eigenschaften, die Petig wünscht, und vielleicht auch noch Bunt...

Noriker?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: dieNeue am 24.10.08, 14:27
@brini,
das kann ich nur bestätigen und fidne es deshalb überhaupt nicht borniert. Hat leider damit zu tun, dass die meisten Leute zunächst dem Irrtum verfallen, sie brächten keinen Unterricht mehr, wenn sie ein eignenes Pferd haben...
Die Kurve kreigt man eigentlich nur dann, wenn man frühzeitig genug einem vernünftigen RL in die finger fällt...

absolut zustimme!!!!!!


zu den Eigenschaften, die Petig wünscht, und vielleicht auch noch Bunt...

Noriker?
sasthi: da hab ich vorhin auch schon dran gedacht *ausedembürofensterschuundnorikertigerscheckenbetrachte*  8) - petig da hätte ich ne tolle adresse für dich wenns mal wär!!!!

unser SB hat mal zu jemanden gesagt: "ein gutes Pferd hat keine Farbe!!!" (- denke das trifft auch auf die rasse zu - gibt doch immer solche und solche charakter)
ok soll ich euch auch noch sagen WAS er dann als antwort bekommen hat *G* "wie sieht DAS denn aus?????"  ;D



Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 24.10.08, 14:37
@Petig was du da über unfehlbarkeit schreibst kenn ich nur zu gut. Mach dir nichts draus, ich glaube das beim Reiten niemand jemals zu ende gelernt hat. Also hat JEDER noch Schwächen und am einfachsten diese nicht aufzudecken ist es auf den Problemen anderer rumzuhacken oder neunmalklug Verbesserungsvorschläge aus dem Ärmel zu schütteln und blos nicht vergessen dabei ein wenig herablassend zu schauen, damit der andere JA nicht auf die Idee kommt ausser zu Fragen auch etwas IN FRAGE zu stellen.
Ich hab gelernt es ist wichtig selber die Augen auf zu machen und erstmal alles zu hinterfragen. Beispiel ein RL sagte mir mal man steigt nur von der einen Seite auf. Als Anfänger nimmt man sowas gern hin, der hat ja Ahnung. Hätte ich Ihn gefragt warum weiss ich nicht was er mir für eine Geschichte aufgetischt hätte und womit er das wohl begründet hätte.
Perfekt ist der, der in der Lage ist Selbstkritik zu üben daran zu arbeiten und anderen auf eine Verständliche Art weiterzuhelfen.
Ich glaub mit deiner Einstellung bist du sehr viel weiter als manch einer, der die Pokale im Schrank hat ...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: skywalker am 24.10.08, 14:43
Petig, wir sind uns recht ähnlich - ich hab auch den Grübelwahn - manchmal gut, manchmal recht hinderlich, weil man nicht TUT, sondern im Grübeln steckenbleibt.

Aufgrund dieser Ähnlichkeit (mein Beginn des Pferdekaufgedankens spielte sich ähnlich ab wie bei dir!! Er dauerte 1,5 Jahre - ICH kaufe schließlich nicht einfach so ausm Bauch heraus sondern nach Vernunft und Plan, jawoll  :-X) prophezeie ich dir: Du kannst so viel planen und grübeln wie du willst, es kommt ja doch so wie's kommen soll  ;D (und nein, ICH wollte das auch nicht glauben, schließlich hab ich mein Leben voll durchgeplant, nich wahr  ;D?). Bei mir blieb von allen Wünschen immerhin noch das Scheckige übrig, aber der Rest ist so ca. das Gegenteil von dem was ich wollte - und trotzdem lieb ich das Viechi heiß und innig mittlerweile, auch wenn er mir's manchmal nicht leicht macht.

Und warum grad beim Reiten und Pferdehaltung jeder so vehement an seiner eigenen Meinung festhält und alle anderen für absolut unmöglich und falsch hält - es ist ein Lebewesen involviert, und so gesehen würde ich sagen, in diesem Fall muss man nicht mit anderen Sportarten vergleichen - sondern mit Kindererziehung - da ist es doch auch so, dass jeder der einzige ist, der weiß wie's richtig geht, dessen Kinder die besterzogenen sind und alle andern  :-X. Damit kann man es vergleichen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 24.10.08, 14:51
*seufz* Ich kann den Perfektionismus und die Unfehlbarkeit nirgendwo am Stall entdecken. Oft hört man den Spruch "Ich bin nur Freizeitreiter, da muss das alles nicht so perfekt sein."

Habt ihr schon mal jemanden gehört, der gesagt hat:
"Ich spiele nur als Hobby Klavier - da muss man die Töne nicht so genau treffen?"
oder
"Ich restauriere nur zum Spaß Oldtimer - da muss die Bremse nicht immer funktionieren?"

Bei jedem anderen Hobby ist es selbstverständlich, dass man dessen handwerkliche Grundlagen ein Leben lang perfektionieren muss. Nur bei den Reitern nicht.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 24.10.08, 15:02
Jeder richtig ausgebildete Tourenwagenfahrer würde das gleiche über 'normale' Autofahrer sagen und die von der Strasse verbannen wollen, weil die nicht wirklich perfekt und sicher Autofahren lernen wollen...
Die meisten Freizeitreiter die ich kenne sind allerdings schon sehr ambitioniert und tun und machen. Jeder auf seine Art mit unterschiedlichen Zielen. Ich selber arbeite als Freizeithopser ja auch mind. an 5 Tagen in der Woche am/mit Pferd und versuche weiterzulernen, lese Stapelweise Bücher, einmal die Woche Reitunterricht hin und wieder dann extra Reitunterricht etc.. Vielleicht machen die Dressurreiter ja noch mehr oder sind talentierter und schaffen in kurzer Zeit mehr ich weiss es nicht.
Aber den Spruch ich reite ja nur Freizeit und da muss ich nix mehr lernen kenn ich aus meinem Umfeld nicht.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 24.10.08, 15:56
Nee, den Spruch tät ich auch nur verwenden, wenn jemand sozusagen auf mich losgeht weil ich nicht Turniere reiten mag und nie wollte.

Und ja, unter Reitern trifft man fürchterliche Menschen, die sich und anderen das Reiten vermiesen... eine Bekannte von mir piaffiert sozusagen in Hausschuhen auf nackigen Haflinger, jammert aber rum, sie könnte eh nix, und nicht mit jedem Pferd und überhaupt... ich sagte ihr mal, das wäre kokette Watschen für alle, die WENIGER können als sie, aber es wagen, Spass zu haben. Sie geht auf Kurse nur um leidend zurückzukommen.
Klar erfährt man da auch was man alles noch NICHT kann, aber das sollte auf einem guten Kurs Reitern jeden Levels so gehen, deswegen fährt man da ja hin, oder?

Und zum Erstpferd-Plattmachen: Es ist z.B. auch für erfahrenere Leut schwer, so Dinge wie Grundtempo erfühlen, Leistungsgrenzen des Pferdes erspüren... der weniger Versierte wird dabei zuweilen vom RL noch in die Irre geführt, wenns dann doch nicht passt... das sind alles Sachen, die ein gutes Pferd ankratzen, sogar beschädigen, auch wenns keiner will.


Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 24.10.08, 19:30
@Petig, die Tasache, dass du heute keinen reiterlichen Ehrgeiz hast, heißt noch lange nicht, dass du in 10 Jahren immer noch keinen hast.

Keinen reiterlichen Ehrgeiz...hmmm, würd ich sooo nicht sagen. Ich hab weniger als keine Turnierambitionen, das auf jeden Fall. Bin schon auf Shetty-Ponyspielchen ein Nervenwrack gewesen, ahhh neeeein, Prüfungen hab ich an der Uni genug, muss ich nicht haben *schlucks*. Und sehr anspruchsvolle oder spektakuläre Lektionen reizen mich auch nicht, zum einen, weil ich mich dafür als nicht talentiert genug ansehe, zum anderen, weil ich es beim Reiten lieber ruhig habe- also Cutting wäre jetzt nicht so meins  ;D. Das heißt aber nicht, dass ich auf meiner Ebene völlig ehrgeizlos bin  ;).

Mit dem richtigen Schuli, der richtigen Atmosphäre und dem richtigen RL verwandle ich mich in ein Unterlippe kauendes, verkniffen augiges (weil hochkonzentriert), zu Hause heimlich auf dem Hüpfball und mit Zügeln nachübendes, theoretische Grundlagen nachlesendes Geländehoppsi  ;D. Ich bin kein Platzarbeitsverweigerer, im Gegenteil, an vielen Dingen hab ich großen Spaß, aber Ausritte im Morgentau sind dann doch das NonPlusUltra für mich  :).

Und wenn ich mit dem Wunsch, die erste auf dem Pferd zu sein, zur Wendy mutiere, dann ist das ok für mich  ;D. Ich denke einfach, dass man in dem Moment eine andere Ebene erreicht und gerade dieser Moment ganz ganz viel mit Vertrauen, Ruhe und Geduld zu tun hat. Das würde ich eben gerne mit meinem Pferd erleben. Ob als Petig oder als Wendy  ;D


Edit: http://de.youtube.com/watch?v=IK84akcZmC8

Ich konnte mir einige "ooohs" und "ahhhhs" und einen neidischen Blick nicht verkneifen. GÄNZLICH ehrgeizlos bin ich wohl wirklich nicht. SOWAS find ich richtig klasse!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 24.10.08, 21:04
BoooaaaaAH, Petig, klasse Filmchen, und dann noch Phil Collins dazu *rührungstränenwegwisch*
Und das Pony könnt mir auch gefallen, auf meine alten Tage sowas Handliches, Schnuckeliges - man sieht, die 2 haben Spass miteinander.  :D
So in etwa schaut der Cob einer Bekannten aus. Bissl helleres Braun, lange Blesse. Aber ähnliches Format.
Hatte ich erwähnt, daß ich auf einem Kurs mal schleichenderweis kurz auf einem Fell-Pony sitzen durfte? Auch etwa die Größe, Farbe und MÄhne wie ein Zwergfriese mit Puschelfuss ;D aber mit ruhiger knuffiger Ausstrahlung und Ponycharme. Gaaaaanz süss. Ich wollt gar nimmer absteigen, hab mich da irgendwie wohl gefühlt drauf. Bewegungen wie ein "Großer", also nix Nähmaschine oder so.
Ach, es gibt sooo viele soooo tolle Pferde in allen Größen, Formen und Farben...  :D und es ist gut, daß es so ist.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 24.10.08, 23:07
Ach, es gibt sooo viele soooo tolle Pferde in allen Größen, Formen und Farben...  :D und es ist gut, daß es so ist.
*Heftig nickend zustimm*
Ich find es auch total spannend mit vielen unterschiedlichen Pferderassen zu arbeiten. Das Leben ist zu kurz um sich auf eine Rasse festzulegen (Weswegen in meinem heimischen Stall derzeit nicht weniger als 5 vertreten sind, ein Morgan, ein TWH, ein Friese, ein Welsh B und 3 dt. Reitponys)  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Carlotta67 am 25.10.08, 13:34
Edit: http://de.youtube.com/watch?v=IK84akcZmC8

Ich konnte mir einige "ooohs" und "ahhhhs" und einen neidischen Blick nicht verkneifen. GÄNZLICH ehrgeizlos bin ich wohl wirklich nicht. SOWAS find ich richtig klasse!
*HML aus* Mein Gott, haben die schöne Videos drinnen!!  :o Danke dir für den Link, die sind ja klasse!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 25.10.08, 14:49
Ok etwas OT aber das hier find ich ganz nett und da packt mich dann der Ehrgeiz:
http://www.youtube.com/watch?v=sJpb0ppxWKE (http://www.youtube.com/watch?v=sJpb0ppxWKE)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: brini am 25.10.08, 19:10
@ Petig:

Nettes Video mit nettem Pony und wirklich sehr schön ausbalanciert sitzendem Mädchen. Wenn man das erst mal kann (so ausbalanciert sitzen!) ist auch alles andere nicht mehr schwer.

@Osch:

Jo, reiten ohne alles ist lustig. Meiner lässt sich auch sehr gut ohne Sattel reiten, aber so ganz ohne Kopfstück würde ich auch nur versuchen wenn ich allein in der Halle wäre  8)
Aber diese Füßekreuzen und dann noch dabei drehen hat für mich was von Pudeldressur (ohne jetzt Pudel beleidigen zu wollen  ::))

Zum Perfektions-Druck:

Zum Glück der Reiter können die Pferde nicht mitdiskutieren. Jeder kann (wie schon erwähnt) sich seinen Mlurks schönreden.

In anderen Sportarten hat man sofort die (u. U. peinliche) Quittung wenn man's falsch macht. Hälst du den Tennisschläger falsch, geht der Ball sonstwohin. Lässt du beim Segeln die falsche Schot los, kenterst du halt. Nur beim Reiten hat man es mit Lebewesen zu tun, die gnädigerweise meistens gutmütig genug sind, unsere Fehler nicht sofort mit Arbeitsverweigerung zu quittieren.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 25.10.08, 21:16
Dass sie diese teilweise echt anspruchsvollen Lektionen ohne Trense und Sattel so sauber reitet, ist eigentlich schon faszinierend genug! Was mich aber noch mehr fasziniert und auch echt anrührt, ist die Hingabe mit der das Pony mitarbeitet. Diese Entspannung, Zufriedenheit, Freiwilligkeit, Motivation und Freude, die man da erkennt... einfach... Wahnsinn!

Mal eine etwas andere Frage an euch:

Gab es bei euch auch einen Punkt, an dem ihr wusstet: Jetzt MUSS es bald das eigene Pferd sein?? Also irgendwie so ein ganz seltsames Gefühl, dass eine andere Möglichkeit nicht mehr wirklich existiert?!?! Und dass sich alles andere mehr wie ein Übergang anfühlt, ganz gleich, wie lange es noch dauert? Ich kanns nicht in Worte fassen... Zu viele Anzeigen und Ponyvideos heute  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 25.10.08, 21:42
Petig: Ich hatte schon jahrelang während des Studiums bzw. Referendariats den Wunsch und habe gedacht, dass ich, wenn ich verbeamtet werde, ein wenig spare und mir dann ein Pferd kaufe.

Das habe ich  - auch wenns schwer gefallen ist - eingehalten. Fast. Denn als man mir meine letzte RB unterm Hintern weg verkauft hat, als ich eine Woche auf Klassenfahrt war, da habe ich dann keinen Bock mehr gehabt. Da dachte ich nur noch, dass ich den Mist jetzt nicht mehr mitmachen will. Dass dann gleich das erste Pferd, was ich angeschaut habe, bei mir solche Schmetterlinge im Bauch verursacht, damit hab ich auch nicht gerechnet.
So kam dann das Pferd zeitgleich mit der Beamtenurkunde. War nichts mehr mit Polster ansparen.

Also: Ich hatte es satt, Reitbeteiligung zu sein. Und ich bin so froh über den Schritt!

LG Isa

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 25.10.08, 21:47
Petig, so ähnlich  wie bei Jezabel war es bei mir auch , ich wollte mir zum Ende meiner Ausbildung "endlich" was eigenes Kaufen, die Besitzerin meiner Ex-Rb ist zwar meine Freundin, aber irgendwie hatte ich es satt, halt immer auf ihre Vorgaben (Gamaschen/Bandagen ans Pferd) eingehen zu müssen und ich wollte auch die Verantwortung tragen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 26.10.08, 12:39
Jo, stimmt. Hatte es auch satt, mal ehrlich, hatte 2x absolut verrittene Krampen als RBs, Besitzerin Nr. 1 gab mir grundsätzlich sofort die volle Schuld wenn was war, das hat mich lange runtergezogen... Besitzerin Nr. 2 war eigentlich nett, half mir später das eigene PFerd aussuchen, nix zu sagen, ich hatte klare Vorgaben und darüber hinaus jede Freiheit, wir haben immer alles in Ruhe besprochen, klasse. Leider pfotschten zu viele Leut an der Stute herum, die eine ritt verbissen falsch verstandene Dressur, ein Leih-Reiter heizte mir ihr 4 h lang die Fuchsjagd im Englischen Garten mit und hing ihr dabei schön im Maul, Kinder liessen sie dann wieder alles nach eigenem Kopf machen. Sie war entsprechend sauer, hatte ein Maul wie eine Eisenbahnschiene, war nur mit Gewalt und mir leider nicht zugänglichen Listen an die Hand zu reiten, und dazwischen teilweise echt unberechenbar. Schade - in 1 Hand wäre sie ein eigenwilliges starkes aber 100%iges Superpferd geworden, so aber war sie eigentlich immer so leicht grimmig und unzugänglich gestimmt. Glaube, die spätere Umstellung auf Western ist ihr gut bekommen, Signalreiten statt ImMaulHängen, etc.
Ach ja, die 2 RB-Pferde davor... gehörten der gleichen Besitzerin wie dem Arabo-Hafi VOR der Hafi-Stute, ein wunderbarer Traki und eine Fjordstute. Mit beiden kam ich gut zurecht, durfte mir dann aber anhören, das geht nur weil ich "nix verlange" von den Pferden und die eh so brav sind...  :( Der Arabo-Hafi ist seiner Besitzerin xmal heftigst durchgegangen, obwohl sie technisch viel besser ritt als ich. Mit mir hat er das nicht gemacht, komisch...sogar als mich im Gelände mal eine Irre im vollen Speed überholte und der Kleine natürlich mit wollte.... Dann zerrte er sich eine Sehne, die Kommunikation zur Besitzerin funktionierte nicht so gut, ich dachte nichts Böses, er lahmte nicht, so ging ich nochmal mit ihm raus... wobei ich nur rumgebummelt bin, nichts groß gefordert habe. Dabei passierte auch nichts. Tage danach war er dann platt. Da hiess es ich "hätte ihn eh die ganze Zeit auf die Vorhand geritten", ??? (ja warum hat sie mich den Gaul dann überhaupt reiten lassen? ICH wollte zuerst nämlich gar nicht! und hatte wg. seiner Durchgeherei eine Höllenangst vor ihm! Warum lässt sie mich machen, wenn mir doch offenbar jede Erfahrung fehlt??? Gnagnagna, weil sie damals die Kohle brauchte und keine Lust mehr hatte, den Zausel selber zu reiten, nämlich... ) u.s.w. u.s.w. Naja, heut weiss ich, da waren alte Knäckse an dieser Sehne, Pferde verletzen sich auch auf der Koppel zuweilen etc.
Und ich hätte mir doch eher in den Fuss geschossen als den armen Kleinen platt zu reiten!!!!

Ob solcher Unberechenbarkeiten der Besitzer, UND undurchschaubarer pferdiger Vorgeschichten, für die man dann mittendrin die Quittung bekam, unvermutet, kam dann auch der Entschluß, das nächste Pferd gehört MIR und ich versaue es mir lieber selbst. Der Erfolg gab mir recht. Man steckt eh nicht drin, man MACHT fehler, die man hinterher bitter bereut - aber da ich auch Profis grobe Fehler habe machen sehen, kann ich mich damit arrangieren. Und es am Pferd auch wieder gutzumachen versuchen...  :-[

DAS Ideal ist, wenn jemand mit viel Erfahrung und Können nach einiger Sucherei auf SEIN/IHR Super-Traumpferd trifft, wo alles passt, wo Mensch ja sagt zu allen Eigenschaften und Qualitäten des Pferdes, und das Pferd ja sagt zu diesem Menschen, und die Chemie eben passt.
Wenn man aber immer auf diese Kombination warten täte, hätten vermutlich nur 5 Leut in ganz Deutschland überhaupt so einen Pudel... ;D ;D... Und auf dem Weg zu "viel Erfahrung und Können" werden ja auch Pferde geritten und ausgebildet, mit mehr oder weniger Erfolg... ist das dann alles tierschutzrelevant?
Man soll sich mal frei machen vom "Es dürfen keine Fehler passieren", das verklemmt nur und vermurkst einem das ganze Leben.
Im Übrigen ist klar: Ein Mindestmaß an Können ist dennoch ein Muss, und im schlimmsten Falle bezahlen Reiter oder Pferd einen Fehler mit dem Leben.
Aber guckt mal auf die Strasse - die letzten 3 Wochen sah ich allein 3 Fahrzeuge auf dem Dach liegend - Strasse leicht feucht, sonst nix. Fahrer guckten doof... tja... es darf nicht.... es passiert DENNOCH, sei es menschliches Versagen, sei es Pech, sei es tatsächlich eine Dummheit wie Alkohol.  :-\
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 26.10.08, 13:12
Ich denke je länger man mit Pferden zu tun hat, desto klarere Vorstellungen entwickelt man auch davon, wie ideale Haltung, Pflege und Ausbildung aussieht. Man liest hier, schaut da, probiert dort... macht mal gute, mal weniger gute Erfahrungen, puzzelt das zusammen und irgendwann hat man sie ganz automatisch, die eigene Meinung  ;). Und gerade, wenn ein Lebewesen mit im Spiel ist (und Frau's Emotionalität auch noch mit dazu kommt  ;D), ist es nahezu unmöglich auf eine andere Person zu treffen, mit deren Ansichten die eigenen absolut konform gehen. Das ist ja zunächst überhaupt nichts Schlimmes, denn nur weil jemand etwas anders macht, muss es ja nicht schlechter sein...

Aber irgendwann will man auch einfach sehen, wie weit man ALLEINE kommt, was aus einem Tier wird, wenn man nur als Einzelperson Einfluss darauf hat. Ja, und irgendwie auch so ein bisschen Idealismus... Ich hab das alles für dich so schön vorbereitet, wie ich konnte und ich werde auch immer gucken, was ich noch schöner machen kann, mal schaun wie toll es letztendlich werden kann, mit unseren Voraussetzungen....
Ich weiß noch, anfangs war ich nur froh, wenn ich überhaupt ein Pferd reiten durfte. Der Besitzer hätte mir selbst den obligatorischen Toilettengang vorm Ausritt vorschreiben können- das hätte mich nicht gestört. Mittlerweile platze ich fast vor Eigeninitiativ-Willen, persönlichen Gedanken und Vorstellungen, die ich ENDLICH in die Tat umsetzen will.

Ich habs Warten soooo satt  :-\
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 26.10.08, 17:18
@Petig,
für mein Gefühl hab ich mir das erste eigene Pferd um Jahre zu spät gekauft.  ;D Trotzdem wars der frühste überhaupt denkbare Zeitpunkt - ca. 1 Jahr vor Ende meines Studiums. Finanziell hatte ich mich natürlich völlig verkalkuliert und das Pony hat mich die letzten Ersparnisse gekostet in diesem Jahr.
Den Reitunterricht, der letztenendes verhindert hat, dass ich das Pony vergurke, hatte ich natürlich nicht einkalkuliert. Zum Glück überzeugte mich gleich die erste Fotoserie mit eigenem Pferd: statt mit stolzgeschwelltter Brust sah ich mit Entsetzen meinen schaurigen Sitz...  :-\  ;D
Meine erste war übeigends eine solide eingerittene Ponystute, damals 6. Schimmel, und das obwohl ich niemals einen Schimmel wollte...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: skywalker am 27.10.08, 12:00
Mal eine etwas andere Frage an euch:

Gab es bei euch auch einen Punkt, an dem ihr wusstet: Jetzt MUSS es bald das eigene Pferd sein?? Also irgendwie so ein ganz seltsames Gefühl, dass eine andere Möglichkeit nicht mehr wirklich existiert?!?! Und dass sich alles andere mehr wie ein Übergang anfühlt, ganz gleich, wie lange es noch dauert? Ich kanns nicht in Worte fassen... Zu viele Anzeigen und Ponyvideos heute  ;D

Für mich war es so ein Übergang. Als Kind und Jugendliche, und noch so bis - ich weiß nicht - 25? war für mich der Gedanke, ein eigenes Pferd zu kaufen, derart abwegig, dass es abwegiger kaum ging. Anfangs natürlich durch Erziehung. Also bei mir zu Hause war es einfach ein absolutes Ding der Unmöglichkeit, dass mir meine Eltern ein Pferd gekauft hätten (dass offenbar andere Eltern das tun, erscheint mir bis heute absolut absurd!) - das wusste ich schon als 6-jährige. Träume vom eigenen Pferd waren damals schon eben das - ein unerfüllbarer Traum.
Das höchste der Gefühle war, dass ich in normalen Reitschulunterricht gehen durfte - dafür musste ich meine Eltern auch 5 Jahre anbetteln oder so.... und auch da war der normale Bahnunterricht das höchste der Gefühle, also Einzelstunden oder "weiterkommen" oder so, das gabs irgendwie nicht. Das habe ich ziemlich unglaublich lange ausgehalten so, mir reichte es, wenigstens einmal die Woche zu den Pferdles zu dürfen...
Dann hat es mir aber dann doch gereicht und keinen Spaß mehr gemacht und ich habe 2 Jahre Pferde- und Reitpause gemacht. Dann kam der Wunsch wieder, mittlerweile brauchte ich dafür dann keine Eltern mehr anbetteln sondern konnte es mir selber leisten - da entstand dann langsam mehr VErständnis und dass es auch noch anderes gibt, als dass 10 Pferde in der Bahn hintereinander herdackeln... Dazu kam das Mitlesen in Foren wie diesem... dann suchte ich mir Reitbeteiligungen, das war schon viel besser... lernte dazu...
und irgendwie wurde es einfach von Jahr zu Jahr weniger absurd, ein eigenes Pferd zu haben, und ja, irgendwann gab es einen Punkt, an dem stand fest, ich WERDE mir den Traum erfüllen; damals war es finanziell noch eng, auch weil ich einfach so zur Sparsamkeit erzogen wurde (wenn am Ende des Monats nicht noch die Hälfte des Gehalts übrig bleibt, hat man eine Krise zu kriegen - so ungefähr). Also gewartet, gerechnet, an mir gearbeitet ("Geld ist zum Ausgeben da"  ;D). Und irgendwann war der Punkt, wo ich angefangen habe, mir PFerde anzuschauen. Ich habe dann noch sehr oft einfach Panik vor dem Gedanken gekriegt (*ichkanndasnichtdasgehtdochnicht*) und einige Rückzieher gemacht, bis dann der Tag kam, wo ich einfach "Ja" sagte (und bis heute nicht weiß warum eigentlich gerade bei IHM  ;D).

Aber ich bereue nix  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: dieNeue am 27.10.08, 12:42
Mal eine etwas andere Frage an euch:

Gab es bei euch auch einen Punkt, an dem ihr wusstet: Jetzt MUSS es bald das eigene Pferd sein?? Also irgendwie so ein ganz seltsames Gefühl, dass eine andere Möglichkeit nicht mehr wirklich existiert?!?! Und dass sich alles andere mehr wie ein Übergang anfühlt, ganz gleich, wie lange es noch dauert? Ich kanns nicht in Worte fassen... Zu viele Anzeigen und Ponyvideos heute  ;D


ich hatte als kind ein pony - das genauso alt war wie ich. aber als kind nahm ich als selbstverständlich hin das das pony da war - genauso wie unser hund, wir waren alle drei drei monate auseinander!!!! bewußt ist mir eigentlich dann erst geworden was mir das schimmelchen bedeutet als wir es mit 10 jahren einschläfern lassen mußten!!! danach bekam ich zwar ein "neues" aber natürlich als fohlen, ein kleines geschecktes shetty (mein papa kannte sich zwar sehr gut aus mit pferden - er war lange zeit holz gerückt mit pferden - aber ein fohlen ist nicht das ideale für ein kind - sorry paps  ::)) das fohlen wollte natürlich immer spielen und hat mich immer angestiegen - ich saß dann meistens voller panik auf der leiter meiner schaukel und schrie um hilfe *GGGG*
Das pony kam weg (in eine sehr liebe familie) und ich bekam einen hasen  :-X (super ersatz sag ich euch  ;))

Ich heulte jahrelang wenn ich irgendwo ein weißes pferd sah - egal ob pony oder ausgewachsener "riesenesel" irgendwann wurde es besser - und irgenwann bekam ich reitunterricht und durfte in den ferien auf einem reiterhof urlaub machen. danach kamen RB, freundinen mit pferden etc.

mein schimmelchen blieb aber immer in meinem hirn - und mit 23 jahren hab ich mir dann meinen wunsch auch selber erfüllen können!!!! und jetzt hab ich meine zwei schimmelstuten in form eines braunen 17monatigen KB-hengstes und meinen schwarzen WB (aber mit ner grooooooooooooßen blesse - also "fast" ein schimmel!!!)

für mich war ein eigenes pferd immer klar - Ich habe einfach irgendwann ein sparbuch angelegt - regelmäßig brav drauf eingezahlt und irgendwann war es voll genug  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 27.10.08, 16:29
zu dem zitat vor ein paar seiten, dass die leute den ersten eigenen immer platt ritten.... gilt auch, wenn man das eigene schon quasi-platt kauft? ;D
wobei ich mir hier zugute halte, dass dieses pferd so nicht mehr leben würde, und schon gar nicht mehr reitbar wäre, wäre sie nicht bei mir gelandet.

tja, wann hab ich gesagt, ein eigenes muss her *nachdenk*. tja, als schülerin ohne eigenen verdienst war´s irgendwie undenkbar, ein pferd zu kaufen. der wunsch war da, und auch das "eines tages mach ich das", war aber so vernünftig, damit zu warten, bis ich das pony selbst erhalten konnte- von meinen eltern konnte und wollte ich das nicht verlangen. irgendwann hat es mich genervt, immer rückfragen zu müssen, die pferde immer wieder zu verlieren, nachdem ich sie zurecht gebogen hatte (wie kommt man ohne geld an reitmöglichkeiten? richtig, korrekturpferde.... ;) ), oder endlose diskussionen um nötige behandlungen, vernünftigen beschlag etc. führen zu müssen. ausserdem war grade der bausparer fällig (hatte zwar anderen zweck, aber ich hatte ja auch was gespart...).

ich hab dann gesucht, mehr oder weniger intensiv, durchaus mit verstand- bis mir mein pferd begegnet is :-X ;D
die voraussetzungen waren in 3 von 4 aspekten ideal: jungpferde-ausbildungsarfahrung vorhanden, bis ca. m-lektionen dressur war drin (hatte in all den jahren viel guten unterricht, auch mit den korrekturpferden...). ich wusste, was ich suche für welchen zweck (wb, stute, nicht schimmel, dressurveranlagt), und der verstand hat soweit mitgeredet, dass AKU pflicht war, und ich nicht was völlig verbautes, bereits krankes gekauft habe. das "verhängnis" war dann die tatsache, dass ich mit 21 noch sehr jung war, und nicht "geschäftserfahren" genug war, um kühl zu verhandeln. heute sähe das anders aus- ich würde das pferd dann zwar trotzdem kaufen, aber um wesentlich weniger geld ;D

würde ich aus der erfahrung heraus was anders machen? ja, sicher- keine AKU ohne röntgen mehr, und ein jahr später anreiten (mit 4,5) bei diesem pferd, die sehr, sehr spätreif war. sähe das ergebnis anders aus? wohl kaum, aber ich hätte mir wohl so manchen euro und so manche medizinische erfahrung erspart. andererseits bin ich jetzt sowas wie ein "pferdefussheilmachguru" ;)
und habe meine berufung mit den pferd weniger im reiten, mehr in der handarbeit auf hohem niveau und zirkuskram gefunden, womit ich mich niemals so intensiv beschäftigt hätte, wäre sie voll reitbar gewesen. sicher wächst man hier an den aufgaben, trotzdem muss man sich viel mehr an der nase nehmen, wenn man keine kontrollinstanz hat, die "stop" sagt. und es hat definitiv geholfen, dass ich schon vor dem eigenen die einstellung verinnerlicht hatte, erst 3x zu prüfen, ob ich alles richtig gemacht hätte, bevor ich die schuld beim pferd suche.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 27.10.08, 19:21
Bei mir ist es eigentlich ähnlich. Meine Eltern sind/waren uuunbeschreiblich quälbereit, aber dass ich ein Pferd geschenkt bekomme, stand nie ernsthaft zur Debatte. Finde ich auch vollkommen in Ordnung, immerhin ist ein Pferd kein Fahrrad und wenn man den Weg dahin schon nicht wenigstens größtenteils alleine bestreitet, wie soll man dann das Leben MIT Pferd bestreiten  ??? Was nicht heißt, dass ich meine Eltern nicht jahrelang angebettelt und gequält habe  ;D

Eigentlich dachte ich ja, wenn ich erstmal soweit bin, dass ich ein bisschen was angespart habe und mir eine Grundlage geschaffen habe, auf der ein eigenes Pferd alleine zu bewerkstelligen ist, wird alles einfacher. Geplant war es ja eigentlich, dass ich mir dann in Ruhe Gedanken mache, eine Entscheidung treffe und dann.... ja, DANN ran an den Speck.

Irgendwie sieht die Realität etwas anders aus, denn anstatt nach dem Überlegen eine klare Entscheidung zu haben, bringt mir das Nachdenken nur immer mehr verschiedene Möglichkeiten, von denen jede ihren eigenen Reiz hat und keine schlechter ist als die andere. Warum einfach, wenns auch kompliziert geht???  ::)

3 verschiedene Möglichkeiten kämpfen in meinem Hinterstübchen nun allesamt und ihre eigene Berechtigung und JEDE hat ihre Vorteile und jede hat ihre Nachteile. Wenn ich nicht dran bekloppt werde, werd ich sicher vor meiner Rente eine Entscheidung getroffen haben  ;D.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 28.10.08, 08:12
Zitat
Wenn ich nicht dran bekloppt werde, werd ich sicher vor meiner Rente eine Entscheidung getroffen haben

DA mach dir mal überhaupt keine Sorgen. Ich habe noch nie von jemandem gehört, der mit dem Pferdekauf nicht zurande kam, weil er sich nicht entscheiden konnte. Im Zweifelsfall entscheidet sich sowieso das Pferd.

Wie du sicherlich meinen Postings hier entnehmen kannst, bin ich mega-vernunftbegabt und durchgeplant. Ich hatte mir auch fest vorgenommen, das Pferd nach Ende meiner Probezeit zu kaufen. Wie es dann allerdings bereits im ersten Probemonat in meine Box kam, weiß ich auch nicht mehr so genau...  :-\
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Carlotta67 am 28.10.08, 08:20

@Petig: Nur ganz kurz: Viel wichtiger als der persönliche Ausbildungsstand, dein vorheriges reiterliches Können usw. usw. ist doch m.E. bei der Entscheidung zum Kauf eines Pferdes die innere Reife. Die genauere Vorstellung, was und wie man es überhaupt möchte und die Konsequenzen abschätzen zu können. Das dürfte doch bei dir alles zweifelsfrei vorhanden sein.


Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: skywalker am 28.10.08, 08:44
DA mach dir mal überhaupt keine Sorgen. Ich habe noch nie von jemandem gehört, der mit dem Pferdekauf nicht zurande kam, weil er sich nicht entscheiden konnte. Im Zweifelsfall entscheidet sich sowieso das Pferd.

*aufzeig*: Bitte hier, ich! Ich habe über ein Jahr ein Pferd gesucht, das berühmte *klick* hab ich nie gehört, und wenn dann nur ganz leise im Hintergrund, meine grüblerische Vernunftstimme ist viel lauter als jedes *klick*. Nachdem mehrere Pferde verkauft wurden, weil ich mich zu langsam entschieden habe (einem davon trauere ich bis heute nach irgendwie) war es bei meinem - glaube  ich - pure Verzweiflung: der passt halbwegs, den schnappt mir jetzt keiner mehr weg, und dann habe ich "ja" gesagt; meine Vernunft hat sich hier selbst ein Bein gestellt, aus lauter Verzweiflung, dass die "aber"-Argumente der Vernunft und das Grübeln  nie ein Ende haben werden, habe ich beim nächstbesten zugegriffen - und das war alles andere als vernünftig letztendlich (Pferd hat den TA schon bei der AKU halb spitalsreif getreten), beim zweiten Besichtigungstermin hat er mir den Oberarm blau gebissen - aber da war ich von den vielen Enttäuschungen davor (eben: Pferd leider jetzt schon verkauft, zu lange gegrübelt) so traumatisiert, dass ich all diese Ereignisse völlig ignoriert hab --> so quasi eine Art Kaufrausch "ICH KAUF JETZT EIN PFERD UND AUS" sonst werd ich noch wuggi ....

Ich hab doch scho erwähnt, dass ich meinen STinker herzlich liebe, ja?  ;D

Deshalb nur mein Rat an Petig: Grübel wie du willst, du kriegst was du verdienst  ;D - und egal wie anders als deine Wunschvorstellung dein Pferd im Endeffekt sein wird - ihr werdet schon zusammenwachsen, und dann wirst du ihn/sie niemals nie nicht umtauschen wollen. Deshalb kann man sich die ganze Grübelei sowieso sparen - also d.h. man könnte, wenn man denn könnte  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 28.10.08, 19:11
Deshalb nur mein Rat an Petig: Grübel wie du willst, du kriegst was du verdienst  ;D

*lächel* Das hast du jetzt aber ähm... schön gesagt  ;D

Ich denke bei dem Charakter des Pferdes bin ich mit mittlerweile wirklich schon SEHR sicher, wie es in etwa sein sollte (und ganz besonders, wie es NICHT sein sollte)  ;D. Das Alter ist halt noch eine Frage, aber nach 15 Jahren hab ich nu den passenden Charakter für mich gefunden, nach den nächsten 15 Jahren dann mit Sicherheit auch das Alter  ;D.

Wie GUT, dass ich noch ein wenig sparen muss und das kommende Wochenende keine Zeit habe. Der Händler, wo meine Freundin ihren Stinker her hat, hat ne Sonderaktion mit Tag der offenen Tür. Wie gut, dass mir gestern keins der Pferde auch nur im Ansatz zusagte und heute kriegt der Schuft eine weitere Ladung Pferde und da ist natürlich ein suuuuper Netter bei. Nichtmal ein Puschelfuß, aber auch Beuteschema  :). Aber überhaupt, noch weiter sparen.... und Händler sind ja sowieso... nee geht ja gaaar nicht und im November ist Pferde angucken sowieso verboten (ungeschriebenes Gesetz!) und wer bitte sieht sich auf nen Samstag Pferde an????  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 29.10.08, 09:33
Wieso schaut man sich im November keine Pferde an?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 29.10.08, 10:28
... genau, da werden sie billiger, damit der Händler sie im Winter nicht durchfüttern muss...  ;D

Was ist das für ein Netter, der da dabei sein soll? Hin und gucken, sonst hast Du keine Ruhe.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 29.10.08, 12:45
*grinz*

Das mit dem November hab ich doch nur so gesagt, um mir irgendwas einzureden  ;D. Habe Montag noch eine wichtige Prüfung und da sollte ich das Wochenende vorher eigentlich was anderes machen als durch die Weltgeschichte gondeln und Pferde angucken  ;D Ich werds versuchen, vorher alles zu lernen, aber da seh ich leider schwarz  :-[

Ist ein Quarter-Mix, 5 Jahre (also auch relativ jung) und ein Fuchs mit Blesse. Zum Charakter steht noch nichts (kann ja auch nicht, ist ja erst gerade im Stall). Meine Begeisterung bezieht sich momentan noch "nur" auf die Aura *ooommm*  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 29.10.08, 17:00
*flüster*
petig, wenn ich jetzt fies bin, verrat ich, dass in meinem bekanntenkreis fast alle das pferd nach der aura ausgesucht haben... :-X ;D
*flüsterende*

5-jährig heisst 5,5.... also schon spätpubertär... eigentlich ein gutes alter *unschuldigguck*. und das mit dem lernen- öhm, ich bin vor meiner abschlussprüfung am WE noch turnier gefahren. zum ablenken, entspannen und kopf frei bekommen. und ich habe mein pferd damals im november gekauft....

man bekommt ohnehin, was man verdient bzw. braucht an pferd. ich bin nur nach wie vor der meinung, dass ein eher unsicherer reiter besser aufgehoben ist auf einem bereits gerittenen pferd. weil das kann man sogar im november probe reiten, damit man sich nicht nur auf die aura verlassen muss *hüstel* ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 29.10.08, 17:54
Tscha, eine SEHR gut reitende und SEHR erfahrene Bekannte von mir, übrigens auch mit Jungpferden und Ausbilden vertraut, hat beim Probereiten mal einen Zahn verloren. Araber, immer schön eingepackt, nicht bewegt nicht geritten, jung, wochenlang nur Säfte angestaut, noch nichtmal als sie wussten, meine Bekannte fährt ein paar 100 km exta.
ARGH. Frechheit. Der Gaul riss den Kopf hoch als meine Bekannte noch gar nicht richtig im Sattel saß, watz, Pferdeschädel Rückseite in der Fresse.  :(
Und ja, es war kaltes Wetter. Da sind sie eh "frischer".

Dieserhalb war auch mein Rat mit dem Vorreitenlassen damals...

Im Lauf der Jahre kann ich sagen, wenn ich ein Unbehagen hatte, mich wo draufzusetzen, schon vom Boden aus, dann WAR da immer wass, ob bei jüngeren oder älteren Pferden. Nicht, daß ich jedesmal runtergefallen oder verunfallt werden, aber *donauzustimm* man sollte auf den Bauch hören... dann kriegt man das Passende.
In meinem Fall nach all den vergurkten Viechern war mein Jungspund für meine Nerven besser als ein älteres Pferd das aus heiterem Himmel Aussetzer kriegt, wie die RBs vorher zuweilen...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 29.10.08, 18:03
Ich hab am Wochenende vor meiner Abschlussprüfung letztes Jahr noch mein Longierabzeichen gemacht.  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 30.10.08, 16:17
Dieserhalb war auch mein Rat mit dem Vorreitenlassen damals...

Find ich absolut vernünftig... Wenn der vorherige Besitzer sich schon nicht draufsetzen mag, was soll ich dann erwarten?? Und meine Knochen und Zähne sind mir schon recht lieb. Ganz von dem Punkt abgesehen, kriegt man so ja auch mehr Infos: Wie geht das Pferd unter einem Reiter, der es regelmäßig reitet? Verhält sich das Pferd bei einem bekannten Reiter sehr anders als bei einem fremden? Wie WIRKT das Pferd beim Reiten (klar fühlt man auch, wenn ein Pferd total spannig und unzufrieden ist, aber gerade wenn man es nicht kennt, schadet der vorherige Blick sicher auch nicht)? Und wenn man wissen will, wie man klarkommt, wenn keiner vorher warm geritten ist, dann kann man ja immernoch mal wiederkommen.

By the way, iss ja ne nette Aktion, eine verliebte Pferdefrau hunderte von Kilometern angejuckelt lassen zu kommen und dann nichtmal dafür zu sorgen, dass das Pferd soviel Bewegung hatte, dass es nicht gleich die erste Möglichkeit zum Explodieren nutzt  >:(. Grrrrr

Das mit dem Bauchgefühl kenne ich, wobei ich selten TESTE ob es stimmt  ;D. Wenns da ist, akzeptiere ich es. Ich muss mich nicht auf jedes Pferd setzen, ein Glück verdiene ich damit nicht meine Brötchen. Mir fällt da auch direkt ein Beispiel ein: Ein BILD von einem Pferd, wirklich ein suuuper Schicker. Würde man dem die Augen verbinden, ich tät mich sicher auch in den vergucken... aber der Blick... hmmm neeeee. Einige Zwischenfälle (nicht unter mir!!) haben mir aber gezeigt, dass ich mein Gefühl nicht selber testen muss *hust*. Der Begriff "Aussetzer" passt da ganz gut  ::)

Ach ja, habs schon innem anderen Thread geschrieben. So ein bisschen ist Pferdekaufen ja wie Blitzdating samt anschließender Hochzeit  ;D

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 30.10.08, 16:27
in dem fall hab ich beim ersten date geheiratet ;D

lustigerweise gibt es viele pferde, die mir gefallen, und mit denen ich mich wohl auch anfreunden könnte, die als "eigenes" taugen würden. ich mag gewisse charaktere, und komme mit denen auch klar. liebe ist da aber nicht- oder kommt erst mit der zeit, dem zusammen wachsen. ist auch schön, und bei einem jungpferd einfacher, weil man die leichter prägen kann (ausbildung etc.).

lustigerweise haben meine kriterien bei meiner gestimmt... wobei ich glaub ich alles ignoriert hätt, das ist einfach große liebe, punkt. das kriterium "gesund" ist mir äh... entfallen *hüstel*. trotzdem rate ich dazu, das pferd zu reiten, und DIESES bauchgefühl zu beachten- oft findet man ein pferd von oben anders als von unten. traut sich vom boden aus mit dem pferd alles zu, kaum sitzt man drauf ist es irgendwie mulmig. gibts aber auch umgekehrt.

vorreiten lassen würde ich mir das pferd allein deswegen schon, weil ich wissen möchte, wie bisher mit dem pferd gearbeitet wurde. wenn man mal ein paar jahre lang korrektur geritten ist bzw. unterrichtet/ausgebildet hat, sieht man da oft mehr als dem verkäufer lieb ist ;D (deswegen vielleicht bis dahin RL suchen, und die dann mitnehmen? )
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 30.10.08, 16:35
So ein bisschen ist Pferdekaufen ja wie Blitzdating samt anschließender Hochzeit  ;D

Ja. Deshalb ist es außerordentlich günstig, wenn man die Möglichkeit hat, ein Pferd zu kaufen, dass man bereits vorher kennt. Mein SB züchtet jedes Jahr zwei, drei Fohlen, zieht sie bis 3-jährig auf, reitet sie dann an und verkauft sie. Falls ich noch mal ein Pferd kaufen muss, werde ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eines dieser Dreijährigen kaufen, die ich seit der Geburt beobachten konnte.

Wir sind ein ganz normaler Durchschnittsverein, aber wenn ich da beobachte, wie Pferde (von privat!!) verkauft werden, dann möchte ich gar nicht wissen, wie es professionellen Verkaufsställen zugeht. Pferde, die faul sind, werden vor dem Proberitt 48 h in die Box gesperrt, damit sie lauffreudiger sind. Heiße Kandidaten werden am gleichen Tag vormittags erstmal gut durchgewalkt, dann mittags noch mal geritten und bevor der Probereiter kommt, geht es noch 60 min in die Führanlage. Optische Verschönerung (= Pimp my horse) (Augenpartie mit Öl ausdrucksvoller machen, Fellglanzspray, Schweif einen Tag vorher einfechten, so dass er lockig wird, ...) bringen auch noch ein paar Euros dazu.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 30.10.08, 21:08
Am Rossmarkt wienern sie den armen Viechern die Hufe schön lackschwarz, mit IchwillnichtwissenwasfüröligerPampe.
Die fasst dann keiner so schnell an um evt. zu prüfen wie die Hufe aussehen und unterwärts riechen... oder es ahnt keiner wie sie 8-24 h vorher AUSSAHEN - so wie sich manche Pferde bewegen, wie auf Eiern. Schnall mal mit der Flex die Schnabelschuhe getrimmt oder so... naja... damit man 11 Monate Matschauslauf nicht gleich erkennt. Auch so nette Wellchen vom leichten Rehehuf kann man damit gut tünchen.

Ja, McBlume, das ist das Schöne an einem jungen Pferd, das man kennt - meist muss mans dazu aber jung kaufen. Schon bis zum Alter von 1-2 kann übrigens ganz viel Plödsinn gemacht werden. M. E. fast mehr als mit etwas dappigem Anreiten.
Da gibts so Vorgartenzüchter, wo die Fohlen nicht ausreichend Platz und Spielkameraden haben, dann verpimpelt als Spielzeug statt erzogen, 3, 4 Jahre bei Mama ohne was erleben zu dürfen oder gar was zu lernen (z. b. Manieren  >:()... aber tollllen Stammbaum haben wir.
Das Gegenstück sind dann wildpferdehalter, die gar nix machen, haben zwar Platz ohne Ende, aber den Schwächsten in der Herde perforieren die Würmer, gegen die nix getan wird, und die Kerlchen denken, der jüngste Tag bricht an, wenn ein Zweibeiner was von ihnen will. Wenigstens haben die aber sowas wie Sozialverhalten drauf, was dem Vorgartenpony oft ganz abgeht.



Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 31.10.08, 07:54
Ja, manchmal wirds einem schlecht, wenn man mitbekommt, was auf dem Pferdemarkt so los ist. EIGENTLICH sind mir Händler nicht so geheuer, aus verschiedenen Gründen, aber gerade seitdem es da Änderungen im Rechtssystem gab, hat man ja doch die ein oder andere Gewährleistung mehr. Der Händler, den ich meine, scheint recht fair zu sein, zumindest schafft man es auch bei größerer Anstrengung nicht, negative Erfahrungsberichte zu finden und damals, als meine Freundin ihren Stinki dort gekauft hat, war er schon fair, kann man nicht anders sagen.

Ich lege Lernrekorde ein  ;D. Würd SO gern gucken, nur gucken, ganz ehrlich *liebguck*. Aber ich will auch nicht Montag in der Prüfung sitzen und mir denken: "Tja, selbst Schuld... wärste nicht durch die Pampa gegondelt, um dir Ponys anzusehen, könntest du die Frage jetzt beantworten." Aber noch ist ja etwas Zeit *Bücherwälz*. Ich werd sehen... von dem 50 percent-Quarter ( ;D) ist jetzt auch ein Video drin, was meine Begeisterung wohl eher verstärkt als gedämpft hat.... rhmpf... nuuur gucken *nächstesBuchholt*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 31.10.08, 10:33
Najaa, Händler müssen sich schon auch am Riemen reissen, wenn in der Sportreiterszene sich herumspricht, daß einer da krumme Sachen macht und Leute hereinlegt, z. B. indem er kränkliche Pferde als potentielle Sieger verkauft etc, kann der ganz schnell in ein anderes Bundesland umziehen, denk ich jetzt einfach mal.

Und dann: Wirklich ALLE zugesicherten Eigenschaften schriftlich festlegen lassen, UND in die AK investieren, wenns ernst wird. Schon damit Du einen Status hast, wie das Pferd beim Verkauf dastand. Nicht daß mans wg. kleinerer Mängel nicht kaufen darf, aber wenns dicke kommt, kannst Du auf den Status gucken und weisst dann, wo ihr steht. Verletzen kann sich leider jedes Pferd, krankwerden auch, any time, ohne daß wer besonders schuld ist...

Jetzt hast Du uns aber neugierig gemacht auf das Objekt Deiner Begierden, Petig *gggg*  ;)

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 31.10.08, 11:37
Ja, das stimmt wohl. Ein Händler hat auch einen gewissen Ruf zu verlieren (bzw. einen zu verhindern  ;D). Sooo einfach ist es dann doch nicht (mehr) mit dem übers Ohr hauen! Schade finde ich halt, dass sie meistens nur so Standardsprüche zum Pferd liefern können: "Jaja, brav geritten und geländesicher." Für mehr reicht es dann oft nicht, aber ist ja auch verständlich bei so vielen Pferden. Da kann man dann wohl schlecht eine detaillierte Charakteranalyse erwarten  ;D. Ob der Händler Charaktereigenschaften mit in den Vertrag aufnimmt, kann ich nicht sagen (ist ja auch immer schwer...bei Reiter A ist Pferd Verlasspferd, bei Reiter B ne Schissbuxe), ich weiß halt, dass man 12 Wochen Rückgaberecht hat, sollte das Pferd doch nicht dem entsprechen, was man charakterlich erwartet hat. In 3 Monaten lernt man mit Sicherheit kein Pferd in und auswendig kennen, aber ich denke man erkennt schon, ob man eine reelle Chance hat, sich zusammen zu raufen  ;). Find ich ne relativ gute Möglichkeit mit dem "Blitzdating-Hochzeit-Problem" umzugehen  ;)

Objekt der Begierde ist gut  ;D. Na, wenn die von ehorses.de hier Pferde einstellen dürfen *grinz**heiligenscheinwegwisch*... den Händler würds ja nu sicher auch net stören, hab ja bisher nichts Schlechtes zu melden:

www.pferdegrosshandel.de dann auf Pferdeangebot mit Videos und dann recht weit oben dieses herzallerliebst dreinschauende Füchschen mit der Blesse  :-*.

Ich hab mir schon so meine Gedanken zu dem Video gemacht, aber erstmal interessieren mich natürlich eure Kommentare *neugierigguck*  :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 31.10.08, 12:01
Au weia, Petig...  :)
Nr. 52, ne?
Nett.
Finde nix auszusetzen dran, ausser daß es so aussieht, als täte die Reiterin den etwas "runterriegeln", kann ICH nun aber nicht beurteilen, vielleicht hat sie die Hände tief und ist trotzdem recht weich.
5 Jahre, da hast Du evt. die Flegelphase noch vor Dir, und so wie der gebaut ist kann der prima und mit Schmackes buckeln.
Scheint ein liebenswerter kleiner Schelm zu sein, mit guten Nerven, aber ab und an auch mit Einfällen.

so. was meinen die anderen?  ;D

Ach ja, und Händler, ist echt schwer, wie Du schon schreibst. Die haben geübte furchtlose Reiter für alle Fälle zum Pferde-Arbeiten. DIE kommen mit jedem Krampen zurecht, in der Regel, oder sie machen sich nix aus evt. Raufereien.
Oder können die Pferde korrigieren.
Wie freizeitreitergegeignet dieses und jenes Pferd dann ist... hihi, wenn diese Profis eins als "langweilig" bezeichnen, könnts für meineneinen passen...  ::)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 31.10.08, 12:04
jaja, ich schau nur... ich will gar nix kaufen... nöööö... ;)

muss mir das achtel-pferd (ein halbes viertelpferd ist doch ein achtel ? ;D ) mal ansehen, von dem du so schwärmst, das macht neugierig *g* motivierend beim lernen wirkt auf jeden fall, wenn du sagst, ich mach das für mein pferd. oder so ;)
edit: der wirkt lieb, ein bisschen schlaftablettig, nette, flache gänge :) bei der sattellage am video wär meine schon buckelnd abgeschossen bzw. täte nur klemmen (hab ich doch erst letztens wieder getestet, unfreiwillig ::) ), der nimmt das sehr gelassen hin. hufe und beine wirken ok, trotzdem unbedingt AKU machen lassen, mit röntgen, die quackel sind da ja vorbelastet.

also mir persönlich sind jungpferd, die "wild" aufgewachsen sind eigentlich lieber- die haben einfach keine ahnung, was menschen wollen, aber die sind am einfachsten zu erziehen, und im umgang meist sehr klar im kopf und unproblematisch beim einreiten. psychisch ist das top, gesundheitlich leider manchmal eher flop, weil hufkorrekturen, wurmkur etc. eben auch nicht durchgeführt wurden. ideal ist natürlich eine "wilde" aufzucht, weil für gelenke, sehnen, knochen einfach super, bei der regelmäßig geschaut wird, und problemfälle behandelt werden.
hätte ich die wahl, würde ich trotzdem eher ein "wildpferd" denn ein vorgarten-fohlen nehmen, habe mit beiden schon erfahrungen machen müssen/dürfen. und die vorgartenfohlen sind meist noch mieser beinander...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 31.10.08, 13:40
 :)

Gut, dann decken sich meine Einschätzungen ziemlich genau mit euren *froi*

Scheint ein liebenswerter kleiner Schelm zu sein, mit guten Nerven, aber ab und an auch mit Einfällen.

*grinz* Ja, das stimmt. Wie er so galant einen Schritt zur Seite macht, wo die Bereiterin auf der Kruppe hockt  ;D ;D ;D. Nichts Hektik, aber wohl überlegtes Ausweichen. Ideen hat der sicherlich einige...

edit: der wirkt lieb, ein bisschen schlaftablettig, nette, flache gänge :)

Dass er recht ruhig ist, habe ich mir auch gedacht, aber da ich wie gesagt ja auch eine Schlaftablette bin, ist mir das eher positiv als negativ aufgefallen. Flache Gänge sind gut, nicht spektakulär, aber besser zu sitzen und man muss ja auch ans Alter denken und an den evl. durchs am Schreibtischsitzen lädierten Rücken  ;D

bei der sattellage am video wär meine schon buckelnd abgeschossen bzw. täte nur klemmen (hab ich doch erst letztens wieder getestet, unfreiwillig ::) ), der nimmt das sehr gelassen hin.

Ja, oder??? Dachte schon ich hab einen Knick in der Linse. Der Sattel liegt ARG weit vorne, oder??

Find ihn schon sehr sympathisch, so vom ersten Eindruck her... aber WIRKLICH nur gucken!!! Erstens muss ich noch sparen, zweitens ist das jetzt aktuell überhaupt nicht vorbereitet *kreisch* und drittens bin ich bis Ende November als Vertretung beim RBle eingespannt. Aber gucken tät ich halt wirklich gern... na, ab zu den Büchern, mal schauen, was sich heute noch schaffen lässt *schwitz*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 31.10.08, 14:50
Na, das krabbelt ja auch im Kreuz, so ein Mensch der da darauf rumkrabbelt. Erinnere mich an unsere zahmen Igel, wenn die sich auf dem Schoss aufrollten und da rumwuselten hab ich immer, so hat das gekitzelt mit ihren kleinen schwarzen Gummipfötchen und den nachschleifenden Stacheln. Quiiiiiiiiik!

Kann aber auch sein er ist im Kruppenbereich, ISK-Gelenk empfindlich, das wär jetzt die Miesmacher-Variante. Kann man testen, wenn man ihn da reinpiekt und er knickt mit den Hinterbeinen ein, tuts ihm da weh. Muss aber auch nicht aller Tage abend sein. Wenn ihn mal wer dauerhaft RICHTIG v/a reiten täte, nicht so zusammenzargeln, tät sich das lockern?
Aber grau ist alle Theorie....  8) *klugsch***moduswiederaus*


Nachtrag: Guck mal DEN, grad gesehen, bissl klein, obwohl... der Fjordwallach bei uns am Hof steht mit 1,45 recht stattlich da, langt locker für einen Erwachsenen bei dem Fundament. UND Grundausbildung scheint zu sitzen.
http://www.ehorses.de/Pferdeangebot.asp?ID=119598
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 31.10.08, 15:58
unsere zahmen Igel, wenn die sich auf dem Schoss aufrollten und da rumwuselten hab ich immer, so hat das gekitzelt mit ihren kleinen schwarzen Gummipfötchen und den nachschleifenden Stacheln. Quiiiiiiiiik!

Wie süüüüß! Ich hab mit 18 den ersten Igel meines Lebens gesehen. Ohne Witz! Und das, obwohl ich kein Stadtkind bin und schon alleine wegen meines Hobbys viel draußen in der Natur bin. Aber einen Igel hat mir der liebe Gott dann doch lange verwehrt  ;D. Na, das warn Fest als ich den gesehen hab  ;)

Ähm...zum Thema zurück *grinz*

Kann aber auch sein er ist im Kruppenbereich, ISK-Gelenk empfindlich, das wär jetzt die Miesmacher-Variante.

Dann bin ich auch miesmacherisch... in dem Moment, wo er zur Seite ging, dachte ich sofort: "Tat dem das weh???" Aber ich bin dann dazu übergangen mir zu denken, dass ich das Video auch zum 100x ansehen kann und nicht erkennen werde, ob es Schmerz, Unbehagen, ne schelmische Idee oder sonstwas war. Deswegen bin ich dazu übergegangen vom positivsten auszugehen, allerdings mit Negativem im Hinterkopf  ;D

Wenn ihn mal wer dauerhaft RICHTIG v/a reiten täte, nicht so zusammenzargeln, tät sich das lockern?

Die Bereiterin hab ich erst einmal live reiten sehen und da war ich mehr damit beschäftigt meiner Freundin auf ihrem zukünftigen Stinki zuzugucken. Auf den Videos sind alle ein bissl gezerrgelt. Ich nehm an so auf die Schnelle reicht die Zeit nicht, die Pferde richtig warm zu reiten und da muss man halt zergeln, damit die Haltung gut aussieht *seufzt*.

Ja, der Braune ist definitiv auch Beuteschema!! 145cm reicht, bin doch selbst nur 163.5cm (auf die .5 lege ich besonderen Wert  ;D).
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 31.10.08, 21:47
also mir persönlich sind jungpferd, die "wild" aufgewachsen sind eigentlich lieber- die haben einfach keine ahnung, was menschen wollen, aber die sind am einfachsten zu erziehen, und im umgang meist sehr klar im kopf und unproblematisch beim einreiten. psychisch ist das top, gesundheitlich leider manchmal eher flop, weil hufkorrekturen, wurmkur etc. eben auch nicht durchgeführt wurden. ideal ist natürlich eine "wilde" aufzucht, weil für gelenke, sehnen, knochen einfach super, bei der regelmäßig geschaut wird, und problemfälle behandelt werden.
hätte ich die wahl, würde ich trotzdem eher ein "wildpferd" denn ein vorgarten-fohlen nehmen, habe mit beiden schon erfahrungen machen müssen/dürfen. und die vorgartenfohlen sind meist noch mieser beinander...
@Donau, das ist genau der grund, warum ich jetzt selber züchte...
Scherz beiseite: mein letzter Pferdekauf war ein Absetzer bei einem großen Züchter. Die war alles andeer als handzahm als ich sie kaufte. Wir haben sie auf den hänger getrieben und zu Hause einfach in den Paddock rauslaufen lassen. Nach einer woche war sie so handzahm, dass ich sie aufhalftern konnte.
Will heißen: je jünger, desto schneller kann mans nachholen.
Und: ich kenne eine ganze Raihe kleinerer Züchter von denen ich sofort ein Pferd kaufen würden. Da mischen sich vernünftige Erziehung und vernünftiger Menschenbezug mithinreichend Zeit um das Fohlen zu er-aber nicht verziehen.
Von einem Halbwildaufzüchter eine älteres Pferd würde ich nicht mehr kaufen. Da hab ich Lehrgeld mit meinem Alten bezahlt, den ich als vierjährigen gekauft habe und der damals nicht mal Hufe geben kannte. Die Tatsache, dass er in seiner Jugend nie einen Schmied gesehen hatte, ist mit an Sicherheit grenzedner Wahrscheinlichkeit schuld für die Sehnenprobleme die er in seinem 17. Lebensjjahr bekam...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 01.11.08, 11:50
Ja, wenn die in "wild" älter werden, hat man seine Not. Wie meine RB-Haflingerin damals, die wurde mit 8 erst angeritten... und das verkehrt. *grusel*... eine Stute, die aus Dänemark geholt wurde, die war mit 3 ein Wildpferd, hieb um sich beim ersten Aufsitzen, Hufe-Machen etc. Mahlzeit. Nix für meineeine.

Und ich meinte nicht "kleine Züchter" mit kleinem Pferdebestand, sondern eben so Vorgartenheinis, wie beschrieben.

OT Igel: Wir hatten einen riesigen wilden Forsthausgarten, einen richtigen "Elbenwald" (nach Verkauf des Forsthauses an Privat, übrigens fanatische aktive "Grüne", wurde der weiterverhökert an den örtlichen Schlosser, der betonierte alles und baute Maschinenhallen drauf... ich kann da nie vorbeifahren ohne dass es mir weh tut  :'() - jedenfalls daselbst hauste meistens eine ganze Igel-Family, wir hatten Würfe mit 10 Knirpsen, und zuweilen zu klein gebliebene Herbstigelchen. 3x hatten wir dann solche dick und rund gefüttert, und dann eben ins gruftige alte Forsthaus-Gewölbe zum Schlafen gepackt. Hansi I gewöhnte sich an, vor und nach dem Winterschlaf die riesige lange Kellertreppe hochzuklimmen und an der Tür zu kratzen, er wollte auf den Schoß, fernsehen  ;D :D und dann an der Wand lang unter den Fernseher kriechen und da sitzen. Im alten Haus fand sich auch zuweilen eine Spinne in einer Ecke, die entsorgte er dann, das brave Tier. Der war so zahm, daß er seine Stacheln extra in eine Richtung sortierte, damit man ihm Nase und Bäuchlein kraulen konnte.  Im Übrigen machte er lange die Whg unsicher, kroch in Vaters Schreibtischschubladen, versch*** so einiges, klemmte sich mehrmals wo ein (rückwärtskriechen können die nicht, wg. der Stacheln, nebbich, da brauchen sie dann Hilfe und müssen künstlich rausgepulkt werden), frass Tatare mit Ei und selbstgebackenen Apfelkuchen mit viel Geschmatze. Hörte auf seinen Namen, auch später im Wald, als er monatelang wieder wild und ausgesetzt war - setzte sich im Dunkeln auf Vaters Fuss und liess sich streicheln.  :D
Interessante Tiere, gebrauchen übrigens Echolot wie Fledermäuse, und sind recht clever.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 01.11.08, 11:59
;D
felis, das ist der grund, warum ich mein nachwuchspferd ev. selber ziehen will. meine stute stammt aus so einer "wildaufzucht", kannte mit 2,5 auch gar nix, ausser das morgendliche anbinden am fressplatz im laufstall. im endeffekt war das dann auch schuld daran, dass sie als "nicht-reit-pferd" in die annalen der geschichte eingehen wird- eine vernachlässigte massive fehlstellung die zu heftigen beinproblemen geführt hat... wenn, dann nur noch einen absetzer aus solchen bedingungen, da kann man noch den großteil abfangen.

oder ich finde eben einen kleineren züchter, der sich noch mit dem einzelnen pferd vernünftig beschäftigen kann, sprich: halfter, hufe und würmer im griff behält, und das pferd in der herde weitgehend pferd sein lässt. so wie ich das mit einem eigenen auch täte- nach dem absetzen ab auf die aufzucht weide und alle 1-2 monate vorbei kommen, hufe machen, und dran erinnern, was halfter etc. ist.

petig- und? wie isser der kleine ? ;D
das schlaftablettig war gar nicht negativ gemeint, der wirkt sehr gelassen und selbstsicher. nicht unbedingt mein typ ;) aber wohl genau das, was du suchst. mit so einem geht auch das abenteuer "jüngeres pferd" gut. und ja, der sattel liegt etwas weit vorn *ähem*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 01.11.08, 13:01
Hansi I gewöhnte sich an, vor und nach dem Winterschlaf die riesige lange Kellertreppe hochzuklimmen und an der Tür zu kratzen, er wollte auf den Schoß, fernsehen  ;D :D und dann an der Wand lang unter den Fernseher kriechen und da sitzen. Im alten Haus fand sich auch zuweilen eine Spinne in einer Ecke, die entsorgte er dann, das brave Tier. Der war so zahm, daß er seine Stacheln extra in eine Richtung sortierte, damit man ihm Nase und Bäuchlein kraulen konnte. 

Och Gottchen  :-* das iss ja herzallerliebst  :). So zahme Wildtiere haben was ganz Besonderes an sich, find ich. Bei uns an der Uni laufen auch immer zig Wildkaninchen rum, denen könnt ich stundenlang einfach beim Fressen zusehen und dass, obwohl meine Schwester gleich 3 Hauskaninchen hat....


petig- und? wie isser der kleine ? ;D

Sitz noch am Schreibtisch und bin am ochsen  :-\. AAAABER: Habe gesehen, dass die Sonderaktion morgen auch noch läuft  ;D. Das heißt ich kann heute in Ruhe alles so weit fertig machen und abschätzen, wie fit ich bin und dann morgen entscheiden, obs passt hinzufahren oder nicht. Für den Fall, dass es nicht passt, habe ich aber schon einen Chauffeur arrangiert, so dass ich während der Fahrt noch lernen kann  ;D. Also wenn ich heute Abend nicht völlig ahnungslos bin, schau ich mir die Aktion morgen denk ich mal an  :)

edit: Ach ja, genau... nachdem, was ihr im Video so gesehen hat (und angenommen, das Kerlchen ist kerngesund), was wäre eurer Meinung nach ein "annehmbares Gebot"??
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 01.11.08, 14:49
@Petig,
sei mir nicht böse, wenn ich deine Euphorie ein ganz klein wenig bremse.
Beim Video ist mir aufgefallen, dass das Pferd zumindest ansatzweise einen Hahnentritt zeigt und seine beiden Hinterbeine sich nicht gleichmäßig bewegen. Hinter die Gesundheit ist in diesem Punkt in jedem Fall ein ??? zu setzen. Tue ja nix ohne AKU.

Außerdem läuft er entsetzlich auf der Vorhand.
Das "in den Boden reinlaufen" hängt vermutlich mit dem völlig unmöglich auf der Schulter hängenden Sattel zusammen. Für das Pferd spricht, dass es sich bei dieser unzumutbaren Sattelung nicht mehr wehrt.
Gut geritten ist der aber mit Sicherheit nicht.
Das Foto ist sehr wenig aussagekräftig. Da es sich hier um einen Profiverkäufer handelt, ist zu vermuten, dass die Perspektive das Überbautsein des Pferde verbergen soll.

Ohne Papier - schlecht geritten: Unter der Voraussetzung dass er gesund ist, aber auch definitiv nur dann und mit "großem TÜV"  würde ich auf keinen Fall mehr als 2.000 € bieten.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 01.11.08, 16:00
Danke für deine Einschätzung Felis  :)

Es geht mir ja erstmal auch nicht darum, dass ich irgendwas tun will oder nicht. Wie gesagt, dazu sind die Bedingungen im Moment einfach doof (auch wenn ich lügen würd, wenn ich sagen würd, der Kleine gefiele mir nicht  ;)). Ich denke mir einfach, dass es absolut nicht schadet diesen ersten Schritt der Kaufsprozedur (also hinfahren, angucken, Aura testen  ;D, gucken, was ich an evl. gesundheitlichen Mängeln alleine sehe, was eher nicht...) ein bisschen zu "üben", auch damit ich ein Feeling dafür kriege, ob mein erster Anzeigeneindruck sich mit dem tatsächlichen Eindruck deckt.

Naja, sowas bei Privatpersonen machen find ich unter aller Kanone. Hinfahren und es eigentlich noch nicht 100%ig ernst meinen. Sowas mach ich nicht. Aber der Händler macht daraus ja sozusagen eine Aktion, zu der zig Leute kommen, da stör ich als Einzelperson, die zwischendurch rumwuselt und guckt und evl. fragt dann auch nimmer viel. ;D

AKU ist sowieso Pflicht bei dem Händler, ist auch im Kaufpreis mit drin. Nach Wahl kann man aber auch einen eigenen TA mitnehmen bzw. Pferd erstmal mitnehmen und zuhause durchchecken (je nachdem halt, wieviel Aufwand man in Unwissenheit betreiben will  :-\), das muss man dann allerdings selber zahlen. Den Hahnentritt erkenn ich leider nicht  :-[, wohl aber, dass das Pferd auf der Vorhand läuft, der Sattel zu weit vorne ist, er über die Schulter fällt und nicht reell über den Rücken geht (zumindest würde ich dann beim Verlängern der Zügel erwarten, dass er sich nach v/a abstreckt und nicht so verspannt läuft). Ich denke aber, um ein wirklich aussagekräftiges Bild zu kriegen, müsste man jemanden drauf setzen, der nicht so zergelt und weiter hinten sattelt (und wissen, wie lange die Warmreitphase war).

Trotz allem ein sympathisches Kerlchen, find ich  :)

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 01.11.08, 16:51
Hab mir grad das Video nochmal angeschaut, weil ich schon wieder dachte ich wäre ganz blöd.
1. ja, möglicherweise ist er etwas überbaut, kann ja auch von der Quarterseite her kommen, ist so, leider. Man muss dann selber draufsitzen und gucken ob man dauernd ein "bergab-Gefühl" hat oder nicht.
2. Hahnentritt? Dooooonau, hast Du den auch gesehen? Weil ich nämlich nicht, ich find, EVT hat er hinten ein paarmal einen Taktfehler gemacht, bei der Art wie der geritten wird, täts mich nicht wundern, käme von Verklemmung im Rücken dann. Aber ansonsten irritiert halt der weisse Schnippsel auf nur 1 Hinterbein, das täuscht evt eine Unregelmässigkeit im Gang vor fürs ungeübte Auge. Sowas kann einen irre machen...

Ja, einfach als Testobjekt mal anschaun und wirken lassen.  ;)
Und wenn er nix Schlimmeres hat als hinten etwas überbaut - hätte man zwar bei plötzlich ausbrechenden Dressurambitionen etwas mehr Arbeit, und weniger chancen auf Blumentöpfe die es zu gewinnen gäbe, in den unteren Klassen, weil er eh zu klein zu bunt und undeutsche ZÜchtung ist *gggg* - könnte gehen. Vorausgesetzt, man hat eben beim Reiten kein Bergab-Gefühl.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 01.11.08, 20:04
Mädels, spart euch die Mühe. Der Kleine Wicht ist heute verkauft worden  :'( :'( :'(
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 02.11.08, 08:28
Na, dann kann er gar nicht soo übel gewesen sein, lag wohl doch eher am Video? Geh mal davon aus, daß die Käufer Ahnung hatten und sich gleich was Gutes gegriffen haben - Kompliment dann für DEINEN Pferdeblick.  :D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 02.11.08, 10:51
petig, nimm es als zeichen- das ist einfach nicht deiner. punkt aus ende. aber- du bist um ein paar erkenntnisse reicher, was dein wunschpferd betrifft. es geht nämlich nicht um tinker ansich, sondern um den charakter dahinter, den du kennen gelernt hast. ich selber kenne bisher 6 tinker, bin auch alle geritten- und nur ein einziger hatte den von dir gewünschten charakter. alle anderen waren entweder hektisch, hatte aussetzer oder waren einfach nicht reittauglich (rücken, beine).
so ein nettes, stabiles mixtier ist schon in ordnung, zumal wenn er sich brav und nett zeigt, wie das kleine fuchstier. such in dem typ weiter, dein pferd kommt schon noch, hier hätten charakter und alter gepasst. der ausbildungsstand war auch eher dürftig- aber das geht mit passendem trainer ja :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 02.11.08, 12:47
Ihr habt ja Recht, es hat halt nicht sollen sein. War halt jetzt besonders enttäuschend, weil ich mich die ganze Woche so reingehängt habe, um mir das Bonbon vor der Prüfung gönnen zu können. Aber na ja, Erkenntnisse sind auch immer gut  ;D und der Zeitpunkt wäre sowieso doof gewesen. Im Moment braucht mich meine Freundin beim RBle ja noch, ne Prüfung machen mit Verliebtheit ist auch nicht das Wahre und ein bisschen weiter sparen schadet sicher auch nicht.

Es ist wohl wirklich mehr ein Typ Pferd als die bestimmte Rasse. Ich mag halt richtige "Brummer" mit ruhigem bis sehr ruhigem Temperament, super Nerven und deutlicher Ausgeglichenheit. Böse Zungen würden behaupten: Faule Schlaftabletten  ;D, aber ich denke mit meinen Eigenschaften und Reitbedürfnissen, bin ich mit dem Pferdetyp sehr gut bedient. Und den Typ gibts ja tatsächlich auch bei anderen Rassen (Norweger und Freiberger hab ich beispielsweise auch so kennengelernt) bzw. Rassemixen. Wird schon irgendwann der richtige kommen und dann bin ICH schneller  ;D

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 02.11.08, 20:02
Eine Freundin hat mir hier in Old Bavaria eine Frau genannt, die fell-Ponies züchtet und ausbildet. Da ich schonmal auf sowas saß, habs ja schon beschrieben, Zwergfriesen aber ohne den albernen Aufsatz und die Hektik, die die Puscheltiere aus Friesland so haben, zuweilen, sondern knuffig, ruhig, ponyartig, allerdings mit den Bewegungen vom Großpferd, nix Trippeltrab. Ich könnte da RU nehmen, hiess es. Naja, schau ma mal. Vermutlich kommst bei einem Mix einerseits billiger weg, andererseits haben durchgezüchtete Rassen halt ein einheitliches Wesen, innen wie aussen, oder sollten, zumindest. Öh, ja...

Da hab ich ja schon beim Tersker gemerkt, die Rasse ist nicht so LANGE Zeit durchgezüchtet, und schon die Kinder von 2 verschiedenen Stuten fielen unterschiedlich aus, sogar die Vollgeschwister hatten jedes ihre Eigenart - die einen sind recht leistungsbetont und "stur" und die anderen hypersensibel und fast nervös... die eine stute hatte mehr ARaberblut und ich hätte die schon von Zugucken "dergamsen" können mit ihrem Huchfassmichnichtan-Getue.
Während die Vollgeschwister von meinem Strolch von Geburt an ruhig, zahm, selbstbewusst bis frech waren, und zuweilen echt ihre schranken gewiesen bekommen müssen. Meiner ist da noch der sensible Gentleman in der Garde. Seine Vollbrüder hätten mich schon beim Anreiten platt gemacht, nicht weil sie "bös" wären sondern eben insgesamt eher nach ihrem Vater kommen, und der konnte recht ruppig umgehen mit Zweibeinern.

Also mal so viel zum Thema "Tinker sind aaaaallle ruhige gemütliche Tiere" oder "Diese oder jene Rasse ist "anfängergeeignet".
Interessant dazu auch ein artikel bei www.kabardiner.de, vom Tobias Knoll, da findet sich ein ganzer Artikel zu genau dem Thema, ob ein russischer Kabardiner ein Anfängerpferd wäre. Tja, man kann "Kabardiner" in dem Bericht, getrost gegen jede sagen wir mal, robustere Rasse vertauschen. Da stehen recht essentielle Dinge drin.

Übrigens hab ich mal vor Jahren im Saarland eine sehr sehr alte Dame, über 70 getroffen, sie schoss auf mein Pferd los am Tag der Offenen Tür in dem Stall damals, meinte, genau sooo eine Farbe hätte ihr Trakehner, sei jetzt 14, sie hätt ihn jung gekriegt, er hätte sie noch NIE runtergesetzt, sondern passe auf sie auf.
Knuffig.
Und das vom Traki, dem böse Zungen ja nachsagen, der sei an sich schon der 8. Gewährsmangel, meschugge, gspinnert, blöd im Kopf, unberechenbar, heiss, u.s.w.  :P

Da kann man dann auch nur wieder sagen, Rasse ist eigentlich fast sch*****egal, nur - wie man in den Wald reinruft, so kommts halt wieder raus.

In diesem Sinne - frohgemut weitersuchen!  :D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 02.11.08, 22:15
Nix gegen die Puscheliere aus Friesland @zaino
Mein Göga nennt so eins sein eigen. Für ihn als Späteinsteiger ist die dicke Damen mit ihrem liebenswerten Gemüt und ihren langsamen Reaktionen (ok - im Vergleich mit meinem Temperamentsbolzen halt), ihrer Geländesicherheit und allgemeinen Freundlichkeit das ideale Pferd. Das wär auuch was für Petigs Suchschema - aber die geben wir nicht ab  :P  ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 03.11.08, 08:16
Es gibt schon echt viele tolle Pferde. Die Wahl "Tinker" ist der Puschel Schuld, der hat einen dermaßenen Eindruck auf mich gemacht, das absolut klar war: Es MUSS ein Puschelfuß werden. So mit ein bisschen Abstand wird mir jetzt allmählich klar, dass ich wohl keinen Tinker, sondern einen Puschelfuß gesucht habe und dass ich da Ewigkeiten gucken konnte und NIE mal zufrieden war, ist auch klar. Jedes Pferd ist nunmal einzigartig.

Mit dem Abstand und dem neuen RBle kommt so langsam die Gewissheit: Es gibt auch andere tolle Pferde. Nicht wie Puschel, aber anders und trotzdem toll. Und schwupps merke ich, dass mir auch andere Rassen gefallen und es passiert auch mal öfter, dass mir ein Pferd gefällt und ich nicht pausenlos an Kleinigkeiten was zu mäkeln habe  ;). Dass ich zwischen Puschel und dem eigenen nochmal ne RB genommen habe, war goldrichtig (auch wenn ich das erste nicht wollte). Anfangs hab ichs dem RBle wohl echt nicht leicht gemacht, weil ich dauernd da stand und nur vor mich hinfaselte: "Also nein, der PUSCHEL hätte das ja jetzt so und so gemacht und der hätte so und so reagiert und ...." Kein Wunder, s' RBle IST ja auch nicht der Puschel. Je mehr ich das erkenne, desto mehr wächst mir das RBle ans Herz und desto offener werde ich auch für andere Pferde. Der Zwischenschritt war wichtig und nötig, herzlichen Dank ans Schicksal  ;D

Das eine Rasse anfängergeeignet ist, ist genauso engstirnig wie zu sagen: Alle Spanier sind temperamentvoll, alle Italiener Flirt-Charmeure und alle Deutschen verklemmte Workaholics. Klar, gewisse Tendenzen sind da und Vorurteile entstehen ja meist auch nicht ganz ohne Grund, aber dass die dann für alle Beteiligten dieser Gruppe gelten, ist genauso Blödsinn. Ich habe übrigens auch schon so ein Tinkersensibelchen kennengelernt. Nicht den Funken von böse oder widersetzlich, aber hochsensibel und bei der kleinsten Sache ins Hektische abdriftend. Man weiß es eben nie, eine Rasse ist kein Garant für einen bestimmten Charakter, oft jedenfalls nicht.

Als Sahnebonbon hat mirs Schicksal für die Prüfung heute ein anderes nettes Pferdchen beschert, dessen Bild im Geiste mir die 45 Minuten vielleicht erträglicher macht. Ich bin das nicht gewöhnt, für gewöhnlich musste ich 1/2 suchen, ehe mir ein Pferd EINIGERMAßEN gefiel und dann war dieses Haar zu lang, dieses zu kurz, die Ohren zu klein, die Augen zu groß.... alles Killefit, kleinkariert und unwichtig. Jetzt kann ich offener sein, wobei meine Skepsis (charakterbezogen) trotzdem noch deutlich da ist, aber ich denke, die behalte ich auch erstmal. Als Erstpferdekäufer kann man wohl nicht kritisch genug sein, erstmal  :-\

Felis, schade eigentlich  ;D Sollte euch der Zwergfriese in näherer Zukunft auf den Zwirn gehen, weißt du ja, wo du mich findest  ;D ;D ;D. Na, Scherz beiseite, weiß doch, dass man Traumpferde nicht einfach rausrückt  ;)

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 03.11.08, 09:46
Petig, schön, wenn Du nun offen bist für alle tollen Ponies die Dir begegnen  :D - ein gutes Pferd HAT keine Farbe, heisst es.
Aber ja, Du sollst unbedingt kritisch sein wenns ums Essentielle geht, und gefallen muss es Dir auch, das Tier.
Geh da auch nicht von Deinen Ansprüchen runter - gesund, gutmütig, evt Grundausbildung solide gefestigt, bzw. Aufzucht solide in Hinsicht Gesundheit, Hufpflege, Grunderziehung.

felis, siehste, ich kenne zu viele Friesen als Show- und "Mode"-Pferde, und sie passen 1. nicht in mein persönliches Beuteschema Pferd, 2. stinkt mir der Bohei, der wg. ebender Mode um sie gemacht wird, 3. kenne ich halt welche, die, wohl auch durch Schuld ihrer Besitzer, nervös und ängstlich sind, und völlig abspacken, was bei ca. 700 kg Lebengewicht oder so nicht wirklich lustig ist. Manche sind auch einfach trampelig, mit endslangem Kreuz, tollpatschig...
Aber ich bin die letzte, die einen Friesen auf die Nase haut, nur weil er Friese ist. Wenn ich einen treffe, der einfach nur nett ist und/oder schön geritten wird, nörgle ich gewiss nicht. Wenn wer einen hat, und glücklich ist damit, dann ist das eben DIE Kombination, super, freut mich.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 03.11.08, 11:28
siehste petig, es ist immer zu was gut, das schicksal weiss schon was es tut. zumindest hab ich bisher immer festgestellt, dass auch dinge, die anfangs negativ schienen dann zu positiven ergebnissen kamen. vielleicht wird deine prüfung deswegen ganz toll? ;D *daumenhalt*

zum friesenthema- das sind fahrpferde, dafür sind sie seit jahrhunderten gezüchtet. bloss dass sie alle welt jetzt reiten muss- und auf die 1,2 friesen, die wirklich reitpferde-tauglich sind, kommen 100 andere, die das nicht sind. und schon allein aufgrund ihrer haltung immer in hab-acht-stellung sind, gar nicht runterkommen und entspannen können. so ähnlich wie viele araber, das ist einfach nix.

würde ich ein nettes, entspanntes, gelassenes freizeitpferd suchen, täte ich mich bei den norikern umschaun, sind tolle pferde, einige mit deutlichen reitpferde-points, wirklich cool im kopf weil noch arbeitstiere und zudem vergleichsweise günstig zu haben (vorallem hier in österreich). großartige spring/turnier/dressur-ambitionen darf man aber nicht haben, so stängelchen nehmen die nicht ernst ;D . und dressurpferde sind sie nunmal nicht. aber so brav, bemüht und willig, wenn gut erzogen. rein körperlich das gegenteil von meiner- aber ich wollte ja auch ein temperamentsbündel zum dressieren ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 03.11.08, 11:48
Petig, das ist super vernünftig.  ;D Stell bei der Pferdesuche die Rassefrage einfach hintenan.

Manchmal wundert man sich echt. Bei uns am Stall hat sich ein 44-jähriger blutiger Anfänger eine recht große WB-Stute mit viel Blut gekauft. Und ich sage dir: Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so ein totenbraves, schussfestes Pferd gesehen. Und das Pferd ist trotzdem überhaupt nicht faul. Tolles Pferd, passt super zu dem Besitzer.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 03.11.08, 19:48
siehste petig, es ist immer zu was gut, das schicksal weiss schon was es tut. zumindest hab ich bisher immer festgestellt, dass auch dinge, die anfangs negativ schienen dann zu positiven ergebnissen kamen. vielleicht wird deine prüfung deswegen ganz toll? ;D *daumenhalt*

Schlagt mich tot!!!!!! Ich hab ne 1.0 in der Prüfung gemacht *fallvomGlaubenab*. Und DAS in einer mündlichen Prüfung! Bin bekennender mündlicher-Prüfungs-Phobiker, ich mag dieses Gefühl nicht, wie ein Tier in die Enge getrieben und ausgequetscht zu werden  ;D.  Aber heute fluppte das einfach, na, wenn da nicht wirklich das Schicksal seine Finger mit im Spiel hatte   :)

Aber zu den eigentlich wichtigen Themen des Lebens *grinz*. Es stimmt schon, ein gutes Pferd hat keine Farbe und (zumindest bei meinen Umständen) auch keine feste Rasse, sondern einen bestimmten Charakter. Nur der Puschel hat damals einfach Eindruck für 10 gemacht. Mit dem ging ALLES, ich glaub mit dem wäre ich bis nach Hintertupfingen geritten, im Notfall nur mit nem Nylonstrumpf. Was nicht lief, funzte spätestens beim 2ten oder 3ten Anlauf, es war mit ihm alles... erschreckend einfach! Aber davon ausgehen, dass er ein typischer Tinker ist, wäre wohl wirklich zu kleinkariert, er war eben ein typischer Puschel  ;)

Und auch wenn die erste große (Pferde-)liebe immer was Besonderes bleibt, kommen auch andere große Lieben. Was man bei Männern dann nun endlich kapiert hat, sollte ja bei Pferden dann auch funktionieren  ;D.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 03.11.08, 20:07
GRATULATION!!!!!


...naja dann solltest du dich doch jetzt mal nach einer Belohnung für die 1.0 umsehen *fiesgrins*

Es war übrigens Mark Rashid, der gesagt hat, dass ein gutes Pferd keine Farbe hat. Dementsprechend auch keine Rasse ;-)



Darf ich fragen, was das für eine Prüfung war?

Übrigens, Petig - mal ganz ehrlich: Du unterliegst einer Illusion, wenn du denkst, dass du dir das Pferd aussuchst.  :-) Das Pferd sucht sich seinen Besitzer aus.
So war es bislang eigentlich bei allen meinen Tieren. Angefangen von meinem alten Kater, den ich nun schon seit fast 15 Jahren habe bis zu meiner Stute, die mir den Kopf auf die Schulter gelegt hat, als ich das erste Mal ihre damalige Koppel betreten habe.

LG Isa

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 03.11.08, 22:36
Nnnnaja, die Koppel auf der mein Pferd stand, da bin ICH suchenderweis gelandet, aber mein PFerd hat MICH schon ausgesucht... ich war damals echt mit einer Videokamera unterwegs - leider hab ich die samt Kasette nimmer... filmte die jungen Pferde, dachte, eins davon hätte ich gern. Sah ihnen beim Spielen zu...
Und irgendwie drehte der etwas melancholische Braune den Kopf so über die Schulter und guckte in meine Richtung und sah einen Moment lang aus wie die Reinkarnation von meinem Lieblings-Reitschulpferd 20 Jahre vorher... der Kopf, der Blick, einfach schön....  :D
Tja, danach wollte ich IMMER noch seinen kleinen Bruder, Schimmel.... aber meine Freundin, die damals dann zum Aussuchen mitkam, riet mir ab, der war auch ein kleiner Büffel. Sein älterer brauner Bruder war eigentlich der einzige Gentleman in einer etwas rabaukigen Familie mit dominanten Pferden... genau der Richtige für mich. Dominant ja, schon auch, aber auch charmant, listig, eigenwillig, aber grundgutmütig.
Beim Verkaufsgespräch stand er mit am Putzplatz, schob sich so als Vierter zwischen uns rein, machte einen Hals und guckte als wäre ich eine interessante Stute  ;D und überhaupt, er wollte mitquatschen. Es ging ja um IHN.
Komisch, als ich die Pferde überhaupt erst kennelernte, also diesen Hof, sagte der alte Pfleger zu mir: Schaug, vielleicht ghört Dir DER amoi - und er meinte den braunen Langnasenhirsch. Und drückte mir die Putzbürsten in die Hand. Irgendwie irgendwann wars klar, ich bin da aber auch fanatisch oft hingefahren bis der Entschluß gereift war. Und hatte die freiheit, mit den Pferden da rumzugangeln, das war ok, und sehr großzügig und nett von den Leuten.
Dadurch konnte ich die ganze Sippschaft kennenlernen. Eigentlich Idealbedingungen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 03.11.08, 22:45
@Petig Glückwunsch zur Prüfung!
@Zaino *räusper* unsere dicke Dame bringt 800 kg auf die Waage. Auch nicht ganz mein Beuteschema mit meinen 65 kg...
 @Donau Noriker dfinde ich auch klasse - ab mal im Pinzgau ein paar richtig tolle kennen gelernt. Nur bei uns oben im Norden sind die eher schwer zu kriegen. Und ob Petig bis nach Salzburg reisen will?

Und auch wenn die erste große (Pferde-)liebe immer was Besonderes bleibt, kommen auch andere große Lieben. Was man bei Männern dann nun endlich kapiert hat, sollte ja bei Pferden dann auch funktionieren  ;D.
Mit meinen mittlerweile über 30 Jahren Pferdeerfahrung kann ich dir die beruhigende Mitteilung machen,
dass die 2. große Pferdeliebe auch was besonders bleibt, die 3. auch, die vierte auch und die 5. auch...  ;D

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 03.11.08, 23:02
Je nun, die Quarterhorses mit ihrem Bergab-Gestell und ihren Kaffeetassenhüfchen für große Muskelbodies u.s.w. sind auch nicht mein Beuteschema.
Aber ich hab mal welche gesehen wohl aus diesen alten Foundation-Linien, möglicherweise sogar roan und buckskin-Farben, boaaaaah, und die gucken dich an als könnten sie lesen und schreiben und sind einfach sympathisch, ordentlich gebaut, also vielseitig verwendbar, stolz und eigenwillig, haben Ausstrahlung... da könnt ich auch weich werden. Oder der alte braune Hengst vom Dysli, den er auf der Americana dabei hatte, 22 jahre alt, ein Pferd wie ein Denkmal, und toll geritten!!!
Naja, aber ich konnte mich auch schon für spukhässliche Criollos erwärmen, die einfach diese Wildpferd-Instinkte, dieses Treue, Anhängliche dieser Rasse hatten, und große schöne Augen, Maaaaannnnnnnn....
Ach ja, und als ich meinen schon hatte, machte ich Reitferien in Lipica und lernte den Conversano Allegra kennen, damals schon 25 - längst wird er auf den Immergrünen Wiesen dahingaloppieren, mei, zum Niederknien war der! Dabei war der im Handling gar nicht einfach, der alte Knabe!  :D
Und der ach so "popelige" weil gar nicht seltene Haflinger - da hab ich viele ganz ganz viele tüchtige, gutmütige und liebe Exemplare kennengelernt, sie wollen halt richtig behandelt werden, dann fluppt das mit denen.

Könnte ewig so weitererzählen  :D ... Petig, bevor Du Dich entscheidest, gehören alle diese tollen Pferde irgendwie DIR - also geniesse die Aussuch-Phase!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 05.11.08, 07:35
...naja dann solltest du dich doch jetzt mal nach einer Belohnung für die 1.0 umsehen *fiesgrins*

*grinz* So nach dem Motto: Kinder belohnen sich mit Süßigkeiten, Männer mit Bier, normale Frauen mit Pralinen und Reiterinnen mit Pferden??  ;D ;D ;D

Also es war eine Prüfung im Fach Deutsch. Wir sind ja schon die neue Bacheloretti-Studienordnung ( ;D) und unser Studium ist in Module eingeteilt. Bei manchen dieser Module müssen wir am Ende nach Abschluss des Moduls eine Modulabschlussprüfung über das ganze Modul machen und davon war das jetzt eine (Anwendung der Literatur-, Sprach- und Medienwissenschaften). Wenn so eine Prüfung ansteht, kriegt man zwar immer leicht bis mittelschwer das Kot**, aber eigentlich ist es echt besser als ganz am Ende plötzlich ALLE Prüfungen zu haben!

Richtig, es gibt sooo viele tolle Pferde auf der Welt!  :) Apropos... habt ihr euch damals einen Kilometerrahmen gesteckt, wie weit ihr fahrt oder seid ihr bei richtiger Sympathie notfalls bis ans Ende von Deutschland gefahren?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 05.11.08, 07:40
Oh, Petig, eine Kollegin?

Naja, das stimmt schon mit den Modulen - ich hatte das ganze Theater geballt am Ende des Studiums im Staatsexamen. Vorher war alles eher gemütlich mit Hausarbeiten und Referaten.

LG Isa
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 05.11.08, 08:12
WAS ist das genau nochmal für ein interessantes Studium?  :P *neugierigbin*

Jezabel, eine Freundin von mir fährt seit jahren 1000ende von KM um ihr Traumpferd zu finden. Mit der Masche hat sie einen hochgradigen Ekzemer bekommen, 1 ausgeschlagenen Zahn (s. weiter oben) und ansonsten meist einen leeren Tank. Weil die Leute einem auf biegen und brechen ihren Gaul andrehen wollen, obs passt oder nicht.
Eine andere Freundin hat ihr Traumpferd ca. 1000 km von daheim entdeckt und Glück gehabt.

ABER: Maximal 150 km tät ich sagen, und bei uns wars ja wie beschrieben: Ich bin einfach mehrmals spontan hingefahren, hab den Entschluß reifen lassen. Ich DURFTE auf den Hof, auch wenn keiner sonst da war, und alle Pferde putzen, und das fand ich gut. Solche Leut haben nix zu verbergen, sollte eine AkU nicht gut ausfallen, haben die das oft selber nicht gewusst. Umso wichtiger beim Händler oder ZÜchter - öfter kommen, öfter gucken, wenn was dabei ist, was einem gefallen könnte. Anständige Verkäufer wissen das Interesse zu würdigen, und wollen ihre Tiere ja auch in gute kompetente Hände geben. Wer einen nur beim Gucken vom Hof ekelt - aus der Liste streichen, bitte! Will man netten Menschen nicht auf den Zwirn gehen, kann man ja auch mal übern Zaun Fotos machen.
Kenne einen Bauern in der Gegend westlich von München, der züchtet tolle WBs auf großen Weiden, immer draussen, und empfiehlt potentiellen Käufern immer, 2 Wochen Ferien zu machen und ausgiebig das Pferd kennenzulernen, bevor ers abgibt. Auch ein guter Weg.

1000 km oder 700 oder 500... kost ja auch Zeit. Dann verguckt man sich, in der Entfernung wird das Vieh toller als es ist, man steigert sich rein... rast wieder hin, schon verkauft. Oder doch ein Krampen. Oder Verkäufer ein Strolch, der einem dann ja auch viel erzählen kann wenn der Tag lang ist... neineinein.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 05.11.08, 08:16
habt ihr euch damals einen Kilometerrahmen gesteckt, wie weit ihr fahrt oder seid ihr bei richtiger Sympathie notfalls bis ans Ende von Deutschland gefahren?
Nein, ich wäre nicht durch ganz Deutschland gefahren, ich hatte mir einen Rahmen von ca. 100 km einfache Wegstrecke gesteckt. Bei mir reicht das auch vollkommen aus, weil in diesem Umkreis der ganze Raum Westfalen (incl. Münster und Warendorf) liegt und außerdem das ganze Rheinland. Also Pferdeland pur.

Bevor ich weiter fahren würde, würde ich mir mindestens ein aussagekräftiges Video schicken lassen und nachfragen, ob die angegebene Größe denn auch ganz sicher stimmt. (Bei mir waren die Pferde gerne mal 15 cm kleiner oder 10 cm größer als angegeben. Außerdem hatten sie auch gerne mal andere Farben...)

Aber am allerliebsten würde ich ein Pferd kaufen, dass ich bereits kenne.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 05.11.08, 11:47
Deutsch/Englisch auf Lehramt für Gymnasium und Gesamtschule. Und spannend... ähm, sagen wir, manchmal  ;D.  Richtig spannend wirds wohl erst, wenn man so richtig das erste Mal auf die Menschheit losgelassen wird *g*.

Zaino, deine Freundin.... hat die Arme denn jetzt endlich ein passendes Pferd gefunden?? Wenn ich das rauslese, ist das doch die, die so toll und nett reitet, oder? Ach herrje minee, wenn die schon keins findet *Fingernägelkau*

Ne kurze Entfernung hat sicher seine Vorteile. Tatsächlich Pferd angucken war ich bisher 2x, einmal beim Händler, 1x beim Züchter und ich war DERMAßEN aufgeregt, ich hätt mich im Leben nicht am gleichen Tag auf das Pferd hocken können  ;D. Nichtmal, weil ich jetzt Angst hatte wegen fremden Pferd, Zuschauern usw. aber es war allgemein sooo spannend und aufregend  ;D. Und nur zum gucken mal eben über 150km eine Tour ist natürlich fieslich. Was ich sonst noch ganz gut finde, ist, wenn man in der Nähe in irgendein Landhaus absteigen kann und das Pferd/die Pferde ne längere Zeit kennenlernen kann. Wer einen beim nur Gucken wegekelt...tja, da braucht man dann wohl nimmer viel zu sagen  >:(. Solche Leute können dann echt nicht erwarten, dass das Pferd beim nächsten Besitzer bis zum Lebensende bleiben darf.

Wie ist das eigentlich (so vorwiegend bei privat), wenn man da war, gucken und vielleicht Probereiten.... erwarten die Leute dann direkt vor Ort eine Entscheidung? Ist das üblich? Muss man sich da rechtfertigen, wenn man lieber eine oder zwei Nächte drüber schlafen will? Oder ist das eher nur bei Händlern gängig?

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: dieNeue am 05.11.08, 11:59
ich würd mich mit "oh is der Toll" oder so zurückhalten und ihnen sagen, dass du noch ein paar andere pferde die nächsten tage probereitest und dich dann wieder meldest.
Vieleicht geht dann ja auch noch was vom preis runter?!?!?!? (klingt fast wie bei nem autokauf  8) ich weiß is schwierig bei nem lebewesen  ;D )
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: skywalker am 05.11.08, 12:35
Wie ist das eigentlich (so vorwiegend bei privat), wenn man da war, gucken und vielleicht Probereiten.... erwarten die Leute dann direkt vor Ort eine Entscheidung? Ist das üblich? Muss man sich da rechtfertigen, wenn man lieber eine oder zwei Nächte drüber schlafen will? Oder ist das eher nur bei Händlern gängig?

Also da ich kein Mensch schneller Entscheidungen bin, habe ich immer gesagt, dass ich mir das überlege und mich melde (hab ich auch brav gemacht, auch im negativen Entscheid) - außer natürlich, ich wusste gleich, dass es NICHT passt, das hab ich gleich gesagt.

Man sollte aber nicht glauben, wie viele Leute - grad wenn es weiter weg ist - schon zum ersten Anschauen mit Hänger kommen und Pferd sofort mitnehmen wie den kaugummi im Supermarkt  ;D. ICh hab keine Ahnung, wie man sich so schnell entscheiden kann, aber es GIBT sie, und deshalb kann es leicht sein, dass nur 1 Nacht drüber schlafen bedeutet, dass du durch die Finger schaust (mir einige Male passiert). Trotzdem würd ich es nicht anders machen. Wer mich zu einer sofortigen Entscheidung drängt, hat sofort mein Mißtrauen und es wird ziemlich wahrscheinlich, dass ich mich dagegen entscheide.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 05.11.08, 13:18
Ich hab mein Stütle 30 km von meinem Wohnort gefunden ... äh sie hat mich gefunden.

Hat Vorteile und hat auch Nachteile, wenn das so Nah ist. Ich war einmal zum anschauen da, einmal zum Probereiten, und naja, da hatte ich mich dann soweit entschieden, dann haben sich die Exbesitzer das auch nochmal überlegt, ob sie sie mir geben wollen und ne Woche später ist sie eingezogen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 05.11.08, 13:23
Zitat
Wie ist das eigentlich (so vorwiegend bei privat), wenn man da war, gucken und vielleicht Probereiten.... erwarten die Leute dann direkt vor Ort eine Entscheidung? Ist das üblich? Muss man sich da rechtfertigen, wenn man lieber eine oder zwei Nächte drüber schlafen will?

Um Himmels Willen. Auch bei Privatverkäufen ist eine Schnellschußentscheidung á la "Packen sie´s mir bitte gleich ein!" absolut unüblich. Außerdem ist es selbstverständlich, dass man bei ernsthaftem Interesse mehrmals kommt.

Ich würde es so halten:

Termin 1: Alleine hingefahren, zwecks Vorauswahl. Zuerst das Pferd vorreiten lassen und danach selbst reiten. Wenn alles gut passt, einen zweiten Termin mit Reitlehrer/Berater vereinbaren. Falls das Pferd schon geputzt und/oder fertiggemacht war, vereinbaren, dass du das Pferd beim zweiten Termin selbst reinholen, putzen und satteln darfst.

Termin 2: Pferd fertigmachen. Reitlehrer reitet. Danach selbst reiten mit "Kurzunterricht" vom Reitlehrer. Bedenkzeit bis morgen erbeten und abrauschen.

Wenn der RL das Pferd auch für geeignet hält, dann geht´s ans Eingemachte: AKU und Vorgehensweise besprechen, genauen Preis und Übergabemodalitäten absprechen.

Eventuell kann man auch noch einen dritten Reittermin ausmachen. Wenn tatsächlich ernsthaftes Interesse besteht, hat der Verkäufer nichts dagegen.

Wichtig: Wenn das Pferd im Gelände brav sein muss/soll, dann muss das Pferd unbedingt auch im Gelände getestet werden. Wenn das Pferd springen soll, muss unbedingt ein Steil und ein Oxer aufgebaut werden. Beide Sprünge von beiden Händen anreiten.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 05.11.08, 14:02
Bin immer wieder erstaunt wie vorbildlich sich die Mehrheit doch verhält (was auch richtig ist).

Bei mir wars alles irgendwie anders  ::) Viele Pferde angeschaut mit Leuten gesprochen etc... und dann bin ich als Einsteiger auf einmal auf Grund eines netten Gesprächs und eines Bildes 450 km  :o weit gefahren und hab von einer sehr netten Frau privat ein selbst gezogenen jungen Wallach (4,5 Jahre) vom Fleck gekauft und mitgenommen. Für diese Aktion konnte ich weder Mitleid noch Verständnis noch sonstwas von meiner Umgebung erwarten...
 ;D ... und was soll ich sagen ich bereue nichts - mein Bauch hat das damals entschieden und niemand anders, Kopf und Verstand wurden einfach abgeschaltet und das war auch gut so...

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 05.11.08, 14:06
ich hab auch so gekauft @ osch
aber ich würde es heute anders machen!
eher die flower methode!

ich habe letzte woche eine junge stute reingeholt,abends.
da dachte ich nur kurz, ok, sowas möchte ich nicht, sie konnte die 300m weg nur im galopp um mich rum usw....
erziehung ist alles, wenn ich den jungen quaterhengst meiner freundin seh, der macht bestimt auch mal sitz platz fuß ;-)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 05.11.08, 14:20
Es hört sich hier immer fast so an, als könne mit den unvernünftigen Als-Über-Kopf-Gefühlskäufen gar nix schief gehen, so lange man sich nur genug Mühe gibt und das Pferd genug liebt.

Das liegt aber daran, dass in dieser Box nur Leute posten, die mit ihrem Kauf zufrieden sind. Die Leute, die sich übernommen haben, Mist gebaut haben, nicht klarkommen, die posten hier nicht. Das heißt aber nicht, dass es sie nicht gibt.

Miesepeter Flower
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: skywalker am 05.11.08, 14:33
Doch ich *aufzeig*.
Ich war mit meinem Kauf sicher ein halbes Jahr lang absolut nicht zufrieden.

Ich glaub ich hab schon geschrieben, dass es im Grunde ein Panikkauf war - weil die Methode, die Flower beschrieben hat, hätte ich gern gemacht, war aber nicht durchführbar, da mir die Pferde reihenweise vor der Nase wegverkauft wurden - durch die Bauchgefühl-Pferdekäufer! Wenn es wirklich ein nettes Pferdchen ist, hast du mit der Vernunft-Methode wenig Chance.
V.a. gibt es keinen Verkäufer, der das Pferd nicht verkauft, während du noch überlegst, wenn er einen findet, der es sofort einpackt und gegen Bares mitnimmt. Kann man den Verkäufern nicht verübeln... während ich noch zu Hause saß, dem abgemachten 2. Besichtigungstermin entgegenfieberte, kam ein anderer ernsthafter Interessent, hatte Hänger und Geld mit, sah sich das Pferderl an, sagte: "nehm ich" und zum 2. Termin braucthe ich dann gar nicht mehr kommen  ::).
Wie gesagt, sowas kann man einem privaten Verkäufer gar nicht übelnehmen!

Also bei mir hat das mit dem Überlegen eben nicht funktioniert; dann wurde ein Pferderl verkauft, das ich wirklich wirklich wirklich gern gehabt hätte, da war ich todtraurig, dass ich so lang überlegt hatte -und da hab ich beschlossen, den nächsten der halbwegs passt und wo die AKU ok ist, den nehm ich - und so geriet ich an meinen. Ein halbes Jahr wie gesagt bitter bereut die schnelle Entscheidung, aber jetzt zusammengerauft und sehr lieb gewonnen  ;D. Aber es war keine Liebe auf den ersten Blick, an die glaubte ich sowieso nimmer nach 1,5 Jahren Pferdesuche.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 05.11.08, 14:55
Das liegt aber daran, dass in dieser Box nur Leute posten, die mit ihrem Kauf zufrieden sind. Die Leute, die sich übernommen haben, Mist gebaut haben, nicht klarkommen, die posten hier nicht. Das heißt aber nicht, dass es sie nicht gibt.

Miesepeter Flower
nix miesepeter, erfahrungspeter? ;-)
ich hab auch nen fehlkauf getan, mich mit dem pferd zusammengerauft, aber ich möchte nie wieder so
einen lehrmeister haben *autsch* hab immer noch knochenschäden*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 05.11.08, 15:01
Also ich denke die McFlower-Methode ist absolut richtig.

Auch wenn bei meinem Pferdekauf nicht alles so gelaufen ist. Ich durfte beim ersten Mal mein Pferd von der Weide holen,es putzen, Sattel und gemeinsam mit dem Züchter ausreiten.
Da ich nach der ersten Begegnung eh wie in Trance und total aufgeregt war, hab ich alles mitgemacht. Habe aber irgendwie nicht wirklich gerafft, dass das Pferd fast ein halbes Jahr nur auf der Weide gestanden hat, nachdem es angeritten wurde. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass er nur seit einer Woche wieder angefangen hatte, etwas zu longieren.

Im Nachhinein betrachtet wird mich immer etwas schlecht, wenn ich bedenke, wie leichtsinnig das von mir war. Ich hätte sie auf jeden Fall erstmal von ihm vorreiten lassen sollen. Sie hätte ja auch schließlich der totale Verbrecher sein können.
War sie aber nicht. Sie marschierte ins Gelände als sei das total normal.
Aber ich denke, er kannte das Pferd einfach und hat ihr vertraut.
Ich durfte dann noch ganz oft kommen und mit ihm ausreiten. erst nach 2 Wochen hat er mir signalisiert, dass ich sie haben kann. Das ging 2 Monate bis die AKU gemacht und der Vertrag unterschrieben war. Heute denke ich einfach nur dankbar daran, dass er wahnsinnig viel Zeit in mich investiert hat - schließlich hatte er keine Sicherheit. Ich hätte nach 2 Monaten und unzähligen Reitstunden auch einfach sagen können "Pech, hab mir doch was anderes gesucht." Vielleicht lag es daran, dass er kurz zuvor 2 Wallache, die er verkauft hatte, aus schlechter Haltung wieder zurückgekauft und erneut vermittelt hat. Vielleicht wollte er alles richtig machen. Vielleicht liegt es daran, dass er seinen Lebensunterhalt nicht mit Pferden bestreiten wollte.

Aber das war ein absoluter Sonderfall, dass sich jemand so viel Mühe gibt.
Ich denke man muss einen Mittelweg finden - man kann einerseits nicht seinem Traum hinterherrennen und immer denken, dass man nochwas perfekteres oder passenderes findet.
Andererseits kann man nicht einfach das nächstbeste Pferd kaufen. Ich denke schon, dass das Bauchgefühl eine wichtige Rolle spielt.

Davon abgesehen - meine Reitlehrerin meinte neulich, dass man sowieso ein halbes bis dreiviertel Jahr braucht, bis man verstanden hat, was man da eigentlich so gekauft hat.

Meine Stute habe ich unter anderem gekauft, weil sie von ihrem Wesen her so sanftmütig und menschenbezogen ist...   Es brauchte einige Zeit, bis ich verstanden habe, das sie zwar wirklich sehr sanftmütig und menschenbezogen ist, aber dabei ganz und gar kein Mausibärchen. Ich weiss jetzt, dass sie mental sehr stark ist und eine genaue Vorstellung von den Dingen hat, die sie will und die sie nicht will. Ich brauchte ganz schön lange bis ich verstanden habe, dass sie fast alles mitmacht, weil sie Menschen einfach nett findet, ihr noch nie jemand was böses getan hat und sie einen gefallen will. Aber wehe, wenn sie was wirklich nicht will und man dann aber drauf besteht.....
Ich denke man merkt eh erst im Alltag, was man sich da an Land gezogen hat. 

Aber was mein Pferd angeht, so hab ich bekommen was ich verdient habe, denn ich lerne so viel von ihr und durch den Umgang mit ihr.

LG Isa
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 05.11.08, 16:21
ach, mc flower, ich habe oft und oft geflucht, geschimpft, geheult ob meines schicksalskaufs. wobei ich die damals nicht schnell gekauft hatte, sondern eher über ein 3/4 jahre immer wieder mal besucht. ging aber nur, weil spätreif, also noch nicht zum anreiten damals, und das bekannte waren (betonung auf waren :P ). pferd stand ca 500km weit weg, in CZ, und das war noch vorm EU beitritt derselbigen. und ich würde auch niemals nie nicht wieder so ein pferd kaufen, habe viel lehrgeld bezahlt (im wahrsten sinne des wortes), weil einfach ständig krank, braucht für alles eine sonderanfertigung (nächstes projekt: maß-sattel) weil einfach speziell *schulterzuck*. das war und ist die große pferdeliebe, auf den ersten blick. würde ich SIE nochmal kaufen - ja, ganz sicher. aber das ist wie mit den männern- die gibts auch nur einmal ;D

aus heutiger sicht würde ich maximal 300km weit fahren, also eine strecke die mit autobahn in 2-3h zu schaffen ist. auch deswegen, weil ich meinen eigenen ta für die AKU haben möchte, schlechte erfahrung macht da klug. da ist es auch möglich, mehrmals zum ausprobieren hinzufahren bzw. ein wochenende zum ausgiebigen probieren dort zu verbringen. größere distanzen sind mir auch wegen des transportstresses für´s pferd nicht ganz geheuer. 7-8h am hänger als erste erfahrung mit dem neuen menschen ist wohl nicht so positiv - kann aber auch sein dass ich da zu menschlich denke ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 05.11.08, 17:11
Es hört sich hier immer fast so an, als könne mit den unvernünftigen Als-Über-Kopf-Gefühlskäufen gar nix schief gehen, so lange man sich nur genug Mühe gibt und das Pferd genug liebt.

 ???
DAS stimmt so nicht, Flower.
Also ich hab lange hin und her überlegt und bin öfter hingefahren. Und hab mir kompetenten Rat geholt.
Und andere hier sicher auch.

Petig, die Freundin, die so gut reitet, hat ja noch den Haken, daß sie 1. ein altes Pferd hatte, das very special war, an dem müssen sich alle "Neuen" messen, und 2. hat sie schon auch Ansprüche, recht feststehende. Also sich allzu sehr ans Pferd anpassen, mag sie nicht. Da ist bei ihr halt nix mit "Naja, wenn er nicht gern ins gelände geht, dann halt in die Halle" oder "wenn er keine langen Ritte aushält, dann halt kürzer" nix da. Sie hat eigene Koppeln, KEINE Halle dabei, geht lange anspruchsvolle Wander- oder eher Langstreckenritte im wildesten Gelände, u.s.w., also ein Weichei oder ein Spinner oder noch so ein armer Ekzemer würden bei ihr nicht glücklich, und das weiss sie. (beim ekzemer ist sie besch*** worden, traurige Geschichte).
Trotzdem hat sie inzwischen ein absolutes "Anti-"Pferd quasi geschenkt gekriegt und mit dem macht sie das nun alles, musste sich halt lange damit zusammenraufen.
Suchen nach dem Supertier tut sie aber immer noch...
Wie gesagt, sie hat halt stramme Ansprüche, und ist da nicht so flexibel, auch bezüglich Farbe, Größe, Alter - keine Kompromisse.

Na gut aber jeder hat seine Ansprüche, Du und ich, wir wollen Pferde, die nicht auf dem Teller drehen sondern mit sich reden lassen, cool sind, andere wollen Kampfmaschinen für einen schweren Springparcours, wieder anderen genügt ein großes Kuscheltier... die einen schwärmen für Füchse, die anderen verabscheuen Schimmel, dem nächsten ist wieder alles wurscht... so lange dies und das...  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Lucie am 05.11.08, 17:41
Es hört sich hier immer fast so an, als könne mit den unvernünftigen Als-Über-Kopf-Gefühlskäufen gar nix schief gehen, so lange man sich nur genug Mühe gibt und das Pferd genug liebt.

Das liegt aber daran, dass in dieser Box nur Leute posten, die mit ihrem Kauf zufrieden sind. Die Leute, die sich übernommen haben, Mist gebaut haben, nicht klarkommen, die posten hier nicht. Das heißt aber nicht, dass es sie nicht gibt.

Miesepeter Flower

Würd ich auch nicht so sehen. Vor allem nicht "wenn man das Pferd genug liebt" - sondern wenn man sich in den Kopf gesetzt hat durchzuhalten und bereit ist dafür Geld und Zeit zu investieren. Das hat nichts mit Lieben zu tun, sonder mit Wollen. OK Grundvoraussetzung für das Wollen ist, das man zumindest die Chance sieht, das es was wird.

Ich gehöre auch zu den Leuten, die sicher anfangs mit ihrem Pferd überfordert waren (steht glaub ich auf der ersten Seite). Ich hatte Zeiten, da wollte ich sie nicht mehr haben - aber meistens hab ich irgendwo wieder Licht gesehen. Die Ausschlaggebenden Faktoren zum Durchhalten waren, das mein Pferd einfach "nett" ist, viel verziehen hat und das ich zum richtigen Zeitpunkt den richtigen RL gefunden hab.

Und genau darum geht es eigentlich ja in dieser Box - jeder gibt ja prinzipiell den gleichen Ratschlag - Petig muss den richtigen RL für sich und ihr Pferd finden und den Willen haben Zeit und Geld zu investieren - und sie darf nicht gleich bei der ersten Schwierigkeit verzweifeln. Ich denke dann kann es klappen - ob mit jungen oder altem Pferd.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 05.11.08, 22:40
Eine RL hat damals, als GG seine Stute gekauft hat zu ihm gemeint "sie wird dich Demut lehren".
Den ähnlichen Text habe ich von meiner Freundin beim Kauf meiner Stute gehört.

Und ich muss sagen, man wird um einiges selbstreflektierender mit dem eigenen Pferd, weil so "einfach" wie ne RB wechselt sich das ja auch nicht, wenn es nicht passt. Und ob man den Zampel dann zu dem Preis wieder wegbekommt, für den man ihn vielleicht (überteuert) gekauft hat...

und ausserdem hat man die Verantwortung für das Lebewesen übernommen.

und ausserdem werden so ein paar Macken und eventuelle Unstimmigkeiten doch nicht dazu führen, dass man die Flinte ins Korn wirft.

und ausserdem wächst man sowieso erst mit der Zeit zusammen und das kann auch längere Zeit dauern. Bei meiner isses jetzt seit gut einem Jahr, dass ich ihr in einigen Bereichen vertraue, andere Dinge, so hab ich mir heute beim Spazierengehen im Dunkeln überlegt (als ich nimmer latschen wollte), werden noch laaange brauchen (z.B. sich ohne Sattel draufsetzen).
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 06.11.08, 10:41
Tja, und wenns beim einen oder anderen mal wo hakt, wird schnell die Schuld entweder dem Pferd zugeschustert ODER es heisst von oben herab: Mei, der oder die hat keine Erfahrung/kann nicht reiten.
Statt mal das Problem für sich zu sehen und zu bearbeiten.
Auch Supervollprofis suchen oft lange nach dem Volltreffer-Pferd - oder kämpfen lange mit schwierigen Fällen, die haben nur mehr im Ärmel und geben erst später auf. VIel später.

Klar, es gibt Leute die sollten es wirklich einfach sein lassen... aber die hören einem eh nie zu, auch nicht bei konstruktiver Kritik.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 06.11.08, 11:24
 ;D dass man ned reiten kann, dazu braucht man keine Stallkollegen, das weiß man ja meistens schon selbst ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 06.11.08, 13:05
Jaja, wer kann schon reiten... wieso erzählen oft recht gute Reiter, sie hätten Pferd XY ausprobieren dürfen und GAR nix wäre gegangen, der ach so top ausgebildete feinfühlige Gaul hätte sie verhungern lassen.
Alle kochens nur mit Wasser... und nicht jeder kann mit jedem.  ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 06.11.08, 22:49

Petig, vielleicht hilft ja ein wenig Poesie, wo du ja Literaturwissenschaftlerin bist.

Rudolf Binding schreibt in seiner (wie ich finde wunderschönen) "Reitvorschrift für eine Geliebte" folgendes:

"Du sollst nur edle Pferde reten. Wähle dein Pferd wie einen Freund, denn du sollst es lieben. Und wie du deinen Freund nur unter den Vornehmsten und Besten wählen wirst, so wähle dein Pferd. Du sollst dein Pferd im Geiste vor dir sehen, noch bevor du es zu dem deinen machst."


... Dieses Zitat ist verantwortlich dafür, dass mein Pferd heute den Namen Khalilah trägt. Das ist arabisch für "Freundin".
Und sie wird jeden tag mehr zu meiner Khalilah ;-)

LG Isa
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 07.11.08, 07:37
Alle kochens nur mit Wasser... und nicht jeder kann mit jedem.  ;)

 :) Ja, das stimmt wohl.

Leider ist dieses Denken noch nicht in allen Ställen angekommen  :-\. Über sich selbst hört man ja meist nicht soviel Gerede (kein Wunder, passiert ja auch immer brav hinter vorgehaltener Hand), aber alleine das, was man über andere hört oder was dann doch mal "öffentlich" gesagt wird, lässt mir oft die Nackenhärchen zu Berge stehen!

Da geht es meist schon LANGE nicht mehr darum, wirklich zu helfen, friedlich und wohlwissend, dass man selber auch nicht perfekt reitet, auf Probleme hinzuweisen und vielleicht (beim Wunsch) GEMEINSAM eine gute Lösung zu finden. Oft geht es nur darum, sich das Maul zu zerreißen und mit möglichst vielen anderen darüber zu diskutieren, wieso XYZ eigentlich auf KEINEM Pferd etwas verloren hat, weil sie nichts kann, unfähig ist und einfach nicht die geborene Reiterin ist. Dann wird meist noch ein Kaffee aufgebrüht und einvernehmlich beschlossen, dass es ja gut ist, dass man selber nicht SO reitet, nicht SO dumm ist, nicht SO unfähig ist.... tja, das hält circa eine halbe Stunde bis die nette Runde sich auflöst, woanders neue Mitlästerer sucht und dann natürlich mit denen über die Weibsen von vorher abratscht  ;D

Manchmal habe ich das Gefühl, unter Reitern ist immer so ein latenter Behauptungs- und Hierarchiegedanke... und man ist definitiv besser dran, wenn man am oberen Ende der Kette ist. Dann kann man sein Ego an anderen aufpolieren, ohne, dass es direkt auffällt wie lächerlich das eigentlich ist.

Ein Glück gibt es auch andere Reiter. Die auf dem Teppich bleiben, die nicht von oben herab alles verdammen, was nicht perfekt ist, nicht drauf rumhacken und sich dabei toll fühlen, sondern ohne jeden fieslichen Hintergedanken und ohne Behauptungstrieb offen zu den Leuten gehen, ohne arroganten Unterton und mit ein bisschen Feingefühl auf Missstände hinweisen und ihre Hilfe anbieten. Und soll ich euch was sagen??? Das sind ganz genau DIE, die es WIRKLICH drauf haben! Die ihr Pferd wirklich absolut klasse reiten, die was von Horsemanship verstehen und es nicht nur runterbrabbeln und bei denen einem wirklich das Wasser im Mund zusammenläuft, wenn man sie reiten sieht  :-*

Ich hab schon dutzende selbst durchschnittlich bis schlecht reitende Weibsen ratschen hören und zetern (teils WEIT unter die Gürtellinie), aber NOCH NIE jemanden, der wirklich richtig richtig gut war. Die haben es schlicht und ergreifend nämlich nicht nötig! JAWOLL!!! Die wissen, dass man (auch als top Reiter) irgendwann an seine Grenzen kommt, auf einem Pferd sitzt, wo erstmal gar nichts geht und dass jedes neue Pferd ein bisschen so ist, wie neu reiten lernen! Und das macht solche Leute wirklich wertvoll für die Reiterswelt!

Ich weiß noch genau, damals, als ich gerade anfing zu reiten und immer den dicken, leicht phlegmatischen Hafel geritten bin... da war jedes Mal ein Dressurkönig mit in der Halle, der im Seitengang an mir vorbeiflog, während ich irgendwie im Leichttrab um die Bahn eierte  ;D. Hab mich jedes Mal fast in Ehrfurcht aufgelöst und als der eines Tages auf mich zukam, dachte ich schon: "Ohhh prima, jetzt bekomm ich bestimmt das offizielle Attest, dass ich fürs Reiten VÖLLIG untalentiert bin." Was sagte der?? "Mensch, das klappt ja schon wirklich gut mit dem Haflinger und dir. Bei vielen bewegt er sich ja gar nicht vom Fleck. Nein wirklich, ist schon sehr toll" Könnt ihr euch vorstellen wie mein Kinderherz geschlagen hat  ;D ;D ;D

Würde es mehr Leute mit solch einer Einstellung geben, würde das Reiten gleich noch einmal soviel Spaß machen  :). Sich eigene Unfähigkeiten und Fehler eingestehen, ist ja eigentlich schon schwer genug, aber in einem Kreis von unerbittlichen, missbilligenden Weibsen echt...hm...  ::) Was bin ICH froh, dass ich im Moment an einem Stall bin, wo jeder den anderen akzeptiert, die anderen Ängste und Schwächen akzeptiert werden und man im Falle des Falle hilft und Rücksicht nimmt. Ist wohl auch der Vorteil eines sehr sehr kleinen Stalls!


Petig, vielleicht hilft ja ein wenig Poesie, wo du ja Literaturwissenschaftlerin bist.

Gut getroffen Jez  :)
Ich steh auf Gedichte und Zitate  ;D
Ich habe noch keine Ahnung, welche Farbe mein Pferd haben wird, oder welche Größe, selbst beim Alter bin ich mir noch nicht sicher. Aber WIE es sein wird, sein Charakter, den hab ich tatsächlich schon sehr deutlich vor Augen. Ich weiß, welche Pferde mit mir können und welche ich innerhalb weniger Augenblicke in den Wahnsinn treibe  :-\. Und wenns passt, charakterlich, dann weiß ich, dass ich einen Freund fürs Leben habe und das Pferd eine Freundin fürs Leben in mir

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 07.11.08, 16:45
*seufz* Petig - da sagste was... Für mich hab ich den Weg gefunden, mich an Lästereien schlicht nicht zu beteiligen. Zum Glück bin ich z. Zt. auch in einem Stall mti einer sehr netten Stallgemeinschaft, wo extrem wenig gelästert wird.


Was die Pferdepersönlichkeiten angeht, wird jeder einen Typ finden, an dem er scheitert.Was mich z. B. in den Wahnsinn treibt sind Pferde mit der kombination dumm + stur. Diese Typen können ideale Anfängerpferde abgeben - haben durchaus ihre Berechtigung und ihren Nutzen. Intellektuell weiß ich das. Aber mich persönlich treiben sie in den Wahnsinn...  ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Lucie am 07.11.08, 16:59
Was die Pferdepersönlichkeiten angeht, wird jeder einen Typ finden, an dem er scheitert.Was mich z. B. in den Wahnsinn treibt sind Pferde mit der kombination dumm + stur. Diese Typen können ideale Anfängerpferde abgeben - haben durchaus ihre Berechtigung und ihren Nutzen. Intellektuell weiß ich das. Aber mich persönlich treiben sie in den Wahnsinn...  ;)
So was hab ich momentan im Stall - aber nur als Gesellschaft für mein Jungpferd. Ich weiß das man aus diesem Pferd ein total nette, zuverlässiges Pferd machen könnte - aber ich bin einfach froh, das sie nächstes Jahr zu ihrer Besitzerin zurück geht. Schon allein ihr die Bedeutung des Kommandos "Zurück"  beizubringen, hat mich schon wahnsinnig gemacht...

Was das drumherum angeht - Reiter sind komisch! Das ist ne Tatsache. Ich versuche meistens auch mich raus zu halten - was recht einfach ist, da in unserem Stall nur zwei Leute sind mit halbwegs ähnlicher Einstellung sind. Alles andere krieg ich nur am Rande mit - hab dazu zwar ne Meinung, schaffe es aber meistens die Klappe zu halten.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 08.11.08, 11:35
Wo ich gar nicht mit kann, sind dumme und ÄNGSTLICHE Pferde, die gern hysterisch reagieren und jedesmal beim gleichen Problem WIEDER ausrasten, egal wie oft man ihnen im Guten und mit Geduld erklärt, daß ihnen nix passiert.
Ich red jetzt nicht von Pferden die traumatisiert sind und bestimmte Dinge scheuen - das hat eine Vorgeschichte.
Auch mit SChabernack, heut hüpfen wir mal wieder vor diesem und jenem. Ja mei. Das sind so Probleme, die liegen auch viel am Reiter und dessen Befindlichkeit und Erziehung u.s.w., mag ein hartes Stück ARbeit sein, aber gut.
Aber eben solche, die zu "sensibel" sind um sich überhaupt mit einer Lernsituation auseinanderzusetzen. Huch...
Erst sträuben und Einwände erheben, sich dann aber fügen hingucken, mitspielen, Lob abholen, merken, fertig, die mag ich  :D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 08.11.08, 12:07
Womit ich nicht kann, dass sind Pferde, die büffelig und trampelig sind. So zB die Marke Pferd, die sich auf deinen Fuß stellt und gar nicht mitbekommt, dass es dir grade den Zeh gebrochen hat.  Wo du - aus lauter Verzweiflung, weil das Vieh auf nix reagiert,  dann den Fuss unter dem Huf rausziehst und dir so noch selbst den Zehennagel ziehst. *g  Oder die Sorte, die so grobmotorisch veranlagt ist, dass es ohne dir böses zu wollen, beim Putzen mit seinem Kopf einen solchen Schwinger gibt, dass du ein Schleudertrauma davonträgst oder ähnliches *g
Stur und dumm kann ich auch nicht ab.


Ich mag intelligente und sensible Pferde - und ich kann mit arabischer Show viel besser umgehen als mit einem Sturkopf, der dann einfach beschließt, sich in Sicherheit zu bringen.

Naja, aber wie Zaino sagt, wenns keine Show mehr ist sondern echte Hysterie, dann machts keinen Spaß mehr.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 08.11.08, 12:16
Oder die Sorte, die so grobmotorisch veranlagt ist, dass es ohne dir böses zu wollen, beim Putzen mit seinem Kopf einen solchen Schwinger gibt, dass du ein Schleudertrauma davonträgst oder ähnliches *g
Sowas stand mal in der Nachbarschaft, ich hab den geputzt, betüddelt u. damals so bissl nach Hempfling mit dem experimentieren dürfen. 2 J alt, stämmig, 1,70 groß, schicker Schimmel, Bayern-WB, netter lieber Kerl. Aber irgendwie so heftig und unbedacht bei allem was er machte... fand die Tersker dagegen extrem sanft und höflich, so kam ich zu meinem... der Besitzer vom Schimmel war nachher sauer. Aber wenn der Große sofort zu hampeln anfing wenn man ihm die Hufe auskratzen wollte...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 08.11.08, 12:29
*grinz* Schon witzig, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind  ;)

Ich hab zum Beispiel mit Rüpeln, Sturköpfen, Faulpelzen und Trampeln überhaupt kein Problem. Mag daran liegen, dass ich selbst mit einem ausgeprägten Dickkopf und einer ins Unnatürliche abdriftenden Beharrlichkeit ausgestattet bin und dann einfach NOCH sturer, NOCH dickfelliger und NOCH eindringlicher auf mein Recht beharre als der Zausel  ;D. Und iiiiirgendwann geben sie alle nach, es dauert halt seine Zeit *snickerseinpack*.

Womit ich nicht kann, das sind diese Pferde ohne innere Ruhe, die bei jedem schiefliegenden Blatt gleich aus der Fassung geraten, die sich künstlich aufspulen und dann auch nicht wieder runter kommen. Die halt bei allem so leeeidlich überempfindlich sind, statt offen und neugierig auf Neues zuzugehen, direkt aus der Situation verduften wollen und den Kopf dicht machen *schauder*.

Mein Ponnackel ist ein in sich ruhender Clown mit überdurchschnittlichen Nerven, den man durch so gut wie nichts auf die Palme bringt und der lieber einen Schritt zu wenig tut als zu viel. Ich weiß, vielerleuts absolutes Anti-Pferd  ;). Aber für mich HAARGENAU das richtige.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 08.11.08, 19:38
@Petig *grins*
Mein Dan wäre höchstwahrscheinlich Zainos Antipferd. Ich amüsier mich nur noch, wenn er seine obligatorischen Scheuhüpfer macht...  ;D
Was das trampelig angeht - das kann man seehr schnell ändern. Als wir die Friesenstute kauften, war die so ein Exemplar, das mich beim Versuch sie auf die Weide zu führen übern Haufen bollern wollte. 800 kg Friese versuchen das genau 1 mal bei mir. Die nächsten Male hatte ich dann konsequent ne Gerte mit beim rausbringen und heute ist die dicke Dame genause mit 2 Fingern zu dirigieren wie meine Ponies  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 08.11.08, 21:48
Auha, wäre auch mein Antipferd  :-\. Die Pferde, die ich immer wieder gerne reite, springen wenn überhaupt nur mit Vorder- ODER Hinterbeinen zur Seite, weil alles andere wäre eh zu anstrengend  ;D. Und sollten sie sich dochmal zu nem richtigen Hoppser hinreißen lassen, dann ist auch wirklich ne Bombe hochgegangen und das langt dann wieder fürs nächste Jahr  ;D. Und JA, solche Pferde können eine Menge Spaß machen *grinz*

Bei rüpeligen Pferden hab ich auch so meine Methoden *fiesgrins*. Je nach Pferdetyp gibts auch mit Stöckchen eine kleine...ähm Erziehuntgserinnerung ( ;D) oder aber, wenns Pferd darauf überreagiert (seis nu ängstlich oder aggressiv), dann pack ich noch härtere Methoden aus *Händereib*. Dann neeeeeeeeerv ich das Ponnackel eine Eeeeeeeewigkeit mit dem was ich will, bis sie irgendwann völlig leidend seufzen, das tun, was ich wollte (weil sonst nervt die Alte ja nooooch länger  ;D) und auf die Weise merken sie auch irgendwann, das es besser ist DIREKT vernünftige Manieren zu präsentieren. Dauert halt länger, aber mei, noch bin ich jung- auch wenns stark auf die 30 zugeht  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 09.11.08, 00:03
Ich glaub das echte Antipferd gibt es nicht ausser die Sorte von Pferden die WIRKLICH nen Knall haben. Es ist eher die Chemie oder die Kommunikation die nicht hinhaut und da sind wir dann beim Punkt wo sich zwei Pferde unterhalten 'man ich hab da echt den Antimensch'.
Man was hat meiner mich am Anfang ausgezählt, Hufe kratzen .. 2 Sekunden müssen reichen dann Tippeln und Huf auf Boden knall. Spazierengehen? Hey Zweibeiner ich geh dann schon mal los, ach du hängst da noch am Strick? Lauf schneller.... dann passt das schon.
Tja mit viel Geduld, Hilfe und den Fokus mal aufs Pferd gerichtet habe ich dann alles hinbekommen und heute döst er an meiner Schulter beim spazierengehen, gibt die Hufe auf Fingerzeig und trägt mich geduldig durchs Gelände und freut sich sogar auf echte Arbeit, alles in allem ist er auf dem Weg DAS TRAUMPFERD zu werden (Nein ist er schon).
Jedes Pferd verdient das man sich mit Ihm auseinandersetzt und herausfindet was es braucht erst dann verdient man selbst das Pferd und das ist dann die Belohnung.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 09.11.08, 07:51
Womit ich nicht kann, dass sind Pferde, die büffelig und trampelig sind. So zB die Marke Pferd, die sich auf deinen Fuß stellt und gar nicht mitbekommt, dass es dir grade den Zeh gebrochen hat.  Wo du - aus lauter Verzweiflung, weil das Vieh auf nix reagiert,  dann den Fuss unter dem Huf rausziehst und dir so noch selbst den Zehennagel ziehst. *g  Oder die Sorte, die so grobmotorisch veranlagt ist, dass es ohne dir böses zu wollen, beim Putzen mit seinem Kopf einen solchen Schwinger gibt, dass du ein Schleudertrauma davonträgst oder ähnliches *g
Stur und dumm kann ich auch nicht ab.


Das ist doch alles einzig und allein Erziehungssache ???
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: geolina am 09.11.08, 11:06
hallo,

*hmlaus* ;).

ich finde ja oft, dass erziehung entweder über oder unterbewertet wird. klar kann man mit erziehung viel machen, aber ein komplett anderes pferd wird nur draus, wenn vorher eigentlich alles falsch gelaufen ist ;).

z.b. der durchgeher kann zum super verlasspferd werden, wenn plötzlich ein sicherer reiter anstatt eines total unsicheren draufsitzt oder wenn der zausel, der sonst nie rausdurfte jetzt öfter in`s gelände trappeln darf (natürlich hilft auch da ein guter geländereiter ;) ), dann wird der sich auch total ändern ABER ein pferd mit gutem reiter, dass vorher auch schon viel im gelände unterwegs war und schlicht ängstlich ist, das wirst du nicht so schnell oder so einfach oder überhaupt ändern können.

klar versuchen einige auch gar nicht irgendwas zu ändern und ergeben sich ihrem schicksal, man kann dann ja immer noch über`s problempferdchen philosophieren ;), das finde ich auch nicht gut.

aber es gibt grenzen der erziehung, nämlich den charakter (pferd und reiter), die fähigkeiten des reiters (ganz wichtiger punkt eigentlich in der box ;) ), die haltungsbedingungen - und bestimmt noch einiges mehr, was mir grad nicht so spontan einfällt.

und man muss eben sehen, dass man ein pferd findet, dass sich mit den grenzen, die man selber hat, dennoch zum traumpferd entwickeln kann. zuviel: ach, das geht schon, man kann mit erziehung ja alles machen ist da nicht immer hilfreich.

alex
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 09.11.08, 11:40
Also Sabino,
das finde ich nun absolut nicht. Klar kann man auch einem grobmotorischen Pferd klar machen, dass man bitte nicht umgerannt werden möchte, das hab ich nie bezweifelt, aber ein Pferd ist auch mit einem gewissen Charakter ausgestattet. Sonst würde das ja bedeuten, dass alle Pferde gleich sind und alles zu 100% Erziehungssache ist. Sie sind aber nicht gleich. Und es macht mir einfach keinen Spaß, mit einem Trampel zu arbeiten. Darum suche ich mir ein Pferd aus, dass von Natur aus nicht trampelig ist. Ich liebe meine Stute dafür, dass sie so höflich und vorsichtig dem Menschen gegenüber ist - klar hat sie eine gute Grunderziehung genossen, aber rüpelig und trampelig war sie nie.

Wir leben doch in einem freien Land, da kann ich mir doch anderes aussuchen.
Genauso hab ich mir ein Pferd ausgesucht, was von Natur aus lieber flotter unterwegs ist, denn ich mag ihren Laufwillen und fände es blöd, wenn ich ständig treiben müsste.

LG Isa

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Renate am 09.11.08, 12:21
*hmlaus*
Geolina, 110 % Zustimmung. Genauso ist es. Ich kann übrigens sehr gut vergleichen. Habe hier den megaängstlichen hochsensiblen Renner
und den dummtrampeligen angstfreien Panzer, der nur mit Hilfe eines Erdbebens zu bewegen ist.
Beide benehmen sich anständig. Aber das scheue Mäuschen sitzt schon beim Fingerschnippsen halb auf dem Scheunendach, wogegen der
Panzer mich gelegentlich, wenn auch erfolglos, einen Besenstiel kostet. Das wird niemand ändern. Mir persönlich ist der Panzer viieeeel lieber.
*hmlein*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 09.11.08, 12:29
Ohne jetzt hier in die Wendy-Schiene abrutschen zu wollen... ich denke schon, dass die Chemie und die daraus resultierende Liebe zu einem Pferd EINE MENGE ausmachen kann. Nicht, weil durch das rosane Band die intime Bindung zum Pferd wie eine Rosenkette wächst oder weil das Pferd ganz automatisch denkt: "Wer mich so liebt, den lieb ich auch", mitnichten...

Aber ich denke, dass man eine enorme Willenskraft aufbringen kann, wenn man wirklich an einem Lebewesen hängt und MIT IHM zusammen will. Davon wird man kein besserer Reiter und man bekommt auch nicht plötzlich irgendwelche Fähigkeiten, die man vielleicht braucht. Aber vielleicht den Willen, nicht gleich aufzugeben, sich Hilfe zu holen, wenn nötig, im Sinne des Pferdes zu entscheiden und zu wachsen. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich denke: "Aaaach, wenn ich mein Pferdebaby nur arg doll lieb hab, dann krieg ich das schon alleine hin. Was braucht es mehr als Liebe zum Tier", auf gar keinen Fall. Aber ich denke, dass man durch wahre Zuneigung wirklich alle Ressourcen, die man hat, mobilisiert, erst aufgibt, wenn es wirklich nicht mehr geht und man sich trennen muss.

Was die Erziehungssache angeht  ;D. Also ich denke auch, nen richtigen Trampel, den kuriert man nicht völlig. Ich sprech aus Erfahrung, bin selber hochgradig baselig, wenn irgendwo ein Glas umfällt, hör ich schon ganz langezogen und wissen meinen Namen aus irgendeiner Ecke  ;D... also da könnt man mich noch so sehr drauf aufmerksam machen und "erziehen", das ist glaub ich eine ganz absonderliche Wahrnehmungsweise, die bekommt man nicht wegerzogen, beim Pferd auch nicht. Aber das unaufmerksame, gleichgültige Umgehen mit dem Zweibeiner, mal eben vorbeidrängeln, umrempeln, anschupsen... da kann man denke ich schon eine Menge machen. Es war ja auch nie im Gespräch, ein Pferd durch Erziehung zu verändern. Lediglich ging es darum, eine gemeinsame Kommunikationsbasis zu finden und da denke ich, ist Bodenarbeit eine sehr gute Möglichkeit. Je feiner die Pferde am Boden wurden, desto besser haben sie irgendwann auch beim Reiten "zugehört". Ein Mucks vom Reiter bedeutete nicht mehr nur irgendein Geräusch, sondern hatte einen Sinn bzw. das Pferd hatte gelernt, dass der Reiter sich zumindest MEISTENS nicht grundlos muckst.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: geolina am 09.11.08, 13:15
hallo,

doch, es wurde schon angesprochen, sabino sagte: Das ist doch alles einzig und allein Erziehungssache. und ich finde - alles eben nicht. 8)

aber siehe meine signatur ;) - klar kann man viel machen, aber eben nicht alles und doch, liest sich schon bissl nach wendy, wenn ich ehrlich bin.

die entscheidende frage ist doch: muss man sich das auch antun? wäre man und das pferd nicht besser versorgt, wenn man sich nicht sehenden auges in eine schwierige partnerschaft begeben würde?

wenn sich probleme dann einstellen, ok, gleich aufgeben ist auch kein feiner charakterzug, aber warum nicht von vorneherein eine einfache partnerschaft wählen? das kann auch ein relativ junges pferd sein. aber ich würde niemals mit der einstellung: die probleme kann ich schon lösen - ein pferd kaufen. warum nicht? weil es in der beziehung zwischen 2 lebewesen noch genug stolpersteine gibt, da muss man sich nicht gleich einen packen stolpersteine mit nach hause zu nehmen ;).

das hast du zwar nicht so gesagt petig ;) - aber so ne art einstellung dachte ich bei einigen posts hier herauszulesen. also nicht zu sehr auf dich beziehen. :-* du scheinst dir ja gedanken darüber zu machen, was passt zu mir und nicht einfach was nach hause zu schleppen, weil`s schön die augerl blinkert hat und dann löst man schon alle probleme, weil man hat sich ja lieb *kicher*.

alex
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 09.11.08, 13:36
Na, Wendy war jetzt genau genommen ja genau das falsche Stichwort  ;D, denn Wendy KONNTE immer alles, HATTE immer alles und das Wort PROBLEME konnte die ja nichtmal schreiben *grinz*.

Dass man sich nicht absichtlich ne Wagenladung Stolpersteine mit nach Hause nehmen sollte, ist ja eigentlich klar. Ein Grund, warum ich mir IM LEBEN kein ängstliches Pferd oder gar einen notorischen Durchgänger kaufen würde. Da zu denken: "Mei, wennde den nur genug magst und es tatsächlich willst, dann klappt das auch", wäre hochgradig naiv und könnte dann -ganz fies gesagt- in goldenen Buchstaben auf meine Krankenhauskarte geschrieben werden. Das KANN ich einfach nicht und dessen bin ich mir auch absolut bewusst. Manche Dinge kann man mit Willenskraft tatsächlich bewerstelligen, auch wenn es vorher eher unwahrscheinlich aussah, dass das was wird. Bei anderen Dingen kann man sich nen Wolf wollen, da GEHT es einfach nicht. Auch das ist klar.

Interessant wäre mich natürlich zu wissen, warum du meinst, dass ich mit einem Jungpferd automatisch eine schwierige Partnerschaft eingehen würde, denn gerade auf den Punkt zielt ja eigentlich der ganze Thread ab  :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 09.11.08, 13:54
Petig, ein junges Pferd wirft automatisch Schwierigkeiten auf, nämlich die Basis hinzubekommen und ständig auch mit Rückschlägen zu rechnen. Du denkst zwischenzeitig alles ist gut und genau dann kannst du die Uhr mal locker 4 Monate zurückdrehen und einige Dinge von vorn beginnen. Ich sprech da aus eigener Erfahrung und meiner war  immerhin schon 4,5 Jahre. Jetzt ist er 6,5 Jahre und glaub mir die letzten 2 Jahre waren nicht immer einfach. Ich will damit allerdings nicht sagen das da unlösbare Probleme auftauchten, nein vielmehr normale Schwierigkeiten die so ein Jungspund halt macht. Vor meinem Kauf war da noch ein anderes Pferd, 8 Jahre auch ein Schecke und absolutes Verlasspferd. So einer auf den du dich raufstellst und Äpfel pflückst, trotz allem hab ich mich für meinen Jungspund entschieden und er hat mir sicher viel mehr beigebracht als das Verlasspferd es jemals hätte tun können aber man muss sich dieser Phase mit Rückschlägen auch bewusst sein und es wollen. Dann kann das alles gut enden. Meiner ist inzwischen totenbrav und manch einer hat ihn schon als 'treuen Dackel' bezeichnet. Die Arbeit hat mir allerdings immer spass gemacht und Rückschläge haben mich nie wirklich runtergezogen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 09.11.08, 13:58
Sprichst du von reiterlichen Rückschlägen? Dass man eigentlich schon an schwierigeren Dingen am arbeiten war und plötzlich wieder 10 Schritte zurück muss, weil eben vorher doch noch ein Quintchen Routine gefehlt hat?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 09.11.08, 14:05
Die reiterliche Rückschläge zum einen, was aber natürlich auch an mir lag. Wie schon gesagt ich bin von 0 eingestiegen und musste extrem viel selber lernen. Zum anderen Dinge im Gelände von einem Tag auf den anderen wollte er nicht mehr ins Gelände (Frühhar diesen Jahres). Er fing an vor mir zu steigen, mit allen vieren hochzuspringen etc.. und vorher waren wir schon gut im Gelände unterwegs. Das war ein herber Rückschlag den ich mir bis heute nicht erklären kann. Wir hatten zuvor keine schlechten Erfahrungen draussen gemacht, er ist Tag für Tag aufmerksamer geworden. Es passte einfach schon sehr gut und dann das. Also 3 gänge zurückgeschaltet zusammen mit RL  spazierengehen und Körperspannung prüfen lassen und die Kommunikation verbessert. Angst bei mir wieder entfernt und 2 Monate später waren wir auf dem Pferd im Galopp wieder unterwegs.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: geolina am 09.11.08, 14:06
das kann auch ein relativ junges pferd sein.

wie gesagt, das pferd, kann auch ein junges pferd sein. doch ich seh eben auch die probleme, die mcflower eigentlich bisher beschrieben hat (hab brav von anfang an mitgelesen).

dazu kommt noch:

wo liegen die stärken des pferdes (wenn du springen willst, man dann aber herausfindet mit 5 od 6 - wann man halt mit springen anfangen will - dass das pferd eigentlich lieber den sprung aus 40m entfernung sieht, isses doof) - das ist bei einem jungen pferd noch schlecht abzuschätzen.

oder isses brav und bissl träge, weil es noch nicht im gleichgewicht ist, oder weil es brav ist? wie wird es sich charakterlich entwickeln.

bin ich wirklich schon so weit? und was wenn nicht? wie schnell merke ich es und kann ich mich dann noch trennen oder habe ich dann anstatt einem schönen geländepartner/ freizeitpartner/ turnierpartner ein berittpferd, das unendlich mehr kosten verschlingt (und das monat für monat für monat), als ich eigentlich ausgeben wollte?

bei einem nicht ganz so jungen pferd lässt sich eben schon mehr sagen, es ist schon gefestigt, da kann man das pferd auch in 1 monat probezeit mal kennenlernen, wer gibt schon ein junges pferd an einen reitanfänger zum probieren heraus? das klingt nun evtl. blöd, aber seh es mal von verkäuferseite aus. was wenn du was falsch machst, das pferd zurückbringst und dann isses ein korrekturfall?
(ich hätte den verdacht, dass da nur junge pferde rausgegeben werden, die, ich sag es mal frei heraus, der verkäufer für eigentilch unverkäuflich hält ... entweder vom körperbau her problematisch oder sonst irgendein problem haben)

egal, MEIN traum für`s nächste pferd ist eben ein lieber netter professor, der mir alles beibringt, was ich so für`s grobe und endlich auch mal für´s feine ;) wissen muss, dass ich dann evtl. schon zu alt bin, um mir danach noch den wunsch eines jungen pferdes zu erfüllen, dass ich dann mit weniger fehlern ausbilden könnte - sei´s drum. geht ja nicht nur um meine wünsche, sondern auch ein bissl drum was sinnvoll ist. vielleicht bin ich deshalb auch eher gegen reitanfänger, junges pferd in kombination.

alex
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: geolina am 09.11.08, 14:14
@osch,

*psst* ja, solche rückschläge kenn ich auch mit meiner ex- jungen ::). (nicht gekauft, sondern die mutter starb mit fohlen bei fuß, dann hab ich das eigentlich schon verkaufte fohlen doch behalten, ich konnte mich nicht trennen - ziemlich doof, aber man ist nunmal ein gemütsmensch)

und zwar wirklich manchmal sehr schmerzhaft - eigentlich auf fast 0 zurück, wie bei dir und das obwohl da schon jahre an vorwissen da war, aber eben nichts fundiertes, nichts wirklich handfestes, eher so bissl geritten, aber nie gelernt.

bestimmt irgendwelche reiterfehler, die die rückschläge ausgelöst haben, unsicherheiten, bedienfehler ;), die einem guten reiter nicht passiert wären. ich denke dann oft: mei, aber ein guter reiter hätte wohl auch kein pferd behalten, dass fast jeden winter ne krankheitsauszeit nimmt. oder will ich mich damit nur bauchpinseln? ;) wahrscheinlich. und die bauchpinselei, die man dann betreibt, ist eigentlich immer das schädlichste, sich die sachen schön zu reden. wie - sollten die anderen mal mit meinem pferd zurechtkommen, dann würden die auch nicht turnier gehen oder mein pferd ist eben so, das war doch kein reiterfehler ... usw. die meisten, die dir zu vorsicht raten petig haben eben alle fehler schon mal durch.
(und wissen, dass sich wohl keiner ausreden lässt die fehler selber zu machen, aber man will ja später nicht sagen, man hätte es nicht versucht *lach*)

alex
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 10.11.08, 08:35
Ich fürchte, Ihr habt mich falsch verstanden :)

Natürlich gibt es Charakterunterschiede und die sollen ja auch so sein. Aber egal, welcher Charakter, ein Pferd hat mir weder auf den Schoß zu springen, noch es sich auf meinen Füßen gemütlich zu machen. Und DAS ist Erziehungssache! Egal, welcher Charakter!

Je, nachdem, dauerts vielleicht etwas länger und bedarf etwas mehr oder weniger Nachdruck, aber das wars dann auch schon ;)

lg :D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: skywalker am 10.11.08, 11:45
Da stimme ich - als Besitzer eines solchen Büffels  ;D - voll zu. Gewisse Dinge sind Charakter, man wird einen Büffel nicht zum Hektiker umerziehen, aber dass ein Pferd mir den Huf aufn Fuß stellt, das kann ich erziehen, indem ich bei den distanzlosen Exemplaren (so wie meinem, der mähte einen anfangs ganz gemächlich wie ein Bulldozer um) eben auf Distanz besteht - die er einzuhalten hat. In der Herde passt er ja auch auf, wem er auf die Zehen tritt und wem besser nicht, und wen er mit einem Kopfschlenkerer treffen darf und wen besser nicht.

Am gefährlichsten und schwierigsten finde ich auch die Kombi aus ängstlich + nervös + flott, das sind so Pulverfässer (und ich hab sie geliebt - früher). Man kann einen Rüpel/Trampel viel leichter dazu bringen, aufzupassen auf "seinen" Menschen, als so ein Pulverfass, sich nicht mehr zu schrecken.

Und übrigens glaube ich dass die Kombi aus stur + dumm sehr selten existiert. Sture Viechis sind meistens die intelligentesten und zusätzlich einfach nervenstark. Die, die überringelt haben, dass das kleine Menschlein im Grunde eh nichts bewirken kann. Ich halt die aber auch für recht schwierige Charaktere (und zähle meinen gleich einmal dazu), die man zur Mitarbeit nicht zwingen kann, sondern gewinnen muss...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 10.11.08, 12:02
Natürlich gibt es Charakterunterschiede und die sollen ja auch so sein. Aber egal, welcher Charakter, ein Pferd hat mir weder auf den Schoß zu springen, noch es sich auf meinen Füßen gemütlich zu machen. Und DAS ist Erziehungssache! Egal, welcher Charakter!
Sabino heftig nickend zustimm!

@Skyewalker
Zitat
Und übrigens glaube ich dass die Kombi aus stur + dumm sehr selten existiert.
Zum Glück hast du da recht.  ;) Ich bin in meiner Laufnabhn auch nur 2 so Exemplaren begegnet.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: geolina am 10.11.08, 17:07
Natürlich gibt es Charakterunterschiede und die sollen ja auch so sein. Aber egal, welcher Charakter, ein Pferd hat mir weder auf den Schoß zu springen, noch es sich auf meinen Füßen gemütlich zu machen. Und DAS ist Erziehungssache! Egal, welcher Charakter!

da stimme ich auch zu - es ging mir aber darum, dass man eben nicht alles wegerziehen kann, und dass es so doch zu charakterproblemen zwischen pferd und reiter kommen kann. weniger büffeligkeit als problem - die machen, wenn dann doch alles eher langsam und sind damit evtl. nervig, aber nicht ganz so gefährlich ;) -  als z.b. extreme nervigkeit oder nervosität.

alex
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 10.11.08, 18:24
*flüster*
Will trotz allem immer noch :-\
*flüstermodusaus*

Petig, die sich jetzt tapfer alle 24 Seiten nochmal durchliest und dann hoffentlich zur Vernunft kommt *seufzt*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 10.11.08, 19:16
Du bist doch schon vernünftig  ;D
Ach, dein Pferd findet dich schon *ganzsicherist*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: gelberFerrari am 10.11.08, 19:48
Ganz ehrlich: Ich bin der Meinung, dass man nie weit genug ist für ein junges Pferd. *seufz* Jedes Mal, wenn ich wieder mit einem jungen Pferd angefangen habe (egal obs mein eigenes oder das von jemand anderem war), habe ich mir später überlegt, was ich alles anders und besser hätte machen können. Und jedes Mal dachte ich vorher, dass ich es dieses Mal besser mache als davor.

Grundsätzlich braucht man natürlich:
- einen von der Hand unabhängigen gut ausbalancierten Sitz
- ein bisschen Mut
- Geduld
- Durchsetzungsvermögen
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 11.11.08, 07:49
ich saß gestern auf einem jungen,
uurgssss,also ich würde sagen, man sollte schon verdammt gut sein!
denn es eierte und schob seitlich durch die halle wie ein flummi, wenn ich nur den popo bewegte

wenn ich mir auf sowas einen anfänger vorstelle, äähmmmm,. besser nicht!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 11.11.08, 08:03
ja, das is lustig, gell? (das rumeiern mein ich :D)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 11.11.08, 08:12
ja, das is lustig, gell? (das rumeiern mein ich :D)
oooccchhhh, ich dachte der fällt um! vor allem weil sooo große ca 178!
und dann eierrei?! hihi aber süß. ih war der erste mensch der neben seiner besi drauf saß und wir mußten uns restmal doll beschnüffeln
mal sehen, wenn ich den öfter reite, berichte hier noch mehr  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 11.11.08, 11:05
ich möchte hier mal festhalten, dass es keine sturen pferde gibt, meiner meinung nach. etwas trampelig, dumm (teilweise dumm wie stroh), faul, büffelig  gibts so einige, aber stur im sinne von "beharrt auf seiner meinung" gibts nicht. die sind nur gar nicht oder sehr inkonsequent erzogen und respektlos. zusammentreffen solcher tiere mit mir läuft gewöhnlich so ab: "stop" "nö, ich will zum gras" *loswalz* "STOP" "gras" "STOP!!!!" "gra..." (das ist der moment wo besenstiele, stricke u.ä. richtung pferd fliegen) "was is, ich steh ja eh?!" . mir wär noch nie ein pferd begegnet, dass dann immer noch drauf beharrt hätte. manche brauchen diese aktion 5, 6 mal, aber für gewöhnlich ist dann klar gestellt, dass ich zumindest bis ins letzte konsequent auf meinen wünschen bestehe ;D

gerteneinsatz zur erziehung vermeide ich komplett, da ich für handarbeit und zirkuszeugs soviele gertensignale habe, dass die gerte nur signalgeber ist und bleibt. ich nehm halt was da ist (besenstiel, strick, äste, ellbogen etc) , und dann krachts gewaltig. diese konsequenz bis ins letzte bei gewissen grundregeln ist meines erachtens eine der wichtigsten eigenschaften für jungpferde erziehung. alles andere erzieht nur büffel, hysteriker und widersetzlichkeit - abhängig vom gemüt des tieres.

jungpferde und eiern- das find ich eigentlich lustig, weil man da noch so schön die eigene balance sieht. deswegen bin ich eben auch der meinung, da gehört einer drauf, der selber ausbalanciert ist, und auch weiss, wie man das pferd in balance bringt. sonst kanns ganz schnell schief gehen auch (und das pferd liegt samt reiter am boden...). oder aber man hat jemanden am boden dabei, der einem das vermitteln kann, wie bring ich das pferd ins gleichgewicht. dann dauerts zwar meist länger, geht aber auch. und nachdem pferde so verschieden sind, kann man auch nicht sagen, beim nächsten mach ich alles besser, jetzt weiss ich wie´s geht. macht man halt andere fehler, oder das pferd braucht einen komplett anderen weg, weil es andere schwächen und stärken hat.

konsequenz, innere ruhe, selbstvertrauen, mut und viel fähigkeit zur selbstreflexion sind daher wichtig. daneben dann ein sicherer, ausbalancierter, zügelunabhängiger sitz, dann gehts. liebe zum pferd überwindet bei weitem nicht alles, denn grade da läuft man in die falle, wieder und wieder und wieder zu versuchen, anstatt nüchtern zu erkennen, dass es so einfach nicht passt. kennt frau vielleicht von menschlichen beziehungen ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 11.11.08, 11:47
@Donau
 stimme dir zu. Ich reite gerade meine Dreijährige an. Und obwohl das ein wirklich unkompliziertes ,"vom Hengst gerittenses" Pferdchen ist, das zudem dereits eine sehr gefestigte Bindung zu mir hat, (selbst aufgezogen)
Vertrauen und Respekt sind installiert. Trotzdem fordert mich die Maus in verschiedensten Punkten. Angefangen von gelgentlichen Schreckhüpfern, die einfach unvermeidlich sind (z. B. als bei einem usnerer ersten Ausritte ein aggrssiver Sch-...(Rest zensiert) köter kläffend auf sie zurannte.
Sowas muss man nicht nur sitzen können sondern gleichzeitig auch das Pony beruhigen.
Dann das Ausgleichen von Balancestörungen in allen Gangarten.
Wir fangen gerade an - aussitzen zu üben. Da muss man auch in der Lage sein, den unvermeidlichen Taktstörungen zum Trotze geschmeidig sitzen zu bleiben, um sofort wieder Losgelassenheit herstellen zu können.
Die altersgemäß ausgeprägte Schiefe darf einen nicht dazu verleiten, sich auf die Seite setzen zu lassen, wo das Pony einen gerne hätte.
Einen "exmerimentellen"  ;) Buckler beim angaloppieren muss man nicht nur aussitzen können, sondern dem Pony auch klarmachen dass dieses Verhalten unerwünscht ist (durch stimmliche Ermahnung, vorwärts treben und ggfs. den Kopf am abtauchen hindern).
Und das sind nur die Anforderungen, die ein unverdorbenes und gut gebautes Jungpferd so stellt.
Nur mal so als Denkanregung, was man alles können muss, um ein jungpferd ordentlich asnzureiten...

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 11.11.08, 12:12
Stimmt, felix, da hab ich einfach ein Riesenglück gehabt.
Ein blitzartiger panischer Durchgeher mit Hakenschlag vor Schafknotenzaun - DEN konnte ich nicht sitzen - Minipony im Dunkeln... mehrere Fehler von mir, naja... auf relativ unerfahrenem Pferd im Winter im Dunkeln alleine rausreiten, weia. andererseits hatte ich damals ja keine Wahl, dachte ich, so oder gar nicht.
A propos Balance - der Strolch, habs schon öfter erzählt, da sass man oben, dachte jaaaa nicht am ZÜgel zubbeln, Pferd jaaa nicht stören u.s.w. woraufhin er, nicht faul, den 3 m hohen steilen Reitplatz-Wall erklomm. Da oben war grad Platz für seine Hufe wenn er sie  HINTEREINANDER setzte. Abspringen? Ok, 4,62 m tiefer Fall weil ja Böschung...  :P Pferd lenken? Geht ja nicht, ist ja noch so tlein, könnte aufs Näschen fallen - raaaah! Er hangelte teilweise im Passgang - *kreisch*!!! fröhlich da oben rum und man sass da und betete zu sämtlichen bayerischen Rossheiligen daß er von alleine wieder runterklettert.
Die Flegelphase war auch recht nett, er hat ALLES mal ausprobiert und dann wieder gelassen. *schweissvonderstirnwisch*... in der allerersten braven Balance-Such-Phase tät ich mich vielleicht wieder anreiten getrauen, auf einem Pferd das mir sympathisch ist und zu dem ich Vertrauen habe. Aber dann tät ich mir echt Hilfe holen. Noch eine Flegelphase auf meine alten Tage? Neeee.... :o
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 12.11.08, 12:05
ich nehm halt was da ist (besenstiel, strick, äste, ellbogen etc) , und dann krachts gewaltig. diese konsequenz bis ins letzte bei gewissen grundregeln ist meines erachtens eine der wichtigsten eigenschaften für jungpferde erziehung. alles andere erzieht nur büffel, hysteriker und widersetzlichkeit - abhängig vom gemüt des tieres.

Klingeln, klopfen, Tür eintreten- seh ich ganz genau so! Nach einer sehr freundlichen Anfrage, kann man schon mal etwas DEUTLICHER nachrfragen und wenn der Zosse dann immer noch auf meinen Füßen steht, dann tut es mir leid, ich hab ihn ja vorgewarnt  ;D. Und auch wenn das die ersten Male nicht "so nett ausschaut", spätestens wenn sie verstanden haben, dass man auch sensibler reagieren kann und's Menschlein dann auch deutlich positiver gestimmt ist und öfters mal ein Lob rüberwachsen lässt, fühlen sie sich mit der klaren Führung ja auch wohler  ;)

Ich hab im Übrigen die Erfahrung gemacht, dass GERADE die Rüpel und Stoffel AUSGESPROCHEN feinfühlig werden können, wenn man nur lange genug ganz konsequent auf seine Prinzipien pocht. Vielleicht sind sie gerade so renitent, weil sie bei der kleinsten Unsicherheit oder bei ungenauer Körpersprache MERKEN, ahaaaa, die pennt, das hab ich sofort gemerkt, pf, wieso sollte ich dann aufpassen??

Hatte da so ein Erlebnis  ;D S RBle (seiner Zeit auch ein kleiner Panzer) walzte anfangs schelmisch dreinschauend an mir vorbei und da musste man schon ein paar Mal deutlich werden, ehe er das Walzen etwas eingestellt hat. Anfangs dachte ich: Boaaa, Waaaahnsiiinnn wie träge der auf Signale reagiert. Na, denkste Paul  ;) Nach einer erfreulich schönen Bodenarbeitseinheit wollte ich ihn zur Weide führen und sah im Augenwinkel, dass Monsieur beschleunigen wollte und mich dann überholt hätte. Ich habe nur nach hinten GESCHIELT, um den richtigen Zeitpunkt abzupassen, wann ich eingreifen muss, da sah ich nur, wie er zögerte, die Ohren nach hinten klappte, den Kopf senkte und das Tempo verlangsamte: "Ähm, ok, weiß Bescheid, kein Drängeln."  :o Also unsensibel oder resistent gegen feine Signale iss DER nich, im Gegenteil, der merkt einfach, wann ers sich erlauben kann  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 12.11.08, 15:28
Hm, der trampelige Riesenschimmel damals, der war ...wie soll ich sagen, sensibel, super sensibel, hörte auf feinste Körpersprachsignale, war aber etwas schreckhaft und ängstlich dabei. Niedrige Reizschwelle.
Im Stall fuhrwerkte er mit dem Kopf über einem herum, ich bekam mehrmals seinen Unterkiefer obendrauf - AUTSCH!
Jedenfalls machte mir DAS plus seine Masse etwas Angst - geübtere Leut hätten das sicher in den Griff gekriegt.

Die Mischung aus groß, jung, tollpatschig, und schreckhaft, sensibel und nix gewöhnt, die ist nix für mich. Definitiv.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 12.11.08, 17:37
hmmm... wo wir wieder beim jungpferd wären. die sind gar nicht so schreckhaft, eigentlich, sondern nur unerfahren und übertrieben in ihren reaktionen. können sich und ihren körper ned abschätzen, landen dann schon mal auf deinem fuss, benehmen sich respektlos, und werden hektisch, wenn man sie dafür zusammen staucht. einfach deswegen, weil sie die spielregeln nicht kennen, und komplett überreagieren teilweise, wenn sie die warnungen übersehen haben und an die wand rennen.

das ist mit ein punkt, warum ich meine, dass man für ein jungpferd schon sehr selbst-sicher sein sollte, um mit solchen reaktionen auch umgehen zu können, die miteinberechnet (vom boden und im sattel- so manches jungpferd machte schon seiner empörung mit bocksprüngen luft, weils eins auf den hintern bekam nach ignorieren der schenkelhilfen.... ;) ). wenn man das aber kann, lässt sich das prima für einen verwenden, die jungen kann man viel leichter beeindrucken. merk ich grad wieder an dem einen einsteller, der ist 4,5, und hat bei mir durchaus massiv *besenhintermrückenversteck* feststellen müssen, umwalzen ist nicht, und still stehen ist stehen, ned hampeln. erst war´s "auaaaa, die haut mich", dann kam die verknüpfung zwischen verhalten und hauen ;) . nach einer einzigen session in der art kann ich den an 2 fingern kontrollieren... und er steht still, wenn er meine stimme hört ;D 

nicht aus angst, sondern "oha, die weiss was sie tut". manchmal muss man die regeln erst aufstellen....
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 12.11.08, 18:29
Mag sein, donau - aus dem Schimmelchen wär sicher auch ein nettes Pferd geworden, nur war der mir eben in seinen sprunghaften und trampeligen Reaktionen nicht geheuer. Wie schnell hätte der beim Spazierengehen festgestellt, daß er mich übern haufen gerannt kriegt und DANN?
Gut daß ich die Finger von dem gelassen habe.
Mit den Terskern wars gleich anders. Hochblütiger. Die eine Stute samt ihrer Nachkommenschaft waren auch so hektische Hochhüpfer und Über-Reagierer, die Sippschaft von meinem, also seine Mama samt Vollgeschwistern, sind eher gelassen bis willensstark, selten cholerisch, meistens bedächtig, halten von sich aus Abstand, achten (meistens) von sich aus auf den Menschen. Die Fohlen dieser Stute wurden in der Nacht geboren, waren am nächsten Morgen handzahm und akzeptierten das Halfter, ohne irgendwas.
Trotzdem musste man meinem halt schon beibringen, lange Spaziergänge = kein Drängeln, kein Rempeln, kein Hengstgetue, kein Gezwacke auch wenns 100x nicht bös sondern nett und spielerisch gemeint ist. Nur hatte man halt von seinem Wesen her schon ein Grundvokabular. Und grad bei Jungperden - shit happens, wie donau schreibt, die Burschen verschätzen sich auch leicht mal: Hoppla, war da was? Tschuldigung...

Dem meinen legte man mal eben 2jg irgendwas auf den Rücken oder testete was er mit einem Gurt tun würde... tja, umdrehen und selber wieder aufziehen und grinsen, was sonst? Völlig unaufgeregt. So einer buckelt wenn ihm was weh täte. Oder später aus Übermut. Aber nicht aus Wehrigkeit gegen irgendwelche Berührungen oder Reitergewicht.
Dafür ist er dann wieder relativ schwer für was Neues zu interessieren, ist ein Energiesparer... *gggg*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 12.11.08, 19:46
Meine gewöhne ich derzeit an Stangen, bisher liegt nur eine mit im Roundpen und seit einigen Tagen auch noch an verschiedenen Stellen, also nicht da, wo sie das letzte Mal lag.
Teilweise ist sie dabei komplett verwirrt, weil "das lag da gestern nicht so, und das muss da woanders liegen", und man merkt ihr an, dass sie diese ungewohnte Situation erstmal verarbeiten muss.

Aber zumindest überspringt sie sich nicht mehr und taxiert diese einzelne Stange jetzt auch im Trab und Galopp ohne hektisch zu werden.

Und dabei ist diese grenzenlose Geduld von der alle Welt spricht unheimlich wichtig.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 13.11.08, 12:37
Und dabei ist diese grenzenlose Geduld von der alle Welt spricht unheimlich wichtig.
Stimmt. Ich hab schön öfter bei Profis und sehr erfahrenen Leuten gesehen, daß die diese Geduld nimmer aufbringen mögen.
Da werden einfach wichtige Schritte ausgelassen, wieso denn, der Gaul spannt das dann schon u.s.w.
Wenns nicht auf Schenkeldruck antreten mag - und auch nicht auf Gertenklapps, sondern klemmt - warum dann nicht anführen? Wenns super klemmig ist, warum dann nicht nach alter deutscher Militärmanier hinterm erfahrenen Stallkameraden paar Runden hertappen lassen, evt auch im Gelände?
"Kostet VIEL zu viel Zeit" - suuuper, und nachher ein klemmiges Pferd, das dann schonmal bildschön wen abgebuckelt hat, oder den Effizienten Rechten Haken im Halleneck Links schon beherrscht, korrigieren, kost ja dann gar keine Zeit, gell?

Beim alten Podhajsky stehts zu lesen in der "Klassischen Reitlehre" - ALLES was gewöhnungebedürftig ist, wird langsam, ruhig und zentimeterweise ans Pferd gebracht, zu 2 am besten, einer führt + beobachtet, einer tut. Bei jeglicher Anspannung: Pferd vorwärtsschicken, beruhigen, Druck wegnehmen...
Überschlag rückwärts wg. zu schnell Ausbinder draufgemacht und solche Spässe werden so systematisch vermieden.

Aber auch bei älteren Pferden wissen viele nicht mal, wann Aufhören angesagt ist.  Beobachten und reagieren = hutschi-gutschi? Oder wie?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 13.11.08, 12:55
nä, das nicht. aber eben auch nicht übermäßig geduld haben, von wegen armes pferti, muss das noch lernen. tschuldigung, der löwe sagt auch nicht, armes pferd, muss noch lernen weglaufen vor mir, der frissts einfach. insofern wär halt gesundes mittelmaß gut, also schon geduld, wenn das pferd was neues lernen soll, wirklich angst hat oder ein körperliches problem. aber auch mal durchgreifen, wenn der esel nicht stillstehen mag, einen niederwalzt, nicht aufpasst oder den ich-bin-so-arm-hysteriker raushängen lässt.

sattel, trense, ausbinder, reiter ist nix schlimmes, pferd muss sich damit abfinden, ende. in einem monat kann man das pony schon dran gewöhnen, dass es diese dinge duldet- auch wenns vorher völlig roh war. ist deswegen nicht husch-pfusch, aber auch nicht ewig geduld haben, weil pferd sich fürchtet, das wird masche nämlich auch. ich habe meine pferde gern so erzogen, dass sie (berechtigt) kommentarlos einstecken, aber sich auch wehren dürfen. und vorallem MIR vertrauen, dass ich schon weiss, was ich tue.

mit dem "hinter anderen nach" hab ich dagegen ganz böse erfahrungen gemacht, das erzieht hübsche kleber, die dann nur noch in der gruppe zu reiten sind, und immer wieder drauf bestehen. für ein militärpferd früher nicht schlimm, die waren eh im regiment, die jungen hinten, und nach ein paar jahren ging das dann auch. aber als freizeitreiter ist man heut zumeist allein unterwegs, und ja, ich möchte bitte mein pferd in der halle unabhängig von den anderen reiten können. aber diese erfahrungen sind eben ein teil des "könnens" für ein jungpferd, wissen, was man will und was nicht. und dafür braucht man jemanden mit jungpferde-erfahrung. kann gutgehen anders auch, aber die chancen sind ungleich niedriger (andererseits spült das geld in die kassen derer, die dann korrektur reiten.... ;) )
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 13.11.08, 13:11
Naja, klar spinnen die auch mal rum. Schwierig oft, echte Panik oder nur Clownerei?

Wir standen mal 45 min lang im Wald an unserem ersten Bach. Esel mit laaangem Hals und Glubschaugen und eingespreizten Vorderbeinchen: Hiiiilfe, sie will mich ertränken! Ich auf der anderen Seite vom Bach am anderen Strickende. Spaziergänger hielten an und fragten ob wir ein Problem hätten. Hihi. Ich sagte, nö, er hat eins, ich nicht, ICH bleib hier stehen bis es dunkel wird. *gggg*
Irgendwann fing er an mit dem Hüfchen zu kratzen wie ein Kampfstier: GRRRR die gibt nicht nach!
Dann kam der Riesenhoppser übern Bach und Yeah, ich bin ein HELD!
Überzeugungsarbeit kann lang dauernd, oder auch mal kurz und knackig sein. Man trifft nicht immer das richtige, aber man muss Angst/Schmerz von der Blödsinn- und Kennichnicht-magichnicht- Nummer unterscheiden versuchen.

Öfter bei was Neuem sprang meiner auch herum und machte Theater. Hab ihn rumspringen lassen, so, ists jetzt gut? Können wir wieder? also nochmaaaaal, ganz geduldig von vorn, bitte  ;D
Manche Rauferei hab ich auch vordergründig verloren. Mister kriegte Vorderhuf über die Longe, ich musste loslassen, er entfleuchte in die Obstgartenkoppel, ich stinkwütend, er dito. Alles nur weil der Herr fand, linksherum MUSS er nicht, rechtsherum reicht für heute.
1 Woche später, ich schon bis an die Zähne bewaffnet mit Longiergerte, Handschuhen und wilder Entschlossenheit, lief er diskussionslos linksherum wie ein Zirkusgaul: Na sach das doch gleich, mach ich ja schon...  :o

Manchmal sinds ja auch wie Kinder, rütteln am Watschenbaum und warten, ob ? und wann??? der wohl umfällt?, machen sie in der Herde genauso, foppen den Ranghöheren, bis der buchstäblich aus dem Fell fährt, stecken dann aber auch die Haue ein... sind dabei oft erstaunlich beharrlich bis es mal RICHTIG weh tut.... :P

Was man halt tunlichst nicht übersehen soll, sind Anzeichen von Schmerz und echter Angst. das ist aber sicher jedem Reitersleut schonmal passiert. ...leider...  :'(
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 13.11.08, 13:32
@Zaino,
 nix für ungut, aber ein Übermaß an hutschi gutschi sehe ich wesentlich öfter als den von dir postulierten übnermäßigen Druck.
Ganz ehrlich: Pferede brauchen klare eindeutige Ansagen. Und daran haperts bei den meisten Freizis.
Vertrauen baut ein Pferd nicht auf durch Hutschi gutschi sondern durch eben diese verläsdslichen klaren Ansagen, mit denen es immer weiß wo es dran ist. Dann ist auch das "Auslassen" vermeintlich notwendiger Ausbildungsschritte kein Therma mehr. Das Pferd vertraut in ausreichendem Umfang um bestimmte Dinge "einfach so" mitzumachen.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 13.11.08, 13:48
Felis, warum laufen aber grad aus "Profiberitt" so viele Pferde rum, die definitiv über die Uhr gedreht wurden???  ;)

Konsequenz ist schwierig, im Umgang, aber auch bei der exakten Hilfengebung, klar, das schlägt unterschiedlich zu Buche, aber jedenfalls negativ, wenn man das nicht schafft.

Mich machen auch so Leute rasend, die herzensgut sind, aber nicht aufhören mit Schlöppchen in den Stall zu gehen, sich auf den Zehen rumtrampeln zu lassen, Modell Pferd schleift Mensch, und eher ein Horoskop fürs gute Tier erstellen lassen als mal feste Schuhe, Handschuhe, Gerte zücken und Tacheles reden.

Vielleicht wär ich auch zur Hutschi-Fraktion gegangen, aber ich hatte - bei aller Gutmütigkeit - einen jungen Hengscht, und gewann nach einigen Tagen des anfänglichen Umganges ein vitales Interesse, nicht sein Spielzeug zu sein. Da gabs Tage, da galt wirklich: Nur keinen Streit vermeiden.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 13.11.08, 13:56
Felis, warum laufen aber grad aus "Profiberitt" so viele Pferde rum, die definitiv über die Uhr gedreht wurden???  ;)
ganz ehrlich,weils so von den besis verlangt wird!
ich sehs ja bei uns im stall,wenn unsere RL´s nicht so gute kunden hätten,die ale mit geduld arbeiten
und auch akzeptieren das es über 1 jahr dauern kann bis ihr pferd ne a geht.
dann weiß ich auch nicht, ich kenns aus anderen ställen
besitzer:  in 3 monaten geht der ne L kandarre!!
pferd- kann nicht mal ansatzweise an eine A denken,weil noch vollkommen ohne balance etc...
ich denke so entsteht das
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 13.11.08, 14:08
Felis, warum laufen aber grad aus "Profiberitt" so viele Pferde rum, die definitiv über die Uhr gedreht wurden???  ;)

Wo sind sie denn, die vielen?
Ganz ehrlich: Ich persönlich kenne erheblich mehr von Laien als von Profis vergurkte Pferde. Diese Pauschale Profi-Schelte geht mir langsam auf den Keks.

Persönliches Erlebnis: 3,5jähjrige Jungstute nach 2 monaten anreiten mit Gebrauchsanweisung+Trainingsplan für die nächsten Monate an die Besitzerin übergeben. Die geht am nächsten wochenende auf einen 4stündigen Gruppengeländeritt mit dem Tier! ein halbes Jahr spätzer war das Stutchen platt.  :'(
"Schuld daran" war natürlich dier "miese Beritt." :P
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 13.11.08, 16:29
@felis, neiiiin wo wird denn hier pauschal geschimpft?
Ich sag nur, ich hab ein paarmal übern Zaun geguckt und mich halt gewundert. Darf man das nicht erwähnen?
Ist wohl in jeder solchen Box so, daß sich - typisch Reitersleut - sofort wer auf den Schlips getreten fühlt.

Pferd aus Staatsgestüt hier, geniale Stute - ein Nervenbündel.
Stutchen einer Bekannten, für Stutenleistungsprüfung gezwiebelt - Nervenbündel zuweilen.
Pferd übern Tierschutzverein aus einem großen Reitschulbetrieb - Kissing Spines, dann kam heraus, der war mit 2 Jahren im Reitschuleinsatz!!!! Muss ja Geld reinfahren... bis er, ei guck, etwas unberechenbar wurde. In der Seele ein gutes Schaf, aber wenns weh tut??? Der wurde also von ausgebildeten Reitlehrern UNAUSGEBILDET in Betrieb genommen... nicht zu fassen!
Vor Jahren: Quarterstute in Beritt gewesen, kam als bein- und nervenmässiges Wrack zurück zu den Besitzern.

Möglicherweise haben die Besitzer teilweise schon komische Erwartungen und Ansichten über die Gebrauchsfähigkeit des frisch ausgebildeten Pferdes.
Möglicherweis liegt der Fehler auch darin, daß die Besitzer nicht mit ihrem Pferdchen zusammen lernen (wollen?) und auch nicht dazu angehalten werden?
Möglicherweis landen manche Tiere, die der Profi als "nicht gut genug" oder "vieeel zu kompliziert" abverkauft, dann in Händen, die dem Viecherl nicht gewachsen sind?
Ich sehe durchaus nicht schwarz-weiss, das wäre uns zu langweilig, oder?  ;)

Dein Bespiel der Stute: Extrem DUMM, diese Menschen - der Gruppengeländeritt könnte ja auch gemächlicher Natur gewesen sein mit Pausen und vielen Schritt- und Führphasen, so wie wir das immer gehalten haben (allerdings erst ab 4,5 ;)) statt einer Parforcejagd mit 20 Sprüngen und tiefem Matschboden, und PLATT wird ein Pferd auch auf der Koppel, wenn man Pech hat. Tappt in ein Loch, hat eine Rauferei, erschrickt sich im Gelände oder geht durch und zerrt sich was ... das dann dem "Beritt" anzulasten zeugt von einem IQ unterhalb der eigenen Körpertemperatur.
Es sei denn ich hätte wirklich handfeste Infos, daß das Pferd im Beritt entweder bewusst für Geld stehengelassen ODER im GEgenteil überfordert und gestriezt worden wäre.
Und wenn Leut so DUMM sind, ändern die sich auch mit 20 Jahren "Pferdeerfahrung" nicht wesentlich... Pech für die Pferde.  :'(
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 13.11.08, 18:19
also ich hab grad mal wieder das Bedürfnis, .: ich unterschreib mal bei Felis letzten  Statements :D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 14.11.08, 07:50
zeugt von einem IQ unterhalb der eigenen Körpertemperatur.

*laaaach**tränenausdenAugenwinkelnwisch* Mensch Zaino, DER ist gut, den kannte ich noch nicht  ;D ;D ;D

Zum Thema: Es geht doch gar nicht darum, die Profis zu schelten. Ich denke jeder von uns weiß doch, dass es sehr sehr viele gute, geduldige und gefühlvolle Profis gibt, die die Pferde schonend und eben NICHT im Hauruckverfahren anreiten. Aber genauso gibt es leider viele, die durch zuviel Routine, zu hohe Anforderungen und vielleicht auch dadurch, dass sie nicht mehr mit dem Herzen bei der Sache sind, zu zackigen "Ausbildungsmaschinen" geworden sind, die Dinge nur noch runterspulen, weil sie sie dutzende und aberdutzende Male gemacht haben.

Es geht doch jedem Menschen so. Dinge, die man oft tut, werden zur Routine, was sogar gut sein kann. Dinge, die man ZU oft tut, verselbstständigen sich irgendwann, man rutscht vielleicht in Muster ab, macht alles "so wie immer" und "mal eben schnell", weil man weiß ja wie es geht und wie es zu klappen hat. Und wenn man dann eben einen Beruf mit einem Lebewesen hat, kann das eben auch schief gehen, weil nicht jedes zu den Mustern passt, nicht jedes so schnell mitkommt wie erwartet und individuell gefördert werden muss.

Wie gesagt, das gilt natürlich NICHT für jeden Profi (ein Glück!), aber es gibt diese Leute eben. Und auch wenn es kurios klingt, ich denke eben wirklich, dass es auch VORTEILE hat, wenn ein Laie an der Ausbildung MITbeteiligt ist. Eben WEIL man, wenn man etwas zum ersten Mal tut, viel bewusster Dinge wahrnimmt. Man weiß es eben einfach noch nicht und FRAGT sich viel öfter: Was passiert da gerade? Was soll das? Wie habe ich das einzuschätzen? Das kann schlecht sein, weil man dem Ausbildungsgang im Weg steht, das kann aber auch gut sein, wenn es sich vielleicht um einen Punkt handelt, an dem man nochmal Pause machen muss oder sogar ein paar Schritte zurückgehen muss.

Zum Thema Geduld und verzärteln kann man wohl ganze Bücher schreiben. Im Leben ist es ja eigentlich meistens so, dass das gesunde Mittelmaß zählt  ;). Wobei ich behaupten würde, dass zwar viele Pferde verzärtelt werden, aber dass die Geduld -gerade wenn es darum geht, dass das Pferd etwas Neues lernt- bei den meisten eben schon ein Problem ist. Und das kann ich auch verstehen. Seien wir doch mal ehrlich, der Alltag wird immer hektischer und stressiger, es wird immer mehr von einem abverlangt, nur, damit man sich den normalen Lebensunterhalt erlauben kann. Es ist doch klar, dass man dann viel mehr unter Strom steht. Und wenn es dann auch noch so ein Tag ist, wo man zum Stall fährt und die Hälfte vergessen hat, sich an der Box den Kopf anrammt, im Modder ausrutscht und sich die neue Reithose versaut... mei, dann IST man angespannter und ungeduldiger. Natürlich ist es dann das Beste GAR NICHTS mit dem Pferd zu machen, aber wem passiert es nicht, dass er dann denkt: "Ach komm, eben schnell noch ein bisschen longieren, der stand gestern schon"??? Und dann kommen Situationen zustande, in denen Dinge schief gehen und auch der ruhigste Gemütsmensch die Fassung verlieren kann.

Ich habe schon so viele Leute gesehen, die im Umgang mit ihrem Pferd ungeduldig waren, wenn etwas nicht geklappt hat, AUCH WENN sie ihr Pferd sonst eher verzärteln. Und ich nehme mich da nicht raus. Wie gesagt, ich bin ein sehr ruhiger Typ und ehe man mich auf die Palme gebracht hat, das daaaauert, aber es ist nicht unmöglich, dafür ist man nunmal menschlich. Ich habe mir dafür eine Übung überlegt, die ich bewusst einsetze und trotzdem passiert es auch mir Schlaftablette schonmal, dass ich mich dabei erwische ungeduldige und ungerechte Dinge zu denken. Und dann ist es Zeit die Übung notfalls mehrmals anzuwenden  :-\. Ich nenne sie: Die bewusste Schlaffi-Pause  ;D. Ganz bewusstes stehenbleiben, Strick locker lassen, alles hängenlassen ( ;D also Arme, Schultern, eben entspannen) und tieeeef durchatmen. Wenn ich dann merke, dass mein Hinterstübchen wieder aufnahmebereit ist  ::) denke ich gezielt darüber nach, was ich gerade tue, warum ich es tue und was da eigentlich gerade passiert. "Das bööööze Ponnackel weicht nicht vernünftig aus, so ein ***....grrr... GESTERN noch hat alles so gut geklappt, ich könnte ihn gerade aufessen".... MOMENT! DU bist diejenige, die für die GESAMTE Situation verantwortlich ist! Du hast die Pferde-Mensch-Kombination ausgewählt, du hast entschieden, dass heute etwas gemacht wird, du hast ausgesucht, WAS gemacht wird und du bist der aktive Part und gibst die Kommandos. Das Pferd trägt für all das nicht die geringste Verantwortung, wie kannst du ihm da irgendeine Schuld zuweisen und ungeduldig werden? Das Pferd kann NICHTS dazu, wenn du gestresst bist, es nicht auf die Reihe bekommst, die richtigen Kommandos zu geben oder es zu motivieren. Meistens meldet sich schon an diesem Punkt das schlechte Gewissen  ::).

Ich bin der Meinung, dass Ungeduld bei der Ausbildung eines Lebewesens NIE angebracht ist. Ein gerechtfertigter Klapps zum richtigen Zeitpunkt- JA! Aber wenn er auf Ungeduld basiert, ist er meistens auch nicht gerechtfertigt, denn Ungeduld und negative Emotionen lassen das Gehirn ja bekanntlich ausfallen. Eine Strafe sollte auf rationalen Gründen basieren und NICHT auf Ungeduld. Ja, ich weiß, das schreibt sich so nett und ich finde es wie gesagt nur menschlich, wenn das auch mal daneben geht. Aber es versuchen und in die Richtung streben, das kann man in jedem Fall.

Ich bin einfach der Meinung: Selbst WENN ich da ein unerzogenes, dominantes, renitentes Trampeltier am Strick habe und man meinen könnte: Tja, das Pferd ist blöd, Schuld, Grund dafür, dass es nicht klappt.... dann ist es immer noch MEINE persönliche Schuld und ich habe EIGENTLICH nicht das Recht die Geduld zu verlieren. Denn ICH habe dieses Pferd ausgesucht und wenn ich nicht die Kompetenzen haben mit so einem Pferd zurecht zu kommen und ihm konsequent zu vermitteln, was ich will, dann ist das mein Bier. Wie gesagt, das heißt nicht, dass ich es gutheiße, wenn man das Pferd verhätschelt und vertätschelt. Klare Ansagen im richtigen Moment sind durchaus richtig und wichtig. Aber eben nur, wenn ich rational abgewägt habe, dass alles FÜR eine Strafe spricht und nicht, wenn mir der Geduldsfaden reißt und ich emotional hinlange.

Leute, die verzärteln, sind nicht automatisch geduldig und Leute, die ungeduldig sind nicht automatisch Nicht-Verzärteler.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 14.11.08, 09:10
... stimmt, Petig, und "Geduld" heisst ja nicht, dauernd nachsichtig zu sein, sondern den Dingen die Zeit lassen die sie halt brauchen. Vielleicht sollten wir dieses Unwort dann besser durch "Beharrlichkeit" ersetzen?  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 14.11.08, 10:04
@Petig, du hast schon recht. Wobei Geduld vielleicht auch eine Frage des Alters ist. Wine kleine 3jährige profitiert davon, dass ich einfach ruhiger geworden bin als vor 10 -15 Jahren. Der arme Dan hat in Sachen Ungeduld mehr über sich ergehen lassen müssen. Zum GHlück hat er mirs auch nicht nachhaltig übel genommen.  ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 14.11.08, 16:07
das mit der geduld ist schon richtig - zumindest wenn es sich um MEIN pferd handelt. was aber, wenn ich das tier nur betreuen / auf die koppel führen / bewegen soll, weil der stallkollege grad nicht kann? dann setze ich gaaaaanz klare grenzen: schön, dass du das mit deinem frauchen machst, mit mir aber bitte nicht *patsch*. dann hab ich aber keine schuld dran, ich lass mich so ungern umwalzen ::) ;)

ich bin eher ungeduldig, jähzorning und hektisch veranlagt, mit schneller zündung und flotter reaktion. und habe in meiner jugendzeit so manches mal mit "muss müssen" ungerecht und ungeduldig reagiert. und mir tats jedesmal wieder leid, wenn die pferde völlig verwirrt dastanden, ob meiner reaktion. hab dadurch gelernt, gelassen zu bleiben, kühl zu reagieren, ohne emotionen, sobald ich mit pferden arbeite. und ja, das kann man "anknipsen" sobald man ein pferd angreift (zumindest ein fremdes ;) ). eigentlich erwarte ich von einem "profi" auch, dass er das kann und tut, dafür bekommt er mein geld. das sind auch eigenschaften, die man gut beobachten und beurteilen kann, im gegensatz zu den technischen fähigkeiten, wo einem, wenn man keine erfahrung in der jungpferde ausbildung hat, manches ein wenig komisch vorkommen kann.

das einzige pferd, dass es bisher NICHT geschafft hat, wirklich sanktionen auszulösen ist übrigens meine eigene. die war einfach nie in der situation, wo´s "du oder ich" hiess. sicher gab´s kleine diskussionen, aber immer so, dass sie was überinterpretiert/missverstanden hat, und das in 3 minuten "nö, das mag ich NICHT" gelöst war. war einfach nie widersetzlich, hat nie getestet. naja, ich betrachte das als ausgleich zu den anderen dingen ;)

geduld ist sicher eine tugend, allerdings fehlt bei den meisten freizeit-ausbildnern die zielstrebigkeit, das "so, das machen wir jetzt, punkt". der bereiter hat das aber, muss das haben, und bekommt dann oft vom besitzer, der´s nicht hat, völlig utopische vorgaben, frei nach dem motto: ich war in 2 jahren zu blöd, den gaul a-fertig zu machen, mach du mal l-fertig in 3 monaten. alle profi-versauten pferde die ich kenne, waren das weil sich die besitzer eingebildet hatten, die in kürzester zeit (kost ja geld :P ) auf ein bestimmtes niveau bringen zu müssen. die verantwortung lässt sich eben nicht abschieben, und ich kenne weit mehr von freizis vergurkte pferde also von profis. und keins, das von der kombination aus besitzer + profi versaut wurde, wenn der besitzer vernünftige, reelle vorstellungen hatte. (<- themen-passendes statement ;D )

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Sabino am 14.11.08, 21:16
oh da hast Du recht, Donau! Vor allem mit letzterem Abschnitt *heftigzustimm*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 14.11.08, 22:37
Donau und Sabino die Hände reicht.  ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 18.11.08, 08:37
das mit der geduld ist schon richtig - zumindest wenn es sich um MEIN pferd handelt. was aber, wenn ich das tier nur betreuen / auf die koppel führen / bewegen soll, weil der stallkollege grad nicht kann? dann setze ich gaaaaanz klare grenzen: schön, dass du das mit deinem frauchen machst, mit mir aber bitte nicht *patsch*. dann hab ich aber keine schuld dran, ich lass mich so ungern umwalzen ::) ;)
Na aber Hallo, *unterschreib*.
Pulkt man die Besitzer dann aber mit Hufabdrücken längs übern Rücken aus dem Matsch und rät ihnen, sich nicht nur mal DURCHZUSETZEN, sondern ab jetzt KONSEQUENT auf Manieren und Gehorsam zu bestehen, kommt bestimmt ein "Ja aber" - es ist doch noch so tlein, es hatte eine so schwere Jugend (wenns nimmer klein und trotzdem gefährlich ungezogen ist), ich will ihn nicht hauen u.s.w. u.s.w. RAAAAAAH!
Ne, Kinder, DAS hatte ich mit "Geduld" nun echt nicht gemeint.

... hab dadurch gelernt, gelassen zu bleiben, kühl zu reagieren, ohne emotionen, sobald ich mit pferden arbeite. und ja, das kann man "anknipsen" sobald man ein pferd angreift (zumindest ein fremdes ;) ). eigentlich erwarte ich von einem "profi" auch, dass er das kann und tut, dafür bekommt er mein geld. das sind auch eigenschaften, die man gut beobachten und beurteilen kann
Stimmt, von sehr sehr guten Leuten geht eine Wahnsinnsruhe aus beim Reiten, egal ob sie Dressur reiten oder Häuser springen.

... , im gegensatz zu den technischen fähigkeiten, wo einem, wenn man keine erfahrung in der jungpferde ausbildung hat, manches ein wenig komisch vorkommen kann.
Je nun, zum Beispiel was? Welchen Sinn solls haben, z. B. ein Pferd zeitverzögert nach einem "Fehler" (???) mit der Gerte durchzugerben, minutenlang?
Einen echten Racker wird der Profi schonmal gekonnt provozieren, um das Schlachtfeld beim Thema Steigen oder sonstigen gefährlichen Gags selber zu bestimmen, das sieht dann sicher ätzend aus. Wenn Du das meintest.
Unkontrollierte Brutalität aber oder so einige Brech-Methoden, wo man sich echt fragt... *amkopfkratz*...
"Du musst jetzt" und über den Punkt mal wegreiten wo die Kleinen meinen, ach nö, keine Lust mehr, ich probiers jetzt mit was Lustigem - da geb ich Dir schon recht, der schwächere unerfahrene Reiter gibt da öfter mal an der falschen Stelle nach... und zieht sich einen rechten Dickkopf oder Spassvogel heran, wenns dumm läuft.
 
geduld ist sicher eine tugend, allerdings fehlt bei den meisten freizeit-ausbildnern die zielstrebigkeit, das "so, das machen wir jetzt, punkt".
Tja, aber das widerspricht sich doch nicht mit "Geduld" - das ist einfach lebensnotwendige Entschlossenheit und Konsequenz. Die beiden Eigenschaften, zugegeben, aber mit zu den schwierigsten Anforderungen im Leben gehören, nicht nur beim Reiten.... ::)

...der bereiter hat das aber, muss das haben, und bekommt dann oft vom besitzer, der´s nicht hat, völlig utopische vorgaben, frei nach dem motto: ich war in 2 jahren zu blöd, den gaul a-fertig zu machen, mach du mal l-fertig in 3 monaten. alle profi-versauten pferde die ich kenne, waren das weil sich die besitzer eingebildet hatten, die in kürzester zeit (kost ja geld :P ) auf ein bestimmtes niveau bringen zu müssen. die verantwortung lässt sich eben nicht abschieben, und ich kenne weit mehr von freizis vergurkte pferde also von profis. und keins, das von der kombination aus besitzer + profi versaut wurde, wenn der besitzer vernünftige, reelle vorstellungen hatte.

*handreich* - wenn ich selber zu blöd bin, den Gaul a- oder L-fertig zu machen, dann IST das allein mein Problem. Dann muss ich das einfach selber lernen - oder drauf verzichten und dem Pferd nicht die Schuld zuschieben, oder dem Bereiter, der auch keine neuen Muskeln ans Pferd hexen kann. Klar kann der in wenigen Minuten einen gewissen Arbeitseifer wecken, kleine Spässekens besser aussitzen, und sich durchsetzen. Nur - die ganze Aufbauarbeit, ist so ein Tier ewig nicht übern Rücken geritten worden, jahrelang, die geht nicht von heut auf morgen.

Leider ist es durchaus MÖGLICH, ein Pferd L-fertig zu "präsentieren" - bzw. ihm Lektionen beizubiegen - es geht die auch mit runtergezogener Nase, und sieht bei entsprechendem Bewegungspotential noch toll dabei aus - nur, sobald es die Nase hochtut, sieht man den dicken Unterhalsmuskel, und komischerweise schmeisst es seine Besitzerin öfter mal derb ab, weil ihm der Rücken weh tut (was es sich beim Bereiter nicht so traut obwohls ihm da auch weh tut aber der beschäftigt es gut und ist technisch schon in der Lage auch da drüberzureiten) - und weil keiner der geldigen Madame sagen mag, daß das Gesamtpaket - Pferdehaltung, Pferdetraining, korrekter Ausbildungsweg - halt seine Zeit braucht und seinen Sinn hat.

Übrigens, ich habs auch erlebt, daß ein Pferd mit schwerem Satteldruck (beim Absatteln ging mir dann ein Licht auf!) mich fast in die Wallachei geschleudert hat, und Tage vorher einen Reitgast ins KH befördert hatte, aber unter dem RL, der mir "geht doch!" demonstrieren wollte, nur einen kleinen Hüpfer machte.  ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: brini am 18.11.08, 12:52

Ich bin einfach der Meinung: Selbst WENN ich da ein unerzogenes, dominantes, renitentes Trampeltier am Strick habe und man meinen könnte: Tja, das Pferd ist blöd, Schuld, Grund dafür, dass es nicht klappt.... dann ist es immer noch MEINE persönliche Schuld und ich habe EIGENTLICH nicht das Recht die Geduld zu verlieren. Denn ICH habe dieses Pferd ausgesucht und wenn ich nicht die Kompetenzen haben mit so einem Pferd zurecht zu kommen und ihm konsequent zu vermitteln, was ich will, dann ist das mein Bier.

Ist ja wohl hier auch schon mal gesagt worden, wenn du dann dieses unerzogene usw. Trampeltier GANZ für dich alleine hättest - null Problem.

Leider ist es aber oft genug so, dass alle anderen unter diesen Trampeltieren mit zu leiden haben. Die Dinger lassen sich nicht einfangen, brezeln die ganze Herde auf 180 wenn sie im Galopp vor Frauchen davonstürmen, reißen sich beim Führen los, drehen sich prinzipiell immer DANN um, wenn man mit anderem Pferd an ihnen vorbei möchte .........

Die Liste lässt sich endlos fortsetzen und mich nerven solche "Dutzi-dutzi" Pferde einfach nur. Und was mich wirklich nervt, sind die Besitzer, die IMMER (wirklich IMMER) wenn man sie mal darauf anspricht sagen "sowas tut der/die sonst aber nicht ....." oder, noch viel schlimmer - "ja aber ..............." und dann folgen endlose Erklärungen warum, wieso.

Ich bin wahrlich kein Freund von Ungeduld oder Grobheit, aber: Wenn meine Pferde sich ungebührlich benehmen, überlege ich nicht lange, dann gibt es einen Rüffel.

Diese Tiere wiegen im Schnitt 600 KG - das ist eine halbe Tonne - und diese halbe Tonne hat gefälligst zu reagieren wenn ich es ansage, und zwar flott.

Aufgrund dieser (für manche evtl. etwas rigoros anmutenden) Einstellung ist mir jedenfalls in den letzten 10 Jahren nichts ernsthaftes passiert.

Ich diskutiere mit meinen Pferden nicht - ich bin der Chef. (Ein freundlicher zwar - aber ich bin Chef!!)

Punkt.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 18.11.08, 13:02
Ich diskutiere mit meinen Pferden nicht - ich bin der Chef. (Ein freundlicher zwar - aber ich bin Chef!!)
*unterschreibt*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 10.12.08, 11:05
Tschacka! Entscheidung gefällt und für gut befunden- und das vor Weihnachten, hatte eigentlich erst im Sommer 2012 damit gerechnet  ;D Na ja, Feinheiten kommen trotzdem noch über Weihnachten  ;)

edit: Für alle die, die es missverstehen: NEIN, die Entscheidung war KEIN Pferd  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: dieNeue am 10.12.08, 11:43
gratuliere - ich hoffe es folgen ein paar fotos  :D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 10.12.08, 11:45
Oha, nee  ;D Missverständnis, die Entscheidung bezog sich nicht auf ein Pferd, soweit war ich ja noch gar nicht  ;)

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 10.12.08, 12:08
*rofl*

ich dacht jetzt auch, dass du was gefunden hast. Pedro hier aus dem Forum wüsste ne nette Tinkerstute.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 10.12.08, 12:13
SAHSTI, sag doch sowas nicht. Hatte eine so schöne, vollständig vernünftige Lösung  ;D...

Naja, aber man kann ja mal fragen *mitdemZehKreiseindenBodenmal*... wie alt?wie groß?Charakter???
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 10.12.08, 12:18
frag mal in der Lustlosenbox nach.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 10.12.08, 12:44
Hab die Box (glaube ich?) gefunden....

Na ja, mein eigentlicher Plan sah etwas anders aus, aber fragen kann man ja  ;D

Geplant hatte ich eigentlich, mich Anfang des Jahres nach gutem Unterricht umzusehen, mir nen netten und fähigen RL zu krallen und den bis aufs Blut zu quälen  ;D. "MACH MICH REITTAAAA"  ;D und nach einer (gefühlten  ::)) guten Stunde hinzudackeln und nach einer EHRLICHEN (aber bitte sensiblen *duck*) Einschätzung zu fragen... also ob Pferd, wenn ja welches Pferd und ob Hilfe gegeben wäre.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 10.12.08, 14:32
Wo kommst du nochmal her?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 10.12.08, 14:40
Oh MANN! Ich dachte auch du hättest ein Pferd gekauft ;-)


Petig, ist ja eine schöne Idee....

.....aber....


....es ist glaube ich schwerer, einen guten Reitlehrer zu finden als ein gutes Pferd...



Woher willst du wissen, dass der RL gut ist? Kannst du das überhaupt einschätzen? Was bedeutet gut? Was für eine Art RL soll das sein?
FN / Klassisch / Western / ??? / ????/ ?
Wo willst du hin?
...und alleine das "gut reiten" macht aus dir eh noch keinen guten Pferdebesitzer.... *grins*

LG Isa



Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 10.12.08, 14:54
Oh, vielleicht sollte ich meinen Eintrag oben mal editieren??

Sasthi, ich komme aus dem Sauerland (ja genau, da wo's dauernd schneit *zitter*).

Ach Jez, ich weiß ja *seufzt*. Ich hab einfach im Moment ein waaahnsinniges Bedürfnis noch etwas dazuzulernen und möglichst viel von Leuten mitzunehmen, die mehr Ahnung haben als ich, einfach, weil ich mich bei der Pferdekaufsache alleine so...ähm... hilflos? Unfähig? Unsicher? fühle. Ich brauch einfach jemanden, der mir hilft, mich einzuschätzen und der mich irgendwie "vorbereitet"- so wie das eben geht.

Hinzu kommt, dass ich als Studentin ja nu auch nicht mit Goldbarren gesegnet bin. Ich hab jetzt über mehrere Monate "geübt" wie es mit Zosse wäre (also soviel gejobbt, dass es auch mit Ponnackel reichen würde) und JA, es hätte funktioniert, aber um ehrlich zu sagen robbe ich die letzten Wochen auch nur noch auf Brustwarzen in die Wohnung  :-\. Das halte ich auch weiter durch, aber eben nur, wenns ein Pferd wird, das gut zu mir passt. Und das alleine zu entscheiden und das aufs Spiel zu setzen, das trau ich mir einfach nicht zu. Ganz leise im Hinterstübchen ist ja auch noch der Jungpferdewunsch und so gerne ich einfach zum nächsten Züchter führe und ein "Baby" aussuchen würde... ich brauch dazu einfach jemanden, der mich ein bisschen in der Spur hält und mir den Weg weist. Wer hoch fliegt, kann tief fallen. Jemanden, der einen auffängt, den findet man wohl nicht, aber vielleicht jemanden, der aufpasst, dass man nicht zu hoch fliegt? Ich hab ne Schisser-Vergangenheit, das einfach ausblenden, losstiefeln und Baby kaufen ohne Hilfe ist glaub ich echt ein bisschen too much
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 10.12.08, 15:28
Petig, bist du nicht schon im Referendariat? Du wirst doch Lehrerin, oder?

Wann machst du denn Prüfung?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 10.12.08, 16:02
Ach, schöööön wärs (obwohl ich mir da nicht so sicher bin, an der Uni herrschen HORRORgeschichten übers Referendariat *zitter*)... hab noch etwas über 1.5 Jahre vor mir. Bisher hat das ganz gut geklappt mit Uni, RB, lernen, Arbeiten schreiben usw. und 17h Nebenjob pro Woche, aber im Moment hab ich halt nen Durchhänger  :-\. Mal sehen, vielleicht sieht das nach den Ferien auch wieder anders aus, aber im Moment...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 10.12.08, 16:02
Hallo Petig,
dein letzter Beitrag klingt ein wenig so : Jeman der besser bescheid weiss soll mir sagen ob das alles richtig ist und welches Pferd zu welchem Zeitpunkt.... richtig ist.
Ich wäre mit dieser Einstellung so rrrrrichtig auf die Nase gefallen. Denn woher weiss ich das der der mehr weiss alles weiss und die richtige entscheidung überhaupt treffen kann? Nur weil er selbstsicher wirkt und sich auch traut was zu sagen?
Der, den ich gefragt hatte, versicherte mir damals das ist ein böses Pferd das du da gekauft hast. Gott sei dank habe ich einen Bauch ein Herz und ein Kopf welche sehr gut miteinander auch ohne fremde Hilfe arbeiten, was wär wenn ich auf Grund dieser Aussage mein Pferd zurückgegeben hätte umpf ich hätte niemals das wohl coolste Pferd der Welt wirklich kennengelernt.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 10.12.08, 16:16
Petig - die Horrorstories über das Ref darfst du nur bedingt glauben - es kommt wohl sehr aufs Bundesland und das Studienseminar an. Was den Arbeitsaufwand angeht, so kommt dir das Ref dann, wenn du eine volle Stelle angetreten hast, im Rückblick eher wie ein Halbtagsjob vor, auch wenn du im Ref denkst, du bist der gestressteste Mensch auf der Erde....
Man wächst mit seinen Aufgaben ;-)

Also ich hätte das nicht gekonnt, mit jobben im Studium oder mit den 1000 euro im Monat im Ref ein Pferd durchzufüttern. Wenn ich jetzt sehe was ich für für das Pferd für ein Geld ausgebe, da krieg ich ja jetzt als Frau Studienrätin noch graue Haare. 

LG Isa

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 10.12.08, 16:38
Osch, welches das richtige Pferd ist -also gefühlsmäßig- das weiß man ja sowieso nur selber. Aber so dieses Einschätzen der "technischen" Fähigkeiten, das sollte doch ein guter RL besser können, oder etwas nicht? *verwirr* Es hat ja auch noch andere Vorteile... so ein RL kriegt ja viel mehr mit von der hiesigen Reitwelt, hört vielleicht, wo ein nettes Pferd zu verkaufen ist und je nachdem haben sie sogar selber Nachwuchspferde... da hat man ja viel mehr Möglichkeiten zwecks kennenlernen und so. Ich fänds einfach beruhigend, wenn jemand mit Ahnung meiner Entscheidung beipflichtet, im Akutfall  ;D. Die müssen ja nicht iiiiimmer widersprechen, die Erfahrenen  ;D *grinz*

Jez, das geht auch nur, weil unsere Gegend unglaublich günstig in der Pferdehaltung ist und ich recht gut bezahlt werde bei meinem Nebenjob (und so viele Stunden pro Woche mache). Ab 60€ gibbet bei uns Offenstall ohne Luxus (also ohne Halle, Platz etc), für 100-120€ kriegste schon einen wetterfesten Platz dazu, ab 180€ mit Halle und für 240€ gibt es Reithalle, Reitplatz, Trailplatz, Round Pen und Vollversorgung dazu.

Mach mich net schwach,... wenn das im Ref immer noch nicht geht, bin ich ja in Rente wenn ichs Pferd ohne Stress bezahlen kann  :-[
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 10.12.08, 16:48
Petig, da hast du natürlich schon recht und beruhigt auch wenn RL das ok gibt. Meiner jetzigen RL würd ich da auch über den Weg trauen. Aber wie gesagt ich hab da ganz am Anfang ebend den falschen RL kennengelernt und daraus wäre bei vielen eine falsche Entscheidung geworden.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 10.12.08, 17:00

Das ist ja schon relativ günstig - aber nen Reitplatz brauchst du ja auf jeden Fall, ich würd sogar eher zur Halle tendieren (für mich ein muss, gerade im Winter)

Ich zahle zB
210 Euro für meinen Stall
ca. 100 Euro alle 6-7 Wochen für den Schmied (Pferd kriegt Luxusbeschlag von Luxusschmied)
ca  50- 100 Euro Reitstunden im Monat (25 euro pro Reitstunde von mobiler RL, wenn wir beide Zeit haben 1x die Woche, wenn nicht weniger)
Dazu noch die Impfungen (meine kriegt das volle Programm), Wurmkuren etc.
und das sind nur die laufenden Kosten.
Tierarztbesuche wegen ominösen Pusteln, Tritten von Herdenmitgliedern und anderen Spaß mal nicht mit eingerechnet.
Dann kommt mal die Osteo, denn man will ja dass es dem Tier gut geht. Dann kommt man auf die Idee, man muss die
Versorgung mit Mineralien optimieren und kauft Zusatzfutter.
Dann kauft man 6 verschiedene Decken zum probieren, weil das Winterfell von der kleinen Prinzessin Schaden nimmt und stellt fest, dass das Problem weiter besteht.
Von unpassenden Sätteln und dem Spaß beim Verkauf rede ich gar nicht.

Ich hätte das von 1000 euro nicht gekonnt.... Aber vielleicht bin ich ja nicht leidensfähig genug *g
Und wenn du im Ref nebenher jobben willst? Auch dazu wäre ich nicht leidensfähig genug gewesen....
LG Isa






Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 10.12.08, 17:37
Jau,
und Petig, VERGISS die Idee, daß Dir so richtige "Pferdeleute" viel helfen wenns drauf ankommt.
Klar, hie und da trifft man tolle nette und kompetente Leute.
Aber es gibt auch viele Napfnasen die sich nur selber gern profilieren.
Und viele, von denen ich dachte, och, ich bin klein und doof, aber DIE haben die tolle Erfahrung, die hab ich oft großen Pfusch machen sehen, das hätt ich noch als blutiger Anfänger besser gekonnt bzw. die Katastrophen vermieden.

Auch mancher RL bringt einen nicht wirklich weiter. Kann man vorher nur schlecht sagen. Da kommt man wohl nicht um "try & error" herum.

Natürlich ist die Idee, gezielt mehr Unterricht zu nehmen, so gar nicht blöd. Spar z. B. mal auf einen Kurs irgendwo, wo sie gute Schulpferde haben. Kannst mit Ferien UND Intensivkurs verbinden. So daß Du mehrere Tage hintereinander verschiedene Ponies unter den Hintern kriegst, und gezielt an Dingen arbeiten kannst, die Dir vielleicht Sorgen machen, technisch gesehen. Mir hat eine Woche in Lipica echt wieder mehr Vertrauen gegeben, ich war jahrelang wenig geritten, bis mein Kleiner so weit war - bevor es ihn gab, hatte ich ja mehrere RBs, ich hab dann aber meine ganze Zeit in die Ponyerziehung gesteckt und die letzte RB davor aufgegeben, da das Pferd nicht mehr wirklich Spass machte.
Der Kurs gab mir dann aber das Gefühl, ok, ich krieg fremde Heiter geritten, ich bin nicht rasend gut, aber einiges klappt doch. *staun*... und das, wo ich das halbe Leben lang gedacht hatte, ich bin eh zu doof zum Reiten, auch wenn ichs GERN tue  :o.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 10.12.08, 18:06
Stimmt, Zaino!

Und Petig, verabschiede dich von der Idee, dass es einen Menschen gibt, der dich in Sachen Pferd irgendwie unterstützt und dir eine Richtung vorgibt.

Wenn ich eines lernen musste in diesem letzten Jahr, dann, dass es sowas nicht gibt - zumindest, wenn man ein kritischer Zeitgenosse ist und keine Tomaten auf den Augen hat.

10 Leute erzählen dir was und haben immer Recht. Dann gehst du ins Internet und schwupps, hast du nochmal 100 Meinungen zu einem bestimmten Thema. Dummerweise musst immernoch DU entscheiden was du nun tust.  Dies und die Last der Verantwortung und der Wunsch, alles richtig machen zu wollen haben mich in den ersten Wochen als Pferdebesitzerin SO belastet, dass ich mich gar nicht mehr freuen konnte. Ehrlichgesagt, ich hab sogar mit Tränen in den Auge im Stall gestanden deswegen.

Und ich habe -wie Zaino es sagt - auch schon SO viele Leute gesehen, die so unbeschreiblich viel Murks machen, dass ich wütend werde, wenn ich nur dran denke.
Wem also vertrauen?

Glaub mir, wenn ich in diesem ersten Jahr als Pferdebesitzer was gelernt habe, dann dass ich nur eine Möglichkeit habe: mich mich nach  besten Wissen und Gewissen schlau zu machen und dann eigene Entscheidungen zu treffen. Ich hab so viel gesehen in dem Jahr, dass ich sogar der Meinung bin, (*sarkasmusmoduseinschalt*) dass man am besten selbst nebenberuflich die folgenden Berufe an der Abendschule lernen sollte: Sattler, Hufschmied, Tierarzt.

Und das wo ich mit meinem Pferd nun wirklich keine tiefgreifenden Probleme hatte.

Die wenigen tollen Pferdeleute, die nett und kompetent sind und einem auch noch helfen, die gibt es, aber es ist eine sehr seltene Spezies  - und auch die können dir keine Entscheidungen abnehmen.
Schon gar nicht die, mit welchem Pferd du dich die nächsten 20 - 30 Jahre so rumschlägst.

Mit der Zeit gewöhnt man sich an das Gefühl und entwickelt dann eigene Ansichten und Vorstellungen. 

...und je mehr desto einsamer wirds um einen ;-)
LG Isa














Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 10.12.08, 19:17
tja, die spezies pferdeleute, die einem wirklich helfen können halten meistens aus erfahrung die klappe und helfen nur wenn sie gefragt werden. je mehr ahnung man hat, desto weniger meldet man sich ungefragt *schulterzuck*. ich für meinen teil bevorzuge hier selber denken, meinung bilden und dabei bleiben, ausser es gibt bessere argumente. und die hat im zweifelsfall das pferd ;D

ausserdem würde ich noch folgende berufe zu jezabels liste hinzufügen: homoöpath, cranio sacral-therapeut (wahlweise auch physio, osteo, chiropraktiker hier einsetzen, je nachdem was pferd bevorzugt ::) ), reitsportfachhändler, fütterungsexperte, landwirt, laboranalyst (für blutbilder etc..). hufschmied, ta, sattler hab ich schon durch....

leidensfähigkeit hin oder her, das pony kostet mich 500 euro im monat, fahrtkosten, meine bekleidung und so sonderdinge wie ein maßsattel um mehrere tausend euro nicht mitgerechnet. mittlerweile weiss ich nicht, wie ich das im studium durchgehalten hab ;) . irgendwann wirds nämlich langweilig, vor lauter arbeiten fürs pferd nicht mehr zum pferd zu kommen...

mit einem jungpferd würde ich zumindest im ersten jahr einen stall mit halle bevorzugen, weil die youngster doch regelmäßig gearbeitet werden sollten, lieber öfter und kurz. ein nicht benutzbarer platz, der unterricht oder beritt verhindert ist im winter keine seltenheit. wenn man den jungspund dann nicht wegstellen will bis zum frühjahr, sollte man einen halle in erreichbarer nähe haben. so zumindest mein erfahrungswert- ich geh sogar soweit zu sagen, pferd im winter anreiten, und im sommer nochmal koppelpause, wenn weide wirklich sinnvoll zur verfügung steht ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 10.12.08, 22:08
@Petig, ich glaube, es gibt hier niemand, der wenn er ehrlich ist nicht zugeben müsste, dass er im 1. Jahr als Pferdebesitzer ziemlich viele Dummheiten gemacht hat.  ;)
Eine meiner Dummheiten war, mein 1. Pferd im letzten Studienjahr zu kaufen, nach dem Motto: ich krieg das schon irgendwie finanziert. Pustekuchen. Die Diplomarbeit war so zeitintensiv, dass ich jegliches Jobben komplett vergessen konnte. Der 1. Sattel war ein völliger Fehlkauf, der schon nach 8 Wochen Satteldruck verursachte. Der 2., den ich daraufhin kaufen musste, war doppelt so teuer und dann kamen noch unverhoffte TA - Kosten dazu. Ich hatte nämlich ein Kuckuksei gekauft und war nach 10 Monaten stolze Besitzerin von 2 Pferden...  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 11.12.08, 11:53
Wobei es schon toll ist/wäre, fände man einen RL der/die einem immer wieder den Roten Faden in die Hand gibt, in allen Lagen vernünftigen Rat gibt, der/die auch noch mein Pferd mag... und seinen Ehrgeiz dransetzt, dessen Möglichkeiten mit mir zusammen zu verbessern.
Man muss den Typen ja nicht gleich heiraten oder ihm/ihr wie einem Guru gehirngewaschen und kritiklos hinterherschmachten. Mir graut immer etwas, wenn wer daherkommt und sagt hochnäsig "ich reite nach Sowieso" - öh... bin da bissl eigen, wenn mir jemand sagt, ich hab viel von Sowieso gelernt, Sowieso hat meine Reitweise stark geprägt, ich hab da vieles für gut befunden, dann find ich das wieder ok, aber ich bin spitzfindig, gell? ;D
(ausserdem doch schon was peinlich, wenn wer schwadroniert er "ritte nach Hinrichs" und kann seinen Zausel nichtmal im Takt gradeaus traben - da rate ich zu Maul halten bis zur Piaffe  ;D *fiesbin*)

Oft kommt man auch an einen Punkt, wo einem XY nimmer weiterhelfen kann.
Klar soll man eine Sache durchziehen und dranbleiben, und nicht ein Konzept immer wieder umschmeissen, sowie man auf Schwierigkeiten stösst.
Es kann aber auch mal sein, daß man eben besser dran tut, eine Idee, ein Konzept, eine "Lehre" loszulassen und sich neu zu orientieren. Schwierig für relative "Anfänger" oder reine Freizeitreiter...
Womit wir wieder beim ewigen Thema Reitlehrer und die Ansprüche an diese wären  ;D

Übrigens: NIEMAND ist je perfekt.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 11.12.08, 12:50
fehler, die man als pferdebesitzer macht, sind sowieso ein nie enden wollendes thema. ich für meinen teil hab zwar die allgemein üblichen dinge ausgelassen, weil durch die mitreiter-tiere vorbereitet (thema geld, thema sattel, thema reiterliche orientierung und trainerhopping, thema beschlag). dafür hab ich dann halt bei anreite-alter (3,5 war viiiieeeel zu früh) kräftig daneben gegriffen. oder beim stallwechsel. oder bei immun-erkrankungen. ::)

irgendwann hab ich festgestellt, ich mach fehler nur einmal- dafür lass ich aber keinen aus ;D

thema RL- je älter ich werde, und je mehr ich sehe und höre, desto mehr wird mir bewusst, welch glück ich hatte, als teenie in einer wirklich, wirklich guten reitschule zu landen. wo nach klassischer lehre geritten wurde, richtig alte schule. klar hab ich viel über den tellerrand geschaut und tu das noch, aber meinen reitstil hab ich schon mit 15 oder so gefunden gehabt- und bekehre seitdem regelmäßig leute ;D
hat mir viel erspart, ich hab den roten faden selbst, und kann mir aus einer oberflächlichen korrektur selber ursache und wirkung basteln. den trainer benutze ich eigentlich dafür optik und gefühl in einklang zu bringen, zum nachreiten können für mich allein. ohne diesen roten faden, den grundlegenden stil ist man gar nicht in der lage, von verschiedenen stilen das beste mit zu nehmen, sondern verwirrt nur sich selbst und sein pferd.

bringt mich auch wieder mal auf den ansatz, vielleicht zu versuchen, einen kurs bei der trainerin zu ergattern, die auch den roten faden weitergibt. kenne davon bisher 2, eine in pension, aber die zweite sollts noch geben. sobald ich meinen sattel habe *hoff* :)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 11.12.08, 13:21
Bezüglich Fehler: Donauchen, weil mir eine "liebe Freundin" kürzlich wieder den HÄngerunfall und das Weiterreiten mit verletztem Widerrist vor 5 Jahren vorwarf, wobei ich halt leider auch keinen Röntgenblick habe und heut noch Alpträume wg. damals  :-[ :-\ - HINTERHER ist man immer schlauer.
Beispielsweis der letzte Stallwechsel: Eindeutig hat das Pferd gewonnen an Lebensqualität, Freiheit, u.s.w.
Aber seitdem ist er platt weil er bei den Einstandsraufereien sein Hinterbein überstrapaziert hat. Dennoch fühlt er sich sauwohl, ist ein hochrangiges Mitglied der Herde, die Biss-Spuren sind verheilt, perfekt.
ICH hab gewonnen weil ich meine Ruh hab beim Pferd, statt ewig diese giftige SB fürchten zu müssen.
Was war jetzt "falsch" und was richtig???  ???
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 11.12.08, 14:01
@Zaino,
das kompromisslose Optimum gibts halt "im wriklichen Leben" nicht. Grade bei Ställen, füchte ich, muss man immer irgendwelche - hoffentlich nicht allzufaulen - Kompromisse eingehen.
Bei uns z. B. Naturboden = purer Lehm ist das Problem, dass im Winter benutzbare Paddocks ebend nur mit "Vollprogramm" (Paddockmatten / Drainge..). herstellbar sind - sonst Schlammwüste. Was dazu führt, dass der wetterfeste Paddock in dem Pensionsstall wo unsere Reitpferde stehen, halt pro Besitzer nur ca. 1 h/Tag zur Verfügung steht und dass der Auslauf meines OS zu Hause für die 4 Zuchtpferde auch größenmäßig absolut am unteren Limit liegt - (ca. 180 m²) einfach wg. Bezahlbarkeit.  :(
Ist das jetzt "richtiger" als sie in eine größere, aber maukeverursachende Schlammwüste zu stellen, in der sie dann auch nur traurig rumstehen?
 ???
Muss halt jeder für sich entscheiden.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 11.12.08, 14:09
Huhu...

klar, Fehler macht jeder. Mir wird jetzt immer noch schlecht, wenn ich dran denke, wie ich im Sommer mal einen bekannten Weg hochgaloppiert bin, ohne zu wissen und ohne darüber nachzudenken, dass der Fjordiezüchter seinen Nachwuchs auf die Weide neben dem Weg gestellt hat, Als die Meute auf mein Pferd zurannte, suchte sie ihr Heil in der Flucht und sprang  auf der anderen Seite des Wegs über einen Zaun. Ich kriege heute noch Alpträume, wenn ich dran denke, was passiert wäre, wenn sie sich mit den Beinen im Draht verheddert hätte.  :-X
Zumindest weiß ich jetzt wofür ich einen Helm trage. Die Gehirnerschütterung war auch mit Helm nicht von schlechten Eltern.

Zaino: Ich glaube das war nicht falsch oder richtig, das war ein typischer Fall von "shit happens...."  

Ich hab eine gute Reitlehrerin, zweifelsohne. Sie hat uns schon sehr gut weitergeholfen und ich merke, dass sie mein Pferd wirklich gern hat. Das ist Gold wert. Aber mein Pferd ist kein Fulltime - Dressurpferd, es gibt viele andere Bereiche, indenen ich weiterlernen will.

 Wenn ich so höre und sehe wie anderswo unterrichtet wird und wie die Leute dann reiten, dann wird mir oft schlecht. Aber sowas muss man erstmal sehen lernen.

LG Isa


Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 11.12.08, 15:00
Wobei es schon toll ist/wäre, fände man einen RL der/die einem immer wieder den Roten Faden in die Hand gibt, in allen Lagen vernünftigen Rat gibt, der/die auch noch mein Pferd mag... und seinen Ehrgeiz dransetzt, dessen Möglichkeiten mit mir zusammen zu verbessern.

Ja, genau das ist es. Wobei ich auch dagegen bin irgendwelchen Leuten kritiklos nachzueifern. Aber jemand mit einem soliden Erfahrungsschatz dabei, der mit einem zusammenarbeitet und es...hm, irgendwie ernst meint, das hätte schon was...

Es ist ja nicht so, als wäre mir die Idee aus heiterem Himmel gekommen  ;). Ich hab da schon jemanden im Auge. Vor einigen Jährchen war ich mal ein halbes Jahr dort und bisher habe ich keinen Unterricht gefunden, der auch nur annährend vergleichbar gewesen wäre. Artgerecht gehaltene, ideal versorgte, super ausgebildete und liebe Schulis ( :-*) und ein SEHR geduldiger, verständnisvoller und in meinen Augen fähiger RL, der einfach Horsesense hatte. Ich kanns gar nicht beschreiben... der machte einfach, mit einer Bierruhe und trotzdem mit der nötigen Konsequenz und die Zossen liefen ruhig, zufrieden und wie am Schnürchen. Als ich damals da weg bin, das war echt traurig, aber in dem Moment nicht zu ändern. Ich war gerade kurz vorm Abi und hatte schlicht und ergreifend nicht die Möglichkeiten, mehr als eine Reitstunde pro Woche zu bezahlen. Aber eine Stunde hat mir einfach nicht gereicht, um meine Unsicherheiten in den Griff zu kriegen. Na ja, es hat damals nicht sollen sein.

Fraglich halt, ob man alte Zeiten wieder aufwärmen kann/sollte....?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 11.12.08, 15:28
Zum Thema Refrendariat + Pferd:

Ich habe eine ganz liebe Stallkollegin, die z.Zt. im Refrendariat ist und ein eigenes Pferd hat. Das funktioniert ganz gut, ist aber ein zeitlicher Klimmzug und sie muss sonntags nebenbei arbeiten gehen, um das finanziell zu stemmen.

Außerdem ist sie eine gute, erfahrene und furchtlose Reiterin, die mit gutem Gruppenunterricht auskommt, d.h. bei ihr fallen wenig Kosten für Unterricht und keine Berittkosten an.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 11.12.08, 15:44
unterrichtskosten sind ja auch nicht zu vernachlässigen- selbst die 80-100 euro im monat die mich meine wöchentliche gruppenstunde (max. 3 reiter) kostet, tun weh, wenn sie zusätzlich zu den pferdekosten aufgestellt sein wollen. vorallem, wenn die aufgrund von ta, schmied und sonstigen sonderausgaben (medi, zusatzfutter etc) schon bei ca 500 euro /monat liegen. OHNE fahrtkosten zum pferd.... :P
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 12.12.08, 07:20
*seufzt* Vielleicht habt ihr Recht und ich sollte mir einfach ein Schaukelpferd ins Wohnzimmer stellen. Das kann ich 2x täglich bürsten und das reite ich auch ohne mehrmaligen Unterricht pro Woche nicht kaputt  :-[. Manchmal denk ich echt, irgendjemand da oben will nicht, dass ich ein eigenes Pferd habe. Na ja, vielleicht ein Schaukelpferd  :-\
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 12.12.08, 08:07
ach wat,kein schaukelpferdchen!!

ich würde nur von jungpferd abraten, lieber einen der weiß wies geht und dir zeigt wies geht.
du hast doch zeit und ruhe auf die suche zu gehen,die besten pferde kennen meist die tierärzte!

ps ich würde auch gern wieder pferd haben,aber mich läßt die wirtschaftskriese grade ganz vernünftig werden!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 12.12.08, 08:28
Ja, die wirtschaftliche Lage im Moment ist nicht wirklich motivierend  :-\. Ich hab mich damals für den la(aaaa)ngen Ausbildungsweg entschieden, eben weil ich dachte: Die fangen immer mehr an zu spinnen, bald braucht man n Diplom fürs Gebäudereinigen Hätte ich gewusst, dass das im Endeffekt auch nichts bringt... na ja, keine Ahnung, ob ich mich wieder so entscheiden würde. Dabei fange ich jetzt wirklich an, das Studieren zu genießen, es macht mir Spaß. Die ersten 3 Jahre war mehr ein: Ich mach das, weil es das ist, was ich (denke ich) am besten kann und dann schau mer mal. Spaß hatte ich nicht. Bin trotzdem ganz gut durchgerutscht und so allmählich merke ich, JAWOLL, das ist toll, das macht Spaaaaaß  :)

Schade dann, wenn einem das durch Horrorgeschichten vom Ref oder durch nette Zeitungsartikel kaputt gemacht wird. Wieder 2000 Mann an die Luft gesetzt  >:(, aber macht ja nichts, wir machen eh alles so teurer, dass man es sich mit normalem Gehalt nicht mehr leisten kann *grml*. Wenn das so weitergeht, dann knallts wieder einmal richtig. Hoffen wir für uns alle, dass das nicht passiert  :-\
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 12.12.08, 09:00
ein schaukelpferd könnte man auch selbst reparieren, wenns kaputt geht... hmmm *übereinstauschnachdenk* ;)

naaa, petig, nicht zuviel pessimismus hier- ich bin nach wie vor der meinung, der großteil der wirtschaftskrise ist hausgemacht, weil vor lauter jammern über die schlechten zeiten vergessen wird, was dagegen zu tun. hätte man nämlich schon vor einem jahr, als sich die krise in den usa abzeichnete, angefangen gegenzusteuern... aber nein, da jammerns lieber, wie phöze das nicht alles ist ::) :P

würde halt auch sagen, nimm dir eins, das sich auskennt, da kommt man in streßzeiten auch mal ein jahr ohne unterricht, halle und mit 2x die woche zum pferd kommen hin. dann geht das schon :)

außerdem hat das vielleicht auch ein gutes: wenn die spritpreise immer mehr steigen, wird halt zum arbeitsplatz geritten, auto statt pferd, lautet die devise. und dann ist das eigene kein thema mehr ;D

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 12.12.08, 09:13
Petig, es ist ziemlich egal, in welcher Branche du arbeitest, sei froh, dass du nicht bei nem Automobilzulieferer bist und/oder noch schlimmer, in der Zeitarbeitsbranche, da bist derzeit eher gearscht...

Den 100% richtigen Zeitpunkt wirds wohl nie geben, weil man ja schlecht ne Glaskugel zu rate ziehen kann, die sagt, wie die Zukunft ist.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: McFlower am 12.12.08, 09:23
Ich würde auch sagen...wenn du ein Pferd kaufst, das gut geritten ist und seine pubertären Frechheiten schon hinter sich hat, ist alles viiiel einfacher und viel flexibler. Wenn sich dann der Reitlehrer als Graupe rausstellt oder die Zeit zwischendurch knapp wird, ist das alles nicht so tragisch.

Und DEIN Job ist ja wohl SEHR geeignet für Pferdebesitz, oder? Keine Angst, ich will jetzt nicht in die Kerbe der faulen Lehrer hauen, aber Tatsache ist doch, dass es hinterher ein recht gut bezahlter Job mit ziemlich flexibler Zeiteinteilung ist.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 12.12.08, 09:33
*McFlowerzustimm* - meine Lehrer-Freundin hat auch VIEL Arbeit, aber zu jeder Jahreszeit Ferien UND viel Tageslicht für lange Ritte in ihrem tollen Gelände. Wird auch immer wild wenn man sie neckt wg. Lehrer + Ferien etc., klar muss man anpacken, aber man kann sichs einfach freier einteilen. DAS ist der Punkt.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 12.12.08, 09:34
@Petig., ich schließe mich den Vorrednern an. Den richtigen krisensicheren Zeitpunkt gibts NIE. Berücksichtige, dass man so ein Pferd locker 10 bis 20 Jahre besitzen kann. Zu glauben, man käme durch so viel Zeit, ohne mal eine Krise meistern zu müssen, ist einfach pure Illusion.
Also njur Mut. wobei ich beim 1. eigenen auch vom jungpferd abrate hol die lieber qwas von 6 Jahren aufwärts. Dass du dir die jugendflausen vom Pony ersparst. Probleme wirst du in deinen ersten Jahren als Pferdebesitzer ohnehin mehr als genug bekommen, bis du dich reingefummelt hast. Haben iwr auch alle, und trotzdem habe wir weiter gemacht.
;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 12.12.08, 09:48
Stimmt, felis, hab mich in bald 15 Jahren mit Pferd teilweise "oben" befunden, frei gewesen, mit Werbetexten fettes Geld verdient, und dazwischen Abstürze gehabt, arbeitslos gewesen, Zeitarbeit gemacht, rumgekrebst.
Petig, wenn Du es bis zur Verbeamtung schaffst, ist das doch GUT. Irgendwas geht immer.

Und *donauzustimm" - die Krise wurde und wird auch viel herbeigeredet. Nützt den Arbeitgebern und Leuten, die von Aktiendividenden (shareholder value) profitieren. AGs können auf Lohnforderungen und Jobanfragen mit Gegenargumenten wg. Krise reagieren, nützt dem Staat wenn was vom Plöden Volk gefordert wird: Ihr seht doch, kein Geld da! Gebt Euch zufrieden! u.s.w.
Wusstet Ihr daß Aktien sprunghaft steigen wenn ein Unternehmen verkündet, daß es tausende von Mitarbeitern feuert? Fies, was?
Ausserdem sind "arme Leute" besser regierbar. Und wenn das hier einer lesen täte, tät er sagen, so lang ihr noch Pferde habt, gehts Euch eh noch zu gut, da können wir noch ein paar Steuern erhöhen, ein paar Pendlerpauschalen doch wieder eindampfen und Arztkosten könnt ihr eh alle selber bezahlen oder bitte gleich tot umfallen bevor ihr Unkosten verursacht.
Nur - wer kauft dann die Produkte der Wirtschaft? Ab da endet die Intelligenz nämlich... nur so weit denken sie nicht. Die denken nur im Bilanzrhythmus, 6 Monate weit.
SO ist das nämlich. Die Politik wird de facto von der Wirtschaft bestimmt, statt umgekehrt, und die Wirtschaftsbosse sind zynisch und verachten uns Menschenmaterial. Und wer jetzt sagt ich wär paranoid: Der Engländer Thomas Hobbes im 17. JH war schon dieser Meinung, und vor ihm der olle antike Plautus: Homo homini lupus.
Nur inzwischen wirds wieder mal schlimmer statt besser.   :-\

So, off-topic.  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 12.12.08, 10:18
Und *donauzustimm" - die Krise wurde und wird auch viel herbeigeredet. Nützt den Arbeitgebern und Leuten, die von Aktiendividenden (shareholder value) profitieren.
Das Gegenteil ist richtig.
Die Aktienkurse sind gerade hüpsch im Keller, Dividenden werden allerorts gekürzt. Das nutzt denen leider gar nix.

Und den Arbeitgebern nutzt es erst recht nicht. Guck dir mal die hochschießenden Insovenzzahlen an - glaubst du es macht Spaß, Pleite zu gehen? Oder auch nur schlaflose Nächte zu haben, weil die Aufträge nicht reinkommen und man nicht weiß, wie man seine Leute beschäftigen soll im nächsten Jahr? Oder dass man auf einem Berg unbezahlter Rechnungen hockt und die Notreserven anknabbern muss, um die Gehälter auszuzahlen?
 :P
Sorry, aber als Arbeitgeber merkt man die Krise viel deutlicher, pormpter und härter als die Arbeitnehmer. Und da wird nix herbeigeredet - es ist schon da.
Aufträge werden bereits auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt.
Die Inversoren können nicht loslegen, weil sie von den Banken keine Kredite kriegen.
Die auftragsvorräte schrumpfen...

SO ist das nämlich.  :P

Nix für ungut und sorry für OT, aber das konnte ich nicht unwidersprochen stehen lassen.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 12.12.08, 10:51
Felis, den "Kleinen" bricht es freilich das Genick.
Aber es IST auch so, wenn die ganz Großen Leut zu entlassen ankündigen, geht der Aktienwert hoch.
Wenn die Ganz Großen 4000 Leut feuern, trotz!!! großer Gewinne, kommt eine Krise in die Gänge.

Gestern mit Kumpel geplaudert, der eine Druckerei hat - weiss nicht ob er sie nächstes Jahr noch hat. 5 Angestellte. Übel.
Klar hast Du recht was DIESE Leute alle betrifft.

Im Übrigen ist es schon so, irgendwann bricht unser Wirtschaftssystem zusammen - es ist alles auf Wachstum ausgelegt, und wenn mal nix wächst, bzw. wenn halt so Dinge wie Marktsättigung oder Rohstoffknappheit oder auch Spekulationen damit (s. Ölkrise oder "Verwaltung" von Resourcen aus Drittweltländern) als Störfaktoren auftauchen, reisst das ganze Branchen in den Abgrund. Samt den Menschen die dranhängen.
Trotzdem profitieren andere von diesen Krisen. Denke mal, das ist ziemlich vielschichtig.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: donau am 12.12.08, 10:55
nä, dass die krise momentan einfach da ist, daran gibts nix zu rütteln. trotzdem bin ich der meinung, dass von den banken etwas zuviel kult betrieben wurde- da wird seit einem jahr geredet, dass die krise kommt. mehr vorsicht bei kedit-vergabe an private, bessere sicherung etc. wurde aber nicht gemacht. dafür krachen jetzt die klein- und mittelbetriebe, weil den banken das geld ausgeht ::)

je nun, ist nicht zu ändern. hätte ich immer auf wirtschaftlich bessere zeiten gehofft, bis ich mir ein pferd leisten könnte, hätte ich noch immer keins. hab gute zeiten mit viel geld und zeit gehabt, und schlechte, wo sich miete und pferd knapp ausgingen, für essen und klamotten war dann eben zusatzjob, bissl was geht immer ;)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 12.12.08, 11:31
@Zaino die sogenannten Kleinen (KMU) stellen in Deutschland weit über 90 Prozent aller Arbeitsplätze.
@Donau, die Banken haben über Jahre hinweg nicht kuilt, sondern krasses Missmanagement betrieben. Leider zahlen jketzt nicht die Banklen selbst die Zeche sondern die sog. "Realwirtschaft", also wir. Sehr entlarvendes Wort übrigends. Bei den irrealen oder soll ich lieber sagen unreellen  ;D Produkten, die die Banken so auf den Merkt geworfen haben und die ihnen jetzt das genick brechen...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 12.12.08, 12:37
hätte ich immer auf wirtschaftlich bessere zeiten gehofft, bis ich mir ein pferd leisten könnte, hätte ich noch immer keins.

Ja, das ist ja genau das Problem... Woher soll man bitte wissen, dass man besser sagen soll: Ich wart noch, bis es BESSER wird und wann man sagen sollte: Jetzt mach ichs, sonst wirds NIE was  ???

Als Schülerin hab ich gedacht, mach erstmal Abi und sieh weiter. Als Abiturientin hab ich mir gedacht, guck erstmal, wie du die Uni packst. Als Studentin jetzt denk ich mir, wart erstmal bis du Referendarin bist, dann haste festes Gehalt. Als Referendarin denk ich dann, warte, bis du verbeamtet bist und als Beamte sag ich dann: Och, als Rentner hat man doch eh mehr Zeit???  :o
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 12.12.08, 12:43
ich würde ja sagen, reich heiraten!!

ganz ehrlichm ich hab jetzt nicht zu wenig geld, aber zu wenig um mit gutem gewissen mir ein pferd zukaufen.
denn, ich hatte ein sehr krankes solche jahrelang und es frisst einen einfach auf....diese ewigen kosten.
deshalb, gehaltserhöhung, oder reich heiraten!!
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 12.12.08, 13:15
Also ich habe gewartet bis zur Festanstellung und hab es auch nicht bereut. *g ich hatte noch nicht die Urkunde in den Händen, da hatte ich schon ein Pferd *g. Also ich konnt auch nicht mehr warten.
Und ja - als Lehrerin ist es klasse. Ich geh mittags in den Stall und kann bei Tageslicht ausreiten gehen. Leider muss ich dann eben abends dasitzen und arbeiten. Es stimmt, wir können vieles frei einteilen. Trotzdem hab ich viel Arbeit und wünsche mir gelegentlich, dass ich auch mal aus dem Büro gehen und Arbeit Arbeit sein lassen könnte. Das kann ich nicht. Ich hab hier daheim immer irgendwas zu tun.
Aber ich hab es mir so ausgesucht und ich bin recht zufrieden damit.

Was die Krisensicherheit des Lehrerjobs angeht - ich hab keine Ahnung welches Lehramt Petig studiert. Grundschule sieht grade ganz mies aus. Gymnasium geht noch für ein paar Jahre gut, dann ist da auch wieder Schicht. Kommt aber natürlich auch aufs Bundesland an.
Davon abgesehen, Petig, wer weiß wo es dich im Ref hinverschlägt? Du kaufst dir ein Pferd weildie Stallmiete bei euch so schön günstig ist... und dann musst du umziehen in die nächste oder auch nicht nächste Großstadt... was machst du dann?

LG Isa

PS: Ich will gar nicht miesepetern...... ich sag nur immer wieder, ich hätte das nicht gekonnt, weil ich nicht so ein Spartalent bin...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 12.12.08, 13:20
ich konnte es weil,meine bank heißt......
es war einfach nur ätzend, nach 1 jahr waren die rücklagen aufgebraucht...
udn dann alles vom dispo bzw kleinkredit.
das muß ja nicht immer und bei jedem so sein

also , ich kauf mir wieder ein pferd,wenn meine RB`s alle nicht nicht mehr reitbar sind.... ::)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 12.12.08, 13:35
Jezabel, die, die Lehramt studiert hatten, konnten damals beim Verlagsverkauf SOFORT wieder in der Schule anfangen.
Wir anderen hängen noch immer "draussen" rum.
Dachte kürzlich würden noch händeringend Lehrer gesucht? Deutschland will mehr für Büldung tun? Naaa?
Mal sagen sie so, mal so - Studienkollegen, die damals Lehramt statt Magister machten, bekamen viel über "schlechte Aussichten" erzählt - und kamen dann doch alle unter.
Notfalls in Privatschulen.
Notfalls mal im Ausland? Täte mich persönlich reizen wenn ich nochmal jung wäre, hab mir in Mexiko mal Taschengeld mit deutschunterricht verdient, obwohl ich das gar nicht gelernt hatte *gggg*.
Mit Pferd bist schon angehängt... Ich hab mir meins angeschafft, als ich nach 5 wochen Horrortrip in Madagaskar meine Träume von weiteren Fernreisen mit Feldforschungsprojekten abgeschminkt hatte. Durchmarsch, Fieber, Mücken, Spinnen so groß wie Dessertteller, Zyklone, Erdrutsche, dämliche Reisebegleitung.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 12.12.08, 13:44
Ja, wir haben mittlerweile viele die von der Uni an die Schule kommen, weil sie die halbtags Zeitverträge dort satt haben oder zu lange an der Uni waren. Auch sonst werden bei uns viele Quereinsteiger rekrutiert, die jetzt irgendwie einen auf Europalehrer machen - keine Ahung wie das genau geht.

Als ich angefangen habe zu studieren haben sie auch düstere Aussichten verbreitet. Als ich fertig war, hätte ich sofort an 6 verschiedenen Schulen im unmittelbaren Umkreis anfangen könnten... War das ein geiles Gefühl  ;D
Die neue Freundin von meinem Ex als Grundschullehrerin hing mehr als 5 Jahre auf Vertretungsverträgen fest und wurde im Sommer immer zur Harz IV - Empfängerin für 6 Wochen.
Die hatte kein schlechtes Examen gemacht.

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 12.12.08, 13:52
Europalehrer ...*grübel*...  8)

Wie wird man in 6 Wochen hartz-IV-Bezieher???
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 12.12.08, 13:55
Und ich hätt DOCH Friseuse werden sollen *grummel*
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 12.12.08, 14:05
Petig, oh, studierst du Grundschullehramt?

Zaino, ich war auch schon beinahe 6 Wochen Harzi. Leider hat mein Freund zu viel verdient und so hat das Amt ihn dazu verdonnert, mich durchzufüttern (dass wir getrente Konten haben etc. war ihnen herzlich egal..)

Nun, wenn man einen Vertretungsvertrag bekommt als Lehrer, dann gilt der ab dem 1. Tag nach den Sommerferien bis zum letzten Tag VOR den Sommerferien. Ergo arbeitet man kein ganzen Jahr durch und hat keinen Anspruch auf ALG 1.
Nach dem Ref hat man auch keinen, denn man war ja Beamter auf Widerruf - also auch nix mit Arbeitslosengeld.
Bei mir war es so, dass die Schule, die mit haben wollte, mich gleich nach dem Examen eingestellt hat, erst auf Vertretungsvertrag, da es ja mitten im Schuljahr war. Die Stelle wurde dann fürs neue Schuljahr ausgeschrieben und so hab ich 6 Wochen kein Geld bekommen. Unnütz zu sagen dass ich in der Zeit umsonst in der Schule war und Nachprüfungen durchgeführt habe und mich auf das neue Schuljahr vorbereitet habe.

Zaino - wäre das was für dich mit dem Europalehrer? Ich kann mal nachfragen bei unseren Exemplaren, wie das so läuft. Ist aber hart glaube ich, die haben kein Referendariat und trotzdem kommt nach 2 Jahren einer vorbei und nimmt Lehrproben ab...

LG Isa
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 12.12.08, 14:16
Jezabel, hab grad gegoogelt, nix Gescheites gefunden, und vermutlich bin ich eh zu alt.
Aber wenn Du was rausfindest, und mir das auf bal-@gmx.de schicken magst, könnt' ich Dich knutschen.

Nee, Petig, meine Bewerbungs-Coachfrau WAR Friseuse. Ist eigentlich ganz fit aber 'ne Idee für eine berufliche Zukunft hatte sie für all das viele Geld auch nicht... :-\ Ich bin eben ein eindeutiger Zu-Spät-Entwickler. Ich kann viel und weiss viel, bin zu allem fähig und zu nix zu gebrauchen in dieser Welt.  :o
Jetzt sind wir aber total OT... tztz.  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Jezabel76 am 12.12.08, 14:21
Die schimpfen sich EU-Lehrer, sorry.

Mail kommt gleich ;-)

Petig: Bei Ehorses gibts grad einen Tinker, den finde sogar ich schön - und das will was heißen *grinsbreit*

Guck mal in die Pferdeanzeigenbox ;-)

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: sasthi am 12.12.08, 15:05
Wie wird man ALG II Empfänger nach 6 Wochen?
Dazwischen mal schon ALG I gehabt, dann kein volles Jahr durchgearbeitet und schwupsdiwups ist man schneller in ALG II als man "piep" sagen kann.

Ich hab mir damals gesagt, zum Ende der Ausbildung schaff ich mir ein Pferd an.
Mei, das halbe Jahr früher macht das Kraut auch nimmer fett.
 
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 12.12.08, 20:02
Nee, mach nicht Grundschule. Mache Deutsch/Englisch auf Gymmi, aber viele meiner Unibekannten machen auf Grundschule  :-\. Sieht's wirklich sooo schlecht aus?? Na ja, besser über Wasser als mit meinem eigentlichen Berufstraum werd ich mich wohl halten. Wollte seit jeher Autorin werden, immer. Meine Eltern haben so manche Schweißperle gelassen  ;D. Aber es gab dann doch drei gute Gründe dagegen, die selbst mich umgestimmt haben: ich kann nur schreiben, wenn ich deprimiert, betrunken oder völlig unter Strom bin *öhöm*. Das würd ein tolles Leben, entweder depressiv, mit Alkoholproblem oder als Eichhörnchen auf Ecstacy (oha, spricht das jetzt für oder gegen mich, dass ich mir nicht sicher bin, wie man das schreibt??). Dann doch lieber Lehrerin  ;D

Schad Zaino, 1-2 Jährchen später und wir könnten zusammen fürs Ref üben  ;D Das wäre ja mal cool.

Komme gerade von den vierhufigen Untieren. Unfasslich wieviel aus 4 Tieren an einem Tag rauskommen kann  ;D. Aber soll ich euch was sagen?? Im Moment spinn ich noch mehr als sonst... ich hab ÜBERHAUPT keinen Sinn auf Reiten (ist auch gut so, der Wald ist ne Schlittschuhbahn und ohne Platz/Halle....), aber aufs Misten und Füttern freu ich mich jedes Mal wien kleines Kind. Tz, Sachen gibts...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 12.12.08, 21:35
@Petig, haste Lust, bei mir anzufangen? Ich hätt sogar noch reitbare Pferde über , falls es dich überkommen sollte. Aber noch mehr zum Füttern und misten  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: osch am 12.12.08, 22:25
Petig ich kann das auch absolut nachvollziehen, bin zwar auch im Winter gern am Reiten (das lass ich mir durchs Wetter nicht vermiesen) aber ist schon an manchen Tagen so das einfach nix geht und ich kann auch beim Abäppeln und Fegen etc.. abschalten und auch dabei lässt sich so manches über die Vierbeiner lernen wenn die mal wieder wie Graf Rotz im Weg stehen und mit diesem Blick von Oben auf einen schauen : Naa du niederes Mensch machst mal wieder die Drecksarbeit aber vergiss nicht danach noch lecker Eimerchen zu bringen....  ::)
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Olli am 13.12.08, 08:45
*reinschlurf*

ich glaub ich bin die einzige die nicht abschalten muß beim reiten.
ich bin meist so grund entspannt,das ich eher aktion will beim pferd.

meine freundin ist auch so, immer nach dem motto " ich bin im stall und will micht nicht hetzen"
das sie dann bis abends allein um 23uhr noch da ist....
ich nenns trödeln,komischer weise,sagt sie, meine pferde mögen es nicht wenn ich schnell bin
aaahhjaaa,ok das war jetzt offtopik  ;D
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 13.12.08, 11:43
@Petig, haste Lust, bei mir anzufangen? Ich hätt sogar noch reitbare Pferde über , falls es dich überkommen sollte. Aber noch mehr zum Füttern und misten  ;D

Du, sag nichts, was du bereuen könntest, ich steh sonst echt bald mit ner Mistgabel bei dir vor der Tür  ;D.
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: felis am 13.12.08, 15:58
Nur zu! wo wohnst du nochmal?
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 13.12.08, 16:17
Im Sauerland, Märkischer Kreis, direkt neben Schalksmühle und 45km von Dortmund. Lass mich raten, du kommst bestimmt aus Bayern oder Norddeutschland?!

Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Cäsar am 31.01.09, 18:35
Petig, ich kann dir einen netten Stall in England vermitteln, da kannst du dann auch gleich testen, wie du mit Jungpferden klarkommst. Wobei die die gerade eingeritten wurden umgänglicher waren als manche von den älteren Tieren ;) Miese Bezahlung und du wohnst in einem Drecksloch (klingt wie Studentenleben ;D)

Zum passenden Zeitpunkt: Ich wollte erst ein Pferd, wenn ich einen halbwegssicheren Arbeitsplatz hatte. Der Plan wurde spontan umgeschmissen als meine RB an einen Idioten verkauft werden sollte. Jetzt bin ich Studentin und hab ein altes Pony an der Backe. Wenn man sich in anderen Bereichen einschränkt geht's, aber ein neues Pferd gäb es nicht
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: Petig2002 am 11.02.09, 17:02
Oh, hatte gar nicht gesehen, dass ich nochmal Antwort bekommen habe  :)

Hast mir ja in der Uni schon von dem Stall erzählt, klingt auf jeden Fall spannend, aber bin doch so ein Heimchen und fand die 5 Wochen stay abroad schon eine Katastrophe  ;D

Das mit dem Einschränken kenn ich... ich tu ja seit einiger Zeit so als hätte ich ein Pferd (wenn mans nicht hat, kann man wenigstens so tun  ;D). Nee, Scherz beiseite, also ich arbeite halt so als hätt ich eins und anstatt es fürs Pferd auszugeben spare ich es halt. So richtig schön vernünftig wie alle Pferdebesitzer sagen, dass man doch eigentlich schnell zum eigenen Pferd kommt.  >:( >:( >:( gnaaaarrrrr, vernünftig sein ist SCHEI**** >:( >:( >:(. Ein bisschen anders ist es halt doch, immerhin arbeitet man für bloße Zahlen und wird nicht durch die eigene Fellnase täglich dran erinnert, wofür mans tut  :-\

Aber egal, jammern bringt da auch nichts. In ein paar Wochen purzeln die neuen Puschelfußbabys, da kann man sich dann wenigstens dran satt sehen und erfreuen, das puscht dann wieder für ein paar Wochen...
Titel: Re: Was sollte man für ein Jungpferd können?
Beitrag von: zaino am 02.04.09, 09:32
http://www.ehorses.de/Pferdeangebot.asp?ID=141452

Guck mal da, Petig, zwar keine bunten Puschelfüsse aber handliche und robuste Kerlchen, müsstest sie halt jeweils selber "bändigen" weil jung... kenne 2 Welsh Cobs persönlich, und das sind prima Pferdchen.